147.
5½
EEEULON
188
147.
Jahrgung.
Monnementopreis
denteſihnlch 1 Mar 50 Pf. md
Bringerlohn Auzwuͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtauffchlag
(rag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Allufrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
DendmengenommenahnDarmſiad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwürz
von allen Annonen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 154.
Freitag den 8. Auguſt.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Ankauf von Remontepferden betr.
Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntniß, daß der auf den 25. Auguſt l. J3. in Groß=Gerau anberaumte
Re=
montemarkt nicht abgehalten werden wird.
Darmſtadt, am 5. Auguſt 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(8050
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Philipp Röder IV. von Wiphauſen iſt zum Waſenmeiſter für dieſe Gemeinde beſtellt und als ſolcher von uns heute
verpflichtet worden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[8051
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Waldſtraße von der Reckar= bis zur Saalbauftraße und die letztere
Straße für den Theil von der Rhein= bis zur Waldſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
68052
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der während des Monats Juli ausgeſetzt geweſene öffentliche Impftermin findet von jetzt an, ſo lange Bedürfnitz
vor=
handen iſt, wieder jeden Dienstag Nachmittag 5 Uhr, im Schulhaus in der Rundethurmſtraße, der nächſte Termin am
5. Auguſt, ſtatt.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
ſ973
Ohly.
Bekanntmachung.
Anſprüche an den unter der
Rechts=
wohlthat des Inventars erworbenen
Nach=
laß der Frau Hofgärtner Georg Horſt
Wittwe, Johannette, geb. Kullmann, zu
Darmſtadt ſind binnen einer Woche hier
anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
68053
Darmſtadt I.
Op dem Konkursverfahren über das
25 Vermögen des Kaufmanns Wilhelm
Wägner zu Darmſtadt wird, weil
Ein=
ſtellung wegen Maſſemangels geſchehen/
muß, 2ermin zur Abnahme der
Schluß=
rechnung des Verwalters beſtimmt auf
Freitag, 5. September 1884,
Nachmittags 4 Uhr. (8054
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
Sn dem Konkursverfahren über das
2) Vermögen des Bäckermeiſters Wilhelm
Becker zu Darmſtadt wird bei bevor=
ſtehender Einſtellung wegen Maſſemangels
Termin zur Abnahme der Schlußrechnung
des Verwalters beſtimmt auf
Freitag, 5. September 1884,
Nachmittags 3½ Uhr. (8055
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
In dem Konkursverfahren über das
1) Vermögen des Maurermeiſters
Hein=
rich Tracht zu Beſſungen wird zur
Ab=
nahme der Schlußrechnung des Verwal=
473
1786
ters, zur Erhebung von Einwendungen
gegen das Verzeichniß der bei der
Schluß=
vertheilung zu berückſichtigenden
Forder=
ungen und zur Beſchlußfaſſung der
Gläu=
biger über etwaige nicht verwerthbare
Vermögensſtücke der Schlußtermin auf
Freitag den 5. September 1884,
Nachmittags 3 Uhr,
hierher anberaumt.
Großherzogliches Amtsgericht
(8056
Darmſtadt l.
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 19. Auguſt, Vormittags
9 Uhr,
werden in dem Hofe des hieſigen
Poſt=
gebäudes alte Stühle, Ledertaſchen, eiſerne
Gewichtsſtücke ꝛc., ſowie ein
ausge=
muſterter Perronkarren gegen gleich baare
Zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1884.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
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Reduction des Actien=Capitals.
Nachdem die 13. ordentliche Generalverſammlung der Actionäre am 5. Juli
1884 beſchloſſen hat, das Actien=Capital durch Namenſtellung und Reducirung der
Actien von je M. 500 auf M. 150 herabzuſetzen und dieſer Beſchluß in's
Handels=
regiſter eingetragen worden iſt, machen wir denſelben hierdurch bekannt und fordern
zugleich, dem Wortlaut des Art. 243 des H.=G.=B. entſprechend, die Gläubiger
auf, ſich bei der Geſellſchaft zu melden.
Darmſtadt, 16. Juli 1884.
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guter Zeugniſſe, zu einer Dame geſucht.
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[791
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M. 1672-7
1621-2.
7 234-3
„ 417-2
M 154
(8069
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten ſtatt jeder beſonderen
Anzeige die traurige Mittheilung, daß am 6. d. Mts.,
Nachmittags 4½ Uhr, unſere liebe Frau, Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Hisabethe Schmitt, geb. Franz,
nach langem, ſchwerem Leiden ſanft dem Herrn
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1884.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Sehmitt, Zeughauptmann a. D.
Die Beerdigung findet Freitag den 8. d. M., Abends
6 Uhr, vom Sterbehauſe aus, verlängerte Kiesſtraße
Nr. 89, ſtatt.
Lodeo=-anzeige.
(8070
Statt jeder beſonderen Anzeige allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung,
daß unſer guter Gatte, Vater, Bruder, Schwager,
Schwieger= und Großvater
Landwirth Friedrich Petri,
Dieburgerſtraße 41, nach langem, ſchwerem Leiden im
66. Lebensjahre heute ſanft verſchieden iſt. Es bitten um
ſtille Theilnahme
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 7. Auguſt 1884.
Die Beerdigung findet Samstag den 9. d. M., Abends
6 Uhr, vom Alicehoſpital aus ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer machte am 6. Auguſt früh
einen Abſchiedsbeſuch bei der Prinzeſſin Heinrich der Niederlande und
reiſte ſodann um 9½ Uhr mit einem Extrazug von Salzburg ab nach
Iſchl. Im Gefolge des Kaiſers befand ſich der deutſche Botſchafter
Prinz Reuß. Die Begegnung mit dem Kaiſer Franz Joſeph erfolgte
in Ebenſee; beide Monarchen begrüßten ſich aufs herzlichſte und fuhren
dann zuſammen im Wagen des deutſchen Kaiſers nach Iſchl, wo ſie um
12 Uhr eintrafen und am Bahnhofe von der Kaiſerim Eliſabeth
em=
pfangen wurden. Der Kaiſer und die Kaiſerin von Oeſterreich
gelei=
teten Kaiſer Wilhelm nach dem „Hotel Eliſabeth=, wo ſie eine
Viertel=
ſtunde bei ihm verweilten. Nachmittags 3 Uhr fand Galadiner in der
kaiſerlichen Villa ſtatt, welchem auch die Erzherzogin Valirie anwohnte;
General=Intendant Baron v. Hofmann, Graf Pejacſevic und
Finanz=
miniſter Dunajewski waren gleichfalls zur Tafel geladen. Herr v. Tisza
wird in Iſchl erwartet. Abends 8 Uhr war Galatheatervorſtellung.
S. M. der Kaiſer wird nach der „Straßb. Poſt” der
Cinweihungs=
feier der neuen Univerſität in Straßburg nicht beiwohnen. Wie
ver=
lautet, wird auch keiner der Prinzen des kaiſerlichen Hauſes nach
Sträß=
burg gehen, da der gegebene Vertreter des Kaiſers bei dieſer
Gelegen=
heit der kaiſerliche Statthalter iſt.
In einem kaiſerlichen Handſchreiben an den Miniſter v. Bötticher
ſpricht der Kaiſer ſeine hohe Befriedigung über das Zuſtandekommen des
Unfallverſicherungsgeſetzes aus und verleiht dem Miniſter v. Bötticher
in Anerkennung ſeiner Verdienſte um dieſes Geſetz die vacante
Dom=
herrnſtelle im Domſtift Naumburg a. S.
Der preußiſche Botſchafter v. Schlözer iſt am 6. Auguſt
Nachmit=
tags aus Rom in Berlin eingetroffen.
In der Angelegenheit des von engliſchen Fiſchern in der Nordſee
geplünderten deutſchen Kutters „Diedrich= wird des Weiteren gemeldet,
daß ſich ſofort nach Eintreffen der Meldung von dem Rauhanfalle das
Kanonenboot „Cyklopr von Wilhelmshafen aus auf die Jagd der
See=
räuber begab, dieſelben aber leider bis jetzt noch nicht erwiſcht zu haben
ſcheint. Man nimmt allgemein an, daß die Affaire zu Recriminationen
der deutſchen Regierung bei der engliſchen führen wird.
Zu der Verſammlung der preußiſchen Biſchöfe in Fulda waren am
6. Auguſt perſönlich eingetroffen: die Biſchöfe von Münſter, Ermeland,
Trier, Hildesheim und Osnabrück. Durch den Domcapitulator ſind
ver=
treten das Fürſtbisthum Breslau, die Bisthümer Kulm, Paderborn
und Limburg. Die Berathungen finden im biſchöflichen Palais ſtatt.
1589
Oeſterreich=Ungarn. Die am 6. Auguſt erfolgte Ankunft des
Kaiſers Franz Joſeph und des Kaiſers Wilhelm in Iſchl glich einem
wahren Triumphzuge. Die Anweſenheit der öſterreichiſchen und
unga=
riſchen Miniſterpräſidenten Graf Kalnoky und Coloman Tisza in Iſchl
und die Anweſenheit des deutſchen Diplomaten v. Bülow im Gefolge
Kaiſer Wilhelms dürfte übrigens die Annahme beſtätigen, daß die
Be=
gegnung beider Kaiſer nicht nur der perſönlichen Freundſchaft. ſondern
auch wichtigen politiſchen Geſchäften gilt. — Die Wiener Morgenblätter
vom 6. Auguſt begrüßen mit warmen Worten die Begegnung Kaiſer
Wilhelms mit Kaiſer Franz. Das „Fremdenblatt” hebt hervor, obgleich
die Begegnung nicht von dem Standpunkte einer großen politiſchen
Action zu beurtheilen ſei, ſei dieſelbe ebenſowenig ein inhaltloſer Act
bloßer Courtoiſie; dieſelbe erſcheine als Ausdruck jener realen
Entwicke=
lung der beiden Reiche, welche ein Bündniß der Ueberzeugungen
aufge=
richtet haben. Uebrigens ſei gegenwärtig nirgends Anlaß zu einer ernſteren
Beunruhigung zu erblicken.
Frankreich. Die Reviſions=Commiſſion nahm ein Amendement
Andrieux an, wonach Prätendenten nicht zu Präſidenten der Republik
ge=
wählt werden dürfen, womit Ferry ſich einverſtanden erklärt hatte. Alle
übrigen Anträge wurden abgelehnt oder vertagt. Der Bericht der
Re=
viſionscommiſſion wurde am 6. Auguſt in der Nationalverſammlung
in Verſailles verleſen, der Berichterſtatter jedoch von der äußerſten
Linken wiederholt auf das heftigſte unterbrochen, als er die Vorfrage
erwähnte und auf die von beiden Kammern eingegangene
Ehrenver=
pflichtung hindeutete, die Aufgabe des Congreſſes zu beſchränken.
Cle=
menceau und Laguerre fragten, ob man Gendarmen brauchen wolle,
um ſie von der Tribüne zu entfernen. Nach der Verleſung des
Be=
richtes wurde die Sitzung geſchloſſen. Die Berathung der
Reviſions=
vorlage begann Donnerstag um 1 Uhr.
Der franzöſiſche Reſident in Hüe iſt angewieſen, den neuen Kaiſer
nur dann anzuerkennen, wenn derſelbe alle Beſtimmungen des Vertrags
mit Patenotre acceptirt. — Der „Temps” will wiſſen, das Cabinet ſei
gewillt, jede Zwangsmaßregel gegen China bis nach der Berathung der
chineſiſchen Frage in der Kammer zu vertagen, die nach Schluß der
Nationalverſammlung ſtattfinde. - Li=Fong=Pao conferirte am 6. Auguſt
mit Ferry, wonach die Verhandlungen noch nicht vollſtändig
abge=
brochen ſind.
Vom 6. Auguſt 10 Uhr bis zum 6. Auguſt um 10 Uhr Vormittags
kamen in Toulon 4, in Marſeille 8 und in Arles 2 Choleratodesfälle vor.
England. Im Unterhauſe theilte Northeote am 6. Auguſt mit,
er beabſichtige nicht einen beſonderen Antrag bezüglich der ägyptiſchen
Angelegenheit zu ſtellen, ſondern werde am Freitag anläßlich des
Bud=
getsberichts die Angelegenheit zur Sprache bringen.
Dem Vernehmen nach wird Northbrooke die Reiſe nach Egypten am
31. d. M. über Brindiſi antreten.
Italien. Die officiellen Berichte vom 6. Auguſt ſagen, daß weder
in den inficirten Ortſchaften noch in den Lazarethen ein neuer
Cholera=
fall vorgekommen ſei.
Holland. Bei dem wahrſcheinlichen Ausſterben der männlichen
Linie des holländiſchen Königshauſes wird vorausſichtlich das durch
Perſonalunion mit Holland verbundene Großherzogthum Luxemburg an
den ehemaligen Herzog von Naſſau und durch dieſen an Deutſchland
fallen. Es darf deshalb darauf hingewieſen werden, daß bedeutende
holländiſche Zeitungen dieſe Löſung der Luxemburgiſchen Frage
durch=
aus natürlich finden, da Luxemburg nach Sprache und Sitte ein
deut=
ſches Land geblieben ſei.
Belgien. In der Kammer begann am 6. Auguſt die Berathung
der Verlage über die Wiederherſtellung der diplomatiſchen Beziehungen
zum Vatican. Die Vorlage wurde von Frere Orban und Bara
be=
kämpft. Als nach Schluß der Sitzung die Deputirten das
Kammer=
gebäude verließen, empfing eine große angeſammelte Volksmenge die
katholiſchen Deputirten mit Pfeifen und lärmenden Zurufen, ein
an=
derer Theil der Volksmenge empfing ebenſo die liberalen Deputirten.
Die Polizei zerſtreute die Menge und verhaftete mehrere.
Dänemark. Zu dem in Kopenhagen ſtattfindenden internationalen
Aerzte=Congreß iſt der Augenarzt Herzog Karl Theodor von Bayern
eingetroffen.
Schweden. Die Rückreiſe des Großherzogs und der Großherzogin
von Baden von Stockholm nach Karlsruhe wird im Laufe kommender
Woche über Kopenhagen ſtattfinden.
Rußland. Das „Journal de St. Petersburg= dementirt die
Nach=
richten von dem Auftreten der Cholera und ſonſtiger Epidemien in
Rußland.
Cgypten. Nach einer Mittheilung aus Kairo wurden am 6. Auguſt
zwei von der jüngſt wegen Meuterei in Aſſiut zum Tode verurtheilten
acht türkiſchen Soldaten hingerichtet. Die Strafe der übrigen wurde
in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
Ordensverleihung. Seine Maj. der Kaiſer haben
Aller=
höchſtihrem Generaladjutanten General der Infanterie v. Werder,
Militärbevollmächtigten in St. Petersburg, die Erlaubniß zur Annahme
des ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog verliehenen
Groß=
kreuzes des Großh. Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen mit
der Krone und Schwertern ertheilt.
474
N
1790
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 22. enthält:
Bekanntmachung, die Ausführung des Geſetzes über die Anfertigung und
Verzollung von Zündhölzern vom 13. Mai 1884, betr.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Beilage Nri 20
ent=
hält: 1) Bekanntmachung, die Ausführung des
Unfallverſicherungs=
geſetzes betr. 2) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz für das Jahr 1884-85 zur Beſtreitnng der Beduͤrfniſſe
der isracl. Religionsgemeinden des Kreiſes Darmſtadt genehmigten
Um=
lagen. 3) Ordensverleihungen. 4) Namensveränderung. 5)
Dienſt=
nachrichten. 6) Concurrenzeröffnung. 7) Sterbefälle.
Nachdem bereits in der Gemeinde Meſſel eine Probe=Enquete
vorgenommen worden, ſoll nun mit den Arbeiten für die
landwirth=
ſchaftliche Enquete im Großherzogthum Heſſen alsbald
be=
gonnen werden, um dem im October zuſammentretenden Landtage
be=
reits entſprechende Mittheilungen machen zu können. Die betrefſenden
Gemeinden, in welchen Erhebungen über die Lage der Landwirthſchaft
angeſtellt werden ſollen, ſowie die hierfür ernannten Commiſſare ſind
die nachſtehenden: a. Provinz Starkenburg. 1) Viernheim, Kreis
Heppenheim, Gemeindeeinnehmer Lorbacher in Lorſch; 2)
Unterſchön=
mattenwag, Kr. Heppenheim, Gutsbeſitzer Dr. Heidenreich in
Affolter=
bach; 3) Groß=Rohrheim, Kr. Bensheim, Gutsbeſitzer Rohn in
Schwan=
heim: 4) Schwanheim, Kr. Bensheim, Gutsbeſitzer Ehatt in Viernheim;
5) Ginsheim, Kr. Groß=Gerau, Landwirthſchaftslehrer Stimmel in
Darmſtadt; 6) Mühlheim, Kr. Offenbach, Bürgermeiſter Geißler in
Hainſtadt; 7) Ober=Roden, Kr. Dieburg, Landtagsabgeordneter
Bürger=
meiſter Wolz in Seligenſtadt; 8) Habitzheim, Kr. Dieburg,
Landtags=
abgeordneter Polizeirath Haas in Darmſtadt; 9) Obermoſſau, Kr.
Er=
bach, Rentner Horn in Babenhauſen; 10) Kirch=Brombach, Kr. Erbach,
ſnoch unbeſtimmt). b. Oberheſſen: 11) Beuern, Kreis Gießen,
Gutsbeſitzer Schlenke zu Hardthof bei Gießen; 12) Gonterskirchen,
Kreis Alsfeld, Oekonom F. Gros in Gießen; 13) Nieder=Ohmen,
Kreis Alsfeld, Secretär Gros in Lich; 14) Ruhlkirchen, Kreis
Alsfeld. Landwirthſchaftslehrer Heuermann in Friedberg; 15)
Har=
tershauſen, Kr. Lauterbach, Landtagsabgeordneter Gutsbeſitzer Schade
in Altenburg; 16) Niedermoos Kreis Lauterbach, Bürgermeiſter
Muth in Salz; 17) Burkhards, Kr. Schotten, Landwirthſchaftslehrer
Leithiger in Alsfeld: 18) Wenings, Kr. Büdingen, Domänenrath
Baum=
hard in Gedern; 19) Nieder=Eſchbach, Kr. Friedberg,
Landwirthſchafts=
lehrer Tobiſch in Friedberg; 20) Radheim v. d. H., Kr. Friedberg,
Land=
wirthſchaftslehrer Leithiger in Alsfeld. c. Rheinheſſen. 21) Zornheim,
Kr. Mainz, Gutsbeſitzer E. Wernher in Nierſtein; 22) Guntersblum,
Kr. Oppenheim, Gutsbeſitzer F. Hirſch in Alsheim; 23) Weſthofen,
Kr. Worms, Gutsbeſitzer O. Möllinger in Oſthofen; 24) Fürfeld, Kr. Alzey
Bürgermeiſter Michel in Neubamberg; 25) Ober=Hilbersheim, Kr. Bingen
(noch unbeſtimmt).
Für den Landkreis Darmſtadt hat eine Anzahl Landwirthe mit
Rückſicht auf die wichtigen Aufgaben, welche der nächſte Landtag auf
dieſem Gebiete zu erledigen hat, die Wahl des Herrn Oberverwalters
Dettweiier dahier in Anregung gebracht und wie man hört auch
damit Anklang gefunden.
Herrn Profeſſor Dr. Paul Wagner wurde am Montag
anläß=
lich ſeiner Ueberſiedelung in das neu erbaute Verſuchsſtationsgebäude
eine Ueberraſchung bereitet. Auf Anregung der Herren Polizeirath
Haas, Oberverwalter Dettweiler und Secretär Strecker hatten ſich die
Freunde des Herrn Profeſſors um ½12 Uhr in der feſtlich geſchmückten
Halle eingefunden, um dieſen in dem neuen Heim zu begrüßen und ihm
zur Erinnerung an den Tag einen ſilberbeſchlagenen Humpen zu
über=
reichen. Herr Polizeirath Haas hatte den Herrn Profeſſor unter irgend
einem Vorwande zu bewegen vermocht, ſich an den Ort der Feier zu
begeben, wo er von dem Präſidenten des landw. Vereins, Herrn Geh.
Rath Dr. Goldmann, im Namen der Anweſenden mit warmen Worten
empfangen wurde. Hierauf wurde ein gemeinſchaftliches Frühſtück
ein=
genommen, welches die Freunde bis zum ſpäten Nachmittage in Anſpruch
nahm, Das Programm bezw. Menu war in ſo launiger Weiſe abgefaßt,
daß es verdient, hier mitgetheilt zu werden. Es lautete: „Frühtrunk
am L. Aug. 1884 in der landw. Verſuchungs=Anſtalt Darmſtadt. Deckunge
des Nährſtoffbedürfniſſes. Bouillon J C. F, O,. Roaſtbeaf, geſalzener
Bruſtkern, do. Zunge und polniſcher Salat, mit Staßfurter Kaliſalzen
und zurückgegangener Phosphorſäure garmirt. Aal in Gelée (unter
Anwendung von Chili=Salpeter bereitet und mit Garantie eines
Nähr=
ſtoffverhältniſſes von 1107. Kleeſeidefreier Kapaun, Kalbsbraten und
Schinken (die Kälber nach Pauls Theorie mit Palmkuchen und
Lein=
ſamen, die Schweine mit Reismehl gemäſtet). Salat und Kompot.
Butter und Käſe. (Die Auswahl der letzteren geſchah mit Rückſicht auf
die vom Dichter Paul in dem bekannten Käſeliede gefeierten Sorten).
WB. Zur Befriedigung der anweſenden Culturpflanzen an
Nährflüſſig=
keiten wird 1881er Nierſteiner und 1868er Allmacht kredenzt. Das ſich
hieran ſchließende Muſikprogramm bringt als erſte Nummer einen
Feſt=
marſch aus der Oper: „Der zurückgegangene Profeſſorv.
(Rh. K.)
Für das Steuerjahr 1884-85 ſind im Großherzogthum 253669
Perſonen als einkommenſteuerpflichtig ermittelt; das
Einkommen=
ſteuerkapital derſelben beträgt10,954,950fl. (Starkenburg 4,195,265 fl.,
Oberheſſen 2.362,590 fl. Rheinheſſen 4396,435 fl.). Von dem geſammten
Kapital entfallen auf Mainz 1745,230 fl. oder etwa 16 pCt., auf
Darm=
ſtadt 11116,210 fl., oder etwa 10 pCt., ſo daß dieſe beiden Städte etwa
26 pCt. der ganzen Einkommenſteuer aufbringen.- Die Zahl der Ein=
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kommenſteuerpflichtigen ſpeciell in Darmſtadt beträgt 12632, darunter
2062 mit einem Einkommen von 1500 fl. und darüber. Ein Einkommen
von über 12000 fl. verſteuern im ganzen Lande 331 Perſonen, wovon
auf Mainz 116, auf unſere Stadt 50, auf Beſſungen 9 entfallen.!
Im Juli d. J. wurden im ſtädtiſchen Armenhaus 3 Männer
und 1 Frau aufgenommen, dagegen ſind 2 Männer, 3 Frauen und
2 Kinder abgegangen. Ende des genannten Monats verblieben 74
Per=
ſonen, nämlich 36 Männer, 27 Frauen und 11 Kinder.
Im Sömmerſemeſter d. J3. ſind auf der Landesuniverſität
Gießen 523 Studirende (darunter 117 Neu=Immatriculirte), gegen
497 im Winterſemeſter. Von der Geſammtzahl ſind 419 Heſſen, 104
Nichtheſſen. Von den Neu=Immatriculirten waren 74 mit Gymnaſial=,
21 mit Realſchul=Maturität, 21 mit der Reife für ihr Fach (
Pharma=
ceuten u. ſ. w.), 1 ohne Maturität (Chemiker). Von den Studirenden
kommt, nach Fächern, die größte Zahl auf die evangeliſche Theologie
192), dann folgen Medicin (90), Rechtswiſſenſchaft 69),
Forſtwiſſen=
ſchaft (46) u. ſ. w.
Die am 10. Januar 1883 gemäß Bundesrathsbeſchluß
vorge=
nommene Viehzählung ergab für unſer Großherzogthum folgenden
Viehſtand: 47546 Pferde, 22 Maulthiere und Mauleſel, 265 Eſel,
289,105 Stück Rindvieh, 101,663 Schaafe (darunter in Oberheſſen
74,968, in Rheinheſſen nur 1607 Stück), 162,920 Schweine, 93,646 Ziegen
und Ziegenböcke, ſowie 32,095 Bienenſtöcke, darunter 13,055 mit
beweg=
lichen Waben. Der geſammte Verkaufswerth dieſes Viehſtandes wurde
zu 97646846 M. abgeſchätzt. Gegen die lett vorhergangene Zählung
von 1873 hat ſich nur bei den Schaafen ein Weniger ergeben.
Im Monat Juli l. J. wurden 805 Milchreviſionen durch
die Schutzmannſchaft vorgenommen.
4k Leider konnte das für den 3. d. M. auf dem Karlshof
an=
gekündigte Concert mit italieniſcher Nacht und Feuerwerk in Folge
des ſchlechten Wetters nicht ſtattfinden, was wir um ſo mehr bedauern
müſſen, als von jeder Seite die beſten Vorkehrungen getroffen waren,
um den Beſuchern einen ſchönen und genußreichen Abend zu bieten.
Wenn ſich daher trotz des geringen Beſuches die Herren, Director Engel
und Feuerwerker Tapper dennoch veranlaßt glaubten, einige Nummern
vorzutragen und einen Theil des Feuerwerks abzuhrennen, ſo glauben
wir wohl im Sinne aller Anweſenden zu handeln, wenn wir Ihnen an
dieſer Stelle unſeren wärmſten Dank ausſprechen, beſonders da die
ge=
löſten Billete für Sonntag den 10. ihre Gültigkeit behalten. Hoffen wir,
daß kommenden Sonntag die Witterung günſtiger iſt, ſo daß das auf
dieſen Tag verſchobene Concert und Feuerwerk ſtattfinden kann.
Gegenwärtig iſt im Schaufenſter der Möbelfabrik von Herrn
Ludwig Alter ein mit Oelfarbe ſehr hübſch gemaltes Sofakiſſen
ausgeſtellt, worauf man Intereſſenten aufmerkſam macht.
Offenbach, 7. Auguſt. Der Neubau der Poſt iſt ſo weit
ge=
foͤrdert, daß derſelbe im October bezogen werden kann.
Frankfurt. Das unglückliche Mädchen, welches ſich in voriger=
Woche hier vergiftete, hatte zwei Monate lang ein Verhältniß mit einem
Manne, von deſſen Verheirathung ſie nichts wußte. Als ſie dies
er=
fuhr, wählte ſie den Tod. Doch nicht genug damit, unterhielt der
Be=
treffende trotz ſeiner Verheirathung noch ein anderes Verhältniß mit
einem Mädchen in der Finkenhofſtraße, verlobte ſich mit ihm und feierte
bei deſſen Eltern die Verlobung in ſolenneſter Weiſe. Auch hier
er=
folgte die Entdeckung zu ſpät. Aus Scham ſchickten die Eltern die
un=
glückliche Braut zu Verwandten nach Amerika. Mit einem dritten
Mädchen hat es der gewiſſenloſe Menſch geradeſo gemacht. Ueber die
beiden erſten Fälle iſt ſtrafrechtliche Anzeige erfolgt; gleichzeitig ſchwebt
gegen den Menſchen eine Unterſuchung wegen Majeſtätsbeleidigung und
Beleidigung eines Beamten.
Die Strandung des Dampfers, welcher verfloſſenen Sonntag die
Mitglieder des Neeb'ſchen Männerchors nach St. Goarshauſen bringen
ſollte, hat auch die Auflöſung eines Verlöbniſſes zur Folge gehabt. Als
das Schiff auffuhr und die Inſaſſen nur noch aufs Ertrinken warteten,
rettete ſich ein ängſtlicher Jüngling mit ſolcher Eile in eins der Boote,
daß er ganz ſeine Braut, die mit im Schiffe war, vergaß. Die
Zu=
künftige hat ihm dieſe unvorſichtige Handlung ſo übel genommen, daß ſie
ihm den Verlobungsring retournirte. Der Unglückliche hat ſomit nicht
nur den Verluſt ſeines Mittageſſens, ſondern auch den ſeiner Braut
zu beklagen. JJ. J.
Literariſches.
Die Rummern 27 und 28 der „Gartenlaube' ſind tertlich
wie illuſtrativ überaus reichhaltig. Die wohl allſeitig mit dem größten
Beifall aufgenommenen „ Brauſejahre! von A. v. d. Elbe werden
fort=
geſetzt; daneben beginnt in Nr. 27 ein ſpannender Roman Levin
Schucking's: „Die Herrin von Arholt” vielleicht eine der letzten, ſicher
aber eine der beſten Arbeiten des verſtoͤrbenen Dichters. Die Auswahl
der Bilder, ſowie die Holzſchnittwiedergabe derſelben, dürfen als
vor=
züglich bezeichnet werden.
Tageskalender.
Samstag, 9. Auguſt: Sommer=Caſino des Darmſtädter Oeconomen=
Vereins (Karlshof). — Gartenfeſt und Concert des Schubert=Vereins
—
(Reſtauration Schmitz)
Weißbinder=Verſammlung (Reſtauration
Orb). — Ausflug des Hiſtoriſchen Vereins nach Mainz!
Sonntag, 10. Auguſt: Concert der Vereine Bürgerverein und Eintracht
(Vereinsgärten).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.