Wonnemrntsprels
iertellährlich 1 Marl 50 Pf. mck.
Eringerlohn Auswärtz werden von
ullen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
rgengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag
rag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
uftrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
werdenangenommen: iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße N. 36, ſowie auswärtz
von allen Annonem=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Rreisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
pa 113.
Donnerstag den 12. Juni.
1884.
Provinzialta
Freitag den 20. Juni 1884, Vormittags 9 Uhr, ſindet im Rathhausſaale zu Darmſtadt Marktplatz 8) eine
ffentliche Sitzung des Provinzialtags für die Provinz Starkenburg ſtatt.
Tage sordnung:
1) Entſcheidung über die Güligkeit der Ergänzungswahlen der Provinzialtags=Abgeordneten;
2) Vorlage des Verwaltungsberichts des Provinzial=Ausſchuſſes vom Jahr 1882-83;
3) Prüfung der Rechnung der Provinzialkaſſe für 1882-83;
4) Feſtſtellung des Voranſchlags der Provinzialkaſſe für 1884-85, insbeſondere:
a. Vorlage der Pläne und Köſtenvoranſchläge für den Neubau von Kreisſtraßen;
b. Vorlage der Unterhaltungsvoranſchläge für die Kreisſtraßen;
5) Die von Stockhauſen-Mettingh'ſche Stiſtung zum Zweck der Errichtung eines Siechenhauſes;
6) Ergänzungswahl der Mitglieder des Provinzial=Ausſchuſſes.
Mit Ablauf der Wahlperiode treten aus:
a. die Mitglieder: Oheramtsrichter Arnold zu Darmſtadt, Commerzienrath Engelhardt daſelbſt, Director
Kugler zu Offenbach, Sparkaſſerechner Lautz zu Groß=Umſtadt;
b. die Erſatzmitglieder: Rechtsanwalt Dr. Seibert zu Darmſtadt, Fabrikant A. Wenck daſelbſt.
Außerdem iſt Herr Landgerichtsrath Bergſträßer, deſſen Dienſtzeit inoch bis 1887 läuft, zu erſetzen, falls
deſſen Entlaſſungsgeſuch genehmigt werden wird.
7) Neuwahl der bürgerlichen Mitglieder der Ober=Erſatz=Commiſſin (8 30 Poſ. 4 des Reichs=Militär=Geſetzes vom
2. Mai 1874) auf 3 Jahre 1884 - inel. 1886.
8) Geſchäftliche Mittheilungen.
Darmſtadt, am 7. Ju i 1884.
Der Vorſitzende des Provinzialtags:
v. Marquard.
(6010
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Sitzungen des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
Gemäß Art. 39 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 bringen wir hiermit nachſtehenden Auszug aus den Verhandlungen
les Kreistags zur öffentlichen Kenntniß=
I. Verhandlungen vom 9. November 1883.
1) Die Wahl der Mitglieder und Erſatzmänner in die Einſchätzungs=Commiſſionen zur Veraulagung der
Einkommen=
ſeuer 1r Abtheilung im Etatsjahr 1884-85 wurde vorgenommen;
2) desgleichen die Neuwahl der bürgerlichen Mitglieder für die Erſatz=Commiſſion (Art. 30 Poſ. 4 des Reichs=
Militär=
eſetzes) auf die Dauer von 3 Jahren 1884-1886;
3) der Antrag. „daß die Ueberführung eines auf Koſten der Kreiskaſſe verpflegten Geiſteskranken in
Privatpflege-
orausgeſetzt , daß der Kranke dort unter fortdauernder Controle der Anſtaltsärzte verbleibt — keinen Einfluß auf die
zuge=
ſcherte Zahlung des Pfleggeldes üben ſoll! wurde genehmigt;
4 der Koſtenvoranſchlag über Unterhaltung der Kreisſtraßen im Jahr 1884-85 wurde mit dem Geſammtbetrage von
4581 Mark gutgeheißen.
II. Verhandlungen vom 21. Mürz 1884.
1) Die ſtattgehabten Ergänzungswahlen des Kreistägsabgeordueten für die Wahlperiode 1884-89 ſind für güllig
nrklärt worden;
2) der Verwaltungsbericht des Kreisausſchuſſes für das Rechnungsjahr 1882-83 und
3) der Kreiskaſſerechnung vom Jahre 1882-83, welche folgende Ergebniſſe hat:
352
[ ← ][ ][ → ]1322
R. 13
Bezeichnung
der
Rubriken.
G.
Einnahme.
Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen
Gebühren,
Kapitalzinſen
Beihülfe an Mannſchaften der Reſerve und Landwehr
Prozeßkoſten
Strafgelder zur Belohnung des Aufſichtsperſonals
.
Erſatzpoſten
Beiträge zu Wegbau= und Unterhaltungskoſten
Ausſtände aus vorhergehenden Jahren
Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren
Summe der Einnahme
Verglichen.
ſo bleibt weniger
Ausgabe.
Beſoldungen
Diäten und Gebühren
Botenlohn und Verkündigungskoſten
Für Büreaubedürfniſſe und Geraͤthſchaften
Kreisunterſtützungen!
Unterhaltung und Erbauung von Kreisſtraßen
Zuſchuß in andere Kaſſen
Strafgelder zur Belohnung des Aufſichtsperſonals
Ausgeliehene Kapitalien.
Reſervefonds
Betriebskapital (indisponibler Vorrath)
Summe der Ausgabe
Verglichen
ſo bleibt weniger
Abſchluß.
Die Einnahme beträgt
.
1
Die Ausgabe beträgk
1
„
„
Verglichen, bleibt Reſt
Der vorſtehend berechnete Reſt, beſtehend in:
a. liquidirten Ausſtänden
397 „ 78 „
b. baarem Vorrath
„
585 M. 88 Pf.
Zuſammen wie oben
wurden gutgeheißen;
4) der Voranſchlag über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 1884-85 wurde wie folgt:
Voranſchlag. dem Vor=
anſchlag
M. Pf. der
Rechnun
M. 19
Pf. G.
mehr
M.3 ½
½
Pf. weniger
M. J P5.
88200
18 Gd
72400
27 —
9. . 15800 571 61 495 52 — 76 09 17 16 — 0 17 16 25 8 — — G 17. — 6103 65 5103 108 — 2238 07 2130 4 33326 88 11488 97 21837 9½ 220 70 206 40 — — 14 30 461 70 318 69 — 1 143 O4⁄ 122949 05 92286 30 7242 72₈ 37905 47 92286 30 —
— 7242 52⁄₈ 30662 75) —
„
1 30663 75
. 3000 — 8000 — —
— 1900 — 1719 65 — — 180 35) 50 — 31 70 — 18 30 800 — 875 78 75 78 — . 31200 — 34602 53 3402 53 — 52235 84 22952 15 = 20283 68 31400 — 22815 79 — — 8584 21 — 5162 — 5162 — 606 5½ 540 82 G 65 1074 04 — — 1074 04 682 40 — — — — 682 4650 122949 05 91700 42 8640 81- 39888. 9¾ 91700 42 = — 5 8640 31 31248 63 31248 164) 122949 05 92286 30
— —
30662 1½ ½
71 122949 05 91700 42 — — 31248 69 — 585 88 =— 7 585 1. 188 M. 10 Pf. „
Die
auf
Ort
Darn
haßher,
Einnahme:
1) Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen:
a. nach dem für die Gemeindeumlagen
gül=
tigen Geſammtſteuerkapital:
1) des Kreiſes
100000 M.
2) ohne Darmſtadt
650 „
M.
100650 —
21)
22)
23)
24)
25)
26)
28)
30)
39)
40)
l das5
4 Viehl
b. nach anderen Normen
3) Gehühren
18
6) Kapitalzinſen
528 69 37)
8) Prozeßkoſten
10
10) Erſatzpoſten
290
11) Beiträge zu Wegbau= u. Unterhaltungskoſten 12290 50
Hune der vnuahne 138 ⁄₈
ſeſtgeſtellt;
dahier gewählt worden:
6) die wegen abgelaufener Dienſtzeit austretenden Mitglieder:
a) des Provinzialtags:
Herr Oberforſtdirector i. P. Boſe dahier,
„ Banquier Otto Wolfskehl dahier,
Commerzienrath H. Keller in Beſſungen;
„
wurden auf die Dauer von 6 Jahren wieder gewählt.
Darmſtadt, am 15. Mai 1884.
Kreisunterſtützungen
38800
Unterhaltung und Erbauung von Kreisſtraßen 24581,
40000
Zuſchuß in andere Kaſſen
546 60
Auszuleihende Kapitalien
789 50
Reſervefonds für unvorhergeſehene Fälle
2000
Betriebskapital.
Die
M. Pih.
Ausgabe:
Kapitalzinſen
3700 hbet
Beſoldungen
2200 —
Diäten und Gebühren
50 - Ee
Botenlohn und Verkündigungskoſten
Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften: 1120-ſphh
Die d
Summe der Ausgabe 113787.1
.
5) In die Commiſſion für Kreisſtraßen=Angelegenheiten iſt als techniſches Mitglied Herr Stadtbaumeiſter Brader/
b) des Kreis=Ausſchuſſes:
Herr Freiherr Dr. Georg v. Wedekind dahier,
„ Rentner E. Eimer dahier,
Bürgermeiſter W. Schiemer in Pfungſtadt;
„
lbe
fiehlt
F
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
J. V.: Gros.
W.
6811t
1323
R 13
i4 ei e.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Pflaſterungsarbeiten wird die Eliſabethenſtraße von der Wilhelminenſtraße bis zum Ludwigsplatz
Fuhrwerke= und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
6054
„2
Verpachtung von
Ackerland.
Die am 12. v. Mts. ſtattgehabte
ſorpachtung des ſtädtiſchen Ackerlandes
la der Hammelstrifft iſt von der
Stadt=
luordneten=Verſammlung nicht genehmigt
lud, wenn ſich bei wiederholter
Verpach=
lung kein günſtigerer Erlös ergeben ſollte,
6 Aufforſtung desſelben mit Kiefern in
lisſicht genommen worden.
Es wird deshalb hiermit Termin zu
ſuhmaliger Verpachtung auf 9 Jahre,
hn nach der einmaligen Erndte 1884 an,
ſauf Montag den 16. d. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr,
Ort und Stelle hiermit anberaumt.
ſös Gelände umfaßt 15 Hectare 1100
ſchadratmeter (66 Morgen 176
Qua=
utklafter) und iſt in 57 Looſe
einge=
lhilt.
Darmſtadt, den 6. Juni 1884.
Hoßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6014
Ohly.
Gras=Verſteigerung.
denstag den 17. Junt d. Js.,
Bor=
mittags 10 Uhr,
u das Heugras von den Gemeindewieſen
lh Viehweide, in mehreren Looſen an
N und verſteigert werden.
Die Zuſammenkunſt der Steigerer
inet ſtatt am Kirchenweg am Eingang
ei Waldes.
Beſſungen, den 9. Juni 1884.
ſhßherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(6007
Berth.
Die diesjährige
Grasnutzung
¾. Morgen Wieſe am Schnampel=
„ iſt zu verkaufen. Die erſte Schur,
an alsbald eingeheimſt werden. Näheres
Aellplatz Nr. 70.
(6055a
Das Schulgeld pro 2. Quartal 1884
für die Großherzogliche Realſchule, deren Vorſchule, die höhere Mädchenſchule und
die beiden Mittelſchulen iſt bei Vermeidung der Mahnung innerhalb 14 Tagen
Vor=
mittags von 8-12 Uhr zur Stadtkaſſe zur bezahlen.
Darmſtadt, am 10. Juni 1884.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
(6055
Himbeersaft.
ausgezeichneter Qualität,
Adbeorsaft & Eirsohsafl
mfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (4594
olhmalz- und Haſkeofüsser
(5973
liſt zum höchſten Preis
Heyer Löb, Schloßgaſſe 8.
Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag
den 11., 12., 13. und 14. Juni:
Einr Durtir Gardinen
in ganz ſolider waſchbarer Waare,
ſchwurze Cachemirrs, ſchmarze
Zeidenſtofe,
mit Garantie für gutes Tragen, bedeutend unter PPreis.
Helour=Tücher, prarliſche
Hans=
chürzen, weiße sfarbige Jauben.
Rothe und weiße Flanelle und
Linettes.
(6021
Sämmtliche Artikel bedeutend unter Preis.
V. GoCtduduodut,
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle mein
reich=
haltiges Lager aller Arten
Joll, Comont & Hotall-Gärgon
und werden alle nöthigen Beſorgungen prompt und billigſt
ausgeführt.
J. Glückerl,
29 Bleichſtraße 29.
971
G Nsnennintan unnnnn
Cordschuhe friuer i Mnticod u Vart, ſruor:
w. dur stape. JucdeohlL L imltirt. 1oder.
D-lordyantoſlol puzeis für nuen Muands¹⁄ ükt. u.
1M
aigonelen kundt nodall ſielinin hureatsjeur. M ginmdi miüon
billiger leler C. Engelhardt, Roitn.
fortwährend zu
Solleriopſlannon haben
Heinhei=
merſtraße 7, per Hundert 20 Pfg. 65127
1324
90000000000000
Von
empfehle:
Unierhosen, Unterjacken,
Hemden, Inaben-Anzüige.
und Corsetten
zu den billigſten Preiſen.
Ludwigsſtraße 8. (6056
zollette-Oelten.
Mediciniſche Seifen, alle Sorten, in
bekannten vorzüglichen Qualitäten empfiehlt
Friedr. Schaeter,
Ludwgsplatz 7.
[3882
gebrl.,
eigener Brennerei,
ſtets friſch,
in nur ganz vorzüglichen Qualitäten, zu
100, 110, 120, 130, 140, 150 und
160 Pfge. per ¼ Kilo
empfiehlt
Heinrich Erlenbach.
11 Erust-Ludwigatrasse II.
Handproben ſtehen gratis gerne zu
Dienſten.
(5966
Alvcerin-Mopf.
Waschwusser,
gegen Ausfall der Haare und Schuppen
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (3877
E13.
per Flaſche
Hedicinal-Rothuol M. 1.
naturrein u. ſpritfrei, nur bei (5816
M. W. Praſſel, Rheinſtr., G. P.
Poth, Bleichſtr., Chr. Schwinn,
Wilhel=
minenſtraße, Lobſtein &am; Scholl,
Ludwigs=
platz, in Beſſungen nur bei A. Marburg.
Feinsten Tafelsenf aus England,
Sonkmohl, Düsseldorfer Sonf,
Colmann's Sonfmehl,
Französisches Senfmehl
empfiehlt
Jriedr. Hchaefer.
Ludwigsplatz 7. (3202
oter beſſer
C
feiner und milder wird der
Ge=
ſchmack, viel ſchöner goldbraun die
Farbe und viel geſünder unſer
tägliches Frühſtücks=Getränk, wenn
man dem Bohnenkaffee beim Kochen
desſelben eine nur ganz geringe
Menge Andre Hofer's Feigen=
Kaffee beimiſcht. Vorräthig in
faſt allen beſſeren Specerei= und
Delikateſſen=Geſchäften. Nur echt,
wenn jedes Packet außer der vollen
Firma Andre Hofer, Salzburg und
Freilaſſing, auch noch die
Schutz=
marke, das Bildniß des Tiroler
Helden Andreas Hofer trägt.
Dampr Holkeroi,
66 Eliſabethenſtraße 66
Mk. Pf.
17
8
86
1 20
liefern:
reine, ganze Milch, pr. Lit.
abgerahmte Milch,
z „ „
ſüßen Rahm,
„ „
ſauern Rahm,
„1
„
Schlagrahm,
" 7
8
Buttermilch,
"
la. Süßrahmbutter
pr. Pfd. 1 30
Käſequarg (Schmierkäſe), „ „ = 20
30
Holländerkäſe,
„ „
30
Limburger Käſe l. Sorte, „
„
d0.
20
II. Sorte, „
Dickmilch in Töpfen und Glasſchalen.
Gleichzeitig empfehlen, wir unſere
Milchwirthſchaft im Hauſe
Eliſabethen=
ſtraße 66.
(5636
Natürliche
alle gangbaren Sorten,
friſcheſte Füllung,
in Kübeln von 25, 50 u. 100 Pfd.
und offen,
empfiehlt billigſt
(5886
Eine grosse, antike Standuhr
(Bronze) mit vier großen Figuren iſt bei
Herrn L. Löb, Mauerſtraße Nr. 10, zu
verkaufen.
(5809
2870) Wilhelmstrasse 20
Schöne Wohnung, 6 Timmer (ovont, E,
Wasserloitung, sofort zu bezishen.
3891) Nieder=Namſtädterſtraße3ch.
Ecke der Teichhausſtraße, die Beletage,
bi=
ſtehend aus 4 Zimmern mit allem
Zub=
hör, an eine ruhige Familie zu vermiethe
TIN
Rheinſtraße 37
4028)
eine freundliche Manſardenwohnung an eiz.
kinderloſe Familie anderweit zu vermiethe
Breitwieſer.
4426) Schwanenſtraße 43 iſt da
mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zimmer
nebſt Zubehör zu vermiethen.
5302) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünl
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer ur
uinz
Gas, an eine ruhige Familie zu vermiether
5728) Mühlſtraße 60 am Kapell
platz und gegenüber dem neuen RealſchuAlßi
gebäude, iſt die Beletage, neu hergerichte;
mit allem Zugehör anderweit zu vermiethe
u. kann ſofort oder ſpäter bezogen werden=U
5777) Beſſunger Carlsſtraße 4
iſt eine Wohnung zu vermiethen.
Da
6057) Arheilgerſtraße 48 2 ſchörlhund=
Entreſolzimmer an ruhige Leute ohnſigoo=
Kinder zu vermiethen und bis 1. Julz 5oeleg.
beziehen, per Monat 11 Mark.
geſi
Do
W. Gelfius, Spenglermeiſter.
al;
6058) Marktſtraße 10 eine kleir
Tags
Manſardenwohnung an eine einzelne Perſo
Woh
zu vermiethen.
6059) Herdweg 41 iſt der 3. St.
zu vermiethen.
H. Jacobi.
Ein großer Laden
mit großen Räumlichkeiten und
Wohnuſ=
zu vermiethen. Hofſtallſtraße nächſt ders
[545
Mathildenplatz.
5457) Rheinſtraße 16 Ladenn=
Comptoir, und Wohnung im 2. Stock, zu
ſammen oder getrennt per 1.
Septembe=
zu verm. Näheres bei M. W. Praſſik
m
5357) Marktpaſſage 2 im 3. Sta
zwei möblirte Zimmer.
6033) Pankratiusſtraße 6 ßf
Zimmer zu vermiethen.
6060) Marktſtraße 10 ein freundlick
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Wohne von heute ab
Hockarstrasse 1 I.
Dr. Stimmel.
pract. Arzt. (606.
R 13
Freiwillige
4
Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Samstag den 14. d. Mts, Abends 8 Uhr;
Hauptprobe.
der Probe zur Feier des 15jährigen Beſtehens der Feuerwehr:
Gemüthliches Zuſammenſein
bei Gaſtwirth Ludwig Hropp.
(606
Die Obmannschaft.
Saalban Darmstladt.
neun=
ge:.
Hochfeinſte isländiſche
hlatjos Häringo,
Liſſaboner
Lurtoffeln,
ſchönſte Qualität,
mpfiehlt
Philipp Neber
Carlsſtraße 24. (6066
W
1325
Donnerstag den 12. Juni 1884, Nachmittags 5 Uhr, bei günſtiger
Witterung:
(6063
Grosses Militär-Concert,
ausgeführt von der
ganzen Capelle des Gr. Heſſ. 1. Infanterie (Leibgarde=Megts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
kintrittspreis 50 Pfa. - Actionäre 40 Pfa. — Kinder über 8 Jalrten 10 Pfg.
MHof=Kalligraph dander aus Mainz.
Abermals und gleichwie in früheren Jahren, eröffnet derſelbe Montag 16. Juni
n Darmſtadt einen - (jedoch nur einen einzigen) - Cyclus von 12
Lehr=
tunden ſeiner eigens von ihm erfundenen 1857 gegründeten und ſeitdem von über
5000 Schülern frequentirten Schreib=Methode, wonach Herren ſowie Damen
gelegenheit zur raſcheſten Aneignung einer vollſtändig neuen, für's Auge
wohl=
gefälligen und vorzugsweiſe durch techniſche Fertigkeit, Eleganz und Deutlichkeit ſich
auszeichnenden Handſchrift geboten wird, - und ſieht geneigten Anmeldungen
Tags vorher, am Sonntag von 10 Uhr Vorm. bis 3 Uhr Nachm. in ſeiner
(6064
HelVohnung: Grafenſtraße Nr. 35, Parterre, entgegen.
bia)
14
Rehziemer
von Mark 10.- bis Mark 1I5..,
Eo
220
Rehschlegel.
„ 6. „ 8.
Rehbug.
2.50,
„ 1.60
„
ßis
Rehragont,
das Kilo' 70 Pfg.,
ſowie ſehr
ſchöne fette
1130
„TAI8G, EREGD, 112016n Und 12106N
mpfiehlt zu ſehr billigen Preiſen
Heinrich Grimm,
Geflügelhändler,
6065
Schulstrasse 16.
5985) Ein geb. Fräulein, welches im
Nähen, Bügeln, Kochen, ſowie im
Haus=
weſen erfahren, ſucht Stelle zur Stütze
der Hausfrau oder Haushälterin.
Näheres Alexanderſtraße 10. 1 Treppe.
5991) Eine ſehr geſunde Amme ſucht
Stelle. Näheres bei Hebamme Chriſten,
große Ochſengaſſe 32.
6067) Ein älteres Mädchen, welches
gut bürgerlich kocht und alle Hausarbeit
verſteht, ſucht Stelle in einem kleinen
Haus=
halt oder zu zwei Leuten durch Frau
Neßling, Louiſenſtraße 30.
6068) Ein braves Müdchen aus guter
Familie, welches in Haus= und Handarbeit
gewandt iſt, ſowie Liebe zu Kindern hat,
ſucht Stelle uls Haus=oder Kindermädchen.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
6069) Für ein 16jähriges Mädchen
wird paſſende Stelle geſucht.
Näheres große Caplaneigaſſe 50.
5850) Ein Kaufmann, tüchtig in
Buchführung und Corresſpondenz (deutſch
und franz.). wünſcht Beſchäftigung für
einige freie Stunden, die ihm täglich
verbleiben. Gefl. Offerten sub D. 212
an die Exped. d. Bl. erbeten.
6070) Ein junger gut empfohlener
Herrſchaftsdiener ſucht auf 1. Juli
Stelle. Beck, Stellenbüreau,
Mathilden=
platz Nr. 11.
5091) Mehrere im Nähen geübte
Frauen finden dauernde Beſchäftigung.
Näheres Carlsſtr. 12, Hinterbau.
6071) Eine erfahrene, geſetzte, tüchtige
Perſon, die das Hausweſen in einer
Reſtauration leiten kann u. zu gleicher Zeit
das Kochen beſorgt, wird gegen
entſpre=
chenden Lohn für ſofort geſucht. Näh. in
der Expedition d. Bl.
5065) Tir Aieled, Fuhls Miodel
in Hausarbeit erfahren und im Beſitze
guter Zeugniſſe, geſucht. Zu erfragen in
der Expedition d. Bl.
Gesmcht,
von einem Beamten eine kleine, für ſich
abgeſchloſſene Wohnung oder zwei
un=
moblirte Zimmer. Gefl. Offerten an
die Expedition d. Bl. unter R. L. (6001
ſiesueht oine Schöne Wohnung
von 4-5 Zimmern im neuen Stadttheil.
Off. sub L. 20 an die Exped. (5959
6038) Für das
Berluer Tagblall
wird ein Mitabonnent geſucht. Näheres
im Polytechnikum, Zimmer Nr. 27.
Gesmcht
eine perfekte Kammerjungfer, welche das
Kleidermachen gründlich verſteht und gute
Empfehlungen hat. Eintritt baldmöglichſt.
Näheres in der Expedition.
5487) Ein Lehrmädchen wird in ein
Weißwaarengeſchäft angenommen.
Näh. in der Exped. d. Bl.
Geſucht
für mein Kurz= und Modewaaren=
(5799
geſchäft eine gewandte
VerHAuferim.
Wilh. Reichenbach fr.
353
1326
14
Hel,
vCuugL-uesldt
Ein junger Mann mit guten
Schul=
kenntniſſen wird in ein feineres Engros-
E Détail-Geschäft in Darmſtadt
unter günſtigen Bedingungen mit
Anfangs=
gehalt als Lehrling geſucht. —
Selbſt=
geſchriebene Offerten unter W. C. 70
(5802
an die Expedition d. Bl.
R13
Friſch eingetroffen:
Odarkrebse,
Rheinsalm,
Bechle,
Seozungon,
Seokrabbentdrevettes) Karpien,
Sohleien,
Aal in Geléo,
Aalo.
Ceräuab. 4al,
5998) Ein älterer, alleinſtehender
Herr ſucht per 1. Oct. er. oder auch
etwas früher eine Wohnung mit
Glasabſchluß von 3-4 Zimmern,
nebſt Zubehör im oberen
Stockwerke-
in angenehmer ruhiger Lage der Stadt.
Offerten nebſt Preisangabe nimmt
die Exped. entgegen unter H. V.
6072) Einen Lehrling ſucht
Ch. Wamboldt jr., Spenglermeiſter,
Grafenſtraße 29.
y”
42⁄₈
W6o
G nAAua),
Carlsſtraße 24. 6076
5098) Eine Lehrlingsſtelle offen bei
J. J. Diefenbach, Darmſtadt.
soooeoooooeooooeoesaooooooos
6073) Ein gewandter Haus-H
8 dirner zu einem Arzt geſucht. H
3 Wo7 ſagt die Exped. d. B.
Wegen Juſgabe
des Geſchäfts
Gründlicher Elavierunterriohl
wird ertheilt in Gegenrechnung von Co
lonialwaaren und gegen Steinkohlen.
Reflectirende wollen ihre Adreſſe unter
Chiffre A. B. in der Expedition d. Bl
(600
abgeben.
einen verehrlichen Kunden die
er=
gebenſte Anzeige, daß mein
ſeit=
heriger Auslaufer H. Schönbein
nicht mehr in meinen Dienſten ſteht.
H. Grimi,
Geflügelhändler. (6074
(6in oder 2 möblirte Zimmer, mit od.
C ohne Küche, zu miethen geſucht.
Offerten mit Preis=Angabe unter
(6075
M. W. 49 poſtlagernd.
wird die Bade-Austalt Anfang Juli
d. J. geſchloſſen und werden bis zu dieſer
Zeit die Bäder zu ermäßigten Preiſen
abgegeben, ſowie bereits gelöſte Billets
gegen ſolche mit Preisermäßigung umge
[5958
tauſcht.
C. Jochheim.
Derloren.
Geſchäfts=Uebernahme und
Empfehlung.
Ich zeige ergebenſt an, daß ich da=
Herrenſchneidergeſchäft von Hrn. Wilheln
Wambachſel. übernommen und in gleiche
Weiſe durch gute reelle Arbeit weiter führe
Indem ich mich beſtens empfohlen halt
(6078
Achtungsvoll
zeichne
Georg Fiſcher, Herrenſchneidermeiſte
Ein Diamantring im Thorgang des
Hauſes Bleichſtraße 46 verloren.
Abzu=
geben gegen Belohnung daſelbſt 2. Stock.
D i e
Hodernes Museum.
Näheres in der Samstagsnummer. 6267
Israelitiſcher Gottesdien ſt.
(Haupt=Synagoge.
Camstag den 14. Juni: Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 83 Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr 10 Min.
Hrnouerungs-Loose
3 Mark zur vierten Klaſſe der
Mainzer Kirchenbau=Lotterie
lönnen in der Expedition d. Bl.
in Empfang genommen werden.
OO00000000,
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 14. Juni: Vorabend 7 Uhr 35 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 15. Juni an: Morgens 6 Uhr — Min.
Nachmittags 7 Uhr — Min.
Welt-Panorama,
(196
CCafé Stamm).
Dieſe Woche hochintereſſant England und
Schottland. Entrée 20 Pf., Kinder 10 P=
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abd=
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 12. Juni.
Deutſches Reich. Se. M. der Kaiſer empfing am 9. Juni
Nachmittags den General v. Blumenthal und conferirte am Dienstag
mit dem Chef der Admiralität, General v. Caprivi. Nachmittags folgte
der Kaiſer einer Einladung des Reichskanzlers zum Diner.
Die Großherzogin von Baden kehrte am 10. Juni Abends von
Berlin nach Karlsruhe zurück.
Bei der Wiedereröffnung des Reichstags am 10. d. M. wurde der
Antrag Ackermann auf Ergänzung des 6 100e des Geſetzes betr.
Ab=
änderung der Gewerbeordnung vom 18. Juli 1881, dahin gehend, daß
Nichtinnungsmeiſter das Recht Lehrlinge zu halten, abgeſprochen werden
könne, mit 157 gegen 144 Stimmen in zweiter Berathung angenommen.
Auf eine bezügl. Anfrage theilte Präſident Levetzow mit, daß die
Commiſſion für das Unfallgeſetz am Mittwoch mit ihren Berathungen
zu Ende komme und der Bericht ſofort zur Vertheilung gelangen würde.
Die Berathung im Plenum würde kommenden Samstag beginnen.
Die Actiengeſetzcommiſſion nahm am 10. Juni in zweiter Leſung
unverändert die Beſtimmung an, daß Actien auf Namen auf mindeſtens
1000 Mark, Actien auf Inhaber auf mindeſtens 5000 Mark lauten
müſſen. Die Anträge, den Minimalbetrag beider Actien auf 1000 Mark
feſtzuſetzen, die Beſchränkung des Minimalſatzes auf 200 Mark für Actien
gemeinnütziger Unternehmungen zu ſtreichen und die Nothwendigkeit der
Genehmigung des Reichskanzlers zu beſeitigen, wenn im Falle eines
örtlichen Bedürfniſſes Actien unter 1000 Mark zugelaſſen worden ſind
wurden abgelehnt. In der Unfall=Commiſſion wurde mit der Verleſung
des Hertling'ſchen Berichtes begonnen.
Am Dienstag Nachmittag machte die Transvaal=Deputation dem
Fürſten Bismarck und den activen Miniſtern ihre Abſchiedsbeſuche und
reiſte, vom Geheimen Legationsrath Kuſſerow nach dem Bahnhof ge
leitet, Abends nach Amſterdam ab.
Der Ausſchuß der Geſellſchaft für deutſche Coloniſation in
Berl=
überreichte am Montag der Transvaaldeputation eine Bewillkommnungs
Adreſſe. Präſident Krüger dankte ſehr herzlich und ſprach die Hoffnunt
und den Wunſch aus, das gute Einvernehmen zwiſchen Deutſchland un
den Transvaal=Boern, die ſich ſtets als zur deutſchen Nation gehör,
betrachten, werde künftighin ſich noch verſtärken und noch eine engere
Verbindung beider Staaten herbeiführen. - Er habe vor dem Kaiſer
ausgeſprochen, daß, wie das Kind bei den Eltern, ſo auch Transvaal
bei dem ſtarken mächtigen Mutterlande Deutſchland und deſſen ruhm
reichem Herrſcherhauſe Rückhalt ſuchen und hoffentlich finden werde.
Der zweite Civilſenat des Reichsgerichts beſtätigte am 10. d. M.
das Urtheil des Oberlandesgerichts in Dresden, wonach die Klage de
Rechtsnachfolger Richard Wagner's gegen die Stadtgemeinde Leipzig
bezw. den Theaterdirector Stägemann auf Anerkennung des ausſchlief
lichen Urheberrechtes betreffs der Opern „Rienzi”, „Der fliegende Holz
länder=, Tannhäuſer= und „Lohengrin' abgewieſen wird. Die
Stadt=
gemeinde Leipzig darf dieſe Opern im neuen Theater ohne Tantieme
aufführen laſſen.
Der Feſizug der Verliner Schuhmacherinnung anläßlich der
Fei=
des 600jährigen Beſtehens derſelben am 10. d. M. nahm einen
glänzen=
den Verlauf. In dem über 8000 Perſonen zühlenden Zuge befanden
ſich gezen 40 andere Innungen, viele auswärtige Deputationen mit
Bannern, Fahnen und Emblemen, alle in Feſttracht mit Kornblumen
geſchmückt, jede einzelne Abtheilung von Muſikcorps und Marſchällen
mit Stäben begleitet. Der Vereinsvorſtand und der Altmeiſter
fuhre=
in Wagen, von Ehrenjungfrauen umgeben. Ter hiſtoriſche Theil des
Zuges, die Entwicklung des Schuhmachergewerks von 1284 an darſtellend
war vortrefflich gelungen. Der Zug bewegte ſich die Linden entlane
R 13
ürch die Wilhelmsſtraße. Der Kaiſer und der Kronprinz wurden mit1 Weiter wurde auf eine Interpellation des Abg. Slephan erwidert, daß
ſAnner- ſenkten ſich und die Muſikcorps ſpielten die Nationalhymne. ſteuercapital der maßgebende Factor ſein ſolle. - Bei der Verathung
ſplelten patriotiſche Lieder.
igen Jubildums der Berliner Schuhmacher=Innung: Beherzigt der Endlich beſchäftigte man ſich nochmals mit der weiteren
Recömmuni=
damit den eigenen Intereſſen und Wünſchen am beſten dienen.
Oeſterreich=Ungarn. Das Wiener „Fremdenblatt” vom 10. d. für Einkommen über 20,000 M.
igt aus Anlaß der Abberufung der ſerbiſchen Miſſion in Sofia: So
brund, den Beginn größerer Complicationen zu befürchten. Die Ent= unter 500 Mark von der Einkommenſteuer befreit ſein ſollen, und
er=
hiedenheit aller Großmächte in Betreff der Erhaltung des durch den ledigte ſodann noch, ebenfalls durch Beitritt zu den deßfallſigen
Be=
ſerliner Frieden geſchaffenen status guo im Orient und deren klare, ſchlüſſen der anderen Kammer, die hinſichtlich des
Capitalrentenſteuer=
fiedliche Intentionen werden ſchließlich ihre Wirkung nicht verfehlen.
löch zum Tode durch den Strang verurtheilt.
ung die Zuſtimmung zum Amendement Durand, wonach den Schülern Großh. Staatsregierung zugeſichert iſt.
rrſchiedener Lehranſtalten des Staates Dispenſalionen gewährt werden
Innen. Bert iſt gegen das Amendement vom Standpunkte des Prin= mächtigten für das Großherzogthum Heſſen bei dem Bündesrath ernannt
ſps der Gleichheit. Fortſetzung der Berathung Donnerstag. Die In= worden.
trpellation Delafoſſe, betr. Cgyptens, wurde auf Antrag Ferry's auf
6 Tage vertagt.
5 68 Unterhauſes vom 9. d. M. ähnliche Erllä. ungen ab wie Granville corps, als Vorſtand der Intendantur der 28. Diviſion, zum 14.
Arme=
in Oberhauſe und fügte nur hinzu, die Unterhandlungen mit Frankreich corps verſetzt.
ſien ſo weit gediehen, daß er hoffe, demnächſt mit den anderen Maͤchten
aufe der nächſten Woche im Stande zu ſein, die verſprochene Mitthei. iſt folgende: 17 Mittheilungen. 2) Geldanſchlag einer Fruchtabgabe
ngen auf der Hut zu ſein und verſpreche dem Hauſe Gelegenheit zu l Darmbaches. 4) Vorſchlag eines Grundbeſitzers, Verkauf ſeiner am
aben, ſich über die Frage auszuſprechen, bevor irgend etwas Definitives Darmbach gelegenen Wieſen betr. 5) Tarif undiſpenſirter Arzneiſtoffe
ögeſchloſſen werde. Lord Fitzmaukice erklärte, die am 21. Mai an für die Armen= und Kranken=Anſtalt. 6) Geſuch Um Verbreiterung der
nd zwar auf derjenigen Route, welche ihim am beſten paſſe.
Im Unterhaus erklärte Fitzmaurice am 10. d. M., die Regierung haus. 11) Ankauf zur Regulirung der Beck= und Darmſträße.
ſimme dem Vorſchlag der Pforte, Creſtowitſch zum General=Gouverneur
ſtrumeliens zu ernennen, zu, und habe der ämerikaniſchen Regierung Ferien des Gymnaſiums wiederum ſchon zu Anfang Juli beginren,
Vrſtellungen betreffs der Oynamitverſchwörungen gemacht. Hewett ſo daß ſie Ende Juli beendigt wären. Dieſe Ferienordnung enkſpricht
hrichtete, daß er am 27. Mai eine Unterredung mit dem Könige von 1 aber nicht dem geſundheitlichen Intereſſe der vielen Schüler, welche die
öyſſinien gehabt die ſehr befriedigend war, und daß er beabſichtigte, Gelegenheit haben, von ihren Angehörigen zur Erholung und Kräitigung
m 1. Juni die Rückreiſe anzutreten. Gladſtone erklärte, daß die Ge= ins Gebirg oder ſonſt wohin aufs Land mitgenommen zu werden.
üchte, die Regierung habe der Türkei vorgeſchlagen, Truppen nach 1 Denn bekanntlich iſt für die meiſten ſolcher Eltern - und zwar nicht
Hypten oder dem Südan zu ſenden, unbegründet ſeien.
lachtes Amendement zu Gunſten des Frauenſtimmrechts und erklärte,
hkeit hierfür abnehmen.
Belgien. Bei den am 10. d. M. ſtattgehabten Wahlen zur Re= draußen in der Natur oder im Bad zu erholen pflegen oder
können-
häſentantenkammer verloren die Liberalen, welche bisher in der Kam= Wenn nun gerade zu dieſer Zeit das Gymnaſium wieder begonnen hätte,
himmer werden die Clerikalen 32 Stimmen Majorität haben.
m 10. d. M. die Note Serbiens, betr. die ſerbiſchen Flüchtlinge, ab= während der Ferien dahin zu ihren Eltern gehen, iſt es freilich
gleich=
hngewieſen, welche Bulgarien und Serbien verbänden, und hervorge= geſundheitsfördernden Aufenthalt dagegen auch den nicht ſo glücklichen
üben, daß Bulgarien die Verantwortung für alle Folgen eines
Zwi=
kenfalles ablehnen müſſe. Die Zahl der ſerbiſchen Flüchtlinge in ganz vielen Städten für arme Kinder die ſog. Feriencolonien eingerichtet ſind
Ailgarien betrage nur vierzig.
vl Acamationen ſeitens Bulgariens iſt die Agentur in Sofia am 10. d. Wohlthat ſelbſt zu leiſten in der Lage ſind, ſeitens derſelben verlangt
hreits abgereiſt.
Griechenland. Der neue griechiſche Zolltarif wurde im Regie= Es läßt ſich dergleichen bei einigem guten Willen - und die Schule iſt
Ungsanzeiger vom 9. d. M. als Staatsgeſez veröffentlicht. Die neuen doch im Intereſſe der Schüler da - ſehr wohl einrichten. Was an
hllſätze treten ſämmtlich ſogleich in Kraft, ausgenommen ſolche für andern Orten möglich iſt, wird es doch auch wohl hier ſein. Als kürz=
Ewebe und Federn, welche erſt an einem durch königliches Decret zu lich in Frankfurt a. M. eine den dortigen Verhältniſſen nicht
entſpre=
hſtimmenden Tage innerhalb der nächſten 6 Monate wirkſam werden. chende neue Ferienordnung von der oberen Schulbehörde eingeführt
p.
Aus Stadt und Land.
„
Darmſtadt, 12. Juni.
O In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer erklärte die
Regie=
ung auf eine Interpellation des Abg. Maurer, daß eine Verlegung
ud Vergrößerung der Station Arheilgen, keineswegs aber neue
Halte=
hllen bei Wixhauſen und Erzhauſen in Ausſicht genommen ſeien.
1327
ſabläſſigen ſtürmiſchen Hochs-begrüßt, als ſie auf dem Balcon er= bei Ermittlung des Reinertrags von Grund und Boden behufs
Ver=
ſchienen und den Feſtzug an ſich vorüberziehen ließen. Alle Fahnen und l anlagung der Einkommenſteuer, uur der Ertrag, aber nicht das
Grund=
lls beim Paſſiren der Wilhelmsſtraße Fürſt Bismarck mit Gemahlin, der Recommunication erſter Kammer über das Erbſchafts= und
eͤnen beiden Sohnen, Schwiegerſohn, Tochter und Enkeln am Fenſter Schenkungsſteuergeſetz beharrt man auf der Heranziehung der
Fidei=
rſchienen, erſchollen abermals ſtürmiſche Hochrufe. Die Muſikcorps commiſſe, lehnt dagegen die ganz allgemeine Befreiuna der Stiftungen
zu wohlthätigen Zwecken ab, worauf die Regierung erklärt, daß ſie nun=
Die „Nordd. Allg. 3tg.” ſagt bei Beſprechung der Feier des 600jäh= mehr die Beſchlüſſe zweiter Kammer als ihre Vorlage acceptire. in ſeiner Geſammtheit die vom Kaiſer den Berliner cation erſter Kammer in Betreff des Einkommen= und
Capitalrenten=
ſchuhmachern gegebene Mahnung, tritt er ſelbſtbewußt in allen politi= ſteuergeſetzes, ließ nunmehr die früher aufrecht erhaltene
Declarations=
hen Kämpfen Aüf die Seite der ſtaatserhaltenden Parteien, dann wird pflicht für die höheren Einkommen fallen, ebenſo und zwar um das
Zu=
ſtandekommen der in Frage ſtehenden Geſetze zu ſichern, die Progreſion
Nach lebhafter Debatte frat man ferner und zwar mit 33 gegen
edauerlich eine ſolche Eventualität ſei, ſo läge darin noch keinerlei 10 Stimmen dem Beſchluß erſter Kammer bei, wonach die Einkommen
geſetzes beſtehenden Differenzen, bewilligte insbeſondere die Befreiung
Am Dienstag wurde in Wien der Anarchiſt Stellmacher wegen der Mitglieder des Großh. Hauſes, ſowie die Zuläſigkeit des Abzugs
ſaubmordes des Wechslers Eiſert und wegen Mordes des Detectivs von Schuldzinſen au dem Renteneinkommen. Mit dieſen Beſchlüſſen
ſind die wichtigen Steuergeſetze als geſichert zu betrachten. Act wollen
Frankreich. Bei Verathung der Rekrutirungsvorlage in der Ab= wir weiter davon nehmen, daß auch eine anderweite geſetzliche Regelung
eordnetenkammer am 10. d. M. erklärte Fallieres Namens der Regie= der Beſtimmungen über den Ausſchlag der Communalſteuern ſeitens der
— Der Großh. Miniſterialpräſident Finger iſt zum Hauptbevoll=
— Militärdienſtnachrichten. Hahn, Secondlieutenant vom
2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, in das Oſtpreußiſche Dragoner=Regt.
England. Bezüglich der Conferenz gab Gladſtone in der Sitzung Nr. 10 verſetzt; Lange, Militär=Intendantur=Aſſeſſor vom 8. Armee=
— Die Tagesordnung für die Freitag den 13. Juni, Nachmittags
enen Meinungsaustauſch darüber haben zu können. Er glaube im präcis 3 Uhr lanberaumte Stadtverordneten=Verſammlung
ling zu machen, empfehle aber dem Parlamente, gegen irrige Darſtell= des Großh. Rentamts an die Armenkaſſe. 3) Benußung der Ufer des
ſeneral Gordon geſandte Depeſche habe demſelben volle Erlaubniß ge= Kiesſtraße. 7) Ausführung des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883.
aben, im erſten geeigneten Augenblick Maßregeln für ſeinen Rückzug betr. die Krankenverſicherung der Arbeiter. 8) Waſſerverſorgung der
5Alit denjenigen egyptiſchen Truppen, welche ihm gedient, zu ergreifen, Gemeinde Beſſungen. 3) Ablauf der Garantiezeit für das Rohrnetz der
Waſſerleitung. 10) Accord betr. Verſetzung der Brückenwaage am
Lager=
ſEingeſandt.) Wie man hört, ſollen dieſen Sommer die
nur für Richter und Anwälte, ſondern auch für die Mehrzahl der an=
Bei ter Verathung der Reformbill bekämpfte Gladſtone ein einge= dern Beamten, Dozenten, Officiere, Induſtriellen ꝛc. - die zweite Hälfte
des Juli und beſonders der Auguſt die todte Zeit, in welcher ſie und
ids dasſelbe angenommen würde, müſſe die Regierung die Verantwort= die Ihren ſich von den Einflüſſen des Staubes und der Luft der Stadt
und der Bureau's, bezw. von den Anſtrengungen des letzten Jahres
her eine Majorität von 20 Stimmen hatten, 26 Sitze. In der neuen ſo würde es all dieſen Eltern unmöglich ſein, ihren Söhnen, welche
das=
ſelbe beſuchen, jene Wohlthat - welche für viele ſogar eine Nothwen=
Bulgarien. Nach einer Mittheilung aus Sofia hat Bulgarien1 digkeit iſt - angedeihen zu laſſen. Für die Schüler vom Lande, welche
lhnend beantwortet. In der Antwort wird auf die vielfachen Intereſſen giltig, ob ſie daſelbſt zu dieſer oder jener Zeit verweilen. Einen ſolchen
Schülern aus der Stadt zu gewähren, iſt ſo wichtig, daß bekanntlich in
und werden. Es dürfte daher nicht als unbillig erſcheinen, wenn auch
Serbien. In Folge der ablehnenden Antwort auf die ſerbiſchen eine Berückſichtigung der Gymnaſiaſten bezw. Familien, welche ſich jene
ſchloſſen worden und iſt der diplomatiſche Agent Serbiens dortſelbſt l wird. — Man ſage nicht, es ſei dies Verlangen mit dem Schulplan
unvereinbar, wegen des Abiturienten=Examens unthunlich und dergl.
werden ſollte, nahm ſich der Magiſtrat der Sache mit Entſchiedenheit
an, und der Erfolg ſeiner Schritte war, daß es bei den Commerferien
von Mitte Juli bis Mitte Auguſt verblieb. Warum ſoll das Gleiche
nicht auch am hieſigen Gymnaſium ausführbar ſein? Es entſpricht dem
Wünſche aller Betheiligten, die wir bis jetzt darüber hörten, wenn wir
hiermit dringend bitten, an demſelben die diesjährigen und ferneren
Sommerferien um 12-14 Tage hinauszuſchieben. Nöthigenfalls könnte
dieß durch eine kleine Verſchiebung der Herbſtferien und vielleicht eine
1328
N
un bedeutende Abkürzung derſelben wieder ausgeglichen werden. Für die
Zukunft dürfte es ſich auch empfehlen, die freien Tage zu Pfingſten von
einer halben auf eine ganze Woche - wie früherin - zu verlängern
und um ſo viel die Sommerferien dann zu kürzen. Es wäre ſehr zu
wünſchen, wenn ſich ſeitens der Preſſe und auch von anderer Stelle
dieſer hier angeregten Angelegenheit im Intereſſe vieler Eltern und
Söhne mit Wärme angenommen würde.
In dem Saale des „Darmſtädter Hofs' ſand geſtern Abend die
Prüfung und heute Abend 7 Uhr ein Concert der Schülerinnen
von Fräulein L. Selzam ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedtig
geſtellt und iſt der Reinertrag zum Beſten des Aliceſpitals beſtimmt.
Im Weltpanorama, Caſe Stamm, iſt eben England und
Schottland ausgeſtellt. Der Beſucher hat Gelegeheit, eine große Anzahl
hiſtoriſcher Punkte zu ſehen, ſo das Schloß von Holyrood, an das ſich
ſo viele Erinnerungen an Maria Stuart knüpfen, den Tower, den
Bucking=
hampalaſt, die Weſtminſter=Abtei, dann auch viele landſchaftliche
Bilder, das reizende Edinburgh mit. Walter Scotts Monument, den
Lomondſee, Inverneß, die Inſel Wight ꝛc. Nächſte Woche gelangt
Frankreich und Algier zur Ausſtellung.
Hof=Kalligraph Gander aus Mainz, durch ſeine
Leiſtungen in unſerer Stadt ſeit langen Jahren zur Genüge bekannt,
beginnt am Montag dahier aufs Neue einen auf 13 Lehrſtunden ſich
erſtreckenden Curſus ſeiner die Handſchriften verbeſſernden
Schreib=
unterrichtsmethode. Selbſt unleſerliche, ſteife und incorrecte
Handſcheiften werden im Verlaufe weniger Stunden durch die
Gan=
der'ſche Methode zu gefälligen, kunſtgerechten, nicht wieder
erkenn=
baren Schriften umgeſtaltet, und zwar nicht allein die von jungen Leuten,
ſondern auch die von Männern und Frauen in ſchon vorgerückteren
Jahren. Die Faßlichkeit des genetiſch=ſyſtematiſchen Lehrganges
wird durch die Gefälligkeit und Aufeinanderfolge der einzelnen
Buch=
ſtaben ſehr unterſtützt.
D. Beſſungen. Die Donnerstag den 12. Juni Nachmittags 5 Uhr
ſtattfindende Gemeinderathsſitzung hat folgende Tagesordnung:
1) Antrag auf Verbeſſerung der Waſſerleitung. 2) Niederſchlagung
von Communalſteuer. 3) Geheime Sitzung: a. Mittheilungen. b.
Ge=
ſuche.
In Verlin wurde verfloſſenen Sonntag der Verbandstag des
Verbandes deutſcher Schuhmacher=Innungen abgehalten auf
welchem bezüglich der Gefängnißarbeit nachſtehender Beſchluß einſtimmige
Annahme fand: „Der erſte ordentliche Verbandstag des deutſchen
Schuh=
macher=Innungsbundes beſchließt und beauftragt den Centralvorſtand
des Bundes in allen Städten des Reiches, in welchem ſich Strafanſtalten
befinden, Ermittelungen anzuſtellen, in welcher Form die Beſchäftigung
der Gefangenen in den Gefängniſſen ſtattfindet, um das Material dem
Reichstag in der neuen Legislaturperiode vorzulegen.” Bezüglich der
Militärarbeit wurde ein ähnliches Vorgehen beſchloſſen. Weiterer
Gegen=
ſtand der Berathung war das Submiſſionsweſen und einigte man ſich
in dem Wunſche, daß das Syſtem mehr und mehr Anwendung fände,
daß nicht der Mindeſtfordernde ſondern Derjenige, der mit
ſeinen Forderungen die Mitte hält, die Lieferung erhält und betonte,
daß zweckmäßig die Behörden bei Vergebung der Arbeiten das
Gut=
achten der Innungen in Anſpruch nehmen möchten, welcher Wunſch dem
Vorſtande zu weiterer Geltendmachung überwieſen wurde.
Die Singhaleſen im Frankfurter Thiergarten.
Frankfurt. Eine Schaar von fremden Menſchen und Thieren
iſt bei uns eingezogen, wie ſie Curopa noch nicht beiſammen geſehen
hat. Herr Hagenbeck aus Hamburg hat eine zahlreiche Geſellſchaft
von Singhaleſen mit zwanzig Elephanten, Zebu=Ochſen ꝛc. und allem
Hausrath hierher gebracht. Die Menſchen bieten eine ſeltſame
Erſchei=
nung. Zwei oder drei verſchiedene Menſchen=Raçen mit ausgeprägten
unterſcheidbaren Typen ſehen wir in dieſen Perſonen, ein Stück
Menſch=
heit=Geſchichte im kleinſten Rahmen. Dazu die impoſanten Thiere, von
denen eines ſchon unſer Staunen erweckt, hier aber eine ganze
Geſell=
ſchaft derſelben, nicht als Einzelweſen, ſondern wie eine zuſammenlebende,
zuſammen arbeitende Heerde: das iſt in der That eine Fülle von
Merk=
würdigkeiten, die mit einem Schlag in eine fremde, phantaſtiſche Welt
uns verſetzen.
Die Singhaleſen ſtammen von der Inſel Singhala oder, wie
die Curopäer ſie nennen, Ceylon. Die Inſel iſt vom oſtindiſchen
Feſtland durch eine 20- 30 Stunden breite Waſſerſtraße getrennt: ſie
hängt aber noch mit einem unſichtbaren Faden an dieſem. Ein Felſen=
Riff, die Reſte des alten Granit=Aſtes, der von den Bergen der
Halb=
inſel Dekan nach Singhala hinüberging, verbindet die Inſel mit dem
Feſtlande. Das Meer bedeckt das Aiff, nur die Ebbe entblößt es hie
und da, zum Schrecken des paſſirenden Schiffers. Es heißt die=Adams=
Brücker Sie führt wohl, wie der höchſte Berg von Ceylon, der
„Adams=Pier, den Namen von dem Stammvater der Menſchen, der
über das Riff hinüber ſchritt, um das paradieſiſche Ceylon zu bewohnen.
Auf dieſer Brücke ſind wahrſcheinlich die alteſten Thiere
hinüber=
gewandert und möglicherweiſe auch die Menſchen. Ob heute noch directe
Nachkommen von jenen leben, iſt nicht ermittelt. Es leben aber noch
ein paar tauſend Wedda in den Gebirgen. Wir ſahen Photographien
von ihnen, lange hagere Geſtalten, mit langen Haaren, die verworren
um das Haupt hängen.-Sie ſind ganz nackt, wohnen in den Wäldern
113
und nähren ſich von der Jagd und wild wachſenden Früchten.
erbeuteten Felle bringen ſie in die Städte, ſonſt kommen ſie gar „
zum Vorſchein.
Von den übrigen Menſchen, deren über 2 Millionen in Cey
wohnen, iſt ein Theil von der Südküſte der Halbinſel Dekan,
Malayawaram oder Malabar, eingewandert. Es ſind Malayen. 29
ſind andere aus dem Norden von Indien gekommen, die Hindu.
Norden von Ceylon wohnen nur Malayen, im Süden wohnt eine A,
völkerung, die gemiſcht aus Malayen und Hindu iſt. Dieſe nennen
Singhaleſen und Singhala nennen ſie ihre ganze Inſel.
ſprechen damit ihr Herrſcher=Recht aus, obgleich ſie ſelber nur zur Häh
Herrſchende, zur Hälfte Beherrſchte waren. Welche von ihnen die Herrſchä
den waren hente ſtehen ſie alle unter England) iſt nicht bekan
Wahrſcheinlich waren es die Malayen, die in größerer Anzahl Phh.
treten ſind.
Die anweſenden Singhaleſen zeigen dieſe beiden Haupt=Stäm
Die Malayen ſind kurz, gedrungen und breitſchultrig; die Stih
breit, Backenknochen vorſtehend, Naſe kurz und ſtumpf, der Blick etmt
ſtier. Die Hindu ſind länger, von ſchlankem Wuchs, hohem Hals 1
Kopf, ſchmaler Stirn und Naſe; ihr Blick iſt ſanft, lebendig. Sofſt
erkennt man an jenen die Nachbarn der Mongolen, von denen ſie duſ
einen breiteren Bau ſich unterſcheiden. An dieſem ſieht man den Hinh.
den Indo=Hermanen, der nur durch die braune Haut, die ſchwar
Haare und dunklen Augen von dem Ausſehen der europäiſchen G
manen abneicht.
Die älteſte bekannte Einwanderung der Singhaleſiſchen Stännt
geſchah im 4. Jahrhundert vor Chr. Geb. Damals trieben die Hirdh
vont Ganga oder Ganges die Buddhiſten hinaus. Sie ließen ſich 9
der Halbinſel Dekan nieder, wo ſie auf der Oſtküſte eine Anzahl vu.
Tempeln u. a. Heiligthümern bauten. Von hier ſiedelten ſie nach Ceylol
hinüber. In der alten Hauptſtadt Aenradjapura hat man eine gr
Menge von deren alten Tempeln und Grabmälern gefunden. Ein Gr.
denkmal in Form eines Kegels (ähnlich der Pyramide gebaut) erhob
bis zu einer Höhe von 270 Futz. Ringsum ſtanden ganze Reihen B.
geſchliffenen Granit=Säulen. Teinpel des Buddla wie des Brahſ
ſind in den heutigen Hauptſtädten Colombo und Kandy noch eine gal
Anzahl. Sie ſind in Photographien hier ausgeſtellt.
Im 8. Jahrhundert kamen die Araber nach Ceylon. Sie brach
den Mahomedanismus dorthin. Sie ſcheinen aber in der Minderzl
geblieben zu ſein; denn es ſind wenige mehr von ihnen auf Ceyla
Einer von den anweſenden Singhaleſen hat ein auffallend arabiſche
Gepräge; ſchlank, hoch gewachſen, ſcharfkantiges Geſicht, ein lebendiß,
Blick, geiſtige Regſamkeit und Energie zeichnen ihn beſonders aus.
Von Anfang des 16. Jahrhunderts an kamen die Portugieſiſp,
und beſetzten Ceylon. Sie beuteten es aus und bedrückten die E.
wohner, bis dieſe die Holländer aus Java herbeiriefen. Vom 17 kh
Ende des 18. Jahrh. hatten die Holländer das Land zum großen Theil
Beſitz. Nur im Innern gehörte das Hochgebirg noch den Eingeboren,
Als auch jene ihre Erpreſſung zu arg trieben, wurden die Engländ
geholt. Dieſe nahmen 1802 den Holländern das Land ab, vertriebh.
1815 den letzten König und beherrſchen ſeitdem die ganze Inſel. Währe
dieſer drei Jahrhunderte iſt eine Menge Miſchvolk entſtanden, das
Gur=Aſier, d. i. Curopa=Aſier, genannt wird. Es ſind Abkömmlith
von dieſen Einwanderern und den Singhaleſerinnen. Auch von dieh
iſt einer mit hierher gekommen, ſowie ein dort wohnender Engländn
Die Thiere, welche die Singhaleſen mitbrachten, ſind ebenſo mekſ
würdig, wie dieſe. Ein Dutzend Zebu=Rinder, ſchlank und geſchnu
dig, faſt wie unſere Hirſche; keine Spur von den ſchwerfälligen
Maß=
thieren Curopas. Sie rennen in ihren zierlichen Karren ſo flink zfl
einſt unſere Pferde in den Poſtkärrnchen. Dann aber eine ganze Heer kk,
zwanzig an der Zahl, von Elephanten. Zur Hälfte ſind es gräh/
ausgewachſene Thiere, zur Hälfte kleinere, wie die Nubier ſie hatten. A
Alten zeigen eine große Geſchicklichkeit. Sie ſchleppen, wenden uſis
drehen gewaltige Baumſtämme mit einer Intelligenz, mit einer Ru=
und Geduld, wie ſie bei Menſchen kaum zu finden iſt. Sie heben deh unterzs
Seil mit dem Rüſſel von der Erde, ſtecken es zwiſchen die Zähne 1* Puranf
ziehen mit ſolcher Gewalt, daß einem ein dickes Glockenſeil zerriß. Dan
ſtellen ſich zwei von zwei Seiten wider einen Stamm von 1 Mtr. Di küſ dem
und 4 Mtr. Länge und drehen ihn im Halbkreis, indem ſie weiter nidFll belchen
wie ihre Rüſſel zum Schieben gebrauchen und wenn der Stoß zu opfferten,
war, mit dem Vorderbein den Stamm wieder zurecht rücken.
E3 ließe ſich ein ganzes Capitel über dieſe Geſellſchaft und ihe:
Thiere ſchreiben, über ihre Hütten und Lager, über Frauen und Kind,
ihre Spiele und Mahlzeiten ꝛc., doch ihre geehrten Leſer werden dies
all=
lieber ſehen als hören. Drum mögen ſie die kurze Friſt nicht ve
ſäumen (bis zum 18. d. M.) und ein Stück Menſchen= und Thiers,
ſchichte hier anſehen, wie es ſelten ihnen geboten wird.
Heinrich Becker.
Dar,
ßherzo
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Tageskalender.
Donnerstag, 12. Juni: Concert der Schülerinnen der Fräul. Selza
Darmſtäͤdter Hof). — Concert des Katholikenvereins Darmſtadt=bh,
Großes Concert (Saalbau).
uri.
Samstag, 14. Juni: Hauptprobe und gemüthliches Zuſammenſein Oi,
4l.
Freiw. Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Sonntag, 15. Juni: Waldpartie des Geſangvereins „Liedertafel n0.
dem Woogsberg.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.