Darmstädter Tagblatt 1884


23. Januar 1884

[  ][ ]

Wbonnementspreis
Hlertelährlich 1 Marr 50 Pf. imdl
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Jrag= und Anzeigebkaft.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Exeditkionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

16.

Mittwoch den 28. Januar.

1884.

Gefunden: 1 Hundertmarkſchein. 1 weißes Taſchentuch. 1 weißes baumwollenes Strickzeug. 2 bunte Taſchentücher
1 weißes Taſchentuch. 1 Rolle ſchwarze Eiswolle. 1 altes Eiswolltuch. 1 großer und 1 kleiner Schlüſſel an

einer Kordel.
goldenes Medaillon (ein Buch vorſtellend). 1 goldenes Armband mit ſchwarzem Email.
Verloren:
Papier eingewickelt. 1 Mainzer Kirchenbauloos III. Claſſe, Nr. 27048.
Darmſtadt, den 21. Januar 1884.
(.

3 einzelne Mark in

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatzgeſchäft pro 1884 insbeſondere die Zurückſtellung der mit dem Verechtigungsſchein zum
einjührig freiwilligen Dienſt verſehenen Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1864 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreis Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalt
haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig freiwilligen Militärdienſt befinden, werden, ſofern
ſie ihre Zurückſtellung bis jetzt nicht beantragt haben, dies zu thun aber beabſichtigen, hierdurch aufgefordert, ihre Berech=
tigungsſcheine
alsbald hier (eckarſtraße 3 mittlerer Stock, Büreau für Militär=Angelegenheiten) vorzulegen.
Bemerkt wird, daß weder eine bereits erfolgte Zurückſtellung, noch die beabſichtigte Beantragung derſelben, von der An=
meldung
zur Stammrolle entbindet.
Darmſtadt, den 16. Januar 1884.
(579
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
v. Zangen.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Lehrkurſus für Obſtbaumwärter bei Baumſchulenbeſitzer Th. Jüger zu Bensheim a. d. B.
Zur Heranbildung von tüchtigen Obſtbaumwärtern wird im Laufe des Frühjahrs 1884 wiederum ein Lehrkurſus zur
Ertheilung von theoretiſchem und praktiſchem Unterricht im Obſt= und Weinbau, ſowie den verwandten Wiſſenſchaften er=
öffnet
werden.
Die Theilnehmer haben ſich die erforderlichen Bücher und Geräthſchaften auf eigene Koſten anzuſchaffen, was mit ungefähr
16 Mark geſchehen kann. Ebeuſo haben dieſelben für Logis und Koſt ſelbſt Sorge zu tragen. Herr Jäger wird in dieſer
Beziehung zur Auskunftsertheilung bereit ſein.
Der Unterricht wird unentgeldlich ertheilt. Der Frühjahrscurſus beginnt mit dem 3. März und endet mit dem 3. Mai
33. Der Sommercurſus beginnt mit dem 11. Auguſt und endet mit dem 30. Auguſt l. Js.
Der Unterricht umfaßt:
1. Obſtbau: in wöchentlich 6 Stunden. 2) Obſtbaumzucht, b) Obſtbaumpflege, c) Baum= und Rebſchuitt, 4) Pomo=
logie
, e) Obſtbenutzung, übrige Zeit k) praktiſche Uebungen: Lehrer Jäger.
2. Hülfswiſſenſchaften in wöchentlich 5 Stunden: a) Lehre vom Bau und den Lebensverrichtungen der Pflanze,
b) Bodenkunde, c) Düngerlehre: Lehrer Seibert.
Den Schülern, welche es wünſchen, können nach ſtattgehabter Schlußprüfung Stellungen als Gärtner oder Obſtbaumwärter
durch Herrn Jäger vermittlt werden.
Es werden hieruach diejenigen, welche an beſagtem Unterricht Theil zu nehmen wünſchen, hiermit aufgefordert, ſich bald=
thunlichſt
bei demſelben mündlich oder ſchriftlich anzumelden.
Wegen einer zu gewährenden pecuniären Unterſtützung ſind die betreffenden Geſuche bei den landwirthſchaftlichen Brirks=
vereinen
reſp. deren Vorſtänden oder den Gemeindevorſtänden der betreffenden Wohnorte einzureichen und werden dieſe hermit
freundlichſt gebeten, dieſer ſo wichtigen Angelegenheit ihre volle Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Bensheim, den 12. Januar 1884.
Der I. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Bensheim.;
Dr. Ufinger,
733
43

[ ][  ][ ]

152

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Gaſtwirths Friedrich
Köhler dahier und zwar:
Meter.
Flur. Nr.
1 405 316 Hofraithe Rhein=
ſtraße
,
20 170¾⁄₁₀ 1900 Acker unterhalb
der Schneidmühle,
20 171⁄₀ 787 Acker daſelbſt,
20 172¾ 1044 Acker daſelbſt,
20 173⁵⁄ 525 Acker daſelbſt,
20 174 519 Acker daſelbſt,
159 800 Acker am Sand=
19
hügel,
160 1187 Acker daſelbſt,
19
19 161 1194 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 6. Februar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden mit unbedingtem
Zuſchlag verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(480
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Gaſtwirths Heinrich Schrumpf
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 968¾₀. 284 Hofraithe Wie=
nersſtraße
,
Mittwoch den 20. Februar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(252
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Hofphotographen Heinrich
Schmidt dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 642 82 Grasgarten So=
derſtraße
,
II. 642 255 Hofraithe, da=
ſelbſt
,
Mittwoch den 20. Februar 1884.
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[251
Holzverſteigerung.
Montag den 28. Januar d. J3.
Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus den Diſtricten Hirtenhans, Ständige
Weide, Dieterſchlag und Stellkopf folgende
Holzſortimente verſteigert:
6 Rm. Buchenſcheiter,
Eichenſcheiter,
41
13 Buchenknüppel,
35 Eichen= u. Birkenknüppel,
293 Kiefernknüppel,

R16
6 Rm. Erlenknüppel,
160 Stück Buchenwellen,
1190 Eichenwellen,
4630 Nadelholzwellen,

120
Erlenwellen,
4 Rm. Buchenſtöcke,
39 Eichenſtöcke,
ſowie
Dienstag den 29. Januar d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
au Ort und Stelle:
7 Stück Eichenſtämme von 67 bis
99 Em. Durchm., 6-10 Mtr.
Länge - 3332 Cbm. Inhalt,
14 Stück Eichenſtämme von 16 bis
19 Em. Durchm., 4-10 Mtr.
Länge - 478 Cbm. Inh.,

475 Stück Nadelholzderbſtangen von 6
10 Em. Durchm., 7-12 Mt.
Länge = 1764 Cbm. Inh.,
175 Stück Lärchenreißſtangen von 3.
5 Emt. Durchm., 5-10 Mtr.
Länge,
4 Rm. Eichennutzſcheiter.
Zuſammenkunft der Steigerer für das
Stammholz auf der alten Roßdörferſtraße
in der Nähe des Großh. botaniſchen Gar=
tens
um 8½ Uhr.
Forſtwart Lehr ertheilt auf Verlangen
nähere Auskunft.
Beſſungen, den 18. Januar 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(585

Verſteigerung

von Mobiliar und Oelgemälden.
Dienstag den 29., Mittwoch den 30. und Donnerstag den/
31. Januar, Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaſſe der Frau Bernhardine v. Flotow, Die=
burgerſtraße
Nr. 235, gehörigen, ſehr gut erhaltenen Mobiliargegen=
ſtände
, als:
Gold, Silber, Frauenkleider, Leibwäſche, Tiſch= und Bett=
Weißzeug, Bettwerk, Möbel verſchiedener Art, worunter ein
ſehr ſchöner Herrenſchreibtiſch in Mahagoni, Porzellan und
Glas und ſonſtiger Hausrath; ferner Lgut erhaltener Flügel
(7 Octav), eine Oelgemälde=Sammlung, worunter ſich Land=
ſchaften
, Genrebilder ꝛc. befinden,
gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Neustadt, Hof=Taxator.
IB. Die Oelgemälde kommen Donnerstag den 31. Januar, Vor=
mittags
10 Uhr, zur Verſteigerung.

Verſteigerung

von

Pferden und landwirthſchaftlichen Geräthen.
Donnerstag den 31. Januar 1884, Vorm. 9 Uhr,
werden auf freiwilliges Anſtehen des Herrn Jacob Hegendörfer
hier in deſſen Behauſung Kirchſtraße Nr. 9- wegen Geſchäfts=
aufgabe
:
2 ſchwere Wagenpferde SSchimmel, 1 großer Rollwagen, ein
einſp. und 1 zweiſp. Kaſtenwagen, 1 Pfuhlwagen mit Faß,
1 Windmühle, 1 Futterſchneidmaſchine, 1 Dickwurzmühle,
Haferkaſten, Stoßtröge, Oeconomiegeräthe aller Art, Pferde=
geſchirre
und Decken, ſowie Vorrath an Heu, Stroh, Geſitt
und Dickwurz ꝛc. ꝛc.
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
6591
S. Adler
9r., Amtsgerichts=Taxator.
Freitag den 25. d. Mts. iſt erſter Ab=
Bekanntmachung.
fuhrtag.
Die am 17. und 18. d. Mts. abge=
Roßdorf, den 21. Januar 1884.
haltene Holzverſteigerung im Roßdörfer Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Gemeindewald iſt genehmigt.
Müller.
[735

[ ][  ][ ]

ſar=

Am 18. Februar er., Morgens
10 Uhr,
ollen im Bureau der unterzeichneten Be=
orde
, Liebigſtraße Nr. 9, 2 Treppen, die
Fuhrenleiſtungen pro 1884 vergeben
verden.
Die Bedingungen ſind an allen Werk=
agen
, morgens von 8-12 Uhr, im Bureau
[(588
inzuſehen.
Schießplatz= Verwaltungs=Commiſſion.

Holzverſteigerung.
Montag den 28. Januar
verden im Diſtricte Wieſenthal

ver=

teigert:

den

36 Rm. Buchen=Scheiter I. Cl.,
216 Buchen=Scheiter II. Cl.,
8 Birken=Scheiter,
30 Eichen=Scheiter I. Cl.,
224 Eichen=Scheiter I. Cl.,
5 Rm. Kiefern=, 6 Rm. Erlen=Scheiter,
66 Rm. Buchen=, 12 Rm. Birken=, 122 Rm.
Eichen= 37Rm. Kiefern=, 41 Rm.
Erlen=Knüppel,
5000 Buchen=, 1820 Eichen=, 460 Kiefern=
und Erlen=Wellen,
56 Rm. Buchen, 45 Am. Eichen=Stöcke.
Zuſammenkunft Morgens 9 Uhr im
olzſchlag auf der Abtriebsfläche an der
Eichelackerſchneiſe. Das zum kleineren
theil vorkommende Dürrholz ſitzt zerſtreut
nd iſt vorher einzuſehen.
Mörfelden, den 19. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
[736
Marx.

9ol
Goe -Gilde1 (u,

Aingemachte Erbsin, französ.
und deutsche, von den fein-
sten
bis zu den billigsten,
Eingemachte Bohnen, französ.
und deutsche,

Fraunschw. Spargel,
. Semischte Gemüse,
4; Juckerschooten,
Französ. Champignons,
e Perig. Trüffeln (alle Grössen),
jab; Zingemachte Früchte, als:
ihle
nde Kirschen, Apricosen, Reine-
eſ
Clanden, Birnen, Pfirsiche
Mirabellen, Frdbeeren, Aepfel
69½ Hagebutten und Melange in
Gläsern,
etzer Mirabellen in Biichsen
G. mpfiehlt zu den billiggten Preisen
Wilh. Weber,

Hoflieferant,
Elisabethenstr. 14. (737

Montag den 28. Januar l. J., Vorm. 9 Uhr anfangend,
werden in dem Gaſthaus zum goldenen Löwen: in Nieder=Ramſtadt aus dem
Domanialwalddiſtrict Hinterforſt verſteigert:
45 Stück Nadel=Derbſtangen - 0.94 Feſtmeter;
96 Am. Buchen= I. Cl., 66 Am. Buchen= 2. Cl., 9 Rm. Eichen= und
18 Rm. Nadelholz=Scheiter;
230 Rm. Buchen=, 56 Rm. Eichen= und 44 Rm. Nadelholz=Knüppel;
9020 Wellen Buchen=, 150 Wellen Eichen=, 1150 Wellen Nadelholz=Reiſig;
173 Rm. Buchen, 2 Rm. Eichen= und 31 Rm. Nadelholz=Stöcke.
Nieder=Ramſtadt, am 16. Januar 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
Löwer.
(589

=Anzeige.

Dienstag den 29. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr,
werden wegen Geſchäftsaufgabe nachbenannte Waaren im Locale
der Reſtauration Böttinger Eliſabethenſtraße 48, öffentlich meiſt=
bietend
mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert:
1 Partie Damenmäntel, neueſter Schnitt und Ausſtattung, dar=
unter
hochelegante Stücke in Jris, Damaſſs, 1 Partie eleg. Brunnen=
mäntel
, hochfeiner Mantelets, fertige Regenmäntel für Damen
und Kinder, Kindermäntel und Paletots, Haveloes, Radmäntel,
ſodann Regenmantelſtoffe, Kleiderſtoffe aller Art, Kattune, Unter=
röcke
für Frauen, Mädchen und Kinder, ſeidene Foulards ꝛc.

S. Adler Hr.

9 Amtsgerichts=Taxator.

Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich den Verkauf, der während
mehrerer Jahre von Herrn Heinrich Scharmann geführten

üchten kähmiſchen Granat-
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[738

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0
1
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Braunschweiger beberwurst,
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keit
des echten xheiniſchen

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dem Extracte auserleſener rheiniſcher
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aſp
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große Ochſengaſſe, Gg. Liebig Bohn,
Louiſenſtr., Emannel Fuld, Kirchſtraße,
in Beſſungen bei Aug. Marburg.
9340)

[ ][  ][ ]

lon

1,
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799

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Küche und ſonſtiges Zugehör, an eine ruhige
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128) Promenade 50, Hinterhaus, zwei
Zimmer, Cabinet, Küche an eine kinderloſe
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143) Wendelſtadtſtr. 51, im 1. Stock,
2 Zimmer, Küche, Glasabſchluß u. Bodenk.
u. ſ. Bequemlichk. Beziehb. Mitte Februar,
44

[ ][  ][ ]

156
149) Neue Kiesſtr. 74. Beletage, vier
Zimmer, Küche; Manſarde drei Zimmer
Küche abgeſchloſſen mit allen Bequemlich=
keiten
ſofort beziehbar.
159) Schwanenſtraße 31 Wohnung,
3 Zimmer u. ſ. w. mit Waſſer für 220 M.
bald zu beziehen. Näh. Eliſabethenſtr. 17.

o
260) Heidelbergorsh asse,
gegenüber d. Hainrichstrasse
flr. 23 25, zwei Hochpartorre
wahnungen zu je 4 und
Piecen nebſt allem Zubehör
per 1. April. Auf Wunſch
Stallungen und Remiſe.
Carl Rückeri Nue.
E
263) Heidelbergerſtraße, gegenüber
der Artillerie=Caſerne, im 1. Stock eine
Wohuung, 3 Zimmer, Küche, Magdſtube ꝛc.
per 1. April zu vermiethen.
Näheres Riedeſelſtraße 35, 1. Stock.
267) Kahlertſtraße eine Wohnung,
4 Zimmer mit Waſſerleitung, Bodenzimmer,
Trockenboden, Keller, Garten ꝛc. an ruhige
Leute zu vermiethen. - Zu erfragen bei
J. Wagner, Aliceſtraße 19.
268) Dieburgerſtraße 74 Parterre
oder 3. Stock, 5 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
, per 1. April.
306) Eliſabethenſtr. 22 Wohnung
im Seitenbau, 2 Zimmer, Küche und Zu=
behör
, per 1. April, auf Wunſch auch früher.
341) Heidelbergerſtr. 41, gegenüber
dem Hofgarten, in freier ſchöner Lage ele=
gante
Parterrewohnung, 5-6 Zimmer
nebſt Räumen in Manſarde und Souterrain
2 Kellern, Veranda und Vorgarten, Bleich=
platz
, Trockenboden ꝛc. per 1. April, event.
auch früher, zu vermiethen.
379) Wienerſtr. 62 eine ſchöne Woh=
nung
, 4 Zimmer, Waſſerl., gleich beziehb.
385) Steinſtraße 10 mittlerer Stock
5 Zimmer zu vermiethen.
393) Soderſtraße 49 der obere Stock,
4 Zimmer und alle Bequemlichkeiten, neu
hergerichtet.
491) Promenadeſtraße 58 eine ſehr
ſchöne Wohnung von 3-4 Zimmern vom
15. März ab zu vermiethen.
610) Martinſtr. 18, 2. Stock, vier
Zimmer, Garten, ſchöne Ausſicht.
489) Ernſt=Ludwigſtraße 9, drer
Stiegen hoch, eine freundliche Woh
nung mit Glasabſchluß, enthaltend
3 Zimmer, Bodenkammer, Küche mit
Waſſerleitung ꝛc. per 5. März, auf
Wunſch auch früher.
614) Gervinusſtr. 4 der mittl. Stock
beziehbar gegen Ende April.
628) Aliceſtraße 11 eine Wohnung,
Hochparterre mit Veranda, 7 Zimmer mit
Salon, comfortabel eingerichtet, alsbald zu
beziehen. Auf Verlangen mit Stallung
und Remiſe.

16
617) Große Caplaneigaſſe 7 eine
Wohnung, beziehbar Anfangs April.
629) Beſſ. Carlsſtr. 49 der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt allen Bequemlich=
keiten
per 15. April zu beziehen.
634) Niederramſtädterſtr. 43 eine
chöne Wohnung, Hochparterre oder 1. Stock,
mit 5 Zimmern und ſonſtigen Erforder=
niſſen
an eine ſtille Familie zu vermiethen
635) Beſſ. Herrngarteuſtr. 27 der
mittlere Stock ſofort zu vermiethen.
636) Beſſ. Carlsſtr. 8 das Manſar=
denlogis
, 2 Zimmer Cabinet, Küche, mit=
gebrauch
der Waſchküche und Bleichplatz ꝛc.
per 1. April.
E
9
741) Promenadeſtraße, 3 Zim=
mer
mit Küche und Zubehör, Hoch=
parterre
, nebſt 2 Zimmer im 3. St.,
in einem eleganten Hauſs zum Preis
E von M. 700 ſofort zu vermiethen.
Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier. Ludwigsſtraße.
Leo.
A
W
742) Dieburgerſtr. 69 der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt Zubehör, ſowie die
Hälfte des Pflanzgartens mit feinen
Obſtſorten vom 1. April an zu vermiethen.
Näheres im Hauſe ſelbſt und Neckarſtr. 19.
SmzA

743) Obere Bleichſtr. 17 iſt die
Beletage, ſeither von Frau Privatier
Schäfer Wwe. bewohnt, enthaltend
4 große, hübſche und 3 kleinere Zim=
mer
Waſſerleitung nebſt Zubehör,
ſowie noch 2 kleinere Zimmer im
3. Stock, Mitgebrauch der Waſchküche
und des Bleichplatzes, zu vermiethen
4 und bis 1. April d. J. zu beziehen.
Die Wohnung iſt neu hergerichtet.
Näheres bei P. Thüringer,
Schulſtraße 5.

11374) Hügelſtraße 3. Beletage, zwel
Zimmer zu vermiethen.
2354) Karlsſtr. 27 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
641) Eliſabethenſtr. 372 möbl. Zim.
644) Neue Kiesſtr. 54 ein kl. möbl.
Zimmer. Zu erfragen im 2. Stock.
645) Ruckertſtr. 8 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel zu vermiethen.
620) Sandſtraße 28 zwei ineinander=
gehende
möbl. Zimmer zu vermiethen.
744) Hofſtallſtraße 6 ein kleines,
möblirtes Zimmerchen zu 8 M. per Mon.
745) Neue Kiesſtraße 74 ein möbl.
Parterrezimmer mit Ausſicht n. d. Straße.

4.

E

Läder, Hagazine elo
10396) Georgſtraße 11 Parterrewoh=
nung
mit oder ohne Laden ſofort beziehbar.
liceſtraße 5 ſind große helle Räume
4 als Werkſtätten oder Magazine per
ſofort zu vermiethen.
[11853
11426) Schulſtraße 10 geräumiger
Laden mit 2 großen Erkern und 2 daran=
ſtoßenden
Zimmern per ſofort oder ſpäter.
Schirmgaſſe 12 ein Laden mit Woh
Cnung per 1. Mai zu verm. (496

-e

4
1

10831) Rheinſtraße 33, parterre
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
99oooooooooeodaooooooodooooe
4
Höblirte Limmer.
Zwei oder 3 möblirte Schlaf= und 8
8 Wohnzimmer, zuſammen oder einzeln
8auf Wunſch mit Penſion, zu verm.
9 Näheres Liebigſtraße 5, HI. "11004,
Looeceooooeoeeooeeoooeoeooon

Compagnon
mit 5-10000 Mark zu einem
Lotteriegeſchäft in Frankfurt von
jungem, thätigemFachmann geſucht.
Das Geſchäft hat große Ge=
winnchancen
bei vollſt. Sicherheit
des Capitals.
Offerten unter K11884 poste
restante Frankfurt a. M. (746
Willig zu verkaufen: Pianino, Kleider=
ſchrauk
, Commode, Ovaltiſch und
Küchenſchrank. Alles polirt und gut
erhalten.
1747
Schreiner Volz., Caplaneig. 42.
Carlsſtraße 14 ſind fortwährend
Bamen- und Herren=Lug
stiefel,
owie alle Sorten Mädchen= und Kinder=
ſtiefel
zu außergewöhnlich billigen Preiſen
zu haben, ſowie alle Sorten Winter-
Schuhe und -Stiefeln in prima
(9790
Qualität.
30,000 Mark
ſind gegen doppelte, gerichtliche Siche rheit
von einer hieſigen Verwaltung auszuleihen.
Näh. Beſſ. Holzſtr. 20, 2. Stock. (748
Horraths-Offerte.
Ein junger Mann, Anfangs dreißiger,
von angenehmem Aeußern, ſolidem Charak=
ter
und gutem Einkommen, wünſcht eine
häusliche, ältere Perſon aus guter Familie
des Mittelſtandes heimzuführen.
Heirathsfähige Jungfrauen oder Wittwen
werden erſucht, ihre Adreſſe unter 6F200
poſtlagernd Frankfurt a. M. abgeben zu
wollen. Anonyme Briefe werden nicht
beantwortet. Discretion Ehrenſache. (749
Ein ganz ſchwerer, 2ſpänniger
Kaſtenwagen
von 100 Centner Tragkraft, iſt billig zu
verkaufen Mühlſtraße 12.
[12461

[ ][  ][ ]

N6 16

Ain Eall-BAIOD
Ball- und Geselschaſtskleider jeden Genres,
in den reichſten Verzierungen ꝛc., werden unzertrennt und
2.
ohne an Farbe und Façon zu verlieren, innerhalb kürzeſter
Zeit chemiſch gereinigt und wieder wie neu hergeſtellt in
J. Ritter's Schönfärberei
und chemiſcher Kunſiwaſch=Anſtalt,

Sohulslrusse 13.

601

Darmſtüdter
4.
24
Carnoval-ſegollochaft.
96
8
=. A

L
Sonntag den 27. Januar:
Große earnevaliſtiſche
Bamen- und Yerren-Kitzung.
Abends halb 7 Uhr:
Ankunft und feſtlicher Empfang des Prinzen
Carneval am Bahnhof.
Aug duroh die Stadt nach dem Saalbau.
Beginn der Sitzung 7 Uhr 11 Minuten.
Alles Weitere beſagen ſpätere Annoncen.
Etwaige Vortrüge für die erſte Sitzung wolle man bei den Inhabern der
Firma D. Faix Söhne aumelden, damit ſolche thunlichſt berückſichtigt werden können.
Kappe und Stern unſerer Mitglieder kommen dieſer Tage zum Verſandt.
[750
Das Comité.

157
Vatorrichi im Damen-
sohneidern
.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß
ich mit dem 1. Februar d. J. einen
dreimonatlichen Curſus im
method. Damenſchneidern
nach dem bewährten - in der Induſtrie=
ſchule
des Alicevereins hier eingeführten-
Büttner'ſchen Syſteme eröffne.
Anmeldungen werden täglich entgegen=
genommen
und jede weitere Auskunft gern
ertheilt.
Hätha Rühl,
Kahlertſtraße 13. 2. Stock. 1230
5 in gebildetes Frauenzimmer, der
4e deutſchen, franzöſiſchen und eng=
= liſchen Sprache mächtig, auch in
allen weiblichen Handarbeiten beſtens
erfahren, erbietet ſich Kindern Nachhülfe
in Schularbeiten zu ertheilen, oder ſolche
zu überwachen. Auch wäre dasſelbe bereit
Vorleſeſtunden zu ertheilen oder Mädchen
in feineren weibl. Arbeiten zu unterrichten.
Näh. Roßdörferſtr. 32, eine Tr. hoch. (655

Dirthlchufts=Aebernuhme.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich mit Heutigem die Wirthſchaft in der
vormals Achen'ſchen Brauerei am Ballonplatz übernommen habe und empfehle
meinen geehrten Gäſten ein gutes Glas Hildebrand'ſches Lager= und Exportbier
ſowie guten, billigen Mittagstiſch und kalte wie warme Speiſen zu jeder Tages=
zeit
. Für Billardſpieler mache auf ein gutes Billard aufmerkſam.
Geneigtem
Zuſpruch entgegenſehend, zeichnet achtungsvoll
(539
Peter Drott, Gaſtwirth.
Durtrage im Altre
Hoſpital.
Mittwoch den 23. Januar.
Augenarzt Dr. Röder: Ueber das Auge und ſeine Hygieines.
Tageskarten zu Mk. 1, ſowie Abonnementskarten ſind in der Bergſträßer'ſchen
Buchhandlung zu haben.
[751

1
Goln ful (GIVGlbng Von =0lSGIUll8.
Hittwoch, 23. Januar, Abends 8 Uhr,
im oberen Turngemeinde-saal (Woogoplatz):
VORTRAO
des Herrn Director Fiedler aus Ruffach, über don Stand der Kühenücker-
Production und Consumtion.
Eintritt frei.
[19

Narterrewohnung, 3-4 Zimmer,
c von einer kleinen, ruhigen Familie in
der Rheinſtraße oder deren Nähe geſucht
per 1. April 1884. Off. mit Preisangabe
unter J. J. an die Expedition d. Bl.
erbeten.
l277
Hlavier-Iuterriohl
wird gegen mäßiges Honorar von einem
akademiſch gebildeten Fräulein ertheilt. Refe=
renzen
ſtehen gern zu Dienſten. Alice=
ſtraße
43, Parterre.
1[656
Geſucht ein Kindergartenlokal,
anzugeben bei der Redaction.
(657
Du bevorſtehenden Büllen werden Kunden
) zum Friſiren in und außer dem
Hauſe angenommen. Gr. Kaplaneig. 9. (659
EAAA=AhAte
APörst-Auſevige F.
81D in allen Combinationen zu ½
T AAlAOoe
1½
zLuionlations.;
dzwecken werden in den hiezu beſtgeeig=
Eneten österr.-ungar. Werthen,
TLam günſtigſten an der für dieſelbens
10304) Heiwig maßigebenden Wienors
Börzvollzogen. Erläuternden Pro=
Tſpect hierüber, erprobte Informa=C
T tionen, gewiſſenhafte Rathſchläge.)
Hu. Probe=Num. des finanz. Börſen=u. d
4 Verloſ.=Blattes ,LEITMlAéfranco!
Ju. gratis. Deckung mäßig. Condi=F.
4tionen coulant.
¾ Bankhaus.h. E l r l zr,
Wien, Schottenring 15.
Drrirerrrn

Speciglorzt Dr. mod. Heyor.
Berliu, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141

[ ][  ][ ]

B 16

Averkann.
bestes
Fabrileat.
Ein lösliches

GU AOUAUuaUI UAI0

Nicht gekurbt
und nicht
aromatisirt.

Pulver.

G0000000000000100000000000000
HoartJoron.
Samstag den 26. Januar, Abends 8 Uhr:
ErſtesConcertim Saalbaus
unter gefülliger Mitwirkung
G der Concertſängerin Fräul. Bergor von Zrankfurt, des Herrn
H
G Muſikdirector Enzian von Kreuznach und des Herrn Hof=
ſchauſpieler
Hago Edward.
Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren A. Bergſträßer, G
M. Bölling. C. Hoffmanu und G. Thies, ſowie an der Kaſſe a Mk. 2
zu haben.
Mitglieder=Karten verabfolgt Herr W. Pfeil, Eliſabethenſtraße Nr. 5.
Der Vorstand. ſ752

Darmstädter Oeconomen-Verein.
WALL.
inn Schützenhok CC. Witsert).
Samstag den 2. Februar 1884, Beginn 8 Uhr Abends.
Michtmitglieder können ſich für Eintrittskarten Rmk. 2 bis einſchließlich
29. d. Mts. anmelden bei Herrn G. Jacobi, Kiesſtraße Nr. 41 und bei Herrn
J. Schneider, Ruthsſtraße Nr. 7.
[753
Darmſtadt, den 23. Januar 1884.
Der Vorſtand.

In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch uns, ſowie durch alle hieſige
Buchhandlungen zu beziehen:
55b
rapah.
zpoölle,
Eor =monnaie Aulfskalender für TeGumdl
und Laien.
Preis cart. 30 P'r., geb. 40 Pſz.
Derſelbe enthält: Kalender pro 1884, amtliche Bezeichnung der Maaße und Gewichte, Maah=
tabellen
, Entfernungen, Berghöhen, Größe von Bauwerken, Gewichtstabellen, Atomgewichte, Münz=
tabellen
, Thermometerſcalen, Ausdehnung durch Wärme, Schmelz= und Siedepunkte, Heizkraft
verſchiedener Brennſioffe, verſchiedene Geſchwindigkeiten, mathematiſche und phyſikaliſche Notizen,
wornnter Berochnung des Zugs der Kamine, Logarithmentafeln, Sinus= und Coſinustafeln,
Quadrat= und Wurzeltafeln, Zinſes=Zins= und Rentenberechnung.
2)
J. G. Kittich'ſche Hofbuchdruckerei.

7futerzeichneter empfiehlt ſich einem ge=
Io ehrten Publikum im

Repariren und Poliren aller
Arten Möbeln,
bei billiger Berechnung. Für dauerhaf=
ten
Glanz wird jahrelang garautirt.
E. Bröckel, Schreiner,
Ruthsſtraße 16.
(576

Froße Ochſengaſſe 30. Die Wirth.
O ſchaftsräumlichkeiten mit Wohnung 3
vermiethen.
[443

Mger 1. April von einer kleinen,
chh ruhigen Familie eine aus vier
E nicht zu großen Zimmern be=
ſtehende
Wohnung mit Zubehör,
event. mit Gartenantheil, zu miethen
geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter E. H. 1 an die Exped. (54
ſeine abgehobelte eiſerne Nichtplatte,
45 ⬜mt., 6 Emt. dick, iſt billig zu
verk. Georg Müllor, Grafenſtr. 29. (439

Handschuhuuscherel
Für bevorſtehende Saiſon bringe ich
meine Handſchuhwaſcherei wieder in
Erinnerung.
Achtungsvoll
Charlotte Günther,
Friedrichſtraße 9. (55

Mainzer
Hirchenbau-Jottorio.
Britte Klaſſe.
Ernenerungslose M. 2.,
Käuflase M. 5,
Roverse für 3. und 4. Cl. M. 8.
Horitz Strauss jun., Maiul,
Gener aldobitairo.
Darmstädter
OLLPST-L0TkerIe.
Loſe 1 Mark.
Hauptgewinn 10,000 Mark. (606

Balk-Salson

empfiehlt in großer Auswahl:
Spitzen, Blonden, Bänder, Rüſchen,
Volants,Strümpfe, Fücher, Schmuck=
ſachen
, Socken und Cravatten.
Gold= und Silber=Kordelu, Spitzen,
Gimben, Quaſten, Sterne, Knöpfe,
Flitter u. ſ. w. Kopfbedeckungen,
Larven und Dominos.
Michael Schmdt,
Hofpoſamentier und Hoflieferant
433
Louisonplatz 4.
Em
E
W
Die Hofbuchhandlung von Aug. Klingel=
höffer
empfiehlt für die Winterſaiſon ihren
Awy
410
Jon- naz-Losozirkel
enthaltend 29 Journale. Dienstags und
Freitags wird gewechſelt. Die Abonnenten
erhalten jedesmal 10 bis 12 Journale.-
Abonnementspreis halbjährlich 6 Mark.
Eintritt kann jederzeit ſtattfinden. (11953
2
15000 Mark,
zu 4 pCt. verzinslich, gegen gute 1. Hypo=
thek
hier zu leihen geſucht. Offerten unter
W. H. an die Expedition.
[12064

[ ][  ][ ]

b.

t. 676) Ein in allen weiblichen Hand=
nbeiten
beſtens erfahrenes Frauenzimmer
ucht Beſchäftigung im Nähen, Sticken,
pükeln, Soutachiren ꝛc. und iſt gerne be=
et
auch zu den geehrten Herrſchaften in's
aus zu kommen. Näheres Roßdörferſtr. 32,
ne Treppe hoch, bei Frau Singer.
389) Ein älteres ſelbſtſtänd. Frauen=
immer
, das in allen weiblichen Hand=
ſrbeiten
, ſowte im Kleiderausbeſſern und
ügeln bewandert iſt, wünſcht noch einige
ſage in der Woche beſetzt zu haben.
ſonorar ſehr mäßig. Auskunft ertheilt
8. xke Expedition.
I756) Eine brave, ältere Frau ſucht
eſchäftigung in allen häusl. Arbeiten. Zu
fr. Gardiſtenſtr. 20 bei Lohnk. Geiger.
757) Ein junges, gebildetes Mädchen
us guter Familie, welches in allen Zweigen
er Haushaltung erfahren, auch im Umgang
tit Kindern geübt iſt, ſucht alsb. Stelle
hr Stütze der Hausfrau in hieſiger oder
W6 uch benachbarter Stadt. Offerten unter
4 N. S. an die Expedition.
Fin Mädchen empfiehlt ſich im Flicken
und Ausbeſſern.
[758
Waldſtraße 21, Manſarde.
tn. 1459) Ein angehender Commis ſucht
uck=
telle
auf dem Comptoir einer hieſigen
Labrik oder Verſicherungsgeſchäftes. Gefl.
fferten unter E. 20 an die Exp. d. Bl.

.

133

682) Ein geb. junger Mann v. 17 J.
r die Realſchule beſuchte, ſucht geſtützt
af gute Zeugniſſe, Stelle auf einem Comp=
lit
. Näheres auf dem Bureau von
4. Hammler, Hochſtraße 10.

1

dür kleinere Geſchäftsleute, Hand=
werker
ꝛc. empfiehlt ſich ein hieſiger
urchaus tüchtiger Kaufmann zur ſtunden=
h
. tageweiſen Führung der Bücher, Corre=
ſondenzen
ꝛc. Off. unt. A. I. a. d. Exp. (566


V=
1

1 686) Geſucht in eine herrſchaftliche Haus=
iltung
in Frankfurt a. M. ein feineres
851Uht zu junges Hausmüdchen, welches
gt waſchen, bügeln und nähen kann.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen ſich
ſelden, 20 Weſtendſtr., Frankfurt a. M.
160) Brave Müdchen erhalten ſofort
1 4te Stellen.
K. Knecht, Beſſunger Kirchſtraße 12.
ſ4

Ich ſuche eine geübte
Maschinonstricherin.;
Heinrich Hoeser,
Ludwigſtraße 12. (761

762) Ein anſtändiger, ſolider Mann,
der zu fahren verſteht und gute Zeugniſſe
beſitzt, findet lohnende Stellung. Offerten
mit Abſchrift der Zeugniſſe bef. die Exp.
547) In ein größeres Geſchäft kann
ein braves, gebildetes Mädchen als
Lehrmädohen
eintreten. Näheres in der Expedition.
551) Ein junger Mann, mögl. mit
Berechtigung zum Einj, in ein größeres
Geſchäft als
Lehrng
geſucht. Näheres in der Expedition.

9Och ſuche zu Oſtern (Eintritt event.
1h auch früher) einen mit guten Schul=
8 kenntniſſen verſehenen jungen Mann
8 als Lehrling.
[432 8
Georg Thive,
8 Muſikalien= u. Inſtrumentenhandlung. 8
2000oooooooooooneoooooooeoss

Ein Knabe aus anſtändiger
Familie, mit guter Schulbildung,
findet als Schriftſetzerlehrling
Aufnahme in der
I. C. Wittich’schen
Hofbuchdruckerei.
lk.

pC.

In guter Lage wird ein nicht zu großer
LAdem

mit daranſtoßendem Zimmer geſucht.
Offerten unter h 1 22 an die Exped.

9000- 1000 Mark
zu 4¼ pCt. gegen erſte Hypothek bis
April oder auch jetzt ſchon auszuleihen.
Anfragen unter L. A. 76 befördert die
Expedition d. Bl.
[763
Ein solid gebautes, gut rentirendes
Vohmhaus
dessen Vebernahme am 1. April erfol-
gen
kann, wird zu kaufen gesucht.
Offerten unter P H. 4 durch die
[764
Eapedition d. Bl. erbeten.

Gegen Clavierſtunden für einen An=
änger
werden franz. oder engliſche
Sprachſtunden zu geben geſucht.
[765
Näheres Expedition.
Feſucht in der Gegend der Infanterie=
oder
Cavallerie=Kaſerne eine Woh=
nung
von 5-6 Piecen oder ein kleines
Haus zum Alleinbewohnen per 1. April
d. Js. Offerten unter Chiffre S. F. 10
an die Expedition d. Bl. erbeten. (636

P
=

in Drittel Sperrſitz wird geſucht.
Näheres iu der Expedition. (766

AIEGSA. STUN
Darmstadt-Rating Rink.
Mittwoch den 23. Januar 1884:
2 große Vorſtellungen.
Nachmittags 3 Uhr:
Extru-Minder-Vorstellung
mit neuem Programm, worunter Vorfüh=
rung
des dreſſirten Eſels Fritz, ſowie auch
auf vielſeitiges Verlangen Vorführung des
Rieſen=Elephanten Jumbo.
Abends ¹8 Uhr:
Große Vorſtellung,
dabei zum zweiten Male
Great Steeple Chase
oder die engliſche Hirſchjagd, wobei
man beſonders auf die Kühnheit der Reiter
und Reiterinnen, ſowie auf die Sprung=
fertigkeit
der Pferde aufmerkſam macht.
Hochachtungsvoll
A. Lorch. Director. (767
Donnerstag, Freitag und Samstag:
Keine Vorſtellung.
AN
AiAiAum
Velehen-Ablal-Soiie
in vorzüglicher Qualität empfiehlt Packet
(3 Stück) 40 Pig. L. A. Burkhardt,
Alfr. Graßer D. Kiefer Wwe. (9240
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Pastillen, vorzüglich bewährt gegen
Catarzhe der Reſpirationsorgane und der
Verdauungswege, Huſten, Verſchleimungen,
Appetitloſigkeit, Verdauungsbeſchwerden und
Magenſäure. Zu beziehen in Darmſtadt
bei Friedr. Schäfer.
[12330

An- und Verhauſ
von neuen und alten Oefen, Alteiſen,
Kupfer, Zinn, Blei, Zink ꝛc., zu den
höchſten Preiſen.
11438
J. Marx, Schulſtraße 12.
am zweckmäßigſten, be=
Han annoneirt quemſten und billigſten,
wenn man Anzeigen zur Vermittelung übergiebt
an die erſte und älteſte Annoncen=Expedition von
gaaſenſtein &am; Vogler, Frankfurt a. M. (768
11496) Verkäufe und Verpachtungen,
Betheiligungen, Stellen=Vakanzeu ete. wer=
den
am ſicherſten durch Annoncen in zweckent=
prechenden
Zeitungen zur Kenntniß der bez.
Neflektanten gebracht; die einlaufenden Offerten
werden den Inſerenten im Original zugeſandt.
NähereAuskunft ertheilt die Annoncen=Expedition
von Rudolſ Maſſe, Frankſurt a. M., Roßmarkt
Nr. 3. Vertreter in Darmſtadt: Herr J. 9.
Schröder.
p

Gold=Conrs.
M. 1668-72
Ruſſiche Inveriales
20 Franken=Stücke
16.17- 21
2030-34
Enzliſche Soverelgus
4.16-24
Dollars in Gold
45

[ ][  ][ ]

[769

Todes=Anzeige.
Wir machen Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Mittheilung, daß es Got
dem Allmächtigen gefallen hat, unſer innigſtgeliebtes
Töchterchen
Margurethe

im Alter von 9 Jahren nach achttägigem ſchweren Leiden
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Eltern
Jean und Julle Novor.
Darmſtadt, den 22. Janua 1884.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. Januar.
Deutſches Reich. In jüngſter Zeit machen die angeblichen Ver=
ſchiebungen
in den Parteiverhältniſſen Württembergs viel von ſich reden.
Es heißt, daß eine Annäherung der deutſchen Partei, welche die ge=
mäßigten
Elemente, ſowohl nach conſervativer als auch liberaler Rich=
tung
hin, umſchließt, und der democratiſchen Volkspartei in Ausſicht
ſtehe. Unter den Anhängern der letzteren ſoll ſich ein gewiſſer Um=
ſchwung
in nationalem Sinne bemerklich machen und ſeien namentlich
die jüngeren Führer vom Beſtreben erfüllt, ſich dem Standpunkt der
gemäßigten Parteien zu nähern und die Politik der fruchtloſen, ſtets
negirenden Oppoſition aufzugeben. Im Sinne der Erſtarkung des Reichs=
gedankens
wäre eine derartige Annäherung zwiſchen der deutſch=
nationalen
und der Volkspartei in Württemberg nur mit Freuden zu
begrüßen.
Wie der Hamburgiſche Correſpondent erführt, wurde außer dem in
Mannheim verhafteten Vergolder Karl Mildenberger eine zweite Perſon
in Kopenhagen wegen Verdachts der Mitſchuld an dem Dynamitattentat
im Polizeigebäude zu Frankfurt verhaftet.
Oeſterreich=Ungarn. Der ruſſiſche Miniſter des Auswärtigen,
Herr v. Giers, hatte am Tage ſeiner Ankunft in Wien, am Sonntag,
bereits eine Privataudienz beim Kaiſer, welche 40 Minuten dauerte,
ſpäter conferirte der Miniſter mit dem Grafen Kalnoky über eine
Stunde. Die Montagsreyner hezeichnet es als eine erfreuliche That=
ſache
, daß der diesmalige Beſuch des Herrn v. Giers in Wien keine
gewagte phantaſtiſche Commentare hervorgerufen habe, und daß die
Beziehungen der beiden Kaiſermächte, Deutſchland und Oeſterreich, zu
Rußland als durchaus geregelte und freundſchaftliche vorausgeſetzt wer=
den
. Derart habe das deutſch=öſterreichiſche Bündniß ſeinen conſerva=
tiven
Grundgedanken an der Stellung Rußlands erprobt. Rußland
bekunde immer deutlicher ſeinen Entſchluß, die Aufgabe ſteter Fühlung
und Verſtändigung mit den beiden Kaiſermächten allen einſeitigen po=
litiſchen
Entſcheidungen voranzuſtellen. Es ſei demnach die Hoffnung
berechtigt, daß die einzelnen ſich ergebenden Fragen immer mehr im
Geiſte praktiſchen gegenſeitigen Wohlwollens aufgefaßt und behandelt
werden. Es ſei ins politiſche Bewußtſein gedrungen, daß Gegenſätze
zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und Rußland, welche nothwendig eine gewalt=
ame
Entſcheidung fordern, an ſich nicht beſtehen und nur durch eine
ſelbſtſüchtige begehrliche Politik geſchaffen werden könnten.
Der eroatiſche Landtag wurde am 21. d. M. durch ein während
der Adreßdebatte eingelangtes Königliches Reſeript bis auf Weiteres
vertagt.
Frankreich. In der Senatsſitzung vom 2. Januar verglich
Bocher bei Verathung des außerordentlichen Budgets die Budgets der
conſtitutionellen Monarchie mit denen der Republik, wies auf die be=
deutende
Vermehrung der Ausgaben und die Deficits ſeit 1879 hin
und bekämpfte das außerordentliche Budget. Man müſſe neue Steuern,
auflegen oder die Ausgaben vermindern. Freycinet erwiderte: Keine
Regierung ſeit 1830 konnte ohne außerordentliche Budgets für die
öffentlichen Arbeiten auskommen. Das neunzehnte Jahrhunderk ſei ein
Jahrhundert des Fortſchritts. Pouyer=Quertier verlangt die Herab=
ſetzung
der Steuern der Landwirthſchaft. In Frankreich ſei alles über=
laſtet
, neue Steuern unmöglich; das einzige Mittel. das Gleichgewicht
herzuſtellen, ſei die Reducirung der Ausgaben. Pouyer=Quertier er=
klärt
es für überflüſſig, den Frankfurter Vertrag als Ausgangspunkt
der wirthſchaftlichen Kriſis anzuſehen. Nach jenem Vertrag habe
Deutſchland das Schutzzollſyſtem adoptirt, während Frankreich den
Mächten gewiſſe freihändleriſche Conceſſionen gemacht habe. Redner
ſprach ferner gegen die Einkommenſteuer. Die Generaldebatte wurde
hierauf geſchloſſen.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 21. den Geſetzentwurf, be=
treffend
die theilweiſe Uebernahme des Budgets der Pariſer Polizei=
präfectur
auf das Miniſterium des Innern mit 284 gegen 213 Stim=
men
an.
England. Die Abreiſe der Königin nach Deutſchland iſt vorläufig
auf den 13. April feſtgeſetzt.

Einer Meldung der =Agence Havas' aus Pera zufolge, wies die=
Pforte den Botſchafter in London, Muſurus Paſcha an, mit England
wegen der ägyptiſchen Angelegenheit in Meinungsaustauſch zu treten.
Das Comits der Centralkammer für Landwirthſchaft, welches mit
der Berathung über die Rinderpeſtfrage beauftragt war, conſtatirt, daßh
das gegenwärtige Geſetz, wonach das ankommende Vieh in den Ausſchif=
fungshäfen
zu ſchlachten iſt, keine ausreichende Sicherheit gegen die
Einſchleppung der Rinderpeſt biete. Das Comits empfiehlt daher, den
Import lebenden Rindviehs abſolut zu verbieten, gleichzeitig aber den
Fleiſchwaarenhandel mit fremden Ländern mehr zu fördern. Der Berich
iſt von dem Deputirten Chaplin und anderen Mitgliedern des Ober=
und Unterhauſes unterzeichnet.
Verſchiedene Londoner Abendblätter vom 21. d. melden, daß ſich
auf den Samoainſeln eine Bewegung zu Gunſten der Annexion mit
Neuſeeland verbreite.
In der Nacht vom 20. auf 21. Januar wurde die vor dem Pul=
vermagazin
zu Woolwich ſtehende Schildwache von 8 bewaffneten Männern
angegriffen. Die Angreifer entwichen erſt, als der Poſten Feuer gab.
Niederlande. Der Präſident der zweiten Kammer, van Rees
iſt am 21. Januar zum Generalgouverneur von Niederländiſch=Indien
ernannt worden.
Spanien. Marſchall Serrano iſt am 20. früh nach Paris zurück;
gereiſt, von wo er ſein Entlaſſungsgeſuch als Botſchafter einſenden.
wird. Der Imparcialu erklärt, die Politik des Cabinets werde eine
conſervative, aber eine tolerante ſein, Angrifſe auf die Souveräne und
auf die monarchiſchen Principien würden indeſſen auf das Strengſte
beſtraft werden. Der Liberal meldet, daß das Univerſitäts= und.
Unterrichtsweſen bedeutenden Umänderungen unterzogen werden ſoll.
Das Cabinet beſchäftigt ſich zur Zeit mit der Reorganiſation des Be=
amtenperſonals
.
Cgypten. General Gordon ſteht unter Baring's Befehl. Der
Khedive erhielt ein Telegramm des ſtellvertretenden Gouverneurs des
Sudan, welches beſagt. daß die bald erwartete Garniſon Senaars diel
Garniſon Khartums ſo verſtärken würde, daß jeder Angriff zurück=
gewieſen
werden könne.

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 23. Januar.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem früheren
Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Auerbach, im Kreiſe Bensheim,
J. Löhr das ſilberne Kreuz des Verdienſt=Ordens Philipps des Groß=
müthigen
und dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Langwaden, im
Kreiſe Bensheim, K. Ahlheim, das allgemeine Ehrenzeichen mit der
Inſchrift: Für langjährige treue Dienſteu verliehen.
- Se. Hoheit der Herzog von Naſſau traf am Sonntag zum
Beſuch des Großh. Hofes hier ein, nahm an der Familientafel Theil
und kehrten im Lauſe des Nachmittages nach Wiesbaden zurück.
- Gelegentlich der am Sonntag in Verlin begangenen Fejer des
Krönungs= und Ordensfeſtes haben u. A. erhalten: den Rothen
Adler=Orden 2. Kl. mit Eichenlaub: Frhr. v. Locquenghien,
General=Major und Commanveur der Großherzoglichen (25.) Cavallerie=
Brigade; den Rothen Adler=Orden 4. Kl.: Welcker, Ober=Poſt= Com=
miſſarius
in Darmſtadt; das Allgemeine Ehrenzeichen: Hörmann,
Depot=Vice=Feldwebel beim Artillerie=Depot Mainz, Lehmann= Be=
zirks
=Feldwebel im 1. Bataillon (Darmſtadt II.) 3. Großherzoglichen
Landw.=Rgts. Nr. 117, Schäfer, Bezirks=Feldwebel im 1. Bataillon
(Darmſtadt 1.) 1. Großherzogl. Landw.=Rgts. Nr. 115. Schnellbacher,
Bezirks=Feldwebel im 2. Vataillon (Friedberg) 1. Großherzogl. Landw.=
Rgts. Nr. 115.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Nr. 4 enthält: Be=
kanntmachung
. die Koſten der Rechtshülfe in Strafſachen betr. Vom
14. Januar 1884.
Folgende Interpellation der Abgeordneten Heinzer=
ling
, Böhm, Geier, Muhl und Reinhart, die Vor= und
Fortbildung der Lehramts=Acceſſiſten und jüngeren Lehrer betreffend,
iſt bei der zweiten Kammer eingelaufen: Im Verlaufe der geger
Ende des Jahres 1882 gepflogenen Verhandlungen der von Großh.
Regierung berufenen Commiſſion zur Prüfung der Frage der Ueber=
bürdung
der Schüler lhöherer Lehranſtalten des Großherzogthums
wurde in der am 2. December des genannten Jahres. ſtattgehabten
Sitzung auch der Antrag angenommen: in Erwagung, daß
Ueberhuͤrdung ohne Zweifel vielfach durch nicht ausreichende prak=
tiſche
Befähigung der jüngeren Lehrer veranlaßt iſt; das Großh.
Miniſterium zu erſuchen: zur Erzielung einer gründlicheren Vor=
und Fortbildung der Lehramts=Acceſſiſten und jüngeren Lehrer in
pädagogiſcher und didactiſcher Beziehung die geeigneten Maßregeln
zu ergreifen Es war hierbei von dem Antragſteller namentlich
betont worden, daß nach einer ſeit längeren Jahren gemachten Er=
fahrung
in Bezug auf die Vor= und Forthildung der Acceſſiſten und
jüngeren Lehrer etwaß mehr geſchehen müſſe, als bis jetzt geſchehen
ſei, und daß gerade die Klagen über Ueberbürdung weſentlich zurück=
zuführen
ſeien auf eine nicht immer ganz correcte Methode des Leh=
rers
. Ein anderes Mitglied der Commiſſion hatte die Nothwendig=
keit
eines ſolchen Vorgehens noch beſonders damit begründet, daf
die Lehrer auf den Univerſitäten nicht nach einem beſtimmten Lehr=
plan
, wie z. B. die Juriſten und Medieiner, ausgebildet würden,

[ ][  ][ ]

N6.
ke, was naturgemäß eine nicht immer zureichende und gleichmäßige
blanj Durchbildung in den einzelnen Fächern herbeiführe. Die Tendenz des
kn. Antragſtellers fand in der Commiſſion, in keiner Weiſe einen Wider=
ſpruch
, vielmehr wurde deren Berechtigung durch einſtimmige Annahme
des Antrags anerkannt. Vergl. die gedruckten Verhandlungen Proto=
il'koll
7 vom 2. December 1882, S. 37-39.) Seit Mittheilung der von
der Commiſſion gefaßten Beſchlüſſe an Großh. Regierung iſt mehr als
M Jahresfriſt vergangen, und hat Großh. Regierung jedenfalls inzwiſchen
A auich obigen Antrag in Berathung gezogen. Mit Ruckſicht auf das hohe
riäh Intereſſe, welches das Land der Erledigung der obigen Angelegenheil
bel zuwendet, und da bisher zuverläſſige Kunde von der Stellung der Re=
gierung
nicht verlautet hat, erlauben ſich die unterzeichneten Abgeord=
neten
der zweiten Kammer, die zugleich Mitglieder der Eingangs er=
m
ſwähnten Commiſſion waren, an Großh. Staatsregierung die ergebenſte
Anfrage zu richten. Welche Stellung nimmt Großh. Staatsregierung
Pul gegenüber obigem Erſuchen ein? und wenn dieſe eine der Sache günſtige
nnl iſt, welche Schritte ſind geſchehen oder beabſichtigt, dem ausgeſprochenen
b. Wunſche gerecht zu werden?
Rees
Die Tagesordnung für die morgen Nachmittag präcis 3 Uhr
ninl ſlattfindende Stadtverordneten=Verſammlung lautet: Oeffent=
liche
Sitzung: 1) Mittheilungen. 2) Rechnung der ſtädtiſchen Spar=
rüch
=kaſſe für 1882. 3) Rechnung der Realſchulkaſſe für 1882-8. 4) Vor=
ndeylranſchlag
derſelben für 1884-85. 5) Baugeſuch für die Kirſchenallee.
einh 56) Straßen=Unterhaltung, hier Creditübertragung zu dieſem Zweck.
undl 17) Einführung der Waſſerleitung in die ſtädtiſche Turnhalle. 8) Wahl
naſch eines Mitglieds in die landwirthſchaftliche Commiſſion, ſowie Antrag
unl 1f Umwandlung der Lagerhauscommiſſion in eine Verwaltungsdepu=
ſoll
zrtion. 9 Ortsbürgeraufnahmegeſuch des Kaufmanns Karl Watzinger.
Bf.510) Geldanſchlag des Beſoldungsholzes der Stadtgeiſtlichen. 11) Er=
ſatzwahlen
von Bezirksvorſtehern und Pflegern in der Armen=Ver=
2waltung.
Lie heſl. Ludwigsbahn macht bekannt, daß die auf ihren
dei
MStationen zum Verkauf kommenden Retour= und Rundreiſebillete zur
Rück=reſp. Weiterreiſe nur für diejenige Perſon gültig ſind, welche mit
dem Billet die Reiſe begonnen hat.
Städtiſche Sparkaſſe. In dem abgelaufenen Jahr
1883 hat, ſich der Umfang der Geſchäfte wieder vermehrt und
haben die baaren Einlagen diejenigen des Jahres 1882, welches den
bis jetzt höchſten Stand aufzuweiſen hatte, bedeutend überſchritten.
Baare Cinlagen in 18831544,932 M. 96 Pf. in ca. 32,000 Poſten
gegen 1477.103 M. 99 Pf. in 1882. Rückzahlungen in 1883
m 1875.259 M. 28 Pf., in ca. 9700 Poſten gegen 1.365,42 M. 9 Pf. in
1882. Die Zahl der Einleger in 1883 betrug 22658 gegen 21,661
in 1882. An neuen Einlegern ſind in 1883 hinzugekommen 3709.
An Capitalien wurden neu ausgeliehen in 1383 585556 M.
8 Pf. Zurückbezahlt in 1833 275,766 M. 6 Pf., mithin mehr
ausgeliehen in 1883 309,790 M. 77 Pf. gegen 226,774. M. 74 Pf. i
1882. Ein großer Theil der Mehreinlagen iſt - unmittelbar oder
mittelbar - durch die Pfennigſparkaſſe veranlaßt.
(Zur Gründung einer Arbeitercolonie für Heſſen
lund Naſſau.) In den Berichten der verſchiedenen Blätter über

dte Verſammlung zu Frankfurt a. M. am 14. Januar, auf welcher die
Gründung einer Arbeitercolonie für unſer engeres Vaterland in
Verbindung mit dem Regierungsbezirk Wiesbaden beſchloſſen wurde,
trat unſeres Erachtens ein Umſtand allzuſehr in den Hintergrund, der
iſich den Beſuchern jener Verſammlung keineswegs verbarg. Es iſt dies
der Antheil, den an der Verbreitung der ganzen Sache die Süd=
ſpeſtdeutſche
Conferenz für innere Miſſion hat. Da die
fraſch lebende Zeit ſo leicht die Spuren des ſtilleren Anfangs der Dinge
verwiſcht, ſei hier mit einem kurzen Worte derſelben gedacht. Bekanntlich
iſt die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe in Heſſen auf das Unternehmen
der Arbeitercolonien gelenkt worden durch den Vortrag, welchen der
Gxünder von Wilhelmsdorf Paſtor von Bodelſchwingh am 30. Mai
vorigen Jahres zu Darmſtadt vor der Jahresverſammlung der
ſüdweſtdeutſchen Conferenz für innere Miſſion und im Auf=
trage
derſelben über die Vagabundennoth gehalten hat. Hauptſächlich
dem Eindruck der originellen Perſönlichkeit dieſes ebenſo ſchlichtfrommen
wie practiſchen und energiſchen Vagabundenvaters war es zu danken,
daß in den der inneren Miſſſion nahe ſtehenden Kreiſen ſofort der
Gedanke erwachte, es müſſe in dieſer Richtung etwas geſchehen. Auf
einer von dem Vorſtande des inneren Miſſionsvereins berufenen Ver=
lammlung
von Vertrauensmännern wurde dann beſchloſſen, daß,
ſ nachdem die erforderliche Anregung gegeben ſei, die Verwirklichung
des Gedankens, für den um ſeiner Geſundheit und Durchführbarkeit
willen ohne Zweifel auch die weiteſten Kreiſe zu gewinnen ſein würden,
entem von jener Conferenz ganz unabhängigen Vereine zuzuweiſen ſei.
Io
Nur hat die Conferenz, wie das in ihrer Aufgabe liegt, ſo lange
4 die ſchützende Hand über der keimenden Saat gehalten, bis die rechten
Leute gefunden waren, die ſie weiter pflegen werden. Die ſämmtlichen
beträchtlichen Koſten für die Vorbereitung des Unternehmens ſind bis
ſetzt von der Kaſſe der Conferenz vorgeſtreckt worden, und den auf all=
ertige
und grünbliche Erhebungen gebauten inſtructiven und überzeugenden
Nachweis, daß eine ſolche Colonie nothwendig und wie ſie zu geſtalten
el, hat zu Frankfurt der derzeitige verdienſtvolle Leiter des heſſiſchen
2.
Zweiges der Conferenz Pfarrer Dr. Stromberger von Zwingen=
bers
geführt. Wenn ſeitens der Vertreter der preußiſchen Nachbar=
zebiete
bereitwillig zugeſtanden wurde, daß man in Heſſen weiter ſei
ls bei ihnen, ſo iſt dieſer Vorſprung lediglich das Verdienſt der eifrigen

6
161
Arbeit einiger ſogenannten inneren Miſſionsleuten. Es iſt nun durch=
aus
in der Ordnung, daß jetzt ein von jeuer Conferenz unabhängiger
Vorſtand die Leitung des Unternehmens in die Hand nimmt, doch
mußte es befremden, daß die ſeitherigen Hauptarbeiter in der Sache
nicht in den proviſoriſchen Vorſtand gewählt worden ſind. Es iſt dies
wohl ein Uebereilungsfehler, der wieder gut gemacht werden kann. Die
evangeliſchen Geiſtlichen, welche zum größeren Theile jene Conferenz bilden,
werden mit einer mäßigen Vertretung in dem Vorſtand zufrieden ſein
und wünſchen ſicher weder eine confeſſionelle Halbirung desſelben, noch
ein Ueberwiegen des geiſtlichen Elementes. Sie ſind vielmehr zweifelsohn=
durchaus
der Meinung des Freiherrn von Rabenau: Schafft tüchtige
Leute, evangeliſche oder katholiſche, und die Sache wird marſchiren!
Gleichwie die weſentlichſten Verbeſſerungen auf dem Gebiete der Armen=
pflege
, Waiſenpflege, Idiotenpflege, des Herbergweſens ꝛc., die nunmehr
in eigenen unabhängigen Anſtalten dem Jſocialen Organismus eingefügt
ſind, aus Anregung der inneren Miſſionsvereine entſtanden ſind, ſo
ſind es auch die Maßregeln zur Steuer des Vagabundenthums. Mehr
als dies Zugeſtändniß wird nicht verlangt, und freudig heißt man
Jeden willkommen, welcher Confeſſion oder Partei er angehören möge,
der das gemeinnützige Werk mitgründen helfen will.
Wir machen nochmals auf die morgen Abend zum Beſten
des Hoftheaterchorperſonals ſtattfindende Vorſtellung der
Curha. theu aufmerkſam.
Geſtern Vormittag wurde in der Turnhalle am Woogsplatz die
am Montag begonnene Verſteigerung von Brennholz aus dem
ſtädtiſchen Oberwald (Diſtrict Eichelacker) fortgeſetzt und bei guter Con=
currenz
annehmbare, den Tarif überſteigende Preiſe erzielt. Buchen=
Knüp,el ſtellte ſich nahezu 6 M., Stockholz 2 M. 51) Pf. bis 3 M. der
Raummeter, für ein Hundert Buchen=Wellen wurden 9 bis 10 M. erlöſt.
Der Academiſche Verein an der hieſigen techniſchen Hoch=
ſchule
wird Camstag den 26. Januar Abends 8½ Uhr im großen
Saale der Reſtauration Markwort ſein 12. Stiftungsfeſt feiern.
2 In der Nacht vom 17. auf den 18. ds. Mts. wurde die eiſerne
Thüre der Einfriedigung des Liebigdenkmals auf dem Bahnhofplatz aus=
gehängt
und entwendet.
(Eingeſandt). Im vorigen Herbſt wurde die Nachricht, daß bei
öffentlicher freiwilliger Verſteigerung der Hegendörfer'ſchen Hof=
raithe
in der Kirchſtraße zunächſt der Stadtkirche auf dieſelbe von
Seiten des Stadtvorſtandes ein Gebot eingelegt worden ſei und deren
Erwerb durch die Stadt in Ausſicht ſtehe, in der Stadt mit Freude
und Befriedigung vernommen, da wohl Jedermann eine Wendung der
beſtehenden Zuſtände zum Beſſeren wünſcht. Man dachte an das bei
dortigem ſtarken Verkehr in der engen Gaſſe ſo läſtige oft gefährliche
Gedränge, an den geradezu widerwärtigen Anblick der alten faſt ſtock=
werkhohen
und noch mit hohem Holzgitter beſetzten der Stadtkirche zu=
gekehrten
Einfriedigungsmauer der Hegendörfer'ſchen Hofraithe, an den
engen, nur einen Meter breiten Durchgang zwiſchen dieſer und dem
vor wenigen Jahren mit ſo großem Aufwand äußerlich würdig her=
geſtellten
Kirchengebäude, an den Zuſtand dieſes Winkels, d. h. eines
Theils des Sptelplatzes für die dortige Schule - (dermalen der
von etwa achthundert Schülerinnen beſuchten Mittelſchule für
Mädchen) -, an dem Anblick, der ſich dort den Kindern beim Weg
zum Unterricht und bei der Rückkehr und in den eigentlich zur Bewe=
gung
und Erholung zwiſchen Unterrichtsſtunde in friſcher, reiner
Luft beſtimmten Augenblicken bietet, an die bei dem Zuſammendrängen
der Gebäulichkeiten für Kirche, Schulhaus und die Nachbargebäude be=
ſtehende
Feuersgefahr und andere zahlreiche Mißſtände. Jedermann
wünſcht wohl, namentlich den Kirchenbeſuchern und der Schuljugend,
einen anderen, freundlicheren, auch geſünderen und reinlicheren Eingang.
Beſeitigung der im beſchriebenen Winkel trotßz aller Aufſicht und aller
Bemühung um Reinhaltung nicht nur in der Dunkelheit, ſondern ſelbſt
bei Tag verübten ſtändigen wahrhaft Eckel und Abſcheu erregenden
Verunreinigung. Jedermann gönnt auch ſicherlich den Bewohnern dieſes
Stadttheils, die zu den für andere Stad theile - (ältere wie neuere
- zur Herſtellung von Licht= und Luftzutritt und Erleichterung des
Verkehrs aus öffentlichen Mitteln gebrachten Opfern beigeſteuert haben,
Abhülfe.
Bedauert wird es darum, daß der Verkauf der beſchriebenen Hof=
raithe
an die Stadt noch nicht zu Stande gekommen, daß, wie nach
glaubhafter Mittheilung der Fall, der Inhaber der Hofraithe darum
anderweit gebotene Verkaufsgelegenheit zu benutzen geſonnen iſt. Man
hofft, daß die Vertretung unſerer Stadt, die jetzt gebotene, wahr=
ſcheinlich
nie wiederkehrende Gelegenheit zum Erwerb der ihrer Lage
nach auch bei Abbruch von Seitengebäuden zu mancherlei ſtädtiſchen
oder ſonſtigen öffentlichen Zwecken verwendbaren Hofraithe ergreifen
und ſie nicht durch Verzogerung der Entſcheidung über vor=
liegende
, dem Vernehmen nach nicht unbeſcheidene, Anerbietungen des
Inhabers ſich entgehen laſſen werde.
Ueber unſere Landsmännin, Frln. Toni Jaide, welche kürz=
lich
in einem Concert des Philharmoniſchen Vereins in Frankfurt auf=
trat
, leſen wir im Ffter Generalanzeiger=. Frln. Toni Jaide hat
unſtreitia glänzende Clavierſtudien gemacht und iſt in einer vorzüg=
lichen
Schule herangebildet. Als Elevin des Muſik=Conſervatoriums
zu Darmſtadt hat ſie ihre Ausbildung unter Leitung des dortigen
Directors, Herrn Kapellmeiſter Wallenſtein, zugleich auch Dirigent
des Philharmoniſchen Vereins, ſo weit vollendet, daß ſie befähigt iſt,
öffentlich zu ſpielen mit der Gewißheit, überall, wie es geſtern Abend
der Fall war, großer Erfolge ſicher zu ſein. Die Technik iſt vollkommen,

[ ][  ][ ]

44
162
durchaus rein und präcis ausgebildet, die Fingerfertigkeit eine perlende,
der Anſchlag weich und elaſtiſch und der Vortrag durchgeiſtigt und von
warmer Empfindung und temperamentvoller Leidenſchaft beſeelt. Den
Mittelſatz ſpielte die Künſtlerin excellent und documentirte neben bril=
lanter
Technik auch ſeelenvollen Ausdruck im Spiel. Wenn Frln. Toni
Jaide's Anſchlag ink der Bravour ſich noch mehr entwickelt, wird ſie
einen erſten Rang unter den Claviervirtuoſen unſerer Zeit einnehmen.
Das gegen einen hieſigen achtbaren Geſchäftsmann ſ. Z. einge=
leitete
Strafverfahren wegen angeblichen Wuchers, wovon im September
v. J. die hieſige Preſſe Notiz nahm, mußte, nachdem die umfaſſenden
Ermittelungen zu keinem Reſultate führten, eingeſtellt werden.
L. Beſſungen, 21. Januar. In der am 19. d. Mts. in der Re=
ſtauration
Markwort ſtattgefundenen Generalverſammlung des Beſſunger
älteren Geſangvereins. in welcher ſo ziemlich der Vorſtand wieder
gewählt wurde, wurde beſchloſſen auch dieſes Jahr nach dem Vorgehen
anderer Vereine Narrhalla zu huldigen, und iſt zu dieſem Behuſe ein
Maskenball für den 23. Februar in Ausſicht genommen. Wie man
mittheilt, werden die Mitglieder des activen Chors eine beſondere
Gruppe bilden und wäre es ſonach zu wünſchen, daß ſich auch die in=
actwen
Mitglieder recht zahlreich betheiligen.
v Beſſungen, 22. Januar. Morgen Nachmittag 5 Uhr findet
eine Gemeinderathsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1) Einführung von Octroi in der Gemeinde Beſſungen, 2) Wahl zweier
Beiſitzer zur Forenſenwahl, 3) Wahl eines Mitgliedes für die Servis=
commiſſion
, 4) Wahl eines Mitgliedes in den Schulvorſtand, 5) An=
trag
: Herabſetzung des Zinsfußes der Paſſiven der Gemeinde, 6) ge=
heime
Sitzung: a. die Beſetzung der Gemeinde=Einnehmerſielle, b. Mit=
theilungen
, c. Geſuche.
Griesheim. Der hieſige. im Jahre 1880 errichtete Ar=
menunterſtützungsverein
, derzeit aus 123 Mitgliedern be=
ſtehend
,. hat im vorigen Jahre an 1400 durchreiſende Fremde Unter=
ſtützungen
(in den vorhergehenden Jahren noch bedeutend mehr) ver=
abreicht
; dabei war es ihm noch möglich, aus ſeinem kleinen Reſerve=
fond
an eine Anzahl hieſige verſchämte Armen. die das Schickſal in
eine unglückliche Lage verſetzte, anjehnliche Unterſtützungen zu geben,
wodurch doch augenblicklich manche Noth gelindert wurde. Im Ver=
hältniß
zu unſerem großen Orte müßte die Anzahl der Mitglieder
mindeſtens eine Doppelte ſein. Mögen dieſe Zeilen unſere verehr=
lichen
Mitbürger, die in beſſeren Verhältniſſen leben und noch nicht
Mitglieder dieſes wohlthätigen Vereins ſind, veraulaſſen, demſelben
(Gr. G. Kr.=Bl.
beizutreten.
Die =Rh. Weſipf. 3tg." meldet aus Stecklinghauſen bei Eſſen
unterm 21. Januar: Auf Zeche General Blumenthal fand eine Cxplo=
ſion
ſtatt. Coweit bekannt, gab es dabei zwölf Todte und zehn Ver=
wundete
. Die Urſache iſt noch nicht ermittelt.
Ueber die moderne Verſtandsbildung unſerer Kinder.
Von Fritz Frenzel.
Nachſtehender, der Allg. deutſchen Frauenzeitung, Verlag von R.
Lincke in Leipzig, entnommene Artikel, welcher mit Schärſe und Sach=
kenntniß
einen dunklen Punkt der modernen Erziehung beleuchtet, verdient
wohl mit Recht der Lectüre der Frauen und Mütter empfohlen zu werden.
E3 iſt eine Zeit über unſer Volk hereingebrochen, in welcher der
Verſtand der oberſte Gott iſt, dem geopfert wird, die Kräfte des fühlen=
den
und empfindenden, die Begeiſterung des wollenden Menſchen ſind
untere Gottheiten, die nebenbei abgeſpeiſt werden. Seit Rouſſeau und
Peſtalozzi iſt auch die Pädagogik und die häusliche Erziehung nur in
einem Stück pſychologiſch geweſen, in der Vildung des erkennenden
Geiſtes, aber ſehr unpſychologiſch in dem andern Stücke, der Bildung
des Gemüts. Mit dem Erkennen muß zugleich das Gefühl erzogen,
die Phantaſie befruchtet werden, ſo daß dem Kinde nicht bloß Geſtalten
für die Anſchauung des Verſtandes vorgeführt werden, im bleichen
Schimmer der Abſtraktion, ſondern lebende Geſtalten, für die ſich das
Gemüt begeiſtert, welche die Seele zu lieben vermag, mit welchen der
Geiſt bis in das ſpäteſte Alter gern verkehrt.
Durch unſere ganze moderne Bildung geht ein tiefer Riß, ein
innerer Zwieſpalt, eine ſchreiende Disharmonie. Das Band zwiſchen
unſerm leiblichen und geiſtigen Teile iſt zerriſſen, und in unſerm geiſtigen
Leben ſelber iſt Einſeitigkeit und Teilung zur Regel und Notwendigkeit
geworden. Das ſchöne Ebenmaß menſchlichen Weſens, der ſchöne Ein=
klang
menſchlichen Wirkens, die ſchöne Einheit des geiſtigen Lebens in
ſeiner Wechſelwirkung, die ganze volle Menſchlichkeit, wie das Altertum
Das von
ſich ihrer erfreute, ſie iſt unſerer Zeit abhanden gekommen. Geſchichtsſorſchern roh: benannte Mittelalter entwickelte trotz ſeiner
Roheit eine Harmonie der leiblichen und geiſtigen Kräfte, eine Gemüts=
tiefe
, einen ſo zarten und für alles Schöne ſo empfänglichen Sinn, der
ſelbſt in den unterſten Schichten des Volkes zu finden war: - daß
wir mit Scham geſtehen müſſen, es iſt uns, den hochkultivierten Nach
kommen unſerer rohen, germaniſchen Vorfahren, wenig von deren Natur=
friſche
, Innigkeit und Sinnigkeit, von ihrer Poeſie und Religioſität, von
ihrer leiblichen und geiſtigen Geſundheit geblieben.
Fragen wir uns, woher kommt dieſes? Weil durch die ausſchließ=
liche
Verſtandesbildung die Religioſität und die äſthetiſche Bildung nicht
nur vernachläſſigt wird, ſondern wohl gar gänzlich verloren geht.
Bei unſerer übertriebenen Verſtandeskultur iſt der Sinn für das
Hohe und Heilige, der Sinn für wahres Chriſtentum faſt untergegangen.

An die Stelle des naiven kindlichen fröhlichen Glaubens iſt die ver=
ſtimmende
unruhvolle Kritik, an die Stelle der begeiſternden Idee der
kalte Begriff getreten. - In dem Maße, wie die Bevölkerung gewachſen
die ſocialen und politiſchen Verhältniſſe künſtlicher geworden ſind, wiel
Geld und Gewinnſucht immer größere Bedeutung gewonnen haben, ſind
die edleren Regungen im Einzelnen verkümmert und erſtickt worden,
iſt die Religioſität und die Poeſie aus dem Leben geſchwunden. Wirl
ſind jetzt mit unſerer modernen Verſtandsbildung auf einen Punkt ge=
kommen
, wo die Religion zwar noch im Einzelnen hier und da lebendig
iſt, aber im ganzen ſiecht und krankt, und wo die Kunſt zwar nicht
erſtorben, jedoch im ganzen ohnmächtig iſt. - Beides iſt die notwendige
Folge der überwiegenden Verſtandesrichtung, in welche die Jetztzeit bis
zum Extrem verfallen iſt. Es gibt eine Roheit vor und zu Anfaͤng der
Geſittung; es gibt aber auch eine Roheit inmitten der Kultur, nämlich
wenn die Verſtandeskräfte das Uebergewicht erhalten über das Gemüt.
- Das Gefühl der Ehrfurcht und Verehrung ſchwindet; wie die Maje=
ſtät
der Natur und Geſchichte uns nicht mehr imponiert, ſo iſt es auch
mit der Majeſtät des Geſetzes. Der Verſtand, welcher bloß teilt und
ſondert, nur von den Teilen auf ein Ganzes ſchließt, ohne im Stande
zu ſein, die Einheit dieſes Ganzen lebendig zu ſchauen und zu empfinden,
kommt in ſeiner Nacktheit immer abſchreckender zu Tage. In der künſt=
lichen
Zuſammenſtellung der Teile zum Ganzen geht den Einzelnen das
Gefühl der Gattung verloren und ein maßloſer Egoismus tritt an
ſeine Stelle; dieſer greift die Religion, die Kunſt und die Sittlichkeit in
der Wurzel an. Die Liebe iſt aus dem Herzen gewichen und der materielle
Vortheil iſt der Götze, vor dem alles ſich beugt und anbetet. Wir
haben ein künſtlich öſſentliches Leben aber kein Volksleben mehr, unſer
künſtlich geweckter und genährter politiſcher Sinn wurzelt nicht mehr
im Volksgemüte. Der Menſch ſoll von dem Menſchen ſo erzogen wer=
den
, daß er im Leben das Ganze bleibe, zu welchem die Natur ihn in
der Doppelheit ſeines Weſens vorgebildet hat, dieſes kann bei einer aus=
ſchließlichen
Verſtandsbildung niemals geſchehen.
Durch eine ausſchließlicheVerſtandsbildung geht die Tiefe des Gemüts
im Einzelnen und im Volke verloren, Entſittlichung tritt an ihre Stelle.
Bei ausſchließlicher Verſtandesbildung wird durch die Methode der
Unterrichtsgegenſtand für das Kind zugerichtet, aus ehrfurchtsvoller
Ferne. wird er näher gerückt, damit ihn das Kind mit leichter Mühe
überall begreifen und betaſten kann, dadurch wird die Ehrfurcht vor
dem Gegenſtande vernichtet, dieſer erſcheint nun bloß als ein Mittel,
woran ſich der Geiſt zu üben hat und worüber er abſoluter Herr iſt.
So lernen die Kinder frühzeitig über die Dinge ſchwatzen, reflektiren
und raiſonnieren, aber der Reſpekt vor dem Objektiven geht darüber
verloren und die Eitelkeit und der Egoismus des Kindes werden unend=
lich
geſteigert. Der Verſtand, welcher kein Ding ſeiner ſelbſt willen
achtet, ſondern alles nur nach ſeinen Zwecken berechnet, welcher die
Dinge bloß anſchaut, um darüber zu kritiſieren und davon zu abſtra=
hieren
, nicht aber. um ſich in ſie zu vertiefen, hat den Sieg davon ge=
tragen
über die Bildung des Gefühls und des Charakters. Nur dann,
wenn der Geiſt freie Muſe hat, ſich in den Gegenſtand zu verſenken,
mit dem Individuum vertraut zu werden, mit dem Gemüt ſich daran
zu betheiligen, geht die Lebenskraft des Gegenſtandes in das Kind über,
wird des Kindes Wiſſen und ſein Gemüthsleben ein harmoniſches
Ganze bilden.
Wie können wir dieſer modernen Verſtandesbildung in etwas ſteuern,
oder beſſer, die Gemütsbildung inſoweit fördern. daß dieſelbe mit der
Verſtandesbildung nicht nur in einer Höhe ſteht, ſondern mit dieſer ein
in ſich abgeſchloſſenes Ganze bildet?
Durch die häusliche Erziehung und zwar durch Einwirkung auf das
Gemütsleben der Kinder.
Vor allen liegt dieſe Pflicht der Mutter ob. Erſtens, weil das
Gemütsleben der Mutter ein viel reicheres, weit ausgebildeteres iſt,
als das des Mannes. Zweitens, weil gerade die Mutter am eheſten
und meiſten mit den Kindern in Berührung kommt, weil das Kind,
ſei es Knabe oder Mädchen, um einen volksthumlichen Ausdruck zu ge=
brauchen
, mehr an der Mutter hängt, als am Vater. Was den erſten
Punkt betrifft, ſo möchte ich die Worte von Emil Rittershaus ange=
wendet
wiſſen:
Nur im Verborgenen ſtill die Thräne fällt,
Daß ihren Lieben ſie den Schmerz verhehle:
Als Königin in des Gemütes Welt,
Der unerforſchten, herrſcht die Frauenſeele.
Der Mann muß hinaus ins feindliche Leben; im Kampfe ums
Daſein, mit den Widerwärtigkeiten des Lebens, wird ſein Gemüt ver=
härtet
, ſein Gefühl abgeſtumpft. Die Mutter iſt daheim, ihr ganzes
Sein geht auf im ſtillen Walten am heimiſchen Heerd, in der Sorge um
das Wohl ihrer Lieben. Sie kennt die Kinder, die ſie, wie Albert
Träger ſo ſchön ſagt, mit ti fem Schmerz geboren ſie kann in den
geheimſten Falten ihrer Seelen leſen und daher, was noch mehr iſl ſie
kann ihre Kinder verſtehen, in ihr Gefühlsleben eindringen. - Was
in den Schulen und Bildungsſtätten unſerer Kinder vernachläſſigt wird
- die Bildung des Gemüts - das iſt in erſter Linie die Aufgabe einer
Mutter. Und wenn von all den Lehren und Worten, die ſie in das
Herz ihrer Kinder gräbt, mauches im Lebensſturm verklingt und ver=
weht
, wenn noch ſo wenig davon bleibt, ein einziger Ton, ein Schall,
er wird doch bleiben - und wenn er zur rechten Stunde erklingt,
dann iſt doch das Ziel erreicht, die Aufgabe gelöſt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.

[ ][  ][ ]

5 V ereins gegen Veiſrmung und Hettelei

Darmſtadt,
für die Zeit vom 1. April 1883 bis 31. März 1889.
orſtattet in der Generalverlammlung vom 28. December 1888.

Das abgelaufene ſechſte, den Zeitraum vom
1. April 1882 bis 31. März 1883 umfaſſende Jahr
der Thätigkeit des Vereins hat für denſelben eine
hervorragende Bedeutung darin erfahren, daß im
Laufe deſſelben die zweite Verſammlung des deutſchen
Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit und
zwar in den Tagen des 7. und 8. October 1882 da=
hier
in Darmſtadt ſtattfand. Bekanntlich hatten
einige Mitglieder des Vorſtands unſeres Vereins
bei der Bildung und Conſtituirung dieſes allgemeinen
Vereins mitgewirkt. Dieſer Thatſache, dem Umſtand,
daß die Stadt Darmſtadt die officielle Armenpflege
als eine der erſten Städte Deutſchlands nach dem
Syſtem der Individualiſirung der dazu berufenen
Organe eingerichtet hat, vielleicht auch der Wirkſam=
keit
unſeres Vereins, der aus ſeiner Mitte hervor=
gegangenen
Anregung zur Errichtung von Pfennig=
ſparkaſſen
, war es wohl zu verdanken, daß der all=
gemeine
deutſche Verein eine ſeiner erſten Verſamm=
lungen
in Darmſtadt abgehalten hat. Wenn auch
ein großer Theil der darauf verhandelten Gegenſtände
wir erinnern an die in verſchiedener Form wieder=
gekehrten
Debatten über Aenderungen der Armen=
geſetzgebung
und ſpeciell des Geſetzes über den Unter=
ſtützungswohnſitz
- den nächſten Zielen unſeres Vereins
ferner lagen, ſo haben doch die Mitglieder unſeres Ver=
eins
und ſpeciell unſere Helfer und Helferinnen, die
in ſo großer Anzahl an den Verhandlungen Antheil
genommen, eine Fülle von Anregungen davon getragen,
die zum Nutzen unſeres Vereins praetiſche Anwendung

gefunden haben und noch finden werden. Auf der
anderen Seite dürfen wir nicht zweifeln, daß die
unmittelbare Anſchauung der hier beſtehenden Ein=
richtungen
, daß der directe Verkehr mit den Perſonen,
die ſie hervorgerufen haben und ſie weiter führen,
auch den auswärtigen Theilnehmern des Vereins
manchen neuen Geſichtspunkt eröffnet haben, und daß
dieſes und jenes Gute, was hier beſtehen mag, auch
an anderen Orten Nachahmung finden wird. Vor
Allem war es erfreulich, daß auf dem Darmſtädter
Vereinstag zum erſten Male auch Süddeutſche in
größerer Anzahl ſich den zunächſt in Norddeutſchland
zu Tage getretenen Beſtrebungen auf eine einheitliche
Geſtaltung des Armenweſens angeſchloſſen, und ſo
auch auf dieſem ſo überaus wichtigen ſocialen Gebiete
die Anwendung übereinſtimmender Grundſätze inner=
halb
des ganzen deutſchen Vaterlandes eingeleitet
worden iſt. Wie hier vorweg bemerkt werden ſoll,
war unſer Verein, der dem deutſchen Verein als
Mitglied beigetreten iſt, auch bei dem dritten, im
October d. J. in Dresden ſtattgehabten Vereinstag
des deutſchen Vereins vertreten.
Wenden wir uns nun ſpeciell zu den Verhält=
niſſen
unſeres Vereins, wie ſie ſich am Schluſſe des
Jahres, für das Bericht erſtattet wird, geſtaltet haben,
ſo tritt uns zunächſt die Wahrnehmung entgegen,
daß die Zahl der Mitglieder um ein Geringes ab=
genommen
hat; während ſie im März 1882 1230
betragen, hat ſie im März 1883 1210 gezählt.
Wenn wir auch jetzt wieder mit Befriedigung con

[ ][  ][ ]

2

ſtatiren können, daß uns nicht bekannt geworden,
daß irgend ein Mitglied ausgeſchieden ſei, weil es
mit den Tendenzen des Vereins nicht einverſtanden
geweſen, oder weil es die Ausführung derſelben im
einzelnen Fall nicht gebilligt, wenn wir ebenſo ver=
ſichern
können, daß die Abgänge lediglich durch den
Tod und den Wegzug von Mitgliedern entſtanden
ſind, jo müſſen wir doch beklagen, daß dieſelben nicht
alsbald durch Beitritt anderer Mitglieder in ge=
nügender
Zahl erſetzt worden ſind. Möchten die
Bewohner der Stadt, die noch nicht Mitglieder des
Vereins geworden ſind, doch bedenken, daß auf die
Dauer nur mit vereinten Kräften die Aufgaben des
Vereins gelöſt werden können, daß alle Erfolge
unſerer Thätigkeit der Geſammtheit der Einwohner
zu Gute kommen, und mögen ſie darum nicht zögern,
ihren Beitritt zu erklären! Sollte ſie die Meinung
abhalten, daß dem Verein ja genug Mittel zur
Verfügung ſtänden, ſo iſt ja richtig, daß wir bisher
in der Lage waren, mit unſern Einnahmen auszu=
kommen
; gar oft aber haben wir gewünſcht, im
Beſitz weiterer Mittel uns zu befinden, um in ein=
zelnen
Fällen kräftigere Hülfe gewähren, um die
Aufgabe unſeres Vereins erweitern zu können. und
hierzu bedarf es der Mitwirkung aller Bewohner
unſerer Stadt.
Die regelmäßigen Beiträge haben 21382 4.
betragen; an Geſchenken und beſonderen Zuweiſungen
haben wir die Summe von 3141 erhalten. Als
beſondere Einnahme müſſen wir hier den Betrag von
184 4 erwähnen, der aus dem Verein zur Erhebung
überlaſſenen Rabattſparſcheinen erwachſen iſt. Wir
fürchten die Beſcheidenheit der Geber zu verletzen,
wenn wir es unternehmen wollten, dieſelben nament=
lich
hier aufzuführen, und wiederholen daher auch an
dieſer Stelle lediglich unſeren wärmſten Dank für
alle und jede Gabe, die uns geworden.
An Unterſtützungen ſind 15290 59 9 ver=
ausgabt
worden, an Darlehen iſt der Betrag von
605 A verwendet worden. Die Zahl der Fälle, in
denen Unterſtützungen bewilligt wurden, beträgt 827,
die Zahl der Darlehen 7. Betrachten wir zunächſt
die Unterſtützungen, ſo ſind die meiſten derſelben in
den Wintermonaten November (mit 92 Fällen), De=
cember
110), Januar (117) und Februar (84) ver=
abreicht
worden. Unter den unterſtützten Perſonen
befanden ſich 699, die ſchon früher, beziehungsweiſe
wiederholt unterſtützt worden waren, und 128, denen
zum erſten Male eine Unterſtützung gewährt worden
iſt. Unter den wiederholt Unterſtützten befinden ſich
gar viele, die in regelmäßigen Zwiſchenräumen von
uns bedacht werden, weil ſie entweder, lediglich auf

die ſtädtiſche Armenpflege angewieſen, mit dieſer allein
ihre häufig mit dem Alter wachſenden Bedürfniſſe
nicht beſtreiten können, oder weil ſie, auf geringe
anderweite Einkommen, kleine Penſionen und der=
gleichen
beſchränkt, namentlich zur Winterszeit eines
Zuſchuſſes bedürfen. In allen Fällen aber werden
die Verhältniſſe ſolcher Armen ſtets wieder auf das
Neue geprüft und nur nach dem Reſultate dieſer
wiederholten Prüfungen Beihülfen gewährt. Vom
2. Januar bis zum 5. März haben wir Anweiſung
auf 5620 Portionen Suppe aus der damals in
Thätigkeit geweſenen Suppenanſtalt ertheilt. Nicht
unintereſſante Einblicke in die Verhältniſſe, die die
Armuth hervorruft, bietet wohl die nachſtehende
Ueberſicht der Unterſtützten nach ihrem Beruf und
ihrer Stellung.

Die bewilligten Unterſtützungen entfallen auf:

Stand. Zum
erſten=
mal
. Wieder=
holt
. Zu=
ſammen
. Bahnwärter 3 3 Barbiere und Friſeure 3 Buchbinder
3 4 Dachdecker 3 Fabrik= und Hülfsarbeiter 13 23 36 Gärtner, 4 4 Hutmacher 1 2 3 Colporteure und Collecteure 3 4 Korbmacher
1 2 3 Lackirer 2 Maurer und Steinhauer 10 12 Metzger 1 2 3 Muſiker, 1 Penſionäre und Private 12 12 Reſtaurateure, . Schneider 33 39 Schreiner 14 21 Schloſſer, Mechaniker und
Schmiede 7 20 27 Schauſpieler G 1 Schuhmacher 12 43 55 Spengler 1 2 Schriftſetzer 1 Scribenten und Schreibge=
hülfen
5 8 13 Tapezierer, 2 3 Taglöhner und Handarbeiter 22 115 137 Weißbinder 4 15 19 Zimmerleute 2 8 10 ledige Perſonen ohne beſt.
Beſchäftigung, männliche 2 4 6 ledige Perſonen ohne beſt.
Beſchäftigung, weibliche 12 67 79 Wittwen, ohne beſtimmten
Vernſ 23 297 320 Zuſammen 128 699 827 [ ][  ][ ]

Wie bekannt, haben wir die Thätigkeit unſerer
Organe nach örtlich begrenzten Bezirken, die ſich voll=
ſtändig
an die ſtädtiſchen Armenpflegbezirke anſchließen,
geregelt. Wie ſehr verſchieden nun die Armuth in
den einzelnen Bezirken zu Tag tritt, und in wie ver=
ſchiedenem
Maaße dadurch die Thätigkeit unſerer
Bezirke und der Helfer der einzelnen Bezirke in An=
ſpruch
genommen wird, erhellt aus der nachſtehenden
Ueberſicht der in den einzelnen Bezirken vorgekommenen
Unterſtützungsfälle und der Beträge, die in den ein=
zelnen
Bezirken für Unterſtützungen verwendet worden
ſind.

Aeberſicht
der vom I. April 1882 bis 31. Müärz 1883 bewilligten
Anterſtüthzungen in den Bezirken.

Nr. des
Bezirks. Unterſtützt wur=
den
Zu=
ammen
. Geld=Betrag zun
Erſten=
mal
Wie=
derholt
Al. 9. 1. Bezirk 8 74 82 1218 II. 20 105 125 2441 50 III. 16 87 103 2164 15 IV. 10 86 96 1605 V. 12 69 81 1497 50 VL. 14 49 68 1177 50 VII. 11 70 81 1219 VIII. 11 53 64 1185 50 1X. 14 64 78 1594 L. 12 42 54 1186 50 Summa 128 699 827 15288 65

Auch in dem abgelaufenen Jahr haben wir es
uns angelegen ſein laſſen, die Kinder armer Eltern,
die zur Confirmation oder zur erſten Communion
gelangten, mit Kleidern einigermaßen auszuſtatten;
hierfür ſind 800 cl. verwendet worden, von welchem
Betrag uns aber die ſtädtiſche Armenverwaltung,
die, wie in dem vorjährigen Rechenſchaftsbericht er=
wähnt
, früher die hierdurch veranlaßten Ausgaben
beſtritten hat, beinahe die Hälfte erſetzt; hat. Wie
aus der eben angegebenen Summe im Verhältniß
zur Zahl der mit Conſirmationskleidern verſehenen
Kinder - ſie betrug diesmal 49 - erſehen werden
muß, beſchränken ſich unſere Verwendungen hierfür
nur auf das Nothwendigſte, ſie betragen im einzelnen
Fall 15 20 al., und ſie treten auch nur im Fall
dringender Bedürfniſſe ein: die Knaben z. B., die
die Knabenarbeitsanſtalt beſuchen, und die bei dem
Austritt aus derſelben zur Zeit ihrer Confirmation

ihren ganzen Verdienſt, den ſie während ihres Be=
ſuches
derſelben gemacht, ausbezahlt erhalten, werden
bei uns zur Auſchaffung von Confirmationskleidern
regelmäßig nicht bedacht.
Auch jetzt erſcheint unter den Ausgaben wieder
eine kleine Summe, die wir dem Polizeiamt zur
Unterſtützung Durchreiſender zur Verfügung geſtellt
haben; während dieſelbe aber im vorausgegangenen
Jahre 325 e4t. betragen, beläuft ſie ſich jetzt nur
auf 150 4, und iſt wohl auch hierdurch ein Beleg
dafür erbracht, daß das Stromerthum Dank günſtigerer
Erwerbsverhältniſſe und Dank der von allen Seiten
gegen dasſelbe ergriffenen Maßregeln weſentlich ab=
genommen
hat.
An Darlehen haben wir, wie oben erwähnt,
605 . bewilligt und zwar au 7 verſchiedene
Empfänger, von denen einer 150 oſk, vier je 100e
und zwei kleinere Beträge empfingen. Von dem
Betrag von 605 4é. waren 140 4 am Schluß des
Rechnungsjahres bereits zurückbezahlt, dagegen ſtanden
von früher gewährten Darlehen noch 729 4l zurück,
während von ſolchen 505 e4. zurückbezahlt worden
waren, 171 4 dagegen wegen vollſtändiger Aus=
ſichtsloſigkeit
der Möglichkeit der Rückzahlung nieder=
geſchlagen
werden mußten. Trotz der Wahrnehmung,
die wir auch jetzt wieder in manchen Fällen machen
mußten, daß die um Darlehen Nachſuchenden gar
nicht die Fähigkeit haben, ein Darlehen je wieder
zurückzuzahlen, haben wir doch auch in anderen
Fällen die Genugthuung gehabt, durch Gewährung
von Darlehen unverſchuldet in Verlegenheit gekommene
Handwerker wieder auf eigene Füße geſtellt zu haben.
Ueber die Beziehungen zu der ſtädtiſchen Armen=
pflege
und zu anderen ähnliche Zwecke wie der unſere
verfolgenden Vereinen können wir auch jetzt nur die
erfreuliche Thatſache, die wir in früheren Berichten
conſtatirt haben, beſtätigen. Auch bezüglich der
Organiſation des Vereins hat der Vorſtand keinen
Anlaß gefunden, Aenderungen eintreten zu laſſen.
Wenn wir noch mit einem Wort der Pfennigſparkaſſen
gedenken, ſo geſchieht dies nur in dem erhebenden
Bewußtſein, daß dieſelben ganz weſentlich aus unſerem
Verein hervorgegangen ſind; einen inneren Zuſammen=
hang
mit denſelben haben ſie ja ſchon lange nicht
mehr, und wenn ſie unſere Aufgabe uns ganz weſent=
lich
erleichtert haben, ſo ſtehen ſie lange ſchon auf
eigenen Füßen und entwickeln ſelbſtändig ihre weitere
Thätigkeit.
Wir geben nachſtehend eine Ueberſicht der Ein=
nahmen
und Ausgaben des Vereins für das Jahr
1382683 und weiſen dabei insbeſondere darauf hin,

[ ][  ]

daß wir auch in dieſem Jahre den früher ſchon ge=
bildeten
Reſervefonds aus dem Kaſſenvorrath und
den uns zugegangenen beſonderen Zuwendungen er=
höht
haben; er betrug am Schluſſe des Rechnungs=
jahres
9377 4. 40 J, und kamen davon 336- an
Zinſen ein, während an Zinſen von den vorübergehend
Barmſtadt, im December 1883.
Für den
Der Vorſtzende:
Jaup.

bei der Volksbank angelegten Geldern 600 l 25 9
vereinnahmt werden konnten.
Wir ſchließen mit dem aufrichtigen Wunſch,
daß es der Thätigkeit des Vereins auch ferner ge=
lingen
möge, den Zielen, die er ſich geſteckt, nahe
zu kommen.

Vorſtand:
Der Schriftführer:
Petſch.

Aleberſicht der Einnahme und Ausgabe
in der Zeit vom 1. April 1882 bis 31. März 1883.

A. Einnahme.
1. Milde Gaben und Verehrungen:
a) Beiträge der Mitglieder 21382e.

b) Geſchenke
3141 24523
2. Zinſen von Depoſiten und Effecten 936 25
3. Erſatzpoſten
318 50
4. Kaſſevorrath.
7602 95
4a. Rückzahlungen auf Darlehen
676
Summe der Einnahme. 34136 16

B. Ausgabe.
I. Verwaltungskoſten.

5. Gehalte und Beſoldungen
1535 a4 193
6. Schreibmaterialien,

Druckſachen 146 66 7. Botenlohn, Poſtgeld ꝛc.
8. Miethe, Heizung und 39 40 Beleuchtung 231 84 9. Mobilien 6 92

10. Uneinbringliche Aus=
ſtände

1II 2137 0l
II. Unterſtützungen.
13. Unterſtützungen. . 15250459 3
17. Darlehen
605 . 13505 59
III. Sonſtige Ausgaben.
18. Ausgeliehene Kapitalien
6230 40

72 05
19. Zinſen angekaufter Obligationen
Summe der Ausgaben 24335 65

C. A bfchluß.

Die Einnahme beträgt
34136
Die Ausgabe beträgt
24335 05
Bleibt Kaſſevorrath
9801 65

L. C. Wittihiche Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.