Darmstädter Tagblatt 1884


02. Oktober 1884

[  ][ ]

Wonnementoden
Vlerntelſchrtlid 1 Mark 50 Pf. nd
Bringerlohn. Auzwürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen emt=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal ined Voſtaufidlag

rag= und Anzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Juuſtttttep Auiethſttunhvoldt..

Iſerate
verdemangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärn
von allen Unnonen=Eppeditonen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamits, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

193.
Donnerstag den 2. Otober.
1884.

Gefunden: 1 goldener Uhrſchlüſſel. 2 einzelne kleine Schlüſſel. 2 desgl. Drücker. 1 Soldatenphotographie. 1 kleines
Portemonnaie mit 3 Pfg. Inhalt. 1 Sack Mehl. 1 ſchwarzer Shwal. 1 Schlüſſelbund mit 8 Schlüſſel.
Rechenheft.
Verloren: 1 goldener Ring mit rothem Stein. 1 Trauring, gez. J. W. 70. 1 Hundemaullorb von Draht.
Zugelaufen: 1 Jagdhund.
Darmſtadt, den 29. September 1884.
Großherzögliches Polizeiamt Darmſtadt.

Darmſtadt, am 29. Septenber 1884.
Betreffend: Ermittelung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Erntertrags im Jahr 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Mit Bezugnahme auf unſer Ausſchreiben vom 30. Mai l. J3. erinnern wir daran, daß die Einſendung der in rubr.
Betreff zu machenden Erhebungen nach Formular 2 jedenfalls längſtens bis zum 1. November l. Js. zu erfolgen hat.
v. Marquard.
110095
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß das Local für die Erhebung der Beiträge zur ſtädtiſchen
Rrankenanſtalt für Gewerbsgehilfen und Dienſtboten von Montag den 6. Oktober l. J3. an ſich nicht mehr im
Hoſpitalgebäude ſondern in dem Hauſe Kirchſtraße Nr. 9 (neben der Stadtkirche) befindet.
Die Kaſſeſtunden ſind auf die Zeit von 9-12 Uhr Vormittags und von 2-5 Uhr Nachmittags mit Ausnahme des
Samstag Nachmittags feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 29. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
10096
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß das ſtädtiſche Büreau für Krankenverſicherung der
Arbeiter ſich im Hauſe Kirchſtraße Nr. 9 (neben der Stadtkirche) befindet.
Die Geſchäftsſtunden ſind auf die Zeit von 9-12 Uhr Vor= und 2-5 Uhr Nachmittags ſeſtgeſetz Samstag Nach=
mittags
iſt das Büreau geſchloſſen.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Kartoffel=Verſteigerung
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Freitag den 3. Oktober, von Vor=
mittags
um 9 Uhr an,
werden in dem Gemeindewald zu Eber=
ſſtadt
die Kartoffeln von 70 Morgen unter
den bei der Verſteigerung bekannt ge=
macht
werdenden Bedingungen an den
Meiſtbietenden verſteigt.

J. V.: Hickler, Beigeordneter.

Die Zuſammenkunft iſt auf der Kreis=
ſtraße
nach Seeheim am Eingang des
Waldes.
Eberſtadt, den 29. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Muͤller.
[1004¾
Eine Singer-Hähmaschino,
faſt neu, zu verk. Schwanenſtr. 8. 110003

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2 vollſtändige Betten mit Bettſtellen, 2 Küchenſchränke und ſon=
ſtiger
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Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage das Uhren=
und Holzwaaren=Geſchüft, Kirchſtraße 9, an Herrn Uhrmacher R. Rohrer,
käuflich abgetreten habe, welcher das Geſchäft unberändert fortführen wird.
Indem ich meinen geehrten Kunden für das mir bewieſene Vertrauen und
Wohlwollen höflichſt danke, bitte ich, dasſelbe auch auf meinen Nachfolger über=
tragen
zu wollen.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Achtungsvoll
E. Timmer Wwo.

Bezugnehmend auf obige Anzeige, wird es ſtets mein Beſtreben ſein, meine
geehrten Abnehmer in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen und das dem Geſchäfte ſeit
einer Reihe von Jahren geſchenkte Vertrauen zu erhalten ſuchen.
Indem ich mein Unternehmen ihrem geneigten Wohlwollen empfehle zeichnet
Hochachtungsvoll
[10100.
R. Rohrer, vormals I. B. Dilgor.

Viel beſſer

feiner und milder wird der Ge=
ſchmack
, viel ſchöner goldbraun die
Farbe und viel geſünder unſer
tägliches Frühſtücks=Getränk, wenn
man dem Bohnenkaffee beim Kochen
desſelben eine nur ganz geringe
Menge Andre Hofer's Feigen=
Kaffee beimiſcht. Vorräthig in
faſt allen beſſeren Specerei= und
Delikateſſen=Geſchäften. Nur echt,
wenn jedes Packet außer der vollen
Firma Andre Hofer, Salzburg und
Freilaſſing, auch noch die Schutz=
marke
, das Bildniß des Tiroler
Helden Andreas Hofer trägt.

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und ihres grossen Gohaltes an Fleisch-
und Blut bildenden stickstoffhaltigen
Stoffen den ersten Rang ein.
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tom
Erfolg bei Magen- und Darm-
katarrhon
, ſieborhaften Krankheiten,
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mit Waſſerleitung ſofort zu vermiethen.
10117) Sackgaſſe 10 eine kl. Wohn.

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Zimmer zu vermiethen
9653) Obergaſſe 40 ein ſchön möbl.
Zimmer per 1. October zu vermiethen.
9819) Caſinoſtraße 28 im 3. Stock
ein kleines möblirtes Zimmer mit oder
ohne Koſt billig.
9820) Markt 2 im 3. Stock Zimmer
und Cabinet, möblirt.
9868) Beſſ. Carlsſtraße 23, 1. St.,
2 möblirte Zimmer ſogleich zu vermiethen.
9946) Schulſtr. 16, ene St. h., ein
gut möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
9950) Mauerſtraße 10 ein ſchön möbl.
Zimmer, nahe der Infanteriekaſerne.
10013) Magdalenenſtr. 23, 2. St.,
ein ſchön möblirtes Zimmer, Ausſicht auf
die Straße, gegenüber der neuen Inf.=Kaſ.
10016) Soderſtraße 5, 1. St., ein
gut möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
10118) Ludwigsplatz6, Hinterhaus,
ein kl. möbl. Zimmer per Monat 6 M.

10119) Ein ſolides Müdchen, welches
ſelbſtſtändig kochen kann u. gute Zeugniſſe
beſitzt, ſucht Stelle in kleinem Haushalt.
Frau Gölzenleuchter Grafenſtraße 13.

4

9978) Für ein hieſiges feines Putz=
geſchäft
eine Arbeiterin geſucht. Offert.
unter M. 50 a. d. Exped. d. Bl.
10034) Geſucht brave Mädchen,
welche ſofort ſehr gute Stellen erhalten
können. Vermiethungs=Bureau Frau
Landau, Hochſtr. 10.

4

45.
½.
123)
50
864S]
pll 52
e-

4426) Schwanenſtraße 43 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zimmern
nebſt Zubehör zu vermiethen.
7554) Roßdörferſtr. 12 der 3. St.,
4-5 Zimmer mit Zubeh., ſof. zu verm.
7856) Wilhelmſtraße 23 Beletage,
6 Zimmer, Küche ꝛc., ſowie die Manſarde,
4 hübſche Zimmer mit Küche, nebſt drei
Kellern u. Gartenvergnügen per I. Oct.
zu vermiethen. Näheres daſelbſt oder bei
Herrn B. L. Trier, Ludwigſtraße 10.
7945) Bleichſtraße 32 die Beletage
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. November zu vermiethen. Näheres
J. Glückerts Hofmöbelfabrik.
8097) Neckarſtraße 28 der obere
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern und Zu=
behör
, zu vermiethen.
9259) Hügelſtraße 16 iſt der mittl.
Stock im Vorderhaus mit Waſſerleitun=
zu
vermiethen. Preis 360 M.

Für Trödler.
Langgaſſe 39 der Laden mit Wohnung
billig, per ſofort. Näheres Nieder=Ram=
[9734
ſtädterſtraße 52.

9007) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer.
9263) Wienerſtraße 47, parterre.
zwei möblirte Zimmer Anfangs October
an einen Herrn zu vermiethen.
Näheres
Beletage.
9366) Waldſtr. 4, 1. Etage, I möbl. Zim.
9369) Ballonplatz 10 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9372) Beſſ. Carlsſtr. 3, im 2. St.,
1 möblirtes Zimmer bis 1. October.
9553) Soderſtraße 41 (ſparterre) ein
gut möblirtes Zimmer an einen anſtän=
digen
Herrn per 1. October.

10120) Man ſucht für auswärts ein
Mädchen, welches gut kochen, alle häus=
lichen
Arbeiten verrichten kann und gute
Zeugniſſe hat. Näheres Mühlſtr. 24, II.
O
M
S
10121) Ein ſolider Hausburſche
geſucht. Ein Lehrling mit guten
Schulkenntniſſen unter günſtigen Be=
dingungen
geſucht.
w Zu erfragen in der Expedition.

Ein Lohrling für Comptoir
geſucht. Anfangsgehalt. Selbſtgeſchrie=
bene
Offerten unter K. C. 70 Darm=
ſtadt
poſtlagernd erbeten.
[10122
10123) Einen Lehrling ſucht
L. Buchhammer,
Maler u. Lackirer, Neckarſtr. 11.
593

[ ][  ][ ]

2232

R. 193
usIE-Veroin.
653. Vereinsjahr, Winter 1884-85.)
Freitag den 3. Octaber, Nachmittags 3- 4 Uhr,
wird im Saalbau (Damenſalon) durch das Los die Reihenfolge beſtimmt, in welcher
die Auswahl der numerirten Plätze der inactiven Mitglieder ſtattfinden wird.
Die geehrten Mitglieder des Vereins werden gebeten, ſich zur genannten Zeit
entweder perſönlich einzufinden oder einen ſchriftlich bevollmächtigten Stellvertreter
mit der Losziehung zu beauftragen.- Diejenigen Mitglieder, welche ſich mit Bekannten
zur Zuſammenlegung von mehreren Plätzen zu vereinigen gedenken, wollen ein Mit=
glied
zur Ziehung der Ordnnngsnummer für die Wahl der gewünſchten Plätze bevoll=
mächtigen
; zugleich bittet man um genaue Angabe der Adreſſe derjenigen Per=
ſonen
, welchen ſpäter die Quittungen zuzuſtellen ſind.
Samstag den 4. October findet ebenfalls im Saalbau (Damenſalon) die
Auswahl der numerirten Plütze nach der Reihenfolge der zuvor gezogenen Ordnungs=
nummern
ſtatt und zwar für die Inhaber der Nummern:
75 von 3 bis 3½ Uhr,
76-150 3½ 4

über 150 nach 4 Uhr.
Die Eintrittskarten werden ſofort nach getroffener Auswahl der Plätze den
Mitgliedern eingehändigt.
Diejenigen inactiven Mitglieder, welche bei der Losziehung nicht erſchienen ſind,
ſowie die Abonnenten' können nach 4¼ Uhr aus den noch übrigen Plätzen wählen.
Für diejenigen, welche dieſe Wahl unterlaſſen, beſtimmt der Vorſtand die Plätze in
der bisher innegehabten Anzahl.
Montag den 6. October, Abends 9 Uhr
findet in dem derzeitigen Probelocal (Aula der Realschule) die

ordentliche Generalversammlung
ſtatt, zu welcher ſämmtliche ſtimmberechtigten Mitglieder hierdurch eingeladen werden.
Gegenſtände der Tagesordnung: 1) Jahresbericht des Präſidenten. 2) Neu=
wahl
von Ausſchußmit gliedern.
[9954
Der Vorſtand des Auſik=Yereins.

aus der Fabrik von

Friedrich Wilh. Ruhſus
in Dortmund.
anerkannt vorzügliches Fabrikat,
halte den hieſigen Geſchäftsleuten beſtens empfohlen.
G0124
EAIL U6Ok.

Jorein für Vorbreitung von Volksbillung.
Donnerstag den 2. October 1884, Abends 8 Uhr,
im Turngemeindesaal (oogsplatz):
Vortrag des Herrn Dr. Wislicenus aus Wiesbaden, über: Hermann
Schulze-Delitasch und seine Schöpfungens.
Eintritt frei.
[0023

Dr. Arhhur, Hofmand.
7 S EHügclstrasso 4½
hat ſeine Praxis wieder aufge=
nommen
.
(10017
10082) Feine Racehunde werden an=
und verkauft bei G. Ochs, Heidelberger=
traße
105.

Vohnungswechsel.
Zeige hierdurch ergebenſt an, daß ich
jetzt nicht mehr in der Kirchſtraße, ſondern
Louisenstrusse Nr. 10 wohne.
Achtungsvoll (10125
Loonh. Riedel,
Barbier und Heilgehülfe.
Non heute an verkaufe ich Trauben=
D moſt per Schoppen 40 Pf., ſüßen
Apfelmoſt und ausgezeichnetes Fla=
ſchenbier
aus der Brauerei zur Krone=
frei
in's Haus, per Flaſche 18 Pf.
Achtungsvoll
Adam Henzlor,
Holzſtraße 24. (0126

Bilherunterrichl
wird gründlich gegen mäßiges Honorar
ſertheilt. Näheres Expedition. (10127

9791) Ein auch zwei ſchön möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion, im,
Mittelpunkt der Stadt zu vermiethen.
Näheres in der Expedition d. Bl.

Junge Leute finden Pensiom in einer
9 iſraelitiſchen Familie.
Näheres in der Expedition.
9835

Gesmcht,
Müdchen, welche im
Arrangiron von Röckon
durchaus bewandert ſind.
Offerten V. H. 100 an die
Expedition d. Bl.
(9883

Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkraukheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141

Die hieſige
94
getah- MGOlla,
einer Cigarrenfabrik iſt proviſionsweiſe
zu vergeben.
Cautionsſähige Bewerber wollen ſchriſt=
liche
Offerten unter A. 101 an die Exp.
d. Bl. niederlegen.
(10083

G lle beſſeren Werke der Litera=
tur
, ganze Bibliotheken, alte
44 Stahl= und Kupferſtiche
Antiquitäten und Münzen
kauft ſtets zu den höchſten Preiſen
[0018
G. v. lignor,
Buch- und Antiquariatshandlung.

Knaben und Müdchen
im Alter von 14-16 Jahren finden dauernde
und lohnende Beſchäftigung in der Brief=
couvertfabrik
von H. Gonnermann. (9976
Ein Gymnasiast.
kann billige Pensiom erhalten.
[9824
Wo? ſagt die Expedition.

[ ][  ][ ]

Uolluur=dter lul nol zelldiſ
Grafenſtraße 35.
Vorbereitungsſchule: Rm. 15 f. Clavier,
Rmk. 20 für Geige vierteljährlich.
Beginn des Semeſters: Donnerstag den
16. Oktober.
Der Dirertor: (9962
Capellmeiſter Martn Wallenstein,

66
20
25000 hark;
werden für ein eingeführtes techn. Unter=
nehmen
bei ſſtiller Betheiligung hier oder
in nächſter Umgegend ſofort geſucht. Rein=
gewinn
20- 25 pCt. - garantirt werden
12 pCt. Sicherſtellung des Kapitals auf
Wunſch. Offert. sub L. N. 595 an
Haaſenſtein=Vogler, Frankfurt a. M.
Nühmaſchinenarbeit außer dem Hauſe.
Jo Puppenfabrik, Waldſtraße 32. 19988

1³
Darmstädtor
Pferdemarkl.Loose
2 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von A. Rady
Rheinſtraße 47. Der Poſtdampfer Weſer=
Kapitän Bruns, vom Nordd. Aoyd, welcher
am 6. September von Bremen abgegangen war,
iſt am 29. September wohlbehalten in Galveſton
angekommen.

2233
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Am Laubhüttenfeſte.
Freitag den 3. Ottober am Porabend des Feſtes.
Gottesdienſt: Anfang Abends um 51 Uhr.
Samstag den 4. Okt. und Sonntag den 5. Okt.
an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt: An=
fang
Morgens um 8 Uhr.
Camstag Predigt um 84 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Samstag am zweiten Abend des Feſtes, Gottes=
dienſt
: Anfang Abends um 6 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
iHr. Religionsgeſellſchaft.
SmRkauss.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 2. Oktober.
15. Vorſtell ung in derſl. Abonnements=Abtheilung
(Rothe Karten gültig.)
Kabale und Liebe.
Bürgerliches Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller.
44 Louiſe .. Frlu. Haacke, als Debüt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Samstag, 4. Oktober.: Vorabend 5 Uhr 10 Min.
Morgens7 Uhr. 30 Min.
Nachm. 4 Uhr.
Abends 6 Uhr 52 Min.
Sonntag, H. Ortober.: Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr.
Feſtausg. 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Montag, 6. Oktbr. an:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 5 Uhr.
W. Freitag den 10. Ott: Morgens 6 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Oktober.
Deutſches Reich. Ihre Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin
empfingen am 28. September in Baden=Baden den Beſuch des Groß=
herzogs
, der Großherzogin und des Erbgroßherzogs von Baden, welche
auch am Diner teilnahmen. Abends 9½ Uhr trafen J. K. Hoheiten der
Kronprinz und die Kronprinzeſſin nebſt Töchtern und dem Prinzen
Heinrich von Preußen dort ein, und ſtiegen im neuen Schloſſe ab. Am
30. September feierte J. M. die Kaiſerin ihren 73. Geburtstag.
Die Nat. 3tg.1 teilt über die beabſichtigte Gründung der über=
ſeeiſchen
Bank mit, daß dieſelbe nach dem Plan des Reichsbank=Präſidenten
als eine Art Annex zur Reichsbank beſtehen ſolle, dieſelbe ſei indes mit
eigenem, durch Ausgabe von Aktien zu beſchaffendem Grundkapital aus=
zuſtatten
. Die Leitung der Bank ſoll durch Reichsbankbeamte erfolgen;
derſelben ſollen ferner ein analoger ſtaatlicher Charakter beigelegt
werden, wie ihn die Reichsbank beſitze.
In Hamburg wurde am 29. September in einer zahlreich beſuchten
Verſammlung des nationalliberalen Reichstagswahlvereins von 1884
durch einſtimmig angenommene Reſolution beſchloſſen, trotz der Ab=
lehnung
ſeitens des Herrn Adolph Woermann, an ſeiner Kandidatur
feſtzuhalten und ihm das vollſte Vertrauen auszudrücken. Ebenſo wurde
die Aufſtellung des Herrn H. Roſcher beſchloſſen. Man hegt die Zu=
verſicht
, daß beide Herren die ihnen nun zum zweitenmale angetragene
Kandidatur annehmen werden, um ſo mehr als namentlich für Herrn
Woermann die Ausſichten für die Wahl als entſchieden gute zu bezeich=
nen
ſind
Zwiſchen Preußen und Sachſen iſt ein Staatsvertrag abgeſchloſſen
worden. Demſelben zufolge übernimmt Preußen den Betrieb des ſäch=
ſiſchen
Teiles der Linien Leipzig=Zeitz, Leipzig=Weißenfels, Leipzig=Halle
und Leipzig=Bitterfeld, einſchließlich des zu dieſen vier Bahnen gehören=
den
Teiles der Verbindungsbahn in Leipzig, ſowie der Bahnen von
Röderau nach Jüterbog, von Großenhain nach Cottbus und von Zittau
nach Görlitz.
Oeſterreich=Ungarn. Der Kaiſer iſt am 30. Seplember aus
Gödöllö in Wien eingetroffen und empfing auf dem Penziner Bahnhofe
den Prinzen Leopold von Bayern und dann auf dem Nordweſtbahn=
hofe
, wo eine Ehrenkompagnie aufgeſtellt war, den König von Sachſen
und den Prinzen Wilhelm von Preußen. Auf dem letzteren Bahnhofe
waren auch der deutſche Botſchafter, der ſächſiche Geſandte, der Landes=
kommandirende
und der Statthalter anweſend. Nach herzlicher Be=
grüßung
geleitete der Monarch die von der Bevölkerung lebhaft be=
grüßten
Gäſte nach Schönbrunn.
In der Sonnabend=Sitzung des böhmiſchen Landtages iſt vom Ab=
geordneten
Herbſt der von 58 Abgeordneten der Linken unterſtützte An=
trag
auf Ausdehnung des Wahlrechtes auf die ſogenannten Fünf= Gul=
den
=Männer eingebracht worden.
Frankeeich. Die Gerüchte von dem Rücktritt einzelner Miniſter
erhalten ſich und glaubt man namentlich an die Erſetzung des Miniſters
des Innern Waldeck=Rouſſeau durch den bekannten Abgeordneten und
Journaliſten Ranc.
Die Mitteilung des Telegraphe= über eine zu Stande gekommene
vollkommene Entente zwiſchen Deutſchland und Frankreich werden be=
merkenswerter
Weiſe von der geſamten Pariſer offiziöſen Preſſe mit
vollkommenem Stillſchweigen übergangen. Dagegen hat es ſich die
ganze oppoſitionelle Preſſe von der Linken wie von der Rechten nicht
nehmen laſſen, jene Nachricht aufzugreifen und daraus Kapital zu den

heftigſten Angriffen gegen Herrn Ferry zu ſchlagen. Man nennt den=
ſelben
den Protegk von Mr. de Bismarck, man klagt ihn an, die natio=
nale
Ehre und Elſaß=Lothringen preisgegeben zu haben und beſchuldigt
ihn, Frankreich zum Gefangenen Deutſchlands zu machen.
Italien. Der König iſt am 29. September abends von Porde=
none
nach Monza abgereiſt.
Miniſter Grimaldi iſt am 29. September abends in Genua ein=
getroffen
und beaab ſich ſofort nach dem Cholera=Hoſpital.
Nach einer Mitteilung aus Rom vom 30. September iſt die Cho=
lora
in Genua, Spezzia und Neapel beſtändig im Abnehmen begriffen.
(Cholerabericht vom 29. September.) In den Provinzen Aleſſandria
kamen 6 Erkrankungen, 4 Todesfälle, in Aquila 7 bezw. 4, in Ber=
gamo
18 bezw. 10, in Brescia 1 bezw. 1, in Campobaſſo 2 bezw. 1,
in Cremona 4 bezw. 2, in Cuneo 33 bezw. 20, in Ferrara 7 bezw. 1,
in Genua 117 bezw. 67, davon in der Stadt Genua 66 bezw. 47, in
Spezzia 8 bezw. 3, in Lucca 2 bezw. 10, in Mantua 3 bezw. 10, in
Maſſa 3 bezw. 1, in Mailand 1 bezw. 1, in Modena 2 bezw. 1, in
Neapel 184 bezw. 78, davon in der Stadt Neapel 122 bezw. 51, in
Novara 2 bezw. 1, in Parma 5 bezw. 2, in Piacenza 1 bezw. 1, in
Reggio=Emilia 10 bezw. 9, in Rom 1 verdächtige Erkrankung, in
Rovigo 5 bezw. 3, in Salerno 3 und kein Todesfall, in Turin 2 und
kein Todesfall vor.
Cgypten. Dem Vernehmen nach wird Lord Northbrook Ende
Oktober ſeine Miſſion beendet haben und nach England zurückehren.
Bis zum 30. September ſind dem Finanzminiſterium aus den
ſpeciell für die Verwaltung der Staatsſchuld beſtimmten Einnahmen
60000 Pfd. St. zugegangen. Man glaubt, die Einnahmen dieſer Art
würden bis zum 25. October 350,000 Pfd. betragen.
Mexiko. Ein Telegramm aus Mexiko vom 30. September be=
richtet
, daß eine bei Pacucha niedergegangene Waſſerhoſe die dortige
Amalgama=Fabrik zerſtört hat, wobei eine bedeutende Quantität Silber
verloren gieng und 30 Perſonen ihr Leben einbüßten.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Oktober.
- Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Sonntag, H. Oktober: Die Zauberflöten. Dienstag, 7. Oktober:
Adelaider. Genrebild mit Geſang in 1 Akt von Hugo Müller (neu
einſt.) Hierauf: Durch's Ohr Luſtſpiel von Jordan. Donnerstag,
9. Oktober: Haroldr Trauerſpiel von Wildenbruch (zum erſtenmale
wiederholt). Freitag, 10. Oktober:Martha
R Die Wahlcampagne hat durch die vorgeſtern Abend im Ritſert=
ſchen
Saale ſeitens der deutſch=freiſinnigen Partei anberaumt geweſene
allgemeine Wählerverſammlung auch in unſerer Stadt ihren
Anfang genommen und bekundete ſich, wie aus der überaus zahlreich
beſuchten Verſammlung zu entnehmen war, ein erhöhtes Intereſſe an
den diesjährigen Reichstagswahlen. Herr Stadtverordneter Rückert,
als Kandidat der deutſch=freiſinnigen Partei, enwickelte an der Hand
einer bereits im ganzen Wahlkreis verbreiteten Flugſchrift ſein Pro=
gramm
in einer nahezu zweiſtündigen, ununterbrochenen Rede und führte
mit einzelnen eingehenden Modifikationen alles dasjenige aus, was in
beſagter Flugſchrift den Wählern im großen und ganzen bereits mitge=
teilt
war. Daß bei einer allgemeinen Wählerverſammlung auch die
Gegner das Wort ergreifen würden, war vorauszuſehen. Uebrigens ſind
tumultuariſche Auftritte, wie ſie namentlich bei den Entgegnungen des
Herrn Gymnaſiallehrers Friedrich in Scene geſetzt wurden, ſicher nicht

[ ][  ]

N
2234
dazu angethan, eine Klärung der beiderſeitigen politiſchen Anſchauungen
aufkommen zu laſſen, ſondern vielmehr nur die Gegenſätze, die bei allen
Reichstagswahlen hervortreten, nur zu verſchärfen und zu erweitern.
Möge der geſunde patriotiſche Sinn unſerer Bürgerſchaft bei den Wähler=
verſammlungen
durch die Achtung vor dem politiſchen Gegner ſich ſelber
ehren und jede perſönliche Gehäſſigkeit vermeiden, die an dem endlichen
Wahlreſultat doch kaum etwas ändern wird, ſicher aber eine Verbitte=
rung
erzeugt, die noch lange ihre Spuren im geſelligen und geſchäftlichen
Verkehr zurückläßt.
D. Beſſungen, 1. Oktober. Ausnahmsweiſe, dringen der Ange=
legenheiten
wegen, fand geſtern eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
In der vorhergehenden Sitzung - am 24. September - wurde be=
ſchloſſen
, die landwirtſchaftliche Kommiſſion, welche zur Cooptation an=
derer
Oekonomen und Landwirte befugt ſein ſoll, darüber zu hören, ob
die Gemeinde oder die Oekonomen das Abfahren der Fäkalſtoffe über=
nehmen
ſollten. Die Kömmiſſion, welche nun inmittelſt eine gemein=
ſchaftliche
Sitzung abgehalten hatte, brachte in der geſtrigen Gemeinde=
ratsſitzung
folgenden Antrag ein:
Der Vorſitzende legte eine Skizze über eine zu erbauende Grube
vor, welche einen Kubikinhalt von 426,9 Meter =2668 Ohm enthalten
ſoll und einen Koſtenaufwand von 5525 M. 38 Pf. erfordern würde.
Die Kommiſſion iſt der Meinung, daß die Gemeinde die Abfuhr der
Fäkalſtoffe (die Errichtung von 2 Gruben, ſowie Anſchaffung von
Maſchine und 3 Faß) ſelbſt in Betrieb nehme und den Landwirten den
Dung abgebe zu dem Selbſtkoſtenpreiſe, zuzüglich 4 pCt. Zinſen des
für Gruben, Fäſſer und Maſchinen aufgewendeten Kapitals, und 4 pCt.
Tilgung des Kapitals. Die Kommiſſion iſt ferner der Anſicht, daß
jedes Faß nicht mehr als 1 Cubikmeter = 1000 Liter enthalte
Unſere Oekonomen und Landwirte können ſich über die Errichtung
einer oder zwei Gruben nicht einigen, manche wollen ſogar ganz davon ab=
ſehen
, was aber als ein Ding der Unmöglichkeit erſcheinen dürfte. An
der Debatte beteiligten ſich die Herren Beigeordneter Wittmann, Ge=
meinderäte
Schopp, Jakoby, Henkel und Jac. Wittmann III. Henkel
befürwortet den Kommiſſionsantrag anzunehmen, was auch einſtimmig
genehmigt wird, jedoch mit dem Zuſatze, daß ſeparate Rechnung, als
Anhang zur Gemeinderechnung, darüber geführt wird, und daß nicht
jedes Faß 1000 ſondern 1500 Liter faſſen ſoll.
Man einigte ſich noch dahin, 2 Gruben anzulegen, von denen die
eine im Oberfeld (ſüdlich der Idioten=Anſtalt), die andere im Nieder=
feld
(am alten Pfungſtädter Weg, zunächſt des früheren Waſenplatzes)
errichtet wird.
Hiermit war die öffentliche Sitzung geſchloſſen und wurde in die
geheime; eingetreten, deren Dauer ſich bis nach 8 Uhr erſtreckte.
Mainz, 30. Septbr. Geſtern Abend um 7 Uhr hat ſich auf der
Caſteler Seite an unſerer Straßenbrücke wieder ein bedauerlicher Un=
glücksfall
zugetragen. Es ſtürzte ein Gerüſt an derſelben zuſammen und
4 Arbeiter ſtürzten mit den Trümmern des Gerüſtes in die Tiefe. Einer
der Arbeiter blieb ſofort tot, einer wurde lebensgefährlich verletzt, und
blieben dieſe beiden in Caſtel, die beiden andern Arbeiter kamen hier
ins Hoſpital, woſelbſt dem einen bereits ein Arm amputirt werden mußte.
Der Reichstags=Abgeordnete W. Liebknecht wird Ende der Woche
ſeinen Wahlkreis Offenbach beſuchen und bei dieſer Gelegenheit einen
Abſtecher nach Mainz machen.
Das Polizeiamt hatte bei der Bürgermeiſterei den Erlaß eines
Statuts beantragt, welches bei Vermeidung von Strafen das Aushängen
von Wäſche und Bettzeug aller Art aus den Fenſtern nur bis 10 Uhr
früh zuläßt, und ein Ausklopfen ſolcher Gegenſtände, wie auch von
Teppichen und dergleichen an Fenſtern und Balkonen gänzlich verbietet,
wie dies in anderen Städten ebenfalls vorgeſchrieben iſt. Die Bürger=
meiſterei
hat jedoch Anſtand genommen ein ſolches Polizeiſtatut zu er=
laſſen
. Ein beſonders großer Uebelſtand wird in dieſem Auslegen von
Bettwerk nicht erblickt, ein Verbot aber für unzweckmäßig, unter Um=
ſtänden
ſogar, namentlich in ſanitätlicher Hinſicht, für nicht unbedenk=
lich
erachtet.
Mainz. Ueber die Feſtlichkeiten zur Eröffnung des Cen=
tralbahnhofs
ſchreibt das M. T.u. Das Komite, welches ſich aus
Häuſerbeſitzern der Neuſtadt gebildet hat, um den Tag, an welchem der
Centralbahnhof eröffnet wird, mit einer beſonderen Feier zu begehen,
ſetzt alle Hebel in Bewegung, den projektierten Feſtlichkeiten Glanz und
Weihe zu verleihen. In ſeinem löblichen Beſtreben wird es einerſeits
unterſtützt durch das Entgegenkommen ſowohl von Behörden als auch
Privaten, ſowie andererſeits durch eine anſehnliche Summe von frei=
willigen
Beiträgen, die ihm von allen Seiten in der Neuſtadt zugefloſſen
ſind. Außerdem, daß eine in Cirkulation geſetzte Liſte ſich mit zahl
reichen Unterſchriften bedeckte, kamen die Leute ſelbſt herzu, ihr Scherflein
zur allgemeinen Feier beizutragen. So iſt und namentlich auch durch
die Zuvorkommenheit der Geſchäftsleute die Errichtung eines pompöſen
Triumphbogens geſichert, welcher ſich gegenüber dem Bahnhof erheben
wird und deſſen Entwurf von genialer Hand bereits vorliegt. Den
Square vor dem Bahnhof werden die Gärtner von Mainz und Um=
gegend
zur Feier des Tages in bekannter geſchmackvoller Weiſe im Blu=
menſchmucke
prangen laſſen. Die Illumination des neuen Stadtteils
beginnt am Vorabend, am 14. Oktober, punkt 7 Uhr abends, wozu durch
Trompetenſignale aufgefordert werden wird. Den Bewohnern iſt durch
ein Uebereinkommen des Komites mit einer hieſigen Fabrik Gelegenheit
gegeben, ſich die Illuminationslämpchen auf die billigſte Weiſe beſchaffen

zu können. Die Aktienbierbrauerei wird eine brillante Beleuchtung ihres
neuen Hauſes veranſtalten, ebenſo werden das Gewerbvereinshaus, die
Volksſchule ꝛc. illuminiert werden. Die ſtädtiſche Verwaltung hat den
Komite ein großes Entgegenkommen gezeigt und ſteht der projektierter
Feier ſehr ſympathiſch gegenüber. Die Ludwigsbahn ſelbſt hat bis jetzt
offiziell noch keinen Beſchluß zu= einer beſonderen Feier gefaßt. Vor=
einem
größeren Feſteſſen in der Stadthalle hat das Komite vorläufig
abgelehen, die Veranſtalter der Feier werden am Abend des Eröffnungs=
tages
in dem erweiterten Cafe Boulevard oder ſollte der Raum nich:
ausreichen in einer anderen Lokalität ein gemütliches Abendeſſer
arrangieren, wobei der Bedeutung des Tages in Reden und Liederr
gedacht werden ſoll. Als Feſtmuſik auf den Plätzen oberhalb der Neu=
brunnenſtraße
und unterhalb der Heidelbergerfaßgaſſe ſind die Muſik=
corps
des 88. (Baunack) und 117. (Fiſcher) Infanterieregiments engagiert.
worden."
Als Nachfolger des verſtorbenen Predigers Hieronymi wurde von
der deutſch=katholiſchen Gemeindeverſammlung Herr Pfarrer Voigt von
Offenbach einſtimmig gewählt; derſelbe wird ſeinen ſeitherigen Wirkungs=
kreis
mit dem Wohnſitz in Offenbach beibehalten.
Frankfurt, 30. Septbr. Die Militärbefreiungsprozeſſ,
haben ihr Ende noch nicht erreicht. Im Laufe der nächſten Wochen
wird ſich ein junger Mann, namens S., welcher ſich im Jahre 1882,
obgleich er als Einjähriger hätte dienen können, auf ſtrafbare Weiſe
vom Militärdienſte befreit hat, vor der Strafkammer des hieſigen Land=
gerichtes
zu verantworten haben. Der Prozeß wird ein intereſſanterer
ſein, als die vorhergehenden. Die Unterſuchung iſt augenblicklich noch flä,
im Gange. Die Judengaſſe iſt bis auf zwer Wohnungen im Hauſ=
Nr. 120 geräumt. Der Abbruch wird nunmehr bald beginnen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 30. September.

Mignon.
E. Als Mignon bewegte ſich Frl. Derivis in einem der Carme=
durchaus
entgegengeſetzten Fahrwaſſer. Hier galt es nicht die Verkör=
perung
eines leidenſchaftlichen Weibes, das in ſeiner Frivolität dämo=
niſch
wirkt, ſondern das verſtändnisvolle, ſinnige Erfaſſen eines origi=
nellen
Mädchencharakters, um den der Duft der Goetheſchen Poeſie einen
tiefen Zauber gebreitet hat. An die darſtellende Künſtlerm ſtellt die
Interpretation dieſer Figur ebenſo große Anforderungen, wie an die
der Carmen, an einigen Stellen ſogar höhere, denn nicht durch be=
ſtimmte
, energiſch hingeworfene Züge wird hier die Wirkung erzielt
ſondern durch eine höchſt feine und zarte Farbengebung; das Kolorit,
obſchon warm, darf nirgends zu ſtark aufgetragen ſein, um nicht durch
Vizarrerie zu verletzen. Von der Darſtellerin der Mignon verlangen
wir Temperament, ſüdliches Feuer und ein tieſes Gemüt, eine rein=
kindliche
Seele. Alle dieſe, die Figur der Mignon illuſtrierenden Eigen=Fe
ſchaften trafen wir bei Frln. Dertvis in hoher Ausbildung und ſchöne;
Harmonie an. Sie, die vor 2 Tagen die wilde Carmen ſo überzeugen!
dargeſtellt hatte, entzückte als Mignon durch den gemüt= und ſeelen
vollen Ausdruck, den ſie ihrem Spiel wie ihrem Geſang zu verleihen h.
vermochte. Bekanntlich ſtellt die Mignonpartie auch an die Sängerin
keine zu unterſchätzenden Aufgaben. Das Organ unſeres werten Gaſtes
1509
iſt nicht in allen Lagen von demſelben Reiz und Umfang, z. B. in der
Enſembleſätzen des 1. Aktes war die Stimme an einigen Stellen nichſ
durchgreifend genug, aber derartige kleine Mängel werden durch dis
treffliche Schule, welche Frln. Derivis aufzuweiſen hat, faſt gänzlich ge=
deckt
. Wenn übrigens die Dame nur ganz mittelmäßig ſänge, würd=
ſie
als Schauſpielerin doch immer noch eine erſte Kraft bedeuten,
Wohl nur ſelten dürfte man bei einer Sängerin auf ein in Haltune
und Gebärde ſo fein nüaneirtes Spiel ſtoßen. Nach jeder Scene erntet:
die Künſtlerin ſtürmiſchen Applaus.
Die Rollen des Wilh. Meiſter, desſLothario und der Philine warer
durch Herrn Bär, Herrn Feßler und durch Frau Mayr=Olbrich
in beſter Weiſe vertreten.
Das Ballet machte heute und neulich in der Carmenvorſtellung
ſeinem alten guten Renommee wieder Ehre.

Litterariſches.
- Heineausgrabungen gehören heute in der deutſchen Zeit
ſchriftenlitteratur offenbar zum guten Ton und ſind auch vom Publikur
reich begehrt. Auch die Zeitſchrift, Vom Fels zum Meer'(herausgeg. von A
Spemann, redigiert von Prof. Joſ. Kürſchner), die unabläſſig bemüh
iſt, allen Wünſchen nachzukommen, hat es ſich nicht nehmen laſſen, au
ihre ſenſationelle Publikation eines Moltke'ſchen Aufſazes (der in vor
liegendem Heft fortgeſetzt wird), jetzt einen hochintereſſanten Pariſe
Brief Heines folgen zu laſſen, der ſich in geiſtvoller Weiſe über der
Herzog von Nemours, über Laube u. a. ergeht.
Tageskalender.
Donnerstag, 2. Otober: V rtrag des Herrn Dr. Wislicenus im Turn=
gemeindeſaal
(Woogsplatz) vom Verein für Verbreitung von Volks
bildung.
Samstag. 4. Otbr.: Hauptverſammlung des Vogelsberger Höhenclub/
Hotel Köhler).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.