Darmstädter Tagblatt 1884


03. Januar 1884

[  ][ ]

n9
f.

5.
545
62
74
915)
123
220)
Zo
Zio
4
Se5
2
O80
O42

147.
hrgulcg.

147.
Juhrgang.
4
BETUUTUAA½ T
LoosLo

Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mart 50 Pf. nck.
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen=Poſtämter Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal inck Poſtaufſchlag

(rag= und Arzergeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 3. Januar.
N 2.
1884.



4ls
250
290
24
455
64
740
814
0
150l

4
870
1018
[4=
25s
247
5.
644
740)
820
1104]
154

henen
züge.

Gefunden: 1 kleiner Hohlſchlüſſel. 1 Päckchen in Papier verpackt. 1 Regenſchirm. 1 Paar braune baumwollene Hand=
ſchuhe
. 1 brauner Glacehandſchuh. 1 ſchwarzer Fächer. 1 Notizbuch. 1 Sporn. 1 ſchwarzer Tuchhandſchuh.
1 Portemonnaie mit Inhalt. 1 goldenes Armband.
Verloren: 1 Portemonnaie mit 45 Mk. und 1 Haarring, N. S. gez. 50 Mk. in Gold. 1. Moſaikbroſche. 1 ſchwarzer
Pelzkragen. 1 Zwanzigmarkſtück. 1 Ohrring, ſchwarz emaillirt.
Zugelaufen: 1 Hund.
Bertauſcht: 1 ſchwarzſeidener Regenſchirm mit geradem Griff.
Darmſtadt, den 31. December 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüfung der Bewerber um die Berechtigung zum einjährigen freiwilligen Militärdienſt im
Frühjahr 1884.
Diejenigen jungen Leute, welche beabſichtigen ſich der im Frühjahr 1884 ſtattfindenden rubr. Prüfung zu unterziehen,
werden hierdurch aufgefordert, ihre deßfallſigen Geſuche um Zulaſſung bei Meidung des Ausſchluſſes von dieſer Prüfung
ſpäteſtens bis zum 1. Februar 1884
bei der unterzeichneten Commiſſion einzureichen.
Hinſichtlich der Anbringung der Geſuche wird im Speciellen das Folgende bemerkt:
7. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs Commiſſion nur dann anzubringen, wenn der ſich Meldende im Groß=
herzogthum
Heſſen ſeinen danernden Aufenthaltsort hat.
2. Die Fulaſſung zur Prüfung kann nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre erfolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein. Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere
Adreſſe angegeben wird.
4. Dem Geſuch ſind folgende Papiere beizufügen:
a. Geburtszeugniß;
b. Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit Erklärung über deſſen Bereitwilligkeit und Fähigkeit den Freiwilligen
während einer ei=jährigen activen Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten und zu verpflegen;
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches von der Polizei=Obrigkeit oder der vorgeſetzten Dienſtbehörde auszuſtellen iſt;
d. einen ſelbſtgeſchriebenen Lebenslauf.
Zu Pos. b. wird uoch beſonders darauf hingewieſen, daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Erlärung des Vaters oder
Vormundes, daß er in der Lage ſei. den Freiwilligen während des einjährigen Dienſtes unterhalten zu können, nicht fehlen darf
und daß die Unterſchrift des Vaters oder Vormundes beglaubigt ſein muß.
5. In dem Geſuche iſt außerdem anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen (Franzöſiſch, Engliſch, Lateiniſch oder
Griechiſch, der ſich Meldende geprüſt ſein will.
6. Iſt bereits früher ein Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung eingereicht werden, ſo bleibt dem erneuten Geſuche nur ein
Unbeſcholtenheitezeugniß beizulegen.
Ueter die Anforderungen, welche an die zu Prüfenden geſtellt worden, gibt die Prüfungs=Ordnung (Anl. 2 zur Erſatz=Ord.
1. Theil der Wehr=Ord. vom 28. Sept. 1875 Reg.=Bl. Nr. 55 von 1875) Aufſchluß.
Bezüglich des Prüfungs=Termins, ſowie des Locals, in welchem die Prüfung ſtattfindet, erfolgt ev. weitere Bekanntmachung;
auf ſpecielle Ladung kann nicht gerechnet werden.
Darmſtadt, den 15. December 1283.
(12378
Großherzogliche Prüfungs=Commiſſion für einjährig Freiwillige.
Der Vorſitzende: Gros.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeugniſſe die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt
nachſuchen wollen, werden hierdurch auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften mit dem An=
ſügen
aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne Weiteres zurückgegeben werden.

[ ][  ][ ]

ſi6 2

1) Das. Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Commiſſion nur dann anzubringey, wenn der=ſich Meldende
im Großherzogthum Heſſen geſtellungspflichtig iſt, d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort;hat.
9 Die Berechtigung zum einjährigefreiwilligen=Dienſtdarf nicht vor vollendetem 13. Lebensjahr= und müß= ſpä-
teſtens
bis zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht werden, in welchem der ſich Meldende das 20. Lebensjahr vollen=
det
. Der Nachweis der=Berechtigung zum einjährigen Dienſt iſt bei Verluſt des Anrechts ſpäteſtens

bis zum 1. April desſelben Jahres zu erbringen.

3) Das Geſuch muß von dem Beteffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt hierzu ein Bogen in Actenformat (uicht,
Brieſpapier) zu verwenden. Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn 'ſtets die nühere Adreſſe angegehen wird.
4) Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
G.
A. Geburtszeugniß;
b. ein Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Ertlärung über Vereitwilligkeit und Fühig=
keit
, den Freiwilligen während einer einjährigen activen Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten und zu verpflegen;
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Föglinge von höheren Schulen (Gymnaſien, Realſchulen, Progymna=
ſien
und höheren Bürgerſchulen) durch den Director der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Poli=
zeiobrigkeit
oder ihre vorgejetzte Dienſtbehoͤrde auszuſtellen iſt;

d. das Schulzeugniß.

Sodann wird noch beſonders bemerkt:
Zu pos. b: Daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Erlärung des Vaters oder Vormundes, in der Lage zu ſein, den
Freiwilligen während des einjährigen Dienſtes unterhalten zu können, nicht fehlen darf, und daß die Unterſchrift des
Vaters oder Vormundes beglaubigt ſein muß.
Zu pos. d.: daß die Schulzeugniſſe, mi Ausnahme der Reifezeugniſſe für die Univerſität und die derſelben gleichgeſtellten
Hochſchulen und Reiſezeugniſſe für die Prima der Gymnaſien und Realſchulen I. Ord., ſämmtlich nach dem
Schema 17 zur Erſatz=Ordnung (. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. Sept. 1875 - Reg.=Bl. Nr. von 55
1875 ausgeſtellt ſein müſſen.
Im Uebrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 48 89. 90, 93 und 94 der angeführten Erſatz=Ord. verwieſen.
Großherzoglich Heſſ Prüfungs=Commiſſion für Einjährig=Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſizende: Gros.
[12325

Bekanntmachung.

Die Zimmerarbeit bei Herſtellung einer
Einfriedigung an dem Werkſtättenbau des
ſtädtiſchen Waſſerwerks ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 4. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 28. December 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Schreinermeiſters Friedrich
Jöckel dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 2881%⁄₁₀o 219 Hofraithe Kra=
nichſteinerſtraße
,
4 289⁵⁄
94 Grabgarten daſ.
Mittwoch, den 6. Februar 1884,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. December 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
142

verſchiedenen Diſtricten, als: Saufang,
Maitanne und Pelz folgende Holzſortimente
verſteigert:
329 Rmt. Kiefern=Scheitholz,
548
Knüppel,
8050 1180) Wellen,
110 Rm.
Stockholz.
Und Dienstag den 8. Januar 1884,
Vormittags 9½ Uhr,
an Ort und Stelle 31 Stück Kiefern=
ſtämme
, 3698 Feſtm. enthaltend, ſowie
40 Stück Kiefern=Derbſtangen.
Die Zuſammenkunft der Steigerer für
das Stammholz iſt am Eingang des
Beſſunger Wegs. Weitere Auskunft er=
theilt
Forſtwart Vollhardt.
Beſſungen, den 29. December 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(7

Bekanntmachung.

dür die Oficierswohnungen auf dem
18 Schießplatz bei Griesheim ſollen
92 Petroleumlampen,
96 Schreibzeuge und
96 Aſchbecher
beſchafft werden und ſind entſprechende
Probeſtücke

23

He.

5⁵⁄₈

bis zum 19. Januar
currentis einzulieſern.
Lieferungsluſtige können an allen Wochen=
tagen
morgens von 3-1 Uhr, im Büreau
der unterzeichneten Behörde, Liebigſtraße 9,
2 Treppen, die Bedingungen einſehen.
Schießplatz=Verwaltungs=
143
Commiſſion.

40

5.

Donnerstag den 17. Januar 1884,
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Hauſe Nr. 231 an der Bach=
zu
Arheilgen zwangsweiſe gegen Baarzah=
lung
verſteigert:
1 Kleiderſchrank, 1 Weißzeugſchrank,
1 Glasſchrank, 1 Küchenſchrank, eine
Commode, 1 Tiſch, 1 Hand= Möbel=
wagen
, 1 tannener Stamm, eirca
5 Mtr. Holz, 1 Partie Werkholz
und 4 Hühner.
Die Verſteigerung findet unbedingt ſtatt.
Darmſtadt, 37. December 1883.
Dieter,
Gerichtsvollzieher.
(38

Verſteigerungs=Anzei,

4

Holzverſteigerung.

Montag den 7. Januar 1884,
Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathhauſe aus


Dienstag den 8. Januar Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaſſe des Bankbeamten Herrn Georg Andreas
im Hauſe Kiesſtraße Nr. 23½ gehörigen gut erhaltenen Mobiliar=
gegenſtände
, als: Gold, Silber, Herrenkleider, Weißzeug, Bettwerk,
Möbel und ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Noustadt, Hof=Taxator. 4

760
95

[ ][  ][ ]

5a
880
1012
241
458
547
742
937
11-

G4
An=
5³₈
S.

S.
W 745) P. [02] 79 12½ l. 4) 4 6. 610 81= ge hu; 4h 1 l2. C. B= 7a0l 7 9 2 70 128 4. 449) 3½ 1022 4) M
i G 4 5l7 43 7o6 5 l.85 7. 122¾ 15½ 44. 52 [ 1000 4 5 ſ 8¾ 4 e [S 9e 5. 55 29 5 45 D2s 19 eh bes edach
mhen en oeblik ge.

8834) Niederramſtädterſtraße 39
der 3. Stock, 5 Zimmer mit allen Be=
quemlichkeiten
per 1. December, event. auch
ſchon früher, zu beziehen.
H. Beſt.
8844) Riedeſelſtraße 48 iſt im Sei=
tenbau
eine kleine Wohnung an eine ruhige
Familie für 34 M. viertelj. zu vermiethen
und ſofort zu beziehen.
MH) Loverine dr Seurnger Be.
Zimmer neu hergerichtet, gleich zu bezieben.
169 Große Bachgaſſe 5 Laden
mit Wohnung gleich beziehbar. Näheres
Heinheimerſtraße 7, Seitenbau.
11852) Große Bachgaſſe 1 ein Logis
zu vermiethen.
12024) Zunächſt der mittleren Pro=
menadenſtraße
eine l. Etage, 5 Zimmer,
Kabinet, per 1. April zu vermiethen.
Preis mit Waſſer 730 M. Adreſſen
erbeten unter C. an die Expedition d. Bl.
12472) Beſſunger Kirchſtraße 25
eine hübſche Wohrung zu vermiethen.
12469) Eliſabethenſtr. 1 (dritter Stock,
6 bis 7 Viecon, eyent alsbild beziehbar.
45) Große Ochſengaſſe Nr. 2 eine
möblirte Wohnung, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, billig zu vermiethen.
46) Grafenſtraße 17 im Vorderhaus,
2 St. hoch, ſind 3 Zimmer mit 2 Cabi=
netten
, Küche und ſonſtiges Zugehör, ſowie
im Seitenbau, 1 St. hoch, 3 Zimmer mit
Küche und ſonſtiges Zugehör, an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
47) Niederramſtädterſtraße 43 eine
Wohnung von 5 Zimmern nebſt allen Be=
quemlichkeiten
auf 1. April an eine ſtille
Familie zu vermiethen.
48) Neckarſtraße 26 im Hinterbau
eine Wohnung zu vermiethen. Näheres
Vorderhaus. 1 Treppe hoch.


E
49) Eine aus 5 8. beſt. Wohnung
am Bahnhof Beſſungen mit Waſſer=
leitung
per 1. April.
H. Jacoby, Schulſtraße 49.

rauGh, udLaze eto.
11918) Eliſabethenstr. 49 ein großer
gewölbter Keller zu vermiethen.

.
2iem

14
4

12306, Lubwigsplaß 6 ein movuttes
Zimmer zu vermiethen.
50) Schuſtergaſſe 17 ein Zimmer mit
2 Betten für zwei anſtändige Mädchen
oder Schüler zu vermiethen.
51) Eliſabethenſtraße 37 iſt ein
möblirtes Wohn= nebſt Schlafzimmer.
52) Grafenſtraße 35 ein großes, fein
möblirtes Parterrezimmer ſofort zu verm.
53) Hügelſtraße 19, 2. St., ein gut
möblirtes, freundl. Zimmer mit ſep. Eingang.

16
R2

BLouzaaſt toir vi Büt -4é09.
18
4

Der Unterzeichnete empfiehlt ſich zur ſchnellſten und regelmäßigſten Liefer un
aller erscheinenden Leitschriſten, wier: Bazar, Frauenzeitung
Modenwelt, Daheim, Fliegende Blätter, Römanzeitung, Ueber Land
und Meer u. ſ. w.
Johs. Wältz, Buchhandlung,
Ernſt=Ludwigſtraße 19.
[12479

221.000
Auflage 4.
Cde

½oN
beginnt
42)
te.
ſoeben mit friſchen Kräften
5 8
einen neiten Jaßrgang.
für welchen ſeitens der neuen Verleger
He außerordentliche Auſtrengungen gemacht wurden.
½2.
u Der Eintritt ins Abonnement
No iſt deshats jetzt beſonders zu empfehlen.
Der ungewähnlich billige Preis bleibt derſelbe.
Auf 3fache Weiſe zu beziehen: entweder in Wochen=Rummern M.1.60.
fuͤr das Quartal, oder in 14 Heſten 50 Pf., oder 26 Halbheften 30 Pf.
Zu Abonnements empfiehlt ſich die Buchhandlung von
C. Koehler, Eliſabethenſtraße 4.
[9

Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich das
ſeither Eliſa=
bethenſtraße
1 unter der Firma
Joſeph Mainzer
betriebene Bankgeſchäft vom 1. Januar 1884 ab, übernommen
habe und dasſelbe unter eigener Firma fortführen werde.
Jndem ich mich zur Beſorgung aller in dieſe Branche ein=
ſchlagenden
Aufträge beſtens empfohlen halte, ſichere ich prompte
und reelle Bedienung zu.
Hochachtungsvollſt

C. Schade.

(20

Mein Geſchäftslocal befindet ſich nunmehr
Wilhelminenſtraße 31
in der Nähe der kath. Kirche.
Hart Töll,
Herrenkleidergeſchäft. 12493

Mein Journal-Leſezirkel
enthält alle geleſenſten Unterhaltungsblätter, wird zweimal wöchentlich gewechſelt und
koſtet halbjährlich M. 4. 50.
Jobs. Wails.
Ernſt=Ludwigſtraße 19.
[12492

General=Verſammlung
des
Darmſtädter Broſchtrn=Yereing
Mittwoch den 9. Januar 1884, Abends 8 Uhr, in der Reſtauration
Schenck, Kiesſtraße.
Tagesordnung: Jahresabrechnung; Neuwahl des Vorſtandes.
Der Vorstand.
(54

[ ][  ][ ]

16

1

55) Kräftiges Hausmädchen, ſowie ein
feineres Hausmädchen ſuchen Stelle durch
Frau Cohn, Langgaſſe 35.

A
15

56) Zwei Mädchen von 15-16
Jahren, aus anſtändiger Familie, finden
Beſchäftigung Carlsſtraße 12, Hinterbau.
eine gute Herrſchafts=
Geſucht röchin mit guten Zeug=
niſſen
und längerer Dienſtzeit.
Näheres in der Expedition.
657
14 ein braves, fleißiges Mädchen
Geſucht für den ganzen Tag, das zu
Hauſe ſchlafen kann.
Zu erfragen Mathildenplatz Nr. 19,
2 Treppen hoch.
(58
59) Ein junger Mann mit ſchöner
Handſchrift wird für mehrere Stunden in
der Woche geſucht. Näheres Expedition.
Diener
geſucht zu ſofortigem Eintritt. Nur ſolche
mit ſehr guten Zeugniſſen mögen ſich mel=
den
. Auskunft Expedition.
(26

A 2
Hteinkuhlen-Beznganerein
Merhurit.

General=Verſammlung.
Freitag den 4. Januar 1884, Abends 8 Uhr, im hinteren Saale der
Heß'ſchen Brauerei, Kirchſtraße.
Tagesordnung:
Rechnungsablage für 1883, Vertheilung des Ueberſchuſſes, Wahl zur Ergänzung des
Vorſtandes.
Der Vorſtand. 1195.

und

Buchenſcheitholz per Meter M. 10,
Geſpaltene buchene Knüppel M. 7.
Kleingem. Buchenholz per Ctr. M 150,
Geſchnitt. Tannenholz per Ctr. M. 1.20.
D. Sobernheilm, Bleichſtr. 40 (11722

Carlsſtraße 14 ſind fortwährend
Damen- und Herren Lug
gtiefel,
ſowie alle Sorten Müdchen= und Kinder=
ſtiefel
zu außergewöhnlich billigen Preiſen
zu haben, ſowie alle Sorten Winter-
Sehuhe und -Stiefeln in prima
Qualltät.
19796

Die gegen Fräulein W. Blöcher von
L mr geſchehenen Aeußerungen ſind
mir in, Unbedachtſamkeit entfallen. Ich
nehme dieſelben als unbegründet zurück.
F. Prerrer,
Laz.=Gehülfe. (60.
Beſucht per 1. April 1884 von einer
einzelnen Dame eine Wohnung von
3-4 Zimmern mit Zubehör im nord=
oder
ſüdöſtl. Stadttheil. Offerten mit
Preisangabe unter H. W. 12 an die
Exped. d. Bl.
661
(Fine ält. alleinſtehende Dame ſucht zum
1. April d. Js. eine freundl. Wohnung
von 4-5 Piecen nebſt Zubehör, Beletage
od. Hochparterre. Zu erfr. i. d. Exped. (62
(Eine beſcheidene, freundliche Wohnung
E. von 2-3 Zimmern bis 1. März von
ruhigen Leuten geſucht. Offerten mit Preis=
angabe
an die Expedition d. Bl. unter
H. R. 200.
163
(Geſucht eine in gutem Stande befind=
liche
Beletage, 4-5 Zimmer, für
eine ältere, alleinſtehende Dame.- Bevor=
zugt
öſtlicher Stadttheil.
Gefällige Offerten an die Expedition
unter A. L.
[36
Dwei möblirte Zimmer (Stube mi
2) Cabinet) in guter Stadtgegend von
einem Beamten geſucht. Offerten mit Preis=
angabe
unter C. K. 120 poſtlagernd. (64

Amſterdamer
SchallGsche

bei

Emanuer 15ul0.

Fin ſehr guter Parketlogen=Vorder=
C= platz auf 2 Monate abzugeben.
Näheres Friedrichſtr. 12, 1. Etage. (39
Für ein ſolides, gut rentables Geſchäfl
wird ein ſtiller
Theilhabor
geſucht mit 4-500 Mark Einlage. Gefl.
Offerten unter l. E. an die Exped. 166
ſm zweiten Weihnachtsſeiertag wurde im
14 Theater in der Garderobe des zweiten
Rangs, Balkon links, ein Opernglas
mit Namen Richter, Dresden! verloren.
Man bittet, dasſelbe gegen Belohnung ab=
zugeben
Beſſ. Wilhelminenſtraße 16. (67
Du Einreibungen gegen gichtiſche und
) rheumatiſche Schmerzen empfiehlt
als vorzüglich bewährt
(3265
Cuſtanienblüthen=Eſſenz, 1 M.
M W. Frassel, Darmſtadt.

Rheinſalm,
Auſtern,
Seezungen,
Hummern
Schellfiſche,
Hechte,
Backfiſche,
ſüße Bratbückinge,
friſch gewäſſerten Stockfiſch und 1o=
Labberdan.,
Gebr. Hösinger
Hoflieferanten.
668 6
Für den Betrieb einer ſeither gut beſuchten jſ0
Bierwirthschalt
auf hieſigem Platze wird ein tüchtiger,
ſolider und cautionsfähiger Wirth 3
geſucht. Offert. unter V. 12439 nimmt
die Expedition d. Bl. entgegen. (12439
T rockene, geräumige Lagerräume zu ver= 5
6½
Cmiethen. Landwehrſtr. 43. (9414a
8=

4
2.

545
864


t5
93

Gold=Cours.
Raſſiſche Imperiales.
20 Franken=Stücke

Engliſche Sovereians.
Dollars in Gold

M.

16.67-72
16.15-18
20.30 34
4.16-20

für 2 Pferde, Remiſe
Stallung und Burſchenſtube zu
vermiethen Sandſtraße 24.
[32

1.
12
½
5)

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 3. Januar.
9. Vorſtellung in der 5. Abonnementsabtheilung.
Die luſtigen Weiber von Windſor.
Komiſch=Phantaſtiſche Oper in 3 Akten mit Ballet,
nach Shakeſpeare. Muſik von O. Nicolai.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Freitag, 4. Jannar.
10. Vorſtellung in der 5. Abonnementsabtheilung.
Jphigenie auf Tauris,
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 6. Januar.
Neu einſtudirt:
Undin e
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in 4 Akten.
Muſik von Albert Lortzing.

(Haupt=Synagoge.
Camstag, den 6. Januar: Vorabendgottsdienſt um 4½ Uhr. Norgengottesdienſt um 8½ Uhr. Il
Predigt um 9½ Uhr.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel Religionsgeſellſchaft.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Nachmittagottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 10 Min.
Samstag den 6. Januar: Vorabend 3 Uhr 40 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 3 Uhr 30 Min=
Sabbathausgang 5 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 6. Januar an: Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachmittags 8 Uhr 45 Min.
NB. Dienstag den 8. Januar: Faſtag.

[ ][  ][ ]

Dankſagung.

69

15)
¹⁄

1094
.
12

Allen Denjenigen, welche bei dem ſchweren Verluſte unſeres
lieben Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Großvaters
Harl Hamann, Locomotivführer i. P.,
tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 31. December 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Volitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 3. Januar.
Deutſches Reich. Bei dem Empfange der Generalität am Neu=
Friedrich Karl und Feldmarſchall Moltke ſtanden, im königlichen Palais Gtaatsminiſter Frhrn. v. Starck.
verſammelt hatte, begab ſich der Kronprinz zum Kaiſer und kehrte bald
darauf mit demſelben zurück. Der Käiſer begrüßte die Generale aufs
nittags nahm der Kaiſer die Glückwünſche der Botſchafter entgegen, unabweisbares Bedürfniß geworden, erledigen
wobei er ſich mit jedem Einzelnen derſelben aufs freundlichſte unterhielt.
katholiſchen Bisthümer und Geiſtlichen vom 1. October ab angeordnet den kann.
worden.
Wie die Kreuzzeitung! vernimmt, iſt dem Contreadmiral Livonius,
der Admiralität ernannt worden.
genommen.
Freiherrenſtand erhoben worden.
Oeſterreich=Ungarn. Wie der olit. Correſp. aus Peſth vom
denten des vollſten Vertrauens der Nation verſichern. Tisza werde ſich neuen Gewerbeordnung wohl nur Dank wiſſen werden.
über die erwähnten Fragen eingehend äußern.
hatte. Mehrere Verhaitungen wurden vorgenommen.
glaubt man an die Zuſtimmung der Rechten.
getroffen und empfing ſofort die Beſuche Hartington's und Granvilles., im Parlamente bekämpfen.
8. Januar ſtattfinden.
im Februar beſchloſſen.

R. 2
15
Aus Gtadt und Lanbi.
Darmſtadt, 3. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Größherzog empfingen am Dienstag
zur Entgegennahme der Neujahrsgrätulationen: Um 9½ Uhr: die
General= und Flügeladſutanten die Generale l. 8., ſowie die perſön=
lichen
Adjutanten der Prinzen des Großh. Hauſes, die Ober=Hof= und
ſo innigen Antheil nahmen und ihn zur letzten Ruheſtätte ge= Hofchargen, die Directoren der Großh. Hofämter. Um 10 Uhr: Se.
leiteten, insbeſondere den Beamten der Main=Neckarbahn, ſowie Großh. Hoheit den Prinzen Heinrich, Commandeur der Großh. 25.) Diviſion,
für die ſo zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſeren nebſt den Generalen und Regiments=Commandeuren, ſowie dem Divſiöns=
pfarrer
. Um 10½ Uhr: den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den
Miniſterialpräſidenten Schleiermacher, den Präſidenten des Oberlandes=
gerichts
Görz, den Oberbürgermeiſter Ohly. um 10 Uhr: die Prinzen
des Großh. Hauſes, ſowie Se. Durchlaucht den Prinzen Lothar zu
Pſenburg=Büdingen; den Königlich Preußiſchen außerordentlichen Ge=
ſandten
und bevollmächtigten Miniſter Legationsrath Stumm. Um
104 Uhr: die Oberförſter der Oberförſtereien Groß=Gerau, Mönchbruch,
Woogsdamm und Dornberg.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
jahrstage fand keine Geſammtanſprache jeitens des Kaiſers ſtatt. Nach= Landſtallmeiſter v. Willich die Herren Charles Sil=Morel und Klein=
dem
ſich die Generalitat, an deren Spize der Kronprinz, der Prinz mann aus Mainz, den Pfarrer Maſt aus König; zum Vortrag den
0 Die zweite Kammer wird vorausſichtlich in etwa 3 Wochen zu=
herzlichſte
und unterhielt ſich lebhaft mit mehreren derſelben.- Nach= ſammentreten und zunächſt den Entwurf des neuen Expropriations=
geſetzes
, welches mit Rückſicht auf die allgemeine Bauordnung ein
2 Berichtigung einer berichtigenden Mittheilung: Daß aus
Der Reichsanzeiger vom 31. December meldet: Durch Beſchluß des der hieſigen israelitiſchen Religionsgemeinde Opfergeld in die
Staatsminiſteriums iſt für die Diöceſen Culm, Ermland und Hildes= ſtaͤdtiſche Armenkaſſe d.i. Stadtkaſſe fließze, entb ehrt jeder Begrün=
heim
die Wiederaufnahme der eingeſtellten Staatsleiſtungen an die dung, wie dieſes von dem Herrn Stadtrechner Jedem beſtätigt wer=
Auf Grund der von der Bürgermeiſterei zu Anfang des Monats
bisher Director in der kaiſerlichen Admiralität, der Abſchied als Vice= December v. J. erlaſſenen Bekanntmachung haben bis zum Jahresſchluß
Admiral bewilligt und ſtatt deſſen der Contreadmiral Frhr. v. d. Goltz, noch weit über 306 Perſonen ihr Stimmrecht für die Stadt=
bisher
Geſchwaderchef auf der oſtaſiatiſchen Station, zum Director in verordnetenwahlen eintragen laſſen, darunter eine grövere Anzahl
von Arbeitern, welche dadurch anſcheinend einem von ſocialdemokratiſcher
Dem Vernehmen nach iſt von dem Kriegsminiſterium angeordnet Seite ergangenen Aufrufe entſprachen. Es ſoll hier ausdrücklich darauf
worden, daß für den Landſturm des 1. 2. 5. und 6. Armee=Corps l aufmerkſam gemacht werden, daß zum Eintrag in die desfallſige Liſte
Bekleidungsſtücke angefertigt werden, welche für den Sommer in Drillich= nicht etwa die nach geſetzlicher Vorſchrift alljährlich zu Anfang December
anzügen, für den Winter und ſchlechte Witterung in ſ. 9. Mecklenburg= zu erlaſſende Aufforderung der Bürgermeiſterei abgewartet zu werden
iſchen Blouſen von Tuch beſtehen. Als Kopfbedeckung iſt die Mütze braucht, ſondern daß die letztere während des ganzen Jahres die des=
mit
Schirm, als Bewaffnung Zündnadelgewehr und Säbel in Ausſicht l fallſigen Anmeldungen entgegennimmk. Diejenigen, welche während des
nun begonnenen Jahres ihr Stimmrecht in Anſpruch nehmen, können
Cultusminiſter v. Lutz iſt vom König von Bayern in den erblichen ſich an den vom Jahre 1885 an ſtattfindenden Stadtverordnetenwahlen
betheiligen.
Mit dem Beginne des Jahres 1884 treten die Aenderungen
31. December gemeldet wird, wird Graf Banffy, der Sprecher der der Gewerbeordnung, wie ſolche in der letzten Frühjahrsſeſſion
Neujahrsgratulation der liberaͤlen Partei bei dem Miniſterpräſidenten des Reichstages beſtimmt wurden, in Kraft und ſind dieſelben ſo
Tisza, die Nothwendigkeit der Reform des Oberhauſes und der energi= wichtig und in eine Menge Berufskreiſe und Lebensverhältniſſe ein=
ſchen
Bekämpfung des Antiſemitismus betonen und den Miniſterpräſi= greifend, daß uns unſere Leſer für die Beleuchtung der Grundzüge der
Bei der Reform der Gewerbeordnung handelte es ſich vorzugsweiſe
Bei der am 31. December im eroatiſchen Landtag vorgenommenen um gewiſſe Einſchränkungen und Sicherſtellungen im Gewerbebetriebe,
Wahl wurden diebisherigenPräſidenten und Vicepräſidenten wiedergewählt. bei deſſen Ausübung Mißbräuche vorkommen können und deshalb im
Zu der am Sonntag den 30. December Abends in der Pfärrkirche Intereſſe des Gemeinwohls bekämpft werden müſſen. Die Axt wird
des Bezirks Favoriten in Wien abgehaltenen Predigt des Miſſions= dabei durchaus nicht an die Gewerbefreiheit gelegt, ſondern nur gewiſſe
predigers P. Hammerle von der Geſellſchaft Jeſu hatten ſich circa Ausſchreitungen einzelner Gewerbtreibender in Schranken gehalten. Die
5000 Perſonen eingefunden. Während der Predigt wurde plötzlich ge= wichtigſten Abänderungen, welche das Gewerberecht danach erfahren hat,
pfiffen, mit Steinen nach der Kanzel geworfen und Feuer gerufen. Es ſind die folgenden: Für die gewerbsmäßige Veranſtaltung von Sing=
entſtand
ſofort ein furchtbarer Tumult und Gedränge, bei welchem, ſpielen, Schauſtellungen und heatraliſchen Aufführungen öhne höheres
wie bis jetzt bekannt, 7 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verwundet l künſtleriſches Intereſſe ſind die Bedingungen der Unterſagung verſchärft,
wurden. Man hält die Zahl der Verwundeten jedoch für viel größer. insbeſondere durch die Beſtimmung, daß die Erlaubniß zu verſagen iſt,
6s ſcheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß ein planmäßiges Vor= wenn Thatſachen vorliegen, welche die Annahme rechtfertigen, daß die
gehen von etwa 20 jungen Burſchen gegen den Prediger vorliegt, wel= beabſichtigten Veranſtaltungen den Geſetzen oder den guten Gttein
cher ſich in einer vorhergegangenen Predigt über die Verpraſſung des l zuwiderlaufen werden. Ebenſo kann der Betrieb des Hufbeſchlaggewerbes
wöchentlichen Arbeitslohnes in den Wirthshäuſern tadelnd aͤusgeſprochen durch die Landesgeſetzgebung von der Beibringung eines Prüfungs=
zeugniſſes
abhängig gemacht werden. Gewiſſe Gewerbebetriebe, wie die
Frankreich. Die von dem Cabinet Ferry projectirten Verfaſſungs= Ertheilung von Tanz=, Turn= und Schwimmunterricht, Geſinde=
änderungen
werden, wie in parlamentariſchen Kreiſen verſichert wird, vermiethungen, Stellenvermittlung, Pfandleihegeſchäft und Trödelhandel
hauptſächlich in der Beſeitigung der lebenslänglichen Senatoren und in ſollen unterſacht werden, wenn Thatſachen vorliegen, welche die Un=
der
Einführung des Liſtenſerutiniums beſtehen; bezüglich des Letzteren zuverläſſigkeit der Gewerbetreibenden in Bezug auf dieſen Gewerbebetrieb
darthun. Derſelben Beſchränkung ſollen durch die Novelle fernerhin noch
England. Gladſtone iſt am 31. December wieder in London ein= andere Gewerbebetriebe unterworfen ſein, wie der Handel mit Sprengſtoffen,
die Beſorgung fremder Rechtsangelegenheiten (Winkelconſulenten), die
Das Handelsamt kündigt an, es werde die Bill, betreffend den Canal= Vermittelung von Immobiliarverträgen, Darlehen, Heirathen, das Ge=
werbe
der Auctionatoren. Die einſchneidendſten Veränderungen haben
Italien. Die feierliche Ueberführung des Sarges mit den Ueber= von der neuen Gewerbeordnung aber die Vorſchriften über den Gewerbe=
reſten
des Königs Victor Emanuel nach dem Pantheon in Rom ſoll am betrieb im Umherziehen erfahren. Der Kreis der vom Feilbieten im
Umherziehen ausgeſchloſſenen Waaren iſt erheblich erweitert (namentlich
Spauien. In der Thronredecommiſſion erklärte Sagaſta, er lehne ſind Gold= und Gilberwaaren, Taſchenuhren, Waffen ausgeſchloſſen);
jeden Geſetzentwurf über das allgemeine Stimmrecht und über die Re= verboten iſt ferner im Umherziehen die Ausübung der Heilkunde ſeitens
form der Verfaſſung ab und führte aus, nachdem die Regierung alle nicht approbirter Perſonen, die Vermittelung von Darlehns= und Rück=
Conceſſionen gemacht habe, welche mit ihrem politiſchen Programme kaufsgeſchäften, das Aufſuchen von Beſtellungen auf Branntwein und
vereinbar ſeien, müſſe ſie die Verantwortlichkeit für einen Bruch ablehnen.1 das Feilbieten im Umherziehen vermittelſt oͤffentlicher Verſteigerung
Serbien. Der Miniſterrath hat die Auflöſung der gegenwärtigen und Glückſpiels. Was den Colportagebuchhandel anbetrifft, ſo ſind
Skuvſchtina und die Einberufung einer neuen ordentlichen Skupſchtina vom Feilbieten im Umherziehen Druckſchriften ausgeſchloſſen, die in
ſittlicher und religiöſer Beziehung Aergerniß zu bereiten zeeignet ſinh

[ ][  ][ ]

M
18
oder mittelſt Zuſicherung von Prämien oder Gewinnen vertrieben
werden, und ferner iſt dem Händler die Führung eines polizeilich ge=
nehmigten
Verzeichniſſes ſeiner Bücher auferlegt worden. Befreit iſt
dagegen vom Wandergewerbeſchein der Verkauf ſelbſtgewonnener land=
wirthſchaftlicher
Producte und auch befreit von jeder Erlaubniß=
einholung
die Vertheilung von Stimmzetteln und Druckſchriften zu
Wahlzwecken.
Die Neujahrsfeier, welche das Comite für geſellige Vereinigung
im Saalbau veranſtaltete, war wie in den früheren Jahren ſo auch
diesmal recht zahlreich beſucht und bot namentlich der munteren Jugend
reichliche Gelegenheit ſich einem geordneten und bis zur frühen Morgen=
ſtunde
andauernden Tanzvergnügen hinzugeben.
O In Eſchollbrücken hat ſich ein Burſche bei dem unſeligen
Neujahrsſchießen, das ſchon ſo viel Unglück verurſacht, eine ſchwere Ver=
letzung
an der Hand zugezogen.
O) Im Sommer nächſten Jahres wird der hieſige Gartenbauverein
eine große Blumen= und Roſenausſtellung veranſtalten.
In der Reihe der öffentlichen Vorträge und Beſprechungen über
wichtige allgemein bildende oder nützliche Aufgaben, welche der Verein
für Verbreitung von Volksbildung mit freiem Eintritt für
Jedermann in dem laufenden Winterhalbjahre veranſtaltet, ſteht nun
der fünfte in naher Ausſicht. Herr Reallehrer Vogel von Groß=
Umſtadt wird über Erdbeben im großen Saale der Turngemeinde
Donnerstag, denl 10. ds. Mts. Abends, einen belehrenden, durch
kartographiſche Darſtellungen unterſtützten Vortrag halten. Bei dem
durch die bekannten Schreckensereigniſſe in Iſchia, die Kataſtrophe im
indiſchen Archipel lebhaft erregten und durch die hie und da bis in die
neueſte Zeit dämoniſch fortwirkenden Zuckungen ſtets wach erhaltenen
Intereſſe dürfte gewiß in den weiteſten Kreiſen Belehrung über die
Urſachen ſolcher welterſchütternden Vorgänge und über das Ergebniß
der bezüglichen Forſchung willkommen ſein.
Als ſechſter Vortrag wird kaum acht Tage ſpäter vorausſichtlich
ein ſolcher des Herrn Fiedler (früher in Offenbach), nun Director der
landwirthſchaftlichen Schule in Ruffach (bei Mühlhauſen im Elſaß)
folgen, der ein gewiß nicht weniger zeitgemäßes und namentlich für
landwirthſchaftliche Kreiſe in der Umgebung unſerer Stadt intereſſantes
Thema über Zuckerbereitung und Handel in Verbindung mit Zucker=
Rübenbau beſprechen wird. Näheres ſoll darüber demnächſt noch be=
kannt
gemacht werden.
Mainz. 1. Januar. Die hieſigen Weinhändler haben die Abſicht,
ſich an der im Jahre 1886 dahier ſtattfindenden Landesgewerbe= und
Induſtrie=Ausſtellung mit einer Wein=Ausſtellung zu betheiligen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Januar.
E. Was ſich im Sommernachtstraumu um die in ihm lebende
und webende Geiſterwelt in buntem Reigen ſchlingt. verdient kaum den
Namen einer Handlung, da ihm auch der letzte Reſt von Freiheit fehlt.
Ja, ehe Oberon und ſeine Elfen nur aufgetreten ſind, wirkt ihre Macht
ſchon vor. Unglaubliche Dinge ſollen wir ernſthaft als bare Münze
entgegennehmen. Ein junges Mädchen ſoll Todes ſterben, nur weil ſie
anders will als der Vater! Ein antiker Renaiſſancefürſt, der doch der
echte Theſeus ſein ſoll, erklärt, zu ſeinem Bedauern das Verdict durch
einen Act der Cabinetsjuſtiz nicht ändern zu können - was er übrigens
zu guter= Letzt doch thut! Ohne Bezug auf die Geiſterwelt ſind Athens
chevaleresker Herzog und ſeine Hippolyta, ſind Lyſander und Demetrius
unintereſſante Schemen; ſogar die lebensvolleren, ausgeprägteren In=
dividualitäten
der Hermia und Helena bedeuten als Charaktere eben
nicht viel. Die Menſchenwelt hat im Sommernachtstraum ihre drei
Stadien: die oberſte und langweiligſte iſt die fürſtliche Sphäre (Theſeus
und Hippolyta), dann folgt die liebende (Lyſander und Hermia, Deme=
trius
und Helena), zu Unterſt kommt die vulgäre, platte (Zettel und
die Handwerker).
Der feinſten Phantaſie entquollen, rechnet dies Werk auch nur auf
die Phantaſie. Eine liebliche Muſik hat um die Geſtalten der Bühne
ihren verklärenden Schleier gewoben, und eine geſchickte ſeeniſche Ein=
richtung
das Werk des großen Britten den Anforderungen der modernen
mise-en-seéne vortrefflich angepaßt. Alle Darſteller erledigten ſich ihrer
mehr oder minder dankbaren Rollen mit vielem Geſchick. Die Liebes=
paare
waren beſtens vertreten durch die Damen Braunfels und
Ethel und die Herren Steude und Hacker. Die groteske Gruppe
der Handwerker ſetzte ſich gleichfalls gut zuſammen aus den Herren
Butterweck, Franke, Werner, A. Cilers, Wagner, Leib. Sehr
draſtiſch wirkte der Eſel mit ſeinen ſentimentalen Ohren! DasTheater
im Theater erzielte wie immer den größten Lacherfolg. Das königliche
Elfenpaar: Oberon und Titania, war bei Herrn Knispel und Frln.
Schütky gut aufgehoben. Die Puck=Wiedergabe kann Frau Klager
mit vollem Recht zu ihren beſten Leiſtungen zühlen; es gibt zwei Auf=
faſſungen
dieſer Rolle: eine derbe und eine feine; letztere hat ſich Frau
Klager zu eigen gemacht; ſie ſpielt den neckiſchen Kobold mit Liebens=
würdigkeit
und Delicateſſe. Frln. Berl und Herr Dalmonico waren

ein elegantes Königspaar. Herr Mickler als Egeus war ein Vater
wie er im Buche ſteht: erſt zürnend und dann nachgebend. Allerliebſt
waren die kleinen Elfen: Bohnenblüthe, Spinnwebe, Motte und Senf=
ſamen
.

Vermiſchtes.
Ueber die jüngſte Trichinenepidemie in Emersleben
berichtet der dortige praktiſche Arzt Th. Stammer wie folgt: Das Dorf
Emersleben, ¾ Meilen von der Kreisſtadt Halberſtadt gelegen, hat
ungefähr 760 Einwohner. Seit Jahren hat man hier die ſchlechte Ge=
wohnheit
, viel rohes, gehacktes Schweinefleiſch zu genießen, zumal die
Feldarbeiter, welche das Fleiſch auf Brod oder Butterbrod draußen
ſtatt eines warmen Mittagbrodes verzehren. Am 14. und 15. Septbr.
ward wieder eine bedeutende Menge rohes gehacktes Schweinefleiſch verzehrt
und zwar war alles von dem hieſigen Fleiſcher bezogen. Die erſten Krank=
heitserſcheinungen
traten bei Einzelnen noch an demſelben Tage auf.
Zur Behandlung gelangten die erſten Kranken am 20. September, der
letzte am 15. October.
Die erſten Symptome der Krankheit beſtanden
in Erbrechen, Durchfall, mehr oder weniger Schmerzen im Magen und
Darm, großem Durſt, Fieber mit ſehr hoher Temperatur, 38-41 Grad.
In den nächſten Tagen verlor ſich das Erbrechen, der Durchfall dauerte,
wenn auch nicht in ſo hohem Grade, fort. Am fünften bis ſiebenten
Tage legte ſich auch der Durchfall und traten nun Gliederſchmerzen,
Schmerz beim Druck auf die Oberarme, Oberſchenkel, Waden und große
Steifigkeit ein, als Hauptzeichen aber Oedeme an den Augen und über=
haupt
im Geſicht (ſogenannte Dickköpfe), wohl die beſten Zeichen der
Trichinoſe. So verblieb der Zuſtand, bis ſich dem Typhus ähnliche
Symptome hinzugeſellten. Schlafloſigkeit, trockene, zerriſſene Zunge mit
braunem Belage, Delirien und ſtatt der Diarrhoe häufig Verſtopfung.
Oft erſt nach Wochen der Krankheit wurden die Oedeme an den Händen,
Beinen, Bruſt, Bauch ꝛc. ſtärker; an den Oberſchenkeln brach die
Haut auf und verurſachte den Krauken ein ſchlechtes Lager. Roſenartige
Hautentzündung vermehrte die Leiden der armen Kranken. Amübelſten
waren die Kranken daran, wo Zunge, Kehlkopf und Schlundkopf ſtark
mit Trichinen durchſetzt waren, weil dann die Ernährung ſehr ſchwierig
und die Luft ſehr knapp wurde. Die größte Zahl der Todten war in
der fünften und ſechſten Woche, wo 11 und 10 ſtarben. Die Geſammt=
zahl
der an der Trichinoſe Erkrankten beträgt 257, davon ſind bis jetzt
50, alſo ca. 20 Procent geſtorben. Der älteſte der Geſtorbenen war
76 Jahre, der jüngſte war 12 Jahre alt. Kinder erkrankten ziemlich
viel, das jüngſte war 18 Jahre alt, kamen aber bis auf einen 12 jäh=
rigen
Knaben glücklich durch. Die Perſonen, welche das gehackte Fleiſch ge=
braten
, gekocht oder als Leber= oder Rothwurſt gegeſſen, litten acht bis
vierzehn Tage, ja einige drei Wochen, an Steifigkeit in den Gliedern,
auch wohl an etwas Durchfall und an Anſchwellung unter den Augen,
wurden aber ſonſt nicht bettlägerig. Noch will ich anführen, daß alle
gegen Trichinen angewandte Mittel nichts genützt. Die Kranken, die
trichinöſes Fleiſch genoſſen, und zwar ¹ Pfd. und darüber, ſind mith
geringen Ausnahmen alle geſtorben.
Bedeutung unſerer Mädchennamen. Alle unſerel
Mädchennamen, wie Katharina, Maria ꝛc. entſtammen aus fremden
Sprachen und kann man die Bedeutung derſelben mit voller Sicherhei,
nachweiſen. Wir wollen die gebräuchlicheren Mädchennamen durchgehen:
ob die Eigenſchaften immer paſſen, iſt eine andere Frage. Dorothea,
Geſchenk Gottes. Eleonora, Laura - die Mitleidige. Helene - die
Leuchtende. Katharine - die Züchtige. Auguſte - die Erhabene. Klara
- die Reine. Elementine - die Sanfte. Chriſtina - die Beſcheidene
Emilie - die Artige. Franziska - die Freie. Lucie - die Erleuchtete
Margarethe - die Perle. Natalie - die Lebensfrohe. Ottilie di=
Glückliche. Pauline - die Geringe. Roſalie - die Roſenſchöne. Sabinz
- die Geraubte. Urſula - die Bärenſtarke. Anna
die Liebliche
Eliſabeth - die Gottgelobte. Gabriele - die Göttliche. Johanna-
das
Gnadenkind. Martha
die Betrübte. Marie
die Widen
ſpänſtige. Rebekka - die Wohlgenährte. Sarah - die Herrſchend
Suſanna - die Lilienreine. Bertha - die Glänzende. Albertine-
die
Edelberühmte. Bernhardine - die Bärenkühne. Brigitte - d
Strahlende. Emma - die Häusliche. Frieda - die Friedreiche. Gel
trude - die Speerjungfrau. Hedwig - die Kriegeriſche. Hulda
die Holde. Karoline - die Kraftvolle. Mathilde - die Heldin. Wi=
helmine
- die Schützerin.

Tages=Kalender.
Freitag 4. Januar: General=Verſammlung des Steinkohlen=Bezugsvereiß
Merkurz (Brauerei Heß).
Sonntag 6. Januar: Weihnachtsverlooſung des Katholikenvereins.
Mittwoch, 9. Januar: Beethoven=Concert der Meininger Hofkapele
(Saalbau).

Hierzu eine Beilage, betr. Total=Ausverkauf von Auguſt Schwab, Ludwigſtraße 20."

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

Darmſtadk, Dezember 1883.

Aukruf
zur
Gründung eines Vereins für Errichtung einer Arbeiter=Kolonie
für das Großherzogthum Heſſen.

Wie bekannt, hat die fortgeſetzte Klage über die Ausbreitung )des Vagabundenthums neuerdings in unſerem Baterlande eine
Bewegung zur Errichtung von Arbeiterkolonien hervorgerufen. Für die Leute auf der Wanderſchaft geſchieht
ja ſchon viel. 145 Herbergen zur Heimath beherbergen täglich ca. 4000 Reiſende; auch arbeitet die ſog. Naturalverpflegung; in faſt ganz
Württemberg wie in Theilen von Baden, Heſſen u. ſ. w. für andere Tauſende ſegensreich. Für den größeren Theil der vielleicht 20,000
arbeitswilligen aber arbeitsloſen Wanderer (unter ca. 200,000 im Ganzen) bleibt eine - Verſorgung nicht blos, ſondern noch mehr eine
Erziehung durch Arbeit (im größeren Umfange) erforderlich, wenn dieſelben überhaupt aus ſteigend unproductiven und ſchädlichen Elementen
in allmählig wieder productive und nützliche Glieder der Geſellſchaft umgewandelt werden ſollen. Arbeit nun, und zwar landwirthſchaftliche
Arbeit, wie ſie jedem Arbeitsloſen möglich und zuträglich iſt, wollen die ländlichen Arbeiterkolonien den Wandernden auf den mancherlei
billigen Haiden, Mooren und Wüſtungen unſeres Vaterlandes bieten - als freies Geſchenk mit geringem Verdienſt, aber unter tüchtiger
Aufſicht und religiöſer Einwirkung,
bis zur Herſtellung der nöthigen Kleidung, der Ehre und der Erwerbsausſicht. Die bisherigen
Erfahrungen der Muſterkolonie Wilhelmsdorf bei Bielefeld, wie ſie von ihrem Gründer Paſtor von Bodelſchwingh öffentlich beſchrieben und
beſprochen worden ſind, haben eine Linderung des Bettels in ihrem Umkreiſe und eine Minderung der öffentlichen Armenlaſt nachgewieſen.
Es zeigten ſich aber auch großes Vertrauen, Zuzug der Reiſenden, willige Unterordnung und bei der Mehrzahl der Aufgenommenen ent=
ſchiedene
Beſſerung und zu dem Allem auch ziemliche und ſteigende Einnahmen für die Erhaltung der Kolonie.
Um dieſe ſchönen Erfahrungen, wie ſie ſchon in Hannover, Schleſien, Schleswig=Holſtein, Brandenburg, in der Rheinprovinz
verwerthet ſind, gegenüber einem drückenden Nothſtand auch unſerem ſüdweſtl. Deutſchland zugänglich zu machen, bildete ſich, im Anſchluß
an einen Vortrag des Paſtors von Bodelſchwingh zu Darmſtadt auf der Jahresverſammlung der ſüdweſtdeutſchen Conferenz für innere
Miſſion (im Juni d. J3.) eine Vereinigung von Vertrauensmännern aus dem Großherzogthum Heſſen, Frankfurt, Heſſen=Naſſau, Baden,
Pfalz, Württemberg, Elſaß, deren Berathungen in Heidelberg zu dem Reſultate führten, für das genannte Gebiet meh=
rere
Kolonien, zunächſt eine in Württemberg in3 Auge zu faſſen. Inzwiſchen iſt von den energiſchen Württembergern ſchon
der Dornahof bei Altshauſen, für ca. 100 Arbeiter berechnet, mit 50,000 Mark angekauft und ſteht dort alſo die Kolonie vor
ihrer Eröffnung.
Es bleibt der langgedehnten Weſthälfte, und zwar vorerſt den zuſammeuliegenden Heſſen und
Heſſen=Naſſau mit Frankfurt, noch übrig die Erwartungen zu erfüllen, welche durch
ſtädtiſche Verſammlungen und die Verhandlungen der Centralſtelle der landwirthſchaft=
lichen
Vereine wiederholt angeregt ſind. Wegen der Abrundung des Gebietes und im Blick auf den geeigneten
billigen und ſtets baubaren Boden wird an ein Territorium in Oberheſſen oder Heſſen=Naſſau zu denken ſein, das - in Größe und Preis
der Württemberger Kolonie entſprechend - ungefähr 50,000 M. erfordern würde.
Ermunternd iſt es für jedes Land im Kaiſerreich, daß die Friedrich Wilhelm=Stiftung jedem Gebiete, das eine Kolonie gründet,
einen Zuſchuß von 10,000 M. zuſichert. Wenn nun bei ca. 50,000 M. Ankaufsſumme eines Gutes ſchon 10000 M. verbürgt ſind, ſo
handelt es ſich für das Großherzogthum Heſſen und Heſſen=Naſſau, incl. Frankfurt, noch um 40,000 M., alſo für Heſſen um Aufbringung
von circa 12 bis 15,000 Mark. Hierzu kommen ungefähr dieſelben Beträge für die Einrichtung und den Betrieb.-
Um die Vorarbeiten, die Bildung eines definitiven Comits's, die Beſchaffung der nöthigen Mittel, die weiteren Verhandlungen
mit Geſinnungsgenoſſen in Heſſen=Naſſau, die techniſche Auswahl des Grundſtücks, die Anſtellung des Perſonals, weiter zu führen, bedarf es
einer feſten Organiſation und der Bildung eines Vereins, wozu die Unterzeichneten hiermit die Auregung geben wollen. Sie erlauben
ſichdeßhalbdiejenigen Angehörigendes Großherzogthums,welche ſich fürdieſe hochwich=
tige
Sache intereſſiren, zu einer Generalverſammlung, welche zu Frankfurt a. M. abgehalten
werdenſoll, auf Montag den 14. Janu a r 1884, Vormittags 11 Uhr, im Gaſthaus zur Roſenau
einzuladen; in derſelben ſoll die Frage, ob zum Zweck der Gründung einer Arbeiterkolonie ein Verein gebildet und ob der Auſchluß an
die Preußiſche Provinz Heſſen=Naſſau erſtrebt werden ſoll, berathen, eventuell über die Statuten des Vereins beſchloſſen und ein geſchäfts=
führender
Ausſchuß gewählt werden. Wir haben gegründete Hoffnung, daß die Verſammlung auch von einigen Freunden aus Heſſen=Naſſau
beſucht und dadurch das von uns in Ausſicht genommene Zuſammengehen mit dieſer Provinz angebahnt wird.

[ ][  ]

A. St a r k e n b u r g.
Becker, Geh. Oberſchulrath.
Becker, Bürgermeiſter in Rodau.
Buchner, Geh. Juſtizrath in Darmſtadt.
Deggau, Pfarrer
Eigenbrod, Pfarrer in Auerbach=
Ze. Erlaucht Graf zu Erbach=Schönberg.
e. Erlaucht Graf Arthur zu Erbach=Erbach.
eienſehner, Pfarrer in Lindenfels.
ohnhäuſer, Pfarrer in Lampertheim.
uchs, Pfarrer in Beerfelden.
oldmann, Präſident Gr. Oberconſiſtoriums.
öhrs, Pfarrer in Geinsheim.
Gräff, Kreisrath in Heppenheim.
Grein, Hofprediger.
Guntrum, Weinhändler in Bensheim.
Hager, Pfarrer in Erzhauſen.
g allwachs Geheimerath.
2 i 1l, Kommerzienrath in Offenbach.
Faup, Miniſterialrath.
Fhrig, Forſtmeiſter in Erbach.
rnorr Geh. Staatsrath.
Prug, Dekan in Groß=Umſtadt.
on Marquard, Provinzialdirector.
hly, Oberbürgermeiſter.
r. Rieger in Darmſtadt.
on Roeder, Oberſt und Stadtcommandant.
ſtömheld, Pfarrer in Arheiligen.
ſtothe Kreisrath in Offenbach.
ell, Dr., Superintendent.
Schäffer, Schulinſpector in Groß=Gerau.
5 chwab, Rentner.
on Schenk=Schweinsberg, Archivrath.
6tamm, Inſtitutsvorſteher.
Etromberger Pfarrer in Zwingenberg.
inger, Dr., Kreisrath in Bensheim.
Baitz, Buchhändler.
on Wambold, Freiherr in Groß=Umſtadt.
Wecker, Geh. Kommerzienrath in Offenbach.
Werner, Pfarrer.
on Weſterweller, Hofmarſchall.
Wittich, Ferd., Buchdruckereibeſitzer.

B. Oberheſſen.

be. Durchl. Fürſt Bruno zu Büdin gen.
ö ck m a n n, Provinzialdirector.

uderus, Hüttenwerksbeſitzer in Lollar.
raden, Kreisrath in Friedberg.
ramm, Bürgermeiſter in Gießen.
ellarius, Poſthalter in Schotten.
ieffenbach, Oberpfarrer in Schlitz.
iegel, Director in Friedberg.
beyger, Kammerdirector in Aſſenheim.
eiſt, Gymnaſiallehrer in Büdingen.
abicht, Superintendent.
arnak, Profeſſor in Gießen.
auſtein, Abgeordneter in Gießen.

von Harnier, Gutsbeſitzer in Echzell.
Hempel, Oberamtsrichter in Lauterbach.
H ofm a n n, Rentmeiſter in Stockhauſen bei Lauterbach.
Kalbhenn, Dekan in Burg=Gräfenrode.
Kattrein, Major in Marienſchloß.
Klietſch, Kreisrath in Büdingen.
Kn o r r, Landgerichtspräſident in Gießen.
Se. Durchl. der Fürſt von Solms=Hohen=
Olms=Lich.
Müller, Dekan in Alsfeld.
Müller Kreisſchulinſpector in Alsfeld.
Nover, Kreisaſſeſſor in Gießen.
Pfannmüller, Steuerrath in Nidda.
von Rabenau, Freiherr in Friedelhauſen.
von Riedeſel, Freiherr, Oberſt in Lauterbach.
Römheld, Pfarrer in Bingenheim.
Römheld, Fabrikant in Friedrichshütte.
Schaum, Landtagsabgeordneter und Gutspächter auf dem
Herrnhag.
Schäfer, Seminardirector in Friedberg.
Schliephake, Rentamtmann in Gießen.
Schloſſer Pfarrer in Gießen.
Graf Friedrich zu Solms=Laubach, Erl.
Stamm, Gymnaſiallehrer in Gießen.
Stammler, Landgerichtsdirector in Gießen.
Tha er, Profeſſor in Gießen.
Vogt, Pfarrer in Langd.
Walz, Pfarrer in Nauheim.
Weiffenbach, Profeſſor in Friedberg.
Weyher, Oberamtsrichter in Butzbach.

C. Rheinheſſen.

Albert, Realſchuldirector in Mainz.
Allmann, Bürgermeiſter in Bingen.
Briegleb, Dekan in Pfeddersheim.
Doſch, Schulinſpector in Worms.
Eiſenhuth, Seminardirector in Alzey.
Fitting, Dekan in Alzey.
Heyl, Geh. Kommerzienrath in. Worms.
Hirſch, F. L. in Alsheim.
Hofmann, Dekan in Wörrſtadt.
Jung, Dekan in Eich.
Köhler, Superintendent.
K ü ch l er, Provinzialdirector.
K ü ch l e r, Bürgermeiſter in Worms.
Lucius, Notar in Sprendlingen.
Müller, Oberlehrer in Mainz.
Pauli, Landgerichtsdirector.
Reinhard, Geh. Regierungsrath in Mainz.
Reulaux, Kommerzienrath.
Römheld, Fabrikant in Mainz.
Schaum, Pfarrer in Nierſtein.
Schmidt, Prälat.
Schön, Friedr., Fabrikant in Worms.
Spamer, Kreisrath in Bingen.
T ho m s, Dompfarrer in Mainz.
Walter, Dekan in Nieder=Ingelheim.
Wolf, Amtsrichter in Wörrſtadt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrucere.