Wbonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufichlag
rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iulerate
werdenangenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Aunoncen=Erpeditionen
Amtliches Orgau
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 26.
Mittwoch den 6. Februar.
1884.
Gefunden:
Verloren:
Entflogen:
Entlaufen:
1 Paar dunkle baumwollene Handſchuhe. 1 Schlüſſel. 1 dito. 1 bunter Paladin. 1 geſtrickter, grauwollener
Handſchuh. 1 braunwollener Fauſthandſchuh. 1 Kindermuff. 1 brauner, defecter wollener Handſchuh.
ge=
häkelter Kragen mit Pelz beſetzt. 1 Hühnerflügel. 1 Atlas. 1 ſilberner Ring. 1 Gothaer Geld=Lotterieloos.
1 Vortemonnaie mit Inhalt. 1 ledernes Hundehalsband. 1 Dutzend Kopfuetze.
1 Korallenkettchen, hellroth mit ziemlich großen Perlen. 1 Zehnmarkſtück. 1 goldene Broſche. 1 ſilbernes
Armband. 1 goldenes Armband mit blauem Stein und 2 Perlen. 1 Zwicker.
1 gelbſcheckige Taube.
1 kleiner ſchwarzer Hund mit Halsband und Marke 1927.
Darmſtadt, den 4. Februar 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Verfügung vom 25. v. Mts. hat Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz der Lebensverſicherungs.
Geſellſchaft „New=York: die nachgeſuchte Erlaubniß zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum ertheilt.
Darmſtadt, am 2. Februar 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
1194
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat für die nachſtehend verzeichneten Verlooſungen die
Ge=
nehmigung ertheilt und den Vertrieb deren Looſe im Großherzogthum geſtattet:
1) für die mit den diesjährigen Friedberger Frühjahrs= und Herbſt=Pferdemarkt zu verbindenden Verlooſungen von
Pferden und ſonſtigen Gegenſtänden;
2) für eine von dem Berein für Geflügelzucht in Mainz gelegentlich der vom 15-19. März l. J3. abzuhaltenden
Aus=
ſtellung zu veranſtaltenden Verlooſung von Geflügel, Vögeln ꝛc.;
3) der Saalbau=Actien=Geſellſchaft dahier für eine am 1. Mai l. Js. ſtattfindende Verlooſung von Gold= und Silber=
Gegenſtänden, Kunſtwerken, ſowie von Erzeugniſſen der Kunſtinduſtrie und Induſtrie;
4 dem Vorſtande der israelitiſchen Religionsgemeinde zu Butzbach für eine im Laufe des Monats Mai abzuhaltende
Verlooſung von Gebrauchsgegenſtänden für das Haus und für die Landwirthſchaft.
Darmſtadt, am 2. Februar 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[195
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Hoſphotographen Heinrich
Schmidt dahier und zwar:
derſtraße, II. 642g 255 Hofraithe, da=
ſelbſt,
Mittwoch den 20. Februar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[251
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Gaſtwirths Heinrich Schrumpf
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 968¾ 284 Hofraithe
Wie=
nersſtraße,
Mittwoch den 20. Februar 1884.
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[252
Vergebung von
Bau=
arbeiten.
Die mit der Erbauung einer
feuer=
feſten Treppe im Gefängniß dahier ver=
72
bundenen Arbeiten ſollen durch Submiſſion
vergeben werden, nämlich:
veranſchlagt zu:
1) Maurerarbeit
M. 37069=
2) Zimmerarbeil
„ 1085. 40
3) Dachdeckerarbeit
„ 228.
4) Schreinerarbeit.
„ 210.
5) Schloſſerarbeit,
724.
„
6) Weißbinderarbeit
„ 939. 99
7) Spenglerarbeit.
89.
Voranſchlag, Pläne und Bedingungen
können in dem Geſchäftslocal der
unter=
zeichneten Behörde am 7., 8. und 9. Fe
bruar d. J. eingeſehen werden, an welche
die Gebote bis zum
1. Februar, Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchriſt „
Sub=
miſſion für das Gefängniß! verſehen,
ein=
zuſenden ſind.
Darmſtadt, am 29. Januar 1884.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
[1057
Holzverſteigerung.
Dienstag den 12. Februar l. J.,
Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeindetannewald, Diſtrict
Mai=
tanne, folgende Holzſortimente verſteigert:
660 Rm. Kiefernſcheiter,
15 „ Kiefernknüppel,
6590 Hundert Kiefernwellen,
15 Rm. Kiefernſtöcke,
ſowie
Mittwoch den 13. Februar,
Vormit=
tags 9) Uhr, an Ort und Stelle:
148 Stück Kiefernſtämme von 25-54 Emt.
Durchm. und 7-15 Mtr. Länge-
1395) Cbm. Inhalt.
Zuſammenkunſt der Steigerer für das
Stammholz am Eingang des Beſſunger
Wegs um 9 Uhr.
Beſſungen, den 4. Februar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(1196
Beſtes
4 Pfund ſſehr weiß) 54 Pfg.,
4 Pfund Kornbrod, 50 Pfo.,
4 Pfund Schwarzbrod 48 Pfg.,
empfehlen
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am Ludwigsplatz. 1197
Ghul Orangon
vollſaftig und ſehr ſüß.
Hoſe”
G. LrTOka,
Bleichſtraße. 1069
R26
Das Schulgeld vom 1. Quartal 1884
wird in nachbenannten Schulen erhoben und zwar:
in der höheren Mädchenſchule: Mittwoch den 6. l. M., Vormittags von 9-10 Uhr,
Realſchule u. deren Vorſchule: Donnerstag den 7. l. M., Vorm. von 8-11
„ Knaben=Mittelſchule: Freitag den 8. I. M., Vormittags von 9-10 Uhr und
Mädchen=Mittelſchule: Freitag den 8. l. M., Nachmittags von 2-3 Uhr.
Darmſtadt, am 1. Februar 1884.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[1154
9
OUcher=Derſteigerung.
Donnerstag den 7. Februar, Nachmittags 2 Uhr,
wird die zum Nachlaſſe des verſtorbenen Großh. Ober=Landesgerichts=
Präſidenten Herrn Kempff in deſſen Wohnung, Neckarſtraße Nr. 1,
ſgehörige Bibliothek, größtentheils juriſtiſchen Inhalts, gegen baare
Zahlung verſteigert.
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und deutsche,
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Stock eine Wohnung von 5 Zimmern mit
allem Zubehör an eine ruhige Familie zu
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Stock 5 Zimmer, Küche mit Speiſekaͤmmer
nebſt allen erforderlichen Bequemlichkeiten.
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6.-7 Piecen und allem Zubehör au eine
ruhige Familie ver l. April zu verm.
128) Promenade 50, Hinterhaus, zwei
Zimmer, Cabinet, Küche an eine kinderloſe
Familie zu vermiethen.
143) Wendelſtadtſtr. 51, im 1. Stock,
2 Zimmer, Küche, Glasabſchluß u. Bodenk.
u. ſ. Bequemlichk., ſofort zu beziehen.
149) Neue Kiesſtr. 74, Beletage, vier
Zimmer, Küche; Manſarde drei Zimmer,
Küche abgeſchloſſen mit allen
Bequemlich=
keiten ſofort beziehbar.
266
159) Schwanenſtraße 31 Wohnung
3 Zimmer u. ſ. w. mit Waſſer für 220 M
bald zu beziehen. Näh. Eliſabethenſtr. 17.
260) Reidelbergerstrasso,
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wohnungen zu je 4 und
Piecen nebſt allem Zubehör
per 1. April. — Auf Wunſck
Stallungen und Remiſe.
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263) Heidelbergerſtraße, gegenübe.
der Artillerie=Caſerne, im 1. Stock eine
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Magdſtube ꝛc.
per 1. April zu vermiethen.
Näheres Riedeſelſtraße 35, 1. Stock.
268) Dieburgerſtraße 74 Parterre
oder 3. Stock, 5 Zimmer nebſt, allem
Zu=
behör, per 1. April.
385) Steinſtraße 10 mittlerer Stock
5 Zimmer zu vermiethen.
393) Soderſtraße 49 der obere Stock,
4 Zimmer und alle Bequemlichkeiten, nei
hergerichtet.
491) Promenadeſtraße 58 eine ſehr
ſchöne Wohnung von 3-4 Zimmern von
15. März ab zu vermiethen.
489) Ernſt=Ludwigſtraße 9, drei
Stiegen hoch, eine freundliche Woh
nung mit Glasabſchluß, enthaltend
3 Zimmer, Bodenkammer, Küche mit
Waſſerleitung ꝛc. per 5. März, auf
Wunſch auch früher.
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Woh=
nung an eine ruhige Familie zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
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1085) Beſſ. Carlsſtraße 25 eine
freundliche Wohnung, beſtehend in 2
Zimmern, Cabinet, Küche ꝛc. an eine
ſtille Familie Mitte April zu verm.
WAaaAiaaz
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1089) Dieburgerſtr. 69 die Beletage
mit Balkon, 5 Zimmer nebſt Zubehör,
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im 3. Stock 3 Zimmer, Küche ꝛc. vom 1.
April an getrennt oder zuſammen zu
ver=
miethen. Näheres im Hauſe ſelbſt und
Neckarſtraße 19.
1100) Pankratiusſtr. 51 eine
Woh=
nung, 3 Zimmer, Küche mit Glasabſchluß
zu verm., im Mai beziehb. Preis 230 M
1101) Marieuplatz 8a. eine
Woh=
nung ſofort zu beziehen.
1102) Martinſtr. 18, 2. Stock, ſchöne
Ausſicht, 4 Zimmer, 2 Kammern, Küche,
Keller, Garten ꝛc.
977) Ecke der Hoch= u. Kiesſtr. 15
iſt der 1. Stock, 5 Zimmer mit Balkon
und Glasabſchluß nebſt Waſſerleitung 31
vermiethen und 1. Mai zu beziehen.
1204) Große Bachgaſſe 3 eine
Woh=
nung an eine ſtille Familie zu vermiethen.
1205) Pancratiusſtraße 33 eine
kleine Wohnung.
1206) Langgaſſe 5 eine kleine
freund=
liche Wohnung zu vermiethen.
1207) Beſſ. Sandſtraße 38 eine
ſchöne Wohnung zu vermiethen.
1208) Bleichſtraße 28 unterer Stock
3 Zimmer, Alkoven und Zubehör.
614) Gervinusſtr. 4 der mittl. Stock,
beziehbar gegen Ende April.
628) Aliceſtraße 11 eine Wohnung,
Hochparterre mit Veranda, 7 Zimmer mit
Salon, comfortabel eingerichtet, alsbald zu
beziehen. Auf Verlangen mit Stallung
und Remiſe.
629) Beſſ. Carlsſtr. 49 der mittlere
Stock, 3 Zimmer nebſt allen
Bequemlich=
keiten per 15. April zu beziehen.
634) Niederramſtädterſtr. 43 eine
ſchöne Wohnung, Hochparterre oder 1. Stock,
mit 5 Zimmern und ſonſtigen Erforder
niſſen an eine ſtille Familie zu vermiethen.
636) Beſſ. Carlsſtr. 8 das
Manſar=
denlogis, 2 Zimmer, Cabinet, Küche,
mit=
gebrauch der Waſchküche und Bleichplatz ꝛc.
per 1. April.
875) Schloßgartenſtraße Nr. 3 eine
freundliche Wohnung, 4 Zimmer,
Waſſer=
leitung nebſt Zubehör, per 15. April.
976) Mathildenplatz 7 iſt die
Bel=
etage, enthaltend 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, ſofort beziehbar, zu vermiethen.
979) Grafenſtraße 17, gegenüber der
Poſtausfahrt, im Vorderhaus, 2 St. hoch,
1 freundliche Wohnung. 3 Zimmer, zwei
Cabinete, Küche ꝛc. mit Waſſerleitung, zu
vermiethen. Auf Verlangen am 1. März
zu beziehen.
und Zimmer mit oder ohn
LatG1 Wohnung per ſofort zu verm.
A. Hufnagel, Eliſabethenſtr. 17. (1130
1210) Schulſtr. 1 ein großer Laden,
Comptoir, Wohnung, 1. Auguſt beziehbar.
1209) Saalbauſtraße
Hochpar=
terre eine Wohnung von 7 Zimmern,
nebſt 2 heizbaren Souterrainzimmern,
1 heizbares Zimmer in der
Man=
ſarde, Boden= und Kellerräumen,
Gartenantheil und allen ſonſtigen
Be=
quemlichkeiten für den Haushalt per
1. Mai l. J. zu vermiethen.
Nähere Auskunft ertheilt
Herr B. L. Trier, Ludwigſtr. 10.
10396) Geargſtraße 11
Parterrewoh=
nung mit oder ohne Laden ſofort beziehbar.
Nliceſtraße 5 ſind große helle Räume
- als Werkſtätten oder Magazine per
ſofort zu vermiethen.
[1185
12426) Schulſtraße 10 geräumiger
Laden mit 2 großen Erkern und 2 daran
ſtoßenden Zimmern per ſofort oder ſpäter
„
Schirmgaſſe 12 ein Laden mit Woh=
= nung per 1. Mai zu verm. (49.
1131) In beſter Lage der Stadt ein
LAdem
mit Hinterſtube zu vermiethen.
Zu erfragen bei der Expedition.
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Höblirte Zimmer.
8 gwei oder 3 möblirte Schlaf= und
8 Wohnzimmer, zuſammen oder einzeln,
8auf Wunſch mit Penſion, zu verm.
8 Näheres Liebigſtraße 5, H. 11004,
893) Marieuplatz 11 oberſter Stock
ein kl. möbl. Zimmer Mitte Februar.
983) Steinſtr. 14 part. zwer gut möbl.
Zimmer zuſammen od. getrennt zu verm.
1104) Schulſtr. 1 im Seitenbau ein
Parterrezimmer gleich beziehbar.
1108) Liebigſtr. 7. parterre, ein gut
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht.
1109) Schulſtraße 16 1. Stock elegant
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
1211) Soderſtraße 52 ſind 2
inein=
andergehende gut möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Ausſicht nach der Straße.
1212) Promenadeſtraße 41 gl. Erde
2 gut möblirte Zimmer an eine Dame
oder Herrn vom 15. d. M. ab zu bez.
1213) Eliſabethenſtraße 37 zwei
möblirte oder ein unmöblirtes Zimmer
zu vermiethen.
p.
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle
mein Furg=Lager
bei reeller und billiger Bedienung.
Georg Wih. Creter.
Schreinermeiſter,
(1214
Klappacherſtraße 66, Beſſungen.
ſchine ſchwarze Katze entlaufen.
Eichbergſtraße 1.
(1112
(Fine nur aus älteren Perſonen beſtehende
C. Familie ſucht eine ruhige
Wohnun=
von 5 Zimmern ꝛc. Gefl. Offerten mit
Preisangabe bittet man unter T. R. bei
der Expedition d. Bl. abzugeben. (1215
(Hine Wohnung, möblirt oder unmöblirt,
C von 2 Zimmern, Burſchenſtube und
Stall für 2-3 Pferde, ſofort beziehbar,
wird geſucht. Gefl. Offerten unter S. E.
an die Expedition d. Bl.
(1216
Die Hofbuchhandlung von Aug=Klingel
höffer empfiehlt für die Winterſaiſon ihren
enthaltend 29 Journale. Dienstags und
Freitags wird gewechſelt. Die Abonnenten
erhalten jedesmal 10 bis 12 Journale.
Abonnementspreis, halbjährlich 6 Mark.
Eintritt kann jederzeit ſtattfinden. (11953
Ma. 26
261
n3
Volns.
Donnerstag den 7. Februar 1884, Abends 8 Uhr 11½ Min.:
Grosse
M
LarntRuttEtſAk Ethung,
wozu die Mitglieder unſerer Section, ſowie die Mitglieder des Katholiken=Vereins
nebſt Damen höflichſt eingeladen ſind.
Das härrische Comité.
[1217)
MB. Carnevaliſtiſche Abzeichen an der Kaſſe.
Lorulgemerbuerein Durmſtadk. geſucht Gervinustraße 13. parterre.
141
151.
Freitag den 8. Februar l. Js., Abends 8 Uhr: 11. Verſammlung
e
F.
der Mitglieder im vorderen Saale der Böttinger'ſchen Brauerei am Ludwigs=EEh bravss Mädohen
platz. Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Ober=Juſpectors Linck in ffür leichte Arbeiten per ſofort geſucht.
Worms, über: „ Gewerbeſtand und Lebensverſicherungl. 2) Verſchiedenes.
Gebrüder Eichberg.,
Eröffnung des Saals um 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
Woog= und Soderſtraße. 1222
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Ee Ae
Darmſtadt, den 4. Februar 1884
Eine HUuin,
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
welche ſchon bei Herrſchaften gedient hat
[218
Buſch.
1123) Ein älteres, anſtändiges
Mäd=
ſchen, welches alle Hausarbeiten verſteht,
bürgerlich kochen und waſchen kann, findet
dauernde Stelle Schützenſtraße 20 parterre.
1124) Eine gewandte
mr,
VGrEauterin,
welche gute Zeugniſſe beſitzt, wird für ein
Kurz= und Modewaarengeſchäft geſucht.
Näheres in der Expedition.
1221) Eine ordentl. Lauffrau ſofort
aulAuzll”
Bilknn Bi heopiAiv AlhAUhuitzh.
Mittwoch den 6. Februar l. J3., Abends 8., Uhr, in der Bess'ſchen
Brauerei (Kirchſtraße).
ſomüthlicher Aond.
Für den Vorſtand:
Metz I.
[114
Spezielle Einladungen ergehen nicht.
Darmſtädter
4a)
2.
4
arnoval-Gesollochaft.
4mp Mittwoch 13. Februar, Abends 8 Uhr 11 Min. A
C=
LN
Herren Hitzung
im grossen Saale des Saalbaues.
Sterne für Nichtmitglieder Mk. 120, ſind zu haben bei den Herren
D. Fair &am Söhne, Buchhändler Hofmann, Wilhelminenſtraße, Friedr. Buß,
Dieburgerſtraße, Buchhändler Heß, Carlsſtraße, Inſpector Velten im Saalbau,
ſowie bei den Hausmeiſtern der Geſellſchaften „Eintracht= und „Bürgerverein.
Abends an der Kaſſe Mk. 1.40.
Mitgliederkappe und Stern Mk. 2, welche zum Beſuche der noch
ſtatt=
findenden zwei Sitzungen berechtigen, können bei D. Faiz & Söhne, ſowie bei
Herrn Inſpector Belten in Empfang genommen werden.
Etwaige Vorträge wolle man bei dem Secretär des Vereins Herrn H. Hoh=
Das Comité.
[1219
mann, Waldſtraße 21, anmelden.
und die feine bürgerliche Küche gut
ver=
ſteht, wird bei hohem Lohn ſofort
ge=
ſucht. Näheres in der Expedition. 1223
1224) Ein ſolides Mädchen mit guten
Zugniſſen wird geſucht. Ballonplatz 10.
Ich ſuche für mein Geſchäft eine
ge=
ſchickte, erſte
JoAir.
AOcts bat
mit guten Zeugniſſen.
T. Erust Rupprecht,
Heidelberg. 1225
Ein Lehrmädchen
aus braver Familie wird für ein
Lampon-
geschäft unter günſtigen Bedingungen
ge=
ſucht. Näheres Expedition.
1999
1127) Einen Lehrling ſucht
Ferdinand Carl Winter,
Eliſabethenſtraße 10.
1003) Auf unſerem Comptoir iſt für
einen jungen Mann mit guten
Schulkennt=
niſſen eine Lehrſtelle offen.
Gebrüder Roeder.
„
Einen Léhrling
ſucht unter ſehr günſtigen Bedingungen
das Manufacturwaarengeſchäft von
Hermann Löb,
10
Ludwigſtr. 7. (692
P
EAUTLtUT,
Nurtrüge im Altre-Haſpttal.
Mittwoch den 6. Februar.
Medicinalrath Dr. Vix: „Ueber die Ernährungs= und
Sterblichkeits=
verhältniſſe im früheſten Kindesalter”.
Tageskarten 1, Mk. und Abonnementskarten ſind in der Bergſträßer'ſchen
[1220)
Buchhandlung zu haben.
mit der Bedienung von
Holzbearbeitungs=
maſchinen vertraut, findet dauernde
Stellung bei
[1226
Rich. Lottormann, Maiuz,
Lalousien- & Balllädenkahrik,
4 26
264
Einkauf von Alterthämern
Ph. Frenkel, Antiquar aus Utrecht (Holland),
Chorſtraat E. 6 und Springweg E. 104,
kauft: Porzellan=Figuren, Gruppen, Doſen, Service, Delfter Fayencen,
Gläſer, Baſen, Schmuckſachen, Waffen, Krüge, Fücher, Spitzen, ſeidene
Stickereien, Gobelin=Tapeten, Uhren und Candelaber, Marmor und Bronce
ꝛc., und iſt bis Sonnabend im Hôtel zur Traube anweſend und bittet ſchrift=
(1227
liche Offerten daſelbſt abzugeben.
Eintracht.
Bürgerverein.
Samstag den 9. Februar, Abends 8 Uhr:
RAAuuEd
in den Räumen des Saalbaues.
Das Nähere beſagen die nächſter Tage zur Ausgabe
kom=
menden Programme.
Alle Beſucher des Maskenballes müſſen mit Sternen verſehen ſein, welche den
ganzen Abend ſichtbar zu tragen ſind, und erhalten Masken und einzuführende
Fremde die Abzeichen bei den betreffenden Hausmeiſtern, während die nicht
mas=
kirten Mitglieder ihre Sterne am Eingang des Saales erhalten.
Die Anmeldungen der Masken müſſen bis zum Donnerstag den 7. Februar
Abends, und diejenigen der Fremden bis zum Freitag den 8. Februar Abends
er=
folgt ſein.
Die Vergnügunge-Commission. (988
Hloldl IOoho
für Damen,
von
Dr. Rud. Adamy.
Privatdoc. a. d. Er. techn. Hochschulo.
Die diesjährigen Vorträge behandeln
die Kunſtgeſchichte des Zeitalters der
Renaiſſance und werden in den
Mona=
ten Februar, März und April in den
Räumen der höheren Töchterſchule
Mitt-
wochs und Sonnabonds von 6-7 Uhr
Nachmittags ſtattfinden.
Anfang: Mittwoch den 6. Februar.
Billets 10 Mark ſind in den
Buch=
handlungen der Herren Bergſträßer und
Köhler zu haben.
[992
Dwei gut erhaltene Kinderwagen zu
a) verkaufen. Kl. Ochſengaſſe 13. (1228
Razaaaua
Du kaufen geſucht: ein gut erhaltenes
a) Peluche= oder Rips=Cauſeuſe mit
Seſſeln oder Stühlen.- Offerten unter
Nr. 14 an die Expedition.
[1136
Einen Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen ſuchen unter
günſtigen Bedingungen
[1004
Gebrüder Becker.
Pine ältere alleinſtehende Dame wünſcht
C eine Dame mit oder ohne Möbel in
Penſion zu nehmen. Näheres
Eliſabethen=
ſtraße 34 im Laden.
11229
goo00eooooooooooonoooo000000
8=ch ſuche zu Oſtern (Eintritt event.
81h auch früher) einen mit guten Schul=
8 kenntniſſen verſehenen jungen Mann
8 als Lehrling.
(432
Georg Thles,
¾ Muſikalien= u. Inſtrumentenhandlung.
Laaoaaaaoeooeeaeeeoo
Puf der Straße von Spachbrücken nach
c1 Roßdorf wurden 2 lederne
Pferde=
decken verloren. Der redliche Finder wird
gebeten, ſolche gegen gute Belohnung im
Polizeirevier I1 dahier abzugeben. (1177
Vexlorem
auf dem Weg zwiſchen Beſſungen und
Traiſa ein goldnes Armband m. blauem
Stein und 2 Perlen. Abzugeben gegen
20 Mark Belohnung auf dem
Haupt=
meldebureau (Polizeiamt, Hügelſtr.). (1175
Aitber-Uulerrioht
wird ertheilt. Wo? ſagt die Exped. 1144
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Autrag werden die
zum Nachlaß des Bankbeamten Georg
Andreas von Darmſtadt gehörigen in
der Gemarkung Beſſungen belegenen
Im=
mobilien und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
III. 171 2306 Acker am
Herd=
weg nördlich.
III. 172 2306 Acker daſelbſt,
III. 205 1400 Grabgarten
Steinsäcker,
IV. 60 1394 Acker im Soder,
Mittwoch den 13. Februar d. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich
meiſtbie=
tend verſteigert und kann bei annehmbarem
Gebot der Zuſchlag ſogleich ertheilt werden.
Beſſungen, den 4. Februar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(1230
4)
varels L. LorGn.
Darmstadt-Skating. Rink.
Mittwoch den 6. Februar 1884,
Nachmittags 3 Uhr:
Grosse
EinderVorstellung
mit eigens dazu gewähltem Programm.
Jede erwachſene Perſon hat das
Recht, ein Kind frel in dieſe
Vor=
ſtellung einzuführen.
Preiſe der Plätze für Erwachſene wie
bekannt. Für Kinder: Sperrſitz 40 Pf.,
l. Rang 30 Pf. - II. Rang 20 Pf.
Gallerie 10 Pf.
Mittwoch Abend8 Uhr:
Grosse
BrillantVorstellung
mit neuem Programm.
Jeder Herr hat das Recht eine
Dame in dieſe Vorſtellung frel
ein=
zuführen.
Preiſe der Plätze wie bekannt.
Auftreten des berühmten Seenenreiters
Herrn Blumenfeld aus dem Circus Carré
in Amſterdam.
Vorführen
der 4 ſpaniſchen Rapphengſte, des
Rieſen=Elephanten Jumbo II., des
dreſſirten Eſels Fritz.
Grosses onglisches Proiswettlaufon von
10 jungen Louton hiesiger Stadt.
Das Rendor-Vaus,
urkomiſche Pantomime zu Fuß und
zu Pferd.
Achtungsvoll
1231
A. Lorch, Director.
8Nur noch wenige Vorſtellungen.8
R26
263
erd
prde
r4
eifn.
II.
122 4)
2. 4) 6
10
10
„ „2 ſeine
ſein= 50 18
hs= 45
53 5.
. l.
Lodes=-nzeige.
[1232
Freunden und Bekannten machen wir die traurige
Mittheilung, daß unſer geliebter Gatte und Vater
Gustav Eduard Staedel,
Geh. Regierungsrath i. P., heute Vormittag ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, 5. Februar 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Volitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. Februar.
Deutſches Reich. Für die Grundſteinlegung des neuen
Reichs=
tagsgebäudes iſt nunmehr mit Beſtimmtheit der 22. März, der
Ge=
burtstag des Kaiſers, in Ausſicht genommen.
Nach einer Mittheilung der „Elſaß=Lothr. 3tg.: werden alle
Be=
hauptungen über Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Statthalter
v. Manteuffel und dem Reichskanzler für vollſtändig grundlos erklärt.
Ein am 5. früh in Dresden ausgegebenes Bulletin über das
Be=
finden der Prinzeiſin Georg von Sachſen lautet: „ Der
Krankheitszu=
ſtand hat ſich weſentlich verſchlimmert. Der Puls iſt ſehr frequent und
kaum fühlbar. Die Temperatur iſt beträchtlich erhöht, die Kräfte
laſſen nach.
Oeſterreich=Ungarn. Der Miniſterpräſident erklärte auf eine
desfallſige Anfrage er werde zur Beurtheilung der von der Regierung
be=
ſchloſſenen Ausnahmemaßregeln in der nächſten Sitzung des
Abgeord=
netenhauſes eine Erklärung abgeben. Im Plenum wolle er ſich Reſerve
auferlegen, einem eventuellen Ausſchuſſe gegenüber jedoch unter
Voraus=
ſetzung der Discretion nähere Mittheilungen machen. Er wünſche vor
Allem Beruhigung der Bevölkerung, nicht aber die Beunruhigung
der=
ſelben zu vermehren.
Der Mörder des Geheimpoliziſten Blöch hat endlich eingeſtanden,
daß er der frühere Schuhmachergeſelle H. Stellmacher aus Grottau
ſei. Derſelbe ſtand bisher beim ſächſiſchen 2. Grenadierregt. Nr. 101,
wurde dann fahnenflüchtig, ſtand ſpäter auf dem Güterbahnhof zu
Dresden in Arbeit und ſchloß ſich den Anhängern der Moſt'ſchen
Rich=
tung an. Er hatte 4 Monate vor der That ſich in Wien unter
ver=
ſchiedenen falſchen Namen aufgehalten.
Frankreich. Die Niederlagen des Cabinets im Senatam 3. Febr.
durch Ablehnung des Art. 5 des Geſetzes über die Bildung von
Ge=
noſſenſchaften und in der Kammer durch Annahme des Antrags
Cle=
menceau wegen Einſetzung einer Enquste werden vorausſichtlich eine
Demiſſion des Cabinets nicht herbeiführen.
In der Kammer der Abgeordneten vom 4. d. M. wurde die
Ab=
ſchaffung der Steuer auf Courierzüge abgelehnt, nachdem Raynal die
Aufhebung für unmöglich erklärt hatte, da der Staat hierdurch einen
Verluſt von 24 Millionen erleiden würde. - Die Wahl einer
Com=
miſſion von 44 Mitgliedern zur Vornahme einer Enquete über die
wirthſchaftliche Lage iſt auf Donnerstag feſtgeſetzt worden trotz des
Widerſpruchs der Rechten und der äußerſten Linken.
England. Wie die „Timesz mittheilen, ſoll in einem am Freitag
im Kriegsminiſterium abgehaltenen Miniſterrathe beſchloſſen worden
ſein, das Parlament um einen Credit von zwei Millionen Pfund
Ster=
ling anzugehen, um die Häfen des Inlandes und der britiſchen Colonien
in Vertheidigungszuſtand zu verſetzen.
Jialien. In der Sonnabendſitzung der Deputirtenkammer ſprach
ſich Mancini über die Beziehungen Italiens zu Deutſchland und
Oeſter=
reich aus. Er ſagte. daß er die Geſinnungen der großen Mehrheit der
Italiener zu verdollmetſchen glaube, wenn er vom Standpunkte der
italieniſchen Intereſſen aus die aufrichtige Freundſchaft würdige, welche
Italien mit den beiden Kaiſerreichen in Hinblick auf die Erhaltung des
Friedens verbinde. Man würde ſich täuſchen, wenn man ihn, den
Miniſter, für geneigt halte, dieſen freundſchaftlichen Beziehungen jemals
die Rechte Italiens, beſonders aber die nationale Würde desſelben in
irgend einer Weiſe aufzuopfern.
Cgypten. Aus Kairo wird berichtet, daß der Feind am 3. Febr.
das befeſtigte Lager bei Suakim angegriffen habe, derſelbe mußte ſich
indeß nach einſtündigem Feuergefechte zurückziehen. 600 Mann
Neger=
truppen ſind abgegangen, um ſich mit Baker Paſcha in Trinkitat zu
vereinigen. Die Garniſon Sinkats machte, um zu fouragiren, einen
Ausfall, wobei ſämmtliche fouragtrende Mannſchaften vom Feinde
nieder=
gemacht wurden.
Vereinigte Staaten. Der Präſident des Finanzcomites
beab=
ſichtigte die Tarifbill über eine Reduction um durchſchnittlich 20 pCt.
für chemiſche Producte, Zucker, Metalle, Baumwolle und Wolle, ſowie
für baumwollene und wollene Waaren am 4. Februar vorzulegen. Die
Zölle auf Seide und alkoholhaltige Flüſſigkeiten werden nicht herabgeſetzt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
- Se. Königl. Hoheil der Großherzog haben dem früheren
Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Goddelau, im Kreiſe Groß=Gerau,
J. Heil das ſilberne Kreuz des Verdienſt=Ordens Philipps des
Groß=
müthigen verliehen.
Das Amtsblatt Nr. 4 des Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz. Section für Juſtizverwaltung, enthält Ausſchreiben,
betr. die Unterſuchungshaft und die Vollſtreckung der Strafurtheile.-
Nr. 5 enthält Ausſchreiben an die Gerichte und Gerichtsſchreibereien der
Provinzen Starkenburg und Oberheſſen, betr.: Die Fürſorge für
Zah=
lung der rückſtändigen Steuern bei Immobiliarveräußerungen.
1) In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer beantwortete
die Regierung die Interpellation der Abg. Heinzerling und Gen.
wegen Vor= und Fortbildung der Lehramts=Acceſſiſten und jüngeren
Lehrkräften dahin, daß die Abſicht beſtehe, das proviſoriſche pädagogiſche
Seminar am Gymnaſium in Gießen zu erweitern und ſeinen Beſuch
für alle Lehramtscandidaten obligatoriſch zu machen. In der desfallſigen
Debatte hierüber wurde dieſe Anſicht mehrfach bekämpft, auch die Frage
der Ueberbürdung der höheren Lehranſtalten wieder geſtreift, jedoch ein
Beſchluß nicht geſaßt. — Weiter ſtand die Beantwortung der
Racke=
ſchen Interpellation, die Ausführung des Reichsimpfgeſetzes, hier
die wiederholte Beſtrafung der Renitenz dagegen zur Verhandlung.
Die Regierung vertrat die Anſchauung, daß eine ſolche wiederholte
Be=
ſtrafung im Geſetz begründet ſei, was andererſeits bezweifelt wird,
ob=
gleich man allſeitig für ſolche Fälle eine gewiſſe Milde empfahl, auch
eine authentiſche Interpretation des Geſetzes in Ausſicht ſtellte und einen
desfalligen Antrag ankündigte. Endlich beantwortete der
Miniſter=
präſident v. Starck, Exc. die Interpellation der Ultramontanen in Betref,
der kirchenpolitiſchen Lage dahin, daß die Regierung bereit ſei die
An=
zeigepflicht für Vicare und Kapläne rückgängig zu machen, falls die
Kirchenbehörde eine Garantie dafür biete, daß die Anzeigepflicht für die
Pfarrſtellen erfüllt werde. Bezüglich der Wiederbeſetzung des
biſchöf=
lichen Stuhls wurde ausgeführt. daß die betreffenden Berhandlungen
mit Rom ſeither daran geſcheitert, daß die Regierung auf Garantien
beſtanden und beſtehen müſſe, daß der zukünftige Biſchof die
Anzeige=
pflicht für die Pfarrſtellen erfülle. Erneuere Rom die Verhandlungen,
ſo werde die Regierung ſich möglichſt entgegenkommend verhalten, muſſe
jedoch auf Erfüllung der Anzeigepflicht beſtehen.
In den letzten Tagen iſt der Staatsvertrag zwiſchen Preußen
und Heſſen, betr. die Correction des Rheines im Rheingau
zwiſchen Mainz und Bingen, von den beiderſeitigen Bevollmächtigten,
Unterſtaatsſecretär Marcard und dem heſſiſchen Geſandten Dr.
Neid=
hardt, unterzeichnet worden. Die diesbezügliche Vorlage wird jedenfalls
binnen Kurzem ans Abgeordnetenhaus gelangen und wahrſcheinlich
hierbei eine Nachtragsforderung für die erſte Baurate geſtellt werden.
Im vorjährigen Etat waren für dieſen Zweck ſchon 300,000 Mark
aus=
geworfen.
— Die Tagesordnung für die nächſten Donnerstag den 7. Februar,
Nachmittags präcis 8 Uhr ſtattfindende Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung iſt folgende: 1) Mittheilungen. 2) Geſuch um
ausge=
dehntere Beleuchtung des Mathildenplatzes. 3) Beleuchtung des
Louiſen=
platzes. 4) Zuſchuß zur Kleinkinderſchule. 5) Unterhaltung des
Wilhelmsplatzes. 6) Bureaukoſten des evangeliſchen Kirchenvorſtandes.
Baugeſuche für die verlängerte Hochſtraße, Dieburgerſtraße und
Kirſchenallee. 8) Geſuch um Pflaſterung ꝛc. der Arheilger=Straße.
Nach der eben offen liegenden Liſte zur Wahl eines Vertreters
der Forenſen für die Stadtverordnetenverſammlung ſind 89
Per=
ſonen, welche in hieſiger Gemarkung Grundeigenthum oder eine
Gewerbs=
anlage beſitzen, ohne in der Stadt zu wohnen, zur Theilnahme an dieſer
Wahl berechtigt, darunter wohnen 22 in Roßdorf und 47 in Meſſel.
Das Steuerkapital, welches dieſe Ausmärker repräſentiren, iſt indeſſen
ein ſo geringfügiges, daß ſich deren ſeither bewieſene Theilnahmsloſigkeit
an fraglicher Wahl leicht erklären läßt.
Bei der am Montag an Ort und Stelle ſtattgehabten
Ver=
ſteigerung von 14½ Kiefernſtämmen in der ſtädtiſchen
Bürger=
tanne und benachbarten Walddiſtricten, wurden bei ſehr ſtarker
Con=
currenz aus der Stadt und den benachbarten Ortſchaften gute Preiſe
erzielt, ſo daß der Tarif (16 M. per Cubikmeter) jedenfalls nicht
unbe=
trachtlich überſchritten iſt.
Dem Vernehmen nach iſt Seitens der Direction der Main=Neckar=
Bahn der Vertrag mit dem ſtädtiſchen Gaswerk gekündigt worden
und wird der Bahnhof vom Aprl ab elektriſch beleuchtet werden.
Der Stadt wird dadurch eine Mindereinnahme an Gas von 11,000 M.
erwachſen.
Dem jevangeliſchen Kirchengeſangverein für
Heſſen=
ſind bis heute aus nachbenannten Gemeinden des Großherzogthums
54 Kirchengeſangvereine und 3 Chorſchulen beigetreten bezw.
ange=
meldet: Darmſtadt, Nauheim, Alsheim, Worms, Gießen, Beſſungen,
Erbach, Schönberg, Geinsheim, Oppenheim, Heppenheim a. d. W.,
Langſtadt, Raunhein, Zwingenberg, Reichenbach, Arheilgen, Schlitz,
Wald=Michelbach, Neckar=Steinach, Bad=Nauheim, Groß=Rohrheim,
Mommenheim, Friedberg, Lich, Allendorf a. d. L., Londorf, Grünberg,
Vielbrunn, Groß=Gerau, Wimpfen, Darsberg b. Neckar=Steinach,
Langen, Alzey, Nieder=Ramſtadt, Ginsheim, Lindenfels, Rödgen bei
Gießen, Sprendlingen in Rheinheſſen, Lengfeld, Burkhards, Ober=
H
266
Ingelheim, Staden, Wöllſtein, Harxheim, Guntersblum, Monsheim,
Alsfeld, Gimbsheim, Crumſtadt, Eimsheim, Kriegsheim, Reinheim,
Groß=Umſtadt, Eich und Bingen. Die formelle Beitrittserklärung
der drei zuletzt genannten Vereine ſteht in Kürze zu erwarten. Die Zahl
der einzelnen Perſonen, welche die Mitgliedſchaft mit einem
Jahres=
beitrag von mindeſtens 1 M. erworben haben, beläuft ſich auf 52.
Weitere Beitrittserklärungen ſind zur Förderung der Vereinsaufgaben
dringend erwünſcht und wird gebeten dieſelben ſchriftlich an den
Vor=
ſtand des Vereins (Vorſitzender Geheimerath Hallwachs, Schriftführer
Reallehrer Becker in Darmſtadt) gelangen zu laſſen.
D. 3.)
th. Wohl ſelten hat es ein Redner verſtanden, ſeine Zuhörer in
einem faſt zweiſtündigen Vortrag ſo zu feſſeln und in Spannung zu
erhalten, wie dies Herrn Capitän Bade am Montag Abend durch
ſeinen Vortrag im Kaufmänniſchen Verein über „die deutſche
Nordpol=Expedition von 1869-70 und der Untergang der Hanſa”
gelungen. Der Vortragende, welcher in der Interims=Uniform eines
Seeofficiers mit zahlreichen Orden und Ehrenzeichen den Katbeder betrat,
ſchilderte mit Zuhülfenahme ſeines Tagebuchs in äußerſt populärer
Weiſe alle die Leiden und Drangſale, denen die Expedition nach dem
Verluſt ihres Schiffes auf einer treibenden Eisſcholle 9 volle Monate
ausgeſetzt war. Dieſes Thema erſchöpfend zu behandeln, war bei der
Kürze der Zeit. unmöglich, denn damit ließen ſich ſicherlich mehrere
Abende ausfüllen, und ſo konnte uns Herr Bade, welcher dieſe Reiſe
als zweiter Officier des Schiffes mitgemacht hatte, nur in kurzen Zügen
ein Bild von der wunderbaren Errettung entrollen, welches ihm am
Schluſſe ſeines Vortrags den lebhafteſten Beifall von Seiten des ſehr
zahlreich erſchienenen Publicums eintrug.
- Großh. Hoftheater. Repertoire=Entwurf. Donnerstag
7. Februar: „Hans Heiling=
Freitag 8. Februar: „Die Geyer=Wally=
Sonntag 10. Februar: „Der Prophet” Dienstag 12. Februar: „König
Oedipus”
3 Donnerstag 14. Februar: „Oedipus auf Kolonos-;
Frei=
tag 15. Februar: „Antigone”
* Der Privatdocent an der techniſchen Hochſchule Hr. Dr. Adamy
wird ſeine Vorleſungen über „Kunſtgeſchichte des Zeitalters der
Renaiſ=
ſances nunmehr Dienstags und Freitags von 6-7 Uhr im Saal 36 des
Hauptgebäudes der techniſchen Hochſchule abhalten und am Freitag den
8. Februar beginnen.
Gartenbauverein. In der Monatsverſammlung werden
von den berühmten Obſtgärten des Kgl. Inſtituts in Geiſenheim Proben
ausgeſtellt ſein.
Der hieſige Verband deutſcher Reichsfechtſchulen hielt am
letzten Freitag in ſeinem Verbandslokal eine Generalverſammlung
ab. auf deren Tagesordnung Vorlage eines Entwurfs für ein
Verbands=
ſtatut und die Wahl des neuen Vorſtandes ſtanden. Nachdem Herr
Verbandfechtmeiſter Will die zahlreiche Verſammlung mit warmen Worten
begrüßt und in einem Rückblick auf die dreimonatliche Wirkungszeit
ſeit Beſtehen des Verbandes deſſen ſtets wachſende Zunahme mitgetheilt
hatte, recapitulirte Herr Verbandsfechtmeiſter Strohmeyer die
Ein=
nahme des Verbandes, welche 1191 M. 76 Pf. betrug, gewiß ein hoher
Betrag, der von dem Eifer der Fechter ein rühmliches Zeugniß ablegt.
Der bisherige Vorſtand legte nun ſein Amt nieder und ſprach ſeinen
Dank für das geſchenkte Vertrauen aus. Nachdem noch dem Vorſtand
von Seiten der Verſammlung für die mühevolle Geſchäftsführung in
einer Anſprache und durch Erheben von den Sitzen Dank zu Theil
ge=
worden, ſchritt man zur Wahl des neuen Vorſtandes, welcher ſich
nun=
mehr zuſammengeſetzt wie folgt: Verbandsfechtmeiſter 1 Herr Will;
Verbandsfechtmeiſter I Herr Strohmeyer; Verbandskaſſier Herr Thies;
Verbandsſecretär Herr Bergmann; 11 Secretär Herr Stolle;
Material=
verwalter Herr von Lyncker. Zur Reviſion der Rechnung und
Kaſſen=
angelegenheiten wurde eine beſondere Commiſſion gewählt. Der
ge=
ſchaftliche Theil des Abends war ſomit erledigt und wurde der Schluß
in gemüthlicher Unterhaltung verbracht, wobei zahlreiche humoriſtiſche
und Muſikvorträge die Geſellſchaft in heiterer Stimmung zu erhalten
wußten.
Beſſungen, 15. Febr. In geſtriger Gemeinderathsſitzung wurde
beſchloſſen, mit dem Stadtvorſtand wegen Betheiligung an dem
Darm=
ſtädter Waſſerwerk in's Benehmen zu treten und an dem Beſſunger
Waſſerwerk erſt dann fortzufahren, wenn eine Vereinbarung nicht zu
Stande kommen ſollte. Wie aus dem Beſchluſſe in der Octroifrage, ſo
geht auch aus dieſem Beſchluſſe hervor, daß man hier immer mehr zu
der Anſicht kommt, daß die Iutereſſen der Gemeinde Beſſungen innig
mit den Intereſſen der Stadt verknüpft ſind und wird die Zeit nicht
mehr fern ſein, daß ſich die Vorſtände beider Gemeinden auch über die
politiſche Einigung ſchlüſſig machen müſſen, denn beſonders in Beſſungen
iſt die Unzufriedenheit über die Folgen der Landgemeindeordnung faſt
allgemein und nur Solche können ſich noch nicht mit dem Gedanken
einer politiſchen Vereinigung befreunden, welche für ihre
Sonderinter=
eſſen nicht die gewünſchte Berückſichtigung zu finden fürchten. Beſonders
erfreulich iſt, daß in Beſſungen nicht allein Rentner, Beamte und
Hand=
werksmeiſter, ſondern man kann getroſt ſagen, auch der größte Theil
der Arbeiter eines Sinnes in dieſer Frage ſind.
Lauterbach. Die noch vorhandenen Gebäulichkeiten und
Be=
triebskräſte der Ende 1882 größtentheils abgebrannten Actien=Baum=
wollſpinnerei Blitzenrod ſind von Herrn Dubers aus Altona für
72000 M. angekauft worden. Derſelbe beabſichtigt ſeine Filz= und
Hutfabrik dorthin zu verlegen.
München 5. Februar. Heute wurde hier an dem Bankgeſchäft
von Wilhelm Brand verſucht die Auslagefenſter auszurauben und
da=
bei der Lehrling durch 2 Schüſſe verwundet. Es gelang den Attentäter
zu verhaften.
— Um die gegenwärtig in der Gemäldegalerie ausgeſtellten
Kunſt=
werke des Herrn Prof. Karl Schlöſſer verſammelt ſich in den
Vor=
mittagsſtunden ein zahlreiches Publicum; in den Blicken aller Beſchauer
gibt ſich eine hohe Befriedigung kund. Durch den Hauch echter
wirk=
licher Poeſie, welcher auf dieſen Bildern ruht, müſſen ſie aufs
Wohl=
thuendſte berühren, - und das vornämlich heutzutage, wo wir gerade
in der Genre=Malerei nur zu häufig Künſtlern begegnen, welche ſich in
der Darſtellung der glatten Wirklichkeit gefallen und es für überflüſſig
halten, um die „gemeine Deutlichkeit der Dinge, den goldnen Duft der
Morgenröthe zu weben.” Man nennt dies Realismus. Aber welch
anderer Realismus iſt es, der uns aus den Schlöſſer'ſchen Bildern
an=
blickt! Die Stoffe, welche uns hier entgegentreten und um unſere
Sym=
pathie werben, ſie ſind alle dem Leben abgelauſcht, aber durch die feine,
ſinnige Darſtellung des Künſtlers aus der Sphäre nüchterner
Alltäglich=
keit hinausgehoben. Es kann uns nicht in den Sinn kommen, eine
Be=
urtheilung der Bilder nach Seiten ihrer techniſchen Vollendung zu geben,
ſondern wir wollen einzig und allein den Eindruck ſchildern, welchen ſie
auf ein empfängliches Laiengemüth hervorbringen.
Das Bild „Alte Freunder zeigt uns ein altes Ehepaar und
einen ebenfalls ältlichen Herrn am gemüthlichen Kaffeetiſch in einem
hölzernen Gartenhaus; die ganze Scene athmet behaglichen Frieden und
bürgerlichen Wohlſtand, ſaftiges, hellgrünes Laub drängt zu den
fenſter=
artigen Oeffnungen hinein und durch dieſe fällt der Blick auf das kleine
Dorfkirchlein und den es umgebenden Friedhof mit ſeinen ſchlichten
Kreuzlein und Grabſteinen. Die Ausſicht auf den ewigen Frieden kann
den ſonnigen Lebensabend der drei Freunde da drinnen nur verſchönern.
Von der andern Seite bemerkt man ein zwiſchen den grünen Stegen
des Gottesackers Arm in Arm dahinwandelndes junges Paar, vielleicht
die Kinder der Alten! Dieſes idylliſche Stillleben, es muthet uns an
wie ein Geſang aus „Hermann und Dorothea
Eine ganz andere Gedankenreihe weckt das Bild „Ludwig van
Beethoven”
Wir ſehen den Meiſter in ſeinem Arbeitszimmer am Clavier, die
eine Hand ruht auf den Taſten, während die andere die Feder hält:
er componirt, ſein leuchtendes Auge zeigt, daß er über einen muſikaliſchen
Satz nachſinnt. In der etwas ſtarken Neigung des Kopfes gegen die
Taſten zu und in einem gewiſſen mißtrauiſchen Geſichtszug glauben wir
eine Andeutung der beginnenden Schwerhörigkeit des Componiſten zu
finden. Mit dieſem Beethoven=Kopf hat Schlöſſer wohl ein Meiſterſtuck
geliefert; das iſt in der That der Tondichter, wie er in unſerem
An=
denken lebt, wie er uns aus Biojraphien, Porträts und Büſten
ent=
gegentritt. Das Zimmer hat den Anſtrich genialer Unordnung, wie ſie
das ganze Leben Beethoven's aufweiſt; auf den Stühlen, auf dem Boden
liegen Noten und Manuſcripte, wirr durcheinandergeſtreut. - Das
Bild „Der Bücherwurm” führt uns einen Gelehrten vor, der die
Außenwelt völlig vergeſſen hat. Vor, ihm ſteht ein, hübſches
junges Mädchen mit einem einladenden Frühſtück; der Mann aber
ſchlägt, nicht einmal die Augen auf, ſondern bleibt vergraben
in ſeinen Folianten. In der Geſtalt des jungen Weſens - vielleicht
die Tochter des ulten - verkörpert ſich die ganze friſche Lebensluſt der
Welt, gegen welche der Mann am Schreibtiſch ſich eigenſinnig abſperrt.
Auf der zuſammengeſunkenen, verwitterten Erſcheinung des Bücherwurms
liegt ſchon ſelbſt etwas von dem Moder und Staub, der an den
ſchweins=
ledernen Folianten haftet. Die beiden anderen Genrebilder „die
Sing=
ſt unden und ins beſondere, die Apotheke aus dem letzten Jahrhundert,
feſſeln gleichfalls durch ihre höchſt originelle Eigenart und das friſche,
warme Colorit. Wir reſumiren den Eindruck, welchen wir von dieſen
neuen Schöpfungen unſeres genialen Landsmannes empfangen haben,
dahin daß dieſelben wohl zu dem Hervorragendſten gehören, was auf
dem Gebiete der Genremalerei bis jetzt geleiſtet wurde. Kein
Kunſt=
freund möge verſäumen, die hier noch während einiger Tage (bis incl.
künftigen Sonntag) ausgeſtellten Schlöſſer'ſchen Bilder zu beſichtigen.
Tages=Kalender.
Mittwoch 6. Februar: Gemüthlicher Abend des Vereins der heſſ.
Fort=
ſchrittspartei (Brauerei Heß). -
Muſikaliſch=humoriſtiſcher
Unter=
haltungs=Abend des Herrn O. Lamborg (Saalbau). — Vortrag im
Alice=Hoſpital. — Nachm. 3 Uhr: Kindervorſtellung, Abends 18 Uhr:
Große Vorſtellung im Circus Lorch.
Donnerstag 7. Februar: Carnevaliſtiſche Sitzung der Kaufm. Section
des Katholikenvereins
Freitag 8. Februar: Verſammlung des Localgewerbvereins.
Camstag, 9. Februar: Masken=Ball der Vereine Bürgerverein und
Eintracht (Saalbau).
Hierzu eine Beilage von Mey & Edlich in Plagwitz=Leipzig.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.