Wonnementspreis
4l. Jährlich 1 Mark. 50 Pf. incl.
hierlohn. Auswärts werden von
ch Poſtämtern Beſtellungen
ent=
mgenommen zu 1 Mark 50 Pf.
r Quartal inck. Vojtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2EEſt111Ep rhitéhatiulhouthil.
Inſerate
werdenangenommen inDarmſiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie;auswärts
von allen Annoncen=Expeditlonen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4 40.
Dienstag den 26. Februar.
1884.
ein
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes orduen wir hiermit an, daß die Säuberung der Bäume, Geſträuche und
haen von Raupenneſtern in der Gemarkung Darmſtadt längſtens bis 20. März l. Js. zu erfolgen hat. Die ſäumigen
Aczeiligten verfallen in eine Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder in eine Haftſtrafe bis zu 14 Tagen und wird die noͤthig
wer=
ue Säuberung der Bäume auf ihre Koſten verfügt.
Die Biſitation durch die Feldſchützen, zu welcher ſich die Grundeigenthümer und Pächter einfinden wollen, beginnt am
4 März und findet in den nachgenanuten Terminen und den dabei angegebenen Gemarkungstheilen ſtatt.
1. Im Oberfeld am 24. Mürz l. Js.:
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Erbacherſtraße bis zu den drei Brunnen rechts, ſodann in den in der
Klchlſtraße, dem Mühlweg, der Soder= und Darmſtraße, der Niederramſtädterſtraße und der Kiesſtraße bis zur Beſſunger
fi nze liegenden Gärten und Baumſtücken.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in dem zwiſchen der Erbacherſtraße und der Dieburgerſtraße bis zum Wald liegenden
Fmarkungstheil.
2. Im Heinheimerfeld am 25. Mürz l. 3s.:
a) Von Vormittags 7 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der Dieburger= und Kranichſteinerſtraße bis zur
ſnnerie=Mauer.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der Kranichſteiner= und Frankfurterſtraße.
3. Im Löcher= und Niederfeld am 26. März:
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Frankfurterſtraße links liegenden Gärten ꝛc., ſodann in denjenigen vor
n ſog. Main=, Rhein= und Neckarthoren bis zur Arheilger= reſp. Beſſunger Grenze.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Hausgärten.
Darmſtadt, am 22. Februar 1884.
Der Großherzogliche Oberbürgermeiſter als Feldpolizei=Beamte.
In d. Vertr.; Hickler, Beigeordneter.
(1898
Bekanntmachung.
Die Stammholzverſteigerung vom
l. d. Mts. im ſtädtiſchen Oberwald iſt!
enehmigt und können die Bürgſcheine auf
ierem Büreau errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Donnerstag den
L. d. Mts.
Darmſtadt, den 23. Februar 1884.
wßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. 11899
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird zu
hunſten der den Wiener'ſchen Erben gegen/
enz Agenten C. J. Kaiſer dahier
zuſtehen=
ſenn Miethforderung von 170 Mk. nebſt
Jhmſen und Koſten das dem Letzteren in
em Hauſe Soderſtraße Nr. 33 dahier zu=
ſtehende Wohnungsrecht, inſoweit zur=
Deckung obiger Beträge erforderlich, im
Termin
Mittwoch den 27. Februar l. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
durch unterzeichnete Stelle öffentlich
zwangs=
weiſe gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 25. Februar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
11900
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Wittwe des ſtädt:
Pfandhauscontroleurs Karl Hornfiſcher
ge=
hörigen Mobilien, beſtehend in:
Gold= und Silber, insbeſondere eine
goldene Herren und Damen=Uhr mit
Kette, ferner guterhaltene Kleider und
Weißzeug, Bettwerk, Möbeln aller Art
ſowie ſonſtiger Hausrath
ſoll
Donnerstag den 28. Februar 1884,
Vormittags 9 Uhr,
in deren WohnungMathildenplatz 19,
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 21. Februar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(1803
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 20. und
21. d. Mts. iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine können von Mittwoch den 5. März
an bei Großh. Rentamt Darmſtadt in
Empfang genommen werden.
Längſter Abfuhrtermin: 31. März d. J.
Darmſtadt, den 23. Februar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V. d. O.:
[1901
Bücking, Forſtaceſſiſt.
40¼
Bau=Verding.
Die Ausführung der für das neue
Poſthaus in Offenbach (Main)
erforder=
arbeiten, verauſchlagt zu Mrl. 17080. 6b, ba.
Mk. 109. 20, oz. Me. 5628, ſoll im
Wege der öffentlichen ſchriſtlichen
An=
geben werden und iſt hierzu ein
Ter=
min auf
Dienstag den I1. Müärz b. I6.,
Nachmittags 1 Uhr,
im Poſtbaubüreau, Kaiſerſtraße 42, in
Offenbach Main) anberaumt.
Daſelbſt liegen die Zeichnungen,
Koſten=
auſchläge und Bedingungen während der
Dienſiſtunden zur Einſicht aus. Abdrücke
der Letzteren Uönnen gegen Poſleinzahlung
von je Ml. l von dort bezogen werden;
Heichnungen werden nicht verabſolgt. Es
bleibt freie Auswahl unter ſämmtlichen
Aubietern vorbehalten.
Darmſtadt, den 22. Februar 188½.
Der Kalſerliche Ober=Poſidirector,
Hagemann.
(1002
Bekanntmachung.
Donnerstag den 28. Februar,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden auf dem hieſigen Poſilhoſe zwei
ausgemuſterte, Perſonenpoſtwagen gegen
Daarzahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 10. Februar 1884.
Malſerliches Poſtamt I.
[740
Weberſtedt.
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 28. und Freitag den
20. Februar, Vormittags 10 Uhr
anfangend,
werden im Nleder=Beerbacher
Ghemeinde=
wald. Diſtrict Aulſtatt, Schöppenberg
Eimſe, Forſtbühl, Schweizerloch und
Modern nachſtehende Holzſortimente
öſſent=
lich verſteigert:
400 Mm. Buchen=Scheiter,
80 „ Kieſern=Scheiter,
10 „ Buchen=Kuülppel.
Kieſern=Kuüppel,
70
600) Buchen=Wellen,
4100 Kieſern=Wellen und
100 Nm. Buchen=Stbcke,
Kieſern Stöcke.
27
Die Juſammenkunft den erſten Tag
iſt an der Göhenmühle am Eingang des
Waldes; den zweiten Tag an der Kreis.
ſtraße von hier nach Ober=Beerbach am
Eingaug (Diſtriet Forſtbülhl).
wird das Holz verborgt bis Ende
Sep=
tember l. Js.
Nleder=Beerbach, den 10. Februar 188l.
Ghroßh. Bürgermeiſierei Nleder=Beerbach.
(174
Fiſcher.
M. 40
(Die Aeſerung von geſundem ſplintfreiem,
geſchnittenem Bauholz und zwar:
ca. 18 Cubm. Tannenholz und
ca. 2 Cubm. Eichenholz,
lchen Tiſchler. Schloſſer= und Glaſer=ſſoll am 10. März, Morgens 10 Uhr,
vergeben werden. Refletanten können dä=
Bedingungen im Büreau der Commiſſior
Liebigſtraße 9 2 Treppen, einſehen.
Schießplah=Verwaltungs=
Commiſſion. (190
Die beiden letzten Ziele (5. und 6. Ziel
bletung im Elnzelnen bz. zuſammen ver= der Communal= und Kirchenſteuer pro 188384 ſind bei Vermeidung d=
Mahnung ꝛc. bis zum H. März l Js. in den Vormittagsſtunden von 8-12 U
zur Stadtkaſſe zu bezahlen.
Darmſtadt, am 20. Februar 1884.
Die Stadtlaſſe.
1I78
Kriegk.
Holzverſteigerung.
Es ſollen verſteigert werden:
1) Mittwoch den H. Mürz l. 33. an Ort und Stelle Morgens von 9 Uh.
an, in den Domanialwald=Diſtrieten Salmenſeckopf, Haſenruh, Stock/
ſchlag und Wenzenwieſenſchlag: 80 Eichenſtämme 32,77 Cubm., hier
mter 1 Stamm mit 59 Emt. Durchmeſſer, 7 Met. Lüuge und 539 Cubn=
Inhalt; 31 Buchenſtämme - 881 Cubm.; 5 Eſchenſtämme O51 Cubm
6 Erlenſtümme-- ,35 Cubm.; 1 Lürchenſtamm l2 Cubm.; 50 Bucher
Derbſtaugen 160 Cnbm.; 10 Eſchen=Derbſtaugen 2 0,3o Cubm.
Hu=
ſammenkunft Vormittags 9 Uhr auf der Erbacherſtraße am Krenzungs
punkt der Eiſernhandſchneiſe und der Erbacherſtraße.
2) Donnerstag den 6. Mürz l. Vs., von Morgens 9 Uhr an, auf den
MNathhauſe zu Beſſungen aus den Domanialwald=Diſtricten Salmenſeekopf
Haſeuruh, Stockſchlag und Wenzenwieſenſchlag: Buchen: 666 Am=
Scheiler, 207 Mm. Kuülppel, 10860 Wellen, 250 Am. Stöcke; Birken: 2 Rm
Schelter; Eichen: 30 Mm. Scheiter, 40 Nm. Knüppel, 600 Wellen, 46 Ru=
Stöcke; Lärchen: 60 Wellen; Aspe: 2 Mm. Scheiter, 160 Wellen; Erleu.
4 Mm. Kuüippel. Nähere Auskuuſt über vorſtehendes Holz ertheill Großhl
Forſtwart Wolf zu Beſſunger Forſthaus.
Darmſtadt, den 25. Februar 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
1190
Holz=Verſteigerung.
Freitag den 20. Februar und Samstag den 1. Mürz
iſt Holzverſteigerung im Weiterflädter Gemeindewald, Diſtrict Tanbcheshöhle, unl
lommen zur Verſteigerung:
Freitag den 29. Februar
1109 Kieſern=Stämme von 8-165 Miet. Länge und 22 -46 Emt. Durchmeſſer, ſowil.
15,000 Stück Kieferu= größtentheils Entäſtungswellen an ſtehendem Holz genommen,
Samstag den 1. März
110 Mm. Kiefern=Stöcke,
180 Mmt. Kiefern.Scheiter,
15000 Stück Kieſern=Durchſorſtungswellen
425 Am. Kieſern=Kuüppel,
Die Juſammenkunſt iſt jeden Tag, Vormittags 0 Uhr, auf der Beuſenwieſer
ſchmeiſe nächſt der Gräſenhäuſer Straße.
Bemerkt wird noch, daß am erſten Tag die Stämme zuerſt zum Ausgebe
lommen und mit der Lvellenverſteigerung Nachmittags 1 Uhr auf der Wirhäuſel.
Hausſchneiſe am Eiſenbahullbergang des Bahnwärters Emich fortgeſahren wird.
Weiterſtadt, am 23. Februar 188.1.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
190.
Schuchmann.
Pferde=Verſteigerung.
Gegen vorſchriſlsmüßige Plrgſcheine Dienstag den 26. Februar 1a04, Vormittags 1 Uhr,
lüht Herr Cireusdirector A. Vorch im „Scatiug Mink= dahien
2 Pferde (Füchſe), je 9 Jahre alt, gut geritten und eingefahrer
wegen Mangel an Platz meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteiger
S. Kalor Hr., Amtsgerichts=Taxator. 179
405
M6 40
Endlich geuug Licht.
Die von uns bei Beranlaſung des Gaſtwirth Congreß am 20. d. M. veranſaltete Probebeleuchtung der Winter'ſchen
hinuerei nach Eyſtem L. Wesp in Frankfurt ſPetroleumbeleuchtung) fand allgemeine Anerkennung und wurde von dem
kfrn Präſidenten zur Beleuchtung von Wirthſchaftslocalen aufs Beſte empfohlen.
Unterzeichnete haben für Darmſtadt und Umgegend die alleinige Vertretung des Herrn L. Wesp und empfehlen dieſe
Be=
uHtung für Wirthſchaften, Fabriken, Hofräume und Gartenanlagen.
Wir machen noch auf die bedeutende Erſparniß gegenüber jeder anderen Beleuchtung aufnerkſam und empfehlen uns
Hochachtungsvoll
Chr. Wrthurein & Co.
1 Schulſtraße I.
H. Dir laſſen dieſe Probebeleuchtung der Winter'ſchen Brauerei bis zum 26. cr. ſortſetzen und lamn ſich daher Federmann
davon überzeugen.
[1795
Blutmangel, Nervenſchwäche.
An den Kaiſerl. Königl. Hoflieferanten Johann Hoſf, Königl.
Com=
miſſionsrath, Beſitzer des Kaiſerl. Königl. öſterr. goldenen Verdienſtkreuzes mit
ler Krone, in Berlin, Neue Wilhelmſtraße 1. — Kankelfitz, 29. Septbr.
ahre Eiſen=Malzchokolade hat auf den an Blutarmuth leidenden Kranken
außer=
urdentlich heilſam gewirkt. Major v. Borko.- Schwarzenberg i. Sachſen,
Oct. 1883. Von meinem Arzte an Sie gewieſen bitte ich um umgehende
Buſendung von 13 Flaſchen Malz=Extrakt=Geſundheitsbier und 1 Pfund Eiſen=
Malz=Chocolade. Meine Frau leidet ſeit Jahren an Blutarmuth, großer
Ner=
henſchwäche und Magenleiden und wünſcht nach manchen vergeblichen Mitteln
fun Ihre Malz=Präparate zu gebrauchen. G. Lange, Poſtſecretär.
Oſtrometzko b. Fordon, 5. October 1883. Ew. Wohlgeboren erſuche
ich, mir ſo bald wie möglich 1 Pfund Eiſen=Malz=Geſundheits=Chocolade Nr. 1
zu ſchicken. Die Chocolade iſt meiner Tochter ſehr gut bekommen.
Emma Strehlau.
Preiſe: 6 Flaſchen Malzertralt=Geſundheitsbier incl. Fl. M. 4. 20.
Concentrirtes Malzextratt, mit und ohne Eiſen, per Flacon M. 3., M. 1.50,
hM. 1. — Malz.Chocolade I. Pfd. M. 3.50, II. Pfd. M. 2.50.
Eiſen=Malz Chocolade per Pfd. I. M. 5. II. M. 4. — Malz Chocoladenpulver
ſ imn Büchſen M. 1 und 50 Pf. - Bruſt=Malzbonbons in Cartons 80 Pf.
Cromatiſche Malzſeifen I. M. 1, II. 75 Pf., III. 50 Pf., IV. 30 Pf. -
Tromatiſche Malzpomade in Flacons M. 1.50 und M. 1.
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Lobstein & Schöll, Ludwigsplatz, Darmſtadt. 11906
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ſarben, Erdfarben, abgelagertes Leinöl ꝛc. zum Selbſtkoſtenpreis ab und ſtehen
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(1896
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„
Caviar,
[1909
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[174]
Carlsſtraße 8.
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(1910
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14
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Mehl, Hildebrand'ſches, Nr. 0 und Nr. 1
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45 Pf.,
Maccaroni, ital., per Pfund 50 Pf.,
Schneckle, württemb, per Pfund 40 und
45 Pf., ſowie
Suppen=Nudeln aller Art,
Zwetſchen, türt, per Pfund 30 Pf.,
Aepfel, amerik., „ „ 50 „
25 „
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[1912
2
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der Expedition zu erfragen. (3.
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[1196
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6 bis 7 Piecen, event alsbald beziehba
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2 Zimmern, Cabinet und Küche ꝛc., al
bald zu vermiethen.
1477) Niederramſtädterſtr. 43
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zu 640 Mk. zu vermiethen.
1660) Martinſtraße 22 der ute
Stock zu vermiethen.
1663) Obere Hügelſtraße 30 e
Wohnung, 8 Zimmer mit allen
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lichkeiten, am 20. Mai beziehbar.
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Wol=
nung mit 4 Zimmern und Zugehör.
1846) Neckarſtraße 15, Hock
parterre: 4 Zimmer mit Zubehör
Waſſer, Bleichplatz, zeitweiſe Garten
nutzbar, vom 8. April d. J an zu vert
1918) Schwanenſtraße 43 eine
Pl=
terrewohnung von 3 Zimmern nebſt 5
behör gleich zu beziehen.
1919) Niederramſtädterſtraße
eine Manſardewohnung an eine ruhige Sa
ll=
milie. Näheres Rückertſtraße 34.
n82l
1920) Georgenſtraße 12. die P½.
Bankdirector Hügel ſeither innegehalt hi
Wohnung, 6-8 Zimmer, per 1. Juli,
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11968) Eliſabethenſtr. 49 ein großer
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4
1
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Montag den 3. März, Abends 8 Uhr findet ein
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unter gütiger Mitwirkung horvorragender Künstlörinnen und Künstlor des
Grossh. Hofthoators und der ganzon Kapolle dos l. Gr. Loibgardo nfantorle-
Regiments Nr. I5 ſtatt.
Karten zu dieſem Concert und zwar: Sperrſitz 3 M., Reſervirte Plütze
und Logen 2 M., Saal 1 M. ſind bei den Herren Buchhändler A.
Berg=
ſträßer, Buchhändler Hoffmann, Wilhelminenſtraße, dem Vereinsprüſidenten
G. Netz, Hoftapezier, dem Verwalter E. Ruppel, Grafenſtraße 35, ſowie Abends
an der Kaſſe zu haben.
Programm wird ſpäter bekannt gemacht.
Der Vorstand. (931
Roformationsgeschichtliche Vorträge
zum Beſten
des evangeliſchen Kirchenbauvereins
Im Festsnale des Cymnasſums.
Donnerstag den 28. Februar
Herr Profeſſor Dr. jur. Sohm aus Straßburg, über: „Die Kultur
der Reformation”.
Tageskarten 1 Mk. an der Kaſſe.
[1932
Heiſenreich von Gieboldsche Stiſtung.
Die ordentliche Generalverſammlung, in welcher über die Wirkſamkeit der
Stiftung im Jahre 1883 und den Beſtand ihres Vermögens Rechenſchaft abgelegt
werden ſoll, findet
Dienstag den 4. Mürz, Nachmittags 3 Uhr,
in der Wohnung der Präſidentin des Vorſtandes, Frau Dr. A. Morck, Rheinſtr. 9,
ſtatt. Die Mitglieder werden dazu freundlichſt eingeladen.
Im Namen des Verwaltungsrathes:
Dr. Sell.
[1933
TuL aAltem
Post,
Hierdurch behre mich den werthen Stammgäſten, ſowie ſonſtigen Intereſſenten
die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich die ſeither von Herrn W. Schmidt
geführte Reſtauration für meine Rechnung übernommen habe und werde mich nach
Kräften bemühen die mich mit ihrem Beſuche beehrenden Gäſte in jeder Hinſicht zu
befriedigen.
Außer einem guten Mittagstiſch in und außer dem Abonnement halte ich
meine ausgewählte preiswürdige Speiſen= und Weinkarte beſtens empfohlen, ſowie
auch zu jeder Tageszeit für ein ſtets friſches Glas Hildebrand'ſches Exportbier
geſorgt iſt. Gleichzeitig erlaube ich mir auf ein neues vorzügliches Billard mit
amerikaniſchen Federbanden aufmerkſam zu machen.
Hochachtungsvoll
[743
Brans Llssrbath.
Wichtig für jede Familie.
Der E. Klett'ſche Kräuter=Magenbitter iſt ein unübertroffenes Mittel
ſegen Magen= und Unterleibsbeſchwerden ꝛc. und bringe ich denſelben in empfehlende
Clemens Bohle, Spezerelhandlunz. Marktplatz. (10474
krinnerung.
112
1934) Ein älteres Mädchen, mit guten
Zeugniſſen verſehen, auch in Krankenpflege
erfahren, ſucht Stelle, event. zur Pflege
eines älteren Herrn oder Dame. Näheres,
Bleichſtraße 40 bei Frau Babel.
1935) Ein junger, tüchtiger
Kauf=
mann, der mit allen Comptoirarbeiten
beſtens vertraut iſt, empfiehlt ſich zum
Nachtragen von Geſchäftsbüchern ꝛc.
Näheres in der Expedition.
1936) Ein Mädchen im
Weißzeug=
nähen und Ausbeſſern, ſowie auf der
Ma=
ſchine geübt, wünſcht n. Kund. pr. Tag1 Mk.
Näh. Beſſ. Carlsſtraße 47, Seitenb. part.
1776) Lehrmädchen f.
Maſchinen=
ſtrickerei geſucht. Ecke der Eliſabethen=
und Louiſenſtraße.
1937) Geſucht ein Buffetmüdchen für
auswärts und eine Kinderfrau für hier.
Frau Becker, Schirmgaſſe 10.
1938) Tüchtige Müdchen erhalten ſofort
Stellen. Frau Coheu, kl. Ochſengaſſe 9.
1939) Eine tüchtige
Reſtaurations=
köchin wird zum 1. April geſucht.
Monatlich 45 M.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
8 können noch einige Knaben leichte
E Beſchäftigung beifreier Station u. etwas
Lohn erhalten. Frank's Stellenb. (1896
1889) Für mein
Manufacturwaaren=
geſchäft ſuche ich einen Lehrling.
Franz Caydoul.
Dienstag den 26. Februar 1884,
Abends 8 Uhr:
WUrosse E
ooooo00oooeeooeeooeoooe,
rrieneereeeeee.
Gold=Cours.
M. 1669-7
Ruſſiſche Imwerſales
20 Franken=Stücke
1. 16.19-D
„ 2.88-¼
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold 4l.2.
Auftreten ſämmtlicher Künſtlerinnen und
Künſtler, ſowie Vorführen und Reiten der
vorzüglichſten Schul= und Freiheitspferde.
Preiſe der Plätze wie bekannt.
Zu recht zahlreichem Beſuch ladet
er=
gebenſt ein
[1894
Hochachtungsvoll
A. Lorch, Director.
preirinren
1940)
ein weißes Hündchen, eine
Kopf=
hälfte weiß, die andere ſchwarz, am
Rücken einen großen ſchwarzen Fleck.
Der Wiederbringer erhält eine
gute Belohnung Ludwigſtraße 12,
2. Stock.
C..
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. Februar.
Abonnement suspendu.
Zum erſten Male:
Apfelbaum, Erdmänuchen und Flöte.
Eine Komödie für Kinder in 5 Bildern. Na
einem Märchen bearbeitet von C. A. Görner
Hierauf:
Die Zaubermühle.
Komiſche Ballet=Pantomime.
Der Billetverkauf zu dieſer Vorſtellung
finde=
von 9 Uhr Morgens an der Tageskaſſe in
Hoftheater ſtatt und ſind die gelöſten Billet,
nur für dieſe Vorſtellung gültig.
W; Es iſt geſtattet, daß eine erwachſer
Perſon mit einem Kind oder 2 Kinder eine:
Platz benutzen.
Anfang halb 11 Uhr. Ende gegen halb 1 Uhn.
Dienslag. 26. Februar.
9. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung
Lumpacivagabundus,
oder:
Das lüderliche Kleeblatt.
Zauberpoſſe mit Geſang in 8 Acten.
Herr Wisthaler als Gaſt.
Leim..
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
g0eeceoooceoeoeeoeooooceciaaaaaaaaaaaeees
Statt beſonderer Anzeige:
Roſn Berger,
Murcus Luchs.
Verloßle.
Darmſtadt,
24. Februar 1834.
Düſſeldorf,
[1941
oo0eooooooooeooooeonneooonneoeonooooooooe
[1942
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Kunſtgenoſſen, ſowie den
Herrn Collegen am Gymnaſium und Realſchule, als auch
ſeinen Schülern und Schülerinnen die traurige
Mitthei=
lung ſtatt beſonderer Anzeige, daß mein lieber Vater, der
Hofkupferſtecher und Zeichnenlehrer
Carl Rauch
in Darmſtadt heute, am 24. Februar, ſanft verſchieden iſt
Annu Ramch.
Die Beerdigung findet Dienstag den 26. Februar,
Nach=
mittags 4 Uhr, ſtatt.
[1943
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns betroffenen Verluſte unſerer unvergeßlichen Mutter, Schweſter,
Schwiegermutter und Großmutter
Louine Brückner, geb. Storek,
ſagen wir Allen unſern tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 25. Februar 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Pvlitiſge Aeverſicht.
Darmſtadt, 26. Februar.
Deutſches Reich. In dem dem preußiſchen Abgeordnetenhau/
vorgelegten Nachtragsetat für 1884-8b werden als einmalige Ausgabit.
u. A. für Correction des Rheines von Mainz bis Bingen als erſitg,
Rate 300,000 M. gefordert.
9.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte am Donnerstag i
45
zweiter Leſung auch die Provinzialordnung für die Provinz Hannove
und zwar durchgängig nach der Regierungsvorlage; die Sitzung anß.
Freitag fiel aus. Sonnabend nahm das Haus die Kreis und Progl
vinzialordnung für Hannover definitio an, mit dem Antrag Windthorſt
wonach ſchon auf 80,000 ſtatt 40,000 Einwohner ein Abgeordnetei ſoh,
kommen ſoll. Im Laufe der Debatte beſtritt der Miniſter v.
Putt=
kamer, daß die Vernichtung des hannover'ſchen Adels der Zweck de=
Provinzialordnung ſei, doch gingen thatſächlich die Forderungen und
Wünſche ſehr Vieler in Hannover darauf aus, damit ſei die Bedenklich F
keit der Commiſſionsbeſchlüſſe dargelegt. Die Reſolution Benda betreff'F
Aufhebung der Landſchaften ꝛc. wurde mit großer Majorität abgelehnt H
Im badiſchen Landtag erklärte der Juſtizminiſter Nokk in der Sitzung
am Sonnabend, daß die badiſche Regierung den geſetzlichen Maßnahmer
bezüglich der Entſchädigung unſchuldig Verurtheilter freudig zuſtimmen
werde. Die Feſtſtellung des erſten Entwurfs des bürgerlichen Geſetz,
buches ſei in etwa drei Jahren zu erwarten.
In der bayeriſchen Abgeordnetenkammer wurde der Geſetzentwur
betr. die Landesculturrentenanſtalt einſtimmig angenommen.
Di=
Kammer der Reichsräthe nahm den Antrag Gabler, betr. die Vermin
derung der Poſtſchalter=Dienſtſtunden an Sonn= und Feiertagen, mi
großer Majoritat an.
Oeſterreich=Augarn. In den Arbeiten des öſterreichiſchen
Abg=
ordnetenhauſes iſt eine längere Pauſe eingetreten, indem ſich
dasſelb=
am Freitag bis zum 29. Februar vertagt hat, um den verſchiedene:
Ausſchüſſen Gelegenheit zur Förderung ihrer Berathungen zu geben
Vorher genehmigte das Haus noch das Geſetz über die Verſtagtlichune
der Franz=Joſef=Bahn, der Rudolf=Bahn und der erſt vor Kurzem
er=
öffneten Vorarlberg=Bahn.
Die Mörder Mailaths, Spanga, Pitely und Berecz, wurden am
Sonnabend in Peſth durch den Strang hingerichtet.
Frankreich. Die Proclamation Gordon=Paſcha's über den Selaven
handel hat einen gewaltigen Sturm in der Pariſer Preſſe aufgewirbelt,
Co ſchreibt der republikaniſche „Siecles: „Es ſcheint uns, daß der
Gane=
der Dinge im Sudan die Aufmerkſamkeit der europäiſchen Regierungen
und insbeſondere der Cabinete von Paris, Rom, Wien und St. Peters
öm,
ein
1l=
nnor
N. 40
4eg auf ſich ziehen müßte. Auch Spanten, Holland, Griechenland und
lle Türkei ſind nicht weniger an der Aufrechterhaltung der freien
Schiff=
hrt im Suezcanal und Rothen Meer intereſſirt. Es iſt hohe Zeit,
uk die europäiſchen Mächte ſich verſtändigen, wenn man nicht will,
England, nachdem es Aegypten vernichtet und der Barbarei wieder
ä geliefert. hat, ſich auf deſſen Ruinen inſtallire, um die große
traße des Orients zu ſperren.” Der miniſterielle „Paris” äußert:
2r Text der Proclamation überſteigt Alles, was die civiliſirte
At befürchten konnte.
Prinz Napoleon empfing am 22. dieſes Monats 80
Dele=
ince des Reviſioniſten=Comites in Paris in Gegenwart des Prinzen
pirtor und äußerte auf die überreichte Adreſſe: Die Anweſenheit der
ſetegirten beweiſe, daß, wenn es ſich um die Vertheidigung der natio=
1en Souverenetät und der Volksrechte handele, man ſich ſtets an
men Napoleon wenden könne. Er ſei erfreut, ſeinen Sohn an der
erte zu haben; dies beweiſe, daß Einigkeit in ſeiner Familie herrſche,
me daß es unmöglich ſei, den Vater vom Sohne zu trennen, wie es
nmöglich ſei, die Napoleons von der Sache des Volkes zu trennen.
dee Prinz erklärt ſodann, der böſe Wille Einzelner entſtelle die
fried=
dæ und geſetzliche Agitation. Die Conſtitution von 1875 ſei durch
rleaniſtiſche Intriguen eingeführt, ſie unterordne alles dem Parlamente
no liefere die Regierung unverantwortlichen Majoritäten aus. Dies
jiſdie Urſache des Uebels, woran Frankreich leide, deſſen Symptome
aits beunruhigende würden. Die Opportuniſten wollten eine Reviſion
10ieſem Jahre verhindern. Redner hoffe, es werde ihnen dies nicht
ſelingen. Man werde nicht auf die Leute hören, welche
großſpreche=
ſiſche und aufrühreriſche Politik predigten; man werde vielmehr die
fraße Politik der gerechten Volksanſprüche befolgen. „Setzen Sie ſich
jhn an die Spitze der Bewegung, das Volk wird Ihnen folgen. Ich
mche zu Ihnen weder von mir, noch von meinem Sohne, ſondern
läs von dem Principe, welches ich vertrete. Dem Volke gehört das
llacht, eine Regierung zu conſtituiren und denjenigen zu wählen, den
F. J.
3ffür fähig hält, es zu führen.
England. Im Oberhauſe beantragte Salisbury die
Nieder=
ktruung einer königlichen Commiſſion zur Unterſuchung der
Arbeiter=
chnungen in den Städten. Carrington beſürwortet Namens der
lwierung die Ausdehnung der Unterſuchung auf die Bauernwohnungen.
da Prinz von Wales befürwortet in längerer Rede die Unterſuchung,
rſhabe jüngſt ſelbſt Arbeiterdiſtricte beſucht und ſich von dem
ſchmach=
ſollen Wohnungszuſtand überzeugt. Der Antrag wird in einer von
er Regierung modificirten Faſſung angenommen.
Im Unterhaus kündigte am 22. d. der Sprecher an, daß er ſein
Hat niederlegen müſſe. Gladſtone theilte mit, er werde am Montag
in Dankesvotum für den Sprecher beantragen, ſowie den Erlaß einer
lareſſe an die Königin, in welcher um eine Auszeichnung des Sprechers
eh eten werden ſoll.
Am Sonnabend erklärte Dilke im Unterhauſe betreffs der Action
larßlands in Merw könne die Regierung ihre Anſichten jetzt nicht
mit=
hiilen, da ſie dieſelben in Petersburg betonen müſſe. Die Regierung
nal-te an der dem Emir von Afghaniſtan gegebenen Verſicherung feſt.
Iy.geſichts dieſer Verſicherung könne England hinſichtlich der Vorgänge
n Afghaniſtan nicht gleichgiltig ſein. Es war ſtets die Politik der
ſiggierung. Afghaniſtan, als Vorpoſten Englands, ſtark und unabhängig
ſu machen. Englands Stellung an der Nordweſtgrenze Indiens ſei jetzt
ei riedigender als zuvor.
Lord Granville erhielt am Nachmittag des 22. Februar Depeſchen,
merin die Uebergabe Tokars beſtätigt wurde. Das Cabinet trat ſofort
ſur Berathung zuſammen. Nach derſelben hatte der Oberbefehlshaber
dex engliſchen Truppen, Herzog von Cambridge, mit dem General Lord
Awlſeley und mit dem Staatsſecretär des Krieges, Marquis von
Har=
lin 9ton, eine längere Berathung im Kriegsminiſterium, wobei conſtatirt
wurde, daß für die Streitkräfte General Graham's eine Aenderung in
daz bereits beſchloſſenen Marſchrichtung nicht wohl ausführbar ſei, weil
ü Truppen in Trinkitat jetzt ausgeſchifft ſeien.
Die Londoner Blätter beſprechen die Nachricht von der
Ueber=
habe Tokars und rathen davon ab, die Expedition Graham's
zurück=
huziehen. Die „Times' gibt den ſehr vernünftigen Rath, die engliſchen
Truppen ſollten vorrücken, um wenigſtens die übrigen Garniſonen des
Eu idan zu retten und der „Daily Telegraphu meint, eine jetzige
Zurück=
ihichung der engliſchen Truppen würde ſpäter 25,000 Mann zur
Ver=
hieidigung des eigentlichen Cgyptens nothwendig machen. Officielle
hachrichten aus Suakim beſtätigen, daß die Uebergabe von Tokar nicht
du rch einen Mangel von Lebensmitteln, ſondern durch eine Meuterei,
bz unter einem Theile der Garniſon und namentlich den Officieren,
lenLſtand, herbeigeführt worden ſei.
Eine weitere Depeiſche der „Times= ſagt, ein großer Theil der
Gar=
nſſon in Tokar wurde vor der Uebergabe getödtet.
Spanien. Die Deputirtenwahlen ſollen am 10. Mai ſtattfinden.
Tiie neuen Cortes werden zu Beginn des Monats Juni
zuſammen=
burufen, um über die Antwort auf die Throurede zu debattiren und
Kunntniß vom Budget zu nehmen, aber ohne über dasſelbe zu
dis=
ſenttiren. Die Sitzungen werden hierauf vertagt werden.
Schweden und Norwegen. Das Reichsgericht iſt am Freitag
hur Fällung des Urtheils über den Staatsminiſter Selmer
zuſammen=
gekreten. Die Publication des Spruches dürfte erſt am 28. ds. Mts.
ſer olgen.
409
Eghpten. Der Kairenſer Correſpondent des „Daily Telegraph”
meldet unterm 20. ds.: „Der Khedive ermächtigt mich, zu erklären, daß
ihn die Proclamation General Gordon's ſehr überraſcht habe und daß
er nur annehmen könne, die Verhältniſſe hätten es General Gordon
unmöglich gemacht, anders zu handeln. Die egyptiſche Regierung werde
im Einverſtändniß mit England Alles thun, um den Sclavenhandel zu
unterdrücken.”
Ueber Gordon's Abſichten bezüglich der Räumung von Khartum
meldet die „Timess von dort: „General Gordon hat Afreſh Bey
Shilook, einen Neger, der unter Bazaine in Mexico ſich das Kreuz der
Ehrenlegion erwarb, zum Befehlshaber der in Khartum verbleibenden
Truppen ernannt. Sämmtliche Sudaneſen ſollen zurückbleiben, die
weißen Truppen ſollen nach Omdurman, jenſeits des weißen Nils gehen
und von dort mit ihren Familien und den Curopäern, welche Khartum
verlaſſen wollen, abtheilungsweiſe den Fluß hinunter geſandt werden.
Die verſöhnlichen Maßregeln des Generals werden die Straße
vollkom=
men oſſen und auch Khartum ruhig halten, bis es gänzlich aufgegeben
worden iſt.
In Suakim wurden am Sonnabend 300 Huſaren nach Trinkitat
eingeſchifft. Der von Trinkitat am Abend zurückgekehrte Dampfer
be=
richtete. daß in Trinkitat alles ruhig ſei.
General Stephenſon hat nach London telegraphirt und angeſichts
der gegenwärtigen Lage von der Regierung Inſtructionen erbeten.
Die=
ſelben waren bis 23. ds. Mts. nicht eingetrofſen. Inzwiſchen hat
Ge=
neral Graham Befehl erhalten, ſich in Trinkitat zu behaupten, bis
poſitive Nachrichten über die Vorgänge bei Tokar vorliegen. Einem
Tele=
gramm der „Agence Havas” vom 24. d3. zufolge iſt in Folge von
London eingegangener Befehle der Marſch der engliſchen Truppen nach
Tokar ſuspendirt worden.
Vereinigte Staaten. Der Staatsſecretär Frelinahuyſen hat dem
Repräſentantenhauſe empfohlen, künftighin ähnliche Reſolutionen wie
die in Betreff Dr. Lasker's gefaßte vor deren endgiltiger Annahme dem
Ausſchuſſe für auswärtige Angelegenheiten zur Begutachtung zu
über=
weiſen.
Ueber den furchtbaren Wirbelſturm, welcher in voriger Woche
die ſüdlichen und ſüdöſtlichen Staaten der nordamerikaniſchen Union
verheerte, liegen jetzt nähre Mittheilungen vor. DieAnzahl der
ge=
tödteten Perſonen ſoll ſich auf ca. 500 belaufen, mehrere kleine Städte
wurden ganz in Trümmer gelegt; gegen 5000 Gebäude ſind zerſtört.
Dem gegenüber dürfte der auf eine Million Dollarsgeſchätzte Schaden
noch zu niedrig gegriffen ſein.
Ans Gtadt und Land.
Darmſtadt, 26. Februar.
- Ce. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſtlieutenant Merker etatsmäßigen Stabsofficier vom 4.
Badi=
ſchen Infanterie=Regiment Nr. 114 (Conſtanz), den Major v. Weiſe
vom Generalſtabe des 11. Armeecorps (Stettin), den Major v.
Philips=
born vom Generalſtabe der Großh. (25.) Diviſion, den Bürgermeiſter
Grimm aus Mainflingen, den Finanzaſſeſſor Kammerherrn Frhrn.
v. Bellersheim genannt v. Stürzelsheim aus Emmerich, eine Deputation
von Studirenden der techniſchen Hochſchule, beſtehend aus den Herren
Henſing und Pfeiffer; zum Vortrag den Hofceremonienmeiſter v. Werner
und den Geheimen Cabinetsrath Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Finanzaſpi=
ranten L. Nau zum Hofkanzliſten ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schullehrer
an der Gemeindeſchule zu König, im Kreiſe Erbach, G. Neubauer und
dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Bernshauſen, im Kreiſe
Lauter=
bach, Joh. Fiſcher 1V. das allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift:
nFür langjährige treue Dienſter verliehen.
- Se. Großh. Hoheit der Großherzog und die Großh.
Familte begaben ſich geſtern Vormittag nach Mainz. um den großen
Carnevalszug mitanzuſehen. Der für geſtern Abend beſtimmte the dansant
fiel durch die am Abend erfolgte Ankunft Se. Kaiſerl. Hoheit des
Groß=
fürſten Sergius von Rußland aus.
— Militärdienſtnachrichten. v. Weiſe, Major vom
Generalſtabe der Großh. (25.) Diviſion, zum Generalſtabe des II.
Armee=
corps. v. Philipsborn, Major vom Generalſtabe der 21. Diviſion,
zum Generalſtabe der Großh. (2.) Diviſion verſetzt.
— Wie aus der Rang= und Quartierliſte für 1884 hervorgeht,
hat während des verfloſſenen Jahres der commandirende General des
11. Armeecorps, General der Cavallerie Freiherr von Schlotheim,
die meiſten Orden in der preußiſchen Armee erhalten, demſelben ſind
nämlich ſieben neue Orden verliehen worden.
Dermalen findet durch den Großh. Gerichtskoſten=Reviſor die
Reviſion des Koſtenweſens bei dem Amtsgericht Darmſtadt I.
ſtatt.
Den „Blättern für chriſtliche Diakonie' entnehmen wir folgende
Notizen über die immer mehr und mehr ſich ausbreitende, geſegnete
Thätigkeit des hieſigen Eliſabethenſtiftes. Die Zahl der
Diaco=
niſſinnen, welche ſich mehrere Jahre unter Schwankungen um 70 bis 72
bewegt hatte, wuchs im Laufe der letztverfloſſenen 10 Jahre auf 130,
obwohl ihrer 11 in dieſer Zeit ſim Ganzen ſeit dem 25jährigen Beſtehen
des Hauſes 16) durch frühen Tod heimgerufen wurden. Die Zahl der
auswärts ſtatiouirten Schweſtern wuchs von 48 auf 100. Das 9.=
M
410
ſammte Arbeitsgebiet der Anſtalt iſt gegenwärtig, wie folgt, vertheilt:
Darmſtadt: 1) Das Mutterhaus mit Krankenſtation, Waiſenhaus.
Privat= und Armenpflege: 2) das ſtädtiſche Hoſpital (14 Schw); 3) das
Landkrankenhaus (3 Schw.). Beſſungen: Kleinkinderſchule (1 Schw.),
Gemeindepflege (1 Schw.). Arheilgen: Kleinkinderſchule (2 Schw.).
Erbach: Krankenhaus (1 Schw.), Kleinkinderſchule (1 Schw.)
Michel=
ſtadt: Kleinkinderſchule (1 Schw.). Schönberg: Kleinkinderſchule
11 Schw ). Worms: Hoſpital (5 Schw.), Verſorgungshaus (2 Schw.),
Gemeindekrankenpflege (4 Schw.). Homburg: Krankenhaus (2 Schw.,
Gemeindepflege und Induſtrieſchule (1 Schw), Kleinkinderſchuleſs Schw).
Großkarben: Gemeindepflege (1 Schw ). Friedberg: Hoſpital
13 Schw.), Gemeindepflege 1 Schw.). Niederweiſel:
Johanniter=
krankenhaus (3 Schw.). Nauheim: Curhoſpital (2 Schw.),
Kinder=
heilanſtalt Eliſabethhaus (3 Schw.). Gießen=Univerſitätsklinik(14Schw.).
GGemeindepflege und Krippe (5 Schw.). Lich: Hoſpital (1 Schw.).
Ge=
meindepflege (1 Schw.). Kloſter Arnsburg: Mädchenrettungshaus
14 Schw.). Laubach: Johann=Friedrichſtift (2 Schw).
Kleinkinder=
ſchule ( Schw.). Gedern: Siechenhaus und Gemeindepflege (1 Schw.).
Büdingen: Mathildenhoſpital (2 Schw.). Schlitz: Hoſpital (2 Schw.),
Gemeindepflege (1 Schw.), Kleinkinderſchule (1 Schw.). Lauterbach:
Krankenhaus (1 Schw.), Gemeindepflege (1 Schw.). London: das
deutſche Hoſpital und Reconvalescentenhaus (10 Schw.).
D. 8tg.
— Am Samstag Abend fand in den Saalbauräumen der übliche
Faſtnachts=Maskenball ſtatt. Da in dem Programm die früheren
Au züge und Schauſtellungen diesmal keine Stelle gefunden hatten, ſo
war denn auch die Betheiligung eine entſprechend geringere, denn die
weiten Räume mochten kaum ein Dritttheil der ſonſtigen Beſucher
auf=
zuweiſen haben. Das Feſt dürfte demnach auch als kein gelungenes zu
bezeichnen ſein und der Vergnügungscommiſſion Veranlaſſung bieten, bei
ferneren derartigen Anläſſen wie früher auf ein anziehendes,
unterhal=
tenderes Programm Bedacht zu nehmen.
h Die Faſchingskneipe der hieſigen Turngemeinde, welche
am Samſtag Abend in den Räumen des Saalbau ſtattfand, war
ent=
ſchieden das Beſte, was von dieſer Geſellſchaft während der Faſchingszeit
überhaupt geleiſtet worden iſt, und war der Beſuch derſelben, wie bei
den getroffenen Arrangements zu erwarten war, ein außerordentlich
zahlreicher. Es würde den Raum unſeres Blattes überſchreiten, wollten
wir alle die Einzelheiten dieſes Carnevalfeſtes beſchreiben, und
beſchrän=
ken uns nur darauf, außer der Hervorhebung mehrerer ſehr gelungener
Vorträge, in erſter Linie den turneriſchen Leiſtungen, der müſterhaften
Führung der ſtattlichen Ranzengarde. dem Fechtelub, den Leiſtungen des
Schnellzeichners und insbeſondere der Commiſſion für das
Zuſtande=
kommen eines derartigen gelungenen Faſchingsfeſtes unſere volle
Aner=
kennung auszuſprechen.
- Wie wir hören, ſollen zu der heute Abend ſtattfindenden
Schluß=
ſitzung des hieſigen Carneval=Vereins einzelne bei der Faſchingskneipe
der hieſigen Turngemeinde mit ſo großem Beifall aufgenommene
Vor=
träge und Aufführungen wiederholt werden.
0 Der geſtrige Carnevalszug in Mainz fand begünſtigt von
dem beſten Wetter ſtatt und wird die Zahl der dazu gekommenen
Frem=
den, wozu Frankfurt und Darmſtadt ein Hauptcontingent geſtellt, von
gutunterrichteter Seite auf mehr als 20,000 geſchätzt. In den reich
beflaggten Straßen herrſchte ein fröhliches Treiben. Der Zug war
eben=
ſo impoſant wie prächtig. In erſter Linie dürfte der Wagen des
Prinzen Carneval, ſein Hofſtaat, die Prinzengarde, dann die
Gruppe der jalten Deutſchen' hervorzuheben ſein. - Begeiſterte
Aufnahme fanden die „Oeſterreicher mit dem Münſterthor”
die „Mainzer Klepperbuwei, eine allerliebſte Gruppe, ſowie die
„Fortbildungsſchulen - welch letztere reich an ächt rheiniſchem
Humor war. — Mainz kann auf das Geleiſtete ſiolz ſein und hat
be=
wieſen, daß trotz dem Ernſt der Zeiten hier auch der Humor noch eine
Stätte findet.
2 In der Schloßgaſſe wurde einem Handwerker ein Stallhaſe
ent=
wendet. — Auf dem Wochenmarkt kam am Samstag Vormittag einer
Frau ein Portemonnaie mit ca. 16 M. Inhalt abhanden.- Am
Sams=
tag Nachmittag nahm ein unbekanntes Frauenzimmer in der
Grafen=
ſtraße einem Jungen 20 M. ab und lief davon. — Wegen
Mißhand=
lung ihrer Kinder iſt gegen zwei Bewohner der Schloßgaſſe Anzeige
er=
hoben worden.
b. Beſſungen. Der am Samſtag Abend in dem Markworrſchen
Saale ſtattgehabte „Maskenball des Beſſunger älteren
Geſangvereins=
bot ein buntes, heiteres Bild: die Charaktermasken waren außerſt
zahl=
reich und ſei hier vornehmlich das getreue Conterfei des „Kladderadatſch
erwähnt; eine 11- Meter hohe, mit einer rieſigen„Nierſteiner==Etiquette
verſehene wandelnde Flaſche erregte große Heiterkeit. Die Damenmasken
waren reich und ſchön ausgeſtattet; viele charakteriſtiſche Ländertrachten
konnte man ſehen; ein Bär und ein Elephant wurden vorgeführt. Ein
„Rieſenkind” erregte das Erſtaunen aller Beſucher. Der Ball, der ſich
eines recht zahlreichen Beſuchs erfreute, endigte erſt Morgens früh zur
vollen Zufriedenheit aller Theilnehmer.
Offenbach. Laut Mittheilung der Kaiſerlichen Ober=Poſt=Direction
Darmſtadt an die hieſige Handelskammer iſt der Herr
Staats=
ſecretär des Reichs=Poſtamts nicht abgeneigt, die Herrſtellung einer
Stadtfernſprecheinrichtung in Offenbach nebſt einer Fernſprech=
Verbin=
dungs=Anlage zwiſchen Offenbach und Frankfurt a. M. unter gewiſſen
Vorausſetzungen in Ausſicht zu nehmen.
40
Frankfurt. Es iſt hier eine Fachſchule des
Tapezierge=
werbes für Meiſter, Gehülfen und Lehrlinge errichtet worden, deren
Reſultate bis jetzt ſehr günſtige ſind. Den darin Ausgebildeten werden
ihren Fähigkeiten entſprechende Stellen nachgewieſen.
— Vacante Stellen im Bezirk des 11. Armeecorps. Hersfeld,
Stadtrath, Feldhüter, 510 M. jährlich. Jena, mediciniſche Abtheilung.
des Landkrankenhauſes, Wärter, 180 M. baar jährl. und freie Station.-
Näheres bei den Bezirksfeldwebeln.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 22. Februar.
„Robertund Bertram.”
E. Der Humor dieſer bilderbogenartigen Poſſe paßt recht
eigent=
lich in das bunte Treiben der Carnevalszeit; die beiden luſtigen
Vagabundengeſtalten: Robert und Bertram, welche in höchſt findig
Weiſe ihre Flucht bewerkſtelligen, ungenirt eine Hochzeit mitmachey,
eine Soirée beſuchen und ſchließlich auf einem Volksfeſt erwiſcht werden,
-erinnern in ihrer Draſtik vielfach an die Figuren der alten
Faſtnachts=
ſchwänke. Die Aufführung gab uns Gelegenheit, Hrn. Wisthaler,
Ehrenmitglied unſerer Bühne, als Gaſt in der Rolle des Robert zu
begrüßen; von jeher hatte ſich Herr Wisthaler in derſelben die
unge=
theilten Sympathieen des Publicums zu erwerben gewußt; der bewährte
Schauſpieler wurde durch einen Lorbeerkranz ausgezeichnet. Herr
Franke ſetzte durch die Wiedergabe des Bertram unſere Lachmuskeln
gleichfalls in genügende Thätigkeit. Die anderen Darſteller thaten das
Ihre, die vier Abtheilungen der Poſſe zu gefälligen, in ſich
abgeſchloſ=
ſenen Bildern zu machen.
Zur Berufswahl.
Alljährlich um die Oſterzeit, wenn Tauſende und aber Tauſendel
von Knaben und Jünglingen die Schulen verlaſſen, um in einen
prac-
tiſchen Lebensberuf überzutreten, tritt eine ſehr ernſte Frage an die
Eltern wie die Kinder heran: Die Berufswahl. Kaum eine andere
Frage im Leben hat die Wichtigkeit wie dieſe, Wohl und Wehe Einzelner/
wie ganzer Familien hängt von der richtigen Berufswahl ab und
gerad=
ſie iſt mit den mannigfaltigſten Schwierigkeiten verknüpft. Eine
unge=
zählte Menge von Mißgriffen werden gerade in der Berufswahl getharſ
und ein großer Theil ſocialen Elends hängt mit ihr zuſammen. Aber
gerade die große Anzahl der Schwierigkeiten bei der Herufswahl führen,
den ruhigen Beobachter zu der leider noch viel zu wenig beachteter
Wahrheit, daß es eine ſehr zuverläſſige Vorbereitung für den künftiger
Lebensberuf nicht nur in der Schule, ſondern zumeiſt auch in der
Familie=
im Elternhauſe gibt. Bei aller Anerkennung des hohen Werthes der
Schule für die Ausbildung der geiſtigen Fähigkeiten der Jugend
bleib=
doch die Ausrüſtung der Knaben und Jünglinge für das Berufsleber
in hohem Maße lückenhaft, wenn nicht auch Eltern und Pfleger den
Geiſte des heranwachſenden jungen Geſchlechts eine entſprechende Er
ziehung zu geben vermögen. In der Schule wird in der
Hauptſach=
ja immer nur die Geſammtheit unterrichtet und können dort die
indi=
viduellen Eigenthümlichkeiten der Schüler durchaus nicht ſo beobachte:
und verfolgt, angeſpornt oder eingeſchränkt werden wie in der Familie.
Und was können die Eltern nicht für die Charaktereigenſchaften ihrer
Kinder thun, ſpeciell für diejenigen, welche für eine glückliche
Beruſs=
wahl wichtiger ſind als Talente. Oder wird ein in Beſcheidenheit und
Gehorſam erzogenes Kind ſeinen Geiſt auf eitele, unerreichbare Ziele
richten ? — Wird es nicht vielmehr guten Rathſchlägen folgen und ſich
in gegebene Verhältniſſe zu finden wiſſen? Und ſelbſt glänzend
bean=
lagten Jünglingen ſind die Beſcheidenheit und die Unterordnung unte;
den Willen erfahrener, älterer Perſonen dringend nöthig, denn leide
nur zu viele hochbegabte junge Leute erreichen ihr Ziel nicht, indem ſe
der Eitelkeit, der Zügelloſigkert und thörichtem Größenwahne verfalln,
Mäßig. ja ſelbſt gering begabte Jünglinge mit Beſcheidenheit, Gehorſam
und FFleiß ausgerüſtet, erreichen dagegen meiſtentheils, wenn auch erſ
nach längerem Mühen ihr Ziel. Was ſonſt noch für die Zukunft
de=
jungen Geſchlechts nöthig iſt, ſind die bekannten Wahrheiten der Lebens
praxis: Niemand ſoll ohne dringende Gründe ſein Kind zu einem Be
rufe nöthigen, ſondern nur mit guten Rathſchlägen und Vorſtellunge;
zu wirken ſuchen. Niemand ſoll aber auch ſein Kind einen Beruf
er=
greifen laſſen, der als ein Ausfluß der Eitelkeit, weit über die Talent
des Knaben oder das Vermögen der Eltein hinausgeht. In allen
Fälle=
iſt es aber auch wichtig, ſowohl mit den bisherigen Lehrern des Knabe!
und Jünglings als auch mit erfahrenen Männern des Berufs, den de
junge Mann erwählen will, über die betreffenden Anforderungen un
Ausſichten auf eine gute Lebensſtellung zu ſprechen und da, wo es ſich
um ſchwächliche Kinder handelt, deren es jetzt ſo viele gibt, den Rat
eines Arztes bei der Berufswahl einzuholen.
Tages=Kalender.
Dienstag, 26. Februar: Herren= und Damen=Abend der Carnevab
Geſellſchaft (Saalbau). — Abſchiedsvorſtellung des Circus Lorch in
Skating Rink.
Mittwoch, 27. Februar: Generalverſammlung der Darmſtädter Volls
bank (Schützenhof.
Donnerstag 28. Februar: Vortrag zum Beſten des Kirchenbauvereirs.
Gymnaſum).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.