7
16)
45)
10.
40)
8e
10)
e
liche!
147.
Jahrgullg.
REUTUUIL1
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147.
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Abonnenentspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inch.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſlauiſchlag.
Irag= und Anzeigebkatt.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,.
Holzſtraße Ar. 96, jowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Breisamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Ns 7.
Donnerstag den 10. Januar.
1884.
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beſchafft werden und ſind enſprechende
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tagen morgens von 3-1 Uhr, im Büreau
der unterzeichneten Behörde, Liebigſtraße 9,
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143
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Georg Liebig Sohn, M.
Christian Schvinn.
[1733
GGvdUu-UUAbGUuOh
des Vereins für Kinderheilſtätten,
unter dem Protectorate J. J. K. K. Hoheiten des Kronprinzen und der Frau
(12359
Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs.
Ziehung am 15. Januar 1884 und ſolgende Tage.
l. Hauptgewinn: M 50000.
2⁄ Eine maſſive, 374 Pid. ſchwere Goldſäule, garant. Werth 48000 Ml. H
H. Hauptgewinn: N. 20000.
M Ein maſſiver, 15.52 Pfd. ſchwerer Gold=Obelisk, garant. Werth 19200 Ml. w
Hl. Hauptgewinn: M. 10000.
2 Ein maſiver, 7.76 Pid. ſchwerer Gold=Obelisk, garant. Werth 9600 Ml.
4
S
V. Hauptgewinn: M. 10000.
N Ein maſſiver, 139 Pfd. ſchwerer Silber=Obelisk, garant. Werth 9400 Mk.
4
V. Hauptgewinn: M. 5000.
2 Ein prachlv. ſilb. Taſelaufſatz, 2 Fruchſchalen und 2 Girandolen 7 Lichte.
6
V. Hauptgewinn: N. 5000.
„
3 Ein ſchweres Silberbeſteck in eleg. Eichenholzſchrank f. 48 Perſ. 491 Gegenſt.) 9
D
VII. Hauptgewinn: M. 5000.
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9484 Gevinne im Werthe von Il. 350000.
ſind von uns und von Herrn L. F. Obnacker
in Darmſtadt zu beziehen.
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ſind in der Expedition zu haben.
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allen Bequemlichkeiten per 1. April.
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behör, per 1. April, auf Wunſch auch früher.
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[203
dition.
6
62
Der allgemeine Verein
gegen
Verarmung LBettelei dahier,
der im April 1877 in das Leben gerufen wurde, hat ſich zur Aufgabe geſtellt, die
Hausbettelei in Wegfall zu bringen, der Verarmung vorzubeugen und eingetretene
Armuth zu heben. Dank der Opferwilligkeit vieler hieſiger Einwohner und Dank
der perſönlichen helfenden Thätigkeit einer großen Zahl von Damen und Herren, iſt
es ihm vergönnt geweſen, ſeinen Zielen näher zu treten, durch ihn iſt der Hausbettel
weſentlich beſchränkt, gar manche Familie iſt in ihrer Exiſtenzfähigkeit erhalten, viele
Thräuen der Armuth ſind durch ihn getrocknet worden. Durch Tod und Wegzug
hat er indeſſen viele Mitglieder verloren und geſtattet ſich daher der Vorſtand des
Vereins, an diejenigen Bewohner der Stadt, die bis jetzt noch nicht Mitglieder des
Vereins geworden, die Bitte zu richten, demſelben beizutreten und ihren Beitritt auf
dem Büreau des Vereins, Louiſenſtraße Nr. 26, Nachmittags von 2-6 Uhr
anzu=
zeigen, es genügt auch hierzu einfache Anmeldung durch Poſtkarte, woſelbſt auch die
Statuten des Vereins und die neueſten Rechenſchaftsberichte bezogen werden können.
Darmſtadt, im December 1883.
Der Vorſtand des allgemeinen Vereins gegen Ver=
(84
armung und Bettelei.
Voroin für Vorbreitung von Volksbildung
Donnerstag, 10. Januar, Abends 8 Uhr,
im Turngemeinde-saal (Voogaplatz):
VORTRAO
des Herrn Reallehrers Vogel von Gross-Umstadt uber „Erdbebent.
236
Der Eintritt ist für Jodermann frei.
(Fin kleines Haus mit Garten oder
Münchener
C Hofraum zu kaufen geſucht. Zu er
fragen in der Exped. d. Bl.
[314
Exporl-Bio.
Engländer geſucht.
Herr oder Dame, die in einer Familie
von G. Pschorr
[311 Abends engliſche Converſationsſtunde geben
bei
können. Gutes Honorar. Offerten unter
L. T. beſorgt die Exped. d. Bl. (315
Carl Will,
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7 Ernſt=Ludwigſtraße 7.
E Kunden annehmen. Kiesſtr. 31. (281
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Infanterie=
oder Cavallerie=Kaſerne eine
Woh=
nung von 5-6 Piecen oder ein kleines
Haus zum Alleinbewohnen per 1. April
d. Js. Offerten unter Chiffre S. H. 10
(83
an die Expedition d. Bl. erbeten.
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in guter Lage mit möglichſt großer
Fa=
milienwohnung wird für Ende dieſes Jahres
oder 1. April 1885 geſucht.
Offerten gefl. unter C. H. in der
Expedition d. Bl. abzugeben.
[312
20
Erlauterung.
Um falſche Auslegung zu verhindern,
erkläre ich hiermit, daß die im Tagblatt
vom 5. Januar erſchienene Warnung
ſich nicht auf einen der Meinigen bezieht,
ſondern blos fremde Perſonen darunter
verſtanden ſein ſollen.
(313
L. Domulh.
Fin ſehr guter Parketlogen=Vorder=
C= platz auf 2 Monate abzugeben.
Näheres Friedrichſtr. 12. 1. Etage. (39
Für mein Putz= und
Mode=
waarengeſchäft ſuche
oine gowundte Vorhäuſorin
und
oino porfecto Putzmatherin.
Eintritt ſpäteſtens Mitte
Fe=
prutar.
[276
Wh. Relchenbach Fr.
232) Ein hieſiges Fabrikgeſchäft ſucht
per ſofort einen jüngeren, ſchriftgewandten
Commis.
Keuntniß der franzöſiſchen Sprache
noth=
wendig. Offerten mit Gehaltsanſprüchen
u. Zeugnißabſchrift unter Chiffre fl. L. 32
ſind an die Exped. d. Bl. zu richten.
273) Mehrere perfecte Köchinnen und
einen perfecten Diener ſucht Frau Hahn,
Sandſtraße 40.
316) Ein Müdchen, welches kochen kann
u. alle häusl. Arbeit gründl. verſteht, Bügeln,
Waſchen, Nähen kann, ſucht Stelle zum
bal=
digen Eintritt. Zu erfrag. in der Exped.
243) Eine junge, reinliche Frau wünſcht
Lauſdienſt. Löffelgaſſe II.
317) Ein tüchtiges Mädchen, welches
1½ Jahr in einem feineren Haus gedient,
ſucht Stelle. Frau Becker, Schirmg. 10.
318) Eine ältere Perſon, welche Jahre
lang in Herrſchaftshäuſern diente u. kochen
kann, ſucht in einer ruhigen Fam. Stelle.
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
319) Eine tüchtige Kinderfrau ſucht
Stelle. Stellenb. Röſe, Eliſabethenſtr. 46.
W
320) Eine reinliche Frau zum
Weck=
austragen wird geſucht.
Fr. Ewald, katholiſche Kirche.
195) Ein junger Mann von guter
Schul=
bildung und nicht unter 16 Jahren alt,/
wird als Lehrking für das Comptoir
des Blaufarbenwerks Marienberg bei
Reichenbach geſucht. Der Eintritt kann
baldigſt erfolgen.
Fin leiſtungsfähiger Maſchinenmeiſter
4⁄. Michtverbandsmitglied), welcher im
Accidenzdruck bewandert iſt, kann dauernde
Condition erhalten. — Eintritt ſofort oder
in 14 Tagen.
[321
Gebrüder Petmechy,
Wiesbaden, Louiſenplatz 6.
322) Eine Reſtaurationsköchin mit
guten Zeugniſſen kann Stelle erhalten.
Monatl. 40-50 M. - Frau Neßling,
Louiſenſtraße 30.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 10. Januar.
13. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten. Muſik von W. A. Mozart.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Freitag, 11. Januar.
14. Vorſtellung in der 5. Abonnementsabtheilung.
Neu einſtudirt.
Tartüffe.
Luſiſpiel in Akten von Moliere, deutſch von
L. Schmidt.
Hierauf:
Die Verlobung bei der Laterne.
Operette in 1 Akt aus dem Franzöſiſchen von
Michael Carre und Leon Battu. Muſik von
J. Offenbach.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag, 13. Januar.
Undi n e.
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in 4 Alten.
Muſik von Albert Lortzing.
63
Für eine Ladnerin wird
Koſt und Logis
geſucht. Näheres bei
Wilh. Roichonbach jun.;
W.7
Jsraeliti
cher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag, den 12. Januar: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittaggottesdienſt um 8½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 20 Min.
Ludwigsplatz 9.
[323
feine weiße Spitzenman=
OerloLen ſchetten und Spitzen in
Papier eingeſchlagen. Gegen Belohnung
abzugeben Georgſtraße 9, 2. Stock. (324
Gottesdienſt in der Synagoge der israel Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 12. Januar: Vorabend 4 Uhr — Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 13. Januar an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 3 Uhr 45 Min.
1325
Todes=Anzeige.
Dem Allmächtigen hat es gefallen meinen Gatten
Herrn Georg Appfél HI.,
Hefenfabrikaut,
geſtern Abend um 10¼ Uhr abzurufen, und bitte um
ſtilles Beileid.
Harg. Appfel, geb. Breidenbach.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 2 Uhr ſtatt.
(326
Heute Nacht verſchied nach kurzem aber ſchwerem
Leiden unſer inmigſtgeliebter Gatte, Vater und Großvater,
der Gaſtwirth und Bäckermeiſter
Jakob Becker,
was wir Freunden und Bekannten mit der Bitte um ſtille
Theilnahme hierdurch anzeigen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Zwingenberg, den 9. Januar 1884.
Die Beerdigung findet Freitag den 11. Januar,
Nach=
mittags 2 Uhr, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 10. Januar.
Deutſches Reich. Se. M. der Kaiſer conferirte am Dienstag
mit dem Chef der Admiralität v. Caprivi.
In ſeinem Antwortſchreiben auf das Neujahrs=Glückwunſchſchreiben
des Berliner Magiſtrats hebt der Kaiſer hervor, daß es ihm vergönnt
geweſen ſei, das Denkmal auf dem Niederwald als ernſtes Wahrzeichen
für die erſtarkte, wehrhafte Macht des geeinten deutſchen Reichs zu
ent=
hüllen; nicht minder werde ihm die Lutherfeier, wozu ſich die geſammte
evangeliſche Chriſtenheit mit dem Kaiſer vereinigte, ſtets eine erhebende
Erinnerung bleiben. Der Jahreswechſel vollziehe ſich unter Verhältniſſen,
welche die Hoffnung auf eine ruhige, ungetrübte Zeit begründen.
In dem Antwortſchreiben an die Stadtverordneten ſagt der Kaiſer, er
hoffe, daß die mit den fremden Fürſten gepflegte Freundſchaft der
Wohl=
fahrt und Sicherheit des Landes förderlich ſein würden.
Die Petitions=Deputation der ſächſiſchen erſten Kammer beantragt,
die Petitionen gegen den Officier=Conſumverein unter Anerkennung der
vollen individuellen Freiheit der Officiere in der Wahl ihrer
Bezugs=
quellen auf ſich beruhen zu laſſen.
Oeſterreich=Ungarn. Herr v. Tisza, der ungariſche
Miniſter=
präſident, iſt von ſeinem Beſuch in Wien am Montag wieder nach Peſt
zurückgekehrt. Ob der leitende Staatsmann Ungarns wirklich nur in
Wien geweſen iſt, um dem Kaiſer einige Reichstagsvorlagen zur
Ge=
nehmigung unterzubreiten, wie officiöſerſeits geſchrieben wurde, oder
ob er mit dem Monarchen und deſſen Rathgebern auch Beſprechungen
über die gegenwärtige Lage des ungariſchen Miniſteriums gehabt hat,
iſt noch ungewiß. Dem Anſchein nach hat es ſich indeſſen doch nur
um Erledigung laufender Geſchäfte gehandelt und dürfte wohl Tisga
den Streit mit dem Oberhauſe um das Miſchehen=Geſetz ohne irgend
eine Beeinfluſſung der Wiener Regierungskreiſe ausfechten.
Der Elfer=Ausſchuß des croatiſchen Landtages nahm unter
Ab=
lehnung der übrigen Anträge mit 7 gegen 4 Stimmen den
Beſchluß=
antrag des Referenten Gyurgjevie an. Derſelbe conſtatirt, daß durch
die auf Vorſchlag und unter Gegenzeichnung des ungariſchen
Miniſter=
präſidenten erfolgte Einſetzung des Commiſſärs Grafen Ramberg die
Verfaſſung und der mit dem Königreich Ungarn getroffene Ausgleich
verletzt worden, und verlangt die Sanirung der Verletzung auf
admini=
ſtrativem Wege oder mittelſt Entſendung der Regnicolardeputation.
Frankreich. Die angekündigte Verfaſſungsreviſions=Vorlage wird
von der Regierung erſt nach Oſtern, jedoch jedenfalls noch vor den
Sommerferien, eingebracht werden.
Am 8. Januar wurde die neue Seſſion der Kammer eröffnet. Im
Senat ſprach der Alterspräſident Carnot die Hoffnung aus, daß fortan
eine größere Sparſamkeit die Finanzverwaltung auszeichnen werde, und
daß der Senat berufen würde, das Budget eingehender zu prüfen, als
das letzte Mal. Der politiſche Horizont ſei aufgeklärt. Reduer forderte
den Senat zu einträchtigem Zuſammengehen auf. Die Bureauwahl
findet am Donnerstag ſtatt.
In der Abgeordnetenkammer appellirte der Alterspräſident
Gui=
chard an den Patriotismus der Kammer, um die politiſchen Spaltungen
zu verwiſchen. Das Land bedürfe vor allem der Eintracht. Bei der
hierauf folgenden Präſidentenwahl wurde Briſſon mit 224 von 298
Stimmen wiedergewählt. Die Wahl des Vicepräſidenten iſt auf
Don=
nerstag feſtgeſetzt.
In Paris fand am Sonntag auf dem Kirchhofe Pere=La=Chaiſe eine
ſocialiſtiſch=revolutionäre Kundgebung ſtatt. Ca. 100 Anarchiſten
be=
ſuchten die Gräber Blanqui's und der ehemaligen Theilnehmer an der
Commune, wobei donnernde Reden gegen die „Bourgeoiſier gehalten
und gleichzeitig die demnächſtige Einweihung eines Denkmals zum
An=
denken an die Kämpfer der Commune angekündigt wurde; ſtörende
Zwiſchenfälle kamen nicht vor.
Spanien. In der Sitzung der Cortes vom 7. d. M. erklärte der
Miniſter des Aeußeren, wenn die Spaltung unter den liberalen
Par=
teien fortdauere, ſo ſei es möglich, daß die Gewalt in die Hände der
großen mächtigen conſervativen Partei, welche als eine geeinigte in
Spanien beſtehe, übergehen werde.
Coypten. In dem Demiſſionsgeſuch der Miniſter heizt es:
„ England verlangt, daß wir den Sudan aufgeben, wir haben aber kein
Recht, denſelben aufzugeben, weil der Sudan ein uns anvertrautes
Be=
ſitzthum der Pforte iſt. England ſagt, Egypten müſſe den ihm ertheilten
Rathſchlägen ohne Discuſſion folgen. Das verletzt das organiſche
Reſcript vom 28. Auguſt 1878, welches beſagt, daß der Khedive mit
und durch die Miniſter regiert. Wir geben unſere Demiſſion, weil wir
verhindert ſind, in Gemäßheit der Conſtitution zu regieren.
Der Khedive nahm am 8. d. die Demiſſion der Miniſter an und
verhandelte über die Bildung des Cabinets mit Riaz, Nubar und Eyub
Paſcha. Einem den „Times= aus Kairo am 8. Nachm. zugegangenen
Telegramm zufolge hat Nubar Paſcha das Präſidium des neu zu
bil=
denden Miniſteriums angenommen und Edgar Vincent zum
Finanz=
miniſter ernannt.
Vereinigte Staaten. Im Repräſentantenhauſe iſt am Montag
eine anſcheinend gegen Deutſchland gerichtete Bill eingebracht worden.
Hiernach ſoll der Präſident, wenn eine fremde Regierung den Import
amerikaniſchen Pökelfleiſches verbietet, befugt ſein, die Einfuhr von
Wein, Liqueuren und anderen Erzeugniſſen dieſes Landes in die
Ver=
einigten Staaten zu verbieten und das Verbot aufrecht zu erhalten,
bis die erwähnte Beſchränkung wieder aufgehoben iſt.
Aus Stadt und Lanz.
Darmſtadt, 10. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt Becker, Commandeur des 1. Pommer'ſchen Ulanen=Regiments
Nr. 4 aus Diedenhofen, den Königlich Großbritanniſchen Oberſtlieutenant
Delme=Radeliffe, den Mr. Charles Delmé=Radcliffe, den
Hofſchneider=
meiſter Tugend aus Mainz. den Profeſſor Dr. Wilbrand aus Gießen,
den Regierungsrath v. Bechtold; zum Vortrag den Hofceremonienmeiſter
v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bürgermeiſier
der Bürgermeiſterei Merlau, im Kreiſe Alsfeld, G. Gartorius das
allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für langjährige treue Dienſte=
und dem ordentlichen Profeſſor in der medieiniſchen Facultät der
Lan=
des=Univerſität Dr. J. Wilbrand das Nitterkreuz 1. Klaſſe des
Ver=
dienſt=Ordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
— Das Reichsgeſetzblatt Nr. 2, ausgegeben zu Verlin den 6. Januar
1884, enthält: (Nr. 1525.) Bekanntmachung, betr. die Ueberſicht der
Uebergangsabgaben und Ausfuhrvergütungen, welche von Staaten, wo
innere Steuern auf die Hervorhringung oder Zubereitung gewiſſer
Er=
zeugniſſe gelegt ſind, erhoben beziehungsweiſe bewilligt werden.
G. 8. Section Darmſtadt des deutſchen und öſterreichiſchen
Alpenvereins. Letzten Dienstag hielt Herr Dr. Paul
Wolfs=
kehl einen Vortrag über ſeine zweimonatliche Reiſe in den Vereinigten
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Staaten von Nordamerika, welche er in Folge einer ihm zugegangenen
Einladung zur Eröffnung der Northern Pacifie=Bahn vorigen Herbſt
unternommen hatte. Die endloſen Berichte über dieſe Feſtlichkeit und
die damit verbundenen Fahrten, welche damals alle Zeitungsblätter
füllten und ihren Gegenſtand auf das erſchöpfendſte behandelten, konnten
troßdem ſie noch ſo friſch in der Erinnerung ſtanden, die Aufmerkſamkeit
der ſehr zahlreich erſchienen Zuhörer auch nicht im mindeſten
beeinträch=
tigen; es iſt eben etwas ganz anders, einen ſolchen Bericht in glatten,
kalten Buchſtaben vor= ſich zu haben oder ihn unmittelbar aus dem
Munde des Reiſenden ſelbſt zu vernehmen und beſonders eines Reiſenden,
der zu beobachten verſteht und die ſchöne Gabe beſitzt, ſeine Erlebniſſe
in einem ſo friſchen und anregenden Tone zu ſchildern, wie dies hier
der Fall war. Ihm wurde denn auch von Seiten der Anweſenden,
welche ſeinen Worten bis zum Schluß mit großer Spannung gefolgt
waren, der lebhafteſte Beifall zu Theil, und der Vorſitzende, Herr
Rechts=
anwalt Metz 1., ſprach mit ſeinem Dank für den ſchönen Vortrag
zu=
gleich die Hoffnung aus, daß es der Section noch oft vergönnt ſein
möge, Herrn Dr. Wolfskehl als Redner in ihrer Mitte zu begrüßen.
2 Ein ſchon öfers beſtraftes Individuum iſt dringend verdächtig,
einem Kaufmann an der katholiſchen Kirche ein Fäßchen Häringe
ent=
wendet und den Einbruchsverſuch an dem Hauſe Heinrichſtraße Nr. 52
verübt zu haben. Dasſelbe wurde verhaftet. Ebenſo wurde ein
Hand=
werksburſche, welcher verdächtig iſt, am 7. d. M. auf einem Felſenkeller
in der Dieburgerſtraße einen Herrnrock entwendet zu haben, verhaftet.
Am 7. d. M. Abends wurden 2 Kellerräume in der Steinſtraße durch
gewaltſames Abreißen der Vorhängeſchlöſſer von den Thüren erbrochen
und aus denſelben zwei Töpfe mit eingemachten Gurken, ſowie ein
Quantum Steinkohlen und kleingemachtes Holz geſtohlen.
Die ſeit etwa 3 Wochen hier im Saalbau ausgeſtellten
Rieſen=
krokodile üben immer noch eine Anziehungskraft auf das hieſige
Publikum aus, obſchon dem Beſitzer dieſer Reptilien ein Prachtexemplar
dieſer Tage krepirte, welches von der hieſigen Muſeums=Direction
an=
gekauft wurde. Gegenwärtig ſind von 9 Stück nur noch 2 am Leben
und lohnt es ſich immerhin dieſe Ausſtellung, welche nur noch bis
Sonn=
tag den 13. d. geöffnet ſein wird, und welche außer einigen äußerſt
ſeltenen Affenarten, mehrere prachtvolle Schlangengattungen und Rieſen
ſchildkröten ꝛc. enthält, zu beſuchen, umſomehr als der Eintrittspreis
auf 20 Pf. ermäßigt und es jedem Erwachſenen erlaubt iſt, ein Kind frei
einzuführen.
Eingeſandt.) In ſpäter Stunde vernimmt man faſt an jedem
Abende in einer Hofraithe der Heinrichſtraße ein furchtbares
Hunde=
gebell. Dies rührt daher, daß ſich junge Leute das Vergnügen geſtatten,
beim Vorübergehen an dem Thore des fraglichen Hauſes zu poltern,
um dadurch die Hunde zu reizen. Allerdings eine würdige Beſchäftigung
für Leute, die ſich angeblich ihrer Ausbildung wegen hier aufhalten!
( Seit einigen Tagen bemerkte ein Beſſunger Wirth, daß ihm
fortgeſetzt friſch gelegte Cier aus dem Hühnerſtall entwendet wurden.
Dieſerhalb angeſtellte Ermittelungen führten ſchließlich zu dem
über=
raſchenden Reſultat, daß der Dieb ein kleiner Pinſcherhund war,
welcher ſich die Cier trefflich ſchmecken ließ.
Stuttgart, 6. Januar. Alexander Baſſermann aus
Mann=
heim, früherer Chef der Droguenſirma Baſſermann und Herſchel, war
geſtern mit Frau und Tochter gekommen, ſeinen Sohn Auguſt (vielen
Darmſtädtern durch ſeine Darſtellung des Luther in dem Feſtſpiele zu
Worms bekannt) auf der Hofbühne „Ambroſiuss von Molbech ſpielen
zu ſehen. Abends war noch die Familie im Hotel Marquardt in beſter
Lanne beiſammen und freute ſich über den Erfolg des Sohnes. Früh
nach 4 Uhr wurde der Vater unwohl; er ſtand auf und wollte zum
Portier gehen, um einen Arzt zu holen, fiel aber an der Thüre vom
Schlage gerührt zuſammen.
Im Sternbilde des Schwans iſt gegenwärtig ein
Kome=
ſichtbar, der zu den merkwürdigſten Geſtirnen dieſer Art gehört.
Augen=
blicklich kann man ihn zwar noch nicht mit bloßem Auge ſehen, aber
ſeine Helligkeit wird bis zur Mitte des Monats Januar um mehr als
das Fünffache zunehmen und der Komet daher bald, beſonders ehe der
Mond aufgegangen iſt, auch unbewaffneten Augen ſichtbar werden. Um
denſelben am Himmel aufzufinden, werden folgende Angaben dienen
können. Im Lecember durchwanderte der Komet das Sternbild des
Schwans und ſtand am 20. zwiſchen den Sternen p und 7. Am
30. December ſtand er nahe bei dem Sterne; im Pegaſus, am
9. Januar ſtand er etwas ſüdlich von 6 im Pegaſus, am 14. Januar
überſchreitet er den Himmelsäquator gegen Süden zwiſchen den Oternen
7 der Fiſche und 8 des Waſſermanns. Er wird um dieſe Zeit ſeine
größte Helligkeit erreichen und Abends gut am ſüdweſtlichen Himmel
zu ſehen ſein. Dann aber wendet er ſich ſehr raſch nach Süden, tritt
am 21. in das Sternenbild des Walfiſches und hat ſchon Ende dieſes
Monats eine Abweichung von 300 ſüdlich vom Aequator, wird alſo
dann nur mehr auf der ſüdlichen Erdhälfte beobachtet werden können,
während freilich ſeine Helligkeit raſch abnimmt.
Ein italieniſches Urtheil über Bismarck. Bei Treves
in Mailand hat Gaetano Negri einen hiſtoriſchen Eſſay über Bismarck
erſcheinen laſſen, der im Weſentlichen aus zwei Vorleſungen beſteht, die
der Verfaſſer in Mailand über den Reichskanzler hielt. In dem Ab=
ſchnitte über Bismarck als Menſch heißt es: „Die Perſönlichkeit iſt eine
der intereſſanteſten und überraſchendſten. welche in der Weltgeſchichte
erſchienen ſind. Denken wir uns einen Oſtgothen, dem die
ausgeſuch=
teſten Feinheiten der neuzeitlichen Geſittung eingeimpft ſind. Von der
einen Seite geſehen, erſcheint er uns als ein Menſch, der nur den
Cul=
tus der Gewalt kennt, heftig, rauh, erbarmungslos. Von der anderen
Seite enthüllt er ſich als ein Mann, ausgeſtattet mit der höchſten
Fein=
heit des Geiſtes und den Einflüſſen der edelſten und erhabenſten
Em=
pfindungen geöffnet. Ungemein und überraſchend ſind daher die
Gegen=
ſätze, die in ihm ſich zeigen, wunderbar der Reichthum ſeines Geiſtes
und einzig ſeine Fähigkeit, den entgegengeſetzten Eingebungen zu
ent=
ſprechen .
Er iſt ganz und gar ein Mann des Nordens. Er
beſitzt den poetiſchen Hauch der nördlichen Racen: es iſt in ihm
Shake=
ſpeare'ſcher Geiſt, gleichzeitig ernſt und ſcherzhaft, gewaltſam und
an=
muthig; es iſt in ihm eine Tiefe des religiöſen Bewußtſeins, unbekannt
den lateiniſchen Völkern. Bismarck iſt einer der wirkſamſten Redner,
die je auf der Tribüne der Parlamente erſchienen ſind. Allein ſeine
Beredtſamkeit iſt nicht eine Ciceroniſche, die ſich gleichmäßig und
har=
moniſch über ein gegebenes Thema verbreitet und es mit wohlgeſetzten,
vollklingenden Redefiguren abhandelt; es iſt eine Beredtſamkeit wie vom
Bogen geſchoſſen, ungleich, leidenſchaftlich, voll Jronie und Ausfälle,
die gleichſam auf die Gegenſtände losſpringt und in ihren Kern
ein=
dringt. Wir ſind bei Bismarck niemals in der Welt der Worte, wir
ſind ſtets in der Welt der Thatſachen. Die mächtige Objectivität ſeiner
Reden iſt es, die ſie anziehend macht, auch wenn man ſie gänzlich
ent=
fernt von den Umſtänden, unter denen ſie gehalten wurden, und von
der Leidenſchaft, welche ſie eingegeben hat, lieſt. Bei ihm befinden wir
uns immer im wirklichen Drama des Lebens, im Kampf ums Daſein,
im Zuſammenprall der Menſchen und Dinge. Fügt man noch hinzu,
daß ſeine Einbildungskraft, an ſich ſchon außerordentlich lebhaft, von
einer reichen und vielſeitigen Bildung unterſtützt wird, die ihm die
über=
raſchendſten Bilder und Vergleiche zuführt, jo wird man leicht erkennen,
wie dieſer Verein von Gaben der Bismarck'ſchen Beredtſamkeit den
Stempel der ſtärkſten Originalität aufdrückt. Doch nirgends zeigt ſich
der Menſch ſo anziehend und ſozuſagen ſo menſchlich, als in dem kleinen
Bande ſeiner Familienbriefe, gerichtet an ſeine Gattin und an ſeine
Schweſter. Zum großen Theile ſind es Erzählungen von Reiſen und
Fahrten, kurze Nachrichten über ſeine Geſundheit, ſeine Beſchäftigungen,
alle von einer Anmuth, Lebendigkeit, Leichtigkeit, die den reizendſten
Eindruck machen. Zum Theile zeigen ſie, wie er inmitten der ſchwerſten
Sorgen die Beweglichkeit des Geiſtes, die Klarheit des Blickes, die
ro=
niſche Anſchauung der menſchlichen Dinge, den Sinn für die
Schön=
heiten der Natur ſich zu erhalten verſteht. In einigen derſelben
über=
läßt er ſich einer tiefen und wahrhaft dichteriſchen Empfindung, und
hier iſt es, wo das Beſte und Edelſte ſeines Innern zum Vorſchein
kommt." Der Verfaſſer ſchließt hieran längere Auszüge aus den Briefen
Bismarck's an ſeine Familie.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 8. Januar.
E. „Um ein Nichts.: Ein Duell wird in Seene geſetzt „um
ein Nichts= Daher der Titel! Zwei Männer, deren Beziehungen
bis=
her nur freundſchaftlicher Art geweſen, Baron von Thermo (Herr Edward)
und Aſſeſſor Pauli (Herr Hacker), ſtehen ſich um einer geringfügigen/
Veranlaſſung willen plötzlich als Feinde gegenüber.
Oü est la femme? fragt der ſchlaue Franzoſe. Die Urheberin des
Zwiſtes präſentirt ſich uns in der Geſtalt eines liebenswürdigen
Mäd=
chens, Enkelin des Profeſſors Stubenrauch; Elſe (Fr. Kläger) halb Jung
frau, halb noch Backfiſch, hat in ihrem übermüthigem Leichtſinn die
Herausforderung hervorgerufen. Aber als ihr die Tragweite ihrer
Thorheit klar wird, hat ſie Herz und Kopf genug, den boſen Folgen
vorzubengen, und die Sache, welche ſich mittlerweile bereits ziemlich
zu=
geſpitzt hat
- es eröffnet ſich bereits die Ausſicht auf drei Duelle,
ſtatt des einen - wieder in Ordnung zu bringen. Die von
verſchie=
denen Seiten gemachten Anſtrengungen, das Duellzzu hintertreiben,
bilden allein die Handlung des Luſtſpiels und die Verfaſſer: Girndt
und Blumenthal haben es fertig gebracht, wir ſetzen hinzu: mit
ziemlichem Geſchick fertig gebracht, vier Akte mit dieſem nicht allzu
reich=
haltigen Stoff auszufüllen. Der erſte Akt, die Expoſition, wirkt aller
dings etwas öde, einſchläſernd, erſt zu Ende desſelben ſtellt ſich das
Intereſſe ſchüchtern ein. In dem ganzen Stück iſt freilich nichts, was
uns beſonders zu feſſeln vermöchte, dieſen Charakteren und Situationen
ſind wir ja ſchon in ſo und ſo viel Luſtſpielen begegnet und dabei noch
in weit geſchickterer Gruppirung; die Witze ſind zum größten Theil
trivial, abgeſtanden und oft an den Haaren herbeigezogen. Wenn z. B.
Elſe ausruft: „Wenn Sie Sich duelliren, gehe ich ſo weit der Himmel
blau iſt und werde Kindergärtnerin oder Gouvernante!” wo ſteckt
in aller Welt da der Witz? Es iſt weiter nichts als eine geſchmackloſe
Verſpottung ehrenvoller Arbeit. Faſſen wir unſer Urtheil über dies
Luſtſpiel zuſammen, ſo müſſen wir zugeſtehen, daß es eine Koſt iſt, die
wir nicht allzuoft vorgeſetzt erhalten möchten. Eine tüchtige Darſtellung
vermag freilich viel, und ihr allein haben wir es zu danken, daß aus
einem „Nichts” ein „Etwas” wurde. Alle Mitwirkenden thaten ihr Beſtes.
Tages=Kalender.
Donnerstag, 10. Januar: Vortrag im Verein für Verbreitung von
Volksbildung (Turngemeinde=Saat).
Redaction und Verlag: L. C.