Darmstädter Tagblatt 1884


11. Juli 1884

[  ][ ]

Wönnementspras
ertdlitihrlich 1 Mär 56 Pf. ud
Erlngrlohn. Uuzwürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommn
m 1 Mar 50 Pf.
dw Quartal unc. Coſtauſſdlagz

Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Juſrate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mnBeſſungen von Friedr. Blößer,
dolzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärn
von allen Annoncen=Expeditiouien.

Amtliches Organ
für die Bekanntmuchungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R 134.

Freitag den 11. Jult.

1884.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Erſuchen des Herrn Directors des lanbwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg bringen wir hiermit zur allgemeinen
Kenntniß, daß der Landespferdezuchtverein
Samstag den 12. l. Mts.
in Dieburg eine Verſammlung mit folgendem Programm abhalten wird:
1) Um 10½ Uhr Beſichtigung der am 15. l. Mts. zu eröffnenden Fohlenweide bei Dieburg;
2) nach Rückunſt Vortrag des Herrn Stimmel von Darmſtadt über Die Stellung der Hauspferdezucht in unſeren
heutigen Wirthſchaften.
Darmſtadt, am 9. Juli 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
f123

B e k a n n t m a ch u n g.
Durch rechtskräftiges, am 30. Juni 1884 von dem commandirenden General des 11. Arme=Corps beſtätigtes Erkennt=
niß
vom 25. Juni 1884 ſind: 1) der Musketier Aloys Behr der 6. Compagnie 2. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiments
(Großherzog) Nr. 116 aus Laudersheim, Kreis Zabern; 2) der Musketier Heinrich Imhof der 8. Compagnie desſelben Re=
giments
aus Leiſenwalde, Kreis Gelnhauſen; 3) der Musketier Heinrich König der 8. Compagnie desſelben Regiments aus
Lindheim, Kreis Büdingen; 4 der Garde=Dragoner Wilhelm Pieper der 3. Egcadron 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments
Garde=Dragoner=Regiments) Nr. 23 aus Minden, Kreis Minden; 5) der Dragoner Karl Kiefer der 2. Escadron 2. Großh.
Heſſ. Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiments) Nr. 24 aus Kreuznach, Kreis Kreuznach, und 6) der Rekrut Heinrich
Lehr des 2. Bataillons 1. Großh. Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115 aus Weſterfeld, Kreis Ober=Taunus, in contumaciam
für fahnenflüchtig erklärt und jeder in eine Geldſtrafe von Dreihundert Mark verurtheilt worden.
[7124
Darmſtadt, den 4. Juli 1884.
Großh. Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 4 der Polizei=Verordnung vom 8. November 1856 betreffend: Die Reinhaltung und Wegſamkeit, der Straßen
ſind die Hausbeſitzer verpflichtet, bei anhaltend heißer und trockener Witterung auf Auffordern der Polizeibehörde Bankett und
Straße vor ihren Hofraithen bis zur Mitte der Fahrbahn - die letztere inſofern ſie nicht durch die ſtädtiſchen Waſſerfäſſer
begoſſen wird - tüglich zwei Mal und zwar Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr und Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr mit
Waſſer begießen zu laſſen.
Dieſe Beſtimmung ſcheint bei vielen Hausbeſitzern in Vergeſſenheit gerathen zu ſein, weßhalb wir ſie mit dem Anfügen
in Erinnerung bringen, daß diejenigen, welche der durch die Revierbeamten jeweils an ſie ergehenden bezüglichen Aufforderung
nicht pünktlich entſprechen, nach 8 366 Poſ. 10 des deutſchen Strafgeſetzsuchs mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft
bis zu vierzehn Tagen beſtraft werden.
Darmſtadt, den 27. Juni 1884.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(6729

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Wirths Carl
Ley zu Darmſtadt wird heute am 7. Juli
1884, Mittags 12 Uhr, das Konkursver=
4hren eröffnet.

Rechtsanwalt Dr. Wenck hier wird
zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
31. Juli 1884 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die

Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtünde
ſowie zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf

415

[ ][  ][ ]

1566
Montag den 11. Auguſt 1884,
Vormittags 11 Uhr,
- vor dem unterzeichneten Gerichte, Ter=
min
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von den
Beſitze der Sache und von den Forder=
ungen
, für welche ſie aus der Sache ab=
geſonderte
Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
31. Juli 1884 einſchließlich Anzeige zu
machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. C. Küchler.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
[125
Oeffentliche Auffor=
derung
.
Das auf den Namen Wendel Krug
Zweiten und Frau geb. Hill im Grund=
buch
der Gemarkung Eberſtadt als be=
ſchränkt
eingetragene Grundſtück:
Flur XIV. Nr. 160, Meter 1844
Acker am Büchelsberg,
iſt im Zwangsvollſtreckungsverfahren ver=
äußert
worden, es kann jedoch die Eigen=
thumsurkunde
vom 29. Juli 1870 zum
Zwecke der Löſchung des beſchränkten Ein=
trags
nicht vorgelegt werden. Es ergeht
deshalb die Aufforderung, Eigenthums=
oder
ſonſtige dingliche Anſprüche an dieſes
Grundſtück um ſo gewiſſer binnen 14 Tagen
dahier anzumelden und zu begründen, als
ſonſt die Beſchränkung gelöſcht und der
Uebergang im Mutations=Verzeichniß ge=
wahrt
werden wird.
Darmſtadt, den 5. Juli 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[7126
v. Diemar.
Uhrig.
Moosſtreu=
Verſteigerung.
Montag den 14. Juli, Vormittags
10 Uhr,
werden im oberen Local der Turngemeinde,
Woogsplatz Nr. 5,
106 Haufen Moos
aus der ſtädtiſchen Tanne öffentlich ver=
ſteigert
.
Das Moos ſitzt am Grieskeimer Weg
und an der Wixhäuſer Hausſchneiſe.
Darmſtadt, den 10. Juli 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Hickler, Beigeordneter.
[7127

Rosensträusse
ſowie einzelne Roſen empfiehlt billigſt
Knabenarbeits=Anſtalt.

R 134
Steinkohlen=Lieferung.
Die Lieferung des Steinkohlenbedarfs der hieſigen ſtädtiſchen Anſtalten und
der Pumpſtation unſeres Waſſerwerks für das Etatsjahr 1884-85 ſoll vergeben
werden.
Es wird nur auf Förderkohlen l. Qualität von einer der beſten Zechen
der Ruhr refleetirt, welche direct von der Zeche nur per Bahn je nach Bedarf in
der Zeit von jetzt bis 1. April 1885 in der Weiſe zu liefern ſind, daß längſtens
8 Tage nach erfolgter Beſtellung täglich 2 Doppelwaggons mit Originalfrachtbrief
eintreffen.
Das Lieferquantum kann ſich für die ſtädtiſchen Anſtalten, lieſerbar Bahnhof
Darmſtadt, auf etwa 15000 Centner und für die Pumpſtation unſeres Waſſerwerks,
lieferbar Bahnhof Eberſtadt-Pfungſtadt, auf etwa 7000 Centner belaufen. Die
Hauptlieferung wird vorausſichtlich im Auguſt und September erfolgen.
Der Preis iſt per Doppelwaggon 200 Centner und - bei der Möglichkeit
einer getrennten Vergebung nach der Art der Verwendbarkeit der offerirten Kohlen
für Oefen= und Keſſelfeuerung - getrennt für jede der beiden Lieferungen zu ſtellen.
Offerten wolle man bis längſtens Samstag den 19. d. Mts. verſchloſſen
und gehörig überſchrieben an uns gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1834.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Hickler, Beigeordneter.
[7128
Gras=und Holzverſteigerung.
Montag den 14. d. M., Vormittags 8 Uhr,
kommt an Ort und Stelle die diesjährige Heu= und Grummetgras=Ernte von der
ſiskaliſchen Heegwieſe, 67813 ha., in verſchiedenen Looſen zur Verſteigerung.

Zuſammenkunft am Beſſunger Forſthaus bei Roßdorf.
Weiterhin kommen daſelbſt zum Ausgebot:
46 Lärchen=Derbſtangen, 0.48 Feſtm. enthaltend, 175 Fichten=Reißſtangen
mit einem Feſtgehalt von 028 Feſtm., ſowie 4 Rmtr. Fichten=Nutzreiſig.
Sodann 2 Apfelbäume und 1 Kirſchbaum von dem cameral=fiscaliſchen
Steinbrückerteichfeld, ſowie 5 noch ſtehende Akazien=Kopfholz=Stämme und
verſchiedenes Buſchholz aus dem Hofraum des früheren Steinbrückerteich=
Forſthauſes.
An demſelben Tage, Vormittags 11 Uhr, kommt die Grasernte von der
fiscaliſchen Ruthswieſe, 4781 Qumtr. enthaltend, zur Verſteigerung.
Zuſammenkunft an der Kreuzung der Forſtmeiſterſchneiſe mit dem Schnampel=
weg
.
Ferner werden verſteigert an demſelben Tage, Vormittags 12 Uhr:
Rmtr. Eichen=Knüppelholz, 40 Eichenwellen und 2 Rmtr. Eichenſtöcke,
ſowie verſchiedenes Abfallholz.
Zuſammenkunft an dem neuen Pflanzgarten am Herrgottsberg.
Nähere Auskunft ertheilen die Großherzogl. Forſtwarte Wolf zu Beſſunger
Forſthaus und Schanz zu Böllenfallthor, ſowie Wieſenwärter Lorenz zu Roßdorf.
Darmſtadt, den 7. Juli 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[7048

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Nr. 20.

845)

[ ][  ][ ]

R 134

Bekanntmachung.
Die zur Erbauung eines neuen Schulhauſes für die Gemeinde Nieder=Ramſtadt
nöthigen Arbeiten und Lieferungen ſollen auf dem Submiſſionsweg vergeben werden
und zwar:

1) Maurerarbeit, ohne Lieferung der Mauer=, Ruſſen= und Blendſteine, veranſchlagt zu 6173 M. 92 Pf. 2) Steinhauerarbeit 2571 24 3) Zimmerarbeit 3367 02 4) Dachdeckerarbeit 1297 30 5) Schreinerarbeit 1887 90 6) Schloſſerarbeit mit Einfriedigung 1262 50 7) Glaſerarbeit 1165 07 8) Weißbinderarbeit 1903
9) Spenglerarbeit
459 70 10) Lieferung von Blendſteinen
1709 50 11)
Ruſſenſteinen 1910 12)
Eiſenwaaren
547 80 13) Asphaltarbeiten 383 48

Pläne, Voranſchlag und Akkord können bei der unterzeichneten Stelle eingeſehen
werden und ſind daſelbſt auch die Gebote verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchrift
verſehen bis längſtens Samſtag den 19. Juli 1884, Nachmittags 4 Uhr,
einzureichen.
Nieder=Ramſtadt, den 7. Juli 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
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1567

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R1osol 10 Pfd. M. 35.
pro Pfd. M. 1. 50, 5 Pfd.
Imporia M.e.5o, 10Pfd. M. 1250.
Obgleich ſich der Anbaukreis für engl.
Futterrüben im vor. Jahre bedeutend er=
weiterte
, ſo hat dieſe ausgezeichnete Rübe
doch die Beachtung und Verbreitung noch
nicht erlangt, die ſie in Folge ihrer her=
vorragenden
Eigenſchaften wohl beanſpru=
chen
dürfte und die ſie in England, woſie
das Hauptfuttermittel bildet, heute ſchon
hat. Sie gedeiht in jedem gutgedüngten
Boden und iſt ihre Cultur die möglichſt
einfachſte und leichteſte. Nach der Aus=
ſaat
, die ununterbrochen von Anfang Juni
bis Mitte Auguſt erfolgen kann, bedarf ſie
überhaupt keiner Bearbeitung mehr. Im
Ertrage überragen ſie jede andere Rüben=
ſorte
und behalten ſie ihren Nährwerth
bis ins hohe Frühjahr. Rieſen erreichen
bei richtiger Cultur 25-30 Zoll im Um=
fange
, Imperial 15- 20. Reifezeit in ca.
13-14 Wochen. Imperial, obwohl im
Ertrage hinter Rieſen zurückbleibend, em=
pfehlen
wir ſpeciell für raues Klima und
zur ſpäten Ausſaat (Mitte Juli bis Mitte
Auguſt), da ſie ſich als beſonders wetter=
hart
erwieſen hat. Werden unſere Futter=
rüben
in geeigneter Weiſe in Zwiſchen=
räumen
von 4 zu 4 Wochen ausgeſät, ſo
iſt ein
Futtermangel
vollſtändig unmöglich.
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14.
122

12

[ ][  ][ ]

1569

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Darmſtadt. (2265

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halbe Flaſche
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Mohnöl,
hochfein,
per halb Liter
80 Pfg,
Mohnsl,
fein,
per halb Liter
70 Pfg,
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MetnEſſtg,
halb Liter 12 und 15 Pfg.,
empfiehlt
[7015
Chuist. Schwinn,
Wilhelminenſtraße.
Eben eingetroffen:
eine größere Partie feinſter
BadeschVämmo
50 und 60 Pf. per Stück

Dampr.Molkerei,
66 Eliſabethenſtraße 66,
liefern:
Mk. Pf.
17
pr. Lit.
reine, ganze Milch,
8
abgerahmte Milch,

80
ſüßen Rahm,
ſauern Rahm,

1 20
Schlagrahm,

8
Buttermilch,
pr. Pid. 1 30
la. Süßrahmbutter,
Käſequarg (Schmierkäſe), = 20
30
Holländerkäſe,


Eimburger Küſe l. Sorte, 30
20)
II. Sorte,
d0.

Dickmilch in Töpfen und Glasſchalen.
Gleichzeitig empfehlen, wir unſere
Milchwirthſchaft im Hauſe Eliſabethen=
(5636
ſtraße 66.
Gegen
Hals- & Brustleiden
eind die Stollwverel’achen
Aanig-Bonbons.- Halz-Sonbons.
Summi.-Sonbons, Packet 20 Pfy.
gouie Stalluerok'’sche Brust. Lon-
ban
, Packet 50 Pfg, die em-
pfohlenewerthesten
Hausmittel.

Viel beſſer

feiner und milder wird der Ge=
ſchmack
, viel ſchöner goldbraun die
Farbe und viel geſünder unſer
tägliches Frühſtücks=Getränk, wenn
man dem Bohnenkaffee beim Kochen
desſelben eine nur ganz geringe
Menge Andre Hofer's Feigen=
Kaffee beimiſcht. Vorräthig in
faſt allen beſſeren Specerei= und
Delikateſſen=Geſchäften. Nur echt,
wenn jedes Packet außer der vollen
Firma Andre Hofer, Salzburg und
Freilaſſing, auch noch die Schutz=
marke
, das Bildniß des Tiroler
Helden Andreas Hofer trägt.

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Wendelſtadtſtraße 32, Manſarde.
416

[ ][  ][ ]

1570
7136a) Eine auf der Maſchine geübte
Arbeiterin
findet bei mir Stelle.
Auch nehme ich noch Arbeiterinnen
außer dem Hauſe zu dauernder Beſchäf=
tigung
an.
Emil Sander,
Hemdenfabrik.
Tüchtiger, geprüfter
Gezzer
mit ſehr guten Zeugniſſen gegen guten
[7091
Lohn geſucht.
Wohner & Fahr.

Geſucht.
Ein gewandter, tüchtiger, unverhei=
ratheter
Roßwärter von mittlerer Statur,
der auch etwas reiten kann. Nur ſolche,
die längere Zeit an einer Stelle waren
und gute Zeugniſſe aufweiſen, werden be=
rückſichtigt
. Zu melden Hofſtraße 4, Frank=
7137
furt a. M. von 2-3 Uhr.

R134
Im Garten des Saalbaues.
Sonntag den 13. Jali 1884, Abends halb 8 Uhr:
GGUuvd aAU1otau0d GmUG
des Königlichen und Hofmusik-Directors
B. BülsC,
mit seinem aus 65 Künstlern bestehenden Orchester.
Besetzung:
2 Clarinetton. 2 Cornot Piston.
1 llarfo.
20 Violinon.
Bass-Clarinetto. 2 Trompoton.
3 Flöten.
6 Violen.
3 Posaunen.
2 Fagott.
2 Hoboen.
6 Celli.
Tuba.
5 Contrahässe. onglisches Horn. 4 Maldhörnor.
SchlageInstrumonte.

1 Mark ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies und
Billets bei Herrn Saalbauinſpector Belten zu haben
(6892
An der Abendkaſſe Eintrittbillets 1 Mk. 50 Pfg.
W Das Belegen von Tiſchen und Stühlen iſt nicht geſtattet.

Vborktete k.

Vertreter-Gesuoh
Ich ſuche für Darmſtadt einen gut
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Colonial=Waaren=Handlungen durch andere
Artikel bereits eingeführt iſt.
Ottenſen b. Hamburg.
A. L. Mohr,
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[7138,
Räse.

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Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds.

Sonntag den 13. Juli 1884.
Großes Waldſeſt
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wozu die geehrten Mitglieder und Freunde des Vereins höflichſt
eingeladen werden.
Zuſammenkunft an der Stadtkapelle.
Abmarſch mit Muſik präcis 2 Uhr.
[139
Der Vorstand.
7142) Eine alleinſtehende Wittwe
Hopshumd
nimmt noch einige Kunden im Waſchen
entlaufen. Dem Wiederbringer Beloh= an. Ruthsſtraße 16.
nung Wilhelmſtraße 6.
[7140
Vegelmäßige Abnehmer für Eirachen
für Officiere und Forſt=
51 geſucht, bei beſter Qualitat billigſte Ohndormol, beamte, ſowie neue
Preiſe.
[7141 Eivilkleider aus den beſten Stoffen ge=
L. A. poftl. Göttingen. fertigt billig abzug. Sandſtr. 22. [7142

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 11. Juli.
Deutſches Neich. S. M. der Kaiſer reiſte am 9. Juli Morgens
im beſten Wohlſein von Koblenz nach der Mainau ab, hielt ſich bei der
Durchreiſe in Karlsruhe zehn Minuten auf, wo er am Bahnhofe von
den Prinzen Wilhelm und Karl, ſowie von den Miniſtern und der Ge=
neralität
begrüßt wurde und traf Abends 7 Uhr in Konſtanz ein, wo
er von der Großherzogl. Familie am Bahnhof empfangen wurde. Um
7¼ Uhr beſtieg der Kaiſer den Salondampfer Kaiſer Wilhelm der
ihn mit der Großherzoglichen Familie unter Salutſchüſſen der im Hafen
liegenden Schiffen und begeiſterten Hochrufen einer großen Volksmenge
nach der Mainau führte.
Die Ankunſt des Kaiſers in Bad=Gaſtein erfolgt nunmehr beſtimmt
in den Nachmittagsſtunden des 15. Juli. Die deutſche kronprinzliche
Familie wird demnächſt in England zu einem Beſuche der Königin
Victoria erwartet, vor der Abreiſe der kronprinzlichen Herrſchaften ſoll
aber erſt das erfreuliche Familienereigniß abgewartet werden, dem die
Prinzeſſin Wilhelm von Preußen in dieſen Tagen entgegenſieht.
Nach einer Bekanntmachung des Reichskanzlers im Reichsanzeiger
ſind die franzöſiſchen Hafenplätze des Mittelmeeres als der Cholera ver=
dächtig
anzuſehen.
Im Reichsanzeiger! vom 9. Juli wird das Unfallverſicherungs=
geſetz
veröffentlicht.
Miniſterialrath v. Räßfeldt iſt auf ſein Nachſuchen von der Function
eines ſtellvertretenden Bevollmächtigten Bayerns zum Bundesrath ent=
hoben
und an deſſen Stelle Miniſterialrath v. Stengel ernannt worden.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß wir wieder einer recht ſtür=
miſchen
Wahlcampagne entgegen gehen und wird in derſelben voraus=
ſichtlich
auch die Nationalitätenfrage eine nicht unbedeutende Rolle
ſpielen. In polniſchen Kreiſen will man diesmal die Wahlen mit be=
ſonderer
Energie betreiben und wenn die Deutſchen in Poſen nicht beſſer
als bisher zuſammenſtehen, könnten ihnen von polniſcher Seite aller=
dings
unliebſame Ueberraſchungen bereitet werden. Desgleichen werden
die nationaldäniſchen Agitatoren nichts unverſucht laſſen, um der däni=
ſchen
Sache in Nordſchleswig zum Sieg zu verhelfen und in den Reichs=
landen
iſt von der proteſtleriſch=franzöſiſchen Partei gleichfalls ein
energiſches Vorgehen zu Gunſten der von ihr vertretenen antideutſchen
Richtung zu gewärtigen. Vielleicht bekommen die 136,000 Wenden und
die 51,000 Czechen, welche das deutſche Reich m t aufzuweiſen hat, auch
noch Luſt zur Aufſtellung eigener Reichstags Candidaten.
Die VerlinerPolitiſchen Nachrichten= ſchreiben: Durch das Reichs=
amt
des Innern ſind im Laufe des 9. Juli diejenigen Maßnahmen ge=
troffen
worden, welche von Seiten der Cholera=Commiſſion behufs Ab=
wehr
der Ausbreitung der Cholera im Deutſchen Reiche in Vorſchlag;
gebracht worden ſind. Die vorbereitenden Schritte waren ſchon vor
einiger Zeit geſchehen, ſo daß beim Eintrefſen des erſten Berichts des
Geh. Raths Dr. Koch unverzüglich vorgegangen werden konnte. In
dieſem vom 5. Juli datirten Berichte erklärt Herr Dr. Koch, daß man
es in Toulon unzwefelhaft mit der echten aſiatiſchen Cholera zu thun
habe und daß, wenn die Touloner Aerzte von einer milderen Form der
Krankheit ſprechen, dies wohl daher ruͤhre, daß verſchiedentlich ſtarke
Darrhöen als Cholera behandelt, wurden. In Wirklichkeit trete die

[ ][  ][ ]

34

1571

er.

N6.
Seuche heftig auf und mache rapide Fortſchritte. Wenn die Cholera
bisher eine intenſive Verbreitung in der Umgebung von Toulon nicht
gefunden habe, ſo ſei dies auf den gebirgigen Charakter dieſer Um=
gebung
zurückzuführen, welche auch bei früheren Cholera=Epidemien in
Toulon weniger ſtark und raſch in Mitleidenſchaft gezogen worden ſei.
In Folge dieſes Berichts ſind ſeitens des Reichsamts des Innern ſofort
die nothwendigen Schritte geſchehen, um die Bundesregierungen von
dem Stande der Angelegenheit in Kenntniß zu ſetzen und dieſelben zur
Durchführung der für dieſen Fall vorausgeſehenen Maßregeln zu ver=
anlaſſen
. Es betreffen dieſe Maßregeln das Reviſionsſyſtem bezüglich
der Unterſuchung der aus dem Weſten kommenden Eiſenbahnzüge, Des=
infection
, Einſetzung von Localcomites, welche die Aufgabe haben, die
ſanitären Zuſtände der einzelnen Orte zu prüfen und die Beobachtung
der ſanitätspolizeilichen Vorſchriften zu überwachen. Die Errichtung von
Choleralazareth=Stationen u. ſ. w., ferner Sperrmaßregeln ſind nicht
beabſichtigt. Die diesbezüglichen Vorſchriften werden unverweilt bekannt
gemacht werden.
Der Hamburger Senat hat am 9. Juli die zuſtändige Behörde in
Cuxhaven angewieſen, für alle Schiffe aus dem Mittelmeer, insbeſondere
für diejenigen aus Toulon und Marſeille, eine Quarantaine anzuordnen
und liegen in Gemäßheit dieſer Vorſchrift bereits 2 Schiffe im Quaran=
ſainehafen
vor Anker.
Aus Konſtanz wird unterm 10. Juli berichtet, daß die Nachricht
von einem dort vorgekommenen Choleratodesfall und mehreren Cholera=
erkrankungen
gänzlich unbegründet iſt. Das Gerücht wurde dadurch
ervorgerufen, daß in dem benachbarten, zur Schweiz gehörigen Kreuz=
lingen
ein zweijähriges Kind in Folge der Brechruhr ſtarb. Die ärzt=
liche
Unterſuchung ergab dieſen Sachverhalt.
Schweiz. Der ſchweizeriſche Geſandte in Rom wurde am 9. d. M.
beauftragt, gegen die Quarantäne in Chiaſſo und Luino für aus der
Schweiz kommende Perſonen, Güter und Valoren zu reclamiren, da
kein Cholerafall in der Schweiz vorgekommen und alle Vorſichts=
maßregeln
getroffen ſeien.
Oeſterreich=Ungarn. Bei den Landtagswahlen des niederöſter=
reichiſchen
Grundbeſitzes ſiegten die Deutſch=Liberalen.
Frankreich. Die indirecten Steuern im Monat Juni brachten im
Ganzen 188.917000 Franken ein, 10.365.400 Franken weniger, als im
ml Budget veranſchlagt worden waren, und um 7423,000 Franken weniger,
hel als im gleichen Monate des Vorjahres. Die Einnahmen an indirecten
Steuern während der erſten ſechs Monate des laufenden Jahres be=
ragen
1115,725,500 Franken, woraus ſich ein=Deſicit gegen die Vor=
fhl
.
nſchläge von 40,679,800 Franken ergibt.
Nach in Paris eingetroffenen Meldungen aus Toulon ſprach ſich
heheimrath Koch vor dem dortigen Comite für Geſundheitspflege dahin
us, daß die Cholera in Toulon nicht durch die Luft importirt ſei,
uch nicht durch directe Berührung mit Cholerakranken ſich übertragen
aſſe, ſondern durch Exeremente der Cholerakranken. Früchte, Waſſer
139
nd Getränke ſeien die gefährlichſten Befoͤrderungsmittel. Die auf den
bahnhöfen getroffenen Desinfectionsmaßregeln ſeien werthlos, vor
ttwe 53 lllem ſei die Desinfection von Kleiderwaaren nothwendig.
In Toulon kamen vom 8. Juli Abends bis zum 9. Juli Vor=
ſchen

nittags 10 Uhr 6 und von da an bis zum Abend desſelben Tages 5
beitere Choleratodesfälle vor. - In Marſeille ſtarben vom 8. Juli
175⁄₈
n lbends bis zum 9. Vormittags 9 Perſonen an der Cholera.
Im Laufe des 9. Juli bis zum Abend ſind in Marſeille 16 Perſo=
forſte
³⁄.
ren an der Cholera geſtorben. Tauſende von Einwohnern haben die
49
elle
tadt verlaſſen, nachdem ſie ſich vorher hatten desinficiren laſſen. Ge=

himerath Koch iſt in Marſeille angekommen und beſuchte ſofort die
ſoſpitäler.
England. Im Oberhauſe wurde am 9. Juli die Reformbill in

ſtür=
aus

werd 2,

peiter Leſung mit 205 gegen 146 Stimmen abgelehnt.
Italien. Die Regierung hat für die Schweizer Provenienzen die
ſeichen Maßregeln wie gegenüber den franzöſiſchen decretirt.
Belgien. In Brüſſel und Gent hat das Ergebniß der Senats=
uhlen
große Erregung hervorgerufen, welche nur durch die Bürger=
rde
und Gendarmen niedergehalten werden konnte. Aus Gent wird
m 10. Juli berichtet, daß die Erregung noch im Steigen ſei, daß
bſammenrottungen ſtattgefunden und mehrere Verhaſtungen vorge=
mmen
worden ſeien.
Rußland. In den leitenden Kreiſen weht jetzt offenbar ein den
len günſtigerer Wind. Als ein deutliches Symptom dafür darf
nn die Abberufung des Generalgonverneurs von Warſchau, des
Gnerals Gurko von ſeinem Poſten betrachten. Gurko unterdrückte
ſ5 Strengſte jede Regung des nationalpolniſchen Geiſtes und unter
k eingeborenen Warſchauer Bevölkerung herrſchte daher große Ver=
ſniung
gegen den General. Weiter ſieht auch die Abberufung des
kinnten Curators der Warſchauer Univerſität, Apuchtin, bevor, wel=
4e ſich gleichfalls durch fanatiſche Maßregeln gegen das Polenthum
Hoorthat. Da Kaiſer Alexander im Auguſt die polniſche Hauptſtadt
nbeſuchen gedenkt, ſo ſieht man daſelbſt uner den bewandten Umſtänden
diem Beſuche mit großen Hoffnungen entgegen.
Vereinigte Staaten. In Chicago iſt am Dienstag die demokra=
ſie
National=Convention zur Nominirung des Präſidentſchafts= Candi=
un
der demokratiſchen Partei zuſammengetreten. Hubbard aus Texas
ude zum proviſoriſchen Präſidenten der Convention gewählt. Wie
mne rlich, hat in derſelben Stadt vor einigen Wochen der republikaniſche
2 Miorial=Convent ſtattgefunden.


Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Juli.
Wie man der D. Ztg. mittheilt, hat das Großh. Oberlandes=
gericht
durch öffentlich verkuͤndetes Urtheil vom 9. d. die morganatiſche
Ehe Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs mit der Gräfin Czapska
dem Bande nach für aufgelöſt erklärt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisaſſiſtenz=
arzt
des Kreisgeſundheitsamts Offenbach Dr. S. Fertig zum Kreis=
arzt
des Kreisgeſundheitsamts Oppenheim, den Ober=Staatsanwalt bei
dem Oberlandesgerichte O. Becker zum Miniſterialrath bei dem Mini=
terium
des Innern und der Juſtiz, Section für Juſtizverwaltung,
ſowie den Erſten Staatsanwalt bei dem Landgerichte der Provinz Rhein=
heſſen
P. Schlippe zum Ober=Staatsanwalt bei dem Oberlandes=
gerichte
, - und den Staatsanwalt bei dem Landgerichte der Provinz
Starkenburg W. Hallwachs zum Erſten Staatsanwalt bei dem Land=
gerichte
der Provinz Rheinheſſen - ernannt.
- (Stadtverordneten=Sitzung vom 9. Juli. Ausführ=
licher
Bericht.)
In Abweſenheit des Großh. Oberbürgermeiſters
führt Beig. Hickler den Vorſitz. Derſelbe theilt zunächſt mit, daß auf
der heutigen Tagesordnung fur die geheime Stzung die Wahl von
8 Urkundsperſonen für die Wahl der Wahlmänner zum 25. Landtag
ſtehe. Man habe den Gegenſtand, wie alle perſönlichen Angelegenheiten,
vorſorglich für die geheime Sitzung vorgeſehen, könne denſelben indeſſen
ebenſogut in öffentlicher Sitzung verhandeln, wenn die Verſammlung
einverſtanden ſei. Da ſich kein Widerſpruch erhebt, ſo theilt der Herr
Vorſitzende weiter mit, daß vier Wahlbureaux gebildet würden, ſämmt=
lich
im Rathhaus. In einem derſelben führe geſetzlicher Beſtimmung
gemäß der Großh. Oberbürgermeiſter oder ein Beigeordneter den Vor=
ſitz
, für die drei anderen habe der Großh. Oberbürgermeiſter Stellver=
treter
zu wählen, als welche die Herren Stadtv. Diehl, Gaulé und
Weber deſignirt ſeien. Für jedes Bureau ſeien 2 Urkundsperſonen
aus den ſtimmſähigen Einwohnern zu wählen. Vorgeſchlagen werden
die Herren Stadtv. Ganß, Rentner Faix, Stadtv. Hochſtätter,
Hofſeilermeiſter Hein, Stadtv. Lautz, Ceifenfabrikant Jakobi,
Stadtv. Mahr, Kauſmann Kemmler, und werden dieſelben ohne
Discuſſion gewählt. Stadtv. Dr. Büchner bezweifelt, daß der Großh.
Oberbürgermeiſter den Vorſitz führen könne, wenn er als Landtags=
Candidat aufgeſtellt werde, eine Anſicht, welche vom Stadtv. Dr. Oſann
und Anderen als irrig bezeichnet wird. - Beig. Riedlinger berichtet
über das Begießen der Straßen. Bekanntlich hätten die Haus=
beſitzer
die Verpflichtung, bei heißer Witterung die Trottoirs und halbe
Fahrbahn zu begießen. Die Durchführung diejer Vorſchrift habe in der
Rhein= und Neckarſtraße zu Anſtänden geführt, da das Trottoir dort
breiter ſei, als Trottoir und halbe Fahrbahn der meiſten anderen
Straßen. Man habe deshalb die betr. Hausbeſitzer von der Verpflich=
tung
des Begießens der Fahrbahn entbinden und dasſelbe ſtädtiſcher=
ſeits
übernehmen zu ſollen geglaubt. Die Verſammlung iſt hiermit ein=
verſtanden
. Ebenſo mit der Anſchaffung einiger neuen Gießfäſſer, wegen
deren Lieferung indeſſen die Bau-Commiſſion zunächſt Vorſchlag machen
ſoll. Stadtv. Gaulé fragt an, wie es mit der Verbreiterung der
Kiesſtraße ſtehe. Stadtv. Rückert, als Vorſitzender der Bau= Com=
miſſion
, erwidert, daß jetzt alle Grundbeſitzer, die Gelände abzutreten
hätten, mit der Taxation der Bau=Commiſſion einverſtanden ſeien, ein
Anſtand bezüglich des Engelter'ſchen Anweſens nach Anſicht der Com=
miſſion
nunmehr ebenfalls erledigt erſcheine und es ſich jetzt darum
hanteln werde, daß die Bürgermeiſterei die Einzahlung der gezeichneten
Baarbeiträge regele, auch die Kaufverträge vorbehaltlich der Genehmigung
der Stadtv.=Verſammlung und der Feſtſtellung der neuen Baulinie ab=
ſchließe
. worauf die ganze Angelegenheit der Verſammlung zur entgül=
tigen
Zuſtimmung vorgelegt werden ſolle. Nach dem Vertrag mit
der Firma Aird und Mare kann die Stadt jedes Jahr die Ergiebigkeit
des Waſſerwerks durch umſangreiches Probepumpen prüfen. Das=
ſelbe
ſoll auch in dieſem Sommer ſtattfinden und das geförderte Waſſer
zum Straßenſprengen und Spülen der Kanäle verwendet werden. Der
erforderliche Kredit von 1800 M. wird auf Vortrag des Großh. Beig.
Riedlinger bewilligt. Ein Baugeſuch für die breite Allee
ſoll, weil heute eine weitere Nachricht bezüglich desſelben eingelaufen,
erſt in nächſter Sitzung verhandelt, der Gegenſtand Aushülfe bei dem
Stadtbauamt' in geheimer Sitzung erledigt werden. - Die Lieſe=
rungen
für Hoſpital und Armenanſtalt werden nach Antrag
der Commiſſion vergeben. - Auf Veranlaſſung des Stadtv. Dr. Büch=
ner
hat die Sanitäts= und Abfuhrordnungs=Commiſſion den dring=
lichen
Antrag geſtellt, mit den Einrichtungen zur geruchloſen Gru=
benentleerung
nunmehr vorzugehen, damit der in Frankreich aus=
gebrochenen
Cholera gegenüber keine ſanitätspolizeilichen Maßregeln
außer Acht gelaſſen werden. Stadtv. Dr. Büchner begründet den An=
trag
, bemerkt, daß die ſchon im März berathene Abfuhrordnung immer
noch nicht genehmigt ſei, die geruchloſe Grubenentleerung bei gegen=
wärtiger
heißer Witterung dringend nöthig erſcheine, zudem auch das
Auftreten der Cholera in Marſeille und anderen Orten zur Vorſicht
mahne. Darmſtadt ſei allerdings in ſanitärer Hinſicht ſo günſtig ſituirt,
daß hier noch nie eine eigentliche Epidemie ausgebrochen ſei. Auch laſſe
ſich der Cholera durch geeignete Vorſichtsmaßregeln vorbeugen, zu welchen
vor allen Dingen die Reinigung der Abortgruben gehöre. Um das Ab=
ſuhrweſen
beſſer zu regeln, ſeien vor 2 Jahren 8000 M. in das ſtädt.
Budget eingeſtellt worden zur Anſchaffung von 1-2 Maſchinen und
6 Fuhrwagen. Dieſe Auſchaffung ſolle man jetzt alsbald bewerk=

[ ][  ]

ſielligen, damit man bei wider Erwarten eintretender Gefahr gründlich
gerüſtet ſei. Denn die dermalen vorhandenen Privat=Abfuhr= Unter=
nehmungen
reichten zur raſchen und umfangreichen Entleerung der Abort=
gruben
auf geruchloſem Wege nicht aus. - Beig. Riedlinger iſt
vollſtändig für Treffung von Vorſichtsmaßregeln, betont aber die
Schwierigkeit und die Koſten der Verwaltung des Abfuhrweſens. wenn
die Stadt ſolches ſelbſtſtändig in die Hand nehmen ſolle. Stadtv.
Hauſer iſt für Anſchaffung der Maſchinen. Wie ſie verwendet wer=
den
ſollten, könnte ſpäter beſchloſſen werden. Stadtv. K. Müller iſt
dafür, daß man Verträge mit hieſigen Uebernehmern abſchließe. Rit=
ſert
befürwortet die Anſchaffung und den Betrieb durch die Stadt
unter Hinweiſung auf die Hammelstrifft, deren Boden die Stadt als=
dann
zu gutem Ertrag bringen könne. Dr. Oſann, Hochſtätter,
Lautz, Blumenthal, H. Müller ſind für einſtweilige Anſchaffung
von Maſchinen und Fäſſern. Die Hauptvorbereitung für den etwaigen
Eintritt von Gefahr ſei damit bewerkſtelligt, da ſich die weiter nöthigen
Anordnungen dann immer noch treffen ließen. Sei die Gefahr vor=
über
oder das Abfuhrweſen durch Erlaß der Abfuhrordnung geregelt,
ſo könne die Stadt die Maſchinen ꝛc. ohne großen Schaden verkaufen.
Ruckert ſpricht ſich ähnlich aus. Die Choleragefahr ſei durchaus nicht
brennend, deshalb ſchade aber Vorſicht nicht. Gegen ein Abfuhrgeſchäft
auf ſtädtiſche Rechnung ſei er ganz entſchieden. Gaule bemerkt, daß
ja auch die Fäcalien in die Kanäle geführt würden. Was nütze die
gründlichſte Grubenentleerung, wenn die Kanäle derartige Stoffe in
den Straßen herumtrügen? Rückert erwidert, daß nur das Ueber=
laufwaſſer
der Cloſets in die Kanäle eingeführt werden dürfe. Nach
dem Entwurf des Ortsbauſtatuts dürften Fäcalien nur auf Grund be=
ſonderer
, noch zu erlaſſender Beſtimmungen direct in die Kanäle ein=
geführt
werden. Ueber dieſe Beſtimmungen werde die Verſammlung
demnächſt nach Genehmigung des Ortsbauſtatuts zu berathen haben.
Die Ertheilung oder Verweigerung der bezüglichen Genehmigung liege
alſo noch ganz in den Händen der Stadtverordneten. Schließlich wird
die Anſchaffung einer Maſchine nebſt 4 Faßwagen mittelſt Handaccord
genehmigt, über Verwendung derſelben aber Beſtimmung vorbehalten.
Der baldige Erlaß der Abfuhrordnung ſoll bei Großh. Regierung
dringend befürwortet werden. Hierauf geheime Sitzung.
Die Abfuhrordnunge iſt von Großh. Regierung genehmigt
worden und dürfte in dieſen Tagen veröffentlicht werden.
Das Bilſe=Concert am Mittwoch Abend im Saalbaugarten
war von 2500 Perſonen beſucht und mußte noch eine große Anzahl an
der Caſſe abgewieſen werden, da keine Billets und auch keine Stühle
mehr zu haben waren. Die Leiſtungen der Capelle ſind aufs vortheil=
hafteſte
bekannt, doch kommen ſie, namentlich bei einem Programm wie
das am Mittwoch, weit mehr in einem geſchloſſenen Raume zur Gel=
tung
. Bei einem Gartenconcert, wo durch Klappern mit Tellern und
Gläſern und den knirſchenden Kies beſtändig Lärm entſteht, geht viel
von der Feinheit der Ausführung und der Compoſition verloren. Wie
wir hören findet Sonntag ein zweites Concert ſtatt, und entichließt ſich
vielleicht Herr Hofmuſik=Director Bilſe das Programm einem Garten=
concert
mehr anzupaſſen.
Bei der am 24. d. Mts. ſtattfindenden Landtags=Wahl
ſind in hieſiger Stadt 82 Wahlmänner zu wählen. Maßgebend iſt
dabei die Einwohnerzahl, indem auf je 500 Bewohner ein Wahlmann
kommt, Darmſtadt aber nach der letzten Volkszahlung 41,300 Be=
wohner
hat.
Zur Ermöglichung eines gleichmäßigen Verfahrens bei Unter=
ſtützung
von Feuerwehrleuten und deren Hinterbliebenen aus
Großh. Landesbrandverſicherungskaſſe finden dermalen auf frühere Ver=
anlaſſung
Erhebungen ſtatt, welche Kopfzahl die freiwilligen Feuerwehren
repräſentiren, was aus der Mitte der letzteren ſelbſt zur Unterſtützung
oder zu Verſicherungszwecken jährlich aufgewendet wird und was in
dieſer Beziehung Seitens der Gemeinden geſchieht ?
Seit dem letzten größeren Brande macht ſich eine erhöhte Thätig=
keit
in der Mobiliarfeuerverſicherungsbranche bemerkbar.
Im Juni d. J. wurden in das ſtädtiſche Armenhaus an
der Pallaswieſenſtraße 1 Mann, 2 Frauen und 4 Kinder aufgenommen,
dagegen 1 Mann, 2 Frauen und 5 Kinder entlaſſen, ſo daß Ende des
Monats ein Beſtand von 35 Männern, 29 Frauen und 12 Kindern,
zuſammern 76 Perſonen verblieb.
2 Einem hieſigen Metzgermeiſter wurden aus einem verſchloſſenen
Schranke 100 M. entwendet.
Beſſungen. Das vom Geſangverein Männerquartett
Beſſungen abgehaltene Fahnenweihfeſt hatte einen ſehr günſtigen
Verlauf. Der aufs ſchönſte arrangirte Feſtzug ſtellte ſich um ½3 Uhr
in der Allee auf, eine Abtheilung der Capelle des Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regts. Nr. 25 eröffnete den Zug, alsdann folgten die Ehrendamen,
begkeitet vom Vorſtand, hieran reihten ſich nachfolgende Vereine: Melo=
manen
, Liederzweig, Sängerluſt von Darmſtadt, Männerquartett von
Pfungſtadt und Bürgerverein und Turngemeinde von Beſſungen. Der
Zug bewegte ſich durch die prächtig geſchmückten Straßen nach dem
Chauſſeehaus. Ein von der Muſik geſpielter Marſch und ein Begrüßungs=
chor
, geſungen vom Männerquartett Beſſungen, eröffneten das Feſt.
Danach folgte die Feſtrede, geſprochen von dem Präſidenten des Vereins,
und die Ueberreichung der Fahne durch die Ehrendamen. Die erhebende
Feier wurde hierauf durch den Chor Brüder reicht die Hand zum
Dunde mit Begleitung durch die Muſik geſchloſſen. Es folgten danuch

die von jedem Verein ſehr gut gewählten Specialchöre. Nach abgelaufe=
nem
Programm dankte der Präſident im Namen des Vereins Männer=
quartett
den ſämmtlichen Vereinen für ihr zahlreiches Erſcheinen, ſprach
den Wunſch aus, daß das Feſt einem jeden noch recht lange in Erinne=
rung
bleiben möge und ſchloß mit einem Hoch auf ſämmtliche Vereine.
Abends 84 Uhr begann der zahlreich beſuchte Feſtball, der alle Theil=
nehmer
bis zum frühen Morgen feſſelte.
Mainz, 9. Juli. Ohne die vorgeſchriebene Fleiſchbeſchau ab=
zuhalten
, hatte ein hieſiger Metzger und Wirth eine Kuh, 450 M. werth,
geſchlachtet. Durch Zufall erfuhr dieſes der Fleiſchbeſchauer, in Folge
deſſen ward die Kuh. da das Eingeweide nicht mehr vorhanden, dem
Waſenmeiſter übergeben.

Literariſches.
Soeben erſchien im Verlage von Wilhelm Rommel in
Frankfurt a. M.: Hübner's geographiſch=ſtatiſtiſche Tabellen
aller Länder der Erde. Jahrgang 1884. Vollſtändig umgearbeitet
und bedeutend erweitert von Dr. F. v. Juraſchek, Profeſſor für
Staatsrecht und Statiſtik an der Univerſität zu Innsbruck. Preis in
Taſchenformat eleg. geb. Mk. 1..
Dieſes allbekannte ſtatiſtiſche Werkchen erſcheint dieſes Jahr in einer
neuen Bearbeitung, indem es gelungen iſt, für die Herausgabe desſelben
einen hervorragenden Berufsſtatiſtiker zu gewinnen, welcher es freudig
ſich zur Aufgabe gemacht hat, die Tabellen auf der Höhe der Zeit zu
erhalten und daber auch von den ſtatiſtiſchen Bureaux faſt der meiſten
Staaten kräftig unterſtützt wird. Wie umfaſſend die Umarbeitung iſt,
mag ſchon daraus erſehen werden, daß mehr als 10 bisher nur neben=
bei
berückſichtigte Staaten und Länder eine ausführliche Darſtellung
fanden, und daß an neuen Rubriken hinzugekommen ſind: Regierungs=
form
des Landes, Regierungsantritt des Staatsoberhauptes, Name und
Geburtsjahr des Thronfolgers, Volksdichtigkeit, Aus=und Einwanderung,
Nationalifäten, Confeſſionen u. ſ. w. Bei den ſtatiſtiſchen Vergleichen
ſind alle Hauptſtaaten Curopa's (außer der Türkei), 22 im Ganzen,
berückſichtigt, und es wurden als Vergleichsmomente neu aufgenommen:
Das Geſchlechterverhältniß, die Volkszunahmen, die Zahl der Volks=
ſchulen
, der Analphabeten, der Zeitſchriften, das Verhältniß der ver=
ſchiedenen
productiven und unproductwen Bodenflächen und der Eiſen=
bahnkilometer
zu der Geſammtfläche der Staaten u. ſ. w. Den neueſten
Zahlenangaben iſt als eine wünſchenswerthe Ergänzung im Texte die
Zeit ihrer Feſtſtellung beigeſetzt; es iſt hierdurch der Leſer nicht nur
im Stande, die Angaben zu controliren, ſondern es behält auch jeder
Jahrgang ſeinen Werth, und eine Reihe von Jahrgängen wird in Zukunft
ein treffliches Bild der Entwickelung eines jeden Staates geben. Durch
die vorſtehende, nur flüchtig angedeutete Umgeſtaltung der Tabellen
wird dem Wunſche aller freundlichen Leſer beſtens entgegengekommen
und alles geſchehen ſein, wodurch den gerechten Zeitanſpruchen Genüge
geleiſtet werden kann. Somit dürfte dieſe neue ſorgfältig und vielfach
verbeſſerte Auflage als eine der beſten ſtatiſtiſchen Geſammtdarſtellungen,
gewiß aber als das bequemſte und billigſte Hülfsmittel zur Erkenntniß
der ſtaatlichen und culturellen Zuſtände ſämmtlicher Theile der Erde
allſeitig anerkannt werden und ſich zu den bisherigen Freunden noch
viele neue erwerben.

Tageskalender.
Muſeum und Bildergalerte im Schloß, Sonntags 10-¼, Dienstag,
Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-1 Uhr. - Hofbibliothek im Schloß
täglich 9-12 und 2-4 Uhr. Techniſche Muſterſammlung des Landes=
gewerbvereins
täglich 11-1 Uhr. - Stüdt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr.
Feierabend=Local Wochentags 7-10 Uhr Abends, Sonntags 3-10 Uhr.
Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bis
10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr. Bücherausgabe der Vollsbibliothek
Samstags 7 bis 9 Uhr. Armenverein täglich 2-6 Uhr. Spiel=
Abend des Schach=Clubs: Mittwoch.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
ſachen
: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags vor
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.

Freitag, 11. Juli: Sommer=Feſt des Schubert=Vereins (Reſt. Schmitz).
Concert der Vereinigten Geſellſchaft. Generalverſammlung des
Frauenvereins Caritas=
Samstag, 12. Juli: Sommer=Caſino der Vereine Bürgerverein und
Eintracht.
Sonntag, 13. Juli: Ausflug des Vereins Frohſinn= nach Auerbach
und Bensheim. - Zweites und letztes Concert des königl. Hofmuſik=
Directors B. Bilſe (Saalbau). Großes Waldfeſt des Geſangver=
eins
Melomanen auf dem Herrgottsberg.
Bis Sonntag, 20. Juli: Gemälde=Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſt=
vereins
Darmſtadt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.