Darmstädter Tagblatt 1884


02. Mai 1884

[  ][ ]

145.

ind
Ubonnementspreis
ällthe bentenetas 1 Mart 50 pl. na
verübdk. k.) Bringerlohn. Auswärts werden von
anöſikeg) aeulen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Schaf
egengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dlich
vro Quartal incl. Voſitaufichlag
m

Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
EſLeeIed Anbiihüilureodthll.

Inſerate
werdmangenomnen: in Darmöth=
von
der Expedition, Rheinſtr. J. 93.
m Beſſungen von Friedr. B.oher,
Holzſtraße Nr. 36, ſowee ausw13
von allen Annonen=Erpeditia en

4
wie es
b und
m, welch
ſten ſteh

Amtliches Orga

für die Rekanntmachungen des Großh. Krei=amls. des Ernät Valipiamika und ſhmiliher Bohär

nen mitgol.N8 86.

Freitag den 2. Mai.

der 2hh

1884.

ſten, dur
ler Eineh
eichnmn.
Frachter;
als dr.
inter=
Pramn
ich trag
begeh.
Laͤ
Caonh
7 v0

b9
ertzm

34½

Lieferung vonBüreau=
bedürfniſſen
.
Die Anlieferung von Schreibmaterialien,
lbes Beleuchtungsmaterials (Petroleum)
und die Buchdruck= und lithographiſche
Druck=, ſowie Buchbinder=Arbeit pro
1884-85 für die unterzeichnete Behörde
ſoll bis zum 10. k. Mts.
im Submiſſionswege vergeben werden.
Bedingungen und Muſter ſind im
Amtslokale, Hügelſtraße 31-33 Parterre
Zimmer Nr. 10, einzuſehen und ſind
Ifferten ſchriftlich und verſiegelt bis da=
hin
einzureichen.
Darmſtadt, den 29. April 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4625
Haas.

Bekanntmachung.
Die zur Reparatur der Brücke an der
ſreisſtraße Darmſtadt-Gräfenhauſen
lahe der Pallaswieſe, nöthigen Zimmer=
Urbeiten, beſtehend in Lieferung und
Aufpaſſen von circa 15 Met., 10 Etm.
tarken eichenen Bohlen, ſowie desgleichen
0 Ifm. kiefernen Geländer=Holmen;
ſelnd Schloſſerarbeit, beſtehend in Lie=
erung
und Einziehen von 20 Kilo leichten
3chrauben, ſollen auf dem Submiſſions=
veg
vergeben werden.
bel Die Akkordbedingungen können Montag
len 5. und Mittwoch den 7. Ifd. Mts.,

anher 149
nends Kn
her.

Hesl Lormittags von 8-12 Uhr, bei dem
w-I interzeichneten, Beſſunger Schulſtraße 55,
ingeſehen werden. Die Gebote ſind ver=
egelt
und mit der nöthigen Aufſchrift
erſehen bis längſtens
Samstag den 10. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
heintd2s=
17luf der Regiſtratur Großherzoglichen
12
gn weisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
- inzureichen.
923) Darmſtadt, den 1. Mai 1884.
bes -
4626
Schreiner.

genehmigt. Vom 9. Mai an gibt Groß=
herzogliches
Rentamt Darmſtadt Abfuhr=
ſcheine
aus. Zuſammenkunft zur Ueber=
weiſung
des Holzes Montag den 12. Mai,
Morgens 8 Uhr, am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 29. April 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
Joſeph.
[4627
.
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do. gelh
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ſeine kräftige
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Kaffee
Ceylon
Coylon, grossbohnig, fein
Proanger, feinst gelb.
Ceylon, Plantation
menado, k gelb, hochfein
Ceylon, Perl, schwer .
lava, feinst braun..
feinst hochfein
Höcca, arab., hochfein und
Schwer.

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M. Pf.
. 75
85
90
1.
1. 10
1. 10
1. 20
1. 30
l. 30
1. 40
1. 40
1. 40
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wasser
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dunger
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Nr. 11 und Nr. II1 gegen alle Unreink
keiten der Haut und Hautkrankheiten.
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Ausfallen der Haare, Schuppenbildung Le=
Kopfhaut und als Waſchmittel der Kolſs
haut der Kinder.
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larrhe der Reſpirationsorgane u. der Vr.

dauungswege, Huſten Verſchleimungs
Appetitloſigkeit, Verdauungsbeſchwerden uth
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Direction der Krankenheiler Quelle
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[ ][  ][ ]

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Caſerne eine feinmöblirte Wohnung
von drei Zimmern mit Küche ꝛc., ſeither/
von einem Officier bewohnt, per ſofort.
4517) Bleichſtraße 43 Beletage fünf
Zimmer und alle ſonſtige Bequemlichkeiten
ſan eine ruhige Familie per 1. Auguſt.

p.
f

R86

997

noßloͤ

Oeutſche Reichsfechtſchuſe
VVerband Darmſtadt).
Samstag den 3. Mai, Abends 8 Uhr:
im grosson Saale des Saalbauos.

0IOUR

4635) Eine kinderloſe Frau wünſcht
Monatdienſt. Kirchſtraße 19.
4636) Ein zuverläſiges Mädchen,
welches gut bürgerl. kochen u. die Pflege
kleiner Kinder ſelbſtſtändig verſteht, ſucht
Stelle. Stellenbureau Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.
4637) Geſunde Schenkammen kön=
nen
nachgewieſen werden bei Frau Trietſch
in Eberſtadt, alte Darmſtädter Straße 6.

4638) Tapeziergehülfe geſucht
J. Böttinger, Georgenſtraße II.
4639) Ein Junge von 14-16 Jah=
ren
findet Beſchäftigung.
B. Steul, Mühlſtraße 28.
EAhannzrrce.
Un einen gebildeten Herrn oder auch
1 Dame kann ein ſchön möblirtes,
Zimmer zu mäßigem Preiſe ſofort ab=
[4564
gegeben werden.
Näheres Friedrichsſtraße Nr. 19.

zur Beſten der Errichtung deutſcher Reichswaiſenhäuſer,
unter gütiger Mitwirkung der Fräulein Sidonie Roth, Großh. Hofopernſängerin,
der Herren Kammerſänger Feßler, Hofſchauſpieler H. Edward und Hacker, Hof=
muſikdirector
Fritz Keiſer, Pianiſt Wolff aus Frankfurt, Hofconcertmeiſter O. Hohl=
feld
, Harfenvirtuoſe Wiedemann, Kammermuſiker Lehning, Oelsner, Ohls,
Petr und Reitz.
Program m.
1) Septett für Cornet Piſton, 2 Violinen, Viola, Cello, Contrabaß und Clavier
von Saint=Sasns, vorgetr. von den Herren Lehning, Hohlfeld, Petr, Oelsner, Reitz,
Ohls und Wolff; 2) Prolog, gedichtet von Carl Schäfer, geſprochen von
Herrn Edward: 3) a. Wenn ſtill in ſeinen letzten Flammen' von Spangenberg,
b. Lied von Sorrent von Baumgärdtner, c. Vorrei moriri von Joſti, geſungen
von Fräul. Roth; 4) Ballade, altruſiſche Melodie für Harfe, Componiſt unbekannt,
aufgefunden von Herm. Ritter, vorgetr. von Herrn Wiedemann; 5) A. Gelb rollt
mir zu Füßen! von Rubinſtein, b. Gott hieß die Sonne glühen! von Rubinſtein,
c. Frühlingsnacht! von Schumann, geſungen von Herrn Feßler; 6) a. Valse de
Concert von Wieniawski, b. Elfentanz' von Popper, vorgetr. von Herrn Wolff.
2
1
G
Lobande Bilder:
arrangirt von Herrn Profeſſor B. König.
Dichtung geſprochen von Herrn Hacker.
14640
1) Nach dem Begräbniß der Eltern.
2) Wie ſorgen wir für die armen Waiſen, eine Fechſchulberathung.
3) Der Waiſen Heim.
Der Concertflügel iſt aus dem Pianofortelager von A. W. Zimmermann.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz 3 M. nummerirter Platz M. 250, Saal 2 M.,
ſowie Karten für Mitglieder 1 M., ſind in der Muſikalienhandlung von G. Thies,
bei D. Faiz & Söhne, Carl Will, Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 7, ſowie bei Inſpector
Velten und Abends an der Kaſſe zu haben.
An der Abendkaſſe können Eintrittskarten für Mitglieder 1 Mk. nur gegen
Vorzeigung der Mitgliedskarte pro 1884 verabfolgt werden.
Nach Beendigung des Concertes findet eine Verlooſung freiwillig zu obigem
Zwecke geſtifteter Gegenſtände ſtatt, zu welcher Looſe 3= Pfg. an den vorgenannten
Stellen zu haben ſind.
Dus Fest-Comité.
E
Auchener & Münchener
V6
Leuét-GrSlonsrUltzurueseilsonai.
Der Geſchäftsſtand der Geſellſchaft ergibt ſich aus den nachſtehenden Reſul=
taten
des Rechnungsabſchluſſes für das Jahr 1883:
Grundkapital
Mk. 9,000,000-
Prämien= und Zinſen=Einnahme für 1883
8,362809
Prämien=Ueberträge
10321362 20.
Mk. 27684171 20.
Verſicherungen in Kraft am Schluſſe des Jahres 1883 4910544595
Darmſtadt, den 1. Mai 1884.
Carl Hornmann, Gene alAgent in Darmstadt.
Kaufmann Ludwig Sehneider in Darmſtadt,
Bürgermeiſter Bender in Nieder=Namſtadt,
Bürgermeiſtereigehülfe Hirsch in Arheilgen,
Gaſtwirth Ludwig Hropp I. in Beſſungen,
(4641
Agenten der Geſellſchaft.

[ ][  ][ ]

R86

ſrossh. kechnische Hochschule Darmstadt.

Gursus für Pharmacenten.
Vorlesungen yud Vebungen im Sommersemester 1884.
Organische Chemie 5 St., Prof. Dr. Staedel. Chemische Vebungen fünk
Nachmittage, ders. Experimentalphysik 5 St., Prof. Dr. Dorn. Analvtische
Chemie 4 St., Prok. Dr. Thle. Chem. Nachweis der Gifte 1 St., ders. Vegeta-
bilische
Morphologie 3 St., Vortrag mit Demonstrationen, Prof. Dr. Dippel.
Mikroskopisches Praktieum (mit besonderer Berücksichtigung der pharmaceu-
tischen
Rohstoffe) 6 St., ders. Anleitung zum Untersuchen und Bestimmen
officineller Pflanzen 2 St., Ober Med. Ass. Dr. Voth. Botanische Excursionen,
Prof. Dr. Dippel und Ober-Med. Ass. Dr. Voth.
Bezüglich aller übrigen Vorlesungen und Jebungen wird auf das bei un-
serem
Secretariate gratis erhältliche Programm der technischen Hochschule kür
das laufende Studienjahr verwiesen. Ein vollständiger Studienplan für Phar-
maceuten
ist gleichfalls von unserem Seoretariate zu bezichen. - Beginn der
besonders für Pharmaceuten bestimmten Vorlesungen: S. Mai. Eine phar-
maceutische
Staatsprüfung findet in diesem Sommer statt und sind Anmel-
dungen
hierzu an die unterzeichnete Direction zu richten.
[4643
Direction der ſechnischen Hochschule: Dr. Staedel.

uhon der Reiſe zurückgekehrt, hab
M ich unterm Heutigen meine
Jahnärnthche 1TaIls
wieder übernommen.
Darmſtadt, den 3. Mai 188.
Dr. BudaC,

Hofzahnarzt,

Rheinstraz.

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[4644

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 2. Mai.
10. Vorſtellung in der 9. Abonnementsabtheilun.
Der Probepfeil.
Luſtſpiel in 4 Acten von Oscar Blumenthal,
Anfang 2 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Sonntag, 4. Mai.
Zum erſten Male wiederholt:
CaLomha.
Lyriſches Drama in 4 Acten von Franeis Hüſſer
Muſik von A. C. Mackenzie.

[4647

Todes=Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Verwandte,
Freunde und Bekannte ſſtatt jeder weiteren Mittheilung
von dem heute Nachmittag erfolgten Ableben unſerer
lieben Gattin, Mutter, Schwägerin und Tante
Charlotte Hgert, geb. Blödel,
in Kenntniß zu ſetzen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. April 1884.
Die Beerdigung findet Freitag den 2. Mai, Nachmittags
4 Uhr, ſtatt.

Lodes=Anzeige.

[(4648

Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Verwandte,
Freunde und Bekannte von dem nach längerem Leiden
erfolgten Ableben unſeres lieben Gatten, Vaters, Bruders
und Schwagers
Hofdachdecker Val. Reller
in Kenntniß zu ſetzen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliehenen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1884.
Die Beerdigung findet Sonntag den 4. Mai, Vormittags
8¼ Uhr, ſtatt.

(4649

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Theilnahme bei dem
uns ſo ſchmerzlich betroffenen Verluſte unſers lieben Gatten,
Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Bruders und Onkels,
des Lehrers
Fhilipp Hlier
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir Allen
unſern tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 30. April 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Volitiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 2. Mai.
Deutſches Reich. Das Befinden der Kaiſerin, welche an einer
Erkältung erkrankt war, hat ſich gegenwärtig derartig gebeſſert, daß die
hohe Frau täglich einige Stunden außerhalb des Bettes zubringen kann.
Inſofern hat die Erkrankung der Kaiſerin aufgehört, ein Grund für
die Verſchiebung der Abreiſe des Kaiſers nach Wiesbaden zu ſein, in=
deſſen
wird letztere doch nicht vor Ende nächſter Woche erfolgen, da die
Unſicherheit, welche zur Zeit noch in den Witterungsverhältuiſſen herrſcht,
einen vorzeitigen Beginn der Frühlingscuren des Kaiſers verbietet. E,

dürfte daher auch die anläßlich der Vermählungsfeierlichkeiten am Groß
herzoglichen Hofe in Darmſtadt geplant geweſene Begegnung zwiſcher

Kaiſer Wilhelm und der Königin Victoria wieder aufgegeben worde:
ſein, da dieſelbe ſpäteſtens zu Anfang kommender Woche Darmſtadt wie
der zu verlaſſen gedenkt.
Die Commiſſion für das Unfallverſicherungsgeſetz genehmigte i
ihrer Sitzung vom 30. April die Paragraphen 11 Ermittelung de
Verſicherungspflichtigen im Betrieb) und 12 (freiwillige Bildung vo=
Berufsgenoſſenſchaften) unverändert, Paragraph 13 mit einem Antra=
Lohren, wonach innerhalb 10 Jahren ein Reſervefonds in der Höhe de=
einmaligen
Jahresbedarfs in dem Beharrungszuſtande bis zum Belau
von 20 Millionen anzuſammeln iſt, und den Antrag Maltzahn, di=
Zinſen des Reſervefonds, nachdem letzterer die ſtatutenmäßige Höhe er
reicht, den Einnahmen zu überlaſſen; ferner wurde der Antrag Viehl
wonach der Reſervefonds wieder zu ergänzen iſt, wenn derſelbe in An=
ſpruch
genommen war, gleichfalls angenommen.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt am Dienstag die dritte Be
rathung der Jagdordnung zu Ende geführt worden. Der Reſt der Vor=
lage
wurde meiſt nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung genehmigt:
einzelne Paragraphen wurden mit nicht ſehr weſentlichen, meiſt redac=
tionellen
Aenderungen angenommen. Der vielgenannte Sonntagspara=
graph
iſt dahin gefaßt worden, daß an Sonn= und Feſttagen alles Hah=
treibjagen
und während des Gottesdienſtes jede Jagdausübung über=
haupt
verboten iſt. In der am Mittwoch ſtattgefundenen deſnitiven
Abſtimmung dürfte ſodann das ganze Geſetz angenommen worden ſein.
Oeſterreich=Ungarn. Fürſt Alexander von Bulgarien traf amz
27. April Nachmittags aus Sofia in Wien ein und empfing bereits um
3 Uhr einen Beſuch des Kaiſers. welcher ungefähr eine halbe Stunde
bei ihm verweilte. Um 5 Uhr fuhr Fürſt Alexander in beigeſtellten
Hofequipagen nach Schönbrunn zur Gegenviſite und machte dem Prinzen=

[ ][  ][ ]

parten
in d
43

Seopolb und der Prinzefin Giſela ſeine Aufwartung und ſetzte am 28. Großh. Hoheit Prinzeiſin Irene. - Se. Hoheit der Erbprinz von An=
loie
Reiſe nach Darmſtadt fort.
lerſten Tagen des Juli ſtattfinden ſollen. Die . und 6. Artilleriebrigade, Battenberg. - Se. D. Prinz Franz Joſeph von Battenberg.- Se.
ſdie berittenen Batterien, welche in Toul, Luneville und Nancy ſtationi= Erl. der Graf zu Erbach=Schönberg.
ren, werden an dieſen Manövern Theil nehmen, welche von dem Gene=
ral
de la Jaille geleitet werden. Demſelben werden auch die Diviſions= von Meiningen ſah der heiligen Handlung von dem Fenſter des Für=
generäle
des Artillerie=Comites und General Lavocat, Director im ſtenſtuhles aus zu.
Kriegsminiſterium, beiwohnen. Auch der Kriegsminiſter wird ſich auf
ſeinige Tage nach Chalons begeben.
79 Stimmer. von der Regierung bekämpfte Bill, welche die Leichen= übrigen Toiletten der Allerhöchſten und Höchſten Damen herrſchte die
werbrennunz cliſirt.
Frankreich, die Einladung zur Conferenz thatſächlich aceeptirt. Das=
ſelbe
Blatk meldet aus Kairo: Ein Telegramm aus Aſuan conſtatire Linken des ſilbergedeckten Altars; die Herren und Damen des Gefolges
die Ankunft zuverläſſiger Boten, welche verſicherten, Osman Digma nahmen Stellung hinter den Fürſtlichen Herrſchaften zu beiden Seiten
beabſichtige Aſſuan ſofort anzugreifen.
von Portsmouth ein. Die weiteren Ermittelungen haben ergeben. daß ſonderen Einlaßkarten verſehenen Perſonen beſetzt.
Bombay ausgebrochen wär; es erkrantten acht Soldaten, wovon 6 ſehr ausgegeben worden, um den Zug zu ſehen.
raich, theilweiſe binnen weniger als einer Stunde, nach der Urkrankuͤnz
ſtarben. An Bord des Schiffes waren im Ganzen 1242 Perſonen.
Regierung und 98 Oppoſitionelle aller Schattirungen.
welche das Depot in Santa Coloma (Cataloniend verließen, um zu ver= und der Hofceremonienmeiſter.
ſuchen, das Land zum Aufſtande zu bringen, heute Morgen gefangen
genommen wurden. Mangano iſt getödtet, ſeine Bande hat ſich dem lang hinwallenden Schleier geſchmückt und wurde von Sr. Königl.
erſtreut.
und den größeren Städten Deutſchlands ca. 200 Millionen Pfund ge= und das Band mit dem Großkreuz des Großherzoglichen Ludwigsordens;
Feſtſtellung der Repartition iſt bisher nicht möglich geweſen.
Caypten. Am 30. April Vormittags traf in Kairo eine Depeſche damen ſchloſſen den Zug.
des Golverneurs von Berber ein, worin er um Verſtärkungen anſucht
und wiederholt die Regierung beſchwört, ihn nicht zu verlaſſen. Seit= in die Kirche empfangen, geleiteten Se. Königl. Hoheit der Großherzog
Telegraphiſten Berber verließen.
Vereinigte Staaten Ein in New=York eingelaufenes Telegramm
Joſe eine Exploſion ſtattgefunden hat, durch welche die benachbarten Seite derſelben.
Gebäude ſtark beſchädigt wurden. Die Zahl der Todten iſt noch nicht
feſigeſtellt, es ſind aber bereits mehrere Leichen aufgefunden.

Die Vermählungs=Feier am Großherzoglichen Hofe.
regſte Treiben in den geſchmackvoll und reich geſchmückten Straßen, na= Kanonenſchüſſe einer im Großh. Schloßgarten aufgeſtellten Batterie.
mentlich in der via triumphalis vom Neuen Palais bis zum Schloſſe,
durch welche das Brautpaar und die Fürſtlichen Feſtaäſte zu palſiren Jeſu Chriſti= ſchloſſen die würdige und erhebende Feier.
hatten. Trotz des enormen Zuſammenſtrömens von Menſchen aus Nah
kleidſamen Gala=Tracht poſtirt waren.
In raſcher Reihenfolge erſchienen nunmehr die Wagen mit den Hoheit Prinz Alexander J. D. die Prinzelſin von Battenberg.
Hohen Feſttheilnehmern und nachdem kurz nach 5 Uhr die Höchſten
un den Aſſembleezimmern von dem Staatsminiſter Freiherrn v. Starck der Deutſche Krouprinz brachte das Hoch auf das neuvermählte Paar
als Miniſter des Großh. Hauſes vollzogenen Standesact. Alsbald
folate in der mit Topfgewächſen und Guirlanden prachtvoll geſchmückten gende:
Hofkirche die kirchliche Trauung. Der Zug Ltweyte ſich aus den Aſſemblee=
Ordnung:
Ihre Majeſtät die Königin Victoria.
Erbgroßherzog und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Alixz. Ihre
- Se. Königl. Hoheit der Prinz von Wales und Ihre Kaiſerl. und
- Se. Königl. Hoheit Prinz Albert Victor von Wales und Ihre
Königl. Hoheit die Landgräfin von Heſſen. - Se. Königl. Hoheit Prinz
Meiningen. - Se. Königl. Hoheit der Landgraf von Heſſen und Ihre
Königl. Hoheit die Prinzeſſin Victoria von Preußen. - Ge. Hoheit der
Fürſt von Bulgarien und Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Eliſabeth.-

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halt und Ihre Hoheit Prinzeſin Eliſabeth von Heſſen.-
Se. Großh.
Frankreich. Der Kriegsminiſter hat die Entſcheidung getroffen, Höheit Prilz Heinrich ünd Ihre D. die Gräfin Grbach=Schönberg. die großen Artilleriemannöver auf dem Felde zu Chalons in den Se. Großh. Hoheit Prinz Wilhelm. - Se. D. Prinz Heinrich von
Eine Urenkelin der Königin, die fünfjährige Prinzeſſin Feodora
Ihre Majeſtät die Königin erſchien in ſchwarzer Seidenrobe mit
weißer Spitzencoiffure, Sie war mit Diamantendiadem, dem Band des
Engkand. Das Unterhaus verwarf am 30. April mit 149 gegen Hoſenband=Ordens und mehreren anderen Orden geſchmückt. Bei den
weiße Farbe vor; die Herren trugen ſämmtlich Militär=Uniform mit
Den Dafih News zufolge hätten alle Mächte, ausgenommen dem Band des Ludwigs=Ordens und engliſchen oder anderen Ketten.
Die Hohen Fürſtlichen Paare begaben ſich zur Rechten und zur
des Altars. während die zur Feier geladenen Gaſte im Schiff der Kirche
Der Transportdampfer Crocodilen lief am 30. April in den Hafen Aufſtellung genommen hatten. Die Tribünen waren von den mit be=
Für den weißen
die Cholera bereits einige Tage nach dem Abgange des Schiffes von Caal waren etwa 150, für den inneren Schloßhof 350 Einlaßkarten
Demnächſt betrat der Zug des Hohen Brautpaares auf dem im
Vorſtehenden angegebenen Weg die Hofkirche. Er wurde eröffnet durch
Spauien. Das definitive Wahlrejultat ergibt 329 Anhänger der die zur Aufwartüng bei der Prinzeſſin Braut befohlenen Kammerherren.
An ſie ſchloſſen ſich der Staatsminiſter, die Oberſthof= und Hofchargen,
Das amtliche Blatt vom 30. April zeigt an, daß die Officiere, die General= und Flügelajdutanten, ſow ie der Vorſtand des Cabinets
Die Prinzeſſin=Braut war mit Diamanten und Myrthenkrone und
Hoheit dem Großherzog und Sr. Großh. Hoheit dem Prinzen Alexander
Rußland. Auf die neue Anleihe wurde in Amſterdam, in Berlin geführt. Der Durchlauchtige Bräutigam trug engliſche Marine=Uniform
zeichnet; die Repartition dürfte etwa 5 pCt. betragen. Eine genalle ihn führten Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Karl und Ihre Durchl.
die Prinzeſſin von Battenberg. Die Oberſthofmeiſterin und die Hof=
Nachdem die Hofgeiſtlichen das Hohe Brautpaar bei ſeinem Eintritt
dem iſt kein weiteres Telegramm eingelaufen und man glaubt, daß die und Se. Großh. Hoheit der Prinz Alexander die Prinzeſſin=Braut vor
den Altar auf die linke Seite der Kniebank.
Ihre Könial. Hoheit die Prinzeſſin Karl und Ihre Durchl. die
aus Havana vom 29. April meldet, daß im Pilvermagazin zu San Prinzeſſin von Battenberg führten den Durchl. Bräutigam auf die rechte
Demnächſt begann die Trauungseeremonie. Sie wurde mit dem
von dem evangeliſchen Kirchengeſangverein ausgeführten Choral Lobet
den Herren, den mächtigen König der Ehren' eingeleitet. Auf den
Choral folgte die Anſprache des Oberhofpredigers Dr. Bender und die
Schriftverleſung. An ſie ſchloß ſich der Chorgeſang. Jeſu geh voran.
Wie für die Angehörigen unſeres Hohen Fürſtenhauſes ſo war der Es folgte die Einſegnung des Hohen Brautpaares durch den Geiſtlichen
vorgeſtrige Tag auch für die geſammte Bewohnerſchaft der Reſidenz ein und der Chor: Der Segen des Herrn ſei über Euch. Die Ausſprache
Anlaß zu ungetrübter Freude. Die warme Frühlingsſonne beichien das des Jaworts und den Act des Ringwechſels kündeten dreimal zwölf
Schlußgebet und Segen und der Chor Die Gnade unſeres Herrn
Dem neuvermählten Paare wurden hierauf von Ihrer Majeſtät der
und Fern herrſchte muſterhafte Ordnung und iſt keinerlei Unfall zu er= Königin und den nächſten Anverwandten die Glückwünſche dargebracht,
wähnen. Gegen 4 Uhr bezog die Leibcompagnie des Garde=Regiments welchen eine Gratulationscour in den Aſſemblezimmern folgte. Die
Nr. 115 mit Muſik und fliegender Fahne die Hauptwache, an welcher Höchſten Herrſchaften verließen in gleicher Reihenfolge die Hofkirche wie
ſauch Mannſchaften der Garde=Unterofficiers=Compagnie in ihrer neuen dieſelben eingetreten waren. Nur führten hierbei Se. Königl. Hoheit
der Großherzog Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzeſſin Karl, Se. Großh.
Im Kaiſerſaal fand hierauf Abends 6 Uhr die Galatafel ſtatt, an
Herrſchaften eingetroffen waren, begann die heilige Handlung mit dem welcher im Ganzen 130 Perſonen Theil nahmen. Se. Kaiſerl. Hoheit
aus. Die Tafel=Ordnung war nach der Darmſtädter Zeitung die fol=
Neben dem Hohen Brautpaar ſaßen und zwar zur Rechten der
Aͤmmern über die Treppe im innern Schloßgof durch einen zeltartig Braut Seine Königliche Hoheit der Großherzog; die Prinzeſin von
angelegten Gang nach der Schloßkirche, und zwar in der nachfolgenden Wales, der Deutſche Kronprinz, die Prinzeſin Beatrice, der Prinz
Wilhelm von Preußen, die Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen, der Erb=
Se. Königl. Hoheit der prinz von Anhalt, die Prinzeſſin Lothar von Yienburg: der Erbgroß=
herzog
, die Lady Churchill, der Graf zu Erbach=Schönberg, Fräulein
Königl. HH. die Prinzeſſinnen Luiſe, Victoria und Maud von Wales. v. Cohauſen, Lord Carlingford, Frln. v. Ditfurt, General Ponſonby;
- Ce. Kaiſerl. und Königl. Hoheit der Kronprinz des Deutſchen Reichs zur Linken des Bräutigams ſaßen Ihre Königliche Hoheit die Prinzeſin
und von Preußen und Jare Königl. Hoheit die Prinzeſin von Wales. Carl, der Prinz von Wales, die Deutſche Kronprinzeſſin, der Prinz
Heinrich von Preußen, die Erbprinzeſſin von Meiningen, der Prinz
Königl. Hoheit die Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs und von Heinrich, die Gräfin zu Erbach=Schönberg, der Fürſt zu Solms=Lich,
Preußen. - Se. Königl. Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen Lady Amphtill, Graf zu Solms=Laubach, Miß Knollys, Viscount
und Ihre Königl. Hoheit Prinzeſſin Beatrice von Großbritannien./ Bridport, Freiin v. Grancy, Lord Amphtill, Frein v. Schäffer und
Staatsminiſter Frhr. v. Starck.
Der Braut gegenüber ſaßen Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander,
Heinrich von Preußen und Ihre Königl. Hoheit die Erbprinzeſſin von dem Bräutigam gegenüber die Prinzeſſin von Battenberg. An Letztere
ſchloſſen ſich an der Prinz Albert Victor von Wales, die Landgräfin
von Heſſen, der Fürſt von Bulgarien. die Prinzeſſin Ella, der Prinz
Wilhelm, Freifrau du Thil, der Prinz Franz Joſeph von Battenberg;
Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Wilhelm von Heſſen und Ihre 1 neben dem Prinzen Alexander folgten die Prinzeſin Bictoria von Preußen,
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[ ][  ]

1R
1000
der Landgraf von Heſſen, die Prinzeſſin Irene, der Prinz Friedrich
Wilhelm von Heſſen, Frau Stumm, der Prinz Heinrich von Battenberg,
Freifrau v. Starck, der Fürſt Iſenburg=Büdingen, Freifrau v. Locqueng=
hien
, Graf Görz, Freifrau v. Röder, der königlich preußiſche Geſandte
Stumm.
Die übrigen Geladenen ſchloſſen ſich den Genannten an den Lang=
ſeiten
und den Querſeiten der hufeiſenförmig geſtellten Tafel an. Die
Capelle des 1. Großh. Infanterie=Regiments Nr. 115 concertirte während
der Tafel.
Das Brautpaar verließ, von den Anverwandten mit Reis und
Pantoffeln beworfen, um 1,10 Uhr das elterliche Haus in einem Wa=
gen
, der mit 4 Rothſchimmeln beſpannt war.

Darmſtadt, 1. Mai.
Se. Kaiſerl. Hoheit der Deutſche Kronprinz trat Seine Rück=
reiſe
nach Potsdam geſtern Abend 6 Uhr 30 Minuten an.
- Se Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen iſt geſtern
Vormittag 6 Uhr 40 Minuten nach Berlin abgereiſt.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen begibt Sich
heute Mittag von hier nach Karlsruhe.
Die Kaiſerin von Oeſterreich reiſte geſtern von Heidelberg
via Mannheim=Biblis=Groß=Gerau mittelſt Extrazugs nach Amſterdam.
Baron Stephan Schey in Wien, Sohn des verſtorbenen
Großh. heſſiſchen Generalconſuls Baron Friedrich Schey, hat aus An=
laß
der Vermählung Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Victoria von
Heſſen mit Sr. Durchlaucht dem Prinzen Ludwig von Battenberg den
anſehnlichen Betrag von 200 Mark für hieſige milde Anſtalten ge=
ſpendet
, welche durch V. ittelung des Herrn Oberſt Freiherrn von
Rotsmann nach der Intention des Spenders mit je 400 M. vertheilt
worden ſind: 1) An den Altce=Frauenverein, Abtheilung für Waiſen=
pflege
; 2) an das Diaconiſſenhaus Eliſabethenſtift: 3) an das Mathilden=
Landkrankenhaus und 5) an die Kleinkinderſchule. Ehre dem edlen
Geber, welchem das freudiae Ereigniß in der Großh. Familie Veran=
laſſung
geboten hat, ſeinem Wohlthätigkeitsſinn in ſo freigebiger Weiſe
Genüge zu thun! Des wärmſten Dankes der beſchenkten Anſtalten und
ihrer Schutzbefohlenen darf er verſichert ſein.
O In der geſtrigen Sitzung der Strafkammer wurde Nähmaſchinen=
fabrikant
Ad. Opel zu Rüſſelsheim wegen Vergehen gegen das Patent=
geſetz
zu 800 M. Geldſtrafe, Publication des Urtheils und Tragung
ſämmtlicher Koſten verurtheilt. Die verurtheilte Firma hatte nämlich
einen Mechauismus zum ſelbſtthätigen Auslöſen des Schiffchens, auf
den die Firma Pfaff in Kaiſerslautern ein Patent beſitzt, unbefugt zur
Anwendung gebracht. Mit dieſem Urtheil iſt ſelbſtverſtändlich die civil=
rechtliche
Seite des Rechtsſtreits noch nicht erledigt.
Der von der berühmten Firma G. Heck in Dietz zur Vermäh=
lungsfeier
der Prinzeſſin Victoria mit dem Prinzen Ludwig von
Battenberg gelieferte Tafelaufſatz hat eine Höhe von 140 Meter
und beſteht aus 3 Theilen, von welchen der Sockel echt vergoldet und
mit Arabesken verziert iſt. Das Mittelſtück war dazu beſtimmt einen
rieſigen ey. 1ichen Hochzeitskuchen zu tragen. An dem ſäulenartigen
Aufbau ſino in kunſtvoller Weiſe Symbole der Marine angebracht,
welcher Prinz Ludwig angehört; zwei prächtige Amors als Matroſen,
die linke Hand auf einen Anker geſtützt, in der rechten die Fahne, er=
heben
ſich vis-a-vis über Muſcheln mit fließendem Waſſer, im Hinter=
grunde
die Großh. heſſ. Wappen, naturgetreu modellirt und echt ver=
goldet
. Das zweite vis-a-vis bilden zwei in Muſcheln waſſerſpeiende
und auf dem Rücken Amors Fahnen tragende Delphine. Der obere
Theil beſteht aus dem Hochzeitstempel, welcher auf 8 Säulen ruht.
Am Fuße desſelben befinden ſich 8 ſitzende, Guirlanden haltende und
heſſiſche Fahnen ſchwingende Amors. Ueber der echt vergoldeten Kuppel
erhebt ſich die Schutzgöttin. Im Innern befindet ſich ein Löwe mit
dem Heſſen=Battenberg'ſchen Allianzwappen, deſſen Haupt mit einer
Krone geſchmückt iſt. Drei unter einem Himmel ſchwebende Engel ſtreuen
über das Monogramm L und V Blumen aus. Der ganze Aufſatz
macht einen impoſanten Eindruck.
Nach den erſten gelungenen Verſuchen ſoll der Perron des
Main=Neckarbahnhofs während der nächſten Zeit elektriſch beleuch=
tet
werden.
Einem Kaufmann aus Beſſungen wurde Dienstag Abend wäh=
rend
der Serenade auf dem Louiſenplatz eine goldene Ankeruhr nebſt
goldener Kette entwendet. - Am Mittwoch gelegentlich der Vermäh=
lungsfeierlichkeiten
wurden zwei Zuſchauer auf dem Marktplatz von den
Taſchendieben nicht verſchont. Tei Einen wurde ein Portemonnaies mit
circa 148 M. aus der Hoſentaſche und dem Andern ein ſolches mit ca.
40 M. Inhalt aus der Rocktaſche entwendet.
Das Haus des Privatier Simon Adler, Georgenſtraße 11
wurde um die Summe von 47000 M. an Herrn Hoftapezier Carl
Glückert verkauft.
Jugenheim, 1. Mai. Geſtern Abend gegen 10 Uhr kam Prinz
Ludwig von Battenberg und Prinzeſſin Victoria hier an
Der Ort iſt feſtlich geſchmückt.
Mainz, 1. Mar. Die Generalverſammlung der heſſiſchen Lud=
wigsbahn
beſchloß in ihrer geſtrigen Sitzung die Vertheilung einer
Dividende von 4½ pCt.: zugleich wurde nach bedeutenden Zuweiſungen

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an den Erneuerungs= und Reſervefonds ſowie an die Penſionskaſſe nods
122,116 M. auf neue Rechnung vorgetragen. In den Verwaltungsrat.
ſind die Herren Rechtsanwalt Falker und Commerzienrath Reuleaux ne=
eingetreten
.
Mainz, 1. Mai. Bei der Ziehung der 3. Claſſe der Mainze
Kirchenbaulotterie fiel der 1. Gewinn auf Nr. 66613, der 2. auf
Nr. 2213, der 4. auf Nr. 62300, der 5. auf Nr. 73007, der 7. au=
Nr. 1611, der 8. auf Nr. 5528 und der 10. auf Nr. 50423.
Frankfurt, 1. Mai. In der Sache des Kaufmanns Max Fulda.
gegen den eine Vorunterſuchung wegen eines angeblich bei Gelegenhei.
des auf ihn verübten Raubanfalls geleiſteten Meineids und damit
Zuſammenhang ſtehenden Betrugsverſuchs eingeleitet war, iſt, wie di
Frkf. 3tg. erfährt, von Seiten der Staatsanwaltſchaft die Einſtellun,
des Verfahrens beantragt worden, da die Unterſuchung nicht die gerinſten,
Anhaltspunkte für die erhobene Beſchuldigung zu Tage gefördert, alſ
auch die vollſtändige Unſchuld des Herrn Fulda ergeben hat.

1 Der Exercierplatz.
Die für Darmſtadt ſo überaus wichtige Frage: was hat zu ge=
ſchehen
, um die Einwohner dieſer Stadt vor den für ihre Geſundhei=
nachtheiligen
Folgen der immer mehr und mehr zunehmenden En=
graſung
des Exercierplatzes zu ſchützen, iſt in Folge der wieder
holten Anregung des Tagblattes wieder einmal zur Discuſſion ge=
ſtellt
. Wie überall, wo es gilt, einen bedenklichen Mißſtand zu beſei
tigen, hören wir auch hier wiederum Stimmen, die da meinen, diſP
Vorwürfe gegen den Exercierplatz und ſeine Staubmaſſen ſeien über
trieben. Man ſolle - ſo meint man - nur die Waſſerfäſſer auf de
chauſſirten Straßen der Stadt ausgiebiger verwenden, dann werd
Allem abgeholfen ſein. Dieſen Stimmen gegenüber verweiſen wir au
die ſchwer wiegende Thatſache. daß die Sterblichkeitsziffer Darmſtadt;
fortwährend eine höhere iſt, als die der Nachbargemeinde Beſſungenb
die von den Staubvolken des Exercierplatzes nur in den ſeltenſten Fällerlkenlalg
berührt wird. Könnte Beſſungen mit einer etwaigen Vereinigung ni=
Darmſtadt uns ſeinen weit beſſeren Geſundheitszuſtand als Mitgiſß v.
zubringen, es würde damit allein alle Vortheile, die Darmſtadt ihn
nhlich
zu gewähren vermöchte, reichlich aufgewogen haben. Der Grund dieſe=
hochbedeutſamen
Unterſchiedes zwiſchen beiden Gemeinden liegt abe
nach den ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen mit darin, daß Darmſtadt einhderſ
verhältnißmäßig größere Zahl von Fällen aufzuweiſen hat, in welcherkhllei
der Tod in Folge von Lungenſchwindſucht oder acuten entzündlicherkhiunelfleiſ
Krankheiten der Athmungsorgane eintritt. Darmſtadt hat an ſich ſchorßhunelsl
genug darunter zu leiden, daß es dem Oſtwinde ſchutzlos ausgeſetzt iſ
der Weſt und Südweſtwind aber verdoppelt und verdreifacht die vei
derblichen Einflüſſe der Witterung auf die Lungen= und Athmunasſkfunden
organe ſeiner Bewohner. Wer da meint, mit der ausgiebigeren Be=
gießung
unſerer wenigen chauſſirten Straßen könne dem Uebelſtan
geſteuert werden, befindet ſich in einem gewaltigen Irrthum. Der Zu=
ſtand
der Neckar= und Rheinſtraße bei Südweſtwind liefert den beſtn=
Gegenbeweis. Wer nach vorausgegangenem trockenem Wetter bei ſtärkerer urlaren
Südweſtwinde von dem Monumente aus nach der unteren Rheinſtraßl.
einen Blick wirft, der kann es ja mit eigenen Augen ſehen, wie dſ üllaufer
grau=braune Maſſe des Exercierplatzſtaubes die unteren Häuſer du
Straße wie mit einem Rebel umhüllt. Es wäre ein kindlicher Gedankſ Da
dieſen Camum mit Waſſerfäſſern bekämpfen zu wollen. Den Starb
auf der Straße wird man damit vorübergehend bäudigen, die ſtau
erfüllte, geſundheitsgefährliche Luft aber begreiflich nicht weſentlich ve=
beſſern
. Die einzig mögliche Radikal=Maßregel gegen dieſen gefährlich
Feind Darmſtadt's wäre die Verlegung des Exercierplatzes an eill: 2
geeignete Stelle. Aber das Unerreichbare wollen, iſt gleichbedeuten
mit dem Wunſche, es beim Alten zu belaſſen. Wir beſchränken un Mh.
ou,
daher auf den Antrag der Wiedereinſetzung in den vorigſ
Stand. Der vorige Stand, das war aber die Benützung des Exe=üſe,
cierplatzes für die Infanterie, unter Ausſchluß der Cavallerie, d=
fahrenden
Artillerie ſowie des privaten Fuhr= und Reitwerks. D
Exercierplatz war in früheren Zeiten Exercierplatz im engſter
Sinne des Wortes, heute iſt er in faſt gleichem Maße Reit= un
Fahrplatz geworden. Das iſt die Urſache alles Uebels und die Beſiſ
tigung dieſer Urſache zu erſtreben, das heißt nicht das Unmöglich
wollen. Was früher moglich war, wird es auch heute noch ſein. Wi
können es unſerem ſtädtiſchen Polizeiamte nur entſchieden Dank wiſſc
9
daß es der für Darmſtadt ſo wichtigen Frage näher treten will. Abn hn,
der Widerſtand, der zu überwinden iſt, wird vorausſichtlich nicht geri=
ſein
. Es iſt darum nicht dringend genug zu wünſchen, daß alle Kräfe
die in dieſer Frage von Einfluß ſein können, zuſammenwirken, um us
von einer ſtets zunehmenden Calamität zu befreien. Wir meirr
damit vor Allem unſere Miniſterialabtheilung für öffentliche Geſurn
heitspflege, unſer Kreisgeſundheitsamt und unſere ärztlichen Kreiſe, ir
beſondere den Verein unſerer Verzte ſowie endlich unſere ſtädtiſchl
Behörden, den Herrn Oberbürgermeiſter an der Spitze. Hier gilt e
eine hygieniſche Frage von eminent praktiſcher Bedeutung zu löſcl Uey
Die Löſung kann aber nur viribus unitis gelingen.
Moh
Tages=Kalender.
Freitag 2. Mai: Oeffentl. Vortrag im Hauſe Schützenſtraße 9, Hinterbe-l ſu
Samstag 3. Mai: Concert der Deutſchen Reichsfechtsſchule, Verba
Darmſtadt (Saalbau).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.