Darmstädter Tagblatt 1884


29. Februar 1884

[  ][ ]

147.
fhrgang.

PRLUbauAAA
CGALLON

143.
Zülhrgang.

(Irag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ghunhrlittp ankirunhhſtſtt. m an uonancmanna
L=
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Graßh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Wonnementspras
elſihrlich 1 Mark 50 Pf. ud.
ukrigerlohn. Auswärts werden von
In Poſtämtern Beſtellungen ent=
Ongenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ppo Quaral incl. Poſtauiſchlag

Iuſerate
werdenangenommen: ſnDarmſtad
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 29.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärtz

ſ3 43.

Freitag den 29. Februar.

1884.

Deffentliche Aufforderung.
Forderungen an den abweſenden Jo=
koſſhon
Peter Koch, früher Briefträger zu
bsallſſungen reſp. deſſen verſtorbene Ehefrau

Cggahiſ bei Vermeidung der Nichtberückſich=
ägoillaung
bei Regulirung der Vermögensver=
ſlſitniſſe
derſelben bei unterzeichnetem Ge=
ſcht
binnen 2 Wochen anzumelden.
Darmſtadt, den 23. Februar 1884.
ſöwoßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
1993
Dr. Meiſel.
Bartha.
Bekanntmachung.
2l
Durch vollſtreckbar gewordene Straf=
4al.
hagkelehle ſind gegen die Nachgenannten die
Haſh elbemerkten Strafen ausgeſprochen worden:
E.4a I. Wegen Verkaufs gewäſſerter Milch:
a.q. Dec. 1883: Margarethe Steinmann,
340½
Ehefrau des Georg Steinmann I. zu
lzac
Oberramſtadt, 45 M.;
12½½.
Januar 1884: Landwirth Albert Heß
A )an
Ehefrau zu Darmſtadt, 40 M.
Wegen Verkaufs abgerahmter Milch
ohne Bezeichnung als ſolche:
. Jan. 1884: Katharina Schuchmann
Wittwe, Milchverkäuferin zu Rein=
heim
, in Dienſten des Ludwig Wör=
ner
daſelbſt, 40 M.
Weiter iſt durch rechtskräftiges Urtheil
Zuſles Schöffengerichts bei Großh. Amtsge=
lellicht
Darmſtadt I. vom 21. December
14
ZeidlS83 Milchhändler Heinrich Mager zu
Zueſlſlodau wegen Verkaufs abgerahmter Milch
hrie Bezeichnung als ſolche in eine Haft=
jafe
von 2 Wochen verurtheilt worden.
Herz
Großherzogliches Amtsgericht
174
1994
Darmſtadt l.
Bekanntmachung.
Die am 25. d. Mts. abgehaltene
camm= und Brennholz=Verſteigerung im
W.nern
= ſges ſſoßdörfer Gemeindewald iſt genehmigt.
Erſter Abfuhrtag: Montag den 3. März
1. Is.
Roßdorf, den 27. Februar 1884.
Aeoßherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[1995

12
12-1

Bekanntmachung.
An den Sonntagen und den nicht auf einen Sonntag fallenden geſetzlichen
Feiertagen, ſowie am Geburtstage Sr. Majeſtät des Kaiſers und Sr. Königlichen
Hoheit des Großherzogs ſind die Dienſtſtunden der Poſt= und Telegraphenanſtalten
für den Verkehr mit dem Publikum wie folgt feſtgeſetzt:
1) Darmſtadt bei dem Hauptpoſtamte (heinſtraße 11113) und bei dem
Poſtamte im Ludwigsbahnhofe:
8 (im Sommerhalbjahr 7) bis 9 Uhr Vorm., 5-7 Nachm.,
bei dem Poſtamte in Beſſungen: 8 bis 9 Uhr Vorm.
Die Annahme von Telegrammen findet nach wie vor lauch an Sonn= und
Feſttagen) ſtatt:
bei dem Telegraphenamte (heinſtraße 11113) - ununterbrocher Dienſt
8 (im Sommerhalbjahr 7) Uhr Vorm. (erliner Zeit bis 9 Uhr Nachm.
(Ortszeit) Annahmeſtelle in der öſtlichen Publikumhalle des Hauptpoſtamts
9 Uhr Nachm. bis 8 (im Sommerhalbjahr 7) Uhr Vorm. - Annahme=
ſtelle
im öſtlichen Hofflügel, Eingang in der Grafenſtraße
bei dem Poſtamte im Ludwigsbahnhofe und bei dem Poſtamte in Beſſungen
während der oben für dieſe Stellen angegebenen Dienſtſtunden in:
2) Arheilgen 8-9 Vm., 5-6 Nm., Mittags 12-1 ledigl. f. d. Telegraphendienſt,
3) Biblis
8-9 5-6







7) Egelsbach
8-9 5-6


8) Goddelau
8-9 56
121

9) Groß=Rohrheims-9 5-6
12-

10) Groß=Zimmerns-9 5-6
121


11) Heubach
3-9 56


12) Kirchbrombachs-9 5-6



13) Lengfeld
8-9 5 -6
12-


14) Nauheim 8-9 5-6
121

15) Niederramſtadts-9 5-6
12-1



16) Oberramſtadt 8-9 5-6
12-1


17) Roßdorf
56


18) Seeheim
3-9 5-6
12-


19) Sprendlingen 8-9 5-6
121

20) Stockſtadt(Rh.) 8-9 5-6
121

21) Trebur.
8-9 5-6
12-1

22) Wolfskehlen 8-9
5-6

In Biblis mit überwiegend katholiſcher Bevölkerung gehören zu den geſetzlichen
Feiertagen auch: der Frohnleichnahmstag, Mariä=Himmelfahrtstag u. Allerheiligentag.
Am Sedantag - 2. September - erleiden an Orten, woſelbſt eine allge=
meine
öffentliche Siegesfeier unter Betheiligung der Behörden ſtattfindet, die Dienſt=
ſtunden
dieſelbe Einſchränkung wie an den Sonntagen.
[1996
Darmſtadt, den 25. Februar 1884.
Kaiſerliches Poſtamt,
101½
117
Weherſtedt.

4) Bickenbach 8-9 5-6
5) Biebesheim, 8-9 5-6
6) Crumſtadt 8-9 5-6

[ ][  ][ ]

Fruchtverſteigerung.

Dienstag den 4. März, Vormittags
um 10 Uhr,

werden in Großherzoglicher Hofmeierei da=
hier
etwa:
500 Centner Korn
parthieenweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. Februar 1884.
Großherzogliche Hofmeierei=
[1997
Verwaltung.

Ch. Adt. Kupferberg & Cio.
MAIVL.

Chaupaguor.

Kupfer, Silber, Gold.
Wiederlage: 11998,
M. W. TRAsöEl, Darmstadt.

Saarbrücher
Schnupftabaks
zu 12, 16 und 20 Pfg. per Packet bei
Cemens Bohle
am Marktplatz. (999

Die Hof Buchhandlung von
5 August Elingelöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinealuchen Thee, Ernte1383,
zu Ml. 7. 25, 4 75. 3. 7h. 3. 2.7.
und 2.5 pr. Pfb
Theoapitzon -z8fd. M. 125. M.l. I6.

Export L Jagerbie=

von J. Mildehrand,
in ½ und ½ Flaſchen, empfiehlt

v. Aammanh,

Caſinoſtraße 23.
WB. Bei Abnahme von 10 Flaſchen in's
Haus geliefert.
[838

l

per Kilo 68 Pf.,
Prima vervelatwurs.
eignen Fabrikats,
Würste nach beliebiger Größe und im
Ausſchnitt bei
Ch. Best, Schweinemetzger,
Caſinoſtraße 13. (1815

Holzverſteigerung.

der Eichelackerſchneiſe.

Es ſollen verſteigert werden:
I. Montag den 3. März
aus den Diſtricten Wieſenthal= und Gensfeldertanne (Körnerstanne):
37 Eichenſtumme - 4392 Feſtmet, 138 Kiefernſtämme - 17175 Feſtmet,
2 Buchenſtämme = 6,11 Feſtm.,
4 Weymuthskiefernſtämme = 076 Feſtmet.,
61 Weymuthskiefern=Derbſtangen = 1.90 Feſtmet.,
84 Weymuthskiefern Reisſtangen = 081 Feſtmet.
Zuſammenkunſt Morgens 9 Uhr im Wieſenthal auf der Abtriebsfläche
2. Dienstag den 4. März
im Diſtrict Sensfeldertanne (Körnerstanne), Morgens 9 Uhr auf dem Kreuz
Mittelſchneiſe und Rundſeeſchneiſe:
10 Rm. Buchen=, 2 Rm. Birken=, 207 Rm. Kiefern=Scheiter,
2 Rm. Birken 46 Rm. Kiefern= 8 Rm. Erlen=Knüppel,
160 Buchen=, 40 Eichen=, 2720 Kiefern=, 60 Erlen=Wellen,
3 Rm. Buchen=, 21 Rm. Kiefern=Stöcke.
Mörfelden, den 26. Februar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marx.
(200

Ich empfehle als friſch in Zapf genommen einen vorzüglicher
1883er Ueberrheiner Wein,
per ¼ Liter 20 Pfg.
Georg
Weber,
=20
zur Ludwigshalle."

Meintreſter Branntmein.

Von einem erſten Deſtillateur iſt mir der Alleinverkauf von feinſtem Wei=
treſter
=Branntwein übertragen und derſelbe in beſter Waare billigſt bei mir
haben.

C. Hammamu,
Caſinoſtraße 23.

Die Fabrik=Niederlage der Herren Fleitmann und Witte in Iſerloh,
wurde uns übertragen und verkaufen wir ſämmtliche Nickelkochgeſchirre, ſow
andere Gebrauchs=Gegenſtände zum Fabrikpreis.
Magazin für Rücheneinrichlung.

var. Vithwein a 0.,

Schulſtraße I.

d4.

ö4e
gestuazve-bmptehtüng.

Unterzeichnete beehrt ſich hiermit die ergebene Anzeige zu machen, daß ſie ar

hieſigem Platze eine geruchloſe Grubenentleerungs=Anſtalt nach neueſtem Syſte=
errichtet
hat und empfiehlt ſich dem geehrten Publikum zu fortwährend unentgeldlicheu
Ausleeren der Senkgruben. Cloſetsanlagen werden bei Vergütung von M. 1. 50 pal
Faß, wobei pünktliche Beſorgung zugeſichert wird, entleert.
Achtungsvoll
Nutz. Wwe., Windmühle.
W Beſtellung erbitte per Poſt.
[76

E.

m

[ ][  ][ ]

Zwei Paar faſt neue Damen=
ſtiefel
, für Confirmanden geeignet,
ſind zu verkaufen. - Zu erfragen
(2002
in der Expedition.
AOtion. Hlhaol.
83er Frühbrut, beſte Leger,
rtffen wöchentlich friſche Sen=
lagen
ein bei
Hejrich Böhrich.
gegenüber der kathol. Kirche. 11949
AArahambrod
hlus 1. Qualität Waizen iſt täglich friſch
üli haben in der Bäckerei von
2l
B. Rehres.
Obergaſſe 18. 151,
Feinſte
Llulholoobt MAl Uonuo,
per Pfund 40 Pfg., (788
hoors Liobig Sohn.

Friedriahsdortor
AEWOhATha-
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
hüe zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
Alleinverkauf im vaden der
ſhaben.
Gemmert Wne. Bleichſtr. 45. 6794

ſChr gute Bettfedorn
u fiehlt zu den billgſten Preiſen.
Heinrioh Grimm,
Schulſtraße 16. 1043
zP4½
ie zvugenfabrit

von

R43
427
Inglo-Luuss Hindermehl.
Beste Nahrung für Kinder, wenn Milch allein nicht mehr genügt.
In Apotheken und Oroquerion zu beziehen.
(2004

Manie Dauth,

hager in Hodewaaren, Lurzwaaren & Parfümerien,
Louiſenſtraße 34, frühere Diſtricts=Einnehmerei.
Neu eingetroffen:
Kurzwaaren: Weißſtickereien und Trimmings für Leibwäſche in nur guten
Qualitäten; Buntſtickereien als Beſatz, alle Arten Spitzen und Rüſchen, be=
ſonders
eine reiche Auswahl in Tüllſpitzen für Ballkleider, Panama, Cachemir=
und Atlasſchürzen, Kinderſchürzen, weiß, ſchwarz und farbig, in jeder Größe,
ſowie eine Partie reinleinene Kaffeedecken zu ſehr billigen Preiſen.
(807

p
p.
EissArse.

pC.e.

G

4
*4
GLſangnerein aungkriU.
RALL im Schützenhof (C. Ritſert) Samstag,
1. Mürz, 8 Uhr Abends.
Eintrittakarten ſind bis 1. März. Abends 5 Uhr, zu haben:
a) für Mitglieder 50 Pfg., 12 Damen frei bei Herrn Gg. Rauch, grotze
Caplaneigaſſe 59,
b) für Nichtmitglieder M. 1, für deren Damen 50 Pfg. bei Herrn Fr.
Kräckmann, Langegaſſe 33.
Musken ſind zugelaſen,
wenn ſie ſich durch ein leicht ſichtbar zu tragendes Controlzeichen legitimiren. Dieſe
Zeichen ſind bei obengenanntem Herrn Kräckmanu zu beziehen.
Der Voratand. 1873.

Faplist Röder in Haiuz,
Große Bleiche 9,
empftehlt.
6070
.Auewncen in großer Auswahl.

ſodicinal-Bordeaul
fr Kranke und Reconvalescenten
twfiehlt in vorzüglicher Güte
ſei=Zwürdig
[712
rossh. Hotayolhoke.
=echs gebrauchte Polſterſtühle ſtehen
zu verkaufen Eliſabethenſtraße 43
Hinterbau.
[2003

Restauratiom Heiderich
ſeur Station Rosenhöhe).
Samstag den 1. März. FRHL-Cononnx.
Anfang 7½ Uhr Abends.
Für vorzügliche Getränke und Speiſen, unter letzteren auch Gäuſebraten, habe
ich beſtens Fürſorge getroffen und lade zu einem recht zahlreichen Beſuche meine
verehrten Freunde und Gönner, namentlich aber die alten Stammgäſte des Locals
Heinrich Heiderich. (2005
ergebenſt ein.
Jornlgewerbuerein Durmſtadt.
Freitag den 29. Februar l. Js., Abends 8 Uhr: 13. Verſammlung
der Mitglieder im vorderen Saale der Böttinger'ſchen Brauerei am Ludwigs=
platz
. Tagesordnung: II. Vortrag des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly
über das Reichsgeſetz vom 15. Jum 1883, betr. die Krankenverſicherung
der Arbeiter.
Der Vortrag wird präcis 8½. Uhr beginnen und bitten wir um pünkliches
Erſcheinen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1884.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
(206
Protestantenverein zu Darmstadt.
Yortrug
des Herrn Profeſſor Holsten.
Dienstag den 4. Mürz, Abends 8 Uhr, im großen Saale des
Darzstädter Hofes.
12007
Ueber die Religion und das Leben.

[ ][  ][ ]

R43
428
daal zum Darmstadter Fol.
Samstag den 1. März, Abends 6½ Uhr:
Vierter Lammrrmuſtk-Abrnd
von Martin Wallenstein, Großh. Kammervirtuos,
unter Mitwirkung von Fräul. Emilie Reinhardt und der Herren Ruzicka und
Concertmeiſter Heß aus Frankfurt.

Aemoll Sonate - Sohumann, Kreutger-Sonate - Bosthovon, ver
händige Stücke - Relnecke & Raff, Arie und Lieder.

Eintrittskarten: Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Vorſaal 1 Mk.,
ſind zu haben in der Hofbuchhandlung von Herrn Klingelhöffer, Rheinſtraße, bei
Herrn Hoffmann, Wilhelminenſtraße, ſowie bei Herrn Verwalter Ruppel,
(2008
Grafenſtraße 35 und Abends an der Kaſſe.

In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch uns, ſowie durch alle hieſigen
Buchhandlungen zu beziehen:
Portemonnaie Hüllskalender für Techniker

ud Laien.

Preis cart. 30 Ptz., geb. 10 Pt.
Derſelbe enthält: Kalender pro 1884, amtliche Bezeichnung der Maaße und Gewichte, Maaß=
tabellen
. Entfernungen, Berghöhen, Größe von Bauwerken, Gewichtstabellen, Atomgewichte, Münz=
tabellen
, Thermometerſcalen, Ausdehnung durch Wärme, Schmelz= und Siedepunkte, Heizkraft
verſchiedener Brennſtoffe, verſchiedene Geſchwindigkeiten, mathematiſche und phyſikaliſche Notizen,
worunter Berechnung des Zugs der Kamine, Logarithmentafeln, Sinus= und Coſinustafeln,
Quadrat= und Wurzeltafeln, Zinſes=Zins= und Rentenberechnung.
J. G. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

GeſchäftsEröffnung und Empfehlung.

Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich an hieſigem Platze eine Handels=
gürtnerei
errichtet u. dieſelbe Schwanenſtraße 37 (früher Henß'ſche Gärtnerei)
betreiben werde. Ich empfehle mich in Anfertigung aller Arten Bindereien in nur
geſchmackvoller Ausführung. Ferner empfehle Topfpflanzen und Gartenſamen in
nur guter Waare. Uebernahme aller Arten Gartenarbeiten bei ſorgfältiger und
billiger Bedienung. Geneigtem Zuſpruch entgegenſehend, werde ich mir bei nur
reeller Bedienung die Zufriedenheit der geehrten Auftraggeber zu erwerben ſuchen.
Hochachtungsvoll
Georg Siegele, Handelsgärtner
u86
Schwanenſtraße 37.

Friſche
Gmunanetho,
8ussC, v1AV0UGII8O
eingetroffen.
JurobRührich,

Feldschmiede,
gebraucht, guterhalten, zu kaufen geſucht.
Offerten unter A. W. 27 an die
Expedition d. Bl.
[2011

Puf Mitte Juni oder Juli ſucht eine
24 Familie zwei übereinanderliegende
Stockwerke, jedes enthaltend 5 Zimmer
mit nöthigem Zubehör. Gefl. Offerten mit
Preisangabe an die Expedition d. Bl.
unter Chiffre J. M.
[1927

Hoflieferant.

(2009

Süße
Brathükinge,
per 10 Stück 70 Pfg.
Emalt tUd.

Verkäuferin gosuoht.
Eine gewandte Verkäuferin, in der
Manufacturbranche bewandert, findet in
einem größeren Geſchäfte in Mainz Stelle
per ſofort oder 1. März. Solche, die in
Geſchäften mit Landkundſchaft thätig waren,
erhalten den Vorzug.
Offerten mit Angabe früherer Thätig=
keit
unter Chiffre D. R. 14905 nimmt
D. Franz in Mlainz entgegen.
[1924

Darmstädter

Vierdemarkt Loose

2 Mark,
ſowie für die Kinderheilſtätten
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
[714

Patiencs-foböch

Wiöndr To9ohäoh,
Specialität.
(20
mpfiehlt
EMunut1 Uulb

.

2013) Ordentliche Dienſtmädchen1
beſten Zeugniſſen, ſowie ein Mädche
welches 6 Jahre in einer Stelle war, ſuh
in einer kleinen Familie Stelle. Fu=
Neßling, Louiſenſtraße 30.
Puf Oſtern kann ich den geehrten He=
= ſchaften jetzt ſchon gutes Dienſtp
ſonal empfehlen. Stellenbüreau Röfl
Eliſabethenſtraße 46.
(20

A

O00000000000000000000000e

8 8 ſin Mädchen, das ſelbſt=
ſtändig
gut bürgerlich
8
S.
3 kochen kann, auch Hausarbeit ver=
3 ſteht, wird Wilhelminenſtraße 6
8 erſter Stock, gegen hohen Lohn geſucht

goooooee

Me Beſedk

Ar. AOAESEIm

wird zum ſofortigen Eintritt geſucht.
A. Lehmann

ſſeine Dame ſucht Pension in ei
C= achtbaren Familie. - Offerten
Preisangabe unter E. M. 100 p.
[20
lagernd Darmſtadt.

Ereence.l
per. e.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 20. Februar.
11. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheil
CAOTO.
Drama in 4 Aufzügen von Victorien Sar
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10

Sonntag, 2. März.
12. Vorſtellung in der 7. Abonnementsabtheil.
Neu einſtudirt:
Romeo und Julie.
Große Oper in 5 Aeten mit Ballet von Goin.

[ ][  ][ ]

M

he

(2017

Lodes=-nzeige.
Hierdurch die traurige Mittheilung, daß heute früh
8¾ Uhr meine innigſtgeliebte Gattin
Ilna, geborne Weiler,
nach neuntägigem, ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
der trauernde Gatte
ottomar faber.
Darmſtadt, den 27. Februar 1884.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.
8½
(2018b
Lodes=znzeige.
Allen Freunden und Bekannten widmen wir die
ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Gattin und
Mutter
Frau Marie Steiner
im Alter von 37 Jahren am 26. Februar ſanft ver=
ſchieden
iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 28. Februar 1884.
Die Beerdigung findet Freitag den 29. Februar, Nach=
mittags
5 Uhr, ſtatt.

(2019
Lankſagung.
Tiefgerührt von der Theilnahme, welche mir bei dem
ſode meiner lieben Frau
Ellse Graef, geb. Jordan,
heworden, ſowie für die reichen Blumenſpenden, ſage ich Allen
ſſeinen aufrichtigſten Dank.
Darmſtadt, den 28. Februar 1884.
Georg Graeff, Rentner.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 29. Februar.
Dentſches Reich. Am 27. Februar empfing S. M. der Kaiſer
dim Großfürſten Michael mit der Deputation des Kaluga=Regimentes,
geillheſen Inhaber der Kaiſer iſt. Der Großfürſt richtete eine Anſprache
u den Kaiſer und überreichte demſelben ein eigenhändiges Schreiben
ſtä iſer Alexanders mit dem Feldmarſchallſtab in Brillanten. Der Oberſt
bes Kaluga=Regiments überreichte hierauf Namens des letzteren eine
dunkmünze in Form des Georgs=Ordens zur Erinnerung an die ſiebenzig=
lälorige
Wiederkehr des Tages, an welchem der Kaiſer den Georgs=Orden
Bar=ſur=Aube erhielt. Kaiſer Wilhelm erwiderte mit herzlichen
hel
Lunkesworten. - Die ruſſiſche Deputation wurde auch von der Kaiſerin
t Impfangen.
Se. Majeſtät der Kaiſer verlieh dem Großfürſten Michael vor dem
AlllJuladiner die Kette zum Schwarzen Adlerorden, welche der Großfürſt
erm Diner trug.
Die zuſtändigen Ausſchüſſe des Bundesrathes haben in der erſten
Gl.Ifte dieſer Woche die Berathung des Unfallverſicherungsgeſetzes be=
noigt
und an demſelben nur unweſentliche Abänderungen vorgenom=
man
. Da jedenfalls auch das Plenum noch im Laufe der Woche das
rten Mge ſetz fertigſtellen wird, ſo iſt nicht zu bezweifeln, daß der Reichstag
9 nlbasſelbe bei ſeinem Zuſammentritte am nächſten Donnerstag vorfindet.
luch der Entwurf über die Reform des Actienweſens und die Novelle
dem Geſetze, betr. die eingeſchriebenen Hülfskaſſen, ſind im Bundes=
alhe
ſehr gefördert worden, und dürften die betreffenden Vorlagen dem
¼ ichstage ebenfalls in nächſter Woche zugehen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus erledigte in ſeiner Dienstag=
lhzung
zunächſt mehrere kleinere Angelegenheiten und verwies dann den
öeſetzentwurf über die Stempelſteuer für Kauf= und Lieferungsverträge
n kaufmänniſchen Verkehr an die ad loo um ſieben Mitglieder ver=
ſärkte
Juſtizcommiſſion. Das Hauptintereſſe knüpfte ſich an das zur
ſrhen Berathung gelangende ſogenannte Communalſteuer=Nothgeſetz,
beches ergänzende und abändernde Beſtimmungen über Erhebung der
unh uf das Einkommen gelegten directen Communal Abgaben enthält ( Ge=
terndebeſteuerung
. des Einkommens juriſtiſcher Perſonen u. ſ. w. und
jorenſen.) Bemangelt wurde das Geſetz eigentlich nur von dem fort=
undhwittlichen
Abgeordneten Zelle, während die ſämmtlichen übrigen Redner

43
429
mehr oder weniger ihre Fuſtimmung zu dieſem Geſetze zu erkennen gaben.
Dasſelbe wurde ſchließlich einer Commiſſion von 21 Mitgliedern über=
wieſen
.
Die Nordd. Allg. Itg. ſagt, indem ſie die Bemerkungen des
Kuryer Poznanskis zur Erklärung des Cultusminiſters im Landtag
über Ledochowski reproducirt, dieſelben könnten nur von Neuem die
Ueberzeugung ſtärken, daß die Wiedereinſetzung Ledochowski's nicht nur
im preußiſchen Intereſſe, ſondern auch wegen der auf befreundete Nach=
barländer
wie Rußland und Oeſterreich zu nehmenden Rückſichten eine
abſolute Unmöglichkeit ſei. Bedürfe es noch der Befeſtigung der An=
ſichten
und Entſchließungen der Regierung, ſo würde der Artikel des
Kuryer Poznanskir das beſte Material dazu liefern.
Der Biſchof von Münſier hat einen Faſten=Hirtenbrief an ſeine
Diöceſe erlaſſen, in welchem ſich folgende Dankesbezeugung befindet:
E3 iſt mir Bedürfniß, auch hier den Dank auszuſprechen, welchen wir
Seiner Majeſtät unſerm Allergnädigſten Kaiſer und König für die
landesväterliche Huld ſchulden, in welcher Allerhöchſtderſelbe die Hinder=
niſſe
, welche meiner Rückkehr in die Diöceſe entgegenſtanden, zu beſeitigen
geruht hat. Beweiſen wir dieſen Dank durch gewiſſenhafte Erfüllung
unſerer Unterthanenpflicht, insbeſondere aber dadurch, daß wir Seiner
Majeſtät die Treue und unſere Liebe unter allen Umſtänden unver=
brüchlich
bewahren. Gleichzeitig gebe ich der Hoffnung Ausdruck, daß
e3 Seiner Majeſtät dem Kaiſer gelingen werde, im Einverſtändniß mit
Seiner Heiligkeit dem Papſt die Feſſeln zu löſen, welche die biſchöfliche
Amtsführung noch vielfach behemmen und uns den kirchlichen Frieden
zurückzugeben, der für Staat und Kirche ſo dringend nothwendig iſt.
Die Hamburger Bürgerſchaft genehmigte am 27. definitiv die Senats=
anträge
betreffend die Ratification der mit Peußen abgeſchloſſenen Ver=
träge
wegen Uebergangs der im hamburgiſchen Gebiete belegenen Bahn=
ſtrecken
iu das Eigenthum oder den Betrieb der preußiſchen Regierung.
Oeſterreich=Ungarn. In Ungarn macht ſich bereits eine ziemlich
hochgehende Wahlbewegung anläßlich der nächſten Reichstagswahlen
bemerklich. Dieſelben haben inſofern eine beſondere Bedeutung, als ſich
an ihren Ausfall die Exiſtenz des gegenwärtigen liberalen Cabinets
Tisza knüpft. Die Niederlage desſelben im ungariſchen Oberhauſe in
Sachen des Miſchehegeſetzes hat bewieſen, daß in Ungarn eine mächtige
conſervativ=Clericale Partei entſtanden iſt, welche durch alle Mittel auf
den Sturz des Miniſteriums Tisza hinſteuert und falls es ihr gelingt,
im Unterhauſe die jetzige liberale Majorität zu zerſprengen, iſt dieſer
Sturz unvermeidlich. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß
die Coalition der ungariſchen Feudalen, hohen Geiſtlichen und Antiſe=
miten
von Wien aus einen ſtarken Rückhalt hat. Es heißzt, daß zwiſchen
dieſer Coalition und der Oppoſition im Unterhauſe ein Bündniß zu
Stande gekommen ſei, was allerdings für Herrn Tisza und ſeine Partei
ziemlich bedenkliche Ausſichten eröffnen würde.
Frankreich. Eine Depeſche an den Marineminiſter aus Hanoi
vom 23. Februar meldet, daß die Concentrirung der Truppen beendet
ſei, die Concentrirung des Materials aber noch andauere. Der Miniſter=
rath
genehmigte gewiſſe, den Vertrag von Hue mildernde Modificationen.
Englaud. Die Abreiſe der Königin nach Darmſtadt iſt auf den
9. oder 10. April feſtgeſetzt worden. Die Monarchin wird etwa drei
Wochen auf dem Feſtlande zubringen.
Harcourt gab am 27. im Unterhauſe die Erklärung ab, daß eine
Miſchung von Nitroglycerin unzweifelhaft die Urſache der Exploſion im
Victoriabahnhofe geweſen ſei.
Spanien. Betreffs der von auswärtigen Blättern gebrachten
Mittheilungen über Acte religiöſer Intoleranz, die in Spanien vorge=
kommen
ſeien, wird von den Organen der Regierung hervorgehoben,
daß jede angemeſſene Reclamation hierüber Gehör bei der Regierung
finden würde, da dieſelbe feſt entſchloſſen iſt, die Cultusfretheit zu
reſpectiren.
Norwegen. Das Urtheil gegen Staatsminiſter v. Selmer iſt am
27. Februar in Chriſtiana veröffentlicht worden. Dasſelbe lautet
auf Amtsentſetzung und Zahlung von 18225½ Kronen, wovon 15,000
Kronen für den Ankläger beſtimmt ſind.
Rußland. In letzter Zeit wurden verſchiedene große Betrügereien
entdeckt, welche nach wie vor das ruſſiſche Beamtenthum im bedenk=
lichſten
Lichte erſcheinen laſſen. Verſchiedene Commiſſionen ſind zur
Unterſuchung derſelben eingeſetzt worden und haben die merkwürdigſten,
unglaublichſten Dinge zu Tage gefördert.
Am Jahrestag der Schlacht bei Bar=ſur Aube (27. Februar) brachte
die Petersburger ruſſiſche Zeitung, unter Hinweiſung auf die damalige
Wafſenbrüderſchaft zwiſchen Rußland und Deutſchland, einen Artikel,
welcher hervorhebt, daß das bis jetzt bewahrt gebliebene Bewußtſein
dieſer Brüderſchaft die Baſis für die gegenſeitigen Beziehungen der bei=
den
Nachbarſtaaten bilde. Der heutige Tag, wo der deutſche Kaiſer die
Glückwünſche der Deputation der ruſſiſchen Armee empfangen, ſei dazu
angethan, als neuer Beweis für die nicht nur zwiſchen dem ruſſiſchen
und deutſchen Heere, ſondern auch zwiſchen Rußland und Deutſchland
beſtehenden engen Freundſchaftsbande zu dienen. Der Artikel ſchließt:
Das Geſchick von zwei der größten Reiche ſtehe in Gottes Hand; am
Steuerruder der Reiche könnten die Perſonen wechſeln und mit ihnen
die politiſchen Anſichten, aber an dem Einen ſei feſtzuhalten, daß das
Beſtreben, den Völkern Curopas die Wohlthaten des Friedens zu be=
wahren
, auf immer ein Bindeglied zwiſchen Deutſchland und Rußland
bleiben werde, deren Freundſchaft in dem Kampfe um Befreiung des
geknechteten Curopas die Feuertaufe erhalten habe.
118

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M6
430
Eghpten. Nach einer in Kairo eingetroffenen Metbung aus

43

Suakim vom 26(Februar nahmen die am Tage vorher ausgerückten
Truppen ein vier Meilen von Trinkitat befindliches, früher von Baker

Paſcha errichtetes Fort, welches augenblicklich von 1000 Mann engliſcher
Truppen beſetzt iſt. Der Feind iſt entflohen. Der weitere Vormarſch
ſoll Donnerstag früh erfolgen. Die Truppen werden vorausſichtlich
Mittags bei dem acht Meilen vom Fort gelegenen El Teb eintreffen,
wo eine Schlacht erwartet wird. Die feindlichen Streitkräfte werden
auf 3500 Mann geſchätzt.
Vereinigte Staaten. Der Bericht der Fleiſchunterſuchungs= Com=
miſſion
iſt am 27. d. M. dem Präſidenten Arthur vorgelegt worden.
Der Bericht tritt, wie vorauszuſehen war, den auswärtigen Regierungen
gegenüber für die Intereſſen der amerikaniſchen Producenten ein. In
den Einrichtungen der amerikaniſchen Fleiſchinduſtrie ſei nichts, was
geeignet ſei, das Fleiſch ungeſund zu machen. Der Speck ſei ſo gut wie
der franzöſſſche und deutſche; Trichinen kämen nur in vereinzelten Aus=
nahmefällen
vor. Das Verbot der amerikaniſchen Speckeinfuhr ſei daher
ungerechtfertigt. Die Commiſſion glaube, die mikroskopiſche Unter=
ſuchung
des zur Ausfuhr beſtimmten Fleiſches könne, wenn eine ſolche
gewünſcht werde, in den Veipackungs=Etabliſſements ganz vollkommen
vorgenommen werden.
Durch die Wirbelſtürme der vorigen Woche in den Güdſtaaten ſind
e00 Menſchen getödtet worden. Der Schaden an Eigenthum wird auf
8 Millionen Dollars geſchätzt. Eintreffende Dampfer melden daß
ſie im atlantiſchen Ocean mächtigen Eisbergen und großen Flächen
Treibeis begegnet ſind.

Aus Etabt und Lanb.
Darmſtadt, 29. Februar.
Die zweite Kammer der Stände wird ihre nächſte (60.)
Sitzung am Dienstag den 4. März 1884, Vormittags 9i, Uhr, abhalten.
Auf der Tagesordnung ſteht: 1) Verkündigung neuer Einläufe; 2) Be=
richtsanzeigen
; 3) Berathung über die Vorlage Großh. Miniſteriums
der Finanzen, den Geſetzentwurf, die Erbſchafts= und Schenkungsſteuer
betreffend.
Als Tag der Hochzeit Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeiſin
Victoria mit S. D. dem Prinzen Ludwig von Battenberg iſt dem
Vernehmen nach der 15. April beſtimmt.
Wie die N. H. V. mittheilen, hat ſich Herr Fritz Brandt,
der Sohn unſeres langjährigen hieſigen Maſchinendirectors, mit Fräulein
Daniela v. Bülow verlobt. Die Braut iſt die Tochter Hans von
Bülow's, wurde aber, nachdem ſich ihre Mutter hatte ſcheiden laſſen und
Richard Wagner geheirathet hatte, im Hauſe deſſelben erzogen. Herr
Fritz Brandt hat ſich in herorragender Weiſe bei der Einrichtung der
Nibelungen=Trilogie auf dem Bayreuther Wagner=Theater betheiligt und
iſt ihm auch kürzlich die Einrichtung des Münchener Hofoperntheaters
für den Parſival und die Nibelungen übertragen worden.
15 Heut zu Tage, wo die Concurrenz in allen, Geſchäftsbranchen
eine ſolche Ausdehnung gewonnen, muß das Streben jedes Umſichtigen
und practiſchen Geſchäftsmannes darauf gerichtet ſein, mit der Zeit
vorwärts zu ſchreiten und nicht an veralteten Einrichtungen und
Principien feſthalten, die mit den Anſprüchen der Neuzeit nicht mehr in
Einklang zu bringen ſind. Wenn man ſich die Geſchäftsverhältniſſe
unſerer Stadt vor 20 25 Jahren vergegenwärtigt, ſo muß man jeden=
falls
zugeſtehen, daß ſich dieſelben im Laufe dieſer Zeit, wenn ſie auch
mit unſeren größeren Nachbarſtädten nicht ganz gleichen Schritt halten
konnten, bedeutend gebeſſert und einen entſchiedenen Aufſchwung erfahren
haben. Daß dies aber vorzugsweiſe diejenigen Geſchäfte ſind, welche
im richtigen Verhältniß zu ihren Mitteln, den Anſprüchen der Neuzeit
nach allen Seiten hin Rechnung getragen, bedarf wohl keines weiteren
Commentars. Beſonders die Möbelbranche, welche unter der Concurrenz
unſerer Nachbarſtädte ſehr zu eiden hatte, hat im Laufe der Zeit be=
deutende
Fortſchritte gemacht und ein Aufblühen nachzuweiſen, welches
zu der Ueberzeugung berechtigt, daß Alle, ſelbſt die höchſten Anſprüche
in dieſer Branche in unſerer Stadt befriedigt werden können. Die ein=
zelnen
Geſchäfte und Magazine wetteifern mit ihren Ausſtellungen und
uberbieten ſich durch die geſchmackvollſten Arrangements in einer Weiſe,
daß es dem kaufluſtigen Publikum manchmal ſchwer fallen durfte, die
richtige Auswahl zu treffen. Als eine zweckentſprechende Neuerung
dürfte auch die von der Firma Joſeph Trier, Wilhelminenſtraße, er=
richtete
permanente Ausſtellung von 16 vollſtändig eingerichteten Muſter=
zimmern
zu betrachten ſein, welche es ermöglicht beim Kaufe ſchon ein Bild
der ſpäteren behaglichen häuslichen Einrichtung zu erhalten. Jeder Ge=
ſchmack
, reich wie einfach, iſt in dieſen Salons, Schlaf=, Speiſe= und
Wohnzimmern vertreten und die Preiſe ſtets für ein Zimmer zuſammen=
geſtellt
. Auch Teppiche und Vorhänge in geſchmackvollen paſſenden
zarben gewählt, fehlen nicht und geben dem Ganzen ein fertiges An=
ſehen
. Die Frauen dürfte noch eine mit vollſtändiger Einrichtung ſo=
wie
mit einem Röderſchen Heerde verſehene Küche in altdeutſchem Ge=
ſchmack
beſonders intereſſiren, und lohnt es ſich ſchon dieſe Ausſtellung
einmal zu beſuchen.
Nach dem Wetterberichte der deutſchen Seewarte hatte
90
am 27. Februar, Morgens 8 Uhr Haparanda - 170, Stockholm
Memel - 70, Kopenhagen - 20. Berlin, Wiesbaden, Karlsruhe und
Paris L. 10. Wien . Jo Trieſt J 4 und Nizza X 50 C. Darmſtadt

hatte am 28. Februar, Morgens 6 Uhr - 2130 C. bei Oſtwind. Ein
umfangreiches barometriſches Maximum lagert über Nordeuropa, ſo daß=
jetzt
öſtliche bis nördliche Winde über Centraleuropa vorherrſchend ge=
worden
ſind. Das Wetter iſt daſelbſt überall kälter und trübe; meiſtens
iſt Schneefall eingetreten. In Deutſchland herrſcht vielfach leichter
Froſt, welcher demnächſt an Ausdehnung und Intenſität zunehmen
dürfte.
Mainz, 28. Febraur. Bezüglich der Fernſprechverbin=
dung
Mainz=Frankfurt iſt nunmehr beſtimmt, daß jeder Theil=
nehmer
an dieſer Verbindung nicht nur mit jedem Theilnehmer der
anderen Stadtfernſprechanlage in Verbindung treten, ſondern auch von
ſolchen Theilnehmern der letzteren, welche die Jahresgebühr für R=
nutzung
der Verbindungsleitung Mainz=Frankfurt nicht zahlen. zu
Geſpräch aufgefordert werden kann, ohne daß hierfür beſondere Gebührn
zu entrichten ſind. Wollen dagegen zwei Theilnehmer der genannten
beiden Stadtfernſprecheinrichtungen, von denen weder der eine noch der

andere die Berechtigung zur unbeſchränkten Benutzung der Verbindungs=
leitungen
durch Zahlung der Jahresgebühr erlangt hat. miteinander

ſprechen, ſo hat der die Verbindung verlangende Theilnehmer eine be=
ſondere
Gebühr von 1 M. für jede Unterhaltung von nicht mehr als
5 Minuten Dauer zu zahlen. Anmeldungen zur Betheiligung an der
Fernſprechanlage Mainz=Frankfurt, wofür unter Verpflichtung auf 3 Jahre
per Jahr 100 M. zu vergüten ſind, ſind an die Großh. Handelskammer
dahier zu richten.
Worms 27. Februar. Die in Betreff der Erbauung einer ſtehen=
den
Brücke über den Rhein bei Worms an Großh. Miniſterium des
Innern und der Juſtiz abgegangene Eingabe der hieſigen Handelskammer
hat folgenden Wortlaut: In einer Sitzung, die am 26. September
1883 von Delegirten der Stadtverordneten und der Großh. Handels=
kammer
zu Worms abgehalten wurde, iſt die Erklärung zum Beſchluß
erhoben worden: daß die Erbaung einer ſtehenden Brücke über dem
Rhein dahier eine weſentliche Vorbedigung für eine ſachgemäße und end=
gültige
Löſung der beiden für Worms ſo wichtigen ſchwebenden Fragen
der Erweiterung der hieſigen Hafenanlagen und der Verminderung der
Ueberſchwemmungsgefahr ſei.
Friedberg. Die Höhen des Vogelsberg ſind bereits ſeit einigen
Tagen mit Schnee bedeckt.

Literariſches.

Von Aug. Becker in Eiſenach, dem gefeierten Verfaſſer von
Des Rabbis Vermächtniß' erſcheint demnächſt ein neuer Roman aus
der modernen Geſellſchaft Eleonorei. Vom Fels zum Meer=,
(Herausgegeben von W. Spemann, redigirt von Prof. Joſeph Kürſchner)
wird ihn der deutſchen Leſewelt mit Beginn des neuen Quartals vor=
führen
.
Die Frage: welchen Einfluß Luther auf die Kirchen=
muſik
ausgeübt, von einem Fachmann und vorzüglichen Kenner=
gerade
dieſes Zweiges der Muſik ventilirt und zu einem Endreſultat
geführt zu ſehen, dürfte Jedermann intereſſiren. Wir verweiſen zu
dieſem Zweck auf die zuletzt erſchienen Lieferungen von E. Naumanns
Illuſtrirter Muſikgeſchichte, von welchem höchſt lehrreichen und
durch ſeine zahlreichen künſtleriſchen Beigaben durchaus intereſſanten
Werke wir an dieſer Stelle bereits Erwähnung gethan haben. Die ſich
anſchließenden Kapitel behandeln in erſchöpfender Weiſe: Tie beiden
Gabrieli, Paleſtrina und die klaſſiſchen Tonſchulen Italiens. Die tos
kauiſche Schule und das muſikaliſche Drama. Lotti und die Meiſtn.
der katholiſchen Reſtauration. Den allmä igen Verfall der Tonkunſt bi
den Romanen und ihr Emporkommen bei den Deutſchen. Aleſſandr
Scarlatti und die neapolitaniſche Schule. Lully und die altfranzöſiſche
Oper. Die Deutſchen in der Schule der Italiener und die Vorläufer
Bachs.

Tages=Kalender.
Muſenm und Bildergalerie im Schloß, Sonntags 11-¼, Dienstaa
Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-12 Uhr. - Hofbibliothek im Schloß
täglich 9-12 und 2-4 Uhr. Techniſche Muſterſammlung des Landes=
gewerbvereins
täglich 11-1 Uhr.
Städt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr.
Feierabend=Local Wochentags7-10 Uhr Abends, Sonntags 3-10 Uhr.
Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bis
10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr.
Bücherausgabe der Volksbibliothe.
Samstags 7 bis 9 Uhr. Armenverein täglich 2-6 Uhr.
Spiel=
Abend des Schach=Clubs: Mittwoch.

Freitag 29. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins Darmſtadt,
(Böttingers Brauerei).
Samstag, 1. März: Ball des Geſangvereins Sängerluſt (Schützenhof)
Stiftungsfeſt des Vereins Frohſinn (Saalbau). Freiconeer!
in der Reſtauration Heiderich (Roſenhöhe). Vierter Kammermnſik=
Abend von Martin Wallenſtein (Darmſtädter Hof).
Montag, 3. März: Concerl des Geſangvereins Liedertafel (Saalbau).
Dienstag 4. März: Generalverſammlung der Heidenreich von Siebold
ſchen Stiftung. - Vortrag im Proteſtantenverein (Darmſtädter Hof)
Donnerstag, 6 März: Generalverſammlung des Bürgervereins.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.