Darmstädter Tagblatt 1884


30. September 1884

[  ][ ]

Wonnementopreiz
vlerdellährlich 1 Marl 50 Pf. Mcl.
Bringerlohn. Unzwürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
egengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Boſtaufſchlag

Grag= und Anzeigeblaft.)
Inſerate
werdenangenommen: nDarmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blözer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie autwärt
ARl(otkz Uettrhſilüngsoiſlt. an nnancnauzn

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 30. September.
B 191.
1884.

Zu pubiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 27:
Verordnung, betreffend die Wahlen zum Reichstag.
Aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 29:
Geſetz, die Erbſchafts= und Schenkungsſteuer betreffend.

Kartoffel=Verſteigerung.
Mittwoch den 1. October 1884
wird die Kartoffel=Ernte von ca. 5 Hec=
taren
, aus 33 Looſen beſtehend, in der
ſtädt. Tanne an Ort und Stelle verſteigert
und zwar:
1. Nachmittags 12 Uhr, Bürger=
tanne
:
16 L o o ſ e.
Zuſammenkunft an der Pallaswieſen=
wärterwohnung
.
II. Nachmittags 4 Uhr am Brunnen=
theil
:
17 L o o ſ e.
Zuſammenkunft an der Kreuzung der
Mainzerſtraße und Riedbahn.
Darmſtadt, am 24. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
(9888

Bekanntmachung.
Donnerstag den 2. October d. J.
Varmittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhaus dahier, die zur
Aufſtellung von Carrouſſels und Schieß=
buden
, während des diesjährigen Kirch=
weihfeſtes
zu benutzenden Plätze öffentlich
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 25. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
19890
Berth.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 2. October d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
werden die 3 ſteinernen Brunnenbiete,
Stück an der Kirch= und Hügelſtraße,
Stück an der Eck der Ludwig= und Sand==Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
ſtraße, das 3. auf dem Forſtmeiſterplatz:

auf den Abbruch öffentlich an die Meiſt=
bietenden
verſteigert.
Zuſammenkunft der Steigerer Eck der
Kirch= und Hügelſtraße.
Beſſungen, den 26. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
19892

Bekanntmachung.
Die am 25. September d. J. abgehaltene
Kartoffelverſteigerung in dem Gemeinde=
tannenwald
Diſtrict Saufang und Mai=
tanne
iſt genehmigt und können die Ab=
gabeſcheine
am 2. October d. Js. bei un=
ſerem
Gemeinde=Einnehmer in Empfang
genommen werden.
Letzter Abfuhrtag den 25. October
d. J3.
Beſſungen, den 28. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[9995

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Jacob Färber zu Beſſungen zu=
ſtehenden
Immobilien als:
Flur Nr. ⬜Mr.
l. 331³⁄₁₀ 212, Hofraithe Heidel=
bergerſtraße
,
1. 330¾ 273 Wirthſchaftsgarten
daſelbſt
Mittwoch den 8. October d. J, Vor=
mittags
11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus zum Letztenmal und
mit unbedingtem Zuſchlag öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 19. September 1884.
Weimar.
(9699

Großherzogl. Landes=
Irrenanſtalt.
Auf dem Submiſſionswege ſollen ver=
geben
werden:
1) 70000 Kilo auserleſene Eßkartoffeln,
2) 1800 Stück Weißkraut,
3) 500 Rothkraut,
4) 100 Kilo Meerrettig,
5) 1200 Rüben, gelbe, ſ. 9.
Carotten,
6)
500 Rüben, rothe,
7) 4000 Stück Wirſing.
8) 700 Kilo Zwiebeln,
9) 150 Ctr. Kornſtroh,
65 Hafer,
10)
11) Filzſchuhe und Schlappen.
Die Lieferungsbedingungen ſind auf
dem Bureau genannter Anſtalt einzuſehen
und Offerten ſchriftlich, verſchloſſen und
verſehen mit der entſprechenden Aufſchriſt
bis zum
15. Oktober l. J., Vormittags
11¼ Uhr,
ſentweder in den vor dem Bureau der
Anſtalt aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen oder franco per Poſt hierher
einzuſenden.
Heppenheim, den 27. Sept. 1884.
Großh. Direction der Landes=Jrrenanſtalt.
J. A.:
Schaum,
Großh. Hausverwalter. 19996
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 1. October 1884,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſerpſchen Saale zum
Schützenhofe; dahier:
1 Waſchſchrank, 1 Kleiderſchrank, zwei
Tiſche, 1 Nähmaſchine, 1 Commodchen,
2 Oeldruckbilder, 1 Petroleum=Apparat
587

[ ][  ][ ]

2208
1 Mehlkaſten, 1 Ladentiſch, 1 Laden=
real
, 1 Decimalwaage, 1000 Stück
Cigarren, 5 Flaſchen Cognac, 1 Da=
menmantel
(neu), 1Handkofferchen, drei
verſchiedene Caſſetten, 8 verſchiedene
Bücher (eichsjuſtizgeſetze ꝛc.), 7 Jahr=
gänge
neue heſſiſche Volksblätter, neu
gebunden, 5 verſchiedene Pfeifen, ſowie
für Schreiner eine große Partie
Fourniere in Partieen
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſt=
bietend
gegen gleich baare Zahlung ver=
ſteigert
.
Die Verſteigerung der Fourniere findet
unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 27. September 1884.
Engel,
Gerichtsvollzieher.
09997

Aepfel=Verſteigerung.
Dienstag den 30. September,
Nachmittags 2 Uhr,
läßt Frau Adam Simon, Wwe., auf
ihrem Grundſtück ca. 40 Bäume der
ſchönſten Sorten Aepfel baumweiſe öffent=
lich
meiſtbietend gegen gleich baare Be=
zahlung
verſteigern.
Zuſammenkuuſt am Fuße des heiligen
Kreuzes, Dieburgerſtraße.
[9894

Friſche Zufuhr direct vom Schiff.
Prima Qualität.

Preis bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Ctr. an
ohne Oetroi frei an den Aufbewah=
rungsort

Grobes Fettschrot per Ctr. 88 Pi.
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Slück- &ap Hugskohler
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Gleich baare Zahlung.
Beſtellungen nehmen entgegen die Herren:
A. Anton, Wilhelminenſtr., C. C.
Kleber, Mathildenplatz. W. Manck,
Ballonplatz, J. Nöhrich kath. Kirche,
F. C. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße
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der Steinkohlen=Act.=Geſellſchaft.
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am Ludwigsplatz.
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K191
Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch den 1. October, Nachmittags 2 Uhr,
wird Rundethurmſtraße Nr. 141 verſchiedenes alte, von dem Umbau des Hauſes
Langegaſſe 30 herrührende, theilweiſe noch gut erhaltene Baumaterial, als:
Eine Anzahl Fenſter verſchiedener Größe, verſchiedene Thüren,
worunter eine zweiflügelige Glasthüre,
eine Partie Balkenwerk zu Brennholz
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteigert.

1
Strauss, Taxator.
Verſteigerungsanzeige.
Freitag den 3. October, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im großen Saale der Orb'ſchen Reſtauration,
Ecke der Rundethurm= und Mühlſtraße nachverzeichnete faſt neue
Mobiliargegenſtände, als:
1 Cauſeuſe, 6 Seſſel mit rothem Rips, 1 Kanapee, 4 Stühle,
Kommode, Waſchtiſche mit Marmorplatten, Nachttiſche, 1 Aus=
ziehtiſch
, 2 ovale Tiſche, Kleiderſchränke, Stühle, Spiegel,
2 vollſtändige Betten mit Bettſtellen, 2 Küchenſchränke und ſon=
ſtiger
Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert.
Neusttadt, Hof=Taxator.

Mittwoch den 1. und Donnerstag den 2. October:
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nung
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Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
Gas an eine ruhige Familie zu verm.
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Zimmer mit oder ohne Möbel u. Küche ꝛc.

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ſolwohnung
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Näh. bei C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4

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ohne Wohnung zu vermiethen.
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9369) Ballonplatz 10 ein möblirtes
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1 möblirtes Zimmer bis 1. October.
9553) Soderſtraße 41 (parterre) ein
gut möblirtes Zimmer an einen anſtän=
digen
Herrn per 1. October.
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9653) Obergaſſe 40 ein ſchön möbl.
Zimmer per L. Lctober zu vermiethen.
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und Cabinet, möblirt.
9868) Beſſ. Carlsſtraße 23, 1. St.,
2 möblirte Zimmer ſogleich zu vermiethen.
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fein möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
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Zimmer einzeln zu vermiethen.
9941) Ernſt=Lndwigsſtraße 19 zwei
geräumige möblirte Zimmer nach der Straße
ind vom 1. Novbr. an, event. auch früher,
zu vermiethen.
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gut möblirtes Zimmer ſofort zu verm.

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die Straße, gegenüber der neuen Inf.=Kaſ.
10014) Soderſtraße 50 parterre ein
gut möbl. Zimmer auf einige Monate.
10015) Grafenſtraße 37, 3. St., ein
möbl. Zimmer ev. mit Penſion.
10016) Soderſtraße 5, 1. St., ein
gut möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.

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E Stahl= und Kupferſtiche
Antiquitäten und Münzen
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AUgemenne Wählerversammlung.
Dienstag den 30. September 1884, Abends 8 Uhr,
findet im großen RitserCschen Saalots eine
AIlgemeine Wühlerversammlung
ſtatt, in welcher der Reichstagskandidat der deutſchefreiſinnigen Partei, Herr Bau=
meiſter
Chr. Rückert von hier, ſein Programm entwickeln wird.
Zu dieſer Verſammlung ſind alle Wähler des Wahlkreiſes Darmſtadt-Groß=
Gerau eingeladen.
(9985
Der Vorſtand der deutſch=freiſinnigen Partei.
Vereinigte Geſellſchaft.
Bei der heute ſtattgehabten Verlooſung iſt der Theilſchuldſchein Lit. A. Nr. 84
vom 27. Dezember 1881 über Mk. 1000 zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1885
gezogen worden. Die Einlöſung erfolgt bei unſerer Kaſſe und der Zinſenlauf hört
mit dem bezeichneten Tage auf.
110022
Darmſtadt, den 25. September 1884.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschakt.

Voroin für Vorbreitung von Volksbildung.
Donnerstag den 2. Oetober 1884, Abende 8 Uhr,
im Turngemeindesaal (oogsplatz):
Vortrag des Herrn Dr. Wislicenus aus Wiesbaden, über: Hermann
Schulae-Delitusch und seine Schöpfungen.
f0023
Eintritt froi.
Anftitut der rngl. Früulein.
Das Winterſemeſter beginnt am 20. October. Aumel dungen
werden entgegengenommen Waldſtraße 35.
[10024
Die Vorsteherin.

Em-Schluß! Schluß! Schlußl 20
Heute Dienstag unwiderruflich die letzten
Drei Abschieds-Vorstellungen,
um 4, 6 und 8 Uhr, mit neuem Programm.
Für das geneigte Wohlwollen und den großen Zuſpruch herzlich dankend,
zeichnet mit Hochachtung
[0025
A. Ahlers aus Hamburg.

GC. .
Eiauz.

Cunge Leute finden Penslom in einer/
2) iſraelitiſchen Familie.
Näheres in der Expedition.
[9835

Specislerzt Dr. med. Heyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(1141

Gesucht,
Mädchen, welche im
Arrangiron von Böckon
durchaus bewandert ſind.
Offerten V. N. 100 au die
Expedition d. Bl.
[9883
588

[ ][  ][ ]

2212

191

Landesbaugewerkſchule Darmſtadt.

Die Landesbaugewerkſchule zu Darmſtadt beginnt ihren neunten Jahrescurſus am 17. November l. J8
welcher bis zum 14. März 1885 andauert.
Dieſelbe ſoll, zwiſchen Handwerkerſchule und techniſchen Hochſchule die Mitte haltend, insbeſondere Bauhandwerkern, ſo=
wie
Maſchinen= und Mühlenbauern, Gelegenheit bieten, ſich die für einen ſelbſtſtändigen Gewerbetrieb erforderlichen theoretiſchen
Kenntniſſe und die nothwendigen Fertigkeiten im Zeichnen und Entwerfen von Plänen für die praktiſche Ausführung zu er=
werben
. Auch ſoll die Baugewerkſchule zur Ausbildung von Werkmeiſtern, Parliren, Bauaufſehern ꝛc. dienen.
Der Unterricht wird an den Werktagen während der ganzen Tageszeit von folgenden Herren ertheilt: Architect Prof.
Hermann Müller, Architect Kuhlmann, Bildhauer Föliz, Handelslehrer Peters, Ingenieur G. Wagner, In=
genieur
Eſſelborn, Bibliothekbeamter Göttmann und Reallehrer Dr. Wiederhold.
Die Schule umfaßt 2 Klaſſen mit folgenden Unterrichtsgegenſtänden: Freihand= und geometriſches Zeichnen, darſtellende
Geometrie leinſchließlich Schattenconſtructionen und Perſpective), Bauconſtructionslehre leinſchließlich Stabilitäts= und Feſtig=
keitsberechnungen
), Elemente der Maſchinenconſtructionen, Fachzeichnen, Entwerfen von Bauanlagen, kunſtgewerbliches Zeichnen,
techniſches Rechnen, Algebra, Geometrie, Feldmeßkunſt (einſchließlich Trigonometrie und Planzeichnen), gewerbliche Buchführung,
Theile der Bauführung, insbeſondere Materialienkunde und Anfertigen von Koſtenvoranſchlägen, Grundlehren der Phyſik und
Mechanik, Modelliren in Thon, Holz ꝛc., ſowie Uebung in der Rundſchriſt.
Die Unterrichtslokale befinden ſich Neckarſtraße Nr. 3. unfern von den Bureaulocalitäten, der Bibliothek und der tech=
niſchen
Muſterſammlung des Großh. Gewerbvereins, ſo daß die letzteren von den Schülern beſucht und geeignet benutzt=
werden
können.
Bedingungen zur Aufnahme ſind:
1. Für die untere Abtheilung, die erſte Klaſſe: In der Regel werden nur ſolche Schüler aufgenommen, welche
eine mindeſtens einjährige Beſchäftigung in einem techniſchen Gewerbe nachweiſen können; Ausnahmen hiervon werden
nur in beſonderen Fällen geſtattet. Dagegen wird von den Aufzunehmenden nur der Nachweis der Kenntniſſe verlangt, welche=
den
von der Oberklaſſe einer Volksſchule entlaſſenen zukommen ſollen, damit jedem ſtrebſamen Handwerker die Anſtalt zu=
gänglich
werde.
2. Für die obere Abtheilung, die zweite Klaſſe, muß außerdem der Nachweiß ausreichender Kenntniß der nie=
deren
Arithmetik, einer angemeſſenen Fertigkeit im Freihand= und geometriſchen Zeichnen, ſowie in der Löſung einfacher Auf=
gaben
der darſtellenden Geometrie und der Befähigung, ſich im Deutſchen gehörig ſchriftlich verſtändlich machen zu können,
geliefert werden.
Das Schulgeld beträgt für die ganze Unterrichtszeit 30 Mark und iſt beim Beginn des Curſus voraus zu bezahlen.
Anmeldungen zur Aufnahme wolle man möglichſt frühzeitig und längſtens bis zum 31. Oktober l. J3. ſchriftlich
bei der unterzeichueten Stelle oder auch mündlich auf dem Büreau derſelben Neckarſtraße Nr. 3 im 3. Stock - bewirken,
da die Zulaſſung der Schüler nur nach Maßgabe der vorhandenen Unterrichtslocalitäten erfolgen kann.
Darmſtadt, den 15. September 1884.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Fink.
Buſch.
[10026

A

Eine tüchtige Verkäuferin,
welche längere Jahre in der Kurz= und
Modewaarenbrauche thätig war, ſowie
im Putz mitarbeiten kann, ſucht paſſendes
Engagement.- Offerten bittet man unter
G. H. H. 100 in der Expedition d.
Bl. niederzulegen.
9876

9978) Für ein hieſiges feines Putz=
geſchäft
eine Arbeiterin geſucht. Offert.
unter M. 50 a. d. Exped. d. Bl.
10027) Eine junge Wittwe ſucht noch
Laufdienſt für Mitkag. Erbacherſtr. 12,
Hinterbau.
10028) Zwei geſunde Schenkammen
können nachgewieſen werden bei
Frau Hebamme Geibig, Beſſ. Kirchſtr. 31.

10029) Ein junger Commis mit
ſchöner Handſchrift ſucht ſofort Stellung
in einem Comptoir. - Gefl. Offerten
unter . 100 an die Expedition d. Bl.
10030) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ſehener
j. Mann, der das Fahren gründ=
lich
erlernt hat, ſucht Stelle als Herr=ſwelche ſofort ſehr gute Stellen erhalten
ſchaftskutſcher. Näheres bei B. H.
Blumenthalſtraße 63.

1
1

Kuaben und Mädchen
im Alter von 14-16 Jahren finden dauernde
und lohnende Beſchäftigung in der Brief=
couvertfabrik
von H. Gonnermann. (9976
Hehrore junge Frauon
finden dauernde Beſchäftigung.
Näher. Carlsſtr. 12, Hinterbau. 10031
9980) Zwei gute Schuhmacherge=
hülfen
für Herren= und Damen=Arbeit
geſucht. Rheinſtraße 5.

Ein ſolider, lediger
Mäusüreche
mit guten Zeugniſſen zum Eintritt per
1. October nach Worms geſucht.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (988=
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von A. Rady
Rheinſtraße 47. Der Poſtdampfer Donau,
Kapitän Ringk vom Nordd. Loyd, welcher
am 13. September von Bremen abging, iſt am
25. September in New=York angekommen.-
Der Poſtdampfer Elbe=, Capitän Hamelmann,
vom Kordd. Aoyd, welcher am 17. September
von Bremen abging, iſt am 26. September in
New=York angekömmen.
frrrrrerierzeeeree.

10032) Ein anſtänd. Dienſtmädchen,
welches nicht zu kochen braucht, aber mit
einem Kind umzugehen verſteht, wird zum
1. Oktober für einen kleinen Haushalt ge=
ſucht
. Näheres Schulſtr. 9, III., links.

10033)
Geſucht,
ein tüchtiges, braves Müdchen
die Haushaltung.
Kranichſteinerſtraße 61.

für

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 30. September.
14. Vorſtellung inder 1. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
zweites und letztes Gaſtſpiel des Frl. Maria
Derivis, vom Königl. Theater in Brüſſel.
Migion.
Oper in 3 Arten von Ambroiſe Thomas.
Wilhelm Meiſter
Herr Bär.

10034) Geſucht brave Mädchen,
können. Vermiethungs=Bureau Frau,
Landau, Hochſtr. 10.

Lothario
Laertes
Friedrich
harno
Antonio
Mignon
Philine
Ein Soufleu=
Ein Diener
44 Mignon
Anfang halb 3

Herr Feßler.
Herr Dalmonico.
Herr Hanſen.
Herr Eilers.
Herr Bögel.

Frau Mayr=Olbrich
Herr Krüger.
Herr Leib.
Frl. Maria Derivis, als Gaſt.
Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr

[ ][  ][ ]

ahleßz
hriſlig
ewirker L2

89:



Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten ſtatt beſonderer Anzeige
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer jüngſtes Söhnchen
im zartem Alter von fünf Wochen nach kurzem Krankſein
uns durch den Tod entriſſen wurde.
Es bitten um ſtille Teilnahme
Philipp Best und Frau.

f3]

Todes=Anzeige.

Freunden und Bekannten ſtatt jeder beſonderen An=
zeige
hiermit die traurige Nachricht, daß meine liebe
Schweſter
Laura Diedrichs
geſtern Abend 11 Uhr nach langjährigen Leiden ſanft
verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 28. September 1884.
Bertha Diedrichs.
Die Beerdigung findet Dienstag den 30. d. M., Nach=
mittags
4 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Dieburger=
ſtraße
28, ſtatt.
(10038
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, welche
luns bei dem Verluſte unſeres unvergeßlichen Vaters, Schwie=
gervaters
, Großvaters und Onkels
Herrn Wilhelm Schmitt, Rentner,
zu Theil wurden, ſowie für die reichen Blumenſpenden, ſagen
ſwir hierdurch unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
H. Weller.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 30. September.
Deuiſches Neich. Nachdem J. M. der Kaiſer und die Kaiſerin
3 lam 26. d. M. in Coblenz der Enthüllungsfeier des Denkmals des Generals
5
v. Göben beigewohnt hatten, begaben ſie ſich nachmittags 24 Uhr nach
7½Lraden=Baden, wo ſie abends wohlbehalten eintrafen. Das kronprinz=
9iliche Paar begab ſich mit der Prinzeſſin Victoria und dem Prinzen Hein=
1Al Urich nach Neuwied zum Beſuche des Fürſten und der Fürſtin von Wied.
2oPrinz Wilhelm reiſte nach Potsdam, Prinz Albrecht nach Kamenz.
Der Kaiſer hat an den Oberpräſidenten der Rheinprovinz einen Er=
0llaß gerichtet, welcher den Dank des Kaiſers für den ihm in den
iſheinlanden zu Teil gewordenen Empfang ausſpricht, der Enthüllung
ä ſdes Göbendenkmals gedenkt und ſchließlich den Oberpräſidenten beauf=
tragt
, den beteiligten Ortſchaften die Anerkennung des Kaiſers für die
ijilden Truppen faſt überall gewordene entgegenkommende Aufnahme aus=
lu ſprechen.
2½
Die Nordd. Allg. 3ta.' ſchreibt: Auf Einladung des Reichskanzlers
2
begaben ſich am 26. d. M. die hauptſächlichſten Hamburger, an dem
7ößandel in Weſtafrika beteiligten Firmen nach Friedrichsruhe, um ihre
Gßlünſichten über eine Regelung der deutſchen Niederlaſſungsverhältniſſe
12Au äußern. Es verlautet, daß mit Frankreich und England Verhand=
5lJlungen ſchwebten über die Geſtaltung unſerer nachbarlichen Beziehungen
i. Weſtafrika; es ſei alle Ausſicht auf eine freundnachbarliche Verſtän=
¾lundgung vorhanden.
Die Einberufung des neuen Reichstages ſoll um die Mitte November
2
ſerfolgen, doch dürfte dieſe erſte Seſſion nur eine kurze ſein und ſich
vorzugsweiſe mit dem Etat zu beſchäftigen haben.
Die Bekanntmachungen des Geſamtminiſteriums, betreffend die
Verlängerung des kleinen Belagerungszuſtandes für Berlin und Um=
S
ohſo gend, ſowie für Altona und Umgegend bis zum 30. September 1885
guarden im Reichsanzgr. publiziert.
Ein Geſchwader, beſteh nd aus den CorvettenBismarck=(Flaggen=
I.
Giſſ. Gneiſenaus, Ariadne= und Olgar geht anfangs Oktober nach
⁄Weſtafrika. Chef des Geſchwaders iſt Admiral Knorr.
Die Verhandlungen der Reichsbank mit den bekannten großen In=
leſe
Pituten wegen der Begründung einer überſeeiſchen Bank ſind, wie der
. Hannöv. Cour. meldet, abermals ergebnislos geblieben. Aber die Ver=

on noirklichung des Planes iſt deswegen durchaus nicht als ausſichtslos zu
tbacku Ezeichnen. Der betreffende Korreſpondent des genannten Blattes kann
.

2213

191
beſtimmt verſichern, daß der Reichskanzler an der Idee einer ſolchen
Bank feſthält.
Das Reſultat der diesjährigen Flotten=Manöver wird als ein in
jeder Beziehung glänzendes bezeichnet. Die Manöver, welche bekanntlich
beſonders vielſeitig waren, haben durchweg die Kriegstüchtigkeit der
Flotte bekundet und auch die Anordnungen bezüglich der Küſtenvertei=
digung
in überraſchender Weiſe bewährt.
Schweiz. Der Bundesrat hat ſechs dem Handwerkerſtande ange=
hörige
Perſonen, wovon 1 aus Deutſchland, 5 aus Oeſterreich, wegen
anarchiſtiſcher Umtriebe ausgewieſen.
Oeſterreich=Ungarn. Dienstag den 30. September, findet die
Eröffnung des neugewählten eroatiſchen Landtages ſtatt und ſieht man
in demſelben neuen Skandalſcenen entgegen.
Die beiden Häuſer des ungariſchen Parlamentes hielten am 27.
September ihre erſten Sitzungen. Die feierliche Eröffnung wird erſt am
29. durch eine Thronrede erfolgen.
Am 27. iſt das neue königl. Opernhaus in Peſt in Gegenwart des
Kaiſers. der Miniſter und der Mitglieder des Reichstags feierlich eröff=
net
worden.
Frankreich. In dem 27. d. M. ſtattgehabten Miniſterrathe teilte
Ferry die letzten Depeſchen Courbets mit, welche anzeigen, daß die
Vorbereitungen zu einer weiteren Action, die unmittelbar bevorſtehe,
beendet ſeien. Ferry teilte die Schriftſtücke in Betreff Egyptens mit,
namentlich die identiſche Note, worin das Schreiben Nubar Paſcha's,
welches die Suspendirung der Amortiſation anordnet, für null und
nichtig erklärt wird. Der Miniſterrat hielt daran feſt, die Kammern
für den 14. October einzuberufen. In Betreff des Budgels von 1885
glaubt man ein Einvernehmen der Regierung mit der Commiſſion be=
huſs
einer Erſparniß von 50 Millionen Fra.es zu erzielen.
Das Journal Paris ſchreibt, Admiral Courbet werde nach Ke=
lung
abgehen, die chineſiſche Beſatzung vertreiben, die Kelung umgeben=
den
Höhen befeſtigen und ein Occupationscorps zurücklaſſen. Der
Marineminiſter erwarte die Meldung davon ſchon nächſte Woche. Frank=
reich
ſei dann im Beſitz eines Pfandes, deſſen Wert den Betrag der
geforderten Entſchädigung überſteige und könne die Ausführung des
Vertrags von Tientſin ruhig abwarten.
Im Departement Oſtpyrenäen kamen am 26. d. M. dreizehn Cholera=
todesfälle
vor. Der Geſundheitszuſtand in Paris iſt nach letztem Wochen=
berichte
vorzüglich. Es ſtarben im Lauf der Woche nur 522 Perſonen,
davon 42 in Folge von Typhus, eine Perſon in Folge von ſporadiſcher
Cholera.
Die,Agence Havasb meldet aus Hanoi vom 27. d. M.: Die Unter=
nehmungen
am Phuny unter dem Befehl des Oberſten Berger und am
Myluong unter dem Befehl des Oberſten Mauſſion ſind vollſtändig
geglückt. Tie Franzoſen ſind Herren des Fluſſes Day.
In Oran ſind 6 choleraverdächtige Erkrankungen vorgekommen.
Der von Cochinchina dorthin gekommene Dampfer Abd=el=Kader, auf
welchem 2 Todesfälle vorgekommen ſind, iſt in Bona einer Quarantäne
unterzogen worden.
England. Nach einer Mittheilung aus Kairo wird die egyptiſche
Regierung in ihrer Antwort den Empfang der Proteſtnote einfach
beſtätigen.
Der Daily Telegraphi meldet aus Kairo vom 27. d. M.: Gegen
den Finanzminiſter ſoll ſeitens der Mitglieder der Staatsſchuldenkaſſe
unverzüglich ein Prozeß angeſtrengt werden.
Italien. Ter Vertreter Italiens proteſtierte ebenfalls in Kairo
gegen die Suſpendierung der Tilgung der Staatsſchuld. Die italieniſche
Proteſtnote bezieht ſich ausſchließzlich auf die erfolgte Verletzung des
Liquidationsgeſetzes, ohne irgend welches Urteil oder Erklärung über die
Maßnahme der egyptiſchen Regierung abzugeben.
Der deutſche Geſandte beim Vatican, v. Schlözer, beſuchte am 27.
d. M. den Cardinal Jacobini.
Belgien. Der Kongreß des internationalen litterariſchartiſtiſchen
Vereins wurde am 27. d. M. in Brüſſel vom Miniſter Bernaert eröff=
net
. Der Miniſter erklärte, den belgiſchen Kammern werde in der
nächſten Seſſion ein freiſinniger Geſetzentwurf über Urheberrecht und
litterariſches Eigentum vorgelegt werden.
Niederlande. Die 2. Kammer beſchloß mit 68 gegen 14 Stimmen
die beantragte Abänderung der Verfaſſung, wonach während der Regent=
ſchaft
Verfaſſungsreviſionen nicht zuläſſig ſein ſollen, in Erwägung zu ziehen.
Schweden=Norwegen. Bei der am 27. d. M. ſtattgehabten Wahl
von 19 Deputirten zur zweiten ſchwediſchen Kammer wurden faſt
durchweg liberale Kandidaten gewählt.
Rußlaud. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen am 27. abends in
Peterhof ein.
Türkei. Die aufſtändiſche Bewegung in Albauien nimmt ſtets
größeren Umfang an und befindet ſich die ganze Provinz in voller
Anarchie. Die Pforte konzentriert eine größere Truppenmacht bei Scutari
und hat an die Gouverneure Befehl erlaſſen, alle verfügbaren Truppen
dorthin abzuſenden.
Eghpten. Dem Vernehmen nach bezeichnet die Nubar Paſcha über=
reichte
identiſche Proteſtnote die Suſpendierung der Amortiſation der
Schuld als eine flagrante Verletzung des Liquidationsgeſetzes und be=
hält
den egyptiſchen Gläubigern alle denſelben geſetzlich zuſtehenden
Rechte vor. Die Note erklärt den bezüglichen Erlaß des egyptiſchen
Finanzminiſters für null und nichtig und macht die egyptiſche Regie=
rung
für alle aus ihrem Vorgehen entſtehenden Folgen verantwortlich=

[ ][  ]

4
2214
Seit der Uebergabe der Kollektivnote der Mächte haben häufige
Miniſterberatungen ſtattgefunden und eine Miniſterkriſis ſcheint nicht in
weiter Ferne zu ſtehen. Die Miniſter ſelber erklären, daß, falls die
Mächte die Zurücknahme des Briefes Nubar Paſchas an die Staats=
ſchuldentilgungskaſſe
verlangen, ein Rücktritt des Miniſteriums unver=
meidlich
ſei. Inzwiſchen wird die Frage in Kairo eifrig und in gewiſſen
Kreiſen mit Beſorgnis discutiert.
Am 27. d. M. fand im engliſchen Generalkonſulat in Kairo eine
Konferenz über die Finanzangelegenheiten Cgyptens ſtatt, woran North=
brook
, Baring, Nubar Paſcha, Finanzminiſter Muſtapha Paſcha, Fehmy
und Blum Paſcha teilnahmen.
General Wolſeley iſt am 27. d. mit dem Generalſtab nach Wadi
Halfa abgegangen.
Mexiko. Eine Depeſche aus Mexiko meldet, der Kongreß habe
Diaz als Präſidenten proklamiert, und zwar vom 1. December c. an.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. September.
Militärdienſtnachrichten. Frhr. v. Nordeck, Premier=
lieutenant
vom 1. Großh. Drag=Rgt. Nr. 23 zum Rittmeiſter und
Eskadronschef, vorläufig ohne Patent; v. Windheim, Secondlieutenant
von demſelben Regiment, zum Premierlieutenant; v. Schultzen=
dorff
, Frhr. v. Lehmann, Portepeefähnrichs vom 1. Großh. Inf.
Rgt. Nr. 115, Krauſe, v. Plönies, Portepeefähnrichs vom 2. Großh.
Inf.=Rgt. Nr. 116, Rehfeld, Felber Leeſemann, Vogel, Porte=
peeſähnrichs
vom 3. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117. Nol de, Frhr. Gugel
v. Brandt und Diepoltsdorf, Frhr. v. Diemar, Portepeefähn=
richs
vom 4. Großh. Inf.=Rat. Nr. 118, Kreemer, Wilms, Portepee=
fähnrichs
vom 1. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 23 - zu Secondlieutenants-
befördert
; Balſer, Major vom Inf.=Rgt. Nr. 130, mit Penſion zur
Dispoſition geſtellt und zum Bezirks=Kommandeur des 1. Bats. 4. Gr.
Landw.=Rgts. Nr. 118 ernannt; v. Uthmann Graf v. Schweinitz
und Krain, Frhr. v. Kauder, Frhr. v. Preuſchen, außeretats=
mäßige
Secondlieutenants vom Großh. Feld=Art.=Rgt. Nr. 25 zu Ar=
tillerie
=Offizieren ernannt; v. Heyden, Hauptmann und Kompag=
nie
=Chef vom 2. Großh. Inſ.=Rgt. Nr. 116, dem Regiment, unter Beför=
derung
zum überzähligen Major, aggregiert; Kleckl, Hauptmann l.8.
des Magdeburg. Füſilier Rgt. Nr. 36 und Lehrer bei der Kriegsſchule zu
Anclam, als Kompagnie=Chef in das 2. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 116,
Bender (früher im 4. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 118), Premierlieutenant
vom 1. Rhein. Inf.=Rgt. Nr. 25, unter Stellung l. 8. des Regiments,
als Lehrer zur Kriegsſchule in Anclam - verſetzt; Ackermann,
Premierlieutenant l. 8. des Großh. Inf.=Rgts. Nr. 118, unter Beför=
derung
zum überzähligen Hauptmann und unter vorläufiger Belaſſung
in ſeinem Kommando als Adjutant bei der 30. Inf.=Brigade, zum
Holſtein. Inf.=Rgt Nr. 85, l. 8. deſſelben verſetzt; Schumacher, Vice=
feldwebel
von dem Reſ.=Landw.=Rgt. Nr. 38, zum Secondlieutenant
der Reſerve des 4. Großh. Inf.=Rgts. Nr. 118 befördert; v. Wachter,
Oberſtlieutenant z. D. von der Stellung als Bezirks=Kommandeur des
1. Vats. 4. Großh Landw.=Rgts. Nr. 118 entbunden.
O (Schwurgericht). In der am Samstag ſtattgehabten Sitzung
wurde die Strafſache gegen den Commis Carl Friedrich Bertſch von
hier wegen Körperverletzung mit tödlichem Erfolg verhandelt. Das
fragliche Ereignis trug ſich bereits in der Nacht vom 134. November
1881 zu, wo Bertſch, welcher damals in der Landwehrſtraße bei ſeiner
Mutter wohnte, hinter der Glasthüre ſeiner Wohnung, als er im Be=
griff
ſtand, nochmals in die Küche zu gehen um etwas zu eſſen, plötz=
lich
eine Geſtalt bemerkte. Es war dies der aus Zellhauſen gebür=
tige
Kanonier Franz Rachor, welcher einem in dem fraglichen Hauſe
wohnenden Dienſtmädchen wieder eine nächtliche Viſite abſtatten wollte, dabei,
um nicht gehört zu werden, ſeine Stiefel ausgezogen, und der nun als
er ſich entdeckt ſah, Miene machte, wieder die Treppe hinab zu entwiſchen.
Was ſich nun in dieſem Moment zugetragen, wird niemals genau er=
mittelt
werden können. Der Beſchuldigte behauptet, daß er den Ver=
ſuch
gemacht, die Geſtalt an ſich zu reißen, um ihre Perſönlichkeit feſt=
zuſiellen
, wobei der Mann zufällig in das ſpitze Meſſer gerannt, das
er, der Angeklagte. in der Hand getragen, während andererſeits der
Verletzte ſeiner Zeit angab, daß er von dem Beſchuldigten abſichtlich
geſtochen worden, was ihn freilich nicht gehindert, durch das Fenſter
über Gartenzäune noch eine ziemlich waghalſige Flucht zu unternehmen.
Der Verwundete ſtarb nach etwa 13monatlichem ſchweren Leiden in
Folge des fraglichen Stichs, welcher die Lunge verletzt und der Ange=
klagte
, der 3 Monate in Unterſuchungshaft geweſen, dann aber vor=
läufig
auf freien Fuß geſetzt worden war, verließ Darmſtadt und konnte
erſt unläugſt in Leipzig, wo er ſich aufgehalten, ermittelt werden. Nach
ſehr eingehender, bis zum Abend währender Verhandlung wurde der
Angeklagte in Folge des Wahrſpruchs der Geſchworenen freigeſprochen
und alsbald ſeiner Haft entlaſſen.
O (Schwurgericht.) Geſtern begann die am Donnerstag ver=
tagte
, vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmende Verhandlung der
Strafſache gegen den Landwirt Georg Kriechbaum von Eberbach bei
Reichelsheim wegen Meineid. Es handelt ſich dabei um eine Allimen=
tationsklage
reſp. um den in in dieſem Prozeß von dem Beſchuldigten

191
ausgeſchworenen Eid, bezüglich deſſen fortwährend behauptet wird, daß
er der Wahrheit entſpreche.
Dem Vernehmen nach werden der heutigen, von der deutſch=
freiſinnigen
Partei in den Ritſertſchen Saal einberufenen Wähler=
verſammlung
auch einige Führer der nationalliberalen Partei an=
wohnen
und dürften die Verhandlungen ſich daher recht intereſſant
geſtalten.
Nach einer Mitteilung der 7O. N. hat Herr Hugo Buderus
in Hirzenhain ſich bereit erklärt, die ihm von der nationalliberalen
Partei für den Wahlkreis Gießen-Grünberg ꝛc. angetragene Kandidatur
für den Reichstag anzunehmen.
O Unter der Leitung des Herrn Prof. Kumpa begann geſtern
ein von nahezu 30 Volksſchullehrern beſuchter Unterrichtskurſus im Zeich=
nen
, welcher vorausſichtlich wohl der letzte, der in ſolcher Weiſe abge=
halten
wird, ſein dürfte.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. September.
Der geheime Agent.
E. Dieſes Hackländerſche Stück führt uns wieder einmal in das
Weſen des wahrhaft feinen Luſiſpiels ein: Der geheime Agent=
gleicht
in ſeiner eleganten Komik der alt=franzöſiſchen; derbe Witze kommen
in ihm nicht vor, aber ein geſunder Humor weht durch das Ganze.
Der Dialog iſt gewählt, und ganz den hohen Kreiſen angemeſſen,
in welchen er geſprochen wird. die heitere Intrigue entwickelt ſich folge=
richtig
und wenn auch die Löſung im letzten Akt etwas raſch erſcheint,
v0 vermag dies doch nicht den günſtigen Charakter der im Uebrigen ſo
geiſtreich zugeſchuiltenen Kompoſition zu beeinträchtigen. Geſpielt wurde
durchweg gut. Iu Herrn Hacker ſehen wir einen Herzog Alfred, deſſen
noble Erſcheinung ſich mik fröhlich=friſcher Thatkraft paarte. Als
Herzogin=Witwe führte uns Frl. Schütky den Typus einer ehrgeizigen
Regentenmutter vor, die jedoch, weil ſie mit der fortſchreitenden Zeit,
die vor allem in ihrem Sohn ein tüchtiges Organ gefun en, nicht
Schritt halten will, allmählich eine Poſition nach der andern aufgeben
muß. Aus dem Oberhofmeiſter ſchuf Herr Butterweck eine ganz
köſtliche Figur. Die ſtaatsmänniſche Routine und diplematiſche Be=
ſonnenheit
des Miniſters von Steinhauſen brachte Herr Werner zur
lebensvollen Verkörperung. Die liebenswürdige und kluge Prinzeſſin
Eugenie war bei Frl. Ethel beſtens aufgehoben.
Zum Vorteil des Ganzen trugen auch die Herren Hanſen ( Kam=
merdiener
des Herzogs) und Wagnerlals deſignirter aber nicht an=
genommener
Bräutigam der Prinzeſſin) bei.
Sonntag, 28. September.
Carmen.
Gaſiſpiel des Frl. Marie Dérivis vom Königl. Theater in Brüſſel.
E In der Darſtellung der Carmen durch Frl. Derivis feierte der
Realismus in der Kunſt einen großen und hervorragenden Triumph.
In dieſer Carmen iſt nichts rätſelhaftes mehr, ſie iſt ein genaues Por=
trait
des im Drama feſt vorgezeichneten Charakters, und wenn die un=
entſchuldbare
, niedrige Unweiblichkeit in dem hier vorliegenden Falle
nicht vollkommen abſtoßend wirkt, ſo ſind es nur jene mit dem Weſen
des Frl. Derivis verbundenen, gewiſſermaßen zu ihrem Nationale gehö=
rigen
gentillesce und die ſich nie ganz verleugnenden Formen der Dame
von Welt. Daß ſie nichts beſchönigen, nichts entſchuldigen will, bezeug=
ten
gleich die erſten, etwas haut=vout verratenden Scenen, in denen
wir ein klares Cxpoſe des Charakters erhielten.
In der Carmen von Marie Derivis iſt alles echt bis auf die aus=
erleſene
Zigarette herab, deren feiner Duft ſich bis zu den erſten Reihen
des Sperrſitzes verbreitete.
Wenn wir offen ſind, ſo müſſen wir geſtehen, daß uns dieſe ebenſo
originelle als pikante Carmenverkörperung in den beiden erſten Akten
anzog und auch zugleich abſtieß; an einigen Stellen ſchien uns die
Grenze, welche zwiſchen dem leidenſchaftlich=dämoniſchen und dem frivo=
len
beſteht, von der Künſtlerin nicht immer ſcharf genug eingehalten.
Von dem idealen Anflug, den Frl. Finkelſtein ihrer Carmen giebt,
iſt bei Frl. Térivis nicht das mindeſte zu merken. Im erſten Augen=
blick
empfinden wir das ſtörend, müſſen aber ſchließlich einräumen, daß
wir es dennoch mit einer durchaus richtigen, ja der einzig richtigen
Auffaſſung nach der Zeichnung des Librettiſten zu thun haben.
Die Figur der Bizet'ſchen Carmen kann nur intereſſieren, wenn ſie
von Beginn bis zum Ende mit rückſichtsloſer Konſequenz ſich ſtets gleich
bleibt, dann iſihder Charakter, wenn auch unſeren Gefühlen widerſtrebend,
o doch imponierend, und das letztere war Frl. Dérivis eigentlich in
jedem Akt, vornehmlich am Schluß. Das Bewußtſein, einer wirklich ge=
nialen
Künſtlerin gegenüber zu ſtehen, ließ uns daher auch manches in
den Kauf nehmen, was wir einer mittelmäßigen Kraft nicht verziejen
haben würden.
Wenn wir ſagen wollten, daß die Hörer nach den Aktſchlüſſen leb=
haft
applaudierten, wäre das etwas matt ausgedrückt, - das Haus
jauchzte der Künſtlerin zu.
Voller Spannung ſehen wir dem zweiten Auftreten der Dame als
Mignon entgegen.

Hierzu eine Beilage der deutſch=freiſinnigen Partei Verſammlung betr.

Dus und Lensn 3.r. Bulasnde odiendeunauer 2 Dnautvoeli fle de Mededlon, Car Mna.