Darmstädter Tagblatt 1884


19. Juni 1884

[  ][ ]

147.

147.
Jahrgang.
RUyustlTCuhIulhe

Abonnementspreis
ertelſihrlich 1 Mark 50 Pf. me.
Eringerlohn. Auswaͤrts werden von
ſllen Poſtämtern Beſtellungen ent=
enengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal inck Voſaufichlag.

Irag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Böößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

63 118.

Donnerstag den 19. Juni.

1884.

B e k a n n t m a ch u n g.
Samstag den 21. l. Mts., Nachmittags 3 Uhr, wird im Locale des Herrn Gaſtwirth Riedm atter zu Traiſa
ine Generalverſammlung des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt abgehalten werden.
Tagesordnung:
1) Rechnungsablage für 1883.
2) Feſtſtellung des Voranſchlags für 1884.
5) Berathung und Beſchlußjaſſung über eine Mittheilung des Provinzialvereins, betr. die von Seiten der Aachen=
Münchener Feuerverſicherungsgeſellſchaft den landwirthſchaftlichen Vereinen gewührten Zuſchüſſe.
4) Neuwahl des Ausſchuſſes und des zweiten Directors.
5) Eventuell Vortrag des Herrn Landwirthſchaftslehrers, Secretürs Stimmel, über: Ein verkanutes Hausthier
Die Mitglieder des Vereins werden zu recht zahlreichem Erſcheinen hierdurch eingeladen. Nichtmitglieder werden als
äſte willkommen ſein.
Die Herren Bürgermeiſter des Vereinsbezirks erſucht der Unterzeichnete ergebenſt, das Vorſtehende in ihren Gemeinden
aunt zu machen.
Darmſtadt, den 12. Juni 1884.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Gros
(6221

B e k a n n t m a ch u n g.
Jacob Häusge von Auerbach hat die Conceſion als Dienſtmann mit der Rummer 2 erhalten.
Darmſtadt, den 17. Juni 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

16325

B e k a n n t m a ch u n g.
Da in neuerer Zeit vielfach Kinder unter 14 Jahren, haupfächlich Mädchen, von ihren Eltern dazu verwendet werden,
ſooſe aller Art, ſowie andere Gegenſtände, insbeſondere Blumen in Wirthshäuſern und Privatwohnungen zum Zweck des
erkaufs umher zu tragen, ſo ſehen wir uns veranlaßt, die unterm 31. Januar 1881 erlaſſene Polizei= Verordnung, die Ver=
nendung
vor Kindern zum Verkauf und Umhertragen von Backwaaren, Blumen und andere Gegenſtände betreffend, nachſtehend
ochmals zu publiciren mit dem Anfügen, daß wir gegen Zuwiderhandelnde unnachſichtig Strafanträge ſtellen werden.
Darmſtadt, den 16. Juni 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Polizei=Verordnung.
jetreffend: Die Verwendung von Kindern zum Verkaufe und Umhertragen von Backwaaren und Blumen ꝛc.
Auf Grund des Art. 56 der Städte=Ordnung wird hierdurch nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung, mit
enehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 8. Januar d. J. für die Haupt= und Reſidenz=
nidt
Darmſtadt verordnet:
8 1. Es iſt verboten, daß Kinder, welche das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und ſolche Kinder, die zwar
alle 14 Jahre alt, aber aus der Volksſchule noch nicht entlaſſen ſind, Backwaaren, Blumen, Kurzwaaren oder andere Gegen=
linde
zum Zwecke des Verkaufs oder zur Erlangung von Geſchenken auf Straßen, öffentlichen Plätzen, in Wirthshäuſern oder
hrivatwohnungen umhertragen. Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde, einer örtlichen Sitte enſprechend, für einzelne Fälle
in Verkauf beſtimmter Backwaaren (aſtenbretzeln ꝛc) an Sonntagen durch Kuaben unter näher feſtzuſetzenden Bedingungen
gſtatten.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, welche im Walle der Uneinbringlichkeit im Haft ungewandelt wird,
erden beſtraft:

367

[ ][  ][ ]

R 18
1380
1) Kinder, welche vorſtehendem Verbot zuwiderhandeln, unter Berückſichigung des 8 55 des Reichsſtrafgeſetzes;
2) Beſiter oder Verwalter von Gaſt= und Schankwirthſchaften, welche geſtatten, daß Kinder zu den in 3 1 bezeichng.
Zwecken ihre Localitäten betreten, bezw. dieſelben nicht alsbald entfernen;
G
5) Eltern, Vormünder, Pfleger oder ſonſtige mit der Beaufſichtigung von Kindern betraute Perſonen, welche dulden,
jene dem in 8 1 enthaltenen Verbot zuwiderhandeln.
8 3. Dieſe Beſtimmungen treten mit ihrer Verkündigung im Tagblatt= in Kraſt.
Darmſtadt, den 31. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Haas.
69

B e k a n n t m a ch u n g.

Betreffend: Bezug von Waſſer aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerk.

Es ſchweben dermalen Verhandlungen über eine anderweite Regulirung des Waſſerpreiſes oder der für die einzl=
Hofraithen feſtgeſetzten Minimaltaxe, welche bei der Schwierigkeit des Gegenſtandes vorausſichtlich in der Kürze noch nicht 4h.
Abſchluß kommen werden.
Der Waſſerpreis von 22 Pfg. per Kubikmeter für Klein=Conſum, von 17 Pfg. per Cubikmeter für Groß=Conſum
die Minimaltaxe von 30 Mark jährlich für jede angeſchloſſene Hofraithe bleibt deshalb bis auf Weiteres beſtehen, unbeſcha=
des
den Conſumenten nach 8 3 der Satzungen nach Ablauf der erſten drei Jahre zuſtehenden Rechtes vierteljährlicher Kündigu
des Waſſerbezugs.
Um Irrthümer zu vermeiden, ſehen wir uns veranlaßt, dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Darmſtadt, den 14. Juni 1884.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6ä
Ohly.

Bekanntmachung.
In das Genoſſenſchaftsregiſter wurde
eingetragen:
Die Spar= und Vorſchußkaſſe zu
Erzhauſen hat ſich am 4. Mai 1884
umgewandelt in einen Verein unter der
Firma:
Darlehenskaſſe Erzhauſen
ſeingetr. Genoſſenſchaft).
Der Verein hat ſeinen Sitz zu Erz=
hauſen
und hat den Zweck, ſeinen Mit=
gliedern
die zu ihrem Geſchäfts= oder
Wirthſchaftsbetrieb nöthigen Geldmittel
unter gemeinſchaftlicher Garantie in ver=
zinslichen
Darlehen zu beſchaffen, ſowie
die Anlage unverzinſt liegender Gelder zu
erleichtern.
Die Vorſtandsmitglieder ſind:
Herr Ludwig Deuſer, Vorſteher,
Herr Johannes Haas I., Stell=
vertreter
,
Herr Nikolaus Lotz, Beiſitzer,
ſämmtlich von Erzhauſen.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen ſind
durch den Vereinsvorſteher zu unterzeich=
nen
und im Organe der landwirthſchaft=
lichen
Genoſſenſchaften Der Fortſchritt
bekannt zu machen. Beim Eingehen des
Letzteren bezeichnet der Vorſtand an deſſen
Stelle, bis zu dem durch die nächſte Haupt=
verſammlung
herbeizuführenden Beſchluſſe
ein anderes Blatt.
Die Zeichnung für den Verein erfolgt,
indem der Firma die Unterſchriften der
Zeichnenden, hinzugefügt werden.
Die
Zeichnung hat nur dann verbindliche Kraft
wenn ſie von 2 Vorſtandsmitgliedern er=
folgt
iſt.
Bei Anlehen von 100 M. und darunter
ſowie bei Einlagen in die mit der Vereins=
kaſſe
verbundene Sparkaſſe bis zu der von
der Hauptverſammlung feſtgeſetzten Höhe
genügt die Unterzeichnung durch den Rech=

ner und ein vom Vorſtand dazu beſtimm=
tes
Vorſtandsmitglied, um dieſelbe für den
Verein rechtsverbindlich zu machen.
Das Verzeichniß der Genoſſenſchafter
kann bei dem unterzeichneten Gericht ein=
geſehen
werden.
Darmſtadt, den 15. Juni 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(6328
Lauer.
Uhrig.

Verding
von Anſtreicher=Arbeiten.
Die Ausführung der Anſtreicher= Arbei=
ten
im neuen Poſtgebäude zu Offenbach
(Main), veranſchlagt zu M. 4953. 75 ſoll
im Wege der öffentlichen lallgemein) ſchrift=
lichen
Anbietung verdungen werden und iſt
dazu ein Termin auf
Mittwoch den 2. Juli d. 3s.,
Nachmittags 3 Uhr,
im Poſtbaubureau (Kaiſerſtraße 42) in
Offenbach (Main) anberaumt, woſelbſt auch
der Koſtenanſchlag und die Bedingungen
zur Einſicht ausliegen.
Bietungsluſtige wollen ihre Angebote,
zu welchen Muſter (Formulare) im Poſt=
baubureau
zu erhalten ſind, portofrei,
wohlverſchloſſen und mit der Aufſchrift:
Angebot auf die Anſtreicher=Arbeiten im
Poſtgebäude zu Offenbach (Main
bis zu oben genanntem Termine an das
Poſtbaubureau in Offenbach (Main) ein=
ſenden
, woſelbſt die Gebote im Beiſein der
etwa erſchienenen Anbieter eröffnet werden.
Es bleibt freie Auswahl unter allen,
Anbietern vorbehalten.
Darmſtadt, 17. Juni 1884.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
Heyſe.
(6329

Bekanntmachung.

Mittwochden 25. Juni l. 3.
Abends um 8 Uhr,
oll in dem Rathhaus zu Griesheim m=
Hofraithe des Johannes Keller I1. daſelhlli
welche zu jedem Geſchäftsbetrieb geei=
iſt
, beſtehend in einem Wohnhaus, Brl
haus und den erforderlichen Oeconon
gebäuden nebſt Garten, ſodann der an=
Straße nach Darmſtadt gelegene Bierkell
letzterer getrennt von der Hofraithe,
ſauch zwei Grundſtücke, unter den im
min bekannt gemacht werdenden Bedi
ungen öffentlich verſteigert werden.
Griesheim, am 16. Juni 1884. u
Im Auftrag
Großherzogl. Amtsgerichts Darmſtadt
Der Vorſteher
Großherzogl. Ortsgerichts Griesheim
[Gb
Maſſing.

Grasverſteigerung;
Freitag den 20. d. M., Vormitt.
um 9 Uhr,
ſoll im Holzhofe dahier das Gras
der fiscaliſchen Pappelremiſe, ſowie
den Wegen und Schneiſen im Diſch
Burgwald verſteigert werden.
An demſelben Tag, Vormitt=
um
10 Uhr, wird das Heugras
der Bleichwieſe, ſowie das Schilf
Gras an den äußeren Grenzen
Woogs verſteigert.
Zuſammenkunft auf der Bleichwi,
An demſelben Tage des Vorn.
tags 11 Uhr kommt am Pflanzgar=
des
Diſtricts Reiherwäldchen das Gu
auf Wegen und Schneiſen der Domari=
Forſtwartei Beſſunger Forſthaus ¾
Ausgebot.
Nähere Auskunft ertheilen die Gx
herzoglichen Forſtwarte Nold zu Beſſurg.

[ ][  ][ ]

1381

ßolf zu Beſſunger Forſthaus und erſter
hedſchütz Rühl zu Darmſtadt.

Darmſtadt, den 12. Juni 1884.
h, ghioßherzogliche Oberförſterei Beſſungen
(611:
Preuſchen.

Lum Insetzen
empfehle:
französischen Cognae,
einsthatavia-Arao,
nicht Jamaica-Rum,

in Pst. Weingeist,
ä4 Spiritus. 950
ündig
alten Hordhäuser,
7
doppelt gereinigten Bar-
tofielbranntwein
. (6331
1A. Hovormen

9.

HafleO,
roh wie gebrannt,
lempfiehlt in nur beſten Qualitäten
billigſt,
4938
H. W. Prassol.

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20 Pfg.
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Sohmken
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Schweinemetzger, (5699
gegenüber der Infanterie=Caſerne.

fortwährend zu
Solloriopſlannon haben Heinhei=
merſtraße
7, per Hundert 20 Pfg. ſ5127

R18


Gras=Verſteigerung.
Montag den 23. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr,
läßt Frau Kauß Wittwe durch den Unterzeichneten loosweiſe
5½ Morgen am großen Woog verſteigern.
Zuſammenkunft am großen Woog.

A. Strauß, Taxator.
Holzverſteigerung.
Am Freitag den 20. d. Mts., früh 7 Uhr,
werden durch das unterzeichnete Commando auf dem Artillerie=Schießplitze bei
Griesheim Kreuzholz=, Bretter= und Strauchabfälle öffentlich meiſtbietend gegen ſo=
fortige
Baarzahlung verſteigert.
Schießplatz, den 18. Juni 1884.
(6354
Nachkommando
des Brandenb. Fuß=Artillerie=Regiments Nr. 3 (Generalfeldzeugmeiſter).

Ich theile meinen geehrten Geſchäftsfreunden hierdurch mit, daß
die durch das Brandunglück bei mir ſtattgehabte Störung beſeitigt
iſt und ich

mein Geſchäft
heute wieder eröffnet habe.
Ich werde mir in gewohnter Weiſe Ihr Vertrauen zu erhalten
ſuchen und danke zugleich für die vielen Beweiſe der Theilnahme.

42. Chaster. ſos3s

Das tägliche Eintroſken
von friſchem
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in einzelnem Pfund abzugeben u. offerire:
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35.
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(6334,
Handlung.
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Rheinſtraße 28. (6228

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6335
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[5966
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eines Reſtaurauts ſind abzugeben. Neckar=
[6195
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[ ][  ][ ]

11

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20
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Ludwigſtraße 6. 6336

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minenſtraße, Lobſtein &a; Scholl, Ludwigs=
platz
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E ein= und zweiſpännig gefahren werden
kann, iſt wegzugshalber billig zu ver=
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mit Noten zu verkaufen.
(6232
Wo? ſagt die Expedition.

Wegen Umänderung meines
Lokals
befindet ſich der Verkauf im 1. Stock
Erust-TLudwigsstrasse Nr. 18.
Loopold Rabv. o
Bauser Wilhelms-Hpende,
ſunter dem Protectorat Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des
deutſchen Kronprinzen.
Allgomoine dontsche Stiftung für Aters., Benten.
und Hapital-Vorsichorung.
Auskunft ertheilen und koſtenfreie Anmeldungen nehmen entgegen
Die Lahlstellenverwalter:
L. F. Ohnacher.
(6255
Wilhelm Fuchs.
Feuerverſicherungen
(625.
werden zu billigen Prämien abgeſchloſſen durch
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L. F. Ohuacher, Rheinſtraße

[ ][  ][ ]

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9
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Wildpret=, Geflügel= K Delicateſſen=
(633]
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Ei Stü0k Hee
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rische asohen
zu haben.
6339

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Näheres bei Trier, Ludwigsſtraße.

pT

pe.

Kirchſtraße 25.

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mit Wohnung in ſehr guter ſEin hiübſcher Hund, ſehr gelehrig und
(6343) Beſſunger Kirchſtraße 25.
(6344
Der
Unterzeichnete
iſt, ſeit 3 Tagen an einer Kopfroſe erkrankt, unfähig ſeine Praxis zu verſehen und
wird dieſelbe vorausſichtlich erſt im Laufe der nächſten Woche wieder aufnehmen
können. Außer Stand perſönliche Verabredungen treffen zu können, muß ich meine
geehrten Patienten von Darmſtadt bitten im Bedürfnißfall ſich nach Belieben au
andere Aerzte zu wenden. Für Beſſungen iſt Herr Stabsarzt Dr. Martin ſo
freundlich mich zu vertreten und können Beſtellungen bis Morgens 10 Uhr in meiner
Wohnung abgegeben werden.
Beſſungen, den 17. Juni 1884.
Hochachtungsvoll

Dr. Fehr.

Vaterländiſche

im Hberkeld.
geſchäftsſland am 1. Januar 1884.
Laufende Verſicherungsſumme.
2857101509 Mk.
Pf.
Prämien= und Zinſen=Einnahmen
5102,109 40
Kapital= u. Prämienreſerve für eigene Rechnung
5154,162 64
Grund=Kapital
6,000,000
Zu Verſicherungs=Abſchlüſſen gegen Feuer= und Exploſions=Gefahr empfiehlt
ſich und ertheilt nähere Auskunft,
Darmſtadt, den 17. Juni 1884.
Die General=Agentur:
C.
W. Hemmler,
(6345
Ludwigsplatz 10.
Lufttzurort Hecfargemuimd.
Gasthof und Pension zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reizende Ausſicht
in's Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim Gaſt=
hofe
, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute Küche,
rein gehaltene Weine und gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt allen
Der Beſitzer:
Reiſenden und Familien beſtens.
Jul. Ebert. (3513
368

[ ][  ][ ]

Sonntag den 15. Juni begann ſeine Praxis als

Augemaumt,
Dr. med. F. W. Hoffmann,
ſeilſer 1. Aiſiſtent an Brof. Hatklers Aniverſtäts Augenkliniſi in Frlangen.

Gprechstunden täglich Steinstrasse S.
Morgeus von 10-12 Uhr, Nachmittags von ½3-¼4 Uhr (für Arme
[6191
unentgeltlich).

Pfenugſparkaſſe dahier.

Zur Erleichterung der Aufſtellung und Prüſung der von den Pfennigſpar=
Stationen aufzuſtellenden Bordereaux über die in die ſtädtiſchen Sparkaſſebücher
vierteljährlich zu überſchreibenden Einlagen zur Pfennigſparkaſſe, ſowie im Intereſſe
der durch dieſe Einlagen ohnehin ſehr belaſteten Verrechnung der ſtädtiſchen Spar=
kaſſe
, erſcheint es ſehr wünſchenswerth, daß nur ganzo Mark zur vierteljährlichen
Ueberſchreibung in die ſtädtiſchen Sparkaſſebücher der betr. Einleger gelangen.
Wir fordern daher wicderholt und drimgend die Einleger zur Pfennig=
ſparkaſſe
dahier auf, dieſe Abrundung jedesmal am letzten Erhebungstage eines
Quartals vorzunehmen und erſuchen zugleich die Herren Stationserheber, in dieſem
Sinne die geeignete Einwirkung auf die Einleger eintreten zu laſſen.
Schließlich bemerken wir, daß der letzte Erhebungstag von Einlagen zur
Pfennigſparkaſſe in dem laufenden Quartal am 21. d. M. abgehalten wird.
Darmſtadt, den 17. Juni 1884.
(6346
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe dahier.

Höhnische Fenorversicherungs-Gosollschaft

COLOUIA-

Grund=Kapital und Reſerven 19,434,000 Mark.

Zu Abſchlüſſen von Verſicherungen gegen Brandſchaden bei der Colonia
empfehlen ſich
Die General=Agentur:
J. G. Hahlert a Shmd.
Die Agenturen:
V. Weissmüller, Neckarſtraße 26.
(634]
S. Schloss, Grafenſtraße 13.
M. Mylius, Heſſiſche Ludwigs=Bahnhof 1.
J. Duball, Beſſungen, Herdwegſtraße 28.

7
7)

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ſchriftlich erbeten.
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Chocoladen=Fabrik. (6349

Cxiaazan

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.
Camstag den A. Jumi: Vorabendgottesdienſt um 75 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottsdienſt um 4 Uhr. - Sabathausgang um 9 Uhr 20 Min.

Gottesdienſt in der Syuagoge der israel. Religiousgeſellſchaft.
Samstag den 21. Juni: Vorabend 7 Uhr 85 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 20 Min.

Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 22. Juni an: Morgens 6 Uhr Min.
Nachmittags 7 Uhr Min.
IB. Montag den 23. und Dienstag den 24. Juni: Rogeh Chandeseh.

6314) Ein ält. Fräulein ſ. St. als
Haushälterin oder zu einer einz. Dame.
Näheres zu erfr. Caſinoſtr. 12, 3. Stock.

6315) Eine Frau ſucht Monatdienſt.
Zu erfr. Heinheimerſtr. 2, Manſarde.

Fine tüchtige Kleidermacherin wünſcht
C= Arbeit in und außer dem Hauſe.

Kiesſtraße 26.

(6264

6266) Eine zuverläſſige Frau ſucht
Laufdienſt. Große Caplaneigaſſe 58.

G

6269) Sofort geſucht nach Wies=
baden
20-30 Mädchen, welche bür=

gerlich kochen k., durch Vermieth. Frau
Sohug in Wiesbaden, Hochſtätte Nr. 6.
6270) Dienſtmädchen j. Branche für
ſof. u. ſpäter geſucht 9. h. Lohn u. gute
Behandlung d. Frau Monik, Frank=
furt
a. M., Bendergaſſe 17.
6350) Geſucht ein junger, ſauberer
Hausburſche auf ſofort oder ſpäter.
Schützenſtraße 1 im Laden.

6276) Ein kräftiger Junge kann die
Küferei erlernen bei Peter Haas II.
Küfer in Beſſungen, Kirchſtraße 39.

5997) Einen Lehrling ſucht
J. Böttinger, Tapezier, Georgſtr. 11

6277) In ein Flaſchenbiergeſchäft
wird ein junger Burſche zu ſofortigem
Eintritt geſucht. Näheres Expedition.

.

Cüchtige Vertreter

für alle größeren Plätze ſucht eine alte,
renommirte Bromor Cigarren-
ſabrile
zum Verkauf ihrer Fabrikate
direct an Conſumenten. Große Be=
kanntſchaft
u. gute Referenzen ſind Vor=
beding
. Offerten sub J. G. 8181 an
Rudolf Moſſe, Berlin 8Ul. zu ſenden.

6 iejenigen, welche noch Forderungen
ch) an die kürzlich verſtorbene Frau
Ferdinand Weſternacher zu machen
E haben, werden gebeten, dieſelben
bis ſpäteſtens zum 20. d. M.
Neckarſtraße 15 einzureichen.
(6252:

Wirkhschaft

Herrngartenſtraße 23.

zu vermiethen.
Näheres Beſſgr.
(635¾

6353) Solide Arbeiter können Koſt u.
Logis erhalten. Magdalenenſtr. 9, Vor=
derhaus
, 1 Stiege hoch.

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(1962
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u. Algier. Entrée 20 Pf., Kinder 10 Pg.
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds

[ ][  ][ ]

50.
10⁄₈
15
ung=
1.
albe
14
. Ah=
ſ
6=
12.
16½
liethe
8½

berſebeens
peliz

40.

Statt jeder beſonderen Anzeige theilen wir Verwandten
und Bekannten mit, daß heute Morgen halb 8 Uhr unſere
gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Kanzleirath Müller Wittwe,
geb. Bücking,
81 Jahre alt, nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Beſſungen, den 18. Juni 1884.
Die trauernden Familien:

Müller und Fehr.
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag Nachmittag 4 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhofe.

Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt jeder
beſonderen Anzeige die traurige Mittheilung, daß unſere
gute Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Frau Elisabethe Sohl, Wittwe des
Polizeiſoldaten,
heute Abend 7 Uhr nach kurgem Krankenlager ſauft ent=
ſchlafen
iſt.
Darmſtadt, den 17. Juni 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den 20. ds., Nachmittags
4 Uhr ſtatt.

Nachruf an Herrn Dr. mod. Karl Göring in Darmſtadt.
[ am 16. Juni 1884.)

Deine Augen ſind geſchloſſen, und Du haſt nun ausgelitten.
Dir iſt wohl, doch hat die Kunde tief mir in das Herz geſchnitten.
Todtenglockenſchall verkündet, daß ſie Dich zu Grabe tragen,
Wo nicht wohnt das Weh der Erde und verſtummt ſind alle Klagen;
Daß nach Jahren ſchweren Leidens ausgeduldet und vollendet
Du, der oft an Krankenbetten Troſt und Hilfe gern geſpendet.
Welche Qual war Dir beſchieden, als des Siechthums bange Schwüle
Dich umfing mit düſtrem Grauen auf dem heißen Sterbepfühle!
Edelmuth und Freundestreue, biedrer Sinn und Herzensgüte
Waren Zierden Deines Geiſtes, den der Liebe Strahl durchglühte.
Deine Augen ſind geſchloſſen nun auf ewig, daß Dir werde
Die ſo lang erſehnte Ruhe in der heimathlichen Erde.
Doch, indeß hernieder fallen dumpf auf Deinen Sarg die Schollen,
Werden Viele Dir im Stillen Dank und Deingedenken zollen.
Auch von meinen Lippen gleiten heißempfundne Dankesworte,
Schlafe wohl, Du edler Dulder, an dem kühlen Schlummerorte!

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 19. Juni.
Deutſches Reich. Die Berichte über den Fortgang der Brunnen=
cur
des Kaiſers in Bad Ems lauten fortgeſetzt befriedigend und ſteht
auch diesmal ein günſtiger Erfolg der Cur mit Sicherheit zu erwarten.
Die Verhandlungen des Reichstages über die Dampferlinien= Sub=
ventionsvorlage
haben nicht die ſofortige Annahme derſelben, ſondern
vorerſt ihre Ueberweiſung an die Budget=Commiſſion zur Folge gehabt.
E3 iſt mehr als zweifelhaft, ob die Vorlage aus dem Schooße der Com=
miſſion
nochmals an das Plenum gelangen wird, wenigſtens was die
gegenwärtige Seſſion anbelangt, da ja nicht einmal die neuen Steuer=
vorlagen
erledigt werden dürften. Doch bleibt die Hoffnung nicht aus=
geſchloſſen
, daß die Subventionsvorlage - wenn vielleicht auch äußerlich
in etwas veränderter Form - dem nächſten Reichstag wieder zugehen
wird und da ſich von den größeren Parteien nur die deutſch=freiſinnige
Partei als principielle Gegnerin der Vorlage bekannt hat, ſo iſt an
ihrer ſchließlichen Annahme kaum zu zweifeln. Am Montag trat der
Reichstag in die zweite Leſung des Staats= und Hauptſtückes der ganzen
Seſſion, der Unfallverſicherungsvorlage, ein. Vor Beginn der Bera=
thung
erklärte Präſident v. Levetzow auf eine Anfrage des Abg. Richter
ſeine Bereitwilligkeit, den Seniorenconvent des Hauſes zuſammentreten
zu laſſen, um über die Dauer der Seſſion Beſchluß zu faſſen. Zu h 1
der Vorlage, welcher allgemeine Beſtimmungen über den Umfang der
Verſicherung enthält, lagen aus dem Hauſe verſchiedene, ſehr ins Specielle
gehende Anträge vor, von denen der Antrag Buhl, auch die Schorn=
ſteinfeger
in das Geſetz einzureihen, ſich noch in den engſten Grenzen
hielt. Außerdem war von dem deutſch=freiſinnigen Abgeordneten Dr.
Barth der Antrag ſeiner Partei, die in land= und forſtwirthſchaftlichen
Nebenbetrieben beſchäftigten Arbeiter mit unter das Geſetz fallen zu
laſſen, wieder aufgenommen worden. Die ſich hieran knüpfende Debatte
bot nichts abſolut Neues dar, wie es bei einer Materie wie die Unfall=
verſicherung
, die ſchon zu wiederholten Malen nach den verſchiedenſten
Seiten hin erörtert und beleuchtet worden iſt, auch kaum anders mög=
lich
ſein kann und legten die Redner der einzelnen Parteien kurz noch
einmal ihren Standpunkt zu der in Rede ſtehenden Vorlage dar. Von
Seiten der Regierung ergriff Staatsſecretär v. Bötticher das Wort,
um ſich gegen alle auf Ausdehnung der verſicherungspflichtigen Gewerbe
gerichteten Anträge zu h 1 zu erklaren, da der Regierungsentwurf nur
die dringendſten Bedürfniſſe befriedigen ſolle und ſei im Uebrigen die
Regierung bezüglich der Ausdehnung der Unfallverſicherung ſo weit
gegangen wie nur irgend eine Parten. Dagegen betonte Herr v. Bötticher
die Bereitwilligkeit der Regierung, bezüglich der Schornſteinfeger eine
Conceſſion zu machen. Während der Rede Böttichers war auch der
Reichskanzler kurze Zeit im Saale erſchienen, ohne jedoch ſich an der
Debatte zu betheiligen. Bei der Abſtimmung wurde zunächſt der von
ſocialdemocratiſcher Seite vorliegende Antrag, wonach die Verſicherung

auf alle gegen Lohn beſchäftigten Arbeiter auszudehnen iſt, abgelehnt
und dasſelbe Schickſal widerfuhr dem ſchon erwähnten Antrag Barth;
ſodann wurden der 5 1 mit dem Antrag Buhl, durch welchen alſo der
Kreis der zu Verſichernden durch die Schornſteinfeger erweitert wird,
mit den Stimmen der Conſervativen, des Centrums, der Nationallibe=
ralen
und der Volkspartei angenommen. Die Paragraphen 2 ( Ver=
ſicherungspflicht
bei Betriebsbeamten) und 3 (Ermittelung des Jahres=
arbeitsverdienſtes
) fanden unter Ablehnung aller hierzugeſtellten Amen=
dements
den Commiſſionsanträgen gemäß die Zuſtimmung des Hauſes.
Zu erwähnen iſt noch, daß dem Reichstage die Zuckerſteuer=Vorlage und
die Zolltarif=Novelle zugegangen ſind.
Am Dienstag wurde bei Fortſetzung der Berathungen über das
Unfallverſicherungsgeſetz 5 4 mit 129 gegen 112 Stimmen unverändert
angenommen, desgleichen 5 5. die Carenzzeit betr., nach dem Antrag
auf Beſchränkung derſelben von 13 auf 4 Wochen mit 133 gegen 121,
und ein weiterer Antrag auf Zahlung der Rente an den Verunglückten
nicht erſt von der 14. Woche ſondern ſchon vom 3. Tage an, mit 172
gegen 86 Stimmen abgelehnt worden waren. Ebenſo wurden die 696,
7 und 8 unverändert angenommen und hierauf die Fortſetzung der Be=
rathung
auf den folgenden Tag verſchoben.
Am Donnerstag oder Freitag Vormittag wird eine geſellige Ver=
einigung
von Reichstagsmitgliedern bei dem Fürſten Reichskanzer ſtatt=
finden
.
Von weiteren Berufungen in den preußiſchen Staatsrath, welche
ſich im Ganzen auf über 50 belaufen ſollen, werden noch ferner bekannt
die des Generalquartiermeiſters Grafen Walderſee, des Geheimen Com=
merzienrath
de Neufville in Frankfurt a. M. Commerzienrath Stumm,
Biſchof von Ermland, Bankpräſident Dechend, Generallieutenant von
Hartrott, Probſt Brückner und des Präſidenten des Abgeordnetenhauſes
v. Köller.
In Nürnberg hat am Sonntag ein Parteitag der Nationalliberalen
aus dem rechtsrheiniſchen Bayern ſtattgefunden, in welchem die Bildung
einer ſelbſtſtändigen nationalliberalen rechtsrheiniſchen Landesparte:
unter Anlehnung an das Heidelberger Programm beſchloſſen wurde.
Gegenüber den Auslaſſungen der Times= und Pariſer Blätter
betr. der Thronfolge in Holland macht die Nordd. Allg. Zeitung=
darauf
aufmerkſam, daß das niederländiſche Staatsgrundgeſetz klare
zweifelloſe Beſtimmungen über die Thronfolge enthält, welche jede fremde
ſEinmiſchung ausſchließen und keinen Zweifel darüber laſſen können,
daß jeder Verſuch die holländiſche Thronfolge zu einer europäiſchen
Frage aufzubauſchen, als von vornherein verunglückt bezeichnet wer=
den
darf.
Der Nordd. Allg. 3ta. wird aus Teheran vom 26. Mai ge=
ſchrieben
, daß nach ſicheren Nachrichten bei Bagdad am rechten Tigris=
ufer
eine epidemiſche, ſchnell tödtlich verlaufende Krankheit herrſche, die
hier als Bubonenpeſt aufgefaßt wird, welche die Türkei lange verheim=
licht
habe. Seitens Perſiens ſeien die Pilgerfahrten nach Kerbela ver=
boten
und eine Grenzſperre angeordnet worden. Auch die türkiſche Re=
gierung
ſoll jetzt eine Quarantaine angeordnet haben.
Oeſterreich=Ungarn. Die Reichstagswahlen in Ungarn voll=
ziehen
ſich im Gegenſatze zu den blutigen Exceſſen der ihnen vorange=
gangenen
Agitationsperiode in merkwürdiger Ruje, wozu das an zahl=
reichen
Orten ſtationirte Militär allerdings das Seinige mit beitragen
mag. Nach den bisherigen Reſultaten hat allerdings die liberale oder
Regierungspartei einige Sitze verloren, was aber nichts an dem Um=
ſtande
verhindert, daß ſie auch im neuen Reichstage die Mehrheil haben
wird, zumal da auch die noch ausſtehenden Wahlen größtentheils zu
ihren Gunſten ausfallen dürften.
Das Wiener Fremdenblatt beſpricht mit warmen Worten die
friedlichen Beſtrebungen Deutſchlands in der Colonialfrage. Aus dem
Eingreifen des Fürſten Bismarck in der Vorlage, betr. die überſeeiſchen
Dampferlinien gehe hervor, daß die Ziele der deutſchen Regierung auf
die Wohlfahrt der Nation gerichtet ſeien. Der Reichskanzler als erſter
Mitarbeiter an Deutſchlands Macht und Größe erfaſſe die Miſſion
Deutſchlands in ihrer vollen Bedeutung. Mit Sympathie verfolge
auch Oeſterreich das Streben des deutſchen Bundesgenoſſen nach Aus=
dehnung
ſeines Einfluſſes und Verkehrs.
Das Bezirksgericht der inneren Stadt Wien verurtheilte am 17. Juni
im Proceſſe des Brandes des Stadttheaters den Director Bukovies zu

[ ][  ]

N
1386
einer Geldſtrafe von 150 fl., eventuell zu einer dreißigtägigen Arreſt=
ſtrafe
. Die übrigen Angeklagten, bis auf zwei, welche freigeſprochen
wurden, wurden zufrreſtſtrafen von 3.Tagen bis 3 Wochen verurtheilt.
Frankreich. Der deutſche Botſchafter Fürſt Hohenlohe machte am
Dienstag dem Miniſterpräſident Ferry einen Beſuch,
In der Abgeordnetenkammer wurde am 17. Juni das Rekrutirungs=
geſetz
bis Art. 38 angenommen.
Die Interpellation Delafoſſe, betr. Cgypten, wurde bis Montag
vertagt.
England. Im Unterhauſe erwiderte Gladſtone am 17. d. M. auf
eine Anfrage Tylor's, es ſet die Pflicht der Regierung, alle Fragen be=
treffs
der Möglichkeit einer Expedition ſüdlich Cgyptens und auch der
Zweckmäßigkeit des Baues einer Eiſenbahn von Suakim zum Nil ſorg=
fältig
zu erwägen. Weiteres darüber mitzutheilen ſei inopportun.-
Das Unterhaus ſetzte ferner die Einzelberathung der Reformbill fort.
Ein von der Regierung angenommenes Amendement Fowler, daß die
Bill am 1. Januar 1885 Geſetzeskraft habe, wurde mit 256 gegen 130
Stimmen angenommen. Die Debatte wurde hierauf vertagt.
Niederlande. Die letzten Nachrichten aus dem Haag über das
Befinden des Prinzen von Oranien lauten beruhigender. Der Kranke
hat ſeit zwei Tagen nicht mehr gehuſtet, das Fieber nimmt ab und keine
weitere Complication iſt eingetreten. Das Beſſerwerden iſt in jeder
Beziehung bemerkbar, und man hofft jetzt, daß die Herſtellung des
Prinzen gelingen werde.
Belgien. Die am 17. Juni bekannt gewordene officielle Miniſter=
liſte
lautet: Malou: Präſidium und Finanzen; Beernaert: Landwirth=
ſchaft
und Induſtrie; Jacobs: Inneres; Wöſte: Juſtiz; Moreau Dandoy:
Aeußeres; Pontus: Krieg; van den Peerenboom: Eiſenbahnen, Poſt
und Telegraphen; außerdem wurden Thonniſſen, Pirmez und Nothomb
zu Staatsminiſtern ernannt. Von der Auflöſung des Senats ſpricht
der Moniteur nicht.
Wie der Etoilen erfährt, haben die Gouverneure von Hennegau
und Luxemburg ihre Entlaſſung eingereicht.
Caypten. Die Sudan=Rebellion ſchreitet unaufhaltſam gegen
Norden, gegen das eigentliche Cgypten, vor. Nach Berber kommt nun
Dongola an die Reihe und ſind von Verber aus bereits 35,000 Mann
Inſurgenten nach Dongola auf dem Marſch.

118

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Juni.
- S. Kgl. Hoheit der Großherzog iſt Dienſtag Abend von Peter=
hof
wieder nach Petersburg zurückgekehrt. Se. Königl. Hoheit war mit
den jungen Herrſchaften zum Diner bei Ihren Majeſtäten in dem Kaiſerl.
Luſtſchloß Alexandria in Peterhof geweſen.
Ihre Kaiſerl. Hoheiten
Großfürſt Sergius und Gemahlin empfingen am Dienſtag die Gra=
tulationen
des diplomatiſchen Corps. Heute findet zu Ehren Sr. Kgl.
Hoheit des Großherzogs bei dem deutſchen Botſchafter von Schwei=
nitz
Galatafel ſtatt.
Aus Peterhof ſwird unterm 14. d. M. gemeldet: Se. König=
liche
Hoheit der Großherzog empfingen heute den Königlich Großhri=
tanniſchen
Geſandten Sir Edward Thornton, welcher von Petersburg
herüber gekommen war. Vorher hatten ſich Seine Königliche Hoheit
mit dem Erbgroßherzog und den Prinzeſſinnen=Töchtern zu der Parade
begeben, welche Seine Majeſtät der Kaiſer über die hier in Garniſon
ſtehenden reitenden Garde=Grenadiere und Garde=Ulanen abhielt. Für
Ihre Majeſtät die Kaiſerin war ein Zelt aufgeſchlagen, von welchem
aus diejenigen Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften der Parade zu=
ſahen
, die nicht mit dem Kaiſer die Front abritten. Demnächſt wurde
ein Feldgottesdienſt abgehalten. Dann fand das Defiliren ſtatt, wel=
ches
Seine Majeſtät der Kaiſer vom Zelte aus, neben der Kaiſerin
ſtehend, abnahm. Nach der Parade wurde in den Sälen des Palais
ein großes Frühſtück eingenommen, wozu die Officiere befohlen waren.
Unten im Garten war für die Mannſchaften in Zelten gedeckt worden.
Seine Majeſtät der Kaiſer trank auf das Wohl ſeiner Regimenter.
Ueber die Trauungsfeierlichkeiten in St. Petersburg mel=
det
weiter das Verl. Tagbl. 1: Die Damen erſchienen bei der Vermäh=
lungsfeier
in ruſſiſchen Coſtümen. Die Kaiſerin trug hellblau mit
Hermelin, ein Tiamantencollier und den Kokoſchnik (das ruſſiſche Diadem
von Saphiren und Diamanten); die bildſchöne Braut über dem weißen
Brautkleide einen carmoiſinrothen mit Hermelin verbrämten Mantel
und eine Brillantkrone. Von den nächſten Angehörigen der Braut
waren der Vater, der Bruder und drei Schweſtern anweſend; die jüngſte,
erſt zwölfjährige Prinzeſſin Alix in kurzem hellblauem Kleide, mit langen
blonden Haaren, nach engliſcher Sitte aufgelöſt auf die Schultern fallend,
wurde von dem Großfürſten Nicolai geführt. Ueber den wundervoll
reichen Trouſſeau der nunmehrigen Großfürſtin Jeliſaweta Fedorowna=
berichtet
die Deutſche Petersb. Zeitung;, derſelbe ſei ein Geſchenk der
Kaiſerin und repräſentire einen Werth von 500,000 Rubel; eine Bett=
decke
aus Spitzen von der verewigten Kaiſerin ſtammend, iſt allein
50000 Rubel werth. Bei der Ueberführung der Neuvermählten um
10¼ Uhr Abends in das Palais des Großfürſten Serget über den
glänzend illuminirten Newski=Proſpect wurden die Herrſchaften überall
mit den glänzendſten Ovationen begrüßt.
Milttärdienſtnachrichten. v. Winterfeld, Oberſt=
lieutenant
und etatsmäßiger Stabsofficier vom 4. Niederſchleſ. Inf.=
Regt. Nr. 51, unter Beförderung zum Oberſten, zum Commandeur

des 3. Großh. Inf.=Regts. Nr. 117 ernannt: Roechling, Premiel=
licutenant
la suite des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr. 116 und corn=
mandirt
als Adjutant bei der 28. Infanterie=Brigade unter vorläufign
Belaſſung in ſeinem Commando, zum überzähligen Hauptmann bi=
fördert
; v. Weſternhagen, Oberſt und Commandeur des 3. Größh
Inf.=Regts. Nr. 117, in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs als Generol=
Major mit Penſion zur Dispoſition geſtellt; Frhr. v. Follenius
Major und etatsmäßiger Stabsofficier vom Poſen. Manen=Regt. Nr. 10.
mit Penſion und der Uniform des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23 der
Abſchied bewilligt; Lauteſchläger, Hauptmann z. D., zuletzt im
Großh. Heſſ. 3. Inf.=Regt., mit ſeiner Penſion und der Erlaubniß zum
ferneren Tragen der Uniform des 3. Großh. Inf.=Reats. Nr. 117, da
Abſchied bewilligt; Rott, Sec.=Lt. von der Landw.=Inf. des J. Bats.
Großh. Landw.=Regts. Nr. 115, Frhr. v. Gemmingen= Horn=
berg
, Premierlieutenant von der Reſerve des 3. Großh. Inf.=Regts
Nr. 117, Lühn, Sec.=Lientenant von der Reſerve des 2. Großh. Juſ=
Regts. Nr. 116 der Abſchied bewilligt.
O (Schwurgericht.) In geſtriger Sitzung wurde der Schreiner
Julius Görgens von Eberſtadt wegen vorſatzlicher Brandſtiftung
zu einer 15monatlichen Zuchthausſtrafe verurtheilt, ihm jedoch ein
Monat erlittene Unterſuchungshaft aufgerechnet. Der Fall lag etwas
eigenthümlich, denn Görgens hatte in offenbar ſtark angetrunkenem Zu=
ſtande
und um ſeine Frau, welche ihm die Herausgabe von weiteren
Geld verweigerte, zu ärgern, ſelbſt ſeine gar nicht verſicherten Mobilien,
am 12. Mar d. J. in Brand geſetzt, wobei auch das Wohnhaus gering=
fügigen
Schaden erlitt.
Gegen den Antrag Ackermann, die Einführung von Zwangs=
innungen
betr., ſtimmten neulich ſämmtliche anweſende heſiſche Abge=
ordnete
u. z. Bamberger, Gutfleiſch, Liebknecht, v. Löw, Lüders, Mai
quardſen und Phillipps. Für den Antrag Windthorſt, das Auswei,
ſungsgeſetz gegen die katholiſchen Geiſtlichen aufzuheben, ſtimmten Bani=
berger
, Gutfleiſch, Liebknecht. v. Löw, Lüders und Phillipps, dagegen
allein Marquardſen. Beide Male war Büchner krank, fehlte Schröder
ohne Entſchuldigung.
Die Brandſteuerzettel für das Jahr 1883 werden in der
nächſten Tagen zur Austheilung gelangen und ſind die ſchuldigen Be=ker
träge in den erſten 25 Tagen des Juli an den Diſtrietseinnehmer zuhe
entrichten. Gegen das Vorjahr hat ſich der Ausſchlag um Etwas er
höht; indem diesmal 12 Pf. für je 100 M. Verſicherungskapital, im
in
Vorjahre aber nur 9½ Pf. ausgeſchlagen wurden.
Der Brand in dem hieſigen Main=Neckar=Bahnhof iſiſe
weniger bedeutend geweſen, als mitgetheilt wurde. Der Bericht des
Maſchinen=Ingenieurs vom 14. Juni über dieſen Unfall lautet: Hohen
Direction verfehle ich nicht gehorſamſt zu berichten, daß durch einen
heute Nacht nach 2 Uhr ausgebrochenen, nicht bedeutenden Brand aufſ9
dem Dachboden der Centralwerkſtätte in den unter demſelben befind=gle
lichen Räumlichkeiten verſchiedene Holzmodelle, ſowie einiges Materiah,
verbrannt, bezw. beſchädigt worden ſind. Durch die ſofort geleiſtet,
Hilfe ſeitens der auf dem Bahnhofe wohnenden Beamten und einigen,
Arbeitern war in etwa ½ Stunde die Gefahr einer größeren Ausdeh=ſerſ
nung des Brandes beſeitigt ꝛc.
In der am Sonntag Vormittag im großen Ritſert'ſchen Saal=
ſtattgehabten
conſtituirenden Verſammlung zur Gründung eines Ver=
eins
ehemaliger Studirender der hieſigentechniſchen Hoch=
ſchule
wurden die Statuten des bereits ca. 200 Mitglieder zählender, bor
Vereins genehmigt und der Vorſtand und die Commiſnon für Stellen; Kr.
vermittlung gewahlt. Für die Feier des 50jährigen Beſtehens der tech
28.
niſchen Hochſchule Darmſtadt im Jahre 1886 wurde eine beſondere Com
miſſion eingeſetzt. Die nächſte Verſammlung ſoll im konimenden Früh= Kt
jahr dahier ſtattfinden.
An die Verhandlungen ſchloß ſich ein gemeinſames Mittagsmahl und .
hierauf ein Spaziergang nach Traiſa.

- Sonntag den 22. Juni d. J. wird Herr Feuerwerker Tapper
wieder auf dem Karlshof ein Feuerwerk abbrennen, und verfehlen wirſ9

nicht, darauf aufmerkſam zu machen.
T Einem Ofenputzer in der Eliſabethenſtraße wurde Dienstag Mit=
tag
aus einer Commode das Portemonnaie mit 30 M. Inhalt geſtohlen.
Beſſungen, 18. Juni. Nach Einſicht der Protokolle des Ge=
meinderaths
vom 24. Januar und 3. April d. J. habe ich den Herrn
Bürgermeiſter in Gegenwart des Protokollführers aufgefordert, ſeine
Erklarung in Nr. 115 d. Bl. zu modificiren. Er erwiderte, daß er
krank ſei und nothwendig einige Tage Ruhe bedürfe. Ich bitte daher
die geehrten Leſer d. Bl., ihr Urtheil in der Sache ſich vorbehalten zu
wollen.
Henkel.
Fulda, 17. Juni. Der Landgraf von Heſſen, welcher gegen=
wärtig
auf Schloß Adolfseck bei Fulda weilt, iſt, wie die Heſſ. Morgen=
3tg. meldet, erheblich erkrankt, ſo daß deſſen Leibarzt, Herr Dr. Hart=
mann
, von Hanau telegraphiſch berufen werden mußte. Auch die Land=
gräfin
und Prinz Alexander von Heſſen ſind auf Schloß Adolfseck ein=
getroffen
.
Bonn, 17. Juni. Am verfloſſenen Donnerſtag wurde bei Ober=
caſſel
auf einem Spaziergange die Frau des Juſtizrath Carſtanjen
aus Köln ermordet und beraubt. Wie die Bonner 3tg.: vom 17. d. M.
meldet, iſt der Mörder, der 28jährige Taglöhner Peter Dahlhauſen aus
Vinxen bei Obercaſſel, verhaftet und geſtändig den Raubmord voll=
führt
zu haben.

Druck und Perlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.