md
147.
Jahrgaung.
18
) 15
REUULTLTUIUN
147.
Monnementopreis
vlerdtelſihrlich 1 Marl 50 Pf. Mdh.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent
gegengenommen zu 1 Mari 50 Pf.
pw Quarial inc. Poſtaufſchlag
rag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Uuterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Frledr. Blötßzer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowte auswärts
von allen Annoncen=Ergeditionen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
109.
Freitag den 6. Juni.
1884.
Darmſtadt, am 30. Mai 1884.
Betreffend: Ermittelung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Erntertrags im Jahr 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweiſung auf unſer Ausſchreiben vom 19. Februar 1883 und die demſelben zur Nachachtung beigefügte
Be=
merkung, insbeſondere auch Abſatz 2 des erwähnten Ausſchreibens, wonach die in rubricirtem Betreff zu machenden Erhebungen
K.oſſvon dieſem Jahr an nur nach Formular 2 zu erfolgen haben, benachrichtigen wir Sie hierdurch, daß Ihnen die erforderlichen
Ant= Formulare - für jede Gemarkung 2 Exemplare - durch die Poſt zugehen werden.
iche ür.
Die bezüglichen Aufnahmen müſſen ſo erſolgen, daß die ausgefüllten Formulare längſtens bis 1. November ſich in
Von
unſeren Händen befinden.
. Nolb
einde
v. Marquard.
(5834
Müd
atsrer
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 16. bis 31. Mai 1884.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 2050. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16.75. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 18.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 16. 50.
Darmſtadt, den 4. Juni 1884.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Markipreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 16. bis 31. Mai 1884.
Butter per ¼ Kilo M. 1.13, desgl. in Partien 100 Kilo
M. 1.-. — Eier per Stück 5½ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 25. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. 50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.75.
Darmſtadt, den 4. Juni 1884.
(5835
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmachung.
Durch vollſtreckbar gewordene
Straf=
lefehle ſind gegen die Nachgenannten die
leibemerkten Strafen ausgeſprochen
wor=
ſen:
I. Wegen Verkaufs gewäſſerter Milch:
13. März 1884: Heinr. Wittmann VIII
Maurer zu Beſſungen, 40 M.,
24. März 1884: Katharina Landzettel,
Ehefrau des Adam Landzettel zu
Roßdorf, 50 M.,
Eod.: Eliſabetha Knell, Tochter des
Jo=
hannes Knell zu Gräfenhauſen, 40 M.,
26. März 1884: Eliſabetha Henſel,
Ehefrau des Conrad Henſel zu
Wix=
hauſen, 40 M.,
Eod.: Chriſtine Barbara Trautmann,
Ehefrau des Handarbeiters Chriſtian
Trautmann zu Darmſtadt, 50 M.,
23. April 1884: Magdalene Wesp,
Ehefrau des Peter Wesp zu
Wix=
hauſen, 40 M.,
Eod.: Georg Seibel, Milchhändler zu
Gundernhauſen, 40 M.
II. Wegen Verkaufs abgerahmter Milch
ohne Bezeichnung als ſolche:
6. März 1884: Wilhelm Engel, Sohn
des Pächters Peter Engel auf dem
Sensfelderhof bei Wixhauſen, 15 M.,
9. April 1884: Georg Jacob IV. zu,
Habitzheim, 40 M.,
15. April 1884: Philipp Antes,
Hand=
arbeiter zu Darmſtadt, 40 M.
23. April 1884. Wilhelm Engel, Sohn
des Pächters Peter Engel auf dem
Sensfelderhof bei Wixhauſen, 40 M.,
Eod.: Eliſabethe Henſel, Ehefrau des
Conrad Heuſel, Milchhändlerin zu
Wixhauſen, 40 M.
6. Mai 1884: Dorothea Gräf,
Ehe=
frau des Peter Gräf zu Arheilgen,
40 M.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
6836
Bekanntmachung.
Diejenigen Steigerer, welche noch
Brenn= oder Nutzholz im Darmſtädter
Oberwald ſitzen haben, werden
auf=
gefordert, dieſes
längſteus bis zum 10. d. Mts.
abfahren zu laſſen, andernfalls ſie in die
geſetzliche Strafe verfallen.
Darmſtadt, den 3. Juni 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5770
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Lorenz Becker dahier und
⬜Meter.
61 Hofraithe
Lange=
gaſſe,
6⁄₁₀ ⁄ Thorfahrt
da=
ſelbſt,
340
1276
Flur. Nr. - ⬜Meter.
Ueberbau daſelbſt,
423
II.
II. 424 10¼¼ Hof daſelbſt,
Samstag den 21. Juni I. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an der
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(5837
Berntheiſel.
R6 109
Das Schulgeld pro L. Quartal 1884.
wird in nachſtehenden Schulen erhoben und zwar:
in der Knaben=Mittelſchule: Freitag den 6. l. Mts., Vormittags von 9-10 u
6. „ „— Nachmittags „ 23 „
„ Mädchen=
1
„ „ höheren Mädchenſchule: Gamstag 7. „ „ Vormittags „ 9-11
Darmſtadt, am 3. Juni 1884.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
(58
Nüchſten Mittwoch den 1. Juni
werden an unſeren Rauhfourage=
Maga=
zinen in der Eſchollbrückerſtraße
Hafer=
ſpreu, Heu= und Strohabfälle, ſowie Coke
verſteigert.
Großherzogliches Proviant=Amt
(5838
Darmſtadt.
G
Albbtnau Weyes -heUnerthh
Hafles,
gute Qual. 90 Pfg. und Mk. 1 pr. Pfd.,
feine Qual. Mk. 1.10, Mk. 1.20 und
Mk. 1.30 pr. Pfd.,
ſeinſte Qual. Mk. 1.40 und Mk. 150
pr. Pfd., bei 5 Pfd. - 5 Pfg. billiger.
ſobrannton Hafkes,
ſtets friſch, eigene, als vorzüglich
be=
fundene Miſchungen,
per Pfund Mk. 1, Mk. 1.20, Mk. 1.40,
Mk. 160 und Mk. 1.80.
Eine Partie Gardinen
in ganz ſolider waſchbarer Waare,
ſchwurze Mozumbiqurséſchmar,
Grenanines für Kleider
bedeutend unter Einkaufspreiſen,
ſchwarzr Seidenſtoffe, prima qualitäl
mit Garantie für gutes Tragen, welche für die Folge nicht meh
geführt werden, bedeutend unter Koſtenpreiſen.
Ruothe und weiße Flanelle.
C. ooinduatodor”
Candirton Hafkes,
Dorzouutt adh zadtuow,
rein, trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
feinst Java.,
per Pfund Mk. 1.50 und Mk. 1.30,
empfehlen
Nothnagel &. Weiler,
Lobstenn Escholl,
hoſlioforanton,
Marktplatz Nr. 7.
154
am Ludwigsplatz. (839
F1.
OI M
Campher,
Mottenſpiritus und
Mottenpulver
vorzüglicher Qualität empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (3576
Die Unterzeichneten machen hierdurch die ergebene Mittheilung, daß ſie
Niederlage und den flaſchenweiſen Verkauf der Weine einer Mainz
Weinhandlung übernommen haben und bitten um geneigten Zuſpruch.
Für Reinheit der Weine wird garantirt und dieſelben zu nachſtehenden mäßig
Originalpreiſen verkauft:
Wichtig für Damen!
Von meinen rühmlichſt bekannten Woll=
Schweisshlättorn ohne Unterlage, die nie
Flecken in den Taillen der Kleider entſtehen
laſſen, hält für Darmſtadt u. Umgegend
wie bisher in beſter Güte allein Lager:
Herr M. Schmidt, Hofpoſamentier,
Louiſenplatz 4.
Preis per Paar 50 Pf., 3 Paare M. 140.
Wiederverküufern Rabatt.
Frankfurt a. O., im Mai 1884. 6386
Robert v. Stophani.
per Flaſche ohne Glas.
Bodenheimer .. M. -. 90
Laubenheimer „ 1. 10
Vierstoiner. „ 1.50
Hochheimer
„ 2.-
per Flaſche ohne Gl.
Bordeaux . . . M. 1.1.
Pontet Canot. „ 1. 50
Chäteau Margaux „ 2.
Im Faß entſprechend billiger.
Houssirender Rheinwein per Flaſche mit Glas M. 2. 25,
Houssirender Hochheimer per Flaſche mit Glas M. 3.50.
Darmſtadt, 10. Mai 1884.
Hochachtend
LObstein a Schol
651
am Ludwigeplatz.
Stachelbeeren z. Einmachen, Sellerie=
und alle Sorten Gemüſepflanzen.
D. Miſchlich, Hochſtraße 8. 6841
Golloriopflanzon
fortwährend
haben Heinh.
merſtraße 7, per Hundert 20 Pfa. 6I
[ ← ][ ][ → ] K109
Allgemeine
geu egetroxen
DouaatION
erregt unter dem ſchreibenden
Publi=
kum die neue Erfindung
Au8oSpIGGdGrI,
übertrifft an Leiſtung Alles bis jetzt
Dageweſene.
Batentirt in allen Ländern.
L. B. Hüller,
Schulſtraße 14. (5341
REUEEIT;Brietregistrator,
praktiſchſte Aufbewahrung von Briefen.
Raſſee
in allen Preislagen,
andirten Cava,
m
halb Kilo Mk. 1.25,
St. Cölm. Lucker,
halb Kilo 36 Pfg.
EEIEL AGherk,
(5663
Markt.
lyeorin-Seh woſolmilch-Seiſo
W der Kgl. Bayr. Hofparfümerie=Fabrik
C. D. Wunderlich, Nürnberg.
Entſchieden eine der beliebteſten und
pehzenehmſten Toiletteſeifen zur Erlangung
1 ies ſchönen, ſammetartigen weißen Teints
dieſe Seife vorzüglich geeignet zur
Rei=
zung von Hautſchärfen, Hautausſchlägen,
cken der Haut, Flechten, ſowie zur
Zer=
hilung von Geſchwülſten ꝛc.
Alleinverkauf 35 Pf. bei
E. Scharmann,
Hof=Bürſtenfabrikant,
Ludwigsplatz Nr. 2. ſ2911
ſa
vllvz,od „ſuoz-adugd.
„
1
22
„8
Preis M. 44.-
Preis M. 38 ohne Geſtell.
(3573
Alleinige Niederlage bei
Chr. Nirthwen & Co.
DAxnsTADT.
Ein halber Morgen ſehr ſchöner
Hlee
4 der Heidelbergerſtraße. - Näheres bei
L. Bölker, untere Hügelſtr. 75. 65416
ſind: Damen=Unterröcke u. Schürzen,
Spitzen, Blonden u. Rüſchen,
Spitzen=
vorſtecker u. Jabots, Handſchuhe,
ſo=
wie für Kinder eine reiche Auswahl
Kleidchen, Schürzchen, Kragen und
Kinderlätzchen.
(5666
Louiſenſtraße
Harie Dautb.
32.
EEAaustraueh
empfehle in beſten Qualitäten billigſt:
verſchiedener Fabriken,
Stürke as: Poh= und aach
ſtärke zum Weiß= und Cremeſtärken,
gelb Olein, weiße Kern=
Beiſe. Kalwaſſer= und Leig
ſeife,
Blan in augeln und Paſtillen,
Soda, Vasohkrystall
und Särkeglanz. ½
H. W.Frassel.
Die Hof=Buchhandlung von
August Elingelhöſter s
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
Chineslschen Thee, Ernte 1882,
zu Mk. 7,. 5.25. 4.75. 3.75, 3, 2.75
und 2.50 per Pfund.
Theespitzen, ¹ Pfd. M.125. M.1.15.
ccal Ibhl aatuor d.
in ſtets friſcher Füllung:
Carlsbader Mühl, Schloss & Sprudol,
Emser Krähnchen, Friodrichshaller
Bittorwasser, Saxlehner's oohtes
Nunyadi-länos-Gittorwasser,kissingen
Rakoczy, Krankenheiler,
Ludwigs-
brunner von Leonhardi, Marienbader
Kreuzbrunnen, Schwalbacher,
Selters-
wasser, Solzorwassor von Leonhardi,
Sodener, Vichy, Weilbacher
Wil-
dungor und alle anderen.
Kreuznacher und Nauheimer Laugsn-
und Badesalze, Krankenheiler Salz.
Sossalz, Carlshader Salz.
Krüge und Flaſchen nehme zurück.
Eriedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (357.
vllllge Spargoin,
neue Kartoffeln, Wirſing, Kohlrabi, Erbſen,
Bohnen, Karrotten und alle Specerei=
Waaren zum billigſten Preis.
J. J. Eirnhard,
Saalbauſtraße 22. (5162
Prof. Dr. Eemmeriob's
Fleisch-Extraol
(2907
empfiehlt in vorzüglicher Qualität
Wilhelm Wéber, Hof.
Tannen-Abkallholz
iſt fortwährend zu haben.
A. Schuchmann,
obere Hügelſtraße 15. (5842
doar glte „otoaorn
empfiehlt zu den billgſten Preiſen.
Geiurioh Crim,
Schulſtraße 16. (1043
Zum Anſtreichen
empfehle ich alle Sorten
vonldavu,
namentlich in weiß, grün, dunkelgelb und
hellgelb.
Alle Farbentöne werden hergeſtellt.
Die Farben ſind aufs Feinſte in
Fir=
niß abgerieben, ſind daher haltbar, von
höchſter Deckraft und trocknen raſch.
Billigſte Preiſe, die bei größerer
Ab=
nahme noch etwas reducirt werden.
Leinöl und Leinölfirniss.
Lacke für Eisen und Holz.
Eussbodenlacke,
ausgezeichnete Qualitäten in allen Farben.
Großtes Lager
in allen Sorten,
Pümselm.
oſrlban dsſWIRI,
Ecke d. Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße.
aoangC-adrmoiaas
per Pfd. 35 Pf. empfiehlt (5323
L. Helsheimer.
Fin vollſtändig neues Wirthſchafts=
C. Inventar, ſowie 6 vollſtänd. Betten
und verſchiedenes Steinmetz=Werkzeug iſt
billig zu verkaufen bei
WIIE.Stauth
in Pfungſtadt. (5843
278
Mlk. Ahlhlb.
es Kleider und Pelzwerk gründlich vor
Motten juind=Schaben;;— Zu= haben
35PPfg=sbei E Scharmanm;
i. hinöuk - Hoflieferant. (3577.
G
ge eiln
Frisdrichsdorter
AWOhACh.
„
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben.- Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 16784
4
3585) In der Nähe der Infanterie=
Caſerne eine feinmöblirte Wohnung
von drei Zimmern mit Küche ꝛc., ſeither
von einem Officier bewohnt, per ſofort.
4862) Saalbauſtraße 73 ſind zwei
ſehr elegante-Wohnungen, beſtehend aus
7 und 8 Zimmern, je eine Badeſtube nebſt
allen Bequemlichkeiten wegzugshalber auf
den 1. Auguſt zu vermiethen und jederzeit
einzuſehen.
E109
Deutſche Neichsſechtſchulen
oͤu e.
Verband Darmstadt. „
Der Verband=Gross-Gerau, hält am Sonntag den 8. l. Mts=!ä
Groß=Gerau ein Verbandsſest ab, zu dem mittelſt Schreiben an den unter;
zeichneten. Vorſtand Einladungen an hieſigen Verband ergangen ſind. Das feſtgel
ſetzte Programm enthält:
Nachmittags 3 Uhr: Gemeinſchaftlicher Spaziergang, mit Muſik
den Groß=Gerauer Park.
Abends 8 Uhr: Coucert im „Gaſthauſe zum Adler=, unter Mitwirkung bel
liebter Kräſte, des Darmſtädter Hoftheaters hierauf Tanzvergnügen und
Verlooſung.
Eintrittspreis für das Concert 80 Pfg. gegen Vorzeigung, der 1884en.
Mitgliedkarte. Preis der Looſe 30 Pfg. per Stück, welche bei Herrn C. Wilh
Ernſt=Ludwigsſtraße hier, zu haben ſind.
Abfahrt nach Groß=Gerau 155 Mittags, Rückfahrt 1056 Abends. Bei Bel
theiligung von 30 Perſonen gewährt die Heſſiſche Ludwigsbahn freie Rückfahrt äuf
einfache Billets und werden Anmeldungen hierzu bis Samstag Mittag 3 Uhr bell
(5845
Herrn G9. Thies, Eliſabethenſtraße, entgegengenommen.
Der Vorstand des Verbandes Darmstadt.
8 5639) Rheinſtraße 23, Seiten= 8
8 bau, eine kleine Wohnung, elegant
6 hergerichtet, von einer einzelnen Dame
8 oder einzelnen Herrn per 1. Septbr.,
D event. auch früher, zu beziehen.
0900000000000o000oo0000000
8515713) Ecke der Hügel= u. Zim=
8 merſtraße 1, 1. Stock, eine Woh=
G nung, 5 Zimmer ꝛc., per 15. Juli.
8 Einzuſehen Vormittags. Näh. i. d. Exp.
oooeoooeeeeoeeoooooeoooooo
den, Hagazine éto.
5457) Rheinſtraße 16 Laden mit
Comptoir, und Wohnung im 2. Stock,
zu=
ſammen oder getrennt per 1. September
zu verm. Näheres bei M. W. Praſſel.
U
5844) Rheinſtraße 49 iſt ein möbl.
Zimmer zu wermiethen. M. Jacobs.
LOOSD
zur Darmſtädter Gold= und
Silber=Lotterie 1 Mk.
ſind in. der Expedition d. Bl. zu
haben.
Samstag den 7. Juni.
wird meine gegenüber dem Stationsgebäude der Main=Neckar=Bahrl.
in Beſſungen gelegene, neuerbaute Reſtauration eröffnet.
Für reine Getränke und gute Speisen werde ich
ſtets beſtrebt ſein ein wohlwollendes Publikum zufrieden zu ſtellen,
Hochachtungvoll
agen
S.
August Freund.
Handolsvorein für Darmstadt &am Begsungeh
Einladung zur Vereins=Verſammlung
im
Vorsaale des Saalbaues.
Freitag den 6. Juni, Abends 8 Uhr.
Tagesordnung:
u 4 hn end
Das neue Geſchäfts= und Börſenſteuer=Geſetz.
Unſere geehrten Mitglieder und alle Intereſſenten dieſer, für den geſammten
deutſchen Handelsſtand hochwichtigen Frage, ſind zu unſerer Verſammlung dringendu
und freundlichſt, eingeladen.
Der Vorstand. 6847
Wohnungs=Veränderung.
Meine Wohnung befindet ſich von heute an
Wiedeselstrasse IS,
ut thched.
Ecke der Weyprechtſtraße.
HoustWalb.
(5786
Emerioan Denlist.
is
Die Handelsgärtnerel von H. Hoaok
empfiehlt zur Bepflanzung von Rabatten und Blumengruppen eine große Auswahl
von Sommerpllanzen, per 100 Stück 1 Mk.; desgl. Geranium, Verbena,
Fuchſia, Lobelia, Calccolaria, diverſe Teppichbeet=, Blatt= und
Schling=
pflanzen ꝛc. von 5 Pf. an. Zugleich mache ich Liebhaber auf die neuen Glemutis.
welche ſoeben ihre 20 Ctm. großen Blumen entfalten, aufmerkſam.
[5787
5848) Ich ſuche Stellen f. 2
Lehrers=
ſſöchter von 14 und 15 Jahr. in feinen
hreiſtl. Fam.: Dieſ.- ſ. kräftig, ranſtellig
nallnd. gut und ſtreng erzog. Eine beſ. f.
ſinder= geeignet. Lohn beſcheiden.
Ginsheim.
Ohly, Pfarrer.
gi
4
l=
hr.
5849) Eine Frau ſucht Laufdieuſt
der Ausgänge zu beſorgen. Ernſt=
Lud=
ſigsſtraße, 14, Hinterbau.
5850) Ein Kaufmann, tüchtig in
rhuchführung und Corresſpondenz (deuiſch
nd franz.). wünſcht Beſchäftigung für
linige freie Stunden, die ihm täglich
ferbleiben. Gefl. Offerten sub D. 212
n die, Erped. d. Bl. erbeten.
W
5091) Mehrere im Nähen geübte
rauen' finden dauernde Beſchäftigung.
ſiüheres Carlsſtr. 12, Hinterbau.
N105
Ich. zeige hiermit an, daß ich. die
HenerA=AVelth
7912
Allgemeinon Renten-Anstalt in-Stüttgart
am 1. Juli d. 33. niederlege und erſüche die Mitglieder der Ludwigs= und
Louiſen=Stiftung ihre Penſionen gefl. vorher auf meinem Bürean in Empfang
zu nehmen.
Dr. Schüler, Rechtsanwalt.
5671) In einem Damen=
Confections=
beſchäft ifindet ein Mädchen aus guter
hnter A. 40 befördert die Exped. d. Bl.
5752) Ein feineres Hausmüdchen,
ellen.
elches perfect bügeln, nähen und ſerviren
„
ſlnn, wird auf Johanni geſucht. Zu
er=
öhfägen in, der Expedition d. Bl.
5754) Ein braves Mädchen m. guten
—
heugniſſen, welches alle Hausarbeit
gründ=
ſche verſteht, wird gegen guten Lohn
ge=
icht. Eſchollbrückerſtraße 8, parterre.
5851) Brave Mädchen erhalten ſofort
ſhr gute Stellen. Stellenbüreau Röſe,
kliſabethenſtraße 46.
5852) Ein ordentl. Dienſtmädchen
uf Johanni geſucht Eliſabethenſtraße 27.
noooeooooeegooneooooooeoooo
(Geſucht für Johanni bei gutem
124
1 Lohn eine Köchin, welche auch
ſausarbeit übernimmt, ebenſo ein
Haus=
nädchen, welches gut flicken kann. Beide
üſſen willig ſein mit der Herrſchaft
häter nach Stuttgart überzuziehen.
Näheres Saalbauſtraße 73, Parterre.
ooeeooooonnneoooeonoooo000
5654) Ein hieſiges Geſchäftshaus ſucht
inen
Gallsdener.
Empfehlendes Aeußere und gute
Zeug=
uſſe erforderlich.
Geprülier Helzer
eſucht von
Wehner & Tahr,
Holzhof=Allee. (6854
Sraussſedern
werden gewaſchen, gefürbt und
raſch gekrauſt,
Glacé Handschuhe
gewaſchen und gefärbt.
Hoſſchönfärberen
4
Hofſtallſtraße 6
E
nächſt dem Mathildenplatz.
Agenten und Reiſende
zum Verkauf von Kaffee und Thee
an Privatkunden gegen hohe
Pro=
viſion geſucht. Offert. sub B. 0l8
an G. L. Daube & Comp.
(5678
Hamburg.
Granatbäume
ucht zu kaufen
C. Wölker,
untere Hügelſtraße. (675
Gesucht
von einem Herrn mittleren Alters, der hier
ſeinen feſten Wohnſitz hat, für Herbſt zwei
ſwenn möglich unmöbl.) Zimmer u. volle
Beköſtigung. — Offerten baldigſt an die
Expedition unter D. A. 10. (5805
Krankenfahrſtuhl,
gebraucht, doch gut erhalten, wird
kaufen oder leihen geſucht. Offerten1
Angabe genaueſten Preiſes Chiffre
ſ2
D. 3 an die Exped. d. Bl.
V.
G4A.AdsAr
RGörsr-Aufträge;
A8 in allen Combinationen zu 8
AxIAO-ode
½Speenlations
Jzwecken werden in den hiezn
beſtgeeig=
naten Ggterr.-ungur. Nerthen,
am gllnſtigſten an der für dieſelben ?
10304) Leinzig maßzebeuden Wiovor,
gorzsvonzogen. Erläuternden Pro=!
Dipecr hierüber, erprodte
Informa=
lonen, gewiſſenhafte Rathſchläge.
u. Probe=Mumi. des ſinanz. Boͤrſen=u. L
Fverloſ.=Blattes ,LErrug- franco ;
Lu. gratis. Deckung müßig. Condl=
Ptionen coulunt,
vankhaue . h E l r I zu
ten, Schottenting 1.
Arrrprrrrrrrrrrre
„ Abhanden gekommenes.
Sparkaſſe=Büchlein.
Das angeblich abhanden gekommene
Einlage=Büchlein
Nr. 53462
der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe wird
ge=
mäß 8 11 der Statuten als ungültig
be=
trachtet, wenn dasſelbe innerhalb acht
Wochen von heute an bei der Kaſſe nicht
vorgezeigt wird.
Darmſtadt, den 3. Juni 1884.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen
Sparkaſſe.
Buchn e r. (5857
ſFin mittlerer Bauplatz zu kaufen ge=
C, ſucht. Offerten mit Preisangabe unt.
F. C. 100 a. d. Exped. erbeten. (5858
Speelalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(1141
Erfolge.
ſEinquartierung wird angenommen.-
65810
= Große Bachgaſſe 13.
10⁄14 BAIVVL FVI0,
Lirchſtraße. 1K6En
aller ins
80 Coteniatwaarenſas
einschlagenden
Artikel.
Hakztager.
En gros SpEcialvür:
Kaffee,
Landes=Prodnele,
Deſſteakeſſen,
Aineratwaſſer,
Fuͤmerelen.
L en détail. An AIUIL LOub,
Kirchſtraße.
Hr896)
E
Welt-Panorama
(1963
Café Stamm).
Dieſe Woche hochintereſſant Oberitalien
u. Iſchia. Entrée 20 Pfg., Kinder 10 Pfg.
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds.
Modernes Huscum.
Näheres in der Samstagsnummer. (5627
341
1280
R 109
Cufru;
zur Gründung einer Arbeiter=Colonie für das Großherzogthum Heſſen und den
Gh
Königlich Preußiſchen Regierungsbezirk Wiesbaden.
Schon ſeit Jahren wird mit Recht darüber geklagt, daß auf den Landſtraßen eine große Anzahl arbeits= und mittel
loſer Menſchen herumzieht, welche auf die öffentliche Unterſtützung angewieſen ſind und dadurch nicht nur der anſäſſigenl
Bevölkerung zur Laſt fallen, ſondern auch Gefahr laufen, körperlich und moraliſch zu Grunde zu gehen. Wohl hat man in
anerkennenswerther Weiſe durch Gründung von Antibettelvereinen und durch ähnliche Einrichtungen dieſem Uebel entgegen zu
wirken geſucht; dieſe Maßregeln haben indeſſen nur in ſehr beſchränktem Grade die Beläſtigung der Bevölkerung gemindert,
eine gründliche Abhülfe wurde aber nicht geſchafft, wie auch auf dieſem Wege den Arbeitsloſen auf die Dauer nicht geholfen
werden konnte. Und doch muß gerade in dieſer Richtung Etwas geſchehen, wenn man bedenkt, daß der größte Theil der
arbeitslos Umherziehenden urſprünglich wirklich Arbeit ſuchten, und daß auch unter Denjenigen, die ſchon lange umherziehen,
ſich immer noch Viele finden, die gerne Arbeit nehmen, wenn ihnen ſolche geboten wird, und die freudig die helfende Hand,
ergreifen, um ſich aus ihrem leiblichen und ſittlichen Elend herauszuarbeiten. Von dieſen Anſchauungen ausgehend, hat Paſtor
von Bodelſchwingh, unterſtützt von anderen für das Wohl ihrer Mitmenſchen begeiſterten Männern, in der Nähe von Bielefeld
die Arbeitercolonie Wilhelmsdorf gegründet, welche den Zweck hat, männliche Arbeiter, welche keine regelmäßige Arbeit gefunden
haben, aufzunehmen, ſie an regelmäßige Arbeit zu gewöhnen, dadurch leiblich und ſittlich zu ſtärken und ihnen die Möglichkeit
zu gewähren, wieder nützliche Glieder der menſchlichen Geſellſchaft zu werden.
Die in der Colonie Wilhelmsdorf erzielten Reſultate ſind ſo ſehr zu Tage getreten, daß in anderen Gegenden unſeres
deutſchen Vaterlandes das Beiſpiel Nachahmung gefunden hat; in Schleſien, Hannover=Braunſchweig, Schleswig=Holſtein,
Brandenburg, Württemberg, Bremen=Oldenburg ſind Colonieen gegründet worden, in Baden ſind vorbereitende Schritte gethan,
um ſo dringender iſt auch für unſere Gegend ein gleiches Vorſchreiten geboten, und es wurde deshalb in einer am 14. Januar
l. J. zu Frankfurt a. M. abgehaltenen, ſtark beſuchten Verſammlung der Verein
für Gründung einer Arbeitercolonie für das Großherzogthum Heſſen und den
Königlich Preußiſchen Regierungsbezirk Wiesbaden
gegründet.
Die Anſtalt, welche arbeitsfähige arbeitslpſe Männer ohne Unterſchied des Standes, der Religion und der Würdigkeit
aufnimmt, ſoll das Werk freier Vereinsthätigkeit ſein, wie auch der Eintritt in die Anſtalt, das Verbleiben in und der Austritt
aus derſelben lediglich von dem freiwilligen Entſchluß des Pfleglings abhängt. Die Anſtalt iſt demnach kein Ort, in welchem
die Arbeiter durch die Anordnung einer Gerichts= oder Polizei=Behörde Aufnahme finden, ſie muß deshalb auch lediglich durch
die freie Vereinsthätigkeit gegründet und unterhalten werden. Sie wird zwar der thatkräftigen Unterſtützung der Behörden
nicht entbehren können und dieſe Unterſtützung wird ihr nicht fehlen, ſie iſt aber zunächſt auf die Beiträge Derjenigen
angewieſen, die ein Herz für die Noth der Brüder haben und gerne bereit ſind, an dieſer ächt religiös=ſittlichen Thätigkeit
mitzuarbeiten.
Indem der unterzeichnete Vereins=Vorſtand hiermit um die thatkräftige Hülfe bei ſeinem Liebeswerk bittet, bemerkt er,
daß mit Genehmigung des Großherzoglich Heſſiſchen Miniſteriums und des Königlich Preußiſchen Herrn Oberpräſidenten in
der nächſten Zeit eine Collecte in dem Vereinsbezirk erhoben werden wird. Die Gründung der Colonie bedarf reichlicher
Mittel und auch ihre Unterhaltung wird nicht ohne ſtändigen Zuſchuß möglich ſein: wir zweifeln jedoch nicht, daß, wie
aͤnder=
wärts, es auch bei uns gelingen wird, das Ziel zu erreichen. Wir bitten unſere Mitbürger, nicht nur der Collecte ihre
Theil=
nahme zuzuwenden, ſondern auch durch Bildung von Local=Comites und in anderer Weiſe für die Sache thätig zu ſein, und
erbitten uns Beitrittserklärungen ſowie Bewilligung von Beiträgen. Moͤge unſer Wort freundliche Aufnahme und einen kräſtigen
Wiederhall in den Herzen unſerer Mitbürger finden!
Frankfurt a. M., den 3. April 1884.
Der Vorſtand.
Im Anſchluß an vorſtehenden Aufruf ſind die Unterzeichneten zu einem Local=Comite für Darmſtadt und Beſſungen
zuſammengetreten, welches ſich die Forderung des Unternehmens durch Sammlung von Beitrittserklärungen und Beiträgen zur
Aufgabe geſtellt hat. Die Beiträge können einmalige und jährliche ſein. Durch einen einmaligen Beitrag von 30 M. wird
die Mitgliedſchaft des Vereins erworben; die Höhe der jährlichen Beiträge, durch welche die Mitgliedſchaft ebenfalls erworben
wird, bleibt freiem Ermeſſen anheimgeſtellt. Sammelliſten werden durch beauftragte Perſonen in Umlauf geſetzt werden.
Wir richten an die Einwohner von Darmſtadt und Beſſungen die Bitte, das gemeinnützige Unternehmen nach Kräften
zu unterſtützen.
Darmſtadt, den 20. Mai 1884.
Buſch, Baurath; Berth, Bürgermeiſter; Dingelden, Stadtpfarrer; Ewald, Kirchenrath; Funk, Oberlehrer;
Goldmann, Präſident; A. Hochſtätter, Fabrikant; Krätzinger, Pfarrer; Lauteſchläger, Stadtverordneter;
Dr. Landsberger, Rabbiner; Lehr, Stadtverordneter; v. Marquard, Provinzialdirector; W. Merck,
Stadt=
verordneter; Machenhauer, Landgerichts=Director; Ohly, Oberbürgermeiſter; Pfalz, Oberpoſtmeiſter; Riedlinger,
Beigeordneter; Schweisgut, Rector; Weber, Miniſterialrath; Weimar, Ortsgsrichtsvorſteher; F. Wittich,
Stadtverordneter; O. Wolfskehl, Stadtverordneter.
66622
pnaot. Ant 1 Fnot.
Dr. med. H. Gensch, au . x. 4ua
Ledet. Prof. Kleorde,
Parls, helt rasch. eründl. v. ohne srous Kouten aulé
Havn-, Baninz Eadt-u geheine Trnzkhattu nch eige.
Nor. Neihddars Sprocbrandu 19.1 und J. k., An.
E0
AuAL Auiao.
kann preiswürdig abgefahren werden untere
Steinackerſtraße in Beſſungen.
(5784
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imweriales
2 Fränken=Stücke
.
Engliſche Sovercons
Dollars in Gold
M. 1641-6
16.2-3
26-3.
3 418-22
(5859
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß geſtern Abend meine liebe Frau
GrdimneV geb. Ehrmann;
nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 5. Juni 1884.
A. Guthmann.
Die Beerdigung findet heute, den 6. Jum, um 4 Uhr,
ſtatt.
re.
1
Politiſche Ueberſicht.
½
Darmſtadt, 6. Juni.
Deutſches Reich. Die Kaiſerin von Rußland traf am 4. d. M.
Mittags 12 Uhr in Berlin ein, wo ſie am Bahnhofe von dem Kaiſer,
dem Kronprinzen, der Kronprinzeſſin und den übrigen Prinzen, ſowie
von der Prinzeſſin Victoria und der Erbprinzeſſin von Meiningen
em=
pfangen wurde. Auf dem ganzen Wege nach dem ruſſiſchen
Botſchafts=
hotel, wo die Kaiſerin von der Großherzogin von Baden im Namen der
Kaiſerin und von den übrigen Prinzeſſinnen empfangen wurde, wurden
die Kaiſerin und der Kaiſer von der zahlreich zuſammengeſtrömten
Be=
völkerung mit enthuſiaſtiſchen Hochrufen begrüßt. Im Laufe des
Nach=
mittags empfing die Kaiſerin von Rußland den Kaiſer, die Kronprinzeſſin,
die Großherzogin von Baden, ſowie die übrigen Prinzeſſinnen des
könig=
lichen Hauſes zum Beſuch. Zu Ehren der Kaiſerin von Rußland fand
heute Nachmittag 4 Uhr bei dem Kaiſer Galadiner ſtatt, woran auch
die Großfürſtinnen Katharina und Helene, der däniſche Prinz Waldemar,
alle Mitglieder des königlichen Hauſes und die ruſſiſchen
Botſchaftsmit=
glieder Theil nahmen. Der Gala=Oper zu Ehren der Kaiſerin von
Rußland wohnten der Kaiſer, ſowie ſämmtliche Prinzen und
Prinzeſ=
ſinnen bei. Die Kaiſerin wurde beim Erſcheinen vom Publikum durch
Erheben von den Sitzen begrüßt. Nach dem Schluß der Oper
verab=
ſchiedete ſich die Kaiſerin von Rußland vom Kaiſer und reiſte ſodann
um 11 Uhr 25 Minuten nach Petersburg ab. Auf dem Bahnhof waren
die Großherzogin von Baden, der Kronprinz und die anderen Prinzen
zur Verabſchiedung erſchienen.
Nach dem von dem „Reichs=Anzeigeru veröffentlichten Programm
für die Grundſteinlegung des Reichstagsgebäudes beginnt die Feier,
welcher der Kaiſer anwohnt, mit einem Choral des Domchors, worau,
der Reichskanzler die in den Grundſtein zu legende Urkunde verlieſt.
In den Grundſtein werden noch folgende Schriften und Münzen
ver=
ſenkt: Der Erlaß an das deutſche Volk von Verſailles d. d. 17. Januar
1871, betr. die Erneuerung der deutſchen Kaiſerwürde, die deutſche
Reichsverfaſſung, das Handbuch für das deutſche Reich von 1884, die
Baugeſchichte des Reichstagsgebäudes, Pläne der Stadt Berlin und
ihres Weichbildes, ein vollſtändiger Satz von Reichsmünzen aus den
Prägungen aller deutſchen Münzſtätten. Während der Verſenkung dieſer
Stücke ertönt Muſik. Der Kaiſer, die Kaiſerin, der Kronprinz, die
Kronprinzeſſin, die Großherzogin von Baden, die Prinzen und
Prin=
zeſſinnen des Königshauſes begeben ſich nach der Stelle des Grundſteins.
Der bayeriſche ſtimmführende Bundesrathsbevoll mächtigte Uberreicht dem
Kaiſer unter einer Anſprache die Kelle. Der Kaiſer wirft ſodann Mörtel
auf den Stein, Meiſter und Maurer des Steinmetzgewerks ſetzen das
Verſchlußſtück auf, der Reichstagspräſident übergibt dem Kaiſer
eben=
falls unter einer Anſprache den Hammer. Der Kaiſer vollzieht drei
Hammerſchläge, danach die Kaiſerin, der Kronprinz, die Kronprinzeſſin,
die Großherzogin von Baden, die Prinzen und Prinzeſinnen des
könig=
lichen Hauſes, ſodann der Reichskanzler und die Generalfeldmarſchälle,
die dazu befohlenen commandirenden Generale, Ritter des ſchwarzen
Adlerordens, die ſtimmführenden Bundesrathsbevollmächtigten, der
Präſident, die Vice=Präſidenten, Schriftführer und Quäſtoren des
Reichs=
tags und die Mitglieder des preußiſchen Miniſteriums, die Chefs der
Reichsämter, die Mitglieder der Reichstagsbau=Commiſſion, beide
Archi=
tekten des Baues. Nach einem Geſang des Domchors folgt der
Weihe=
ſpruch des Oberhofpredigers Kögel, und nachdem der Segen geſprochen,
ſingt die ganze Verſammlung zwei Verſe des Liedes: „Nun danket Alle
Gott.”. Der Reichstagspräſident v. Levetzow bringt hierauf ein Hoch
auf den Kaiſer aus. Die Muſik intonirt das „Heil Dir im Siegerkranz;
welches die ganze Verſammlung mitſingt.
Das Reichstags=Plenum wird ſich in ſeinen beiden erſten Sitzungen
nach den Pfingſtferien mit den conſervativen Anträgen auf
Umgeſtal=
tung des 5 100e der Gewerbeordnung (Innungen) und auf Errichtung
von Gewerbekammern, ſowie mit dem Antrage Windthorſt auf
Auf=
hebung des Geſetzes über die unbefugte Ausübung von Kirchenämtern
- in der Montagsſitzung - und am Dienstag mit der
Dampferſub=
ventions=Vorlage beſchäftigen. Im Uebrigen herrſcht über die
parla=
mentariſche Situation, wie ſie ſich für den Reſt der Seſſion geſtalten
wird, noch ziemliche Unſicherheit und gilt dies namentlich bezüglich des
Termins für den Schluß des Reichstages. Jedenfalls hat die in
Aus=
ſicht ſtehende Vermehrung der parlamentariſchen Arbeiten durch die
Vorlagen über die Abänderung des Zolltarifs, über die Stempel= und
über die Zuckerſteuer die Hoffnungen auf einen baldigen Schluß der
109
1281
Reichstagsſeſion wieder einigermaßen erſchüttert. Da indeſſen die
zweiten Leſungen der Unfallverſicherungsvorlage und des Actiengeſetzes
den Reichstag ſo wie ſo bis tief in den Juli thinein beſchäftigen werden,
ſo iſt kaum anzunehmen, daß er dann auch noch die drei oben genannten
Vorlagen in Angriff nehmen wird.
Die „Nordd. Allg. 3tg.: erklärt die in der Capſtadt verbreiteten
Gerüchte, wonach die dejtſche Regierung beabſichtige, überſeeiſche
Straf=
colonien anzulegen, als aus der Luft gegriffen.
Die ſpaniſchen Officiere, welche mehrere Wochen in Berlin ſich
auf=
gehalten und den Frühjahrsbeſichtigungen beim Gardecorps beigewohnt
hatten, haben Berlin wieder verlaſſen, um über Paris nach Madrid
zurückzukehren. Vor ihrer Abreiſe wurden'ſie noch vom Kaiſer durch
Verleihung von Ordensdecorationen ausgezeichnet.
Schweiz. Die Bundesverjammlung iſt am 4. Juni in Bern
zu=
ſammengetreten. Der Nationalrath wählte Favon (radical). zum
Prä=
ſidenten, Stößel (radical) zum Vicepräſidenten. Der Ständerath wählte
Birmann (Centrum) zum Präſidenten, Wirz (klerikal) zum
Vice=
präſidenten.
Oeſterreich=Ungarn. Die hochofficiöſe Montagsrevue” beſpricht
das Vorgehen des Fürſten Bismarck in der Congofrage folgendermaßen:
„Das überſeeiſche Ausgreifen Frankreichs ſcheint jedenfalls die
Aufmerk=
ſamkeit Deutſchlands immer mebr in Anſpruch zu nehmen. England
iſt ja durch die egyptiſchen Verlegenheiten verhindert, gegen die
franzö=
ſiſche Poſition in Hinterindien entſchiedene Stellung zu nehmen. Allein
auch Deutſchland hat in dieſen Gebieten ernſte Intereſſen zu
vertheidi=
gen; denn der deutſche Handel hat dort eine Ausdehnung gewonnen,
welche die Forderung eines nachdrücklichen Schutzes ſeitens der Regierung
kaum mehr zurückweiſen läßt. In der Congofrage erfreute ſich
Deutſch=
land eines raſchen, durchgreifenden Erfolges. Nunmehr legt Deutſchland
auch in Angra Pequena in die Handels= und Colonialprwilegien
Eng=
lands Breſche und es iſt daher nicht unmöglich, daß die Reihe alsbald
an Frankreich kommt. Ernſte politiſche Differenzen ſind von dieſen
Ver=
wickelungen keinenfalls zu erwarten, aber ſie bieten doch ein intereſſantes
Bild von den gleichgearteten Beſtrebungen und dem intenſiven Ringen
nach einem möglichſt großen Antheil an der Entſcheidung der
weltpoli=
tiſchen Fragen. Das charakteriſtiſche Symptom bleibt jedoch daß
Deutſchland mit Nachdruck und Energie in den Wettkampf der Bölker
tritt.
Die Wahlbewegung iſt durch die Auflöſung der Landtage von
Mähren, Nieder= und Oberöſterreich, Salzburg, Steiermark, Karnten,
Bukowina, Schleſien und Vorarlberg nun auch diesſeits der Leitha
er=
wacht und finden die Neuwahlen zu den betreffenden Landtagen ſchon
im Laufe des nächſten Monats ſtatt. Jenſeits der Leitha iſt der
Wahl=
kampf anläßlich der Nenwahlen zum ungariſchen Reichstage bereits im
vollen Gange und hat jüngſt wieder eine jener „Eigenthümlichkeiten'
ge=
zeigt, durch welche ſich die Wahlen im Reiche der Stefanskrone von
jeher auszuzeichnen pflegen. In Klauſenburg (Siebenbürgen) attakirte
der Pöbel den Candidaten der liberalen Partei, Alexander Hegedus,
und deſſen Freunde, die ihn zu Wagen in die Stadt geleiteten, am
Pfingſtmontag mit Steinwürfen. wodurch gegen 60 Perſonen mehr oder
weniger ſchwer verletzt worden ſind. Auch in Doroszna iſt es am
gleichen Tage zu argen Wahlexceſſen gekommen, die von der ſogenannten
Unabhängigkeitspartei ausgingen.
In Gyergyolfäla (Siebenbürgen) hat die Wahlbewegung am 4. Juni
ebenfalls zu einem blutigen Zuſammenſtoße der Parteien geführt. Die
einſchreitende Gensdarmerie, mit Steinwürfen empfangen, gab Feuer,
wodurch 8 Perſonen getödet wurden. Auch 2 Gensdarmen erhielten
ſchwere Verletzungeu.
Frankreich. Eine am 4. Juni in Paris eingetroffene Depeſche
Millot's aus Tuyenquan meldet, dieſer Ort ſei von 2 Bataillonen und
5 Kanonenbooten angegriffen und nach ſchwachem Widerſtande beſetzt
worden. Die Reſte der Banden von Bacninh und Honghoa hätten
Tuyenquan vertheidigt. Millot kehre nach Hanoi zuruck, ſobald eine
Garniſon in Tuyenquan eingerichtet ſei. Eine Abtheilung von den
Truppen der Schwarzen Flaggen hätten ihre Unterwerfung angeboten.
Für die Belegung von Langſon, Chatke und Caobans mit Garniſonen
zu den feſtgeſetzten Terminen ſind die nothwendigen Maßregeln getrofſen
worden.
Die parlamentariſche Commiſſion über die für die Einfuhr
ameri=
kaniſchen geſalzenen Schweinefleiſches zu treffenden Maßregeln genehmigte
den Bericht des Referenten. Nach demſelben ſoll die Einfuhr ſolchen
Fleiſches nach vorheriger mikroſkopiſcher oder anderweitiger Unterſuchung
geſtattet, dagegen die Einfuhr friſchen Fleiſches aus Ländern, wo Fälle
von Trichinoſis conſtatirt ſind, verboten ſein.
Nach dem „National' hat der Ackerbauminiſter den Entwurf einer
Erhöhung des Einfuhrzolles auf Mehl fallen laſſen.
England. Am 3. Juni ſtürzte zwiſchen Salisbury und Winborne
ein Eiſenbahnzug theilweiſe den Damm hinab, wobei 4 Paſſagiere
ge=
tödtet und 25 verwundet wurden, worunter 6-8 ſchwer.
In den Londoner politiſchen Kreiſen iſt ein Artikel der „
Fort=
nightly Review' das Tagesereigniß, hinter welchem ſelbſt das Intereſſe
an den letzten Dynamit=Exploſionen zurücktritt. Ter Artikel behandelt
Englands auswartige Politik und iſt beſonders bemerkenswerth durch
eine geradezu beleidigende Sprache gegen den Fürſten Bismarck und
anderſeits durch ein ſtark aufgetragenes Lob des franzöſiſchen
Miniſter=
präſidenten Ferry. Der großes Aufſehen erregende Aufſatz iſt mit G.
unterzeichnet und glaubt man deshalb, daß er von Gladſtone verfaßt
oder von ihm wenigſtens inſpirirt ſei. Der engliſche Premier hat ſich
1282
freilich beeilt, erklären zu laſſen, daß er mit dem betreffenden Artikel
nichts zu thun habe, welche Erklärung aber vielfach auf Unglauben
ſtößt. Falls Mr. Gladſtone dem betreffenden Artikel wirklich nicht
fern=
ſteht, dann dürfte hierdurch auch die Haltung Deutſchlands auf der
Conferenz beeinflußt werden und zuar keinenfalls zu Gunſten der
eng=
liſchen Plane. Im Uebrigen iſt über das Zuſtandekommen der Conferenz
bis dato noch immer nichts Gewiſſes bekannt. Die Nachricht, daß die
franzöſiſcheengliſchen Verhandlungen bezüglich der Conferenz dem
Ab=
ſchluſſe nahe ſeien, wird jedoch von Paris aus beſtätigt.
Italien. In der Deputirtenkammer wurde am 4. d. M. die
An=
frage geſtellt, ob es wahr ſei, daß in Marokko ſich Ereigniſſe
vorberei=
teten, welche die politiſche Stellung des Landes modificiren würden.
Maneini erklärt, er werde am folgenden Tage antworten.
Egypten. Am Mittwoch früh ſchifften ſich in Port Said auf dem
engliſchen Aviſo „Jris= 250 Mann engliſcher Marine=Infanterie ein, um
ſich ſofort nach Suakin zu begeben.
Das meiſte Intereſſe an den jüngſten über die Sudanrebellion
ein=
gelaufenen Nachrichten erregt unſtreitig diejenige von einem angeblich in
der Landſchaft Darfor aufgetauchten neuen Mahdi. Der alte Mahdi,
Achmet Mohammed, ſoll gegen ſeinen Concurrenten Truppen ausgeſandt
haben, die aber von dieſem vollſtändig geſchlagen worden ſeien.
E109
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Steuercom=
miſſär des Steuercommiſſariats Worms, Steuerrath L.
Pfann=
müller auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treugeleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Juli d. J. an in den
Ruhe=
ſtand verſetzt; den-Steuercommiſſär des Steuercommiſſariats Langen
J. H. Elotz in gleicher Dienſteigenſchaft in das Steuercommiſſariat
Worms verſetzt; den Diſtrictseinnehmer der Diſtrictseinnehmerei Schotten
Fr. Lehr ſowie den Steuercontroleur des Steuercontrolebezirks Dieburg,
Steuerinſpector E. Naumann zu Steuercommiſſären der
Steuercom=
miſſariate Heppenheim bezw. Langen, mit Wirkung vom 1. Juli d. J.
an ernannt.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Eliſabeth traten geſtern
Nachmittag um 6 Uhr 40 Minuten in Begleitung der Großh. Familie
Ihre Reiſe nach Rußland an. Die Segenswünſche des ganzen Landes
begleiten Hochdieſelbe auf Ihrer Reiſe nach der neuen Heimath, in
wel=
cher ſie dieſelbe treue Ergebenheit und Verehrung wie im Heſſenlande
finden möge.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 10 enthält,
Bekanntmachung, die Aufſtellung der Grunbbücher zur Sicherung des
Grundeigenthums und des Hypothekenweſens betr.
) Stadtverordnetenſitzung vom 5. Juni. (Kurzer Bericht.)
Der Großh. Oberbürgermeiſter theilte zunaͤchſt mit, daß vorigen
Samstag er und die beiden Herren Beigeordneten von Ihrer Großh.
Hoheit der Prinzeſſin Eliſabeth in einer Abſchiedsaudienz empfangen
worden, wo die Abbildung des Bibliothekſchranks überreicht wurde, der
als Hochzeitsgeſchenk der Stadt geſtiftet worden. Ihre Großh. Hoheit
dankte freundlichſt für das ihr zugedachte Geſchenk und beauftragte den
Großh. Oberbürgermeiſter, der Stadtverordnetenverſammlung reſp. der
Stadt ihren Dank für die bewieſene Sympathie zu übermitteln. - Weiter
wurde Kenntniß von einem Dankſchreiben des Vorſtandes des
Hülfs=
vereins für die ihm wieder bewilligte Subvention gegeben, ebenſo von
einer mit zahlreichen Unterſchriften bedeckten Petition wegen Fortſetzung
des Straßendurchbruchs von der kleinen Kaplaneigaſſe bis zur
Mühl=
ſtraße; letztere ging vorläufig an die Baucommiſſion. — Kurz vor der
Sitzung war eine Petition des Vereins der hieſigen Gaſtwirthe
einge=
laufen, welche ſich ganz entſchieden gegen die geplante Vermiethung des
ehemaligen Rheinthorgebäudes als Wirthſchaftslocal wendet.
In die Tagesordnung eintretend beſchloß man, die unlängſt
ſtatt=
gehabte Verpachtung des ſtädtiſchen 60 Morgen großen Geländes an der
Hammelstrift nicht zu genehmigen, da durchſchnittlich nur 5 M. 50 Pf.
per Morgen geboten worden. Vor der neuen Verpachtung ſoll in
Ar=
heilgen bekannt gegeben werden, daß man ſonſt nöthigenfalls ein Theil
des fraglichen Geländes wieder in Wald umwandeln werde. — Einzelne
Stimmen befürworteten die Selbſtbewirthſchaftung. Namens der
An=
lagecommiſſion berichtete Stadtverordneter Wittich und wurde der
Commiſſionsantrag, in die neue Anlage längs des Exerzierplatzes die
Waſſerleitung einzuführen, auch daſelbſt ein Baſſin zu errichten, wofür
2 hieſige Bürger ein Geſchenk von 1000 M. zur Verfügung geſtellt, ſo
daß ſich der aus der Stadtkaſſe zu leiſtende Aufwand auf nür 1100 M.
beläuft, nach kurzer Debatte angenommen, ebenſo die fernere
Verwen=
dung des Stacheldrahts der weiteren Erwaͤgung empfohlen. Der Herr
Ober=Bürgermeiſter nahm noch Anlaß, den ungenannten
Schenk=
gebern den Dank der Stadt auszuſprechen.
Weiter wurde die Commiſſion für Veranlagung der Weinſteuer,
beſtehend aus den Herren Stadtv. Lautz und Ritſert, den Herren
Dingeldey, Eimer, Schröder und Stadtrechner Kriegk, als deren
Stell=
vertreter die Herren Stadtv. Diehl und Gaulé ſowie Rentner Keßler
zu fungiren haben, einfach wiedergewählt. — Auf Antrag der
Waſſer=
commiſſion wurde die Lieferung von etwa 60 Stück Waſſermeſſern
der Firma Spanner, die der Abſperrſchieber der Firma Bopp &ém Reuther
übertragen, während man ſich hinſichtlich der zu liefernden
Meſſing=
waaren für die Firma P. Gräf dahier entſchied.
Hierauf erſtattet der Hr. Ober=Bürgermeiſter an Stelle des
ſtellten Referenten Stadtv. Bergſträßer, der verhindert iſt der
tigen Sitzung beizuwohnen, eingehend Bericht über die Einziehung
Gemeinde Beſſungen in das Oetroigebiet der Stadt Darmſtadt. Geſi
auf ein ausführliches Gutachten des Octroiinſpectors, welches darle,
daß es abſolut unthunlich erſcheine auf das geſtellte Anſinnen
einz=
gehen, da jede Grundlage für den Maßſtab einer etwaigen Vertheilu,
des gemeinſam zu erhebenden Octrois mangele, beantragte die
Comn=
ſion einſtimmig Ablehnung der angebotenen Octroigemeinſchaft. Gau
befürwortete dagegen Veranſtaltung einer Enquete, da er von der ſelh,
ſtändigen Einführung des Octrois in Beſſungen eine Schädigung
Geſchäftswelt Darmſtadts fürchtete, ein Vorſchlag, welchen der Hr. Ob,
Bürgermeiſter als zwecklos entſchieden bekämpfte, während Hochſtätt.
für den Commiſſionsantrag eintrat. Diehm vertrat die Anſchauzm
daß es ſich empfehle, die Sache zu vertagen, bis die Frage der in k.
Luft ſchwebenden Vereinigung mit Darmſtadt an uns herantrr.
Wolfskehl betonte die Grundverſchiedenheit der Verhältniſſe, wele
eine gerechte Vertheilung der Octroieinnahmen unmöglich machtet
empfahl daher den Commiſſionsantrag. Rückert ſtimmte im Weſu;
lichen mit den von Gaulé entw ckelten Anſchauungen überein, beantu
Zurückverweiſung der Sache an die Commiſſion, um die Schärfe
beantragten Ablehnung thunlichſt zu mildern.
Karp wünſchte, daß Beſſungen Angaben über ſeinen Conſum uh
Fleiſch, Bier, Wein und Brennmaterialien machen möge, damit auf die
Grundlage über einen Vertheilungsmodus verhandelt werden köm
während Weber für den Commiſſionsantrag eintrat, Büchner anden
ſeits die Vertagung der Sache auf einen ſpäteren Zeitpunkt befürwort
ebenſo Vähr. Lehr wies Gaulé gegenüber nach, daß auch die Bl
ſunger Geſchäftsleute durch ein eigenes Octroiſyſtem geſchädigt würdel
die beantragte Oetroigemeinſchaft leicht zu einer übermäßigen Belaſtur,
der Controlverwaltung Darmſtadts, zu einer wirklichen Schädigu
der Stadt führen könnte. - Blumenthal und Genoſſen beantrag.
die Gemeinde Beſſungen zu erſuchen erſt Ermittelung über ihre
C=
ſumtionsverhältniſſe eintreten zu laſſen und das Reſultat hierher mih
theilen. Büchner und Genoſſen dagegen das Reſultat der Verhan
lungen wegen Anſchluſſes der Gemeinde Beſſungen an die Stadt Darr
ſtadt abzuwarten. - Bei der Abſtimmung wurde der Antrag Büchn
mit allen gegen 3 Stimmen abgelehnt, hierauf der Commiſſionsantn
mit 16 gegen 14 Stimmen angenommen, alſo die Oetroigemeinſch
abgelehnt
C Die Stadtverordneten genehmigten in geſtriger Sitzung
17 gegen 12 Stimmen im Princip die Ermäßigung der Gasprei
Ueber die Details wird in einer ſpäteren Sitzung berather.
2 Einem Soldaten des hieſigen Artill. Regts. wur de in der Kaſen G.
ſeine ſilberne Cylinderuhr entwendet.
In der Döngesborngaſſe wun
einem Handarbeiter verſchiedenes Bettzeug und einem Dienſtmann
der Lanagaſſe ſeine ſilberne Ankeruhr aus der Wohnſtube geſtohlen.
1 Wie wir hören, hat ein unlängſt in unſerer Nachbarſchaft aul
gebrochener Concurs den Intereſſenten Veranlaſſung zur Erhebung ein=
Anklage wegen Wuchers gegeben, auf deren Ausgang man geſpam,
ſein darf.
En
— Das Weltpanorama im Cafe Stamm befeſtigt ſich imme
mehr in der Gunſt des hieſigen Publikums. Wie bei allen ſeither ausk
geſtellten Anſichten, ſo iſt auch an dem Cyclus Oberitalien, Ischlh
Schweiz und Savoyen die Vortrefflichkeit der Aufnahmen zu erwähnch
Der Verband deutſcher Reichsfechtſchulen in Groß=
Gera=
hält am nächſten Sonntag den 8. I. M. ein Verhandsfeſt in den
Räu=
men des Gaſthauſes „zum Adler” dortſelbſt ab, deſſen Reinertrag den
ſchon beſtehenden Fonds zur Erbauung deutſcher Reichswaiſenhäuſer zh ln
gewendet wird.
E ngeſandt. Von den verſchiedenſten Seiten wird der dringenhl
Wunſch ausgeſprochen, daß in der Stadtkirche Sonntags zwiſchen dlh
Militärkirche und dem Zehnuhr=Gottesdienſt regelmäßig gründlich 9
lüftet werden möge. Am vorigen Sonntag war ſchon bei Beginn dsih
Gottesdienſtes eine unerträgliche Stickluft in dem Gebäude, ſo daß
ſo=
gar einzelne Damen wegen Uebelbefindens wegzugehen genöthigt waret,
Auch machte ſich an dieſem Tage der Mangel von Lehnen an da
hinteren Bänken des Chors, ſowie von Vorthüren an deh
Eingängen wieder ſo recht fühlbar. Es iſt nicht recht verſtändlich
daß Wünſche, die wie die in Frage ſtehenden, mit ſo wenig Mitteln er
füllt werden könnten, ſo lange lediglich „frommer zu bleiben
veru=
theilt ſind.
Mainz. 5. Juni. Für die Eiſenbahnverbindung Mainz=
Wie=
baden, welche ſchleunigſt in Angriff genommen werden ſoll, beginnen
bereits im Laufe der nächſten Tage die nöthigen Vermeſſungen. - Ein
große Anzahl Unterofficiere des 11. Armeecorps ſind nach Mainſs
commandirt, um den Uebungen des 11. Pionierbataillons beizuwohnen
Der Verkehr während der Pfingſttage auf unſeren Verkehrsanſtalter
war ein ganz außerordentlicher. Der Perſonenverkehr auf den Streckel
der Heſſiſchen Ludwigsbahn ſchwankt während dieſer Tage zwiſchel
20- 30,000 Menſchen während die Köln=Duſſeldorfer Dampfboote ühe
6000 Perſonen beförderten. Die Direction der Straßenbahn beförderk
an den beiden Tagen 16,300 Menſchen, davon am erſten Tage auf de=
Linie Gartenfeld=Ludwigsbahn 3800 und am zweiten Tage nach
Weiſenau 4200.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.