147.
Allhrgang.
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147.
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Bringerlohn. Uuzwärtz werden von
ellen Poſtämtern Beſtellungen
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zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſjungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Ezpeditionen.
Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmllicher Behärden.
N 57.
Donnerstag den 20. März.
1884.
Petreffend: Die Vormuſterung des Pferdebeſtandes im Frühjahr 1884.
Darmſtadt, am 18. März 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir machen darauf aufwerkſam, daß die Aufſtellung der Pferde in der Reihenfolge der von Ihnen aufgeſtellten Liſten
nicht erſt auf dem Muſterungsplatze erfolgen darf, die Pferde vielmehr in dieſer Ordnung ſchon dahin verbracht werden müſſen.
Es empfiehlt ſich daher die ordnungsmäßige Aufſtellung ſchon in Ihren reſp. Gemeinden vorzunehmen und bei dem Marſch
lach dem Muſterungsplatze dieſe Ordnung einzuhalten.
v. Marquard.
2854
neberſicht
der Durchſchnittopreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. März 1884.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 2050. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16. - - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 18.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15. -.
Darmſtadt, den 18. März 1884.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenjünden
vom 1. bis 15. März 1884.
Butter per ¹ Kilo M. 1.-., desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 90. - Eier per Stück 6 Pfg, desgl. per 2½ Stück
M. 1.50. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. — Kornſtroh per 50. Kilo M. 3. 50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.75.
Darmſtadt, den 18. März 1884.
[2855
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmachung.
Forderungen an den Nachlaß der
Wittwe des Weißbinders Johann Jacob
Gock zu Darmſtadt, Monika, geb. von
Gxies. ſind binnen 1 Woche bei dem
unterzeichneten Gericht anzumelden,
andern-
alls ſie bei der Regulirung des Nachlaſſes
icht berückſichtigt werden würden.
Darmſtadt, den 14. März 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[2747
Dr. Meiſel.
Cramer.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Ehefrau des
Mechanikers Karl Jordan dahier gehörigen
Mobilien, beſtehend in: Kleidern, Weißzeug,
Gettwerk, Möbeln und allerlei ſonſtigem
gausrath ſollen
nächſten Freitag den 21. März l. J.
Nachmitkags 2¼ Uhr,
Schloßgartenſtraße 51, gegen Baarzahlung
m den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. März 1884.
Proßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
2856
Berntheiſel.
Moosſtreu= u. Arbeits=
Verſteigerung.
1. Freitag den 21. d. Mts., des
Vormittags um 9 Uhr,
ſollen im Holzhofe dahier 131 Schichten,
Moos aus dem Domanialwald=Diſtricte
„Baſſintheil; meiſtbietend verſteigert/
werden.
2. An demſelben Tage, des
Vor=
mittags um 10 Uhr,
ſoll ebendaſelbſt - im Holzhofe - das
Niolen einer Fläche von etwa Morg.
behufs Anlage eines Pflanzgartens zunächſt
der Nieder=Ramſtädter Straße im Diſtrict
Herrgottsberg an den Wenigſtnehmenden/
vergeben werden.
Der Großherzogliche Forſtwart Schanz
zu Böllenfallthor wird auf Anfrage die
erforderliche Auskunft ertheilen.
Darmſtadt, den 16. März 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(2802
Preuſchen.
Bekanntmachung.
In Gräfenhauſen wird am 1. April
eine Poſthülfſtelle errichtet, deren
Verwal=
tung dem Kaufmann Wilhelm Mantel
übertragen worden iſt.
In Meſſel wird am 1. April eine
Poſthülfſtelle errichtet, deren Verwaltung
dem Herrn Johann Schmidtl.
da=
ſelbſt übertragen worden iſt.
Darmſtadt, 12. März 1884.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
Hagemann.
285)
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für Cultur-Ingenieure), Maschinenbauschule, Chemisch technische Schule,
Mathe-
mathisch naturwissenschaftliche- Schule und Electrotechnische Schule.
An-
meldungen für das Sommersemester 1884 bis zum 19. April. Beginn der
Vorlesungen am 22. April. Programme sind unentgeltlich von unserem
Secre-
tariat. zu beziohen.
Die Direction. (2877
Hriegor-Joroin Darmstadt.
Zur Feier des Geburtstags Seiner Majeſtät des
Deutſchen Kaiſers:
H.
Festversammlung
Samstag den 22. März 1884, Abends 8 Uhr, im Saale der Branerei
Enaliuz. Eingang durch den Garten.
Eintritt für Mitglieder und ihre Familien frei; für Nichtmitglieder ſind Karten
50 Pig. bei den Kameraden S. Adler jun, Waldſtraße und Naumann,
Schützenſtraße, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
(2878
Der Vorstand.
Jusik Jereh.
Nächſte Probe: Freitag den 21. März, Abends 8 Uhr,
Hissa von Beethovem.
Der Vorstand.
(2879
Katholikenverein Darmſtadt.
Sonntag den 23. März 1884, Abends 8 Uhr:
Vortrug. des Herrn Dr. E. Probst von Gau=Algesheim über: „Schweſter
Charitas, geb. Gräfin Coudenhove, und ihre Wirkſamkeit unter den Straf=
[2880
gefangenen zu Prag'.
Den werthen Kunden und Gönnern mache ich hiermit die ergebenſte Anzeige,
daß ich das ſeither von mir und H. Schüchner betriebene
ugſollfahr ikations-Geschä
vom 15. Mürz d. J3. ab, auf alleinige Rechnung mit Aktiven und Paſſiven unter
der Firma
Li. Schwimdt,
H Schüchner's Hachfolger,
übernommen habe. Ich bitte Sie, das Vertrauen, welches Sie uns ſeither geſchenkt,
mir auch ferner zu bewahren, indem ich beſtrebt ſein werde, durch reelle Bedienung
mir Ihre Zufriedenheit zu erhalten.
Hochachtungsvoll
(2780
LI.
Schwizdt.
Kine Halskette und Kreuz (altdeutſch)
Ein Agenl
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144
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geſtrickt, von 70 Pfg. an,
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30 Pfg. an.
Farbige göwebte Strümpfe, engliſch lang, von
25 Pfg. an.
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von 40 Pfg. an.
Farbige gestrickte Ringelstrümpfe v. 15 Pfg. an.
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78. u.
„E
1.
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5⁄5₈
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„o
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24
[ ← ][ ][ → ] 4
6.
H
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p„
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25 Pfg. an.
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Weisse Unterröcke von 1 Mk. 25 Pfa. an.
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Krausen-Kragen von 10 Pfg. an.
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Glatte fragon, mit Spitzen von 20 Pfg. an.
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60 Pfg. per Meter an.
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Woisse leinene Handtücher, beſte Waare, von
30 Pfg. per Meter an.
8hirting. weiß, von 20 Pfg. per Meter an.
Hemdenkuche, Dowlas, von 30 Pf. per Mtr. an.
Schweizer Stickerei, 7½ Meter, von 45 Pfg. an.
mörgen-hallvön von 12- Pfad Ans-
„
Cinl
„aͤnnaz2s Ait. Aen
raſin urssbi rtingtnii
9
C5
Viſidd. Diruiskirs-Böhilr von Böfl did-Pis-ans-
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Frottir-Mandtücher von 1 Mk. 25 Pfg. an.
Weisse Maschlappen von 10 Pfg. an.
Strumpfbänder von 15 Pfg. an.
Für Hinder:
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Hemdchen von 20 Pfg. an.
Kinderlätzchen von 13 Pfg. an.
Kragen von 8 Pfg. an.
Matroson-Kragen von 12 Pfa. an.
Wickelhand, farbig. von 40 Pfg. an.
Toppich, in Flanell von 1 Mk. an.
Strumpfbänder von 5 Pfg. an.
Moisse C farbige gostricke läckchen v. 30 Pf. an.
Taufhäubchen von 20 Pfg. an.
Moisseffragsäcke, mit Stickerei, v. 1 M. 50 Pf.an.
Taschentücher von 8 Pfg. an.
Meisse Piqué-Hütchen von 25 Pfg. an.
Meisse Rinderschürzon, mit Stickerei, von
35 Pfg. an.
Für Comfrmanden oferirem Wir:
Für Hädchen:
Meisse Unteröcke, mit Beſatz, von 1 Mt. 25 Pf. an.
Corsetten, hoch, von 75 Pfg. an.
Unterhosen, mit Stickerei, von 1 Mk. 25 Pfg. an
Hemden, mit Beſatz. von 1 Mk. 25 Pfg an.
Feine gestrickte weisse Strümpfe von 30 Pfg.
an.
Taschentücher, geſtickt, von 30 Pfg. an.
Carnituren Kragen ≈ Manschetton von 50 Pfg.
an.
Weisse Barben von 12 Pfg. an.
flanell-Unterröcke von 2 Mk. 50 Pfg. an.
Moisse Häckelröcke von 1 M. 25 Pf. an.
Moisse Schleifen von 25 Pfg. an.
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ſelbſtſtändig kochen kann ꝛc., auf Oſtern
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gut bürgerlich kochen kann. Zu erfragen
Eliſabethenſtraße 68.
2887) Ein tüchtiges in der Küche
er=
fahrenes Müdchen, ſowie ein zweites in
Haus= u. Handarbeit bewandertes Mädchen,
werden auf Oſtern geg. hoh. Lohn zu miethen
geſucht. Neckarſtraße 8 Beletage.
2888) Ein kräſtiges zu allen
Haus=
arbeiten williges Dienſtmädchen mit guten
Zeugniſſen auf Oſtern geſucht
Mathilden=
platz Nr. 13.
2889) Mehrere bürgerl. Köchinnen,
ſowie feine Hausmädchen, welche nähen
bügeln und ſerviren verſtehen, gute
Zeug=
niſſe beſitzen, können auf Oſtern gute Stellen
erhalten.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
2890) Brave Müdchen für ſofort
und auf Oſtern geſucht.
Frau Fink, Alexanderſtraße 15.
2891 Ein in Haus und Küchenarbeit
gründlich erfahrenes, älteres Mädchen
wird auf Oſtern geſucht. Näheres Exped.
2892) Eine reinliche und anſtändige
Frau, in Hausarbeiten tüchtig, wird für
jeden Tag Nachmittags von 1 bis 8 Uhr
Abends geſucht und wolle man briefliche
Offerten mit Gehaltsanſprüchen in der
Expedition unter HI. H. 100 niederlegen.
Eintritt ſofort.
Grſucht
zur Stütze der Hausfrau ein älteres
tüch=
tiges Frauenzimmer, Gefl, franco
Offerten an die Exped. d. Bl. erbeten.
ein Müdchen, erfahren in Küche und Haus 8 1889) Für mein
Manufacturwaaren=
arbeit, mit guten Zeuguiſſen gegen hohen F geſchäft ſuche ich einen Lehrling.
Franz Gaydoul.
Lohn in eine kleine Familie. Wo ſagt F
die Expedition d. Bl.
[2830 Looeeeeoeaaooegegoooooeoogeo
Jsraelitiſcher Gottesdieuſt.
(Haupt=Synagoge.)
Simstag den 22. März: Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 92 Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Syun zoge der israel Religionsgeſellſchaft
Samstag den 22. März: Vorabend 5 Uhr 45 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 1 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 23. März an: Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachmittags 5 Uhr 15 Min.
In ein hieſiges feineres
Colonial=
waaren=Geſchäft wird ein junger Mann
mit guten Schulkenntniſſen unter günſtigen
Bedingungen zum baldigen Eintritt in die
Lehre geſucht. Wo? ſagt die Expedition.
2896) Ein braver Junge kann die
Glaſerei erlernen bei Ludwig Rettig.
2897) Einen tüchtigen Arbeiter für
Scheibenreparatur und die Bank ſucht die
Glaſerei Retlig.
ſEin Junge kann in die Lehre eintreten
E CG. Hang. vorm. F. Nothnagel,
Tapezier. Saalbauſtr. 22.
[2738
2844) Einen Lehrliug ſucht
Cg. Frank. Friſeur, Ludwigsplatz 6.
44
28₈
10,
prrnrarerer. ee.
Feſucht ein Handkarren mit oder
C. ohne Faß. Heidelbergerſtr. 9. (2849
Fin armes Dienſtmädchen verlor vor
C acht Tagen einen Hundert=
Mark=
ſchein. Der ehrliche Finder wird gebeten,
denſelben i. d. Exped. d. Bl. geg. gute
Be=
lohnung abzug.
[2898
. e.
Waiſeuhaus Nachrichten
Im Monat Februar 1884 ſind eingegangen:
a. Legate: 1) Des Lehrers Merkes von Traiſa,
durch J. Schafner Wittwe zu Biebesheim 10 M.
2) der. Ehefrau des Gg. Roth V. von
Eſcholl=
brücken, durch deren Ehemann 10 M. 3) Der
Heinrich Guiot Wittwe von Groß=Umſtadt, durch
Karl Theodor Weißling Frau 17 M. 14 Pf.,
4) des Peter Obſt von Erzhauſen, durch deſſen
Wittwe 10 M.
b. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
34 M. 51 Pf., theilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Mein tr. Gott, ſei Du mein Schutz.
5
⁵5
ꝛc. 1 M. 2) Aus Dankbarkeit den l. Waiſen
30 Pf. 3) Danket Gott mit mir 50 Pf. 4)
Dem l. Gott zum Dank ꝛc. 50 Pf. N. N. 5)
Den a. W. längſt verſprochene 50 Pf. 6) Herr,
dich rufe ich an. D. H. 20 Pf. 7) Ihr l. W.
bittet Gott ꝛc. 10 Pf. M. 8) Für die a. Wa ſen
1 M. 57 Pf. L V. 9) Ihrl. W. bittet Gott ꝛc.
10 Pf. Ch. 10) Verſprochene. 1- M. C. Sch.
11) Für die a. W. Gott hat meinen Wunſch
erböht 10 Pf. M. B. 12). Den a. W.
ver=
ſpröchene. 30 Pf. H. 13) Gott ſei Dank x. 3 M.
14) Ihr l. W. bittet Gott ꝛc. 19 Pf. 15) Ihr
l. W. betet zu Gott. ꝛc. 20 Pf.
Darmſtadt, den 12. März 188½.
Der Rechner Großh. Landeswaiſen Caſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
⁵⁄
C.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 20. März.
Aboinement suspendu.
Gaſtipiel der Frau Morau=Olden
vom Stadttheater in Frankfurt a. M.
Zum Beſtin des Wittwen= und Waiſenſonds der
Höfmuſik:
réaeiio.
Große Oper in 2 Acten von L. van Beethoven,
Leonore Frau Moran=Olden, als Gaſt.
Im Zwiſchenact wird die von Beethoven zur
Oper, Leonore- componirte Ouvertüre ausgeführt.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
[ ← ][ ][ → ] or o
rk.
ie
ſch
[28996
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten widmen wir die
trauxige Anzeige, daß unſer guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
Philipp Wiemer
im 74. Lebensjahre heute Nacht 12 Uhr ſanft entſchlafen
iſt. — Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. März 1884.
Die Beerdigung findet den 21. März, Nachmittags 3 Uhr,
vom. Sterbehauſe, Aus, Ballonplatz Nr., 7. ſtatt.
Politiſche eberſicht.
Darmſtadt, 20. März.
Deutſches Reich. Dem Vernehmen nach beabſichtigt der Kaiſer
aus Anlaß der Hochzeitsfeier am Großh. Heſſiſchen Hofe Mitte April
mit der Königin Victoria in Darmſtadt zuſammenzutreffen.
In militäriſchen Kreiſen wird am Geburtstag des Kaiſers ein
größeres Avancement und mehrfache Veränderungen in den höheren
Commandoſtellen erwartet. Unter Anderem glaubt man, daß die
Er=
nennung des Grafen Blumenthal, derzeit, Commandeur des 4.
Armee=
corps für die durch das Ableben des Großherzogs Friedrich Franz II.
von Mecklenburg erledigte Stelle eines Generalinſpecteurs der 2.
Armee=
inſpection in Ausſicht genommen ſei.
Am Montag berieth der Reichstag in erſter Leſung über die
No=
velle zum Hilfskaſſengeſetze. Die Abgg. Dr. Hirſch, Kayſer und
Schra=
der machten verſchiedene Bedenken gegen den Entwurf geltend, während
ſich die Abag. v. Maltzahn=Gültz und Lohren auf den Boden desſelben
ſtellten. Seitens der Regierungsvertreter bemerkte Geh. Ober=
Regie=
rungsrath Lohmann, daß die Vorlage keineswegs Mißtrauen gegen die
Arbeiter documentire, wie Abg. Kayſer behauptet habe, ſondern ſie ſei
lediglich aus der Verpflichtung der verbündeten Regierungen
hervor=
gegangen, dafür zu ſorgen, daß die freien eingeſchriebenen Hilfskaſſen,
welche durch das Krankenkaſſengeſetz zu einer weſentlich veränderten
Stellung gelangt ſeien, ſo geſtaltet blieben, daß ſie auch ferner den
Ar=
beitern zum Segen gereichten. Die Vorlage wurde hierauf der
Unfall=
commiſſion überwieſen. Am Dienstag trat der Reichstag in die erſte
Leſung der Vorlage, betr. die Bewilligung von Mitteln zu Zwecken der
Marineverwaltung ein; für dieſen Donnerstag ſteht der Autrag Preußens
auf Verlängerung des Socialiſtengeſetzes mit auf der Tagesordnung.
Bei Berathung des Militäretats pro 1834-85 in der bayeriſchen
Abgeordnetenkammer wurde der freihändige Getreideankauf in Anregung
gebracht, was der Kriegsminiſter nach Möglichkeit zulagte. Von den
Abgeordneten Groß und Hahn wurde beantragt, die Regierung möge
den Bevollmächtigten zum Bundesrath anweiſen, dahin zu wirken, daß
denjenigen Perſonen, welche den Termin zur Anmeldung ihrer
Penſions=
anſprüche verſäumt haben, weil deren Erwerbsunfähigkeit in Folge des
Krieges erſt ſpäter hervorgetreten, Penſionsanſprüche gewährt werden.
Der Antrag wird von Frankenburger und Frank befürwortet. Der
Kriegsminiſter erklärt, der Antrag entſpreche vollſtändig den Intentionen!
der Regierung, welche im Bundesrath im Sinne des Antrags ſtimmen
wird. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen und ſodann der Etat
in namentlicher Abſtimmung im Betrag von 43½ Millionen einſtimmig
angenommen.
Der Abg. Off beabſichtigt, eine Interpellation an das Miniſterium
einzureichen, dahingehend, ob die Staatskegierung gewillt ſei, im
Bundes=
rath auf eine Erhöhung der Getreidezölle hinzuwirken. Dieſe
Inter=
pellation wird in einer der nächſten Sitzungen der Kammer zur
Ver=
leſung gelangen.
Bei Berathung des Etats der Staatseinnahmen genehmigte die
1. ſächſiſche Kammer am 18. d. M. die auf Einführung der preußiſchen
Streckentaxen baſirende Herabſetzung der Gütertarife in
Uebereinſtim=
mung mit der 2. Kammer.
Im badiſchen Landlag wurden am 18. März für das Heidelberger
Univerſitätsjubiläums im Jahre 1886 als 1. Rate 100,000 M. bewilligt
Bei Berathung des Steuerverwaltungsetats ſprachen mehrere
Red=
ner ſcharf gegen den Berliner Officierconſumverein und wünſchen volle
Beſteuerung aller Conſumvereine.
Oeſterreich=Ungern. Der Wahlkampf anläßlich der Neuwahlen
zum ungariſchen Reichstage beginnt bereits jene turbulenten Scenen
naufzuweiſen, welche in Ungarn von der Wahlagitation unzertrennlich
rerſcheinen. In Czegled ſprengte der von dem bekannten antiſemitiſchen
Abgeordneten Verhovay angeführte Pöbel eine von den Abgeordneten
Hermann und Ugron einberufene Verſammlung, wobei der erſtgenannte
Abgeordnete ſchwer verletzt wurde. Auch ſonſt ergingen ſich die Männer
Verhovay's in allerhand Exceſſen und erſt die von dem Czegleder
Bürger=
meiſter requirirten Huſaren ſetzten dem wüſten Treiben des Pöbels
Ein Ziel.
Frankreich. Ferry empfing am 18. d. M. den franzöſiſchen
Ge=
fandten in Peking, Patenstre, der vorausſichtlich nächſtens nach Peking
Aabreiſen wird.
57
611
Die Abgeordnetenkammer nahm am 18. d. den Geſetzentwurf, betr.
den Elementarunterricht. mit 306 gegen 109 Stimmen= an.
Die letzte auf dem Marinemintſterium eingelaufene Depeſche des
General-Millot aus Bacninh vom 17. März lautet: „Die Colonne des
General Briere de ⬜3sle wird höchſt wahrſcheinlich heute oder morgen
in Thai=Nguyen anlangen. Der Feind iſt vor ihr verſchwunden. Die
Colonne des General Negrier hat die regulären chineſiſchen Truppen in
der Nähe von Phu=Lang=Gian erreicht. Sie überſchritt den Fluß (
Thu=
kong=Gian), nahm das Fort von Phu=Lang unter Verluſt von 3 Todten
und einigen Verwundeten und ſetzte darauf die Verfolgung des Feindes
fort.:
„Paris= bringt folgende Note: „Die Complieität Chinas. Die
Re=
gierung hat ein ganzes Doſſier von Documenten und Actenſtücken in
Händen, welche in Son=Tay gefunden wurden und die den Beweis
lie=
fern, daß China den Widerſtand der Schwarzflaggen moraliſch und
ma=
teriell unterſtützt. hat: Der Beweis der Complicität iſt bereits jetzt
hin=
länglich klar nachgewieſen, um Frankreich das Recht zu geben, von der
Regierung des himmliſchen Reiches eine Indemnität zu fordern.”
Die „Agence Havasu meldet: China hat bis jetzt der dieſſeitigen
Regierung keine Eröffnungen gemacht. Inzwiſchen iſt General Millot
ermächtigt worden, ſeine Truppen ſo. weit vorgehen zu laſſen, als er für
nöthig erachtet. In militäriſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die
Beſetzung von Langſon, Caobang und Laokai für die Sicherung
Ton=
kings erforderlich ſei.
England. Im Unterhauſe wurde am 18. März die zweite Leſung
der Vieheinſuhrbill beantragt, wobei Dadſon erklärte, die Regierung
werde bei der Einzelberathung die Verwerfung der vom Oberhauſe
vor=
genommenen Aenderungen beantragen. Die zweite Leſung wurde auf
den 19. vertagt.
Hartington theilte mit. daß Admiral Hewett telegraphirt habe,
Osman Digma ſei ein Mörder, da er zwei ſeiner Boten getödtet habe.
Die Regierung habe den Wortlaut der Proclamation Hewett's gegen
Osman Digma erhalten, könne dieſelbe aber nicht billigen und habe die
Zurückziehung der Proclamation anbekohlen. — Die Abberuſung Hewett's
ſei demungeachtet nicht beabſichtigt. Fitzmaurice theilte mit, der
Tele=
graph zwiſchen Shendy und Khartum ſei noch unterbrochen, die letzte
Depeſche=Gordon's datire vom 11. März.
Spauien. Nach Mittheilungen aus Madrid vom 18. d. M.
wur=
den die Generale Ferrer und Hidalgo verhaftet, welche ſich beide an der
Injurrection in Carthagena im Jahre 183 betheiligt hatten. Wie
ver=
lautet, ſoll die Auflöſung der Cortes Anfangs April erfolgen.
Rußland. Die Regierung hat in den letzten Tagen in Warſchau
maſſenhafte Hausſuchungen und Verhaftungen vornehmen laſſen, allein
in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ſollen ca. 50 Perſonen
ver=
haftet worden ſein. Die Hotelbeſitzer ſind ſtrengſtens angewieſen, alle
ankommenden Fremden der Polizei namhaft zu machen, in den Straßen
ſind zahlreiche Militärabtheilungen und Geheimpoliziſten ſtationirt.
Man glaubt einerſeits, daß dieſe Maßregeln die Feſtnahme Degajew's,
des Mörders Sudejkin's, bezwecken, andrerſeits heißt es, daß ihnen
wichtige politiſche Urſachen zu Grunde liegen
Schweden=Norwegen. Am 17. Abends wurde in Chriſtiania das
Urtheil gegen den Staatsminiſter Kierulf veröffentlicht. Kjerulf wurde
nach denſelben Geſetzesbeſtimmungen wie Selmer verurtheilt, ſein Amt
als Staatsminiſter verwirkt zu haben. An Proceßkoſten hat Kjerulf
600 Kronen an die Ankläger zu zahlen.
Vereinigte Staaten. Der Ausſchuß des Repräſentantenhauſes
jür das auswärtige Amt wünſcht, daß von dem Vorgehen der liberalen
deutſchen Reichstagsabgeordneten bezüglich der Lasker=Reſolution im
Protokoll des Hauſes officiell Notiz genommen werde.
Aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt, 20. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen heute den
Hauptmann Loos 1. 8. des 1. Großh. Infanterie=Aegiments Nr. 115,
den Hauptmann und Compagniechef im 1. Großh. Infanterie=Regiment
Nr. 115 Frhrn. v. Stoltzenberg, den Secondlieutenant der Landwehr
Meiſenzahl, den Secondlieutenant v. Herget vom 2. Großh. Dragoner=
Regiment Nr. 24, den Pfarrer Heumann aus Eſſenheim, den Decan
Hirter aus Planig, den Zahlmeiſter Franke vom 4. Großh. Inkanterie=
Regiment Nr. 118. zum Vortrag den Hofceremonienmeiſter v. Werner,
den Geh. Cabinetsrath Dr. Becker.
Die erſte Kammer wird Mittwoch den 2. April
zuſammen=
treten.
- Freitag Abend, als am Vorabend von Kaiſers Geburtstag,
ſindet großer Zapfenſtreich ſtatt. Der am Camstag Vormittag
ſtattfindenden Parade geht ein Feſtgottesdienſt voraus.
— Militärdienſtnachrichten. Loos, Hauptmann und
Com=
pagniechef vom 1. Großh. Infanterie=Regt. Nr. 115, unter Stellung
1. 8. dieſes Regiments, als ordentliches Mitglied zur Gewehr=
Prü=
fungs=Commiſſion verſert; Frhr. v. Stolzenberg, Hauptmann vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, zum. Compagnie=Chef ernannt; Frlr.
Hauptmann 1.3. des Schleswig=Holſtein. Füſ=Regts. Nr. 86 und
Lehrer bei der Militär=Turnanſtalt, als Compagnie=Chef in das 4.
„ 8
112
Großh. Inf.=Regt. Nr. 118. v. Petershoff, Major vom 1. Thüring.
Inf.=Rgt. Nr. 31, unter Beförderung zum Oberſt=Lieutenant, als
etats=
mäßiger Stabsofficier in das 3. Großh. Ink.=Rgt. Nr. 117, Caspary,
Major vom 3. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117, als Bataillons=Commanderr
in das 3. Weſtfäl. Iuf.=Rgt. Nr. 16, v. Stuckrad, Major vom i3.
Heſſ. Inf.=Rgt. Nr. 83, als Bat.=Commandeur in das Z. Großh. Iuf.=
Rgt. Nr. 111 - verſetzt; Schott, Vicefeldwebel vom 1. Bat. 2.
Großh. Landw.=Rgts. Nr. 116, zum Secondlieutenant der Reſ. des 2.
Großh. Iuf.=Rots. Nr. 116, Hofheinz, Pr.=Lieut. von der Landw.=
Inf. des 2. Bat. 4. Großh. Landw.=Rgts. Nr. 118. zum Hauptmann,
Freed, Landmeſſer, Vicefeldwebel von demſelben Bataillon, zu
Secondlieutenants der Reſ. des 4. Großh. Inf.=Rgts. Nr. 118, Wernher,
Vicefeldwebel vom 2. Bat. L. Großh. Landwehr=Rgts. Nr. 118. zum
Secondlieutenant der Reſ. des Naſſau. Feld Art.=Rgts. Nr. 27- befördert.
Heller, Secondlieutenant von der Landw.=Inf. des 1. Bats. 1. Großh.
Land.=Rats. Nr. 115, der Abſchied bewilligt.
- Repertoire des Großh. Hoftheaters: Donnerstag,
20. März, Ab. Susp.: „Fidelior. Frau Moran=Olden a. G. Freitag,
21. März. „Der Probepfeil.: Sonntag, 23. März: Einmaliges Gaſtſpiel
des Herrn Miranda vom Königl. Lheater in Brüſſel: „Robert der
Teufel= Bertram .. Hr. Miranda. Dienstag, 25. März: „Fieskor.
(Neu einſt.) Donnerstag, 27. März: „Wilhelm Tell= (Oper).
In der Sitzung des Aufſichtsrathes der Bank für Handel
und Induſtrie vom 18. März wurde die Dividende pro 1883 auf
8½ pCt., wie im Vorjahre feſtgeſetzt und Commerzienrath Pretorius
(Mainz) und Eugen vom Rath (Köln) in den Aufſichtsrath cooptirt.
Ferner wurde M. Michelet, ſeither Director der Nationalbank in Berlin,
zum Director, und der Procuriſt Hirſch (Verlin) zum ſtellvertretenden
Director ernannt.
H. Wir ſind heute in der Lage, das Programm des am k. Samſtag
im Saalbau ſtattfindenden Concerts des hieſigen Zitherelubs
mit=
theilen zu können. 1) Vorwärtsmarſch (12 Zithern) componirt von
einem Mitgliede des Clubs. 2) Trio für Clavier, Violine und Cello.
3) Große Fantaſie aus der Oper Martha. vorgetragen auf 4 Zithern,
von 3 Damen und 1 Herrn. 4) Arie aus der Ope= „Das
Nachtlager=
geſungen von Fräul. Simony. 5) Die Reiterin, Gavotte (12 Zithern).
6) Potpourri aus der Oper „Fauſt= vorgetragen vom Dirigenten des
Elubs, Herrn Dern. 7) a. Mein Stern, b. Wiegenlied, geſungen von
Fräulein Simony. 8) Romanze für Cello. 9) „Bei dir nur möcht ich
immer ſein (Streichztther=Solo). 11) Mandolinen=Polka (15 Zithern).
Folgt Tanz.- Hiernach dürfen wir einem genußreichen Abend
entgegen=
ſehen, und zweifeln wir nicht, daß dieſes Concert wie die früheren ſehr
zahlreich beſucht werden wird.
In der am 18. in Berlin fortgeſetzten Ziehung der
Kinder=
heilſtätten=Lotterie gewannen die Nummern 29189, 6142 und
353146 je 2000 M., die Nummern 145337, 315967. 371197 und 172715
je 1000 M. Der Hauptg=winn von 50000 M. fiel auf Nr. 231988
nach Leipzig.
⬜ Erbach i. O. 17. März. Geſtern tagte in der Gaſtwirthſchaft
nzum Schützenhof; dahier der Centralvorſtand des
Odenwald=
clubs. Vom Centralausſchuß waren anweſend Forſtmeiſter Ihrig, der
den Vorſitz führte, und Kaufmann Muth von hier, Waſſerheilanſtaltsbeſitzer
Dr. Scharfenberg von Michelſtadt und Oberamtsrichter Bauer von
Beer=
felden. Von den Sectionen waren vertreten, Darmſtadt (
Oberbürger=
meiſter Ohly und Buchhändler Bergſträßer), Erbach, Michelſtadt, Groß=
Umſtadt, Eberſtadt, Höchſt. Lengfeld, das Modauthal und Beerſelden. Die
ſtatutenmäßige Jahresverſammlung des Geſammivereins wird So ntag
den 27. April, Vormittags 11 Uhr, im Saalbau in Darmſtadt abge
halten; um 1 Uhr Feſidiner in demſelben Locale; für den Nachmittag
iſt der Beſuch des Hochreſervoirs auf der Mathildenhöhe in Ausſicht
ge=
nommen. - Buchhändler Bergſträßer verbreitete ſich über den im
Auf=
trag des Clubs im nächſten Monat in ſeinem Verlag erſcheinenden„ Führer
durch den Odenwald: der nach dem Modus der Bädecker'ſchen Reiſehand
bücher von Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Windhaus in Darmſtact mit der
größten Umſicht ausgearbeitet wurde. während die hiſtoriſche Einleitung
aus der bewähtten Feder des Herrn Rechtsanwalt Dr. Wörner aus
Darm=
ſtadt ſtammt. Die ganze Arbeit mit Einſchluß der von Herrn Lithographen
Welzbacher geſtochenen harten wird als eine vorzügliche gerühmt. -— Was
die Vereinsausflüge betrifft, ſo glaubt der Vorſtand auf Grund der
bisher gemachten Erfahrungen der Generalverſammlung blos einen
Ausflug des Geſammtvereins für jeden Sommer vorſchlagen zu ſollen, für
dieſes Jahr nach Heppenheim und der Ruine Starkenburg, während es den
einzelnen Sectionen natürlich überlaſſen bleibt, Excurſionen in beliebiger
Zahl mit und ohne Zuziehung der Nachbarſectionen zu veranſtalten.
Was die Vereinsthätigkeit im abgelaufenen Jahre anbelangt, ſo nahmen
die Sectionen vornehmlich die Wegweiſerfrage in Angriff, wahrend der
Ge=
ſammtverein ſich darauf beſchränkte, größere derartige Anlagen durch Sub
ventionen aus der Centralkaſſe zu unterſtützen. Es wurden ſo die Mittel
erübrigt, das unter den Auſpicien des Elubs ſtehende Unternehmen des
Herrn Bergſträßer durch einen eniſprechenden Beitrag zu ſubventioniren.
Im Augenblicke wird auf Koſten der Centralkaſſe die durch die Nibelungenſage
verklärte Lindelquelle bei Hüttenthal gefaßt und mit Anlagen umgeben, und
ſoll nach Vollendung der Arbeit an Ort und Stelle eine entſprechende
Feierlichkeit ſtattfinden. - Den 17. Auguſt veranſtaltet „der Verein der
Speſartfreunde: in Aſchaffenburg einen Ausflug nach Rothenbuſch im
Soeſſartz. an welchem auf Anregung des Taunussubs in Frankurt auch
57
die benachbarten Touriſtenvereine ſich mindeſtens durch Abſendung von
Deputirten betheiligen ſollen. Jedes Jahr ſoll ein ſolcher
gemeinſchaft=
licher Ausflug alternirend in die verſchiedenen Vereinsgebiete
unternom=
men werden. — Nachdem noch die weiteren Punkte der Tagesordnung
ſür die Darmſtädter Verſammlung feſtgeſtellt waren, begaben ſich die
Theil=
nehmer der Schützenhof=Verſammlung nach Michelſtadt in das Hotel
Fried=
rich, um mit der daſelbſt eingekehrten Darmſtädter Secti in des deutſch=
öſter=
reichiſchen Alpenv=reins noch eine Stunde gemüthlich zu verkehren. Der
Vorſitzende, Rechtsanwalt Metz I. in Darmſtadt, begrüßte Namens der
Alpenfreunde die Gäſte in warmen Worten, auf welche der Vorſitzende des
Odenwaldclubs, Forſtmeiſter Jhrig, dankend erwiderte. Nur zu früh mahnte
der Abgang des letzten Eiſenbahnzuges zum Aufbruche.
Frankfurt a. M. 18. Marz. Heute Nacht verſtarb auf Stift
Neuburg am Neckar plötzlich Senator v. Bernus.
Zur Theilnahme an der Fernſprecheinrichtung zwiſchen Mair-
und Frankfurt haben ſich von den erforderlichen 20 Firmen bereits 17
gemeldet, ſo daß die Eröffnung des Betriebs in nicht allzuferner
Aus=
ſicht ſteht.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 18. März.
E. Unter all' den Stücken, - und es ſind deren ziemlich
viele-
welche ein Bild des deutſchen literariſchen Lebens und der Thätigkeit
der Preſſe entrollen, nehmen Freytags „Journaliſtens noch immer
den erſten Rang ein. Die Geſtalten in dieſem Luſtſpiel ſind originell
erfaßt und können ſowohl als Typen wie als Individuen intereſſiren,
die Situationen ergeben ſich zwanglos aus dem Gang der Handlung
und ſind nicht mit epiſodiſchem Witze überladen. Man kann das Ganze
eine politiſche Humoreske nennen, in welcher ſich die Elemente der
con=
ſtitutionellen Bewegung im engen Rahmen abſpiegeln. Es werden
darin die Wahlagitationen der Parteien und der Einfluß der Preſſe
auf dieſelben mit großem Geſchick und dramatiſcher Wirkung zur
An=
ſchauung gebracht und zugleich der Einfluß dieſes Treibens auf das
Familienleben mit ebenſo lebhaften als wahren Farben geſchildert. Eine
Reihe prächtiger Menſchen tritt uns entgegen und gerade die komiſch
behandelten ſind die beſten, vor Allem der wackere Piepenbrink, der
empfindſame Bellmaus, ja ſelbſt Schmock obgleich das Ganze freilich
keine Verherrlichung des Schmockthums iſt. Als Mittelpunkt der
ver=
ſchiedenen Gruppen erſcheint der joviale Vertreter der freien Preſſe
Conrad Bolz, ein geiſtvoller Träger des Humors in ſeiner
blühend=
ſten Geſtalt und in jeinen prunkendſten Farben. In dieſer Hauptfigur
des Stückes excellirte Herr Steude. Er zeichnete den an Willensſtärke
und Verſtand ſeiner Umgebung weit überlegenen Journaliſten, der
im Leben die ganze Wärme und Leidenſchaft ſeines Berufs
entwickelt, der keine Gelegenheit verſäumt, der herkömmlichen
Convenienz und Spießbürgerlichkeit gegenüber ſeinen tollen
Ueber=
muth geltend zu machen und welcher in ſeinem Herzen noch immer
eine geheime Stelle hat, wohin lyriſche Empfindungen dringen. Das
friſche, warme Spiel, über welches Herr Steude verfügt, kam ſeinem
Bolz außerordentlich zu Statten. Adelheid Runeck, dieſe Dame, die ſich
unmerklich der ganzen Situation bemächtigt, kann ſehr geiſtvoll gegeben
werden; in dieſer Figur iſt eine Ader von der Leſſing'ſchen Minna von
Barnhelm. Frl. Braunfels vertrat ſie in durchaus liebenswürdiger,
aber doch etwas einförmiger Weiſe. Wir haben das Gefühl, daß dieſer
Charakter wirkungsvoller dargeſtellt werden könnte. Auch muß Frl.
Braunfels ſich vor dem zu haſtigen Sprechen in Acht nehmen, es
paſſirt ihr zuweilen, daß ſie ſich arg verſpricht. In feſten Umriſſen
gab Herr Dalmonico den biederen, aber eigenſinnigen und leicht
ver=
letzbaren Oberſt Berg. Herr Hacker war als Oldendorf voll
Wahr=
heit und Leben, vielleicht hätte er die Geſtalt des Profeſſors mit ein
klein wenig mehr Ruhe ausſtatten können. Ganz vortreffliche Leiſtungen
boten die Herren Butterweck, Werner und Wagner in den
Par=
tien des Piepenbrink, Schmock, Bellmaus. Die Scene im
Redactions=
bureau und die am Weintiſch Piepenbrink3 zeichneten ſich durch flottes
und ſicheres Zuſammenſpiel aus. Die nächſten Angehörigen
Piepen=
brinks waren ſehr gut vertreten durch die Damen Pichon und
Bern=
hard ſowie durch die Herren Leib und Klotz. Hr. Klotz iſt uns ſchon öfter
in Luſtſpiel und Tragödie - entgegen getreteu und hat ſich ſtets als
ein ſehr verſtändiger Schauſpieler erwieſen, welcher im Beſitz eines
kräftigen, wohlthuenden Organs und einer richtigen Auffaſſung ohne
Zweifel ſeinen Weg machen wird. Herr Knispel trug als Gutsbeſitzer
Senden die intriguanten Züge zur Schau, welche dieſem Vertreter der
Reaction anhaften.
Tages=Kalender.
20. - 23. März. Ausſtellung v. Schülerarbeiten der Landesbaugewerkſchule.
Freitag, 21. März: Verſammlung des Localgewerbvereins Darmſtadt
(Prinz Carl.
Samstag, 22. März: Feſtverſammlung des Kriegervereins Darmſtadt
(Brauerei Ensling).
Sonntag, 2½. März: Vortrag im Katholikenverein.
Mittwoch. 26. März: Generalverſammlung des Hausfrauen=Vereins.
Samstag, 29. März: Theatervorſtellung des Geſangvereins Melomanen
[ Saalbau).
21., 22. und 23. April: Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.