147.
ahrgang.
147.
Juhrgang.
Wönnementsprels
herellſhelich 1 Mark 50 Pf. uncl.
öringerlohn. Auswürtz werden von
llen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ſipengenommen, zu 1 Mari 50 Pf.
iprp Quartal ud. Poſtauſichliag
Grag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
verdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Unnoneen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekanutmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 114.
Freitag den 13. Juni.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
ſe bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
hn Monat Mai 1884 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 16 Mk., für Heu Mk. 750, für Stroh Mk. 7.
rr 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 6. Juni 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(6079
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches unterm 3. Juni d. J8. beſtütigtes Erkenntniß vom 29. Mai d. J3. iſt der Kauonier Friedrich
lore der 5. Batterie Großherzoglich Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, geb. am 27. März 1860 zu Wendelsheim,
kreis Alzey, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und mit einer Geldbuße von 2000 Mark beſtraft worden.
Darmſtadt, den 7. Juni 1884.
Großherzogliches Garniſonsgericht.
6080
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit,
ſo=
lͤe die Thon= und Eiſenwaaren=Lieferung
r Herſtellung von Kauälen in der
Feld=
ürg=, Georgen= und Waldſtraße, ſowie
ü der oberen Wilhelminenſtraße, ſoll im
lege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 17. Juni d. Js.
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
af dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
k welchem auch die Formulare für die,
Jerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. Juni 1884.
Koßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 16015
Flur. Nr.
Meter.
Ueberbau daſelbſt,
II. 423
II. 424 10¼ Hof daſelbſt,
Samstag den 21. Juni l. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(583.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Ffraithe des Lorenz Becker dahier und
par:
61 Hofraithe Lange=
Haſſe,
62₀ ½ Thorfahrt da= II. 423 ſelbſt,
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Schmiedemeiſters Franz
Joſeph Binkert dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 450
230 Hofraithe lgroße
Schwanengaſſe
ljetzt
Schloßgar=
tenſtraße),
451
4
544 Grabgarten
da=
ſelbſt,
185
769 Acker bei der
28
Martinsmühle,
Samstag den 28. Juni l. 33.,
Vor=
mittags 1 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Juni 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6081
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Spezereihändlers Benedict
Probſt dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter,
II. 10 55 Hofraithe
Holz=
ſtraße,
Montag den 30. Juni l. 3s.,
Vormittags 11 Uhr,
ſan den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(5660
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 16. Juni 1884,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden im Auftrag unwiderruflich eine
große Partie neuer Herren= und Knaben=
Bekleidungsſtücke gegen gleich baare
Zah=
lung öffentlich verſteigert und zwar=
50 Sommer=Ueberzieher für Herren,
1 Partie eleganter Herren=Anzüge, ca.
50 einzelne Röcke für Herren, eine
Partie leinener Sacco's für Herren,
eine Partie Lüſtre=Röcke, Säcke, eine
Partie Knaben=Anzüge von Waſchſtoff.
Darmſtadt, den 11. Juni 1884.
Engel,
(6082
Gerichtsvollzieher.
354
1330
R 14
Feinſten
Hellehal Fohayo
von Ern. Stein,
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(6083
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Glanz=Lack,
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mit Garantie für gutes Tragen, bedeutend unter Preis.
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Peiße Tlanelle,
RothesweißereinmollenrTinettes
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Anterröcke, Tiſchdrcken, Bett=
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(606s
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geräuchert. 4aI,
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alles in hochfeinſter Qualität.
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von Sommerpſanzen, per 100 Stück 1 Mk.; desgl. Geranium, Verbena,
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Schling=
pflanzen ꝛc. von 5 Pf. an. Zugleich mache ich Liebhaber auf die neuen Clematis,
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(5787
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(6085
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halb Kilo Mk. 1.25,
Est.-Cölm. Aucher,
halb Kilo 36 Pfg.
Frits Reichert,
(5663
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Friſch eingetroffen:
Preis M. 44.-
Preis M. 38 ohne Geſtell.
(3573
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DAxusrAvx.
Rheinsalm, Oderkrebse,
Seezungen,
Hechle,
Neu enngetroffen
ſind: Damen=Unterröcke u. Schürzen,
Seekrahbentrevettes) Karpfon, „Spitzen, Blonden u. Rüſcheu, Spitzen=
4al in Gelse,
Sohleien, vorſtecker u. Jabots, Handſchuhe, ſo=
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Kleidchen, Schürzchen, Kragen und
5666
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Hpp
Weber
Louiſenſtraße
Carlsſtraße 24.
(6076
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A 114
Mey's
berühmte
Stoffkragen
sind Reine Papier-
Eragen, denn sie sind
mit wirklichemlehstoff
vollständig Uherzogen,
haben also genau das
Aussehen von Leinen-
Fragen, die erküllen
alle Anforderungen an
haltharkeit, Billigkeit,
Eleganz der Form,
be-
quomes 8itzen und
Passon. Wenn man
be-
denkt, dass die leinen.
Kragen beim Waschen
u. Plätten oft
verunstal-
tet, zu hart gestärkt
oder schlecht gebügelt
werden, oder dass sie
in der Wäsche eingehen,
sollte man den
Darmstadt
bei
I. A. Burekhardt,
Rheinstrasse 4,
Versuch wit Rey's
Stoffkragen
schon der geringen
Aus-
gabe wegen machen.
ey's Stoffkragen mit
umgelegtem Rand siod
das Beste, was geliefert
werden kann. Die Er.
findung ist gesetalich
geschützt.
Hloy's Stofftragon
mlssen genau der
Hals-
weite, resp. der Weite
des Hemdenbündchens
entsprechend, bestellt
werden. -Weniger als
Otd. per Façon wird
nicht abgegeben.
Pur knahen giebt es
niohts Besseres. Jeder
Kragen, der nur wenige
Pfennige kostet, kann
eine ganze Woche
ge-
tragen werden.
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C. A. Stein, Marktstrasse 7,
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Mk. 3.-, Mk. 2.50,
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d in Empfang genommen werden.
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brunner von Leonhardi, Marienbader
Kreuzbrunnen Schwalbacher,
Solters-
wasser, Selzorwasser von Leonhardi,
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Wil-
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Soesalz, Carlshader Salz.
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Parls, hoilt raseh, grUndl. u. ohne groase Kogten alle
Rerven-, Frauen-, Haut- u. geheime Trankhatau nach
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ner Hothode.: Sprochatunden 10-1 und 8-k., Sin
ttrauo 22 L Auzuürt breatod.
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Grossh. Hess., Rgl. Preuss. u. Kais. Oesterr.
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Gebrüder Stollwerck in Cöln,
Filialen in Frankfurt a. M., Breslan n. Wien,
verdanken ihren Weltruf der genissenhaften Verwendung von nur
besten Rohmaterialien und deren sorgfältigster Bearbeitung. Die
Orig.- J u. ¼. Pfund=Packungen sind mit Preisen u. Garantie-Marke
Gein Cacao und Lucker) verschen.
Die Fabrik ist brevetirte Lieferantin:
HI. Mifl. dos Raisers Mlilhelm, der Raiserin Auqusta, Sr. k. u. k.
Hoheit des Kronprinzen, Sr. Raiserl. u. Rönigl. apostol. Hlajestät franz
loseph, sowie der Höfe von England, ſalien, der Türkei, Bayern,
Sachsen, Holland, Golgien, Baden, Sachsen-Meimar, Mocklenburg,
Anhalt, Rumänien, Lippe-Detmold, Schwarzburg und Schaumburg-Lippe.
S. Agoldene, silberne undhroncene Hedaillen.--
Stollwerck’sche Chocoladen und Cacao's
sind in allen Städten Deutschlands zu haben, sovio an den Haupt=
Bahnhof Buffets, durch Dépét=Schülder kenntlich.
In Darmstadt bei L. Gerschlauer, Lobstein &ap Scholl, Cg. Liebig
Sohn, F. Pröscher, Fritz Reichert, Jacob Röhrich, Hoſieferant, Carl
Watzinger, Carl Reinemer und bei Ph. Weber; in Babenhausen bei
Pr. Fuhr und bei H. Loeb zr.; in Beerfolden bei W. F. Schott; in
Bensheim bei Rob. Heckmann, E. Müller, A. J. Schuster und bei J.
L. Weigold; in Biblis bei Jac. Franck, in Dieburg bei H. Ostheimer,
und bei Carl Reh; in Erbach bei F. W. Gebhard I. und bei Ferd.
Sachs; in Gernsheim bei J. Forch und bei M. A. Schnauber; in Gross-
Bieberau bei G. J. Ruths I.; in Gross-Gerau bei Th. Kühn, Jac.
Schleicher und bei J. G. Wolfk Erben; in Gross-Umstadt bei C.
Lin-
denborn Apoth.; in Gross-Zimmern bei Mart. Brücher; in
Heppen-
heim bei Jacob Hamel; in Hirschhorn bei F. R. Derscheid; in
lugen-
heim bei A. Loos jr.; in Lampertheim bei Apoth. Feldhofen; in
Langen bei Beck & Steingoetter; in Lengfeld i. 0. bei P. Lehmann
Sohn; in Lorsch bei G. Goecking Wwe.; in Michelstadt bei J. C.
Künzel; in Neustadt i. 0. bei C. H. Weichel; in Obor-Ramstadt bei
B. Breitwieser und bei Chr. Stromberger; in Pfungstadt bei Chr.
Loy II.; in Roinheim bei Joh. Schmidt.
(6090
3585) In der Nähe der Infanterie=
Caſerne eine feinmöblirte Wohnung
von drei Zimmern mit Küche ꝛc., ſeither
von einem Officier bewohnt, per ſofort.
4862) Saalbauſtraße 73 ſind zwei
ſehr elegante Wohnungen, beſtehend aus
7 und 8 Zimmern, je eine Badeſtube nebſt
allen Bequemlichkeiten wegzugshalber auf
den 1. Auguſt zu vermiethen und jederzeit
einzuſehen.
häden, Hagazie slo.
5457) Rheinſtraße 16 Laden mit
Comptoir, und Wohnung im 2. Stock,
zu=
ſammen oder getrennt per 1. September
zu verm. Näheres bei M. W. Praſſel.
M
5461) Grafenſtraße 35 ein großes
ſein möblirtes Parterrezimmer ſofort.
5844) Rheinſtraße 49 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen. M. Jacobs.
5918) Waldſtr. 1 ein gut möblirtes
Zimmer und Cabinet ſogleich zu verm.
M
W
6091) Mädchen mit guten Zeugniſſen
kann ich den geehrten Herrſchaften auf
be=
vorſtehendes Ziel noch empfehlen.
Anna Uhrig, Kiesſtraße 18.
6092) Brave Mädchen mit guten
Zeugniſſen ſuchen auf Johanni Stelle.
Frau Landau, Hochſtraße 10.
W
Geſucht
für mein Kurz= und Modewaaren=
(5799
geſchäft eine gewandte
Verkäuferim.
Wilh. Reichenbach ir.
2
Gesmcht,
aine perfekte Kammerjungfer, welche das
Kleidermachen gründlich verſteht und gute
Empfehlungen hat. Eintritt baldmöglichſt.
Näheres in der Expedition.
oooooonnoooooooooooeooooooe
6073) Ein gewandter
Haus-
dicmer zu einem Arzt geſucht.
Wo? ſagt die Exped. d. B.
Für Eüler.
heit. Obergaſſe 22.
Ein tüchtiger Küfer
findet dauernde Ar=
(59520
And
6093) 2 Weißbinder, tüchtige, ſucht
Drach, Geiſtberg 9.
K 14
1333
Geſangverein Melomanen.
Sonntag den 15. Juni 1884.
Großes Waldfeſt
auf dom Glasborg,
wozu die geehrten Mitglieder, ſowie Freunde des Vereins hiermit eingeladen werden.
Abmarſch mit Muſik am Kapellplatz präcis 2 Uhr.
Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.
Der Vorstand. (6094
Deutſche Reichsfechtſchule.
Verband Darmstadt.
Freitag den 13. Juni, Abends halb 9 Uhr:
Versammlung.
in der Restauration Schmitz, Louisenstrasse 14.
Tagesordnung:
Berichterſtattung der nach Magdeburg gegangenen Delegirten über die
Ver=
waltungsrathsſitzung und Generalverſammlung.
Der Vorstand. 6095
Geſangverein „Harmonie”
Sonntag den 15. Juni:
Grosses Waldfest
auf dem Berrgottsberg,
wozu wir unſere Mitglieder und Freunde höflichſt einladen.
Der Vorstand.
(6096
Agenten und Reiſende
zum Verkauf von Kaffee und Thee
an Privatkunden gegen hohe
Pro=
viſion geſucht. Offert. sub 8. 018
an G. L. Daube & Comp.,
(5678
Hamburg.
Schnehme noch Kunden an im Anſertigen
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und Kinderkleidern, Knabenanzügen ꝛc.
R. Herzberger,
Kranichſteinerſtraße Nr. 31. J.
Fin gebr. Feldſtecher für 2 Augen zu
C, kaufen geſucht Neckarſtraße Nr. 26,
1 Treppe hoch.
(6098
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkraukheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchuell mit beſtem
Erfolge.
[1141
wei geräumige möblirte Zimmer zu
) miethen geſucht. Offerten mit Preis=
Angabe unt. M. W. 49 poſtl. hier. 6099
Erwiederung.
Den geehrten Kunden und Abnehmern
der Geflügelhandlung Hrch. Grimm zur
gefl. Notiz, daß ich nicht als Auslaufer
ſondern als Gehilfe im Geſchäft thätig
war und in derſelben Eigenſchaft auch
ausgetreten bin.
(6100
Helnrich Schönbein.
Ein golden. Ring, innen
Vorloron. die Buchſtaben A. v. 8.
enthalend, iſt am 12. Juni Mrgs. vom
Hauſe 47 in der Schloßgartenſtraße durch
den Herrngarten verloren worden.
Abzu=
geben gegen gute Belohnung in dem Hauſe
Nr. 46 der Frankfurterſtraße.
(6101
Welt-Panorama
[1962
CCafé Stamm).
Dieſe Woche hochintereſſant England und
Schottland. Entrée 20 Pf., Kinder 10 Pg.
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds.
Modernes Muscum.
Näheres in der Samstagsnummer. 65267
355
1334
M 14
Einladung zun Abonuement
r es e
auf das
4pe e.
F
L4.
ſtüd ler Taob l a
„,
Gtu de dre.
Gute e ce.
147. Jahrgang)
utucen.
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
4½ ee.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden Blättern wie das älteſte, ſo
auch=
verbreitetſte in allen Kreiſen. Es iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen
Großh. Kreisamts, der Polizei und ſämmtlicher Behörden und eignet ſich durch ſeine Verbreitung zu Inſernn
jeder Art, welchen es durch ſeinen großen Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Ae.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht reichhaltige Mittheilungen yn
allgemeinem und localem Intereſſe aus Stadt und Land; Unterhaltung wird ferner durch
damit verbundene „3lluſtrirte Unterhaltungsblatt” mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und jährs
an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie von allen ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 150 einſchl. Bringerlohn, durch die Poſt bezogen M. 1. 50 einſchl. Provi.
exel. Bringerlohn. — Abonnements werden jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, eutgegengenommen.
Die in der nächſten Umgebung Darmſtadt's wohnenden Poſt Abonn=uten erhalten das Tagblatt am T.
des Erſcheinens mit dem erſten Beſtellgang
Die Expedition.
9 gerſprenzthal, wie biſt du ſchön! 3
O Gerſprenzthal, wie biſt du ſchön,
Mit deinen Burgen, deinen Höhn,
Mit Felſenquell und Wieſenduft,
Mit Maiengrün und Waldesluft!
Du prangſtk im holden Frühlingsreiz
An Wundern reich, wie eine Schweiz
Geſchmückt mit Blüthen und mit Frucht
Bis an der grünen Berge Flucht.
Hier rauſcht des Mühlrads lauter Gang
Zu Hirtenlied und Droſſelſang;
Dork weckt des Poſthorns ſüßer Schall
In Schluchten hellen Wiederhall.
Die Lerche ſchwingt ſich froh empor
Aus Aehrenfeld und Blumenflor.
Der Käfer ſummt, der Kukuk ſchreit
Hinein in all' die Herrlichkeit,
Und Welle ſchickt um Welle rein
Die Gerſprenz hin zum alten Main.
Durchweht von Luſt und Lenzgetön,
O Gerſprenzthal, wie biſt du ſchön!
Am Fuße dieſer Berge liegt
Das traute Dorf, wo ich gewiegt,
1 Aus der Einleitung zu Karl Schäfers größerem noch
unge=
drucktem Werke: „Elſa von Rodenſtein. Ein Sang aus dem Odenwalde."
Standesamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 5. Mai: Dem Lackirer Georg Gehbauer, S. Adam. Am 8.
Dem Kutſcher Philipp Delp, T. Eliſabethe. Dem Vicewachtmeiſter
Wilhelm Fuhrländer, T. Adolphine Margaretha Maria. Am 9.: Dem
Gärtner Adam Friedrich Karl Glock, S. Friedrich Karl. Ein unehel.
S. Johann. Dem Maurer Adam Lotter, S. Adam Johannes. Am 11.:
Ein unehel. S. Ludwig. Am 16.: Dem Schuhmacher Chriſtian Müller,
S. Georg Martin. Dem Schreiner Jakob Wolf, S. Heinrich Chriſtian.
Am 17. Eine une zel. T. Maria Caroline. Am 18.: Dem
Inſtituts=
ehrer Karl Ludwig Ernſt Waldecker, T. Eliſabethe. Dem
Schreiner=
meiſter Joh. Friedrich Jacobi IV., S. Georg Heinrich. Dem Kutſcher
Johannes Hahn, S. Karl. Am 19.: Dem Buchbinder Auguſt Otto
Fulſche, T. Luiſe Caroline. Am 23.: Dem Schloſſer Jacob Johann
Dechert, T. Katharina. Am 15.: Dem Ingenieur Franz Hottenroth
( nunmehr verſtorben), T. Anna Maria. Am 28.: Dem Schloſſer Georg
Eberhardt, T. Am 30.: Dem Kutſcher Konrad Stroh, S. Konrad.
Cheſchließungen.
Am 8. Mai: Der Großh. Amtsgerichtsdiener zu Gernsheim, Johann
Jacob Gärtner, ein Wittwer, mit Katharina Rahn dahier. Der
Trom=
peter Georg Wilhelm Schwinn dahier, mit Chriſtiane Sophie Held zu
Wo mich gebettet weich und warm
Und treu geführt der Mutter Arm.
Noch ſteht das Haus, deß Fenſter blind
Sie waren hell, als ich noch Kind,
Und heller, goldner Sonnenſchein
Drang da in jeden Raum hinein.
Doch wie ein Stern zur Neige geht,
Iſt jene Wonne ſtill verweht,
und hingerauſcht ſind fern und weit
Die Tage voller Seliakeit.
Wohl zog ich in die Welt hinaus
Und käm in manches fremde Haus,
Ich fand darin mänch warmes Herz.
Mir zugethan in Glück und Schmerz.
Wohl drückte ich im fernen Land
So manche liebe, treue Hand;
Bei guten Menſchen hielt ich Raſt
Ein froh begrüßter Wandergaſt.
Doch zieht der Sehnſucht Allgewalt
Mich immerdar zum Odenwald,
Wo mich umfing in Bergesluft
Der zarten Jugend Märchenduft;
Wo mir gelaͤchelt ſanft und mild
Der Kindheit lichtes Traumgefild.
O Jugendluſt, o Kindesglück,
Italie
Euch gibt die Heimath mir zurück,
Und jubelnd rüf ich von den Höhn:
nelsver
egf, der
O Gerſprenzthal, wie biſt du ſchön!
m Veri.
d rdes 2
Sondershauſen. Am 21.: Der Photograph Emil Adelbert MarhkAs ie3
ein Wittwer, mit Henrictte Caroline Markwort geb. Leißler, Wtsl. nue ;
dahier. Der Sergeant Richard Hermann mit Chriſtine Louiſe Bußkimſche
Pauly dahier. Am 24.: Der Kaufmann Friedrich Rich zu ZweibrMhält zie
mit Thereſe Nerking dahier. Am 2.: Der Spenglermeiſter Otto M belzi=
Wambold, mit Anna Maria Louiſe Kropp dahier.
Es der W.
Geſtorbene:
Aritt eny
Am 1. Mai: Dem Zahlmeiſter=Aſpirant Hermann Theodor=S.
Fureichen.
nowsky, S. Hans Gg. Theodor 3 M. alt. Dem Handelsmann'6
Nieder
Haas, T. Ella, 4 M. 24 T. alt. Dem Fabrikarbeiter Philipp Wckfiulich,
ſtädter, T. Katharina, 1 J. 1 M. alt. Die Ehefrau des Mauxermökh bei de,
Peter Meckel 1I1., Johanna Carolina, geb. Walter, 31 J. 3.Mkäheſi.
Am 5.: Der Schuhmachermeiſter Paul Liſtmann, 42 J. 4 M. alt=und.
10.: Die unverehel. Johanna Weis, T. des verſt. Stadtgerichts=Aſſ pkl Türk.
19 J. 10 M. alt. Am 11.: Der Maurer Johann Friedrich Erbes, PoPorte
5 M. alt. Am 16.: Der Hofgartenarbeiter Auguſt Wittmannz eä zpl
6 M. alt. Am 17. Die Eva Eliſabetha Becker, geb. Pfeil, von Mün ül
dorf, 80 J. 10 M. alt. Am 29.: Dem Schloſſer Georg EberharAhſule.
10 St. alt.
M 14.
1335
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. Juni.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahmen am 11. Juni
Vor=
luͤge und zahlreiche militäriſche= Meldungen entgegen, ertheilte Hobe
Pſcha und dem Commandeur des 3. Ulanen=Regiments,
Oberſtlieute=
ſit v. Treskow, welcher ſich zur Vermählung des Großfürſten Sergius
ich Petersburg begibt, Audienzen, und conferirte Nachmittags um
Uhr mit dem Reichskanzler. — Die Abreiſe des Kaiſers nach Ems
nunmehr auf Freitag Abend feſtgeſetzt.
Der Reichskanzler: Fürſt Bismarck wird ſich vorausſichtlich in der
zken Woche des Juli in Begleitung ſeines Sohnes, des Grafen Herbert,
ſh Kiſſingen begeben.
Im Reichstag fand am 11. Juni die Berathung des Antrags
Windt=
cſt, die Aufhebung des Expatriirungsgeſetzes betr. ſtatt. Bei der
ſiten Berathung wurde 8 1 des Antrags mit 217 gegen 40 Stimmen
henommen.
Die Actiengeſetzcommiſſion beendete am 11. Juni die zweite Leſung
ſeſe Geſetzes, wobei abweichend von der erſten beſchloſſen wurde, daß
ſiRegreßanſprüche gegen den Vorſtand oder den Aufſichtsrath einer
ülfjährigen Verjährung unterliegen und der Antheil, womit perſönlich
aſtende Geſellſchafter bei den Commanditgeſellſchaften betheiligt ſein
hüſſen, für den drei Millionen überſteigenden Betrag von ¹⁄₁₀ auf ¹⁄₈
winkenabgeſetzt wird. Wegen mehrerer unweſentlicher Punkte findet am
ſnitag die dritte Leſung ſtatt.
Die Commiſſion für die Anträge Munkel und Lenzmann wegen
Taher Wiedereinführung der Verufungsinſtanz in Strafſachen erledigte
m 11. Juni die Generaldiscuſſion. Staatsſecretär Schelling erklärte,
ie Regierung ſtehe der Frage keineswegs völlig ablehnend gegenüber,
ſnd werde der preußiſche Juſtizminiſter der Frage ſeine volle
Aufmerk=
mkeit zuwenden, wenn ein Votum des Reichstages das Verlangen nach
Wiedereinführung der Berufung feſtſtelle
Oeſterreich=Ungarn. Der ehemalige Generaladjutant des Kaiſers,
fraf Grünne, erlitt am 10. d. M. einen Schlaganfall mit Lähmung
n linken Körperhälfte; ſein Zuſtand flößt bei dem hohen Alter
Beſorg=
ſſe ein.
Frankreich. Dem Vernehmen nach hat Kriegsminiſter General
ſanpenon die Generäle de Miribel, LHotte und Henrion zu Chefs der
brſchiedenen militäriſchen Miſſionen ernannt, welche ſeitens Frankreichs
den reſpectiven großen Manövern in Rußland, Oeſterreich und
Deutſch=
nd entſendet werden ſollen.
Das Evolutionsgeſchwader hat am 11. Juni Mars el Kebir
ver=
ſſen und iſt nach Tanger abgeſegelt. Drei Bataillone in Tongkin
ben Befehl erhalten nach Frankreich zurückzukehren.
Verſchietene Pariſer Blatter von allerdings nur untergeordneter
edeutung bringen anläßlich der lebensgefährlichen Erkrankung des
ſuinzen von Oranien wieder Artikel über angebliche Abſichten
Deutſch=
nds auf Holland.
England. Wie aus London gemeldet wird, gehen die Bedingungen,
kelche das engliſche Cabinet ſeiner an die türkiſche Regierung gerichteten
ufforderung, eine militäriſche Expedition nach dem Sudan zu
entſen=
u, beigefügt hat, dahin, daß die unter engliſches Commando zu
ſtellen=
n türkiſchen Truppen die ſudaneſiſchen Häfen am Rothen Meere
be=
hen und bis nach Beendigung des Pacificationswerkes daſelbſt
ver=
leiben ſollen. Die Koſten der türkiſchen Expedition erklärt ſich England
tragen bereit. Eine definitive Antwort der Pforte, welche im Principe
icht abgeneigt iſt, der engliſchen Aufforderung zu entſprechen, iſt noch
cht erfolgt.
Italien. Der zwiſchen Italien und Spanien geſchloſſene neue
undelsvertrag hat dem Tarifkriege zwiſchen den zwei Laͤndern ein Ende
ſetzt, der ſeit dem 20. October 1882 dauerte, als beim Ablaufe des
ten Vertrages die Unterhandlungen für deſſen Erneuerung ſcheiterten
d jedes Land die Zölle ſeines Generaltarifs, die faſt prohibitio waren,
gen die Producte und Fabrikate des anderen zur Geltung brachte.
(Mr neue Vertrag ſtellt eine Zollermäßigung von 30-40 pCt. auf viele
lieniſche Artikel her mit gegenſeitigen Vortheilen für Spanien und
lthält die übliche Clauſel der meiſtbegünſtigten Nation.
Belgien. Der Miniſterrath trat in Folge des ungünſtigen
Aus=
lüs der Wahlen am 11. Juni zuſammen; die Miniſter ſollen zum
cktritt entſchloſſen ſein und beabſichtigen dem König ihre Demiſſion
ureichen.
Niederlande. Das Befinden des Kronprinzen hat ſich zwar nicht
pſentlich verſchlimmert, doch werden die Hoffnungen auf
Wiedergene=
ng bei der ſtets zunehmenden Entkräftung des Patienten immer mehr
frabgeſtimmt und tritt dadurch die Frage der Thronfolge in den Vor=
ſgrund.
Türkei. Aus Conſtantinopel wird vom 11. d. M. berichtet, daß
Pforte die Beſchickung der Conferenz abgelehnt babe, ſofern nicht die
lnze egypliſche Frage berathen werde oder nicht vorher ein
Einver=
hmen über die egyptiſche Frage zwiſchen England und der Türkei
ſolge.
½
„Aus Stadt und Land.
„
Darmſtadt. 13. Juni.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 11 enthält: Geſeh, die
Nebenbahnen betr.
Die am Dienstag dahier ſtattgehabte Ausſchußſitzung des
Landesgewerbvereins war von circa 40 Mitgliedern aus allen Theilen
des Landes beſucht. Der Präſident, Herr Miniſterialrath Fink,
ge=
dachte zunächſt der im letzten Jahre geſtorbenen Mitglieder Arnold von
Bingen, Dietrich von Mainz. Fr. Schödler von Mainz, Bürgermeiſter
Scriba von Friedberg und Noaſcheck von Mainz. Die Verſammelten
widmeten denſelben in üblicher Form ehrendes Andenken. Sodann gab
der Präſident Kenntniß von den im abgelaufenen Jahre durch die Großh.
Centralſtelle erſtatteten mannichfachen Gutachten und der erledigten
Geſchäfte überhaupt. Neue Localgewerbevereine ſind entſtanden in
Eber=
ſtadt, zu Sprendlingen in Rheinheſſen und zu Wörrſtadt welche Vereine
zunächſt je nur einmalige Subvention mit 150 M. für die erſte
Ein=
richtung zugewieſen erhielten. Die Zahl der Localgewerbevereine in
Heſſen beträgt nunmehr 40. Die Geſammt=Einnahmen ſtellen ſich für
1884-85 auf 46,300 M. worunter 34286 M. aus der Großh.
Haupt=
ſtaatskaſſe. Die Geſammtzahl der Mitglieder beträgt 3207, worunter
120 keinem der Localgewerbevereine angehören. Den oben angeführten
Einnahmen ſtellen ſich in Ausgabe gegenüber 10,915 M. für Gehalte
und Hebgebühren 600 M. Tiäten und Reiſekoſten 970 M.,
Unterhal=
tung des Bureaus 40 M., Schreib= und Zeichenmaterialien,
Copial=
gebühren, Druckſachen und Inſerate 1900 M. für die Koſten der
Zeit=
ſchrift 4420 M. 2750 M. Kupferwerke und Literalien, 5783 Preiſe und
Unterſtützungen 17650 für Unterſtützung der Handwerkerſchulen, 172 M.
Porto und Frachten, 200 M. ſonſtige Ausgaben.
Der Landesausſchuß der Heſſiſchen Fortſchrittspartei hat in ſeiner
am 9. Juni abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, daß am Sonntag den
29. Juni, Nachmittags, eine allgemeine Verſammlung der
national=
liberalen Partei Heſſens im Saalbau abgehalten werde.
Bei der am Samstag, den 15. d. M., Vormittags 10½ Uhr,
im großen Saale des Schützenhofes, Hügelſtraße 24 ſtattfindenden
conſtituirenden Verſammlung des Vereins ehemaliger
Studi=
render der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt wird folgende
Tages=
ordnung zur Erledigung kommen. 1) Verathung des Vereinsſtatuts.
2) Wahl des Vorſtandes und eines Delegirten (5 5). 3) Beſtimmung
von Ort und Zeit der nächſten Verſammlung. 4) Organiſation des
Inſtituts der Stellenvermittlung. 5) Berathung über das Programm
der 50jährigen Jubiläums=Feier der Techniſchen Hochſchule im Jahre 1886.
4 Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Der Darmſtädter Zweigverein hatte im Rechnungsjahr 188384
468 Mitglieder (gegen 470 im Vorjahr) mit 1088 M. 52 Pf. (112.83)
Beiträgen. Hierzu kommt der Beitrag Sr. K. H. des Großherzogs mit
100 M., und 191 M. 23 Pf. ſonſtige außerordentliche Einnahmen,
worunter 169 M. 1 Pf. aus Sammelſchifſchen. Letztere vertheilen
ſich wie folgt, wobei in Klammer ſtets das Ergebniß des Vorjahres
beigefügt iſt. Gaſthöfe: Traube 1. 43 (1. 10), Darmſtädter Hof
7. 72 (6. 5), Hotel Köhler 4. 4 (9. 12), Prinz Karl 1. 33 (l. 87
Schwan C. 17 (0. 44), Sonne 0. 86 (7. 5). Reſtaurationen: Fink.
Weinſtube, C. 93 (8. 27), Formhals 1. 5 (6. 67), Fritz Köhler 1. 86
C2. 20), Mengeringhauſen 1. 78 (2. -), Wolff, Soderſtr., 8 (13. 46)
Schmidt, vormals Stengel, 2. 50 (3. 30), Engelter, Kiesſtraße, 7. 93
(4. 63), Bockshaut 1. 64 10. 50), Weber, Bleichſtr. 3 (3. 50), H.
Böt=
tinger, Eliſabethenſtr., 1. 72 (5. 41), zur Schirn 0. 36 (0. 78), alte
Poſt 5. 50 (1. -), lim Hoftheater C. 11 (0. 27), Fauſt in Beſſungen
9. - (3. -). Brauereien: Hanauer Hof 16. 1 (7. -), Harmonie
5
2. 70 (4. 20), Fr. Böttinger 5. 13 (9. 14), zur Eiſenbahn, Rummel
7. 76 (11. 10), grünes Laub C. 11 (0. 60), Krone d. 42(2. 63). Sonſt:
Vereinigte Geſellſchaft 1. 39 (1. 44), Freimaurerloge 21 (h. 33),
Ein=
tracht 16. 27 (26. 53), Kaufmänn. Verein C. 48(2. 35), Turngemeinde
2. 37 (4. 44) W. Pfeil, Cigarrenhandlung, 1. 10 C2. 43), D. Farz Söhne
6. - (6. 60), Jacobi, Seiſenſieder 1. 31, Fr. Eichberg Nachfolger 3. 86
(8. 71), Zahnarzt Budde 19. 50 (9. 40), Schafers Nachfolger 1. 06
4. 36), Renten= und Lebensverſich.=Anſtalt 5. 74 G. 25), ſtädt.
Spar=
kaſſe 1. 82 (4. 35), Volksbauk 2. 85 (2. 53). Hierzu Brauerei Bauer
in Eberſtadt 2. 50 C2. 79) und Erlös für verſchiedene ausländ. Silber=
und Kupfermünzen C. 20 Cl. 40) zuſammen 180. 51 (203. 27).
G. S. Section Darmſtadt des deutſchen und
öſterreichi=
ſchen Alpenvereins. „Schlichte Erzählungen eines Künſtlers, der
die Berge durchſtreift, um zu ſtudirens, ſo nannte Herr Maler Fritz
mit gewohnter Beſcheidenheit ſeine „Jagdſkizzen aus dem
Karwendel=
gebirg=, köſtliche Schilderungen, die er in der letzten
Monatsverſamm=
lung den recht zahlreich erſchienenen Zuhörern zum Beſten gab. Man
merkte dieſen „ſchlichten Erzählungen' ſofort an, daß ſie mit Augen und
Sinn eines Künſtlers aufgenommen und empfunden waren, mit Augen
und Sinn, auf deren außerordentliche Empfänglichkeit für das Schone
die Natur mächtig und unmittelbar einwirkt, deren fein ausgebildete
Sicherheit ihnen erlaubt, ohne zweifelndes Taſten mit dem erſten Blick
das zu erhaſchen und feſtzuhalten, was für die Stimmung des ſie
um=
gebenden Bildes maßgebend iſt. Und ſo war hier alles an ſeinem Platz,
mochte uns nun der Vortragende in die gemüthliche Wirthsſtube des
einſamen Förſterhauſes führen oder auf einem Gang in die Abendſtille
begleiten, wenn die letzten Strahlen der Sonne an den höchſten
Fels=
zinnen verglühen und aus dem Nebelwogen am Thalgewänd das Schreien
der Hirſche dumpf herüberſchallt. Nichts entgeht da ſeinem ſcharfen
1336
Blick; hier macht er uns auf ein ſeltenes Kräutlein aufmerkſam, dort
auf die Fährte eines Thieres. Er kennt jeden Vogel, jedes Wild, ihre
R14
Lebensgewohnheiten und Schlupfwinkel, und nennt alles beim
weidge=
rechten Namen. Sein Skizzenbuch iſt ſtets bereit; er zeichnet mit
ſchar=
fen, ſicheren Strichen und unterläßt es nie, das Bild in die großartige
Umgebung der Hochgebirgslandſchaft einzuſtellen. Abends ſitzt er mit
den prächtigen, wetterfeſten Jägergeſtalten trinkend und ſchwatzend am
ſpreizbeinigen Tiſch; am thaublitzenden Morgen zieht er mit ihnen hinauf,
um im jähen Felsgehänge die Gemſe zu beſchleichen, und ſo konnte auch
der ſchöne, mit lebhaftem Beifall aufgenommene Vortrag nicht beſſer
ſchließen, als mit dem herzerfriſchenden Juchzer, den Herr Fritz mit
einer Meiſterſchaft erſchallen ließ, um die ihn jeder bayeriſche „
Jagd=
ghülfu beneidet hätte. Wie wir hören, beabſichtigt Herr Maler Fritz
ſeine „Jagdſkizzen' in einer illuſtrirten Zeitung zu veröffentlichen, ein
Vorhaben, deſſen Ausführung jeder Naturfreund mit Freuden begrüßen
wird.
- Im Großh. Kupferſtichkabinet iſt eine neue Serie von
Photographien nach Gemälden in der Eremitage zu St. Petersburg zur
Auſicht ausgeſtellt.
2 Wegen Körperverletzung wurde ein Glaſermeiſter zur Anzeige
gebracht. — Einer Frau wurde auf dem hieſigen Poſtamt am
Brief=
ſchalter das Portemonnaie mit ca. 7 M. entwendet. - In der
Ried=
eſelſtraße wurde einem Zahnarzt ein Velociped geſtohlen.
Mainz, 12. Juni. In der Generalverſammlung des
mittel=
rheiniſchen Rennvereins wurde beſchloſſen, das nächſte Rennen
Sonntag den 20. Juli auf der Ingelheimer Aue abzuhalten. Bei dieſer
Gelegenheit ſoll auch ein Rennen für Pferde von Landwirthen des
Großherzogthums Heſſen und der Provinz Naſſau ſtattfinden. — Die
bieſige Bäcker=Innung hat ein Rechtsſchutzbureau errichtet, deſſen
Zweck die Einziehung von Ausſtänden der Innungsmitglieder und
perio=
diſche Bekanntmachung der am Platze und im Bezirke verkehrenden,
ſaumſeligen und böswilligen Zahler iſt. - In dieſen Tagen ſind es
hundert Jahre, daß an einem hieſigen Privathauſe der erſte
Blitz=
a bleiter angebracht wurde.
Mainz, 11. Juni. Aus vielen Orten der Provinz Rheinheſſen
wird über die erſchreckende Zunahme der Roſtkrankheit im Getreide
berichtet, welche ſich ſeit den Pfingſttagen gezeigt hat und als deren
Urſache man die plötzlich eingetretene Kälte oder auch den Höherauch
bezeichnet. Die Felder ſehen vielfach wie mit Ocker überzogen aus und
hegt man ernſtliche Befürchtungen für die Erndte.
Frankfurt. Bei näherer Beſichtigung der rieſigen
Sandſtein=
ſäule, welche ſ. 3. in der Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung zu
ſehen war und von dem Beſitzer derſelben, der hieſigen
Kriegerkamerad=
ſchaft zum Geſchenk gemacht worden war, fand es ſich, daß die Säule
ſich für den beabſichtigten Zweck, Verwendung derſelben als Denkmal für
die auf dem Sachſenhäuſer Friedhofe ruhenden Krieger, nicht eigne, da
der Stein keine Dauer verſpricht und iſt die Säule dem Beſitzer, Herrn
Arnold, wieder zur Verfügung geſtellt worden.
Vermiſchtes.
Zur Reform des Submiſſionsverfahrens. Durch eine
Eingabe der Handelskammer zu Minden an das
Reichskanzler=
amt, der ſich mehrere andere Handelskammern angeſchloſſen haben, iſt
eine Frage zu amtlicher Behandlung gelangt, die in der Geſchäftswelt
ſeit Jahren lebhaft beſprochen wird,
- das iſt die Frage des
öffent=
lichen ſtaatlichen Submiſſionsverfahrens. Als die Hauptübelſtände bei
den jetzigen Gepflogenheiten bezeichnet die Eingabe die Subjectivität bei
der Zuſchlagsertheilung, die meiſt von nicht fachkundigen Decernenten
abhänge und die faſt abſolute Bevorzung des Mindeſtfordernden. Eine
größere Objectivität bei der Zuſchlagsertheilung hält die Mindener
Handelskammer für erreichbar durch Errichtung von den
Handelskam=
mern attachirten Gewerbe=Abtheilungenn. Dieſe Gewerbe=Abtheilungen
wären aus der Gewerbe=Commiſſion der Handelskammer, aus Vertretern
gewerblicher Vereinigungen und anderen, durch die Handelskammer zu
berufenden ſelbſtſtändigen Gewerbetreibenden zu bilden. Eine aus der
Mitte ſolcher Abtheilung gewählte ſtändige Commiſſion müßte den
Be=
hörden gutachtlich zur Seite ſtehen und gegen die Anſchauungsweiſe nicht
techniſcher Decernenten ein Gleichgewicht auszuülben im Stande ſein.
Es gilt dies namentlich bei der Feſtſtellung ortsüblicher Preiſe, welche
bei der Zuſchlagsertheilung als Norm zu dienen haben, ſowie für die
Beurtheilung der Qualitäten bei einzureichenden Proben von
Materia=
lien. Ueber die Bevorzugung des Mindeſtfordernden ſagt die Eingabe
an das Reichskanzleramt: „63 läßt ſich nicht in Abrede ſiellen, daß die
einſeitige Bevorzugung des Mindeſtfordernden den Hauptübelſtand des
gegenwärtigen Cubmiſſionsverfahrens bildet. Dadurch wird der leidige
Satz „Billig und ſchlecht” zur Wahrheit und es findet eine ſchädliche
Rückwirkung auf die Ausführung des Unternehmens wie auf den
ehren=
haften Charakter des Unternehmers ſtatt. Der Umſtand contraſtirt
auch mit den höchſt anzuerkennenden Beſtrebungen der Staatsregierung:
„ — dem Arbeiterſtande helfen zu wollen;-, indem das niedrigſte
Gebot ſich im billigſten Material und in den niedrigſten
Arbeitslöhnen zu erholen hat. Nach Möglichkeit muß der
Min=
deſtfordernde ausgeſchloſſen und demjenigen der Zuſchlag ertheilt werden,
welcher ſich den von der Gewerbe=Commiſſion als ortsüblich feſtgeſetzten
Preiſen am meiſten nähert." Auch iſt es auf einzelnen gewerblichen
Gebieten ſehr wenig am Platz, Arbeiten, die alljährlich
wiedex=
kehren, jedes Jahr wieder zu verdingen, ſtatt im vorau;
auf eine größere Zahl von Jahren. Wenn ein Unternehme
weiß, daß Neueinrichtungen, die er vornimmt, fünf Jahre lang Zeäl
hätten ſich rentabel zu machen, ſo kann er unbeſchadet der Soliditä
die Arbeit billig liefern, wenn er dieſe Einrichtungen trifft; muß e:
aber beſorgen, daß im nächſten Jahre ein Concurrent, der ja dann ſeinen
niedrigſten Preis kennt, ihn unterbietet, weil er eine Möglichkeit her
ausgeklügelt hat. auf Koſten entweder der Güte der Arbeit und de;
Materials oder durch Hintergehung der nicht fachmänniſchen Decernenter
die früheren Lieferer zu unterbieten, ſo hört geradezu die Möglichke'
ſolider Arbeit auf, ganz abgeſehen davon, daß auch der Arbeiter i
materieller und moraliſcher Beziehung einbüßt, wenn er zu fortwähren,
dem Wechſel genöthigt wird.
Am 7. Juni ſtarben gleichzeitig zwei der bedeutendſten Chanl
pagnerfabrikanten Frankreichs, beide deutſchen Urſprungs. J.
Rheims ſtarb Herr Werle, gebürtig aus Wetzlar, Chef des berühmtey
Hauſes Veuve Cliquot, mit Hinterlaſſung eines Vermögens von circe
80 Millionen Franes, und in Paris Herr Deutz, Chef des Hauſes
Deutz und Geldermann in Rheims.
Literariſches.
- Orts=und Landesbefeſtigungen des Mittelaltersi
mit Rückſicht auf Heſſen und die benachbarten Gebiete. Von Ernß.
Wörner und Max Heckmann. Mit Abbildungen. Mainz bei Frar
Frey.” Ueber dieſes ſoeben erſchienene Buch ſchreibt der „Rhein. Kur.
in Wiesbaden: Die Geſchichte und Charakteriſtik der im Mittelalten
geübten Baukünſte ſind ein viel cultivirtes Feld, zumal iſt die kirchlich
Architektur in zahlreichen Prachtwerken behandelt und zur Anſchauun/
gebracht worden; auch der Befeſtigungskunſt an Burgen und Städte”
jener Zeit ſehlt es nicht an Vertretung. - Aber neben den Geiſtlichen hin
Rittern und Bürgern beſtand auch noch ein vierter Stand, das Land
volk oder die nicht ohne Grund ſo genannten armen Leute. Denn wol
man den bevorzugten Ständen in der Heiligkeit ihrer Stifter, auf ihren
Burgen und hinter ihren Stadtmauern nicht beikommen konnte, da grif=hadl
man nach ihren Hörigen, ſengte und brannte und trieb das Vieh von
dannen. Allein ſchutzlos iſt nur, wer ſich ſelbſt aufgiebt, und dies tharßder
das Bäuerlein doch auch nicht ſo ohne weiteres. Da, wo in der
Näh=
ſeines Heimes Gebirg und Wald und wo verwickelte Flußläufe Verſteck= Ful
und Schutz boten, dahin rettete man ſich und ſeine Habe und bereitets hnne
den Platz durch Stein= und Erdwälle, durch Waſſergräben, Verhaue und
Holzbauten dafür vor. Nur da, wo das Gelände dieſe Vortheile nich
gewährte - und es ſind gerade die fruchtbarſten Landſtriche, wie
Rhein=
heſſen - da konnte das Landvolk bei feindlichem Einfall ſeine Wohn=Peſiu
ſtätten nicht verlaſſen, es mußte Stand halten, ſich ſeiner Haut zu
wehren, ſeine Habe zu ſchützen und noch dafür Vorbereitung treffen herlo,
Befeſtigungswerke bauen. — Dieſe ſind es, welche die beiden Verfaſſer
in dem genannten Gebiete aufgeſucht und in ihrem Schriftchen uns
vorgeführt haben. Sie haben vieles gefunden und namentlich auch ſich ufl.
ſelbſt gut zuſammen gefunden. E. Wörner iſt uns durch ſeine Schil=t
derungen ahnlicher Gegenſtände, ſowohl in der „Darmſtädter Zeitung
die er redigirt, als im Correſpondenzblatt der deutſchen Geſchichts= und
Alterthumsvereine längſt bekannt und beliebt, da er in ſeine
Beſchrei=
bungen immer etwas zu legen weiß, was ſie über der realen Grundlage
zu feinfühligen Stimmungsbildern erhebt. Max Heckmann aber hak
durch einen glücklichen Spürſinn, oft in entlegenen Orten, an vergeſſenen
Winkeln, Entdeckungen gemacht, von denen die Lokal= und die
Cultur=
geſchichte ſofort Beſitz ergriffen hat. So haben beide als Touriſten oſt
fernab der gewöhnlichen Touriſtenſtraße in den reichen im Titel
be=
nannten Gauen auch in Urkunden und alten Plänen herumgeſtöbert
und ihre Mappe wohlgeordnet in Schrift und Bild vor uns
ausge=
ſchüttet. Die Zeichnungen ſind friſche, anſpruchsloſe Touriſtenſkizzen.
Hierbei möchten wir eines beſonders hervorheben. Wir pflegen unſere
Notizbuchſkizzen bei mündlichen Beſprechungen unbefangen zu Hilfe zu
nehmen, aber nicht würdig zu halten, ſie auch dem verehrten Publikum
vorzulegen, dem wir nur mit ganz correcten und in dem Nebenſächlichen
etwas pretentiös ausgeführten Plänen und Aufriſſen uns zu nahen
ge=
wohnt ſind. So vertheuern wir nur die Vorlage überhaupt und machen
ſie zum Schaden der Deutlichkeit und der Kürze des Textes unmöglich=
Viel praktiſcher verfahren da die Engländer, welche ihre Publikationen
gern mit raſch hingeworfenen, oft keineswegs ganz correcten, aber
un=
mittelbar verdeutlichenden Handzeichnungen verſehen. Schließlich müſſen
wir die Meinung ausſprechen, daß Niemand, der für den in dem Büchlein
behandelten, nicht gering zu ſchätzenden Theil der Culturgeſchichte, die
Wehrhaftigkeit des mittelalterlichen Bauernſtandes Intereſſe hat, es ohne
Befriedigung, ja nicht ohne den Vorſatz, bei dargebotener Gelegenheit
ſein Augenmerk darauf gerichtet zu halten, aus der Hand legen wird
Tageskalender.
Freitag, 13. Juni: Verſammlung der deutſchen Reichsfechtsſchule (Section
Darmſtadt (Reſtauration Schmitz).
Samstag, 14. Juni: Hauptprobe und gemüthliches Zuſammenſein der
Freiw. Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Hierzu eine Beilage der Firma Mey ≈ Edlich in Plagwitz-Leipzig.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.