146.
148.
Jahraſallg.
Wonnecentepreis
Perntehährlich 1 Mark 50 Pf nd
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommien zu 1 Mark 50 Pf.
po Quartal inck. Pojtaufſichlag
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
A9¾2
Inſerat
vendemangenomment
hnDermſiad=
von der Expedition, Rheinſt. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blbher
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auzwärtg
von allen Annoncen=Ewpeditionen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Freigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freilos den 30. November.
4144 R.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem die Maul= und Flavenſeucke im Gehöit der Daniel Müller Wiwe in Beſſungen, Ludwigsſtraße N. 12,
er=
loſchen und der Stall desinficit worden iſt, haben wir die über denſelben verhängie Sperre wieder aufgehoben.
Darmſtadt, den 27. November 1883.
Großherzogliches Kreisamt= Darmſtadt.
v. Marquard.
11525
B e k a n n t m o ch u n g.
Die am 15. bezw. 26. v. Mis. für die Heinrichsſtraße angeordnete Gperre wird hiermit aufgehoben.-
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die Rheinſtraße von der Kaſernen= bis zur Neckarſtraße für Fuhrwerke
und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 27. November 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[11526
aZ
Bekanntmachung.
Das unterzeichnete Regiment beabſichigt
133 ausrangirie Mäntel
4 Entr. Reithoſenleder,
5 „ alte Futterleinwand,
8 „ altes Tuch,
3 alte Unterhaſen,
2 alte Drillichhoſen,
ſowie altes Meſing und Eiſen auf
Meiſt=
gebot zu verkaufen.
Offerten, in welchen der Preis pro
Mantel reſp. Kilo anzugebea, ſind bis zum
1. December d. J3., Abends 6 Uhr,
ſchriftlich im Büreau, Grafenſtraße 41
II. Stock, abzugeben. Obige Objecte
kön=
nen Nachmittags von 2 bis 5 Uhr auf
der Regimentskammer in der Kaſerne hier
beſehen werden.
(11451
Darmſtadt, den 25. November 1883.
1. Großherzogl. Dragoner=Regiment
ſGarde Dragoner=Regiment) Nr. 23.
Die Hof=Muchhandlung von
2
6 Argusi Hingskhöher
empfiehlt garautirt reinen, direkt importirten
chinestschen Thee, Ernte 1883,
zu Ml. 7,. 5.25, 4.16, 3.75, 3, 2.76
und 2.50 pr. Pfd.
Theeypitzen Pfd. M.l25, M.l.15.
uWeihnuchts=Bückereien
ſ0
empfehle:
Cölner Raffinade, ganz und feinſt geſtoßen,
Mandeln, neue ausgeſuchte,
Corinthen, Rofinen, Sultaninen,
Citronat, Orangeat, Citronen,
Zimmet, Ceylon und chineſiſchen, ganz und feinſt geſtoßen,
Nelken, feinſt geſtoßen,
Auis, beleſen,
Pottaſche, chemiſch rein, Ammonium,
Honig, Shrup,
Wanille, Ranillezucker, Strenzucker ꝛc.
Cyi-' Formen werden gratis ausgeliehen. 11527
Geovo Eécvig SoIon.
Friſche Rehe und Haſen, ſowie
Welſch=
hahnen u. Hühner, Kapannen, Poularden,
Enten und ſehr ſchöne Gänſe
empfiehlt zu den billigſten Preiſen
Hedurich Gesanao,
[1339
Schulſtraße 16.
730
[ ← ][ ][ → ] 2726
B. 495
4
RRuRaruuuuunArninrugunurun.
Hugo do Waal,
Rheinſtraße 47, gegenüber dem Caſino,
empfiehlt:
Importirte Havanz
feinſter Marken im Preiſe von M. 15 - M. 70.
POhm
Golländische Cigu-,0h,
direct eus der königlichen Fabrik, ſehr mild und angenehm, im
Preiſe von M. 5 - M. 15.
Havana-Ausschuss,
ächt Original=Packung, 25 Stück Bund M. 2.30, brillante Qual.
Juländiſche Cigarren
im Peiſe von M. 2. 20 bis 14., reelle Fabrikate.
Feinsten Cognae, Rum, Arac, Harsala.
Tafol-
liqueure, Holländischen Frgyter-Absinth,
Schlummer-Punseh eto.
in Original Flaſchen zu billigen Preiſen.
Zu Weihnachts-Geschenken beſondere Auswahl.
[11529
9.
NL UUSULOpre'ſél,
verkaufe ich eine Partie nicht mehr ganz heller
namentlich Herrenhemden, Damenhemden, in einfacher und
ele=
ganter Ausführung, Unterröcke, Nachtjacken, Beinkleider, Schürtzen,
Nachthauben, Negligsehauben, Corſetten, Kinderkleider, Kragen
und Manſchetten, Herreneravatten, Tiſchdecken, Taſchentücher,
verſchiedene Negligéeſtoffe am Sück, ſowie Stickereien und Spitzen.
Wächbargs Nacfolger,
Großhezzoglicher Hofieferant.
[11093
Gebr. Hehert.
Handſchuhfabrik, Ludwigsplatz 10.
Ecke der Ludwigsſtraße:
Ballhandschuhe,
von Mt. 1.50 bis Mt. 4. 20 mit 10 Knöpfen
nur prima Qualität.
Ballbinden.
Gröhte Auswahl! Billigſte Preiſel
[11530
Wiener
GAloſarvsyo,
hochfeinſte Sorte Nro. 00, aus
feinſtem Banatweizen,
unüber=
troffen in feiner Backart, loſe
ſo=
wie in 5 und 10 Pfd. Säckchen.
G. v.=Ol,
[1681
Bleichſtraße.
Camenbert.
Neufchateler,
Coulomier.
Fromage de Brie,
do. de Lorraine,
Roquefort,
Gervais,
Edamer,
Emmenthaler,
Hohenburger,
Ramadouz,
Kräuterkäse,
Parmesankäse ete.
empfiehlt
WIh. Webek,
Hoflieferant. 111531
40 Pfa. per Pfund
ampfehlen
Schatz & Drexel,
Eliſabethenſtraße 66. 11185
235
2721
Groose Spech-Büchiuge
zum Roheſſen, ſowie
Geräncherte Lachsforellen
ſoeben eingetroffen bei
Carl Saltes,
Mathildenplatz 1. (1532
ſelegenhsitsFäulo.
Eine Partie modernster Wintor-
Häniel
M. 14 bis M 30
ſeitheriger Preis M. 20-40).
Eine Partie modernstor Regen-
Häntel
M. 10 bis M. 24
ſſeitheriger Preis M. 15-30).
Eine Partie modernster Helder=
8toſfs,
das vollſtaͤndige Kleid M. 5 -12.
Eine Partie prima Muokzeuge,
das Kleid M. 3-3½
Eine Partie waschächter feinſter
Schweizer und Elſäſſer
Dechen-Huttune
per Meter 48 Pf. (ſonſt 60-70 Pf.).
Eine Partie ſchwerer Winter=
Bukskins
ver Meter M. 5 ſſeither 6½ M.).
Eine Partie Einder-Mäntel
unter Koſtenpreiſen.
Eine Partie weisse Herrenhemden
und weisse Beidasken
unter Fabrikpreiſen.
54
Gll. G. Goyor,
Ludwigſtraße 6. 11533
Gohrolbvod
Carl Heyer & Co.
Vorräthig bei unſern bekannten Nieder=
(1060
lagen.
Neuen
Zuppen=Gummer
empfiehlt
2
Emanuel Fold.;
Mtuninu,
kreuzſaitig, Stutlgarter Fabrikal,
wird ſehr billig abgegeben. (1534
Näheres durch Herrn Carl Gauls.
86
billig kaufen well!
14
komme zu dem
4
WDAAIGU AUSVGBaUN
4
10 Schulſtraße 10,
wo nachfolgende Gegenſtände außergewöhnlich billig verkauft werden:
Herren, Damen- u. Kinder-Garderobe,
Stiefeln u. Wäsche. Sämmtliche
Ma-
nufactur- und Wesswaaren. Stoffe.
[11405
Schirme. Hüte ete. ete. ete.
CN
wAurhiazuml. Veremlet. m
17 Eliſabethenſtraße 17.
Zu noch nie dageweſenen billigen Preiſen empfehle:
Alle Sorten Pelzwaaren, Alle Sorten Shlipſe,
„ Fibzhüte,
„ Handſchuhe,
„
„ Mutzen,
„ Hoſentröger.
„
Mölstär-Edertem Cto-
J. B. d. Hooger,
Reürſchner und Mühenmacher.
Beſtellungen, Reparaturen und Umarbeirungen
prompt, raſch und billigſt.
(10103
Prämirt mit der Brouce=Medaille
auf der landwirthſch. Ausſtellung
Darmſtadt 1882.
WörrOhods,
Güße, große
Nöph
- Ab -s0heAwolsohen
Galberger Hirschey,
Französische Brünallsn,
Halienische Zuokerbirnchen,
Lochleigen,
Amerikanische Apiolspallen,
Dampfäpiel,
„
Hirabellen,
„
G. P. POI,
Bleichſtraße. 11260
Vorzügliches
Gauerkraut,
gebrühte & Salz-Bohnen,
Salz- & Hssig-Aurxom,
Preiselbeeren,
eigenes Fabrikat.
Phlllpp Wobor.
Carlsſtraße 44. 19774
Für Blutarme, Hagen. &
Hervenleidende,
wie ſchwächliche Kinder Medicinal=
Roth=
wein per Flaſche M. 1.-, naturrein, nur
zu haben bei M. W. Praſſel,
Rhein=
ſtraße 14, Chr. Schwinn,
Wilhelminen=
ſtraße und LobſteinK; Scholl,
Ludwigs=
ſtraaße 19.
[11535
„
G.
ine neue Leipziger
FosaUne
billigu vert. Näh.i d. Epp. (1536
2793
R 235
in großer Auswahl und zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
Tbeodor Sebud.
Ful. Sehhrsloho.
Jonaer Cervelatwurst,
„ Calami,
„ Hnackwürstehen 55V.
in friſcher Sendung erwartend, (11537
G. L. Kriegke.
Die Wagenfabrik
von
Baplist Röder in Hainz,
Große Bleiche 9,
empfiehlt
t607
Luxuawagen in großer Auswahl.
Dauerhafte
Fillssohuhvaaren
mit Filz= und Lederſohlen, ſowie die
be=
liebten Tuchſchuhe mit Holz genagelten
Sohlen, M.1. 40. Alle übrigen Herren=,
Damen= und Kinderſchuhe und
Stie=
feln billigſt.
[9688
L. Reilmann, Schulſtraße 6.
Friedriohsdorter
LwIOUPOh-
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſiets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 16784
RRRnnnRnraannn
Gtachelbeerwein
per Flaſche M. 2. 30.
Alsheimer Wein per Flaſche M.-70,
Lanbenheimer Wein, „ „ 1.10,
Forſter Riesling „
„ „ 1.35,
Bordeaux von M. 1. 15 bis M. 1.65,
Malaga, Cherry, Portwein, Marſala
per Flaſche M. 2. 20.
Tokayer per Flaſche M. 1. und M. 2.
v8auaa
48
G. Hie HxueGme,
„NNnurrrrannn,
W.
9
meuer Hrmte,
vorzügliche Qualitäten.
Carl Watzinger,
Thee= und Droquenhandlung,
Louiſeuplatz 4. (9603
46
4.
ERReNEASTAhs
halte fortwährend friſch im Ausſchnitt.
Lomis GGkst,
Ochſenmetzger,
Mathildenplatz. 11065
Holländische
Blumanzuisbehn,
als Eyacinthen, Tulpen, Croous eto.
zum Treiben in Toͤpfen und Gläſern,
ſo=
ſwie fürs freie Land bei
(9693
C. Völher,
untere Hügelſtraße Nr. 75.
eingetroffen.
Hobsloin & Soholl
am Ludwigsplatz. (1539
Lebende Reinhechte,
„ Karpfen,
Rheinſalm,
Turbots,
Seezungen,
Lachsforellen
„
Zander
Schellfiſche,
[1540
Cablian,
gewäſſerte Stockfiſche u. Labberdan.
„ Breſem,
Backfiſche.
in prachtvoller Frucht.
Philipp Wöber.
„
Carlsſtraße 24. 11541
Für den Verkauf des berühmten
Sohwsd. mykos
Erfriſchungs=Mundwaſſer und
ärztlich empfohlenes
Gurgel=
waſſer) werden unter ſehr
vortheil=
haften Bedingungen Depoſitäre
geſucht. — Offerten unter K o7043
an Maasenstein & Vogler,
[11512
Hamburg.
4
Einlegſchweine
bergſtraße 92.
zu verkaufen Feld=
[1543
8747) Wendelſaadtſraße Nr. 8
lzunächſt der Promenade) eine ſchöne
Par=
terre=Wohnung zu vermiethen,
enthal=
rend 5 Zimmer, ein Kabinet ꝛc., baldigſt
zu beziehen. J. Conr. Mahr, Stadtallee I.
11513) Gliſabethenſtraße 35 zwei
möblirte freundliche Zimmerchen, per
Mo=
nat 10 Mk. zu vermiethen.
11479) Bleichſtr. 5 Seitenbau ein
unmöblirtes Zimmer an eine ält. Perſon.
Ear
Nandocheiß.
PLilipp
Weber.
nach F. Soonneaken.
Mit dem 3. Decenber er. begint ein
nener Cursua derselben.
Honorar mühig. — Näheres in der
(1012
Expedition d. Bl.
Jaine Frau empfiehlt ſich im Aus= und
48 Ankleiden von Todten. Mühl=
ſtraße 28, Seitenbau, 1 Tr. hoch. 110280
[ ← ][ ][ → ]R 235
2723
Barr
Leter
des
0=
15½
nohnjährigen
Beslohens des Sualbauos
wird unter gütiger Mitwirkung von Mitgliedern des Großh. Poftheaters
Samstag den L. December 1883,
Beginn Abends 8 Uhr:
mit
A.
ſehenden Bildern und ſeſſhall
im Saalbam ſtattfinden.
Programm:
COVCrkr, ausgeführt von der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=
(Leibgarde MRegiments Nr. 115 unter Leitung des Herrn Muſikdirtctors Adam:
1. „Jubelonvertures von C. M. v. Weber.
2. „ Reigen ſeliger Geiſter und Furientanzu aus Orpheus von Chr. v. Gluck.
3. „Liebesduett; aus Act 1 der Walküre von R. Wagner.
4. „Ungariſche Rhapſodier Nr. 1 von F v. Liſzt.
Sodann in den Pauſen zwiſchen den einzelnen lebenden Bildern:
5. „Polonaiſer Nr. 2 von F. v. Liſzt.
6. „Fantaſie über ein Volkslied von Siegfried Ochs.
7. „Frühlings=Stimmen”, Walzer von Joh. Strauß.
B. LEBEnDk BIIDER, geſtellt von Herrn Proſeſſor Hermann
Müller, dramatiſch eingeleitet durch Frl. Anna Ethel, Frl. Johanna
Schneider und Frl. Ferdinande Schütky (Dichtung von Herrn
Gott=
fried Schwab II. in Beſſungen)
C. TEsrRAlL.
Billets für eine Perſon zu 2 Mt. 50 Pfg. für zwei Perjonen zu 4 Mk. 50 Pfg.
u. für dr.ei Perſonen zu 6 Mr. ſind bei den Herren Faiz (obere Rheinſtraße) und Pfeil
ſobere Eliſabethenſtraße), ſowie im Saalbaubureau bei Inſpector Belten zu erhalten.
W Der Eintritt iſt nur im Ballanzuge geſtattet.
Das Fest-Comite.
(11493
11546) Eine reinliche Frau für
Lauf=
dienſt g=ſucht. Zu e fr. Stiftsſtraße 43.
oooooooococoooosooooecoosooe
AnzGArUt
zu Weihnachten ein braves, ſolides
Mäd=
chen für Küche und Hausarbeit. 149=
C. v. Stein, Annaſtraße 24.
geoooooooocooooooooooooooode
11329) En braves Mädchen auf
Weihnachten geſacht. Näheres Expedition.
W
M
EN
Hin gewandter Herrſchaftsdiener wird
⁵4, geſucht. Näheres Exped.
[11410
Phrſtelle offen bei
Baptist Jos. Hermes,
Optiker und Mechaniker. 1547
rsriteme.
Hroßherzogliche Handelskammer
zu Carmſtabt.
[11544
Oeffentliche Sitzung.
Freitog den 30. November 1853. Abends 6 Uhr:
Tagesordnung:
1) Neue Einläufe.
2) Ergänzungswahlen für 1883.
3) Der Geſetzesentwurf, die Commanditgeſellſchaften auf Actien und die
Actiengeſellſchaften betreffend.
4) Die Verwendung arſenhattiger Farben in der Spielwaarenfabrikation.
Oeffentlichr Aufforderung.
Der Vorſtand des Geibel'ſchen Kranken= und Sterbekaſſe=Vereins für
Dormſtadt und Beſſungen erlaubt ſich an alle Arbeiter die Aufforderung zu
rich=
ten, weiche nach dem „neuen Krankenkaſſengeſetz; verpflichtet ſind einer freien oder
einer Zwangskaſſe beizutreten und, welche die ſtatutenmäßige Eigenſchaft beſitzen, daß
ſie ſich alsbald bei dem Präſident Herrn B. Emmel oder bei einem der
Vorſtands=
mitglieder anmelden, da es nun jetzt die höchſte Zeit iſt, wenn ſi= nicht einer
Zwangs=
kaſſe zufallen wollen. Aufnahmsfähig ſind alle geſunden Arbeiter von 16 Jahren an
ſobald ſie für Lohn in der Lehre oder ſonſt als Arbeiter beſchäftigt ſind, und bis
zum 45. Lebensjahre.
[1545
Welhnaohls.
Vorloosung
des
Darmſtädter Gewerbehalle-
Vereins ſe. G.)
Ziehung am 20. December d. J.
Hauptgewinn:
hochfeine Salonzimmer=Einrichtung.
Im Ganzen 360 Gewinne i. W. von
M. 7800. — Looſe M.1 zu beziehen
durch L. F. Ohnacker in Darmſtadt und
in der Expedition d. Bl.
[10565
Bücherſchrank
zu kaufen geſucht. Offerten mit
Preisan=
gaben unter F. M. an die Exped.11485
4 in Gymnaſiaſt, der Oberſecundg oder
deo Prima, der ſich durch Abſchreiben
⁄, etwas verdienen will, wird geſuckt.
Wo? ſagt die Exped.
[11548.
On eine Dame oder Herrn iſt in einer
(L gebildeten Familie ein hübſch möblirtes
Zimmer zu 10 M. monatiich zu
vermie=
then. Näheres bei Frau Franck, C.
ſino=
ſtraße 2.
(11416
ſEine perſete Kleidermacherin empfiehlt
E, ſich geehrten Familien für Arbeiten in
und außer dem Hauſe. Gefällige Anfragen
Hofſtallſtraße 6, 1. Stock rechts (1549
ſHine tüchtige Kleidermacherin empfieht
des ſich den geehrten Herrſchaften im
An=
fertigen von Coſtümen, ſowie im Umändern
aller vorkommenden Damengarderoben in
und außer dem Hauſe bei billigſt geſtelltem
Preis. Näheres Niederramſtädterftraße 58
im 3. Stock.
[11495
(rockenes ſchönes Birnbaumholz
T. Dielen zu laufen gejucht.
in
Hohler Weg Nr. 9.
[11650
[ ← ][ ][ → ] 3724
R. 235
Damenverein der Kleinkinderſchule
Ad Darmstadt.
Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe beſuchen,
befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln haben, und
werden wir gülige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen, Kleidchen,
Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6=jährige Kinder paſſend ſind,
dankber entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts Anderes beſtimmt
wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau von Hombergk
zu Vach, Hügelſtraße 65, Fräulein Caroline Baur, Pomenadeſtraße 53, Fräulein
Magdalene Hoffmann, Caſinoſtraße 2. Frau Rentner Jordis, Saalbauſtraße 11, Frau
Kaufuann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin in der Kleinkinderſchale
Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner Wilh. Schwab gen., Rheinſtraße 29.
Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
11555
Ro
GvUt eLurndt.
Rheinſalm,
Aal,
Hechte.
Seezungen,
Zander,
Karpfen,
Schellfiſche,
Backfiſche,
Auſtern,
friſch gewäſſerten Labberdan
und Stockfiſch.
hobr. Hösingor,
(11554
Hoflieferauten.
Prokestanten-Verein zu Darmstadt.
Montag den 3. December, Abends 8 Uhr,
im grossen Saale des Darmstädter Hofes.
Vortrag
des Herrn Prof. Dr. Mehlhorn aus Heidelberg über:„Luther und Zwinglis.
Der Einteitt iſt für Jedermann frei.
Der Vorstand. 155
Ein blindes, altersſchwaches (Jie gegen Fräulein Marg. Eßlinger
5 Pinſcher=Hündchen hat ſich L von mir geſchehenn Aeußerungen
ExA am Sonntag Abend in der ſwerden, als unbedacht ausgeloßen, hiermit
unteren Heinrichſtraße verlaufen. Wer es= zurückgenommen.
Darmſtadt, 28. November 1883.
zurückbringt, oder Auskunft über ſein
Ver=
bleiben geben kann, erhält eine gute Be=
Elise Vtendörfer. (1553
lohnung. Heinrichsſtr. 105, 11 Stock(11431
Specialarzt Dr. msd. Heyer,
11496) Verkäufe und Verpachtungen,
Betheiligungen, Stellen=Pakanzeu ete.
wer=
den am ſicherſten durch Annoncen in
zweckent=
ſprechenden Zeitungen zur Kenntniß der bez.
Reflektanten gebracht; die einlaufenden Offerten
werden den Inſerenten im Original zugeſandt.
NähereAuskunft ertheilt die Annoncen=Expedition
von Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M., Roßmarkt
Nr. 3. Vertreter in Darmſtadt: Herr J. 9.
Schröder.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 30. November.
9. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Götz von Berlichingen.
Schauſpiel in 6 Aufzügen von Goethe.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntag 2. December.
Abonnement, suspendu.
Zum erſten Male:
Die Ealküre.
G800000000000000000000000000
ous. E. de Tustey, B. s L., va
ML commene-r, lesoir de 7 8heures
un cours de bittérature frangaiso.
G’adresser Martinstrasse 2o. (1552
c00000000000000000000000000
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
Erfolge.
Erſter Tag aus der Trilogie „Der Ring des
Nibelungen; in 3 Aufzügen von Rich. Waguer.
Die für die hieſige Aufführung beſonders
ein=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem gerichteten Tertbücher ſind nur an der Kaſſe des
[11415 Großh. Hoftheaters zu haben. Preis 60 Pf.
Darmſtadt, 30. November.
Deutſches Reich. In der Audienz. welche S. M. der Kaiſer dem
Präſidium des preußiſchen Abgeordnetenhauſes am Dienstag ertheilte,
ſprach der Kaiſer ſeine beſondere Befriedigung darüber aus, daß es ſeit
Jahren zum erſten Male wieder gelungen ſei, einen Etat ohne Deficit
und mit erheblichen Ueberſchüſſen vorzulegen. Bezüglich der
auswärti=
gen Lage erklärte der Kaiſer die Erhaltung des griedens zur Zeit für
geſichert, und hätte ſich zu ſeiner beſonderen Freude namentlich das
Verhältniß zu Rußland in glücklichſter Weiſe geſtaltet.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat am Dienstag nach zweitägiger
Debatte die erſte Leſung des Etats zu Ende geführt. Wie üblich, ſo
wurden auch diesmal allerhand Dinge in die Debatte hineingezogen,
welche gerade nicht in eine Budgetdebatte gehören. Co ſchweiften die
Redner des Centrums, die Herren Windthorſt, v. Schorlemer=Alſt und
Mooren immer wieder auf das längſt abgegraſte Gebiet des
Cultur=
kampfes ab und der letztgenannte Abgeordnete verlangte geradezu die
unbedingte Aufhebung des Culturkampfes im Sinne des Centrums.
Im Uebrigen hatten die elericalen Redner an dem Budgetentwurf des
Finanzminiſters Scholz vielerlei auszuſetzen und auch Rickert von Seiten
der Seceſſioniſten und der fortſchrittliche Abgeordnete Büchtemann griffen
den Budgetentwurf lebhaft an, wobei Herr Rickert zugleich die geſammte
Wirthſchaftspolitik des Reichskanzlers abfällig kritiſirte, während Herr
Büchtemann ſich mehr gegen das Eiſenbahnſyſtem der preußiſchen
Re=
gierung wendete. In etwas gemäßigterer Form opponirte Abg.
v. Benda (nationalliberal) gegen das Finanzexpoſe des Herrn Scholz
und erklärte, er und ſeine Freunde könnten nicht für preußiſche
Bedürf=
niſſe ,einen Wechſel auf das Reich ziehen'. Unbedingte Zuſtimmung
fanden die Ausführungen des Finanzminiſters von Seiten des
conſer=
vativen Führers v. Minnigerode, welcher ſich namentlich befriedigt über
die günſtige Finanzlage Preußens ausſprach. Ihm ſecundirte am
Dienstag ſein Fractionscollege Prof. Wagner, welcher u. A. auch die
Capitalrentenſteuer energiſch vertheidigte und bemerkte, es könne ſich
hierbei nur um eine ſtärkere Heranziehung des beweglichen Vermögens
handeln, welches gegenüber dem Grundbeſitz im Vortheil ſei. Die
Bauern litten nicht durch landwirthſchaftliche Schutzzölle, ſondern durch
jüdiſche Auswucherungt Weiter ſagte Wagner, bezugnehmend auf eine
Bemerkung Schorlemer's, es ſei verdammte Pflicht und
Schuldigkeit=
der Katholiken, das Vaterland im Nothfalle zu vertheidigen und forderte
ſchließlich das Haus auf zur Bildung zweier Parteien, einer rechten,
welche Bismarck folge, und einer ſeceſſioniſtiſch=fortſchrittlichen. Nach
einigen Schlußbemerkungen des Finanzminiſters wurden wie gewöhnlich
verſchiedene Theile des Etats der Budgetcommiſſion überwieſen; am
Mittwoch begann das Haus die erſte Berathung der Vorlage, betreffend
die Verſtaatlichung weiterer Privatbahnen. Bei dieſer Gelegenheit
erklärte Miniſter Maybach, zu den weiteren Verhandlungen über
die Eiſenbahnfragen werde noch Gelegenheit gegeben werden bei
den dem Hauſe hoffentlich bald zugehenden Vorlagen, betreffend
den Ausbau des Eiſenbahnnetzes und beſſere Einrichtung und
Aus=
rüſtung des vorhandenen Staatseiſenbahnnetzes, vielleicht auch bei der
Vorlage, welche den Erwerb einiger anderer Privatbahnen umfaſſen
wird, die in der heutigen Vorlage noch nicht benannt ſind. Der
Mi=
niſter kündigt ferner eine Vorlage wegen Vermehrung der
Verkehrs=
mittel und des Waggons=Baues an und glaubt, der Ueberſchuß der
Eiſenbahnverwaltung für das laufende Jahr werde wahrſcheinlich
20 Millionen betragen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Spannung zwiſchen Magyaren und
Croaten wird demnächſt äußerlich wieder ausgeglichen ſein. Der officiöſe
„Peſti Naplo” meldet auf das Beſtimmteſte, daß die Ernennung des
Feldzeugmeiſters Philippovies zum Banus von Croatien in dieſen Tagen
erfolgen und daß dann gleichzeitig auch der Ausnahmezuſtand in Croatien
ſoll aufgehoben werden Die Ernennung Philippovies zum Banus
(Statthalter) von Croatien bedeutet einen offenbaren Rückzug der
ungariſchen Regierung in der eroatiſchen Frage, denn Philippovies hat
die Uebernahme dieſes Poſtens von gewiſſen Zugeſtändniſſen der Peſther
Regierurg abhängig gemacht. Ob nun hiermit aber alle Differenzen
zwiſchen Ungarn und Croatien für die Zukunft beſeitigt ſind, iſt noch
ſehr zweifelhaft.
Univerſitätsdirector Wedl in Wien erklärte am 28. d. einer um
Zurücknahme ſeiner Demiſſion bittenden Studenten=Deputation, er müſſe
auf dem nur aus Geſundheitsrückſichten erfolgten Rücktritt beharren,
dankte für die ihm entgegengebrachte Sympathie und Vertrauen, und
erſuchte die Studenten, Demonſtrationen zu vermeiden, da ſonſt die
Schließung der Univerſität erfolgen könnt.
Frankreich. Aus Regierungskreiſen wird verſichert, daß die dem
Präſidenten Greoy zugeſchriebene Abſicht, ſich im nächſten Monat nach
Madrid zu begeben, um den Beſuch des Königs Alfons in Paris zu
erwidern, jeder Begründung entbehrt. Es wäre den Spaniern wohl
auch ſchwer geworden, den Präſidenten der franzöſiſchen Republik in
paſſender Weiſe zu empfangen.
Die Nachricht, daß die franzöſiſche Regierung die Vermittlung
Eng=
lands angenommen habe, wird von der „Republique frangaiſe= und dem
„Voltaire; als unrichtig erklärt, mit dem Hinzufügen, daß England eine
ſolche Vermittlung niemals angenommen hat.
Die von dem „Journal officiels veröffentlichte Aufhebung des
Decrets, durch welches die Einfuhr von amerikaniſchem Salzfleiſch ver=
58
2es
boten war, ſcheint durch den größeren Bedarf für Proviantirungszwecke
veranlaßt zu ſein.
Die Tonking=Commiſſion theilte den Blättern am 27. folgendes
Protokoll mit: „Die Commiſſion hat heute von 9 bis ½ Uhr Sitzung
gehalten. Nach einer langen Discuſſion vertagte ſie ſich auf morgen
früh, um den Conſeilpräſidenten und den Kriegsminiſter zu hören
Aus den am 28. ſtattgehabten Verhandlungen der Tonking=Commiſſion
mit Ferry und Peyron reſultirt, daß China den Frieden zu erhalten
wünſcht, aber einen Angriff der Franzoſen auf Bac=Ninh, welches den
Schlüſſel des chineſiſchen Reichs bildet, Widerſtand leiſten will. Die
letzte, vom 17. d. M. datirte Depeſche Courbet's conſtatirt die
Con=
centrirung der Truppen zum Angriff auf Bac=Ninh; ſeitdem iſt keine
weitere Nachricht eingegangen. Es heißt, die Commiſſion würde ſich
darauf beſchränken, die Bewilligung eines Credits vonzo Millionen zu
be=
antragen und weitere Bewilligungen von den eingehenden Nachrichten
abhängig zu machen.
Am 27. d. brach in Roubaix in einer Tuchfabrik, welche 1500 Arbeiter
beſchäftigt, Feuer aus, welches ſich auf eine benachbarte bedeutende
Fabrik verbreitete und das ganze Stadtviertel bedroht. Das Feuer
dauerte um 10 Uhr Nachts noch fort. Der bisherige Schaden beträgt
bereits mehrere Millionen.
England. Aus Portsmouth wird gemeldet: „Die Truppen=
Transportſchiffe „Italys und „Hankow”, welche nach Alexandrien
ab=
gehen ſollten, um die Ueberführung des zur Rückkehr beſtimmten
Militärs zu bewerkſtelligen, haben Gegenordres erhalten und ſegeln
nicht ab. Dagegen heißt es, daß das Transportſchiff „Pornah:
dem=
nächſt mit 800 Mann nach Alexandrien auslaufen wird:
Italien. Der Herzog von Caſtelmonte, welcher ſ. Z. von Räubern
bei Trapani in Sicilien gefangen genommen wurde, iſt nunmehr gegen
ein Löſegeld von 150,000 Lire in Freiheit geſetzt worden.
Spanien. König Alfons und der deutſche Kronprinz ſind am
27. Abends von Toledo nach Madrid zurückgekehrt und beſuchten noch
die Opernvorſtellung. Am 28. fand anläßlich des Geburtstags des
Königs großer Empfang und Abends Concert ſtatt.
Caypten. Aus Kairo wird berichtet, daß auf eine Aufforderung
Baker Paſcha's die Mehrzahl der türkiſchen Officiere nun doch eingewilligt
hätten, ihn nach dem Sudan zu begleiten.
Der Khedive nahm die Reone über die Truppen ab, welche am
27. nach Suakim abmarſchiren ſollten. Dieſen ſollen am Donnerstag
und Sonnabend weitere Abtheilungen folgen.
Nord=Amerika. Am 26. November 1783 verließen die engliſchen
Truppen auf immer New=York und wurde die hundertjährige
Wieder=
kehr dieſes für die Union denkwürdigen Tages am Montag in New=York
durch einen großartigen Umzug zu Lande und Parade der Schiffe
ge=
feiert. Am Abend fand aus gleichem Anlaß die Enthüllung der
Waſhington=Statue ſtatt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Steuer=
commiſſuͤr des Steuercommiſſariats Offenbach Steuerrath J. H. Balzer
das Ritterkreuz 1. Kl. des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmüthigen,
dem Gefangenwärter am Haftlocale zu Reinheim J. H. Kleinſchmidt
das allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für fünfzigjährige treue
Dienſte; dem Secondlieutenant im 3. Infanterie=Reg. Nr. 117 Hermann
Schimpff II. und dem Secondlieutenant im 4. Infanterie=Reg. Nr. 118
W. Weinert das Ehrenzeichen für Verdienſte während der Waſſersnoth
1882183 und dem K. K. Oeſterreichiſchen Hauptmann a. D. Fr. Heyer
v. Roſenfeld das Ritterkreuz 2. Kl. des Ludewigs=Ordens verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den außerordentl.
Profeſſor Dr. J. Schmidt zu Halle zum ordentlichen Profeſſor an der
philoſophiſchen Facultät der Landesuniverſität, insbeſondere für das
Lehrfach der claſſiſchen Philologie, ernannt und in der gedachten
Eigen=
ſchaft berufen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Protokolliſten
und Regiſtraturgehülfen bei dem Oberconſiſtorium E. Gerhardt den
Charakter als „Buchhalter= und dem Maler A. Becker zu Düſſeldorf
den Charakter als „Profeſſorn verliehen.
K. Die erſte Aufführung der „Walküren, welche Sonntag den
2. December außer Abonnement in Scene gehen wird, dürfte inſofern
noch einen beſonderen Reiz auf das kunſtliebende Publicum unſerer
Stadt ausüben, als es dem Director des Hoftheaters gelungen iſt,
Herrn Anton Schott für dieſe Vorſtellung zu einem einmaligen
Gaſtſpiel zu gewinnen, bei welchem derſ gefeierte Sänger die Partie
des „Siegmund= ſingen wird. Trotz erhöhten Preiſen darf wohl mit
Sicherheit auf ein ausverkauftes Haus gerechnet werden.
E. Concert von Anton Schott. Es iſt nicht zum erſten Male,
daß unſerem muſikliebenden Publikum Gelegenheit wurde, Herrn
A. Schott als Concertſänger zu hören. Es war vor zwei Jahren, als
der geſchätzte Künſtler in einer Sonntagsmatinée zum Beſten der Wiener
Verunglückten concertirte. Auf der Bühne wie im Concertſaal wußte
er ſich die Herzen im Sturme zu erobern, und ſein jetziges Auftreten
konnte die damals empfangenen Eindrücke nur befeſtigen.
Welche Lieder Anton Schott auch immer wählen mag, ob das
ſeu=
rige „Wohlauf noch getrunken ." oder das tief elegiſche: „O ſieh mich
nicht ſo lächelnd an . „, ſtets wird jein Vortrag von zündender Wir=
2726
P. Löh.
kung auf die Herzen der Hörer ſein. Und dennoch gibt es ein Gebiet,
das ſeine eigentliche Heimath iſt, eine Heimath, die er nur mit wenigen
aottbegnadeten Künſtlern theilt, - das iſt die Wiedergabe Wagner'ſcher
Compoſitionen. Wie ſtürmiſch jubelnd klang nicht der herrliche Geſang:
„Winterſtürme wichen dem Wonnemond=..., ſiegender Lenz und heroiſche
Liebe reichen ſich in demſelben die Hand. Selbſt der, welcher das
muſikaliſche Drama „Walküren nicht kennt, muß nothwendig aus dieſem
Vortrag des Liebesliedes ein Verſtändniß für die großartige Anlage des
Ganzen gewinnen. Zuerſt fließt das Lied leicht und duftig dahin, von
SCatz zu Satz immer mächtiger anſchwellend, um ſich endlich in den
jubelnden Ruf: „Vereint ſind Liebe vrd Lenzi, zur heroiſchen Macht zu
ſteigern. Der muſikaliſch Gebildete weiß, welch umfaſſendes Studium
und welchen bedeutenden Kraftauſwand gerade der Vortrag dieſes
Siegmundsgeſanges erheiſcht; wir können es daher dem Sänger nicht
hoch genug anrechnen, daß er am Schluſſe nicht nur dies Lied
wieder=
holte, ſondern auch noch den herrlichen „Scheidegeſang
Lohengrins=
einlegte.
Auf einer hohen Stufe ſteht das Violinſpiel des Herrn Sahla;
dieſem feinen, durchdachten und ſeelenvollen Vortrag könnte man
ſtun=
denlang lauſchen. Aeußerſt ſympathiſch berührte uns auch das
geſchmack=
volle Clavierſpiel des Herrn Weingartner. Wenn ein Künſtler
ſeine eigene Compoſition vorträgt, wird ſich Form und Inhalt wohl am
ſchönſten decken. Der Großh. Hof beehrte das Concert mit ſeiner Gegenwart.
K. Das dritte Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzogl. Hofmuſik findet Montag den 3. Dec.
im Saalbau ſtatt. Wir wir ſchon jüngſt in einer Notiz mittheilten,
hat den vokalen Theil des Programms Herr Concertſänger Auguſt
Ruff aus Mainz übernommen und dürfte durch die Mitwirkung dieſes
vorzüglichen Künſtlers letzteres eine beſondere Anziehungskraft ausüben.
Herr Ruff wird das Frühlingslied aus Wagners „Walküres, „Vorſatz”
von Laſſen, ſowie die As=dur Arie des Adolar aus Webers„Curyanthe”:
Wehen mir Lüfte Ruhs, zum Vortrag bringen. Der Schwerpunkt der
übrigen Programmnummern liegt diesmal im orcheſtealen Theil welcher
ebenfalls höchſt künſtleriſch werthvolle und intereſſante Muſikſtücke
ent=
hält, nämlich Haydn's liebliche Es-dur- und Johannes Brahms:
grandioſe Cmoll-Symphonie, ferner Hector Berlioz; Ouvertüre „
Rö=
miſcher Carneval= Letztere geht dem zweiten Akte des dramatiſchen
Werkes „Benvenuto Cellini” voraus und iſt in Inhalt und Form zu
den vornehmſten Erzeugniſſen des genialen Franzoſen zu zählen.
4 Nach angeſtrengter, nahezu viermona licher Thätigkeit iſt der große,
von der letzten Ueberſchwemmung herrührende Kolk bei Lampertheim,
der an ſeiner tiefſten Stelle 52 Fuß maß, nunmehr geſchloſſen. Wie
wir hören, waren hierzu beiläufig 36,000 Kubikmeter Erde. vorwiegend
Rheinkies, erforderlich, und wird der Geſammtkoſtenauſwand etwa
70,000 Mark betragen.
— Die Errichtung einer Zahnradbahn von Asmannshauſen
nach dem Niederwalde wurde am 27. November an Herrn G. Krahs
von Antwerpen, Gutsbeſitzer in Asmannshauſen, vergeben. Die Bahn
ſoll am 1. Juni 1884 dem Betriebe übergeben werden. Asmannshauſen
wird im kommenden Jahre eine Dampfſchiffſtation.
Mainz, 20. Nov Dem „. J. zufolge haben in der geſtern
Abend abgehaltenen Sitzung die Stadtverordneten gegen 1 Stimme
den Beſchluß gefaßt, das ſeither in den Händen der „Badiſchen
Ge=
ſellſchaft fur Gasbeleuchtung: (Gebrüder Puricelli) befindliche
Gaswerk mit Ablauf der Pachtzeit - 31. Januar 1885 - m eigenen
Betrieb zu übernehmen.
Die Stellung und Bedeutung der=Walküre” im Wagner'ſchen
Nibelungen=Cyelus.
B Auf der „Walküren beruht ſtreng genommen das Verſtändniß
der ganzen Tetralogie. Sowohl rückwärts auf die Vorgänge im,
Rhein=
golde, wie vorwärts auf die Ereigniſſe im „Siegfried= und in der
„Götterdämmerung: deutet dies muſikaliſche Drama. Aus dieſem Grunde
werden Erſtlings=Juſcenirungen der Tetralogie meiſt mit der „
Walküre=
eröffnet. Um das tragiſche Ende der Götterdämmerung; das ſich im
Vorſpiel „Rheingold: bereits mahnend ankündigt, aufzuhalten, zeugte
Wotan ſich die tapferen Töchter, die Walküren, unter ihnen Brünhilde,
mit Erda ſelbſt, der allwiſſenden Erdmutter, die ihm zuerſt von der
Götter Ende geſprochen und ihn gewarnt vor dem Beſitze des
Unglücks=
reifs. Wotaus Beziehung zur Erda iſt rein ſymboliſch aufzufaſſen.
Wotan repräſentirt den Willen, ſie das Wiſſen der Welt. Der
Wille zwingt die Einſicht in ſeinen Dienſt. Die Walküren ſollen dem
Gott wirkſamen Beiſtand leiſten im Kampf gegen die feindlichen Mächte,
die vor der Hand nur durch Verträge zum Frieden genöthigt ſind. An
den aus dem Rheingold geſchmiedeten Ning kuüpft ſich die Herrſchaft
der Welt (die weltbezwingende Macht des Goldes ſoll dadurch
verſinnbildlicht werden, - nur die Liebe kann den Cgoismus ſolcher
Herrſchaft brechen). Dieſen Reif hütet Fafner der Drache; aber der
liſtige Zwerg Alberich, der ins Dämoniſch=Cataniſche verkehrte Wotan
trachten gierig nach dem Beſitz des Ringes. Ein Held iſt nothig, der,
von den Göttern in keiner Weiſe unterſtützt, aus eigner Kraft den
Drachen erſchlägt und des Ringes ſich bemachtigt. Zu dieſem Zweck,
um den freien Helden zu gewinnen, zeugt Wotan mit einem
Menſchen=
weib das Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde. Die Tochter
perfiel als Gattin ihrem Räuber Hunding; der Sohn erſtarkte unter
Feinden und Stüͤrmen zum gewaltigen Manne. Doch auch er iſt nicht
der freie Held, ſondern ſteht unter dem Banne des Fluches. Flüchtig
vor Hunding, findet er in deſſen Hauſe die Schweſter und zugleich das
rettende Schwert Nothung, das ihm einſt Wälſe, der Vater, in höchſter
Noth verheißen hat. Die Wälſungen beide, Bruder und Schweſter,
ver=
binden ſich zur Rettung ihres Geſchlechts zu bräutlichem Bunde.- Nur
ein auf Oberflächlichkeit beruhendes Unverſtändniß der ſo klar an den
Tag tretenden Grundidee Waguers konnte Anſtoß an dieſem Verhältniß
nehnen, in welchem der Lebensnerv der ganzen dramatiſchen Entwickelung,
der Augelpunkt des philoſophiſchen Gedankens der Dichtung liegt. Ganz
abgeſehen davon, daß die Mythe es iſt, welche dem Dichter das
Her=
tammen Siegfrieds fertig an die Hand gab, hat Wagner dieſem
Ver=
hältniß die ſinnigſte Deutung und eine echt künſtleriſche Weihe gegeben,
daduich, daß er in dem tragiſchen Widerſpruch von der Liebe, wie ſie
ich einzig auf das Bedürfniß des Herzens gründet, und dem äußeren,
ſtarren Geſetze die Nothwendigkeit der Vermichtung der Welt begründet
ſindet, welche Nothwendigkeit nur dann entfallen würde, wenn eine
Ver=
ſöhnung und Verklärurg dieſes Verhältniſſes möglich wäre, in welcher
den beiden ſich widerſprechenden Factoren, Geſetz und Neigung, Rechnung
getragen würde, eine Verſöhnung und Verklärung, wie ſie in Siegfried
und Brünhilden ſchließlich vollzogen wird. - Fricka, die Huterin
der Ehe, die Vertreterin der Gewohnheit, Sitte und Convenienz, verlangt
zornig von Wotan die Beſtrafung des Wälſung. Der Gott muß ihrem
Verlangen willfahren, denn nur auf „Verträges ſtützt ſich ſeine Macht;
er muß dem ſchuldigen Helden ſeinen Schutz entziehen, und mit
entſetz=
lichem Fluche bezeichnet er, der nun ſelber der Götter Ende herbeiwünſcht,
den Sohn des Alberich, den Nibelungen Hagen, zum vernichtenden
Erben der Welt. Wie Wotan ſich den Sohn erſtrebte, der das Werk
der Erlöſung durch den Gewinn des Ringes vollbrächte, ſo ſah auch
Alberich nach einem Erben der Welt, freilich im entgegengeſetzten Sinne,
aus. Durch die Macht des Goldes gewann er ihn von der Frau des
Rheinkönigs Gibich. Brünhilde ſteht von den Töchtern der Erda
Wotans Herzen am nächſten; ſie beſitzt das Wiſſen der Mutter, mit ihr
geht der Vater ſtets zu Rath, ſie kennt alle ſeine Gedanken über das
Götter= und Weltenſchickſal. Nach Wotans Willen ſoll Brünhilde dem
Siegmund den Tod verkünden. Aber, wie ſie ihn ſieht, flüchtig vor
Hunding, mit dem matten, verzweifelnden Weibe, das er ſo innig liebt,
da beſchließt ſie im heftigſten Sturme des Mitgfuhls, ihn zu retten.
Der Kampf mit Hunding beginnt: Brünhilde beſchirmt den Wälſung,
aber an des Gottes himmliſchem Speere, den der Zürnende zwiſchen die
Kämpfenden ſtreckt, zerſplittert Siegmunds, ſelbſt göttliches Schwert,
und er fällt von Hundings Streiche. Die Walkure bietet ſich Wotans
Strafe dar, nachdem ſie Sieglinden zur weiteren Flucht ihr Roß und
die Stücke des Stegmundsſchwertes übergeben. Sein liebſtes Kind muß
der unfreie Gott auf dem Felſen in Schlummer bannen, bis ein Mann
am Wege ſie findet, weckt und gewinnt. Nur das Eine erfleht ſich die
Jungfrau vom ſtrafenden Vater, in weitem Umkreiſe mit verzehrenden
Flammen ihre Schlummerſtatt zu umziehn, daß er, der ſie weckt, nur
der furchtloſe Held ſein könne, als den ſie den „Siegfried” ſich
er=
hofft. Es iſt vorzugsweiſe die Geſtalt der Brünhilde, welche den
Zu=
ſammenhang aller Theile der Tetralogie vermittelt; ſie bringt das große
Thema von der Götterdämmerung zum befriedigenden Abſchluß, indem
durch ihre freie That die erlöſende Macht der Liebe zur weltbefreienden
Aeußerung gelangt.
Literariſches.
— Der geſchulte Kaufmann von Alb. Seldis. 20 Vogen 8.
Preis 3 Mk. Verlag von Otto Dreyer, Berlin W. Auch durch jede
Buch=
handlung zu beziehen. - Eine 42jährige Erfahrung im kaufmänniſchen
Leben iſt in dieſem Buche niedergelegt, und auf allen Gebieten des Handels
ſindet der Leſer kenntnißreiche Belehrungen, wie ſie nur die Praxis mit ſich
bringt. Das Buch iſt eine Lebensmitgabe für den jungen Kaufmann und
Uhrt ihn ein in die geiſtige Bedeutſamkeit des Handels und Weltenverkehrs.
Als Geſchenk ſehr geeignet.
„ Die phrenüiſche Halbinſels vor Prof. Dr. Moritz
Will=
komm. Das auf 3 Bände angelegte Werk bildet einen Theil der deutſchen
Univerſalbibliothek „Das Wiſſen der Gegenwart!, die bekanntlich mit einer
vollſtändigen Darſtellung Auſtraliens das Gebiet der Länder= und Völkerkunde
erfolgreich betreten hat. Der erſte Band des Willkomm'ſchen Werkes betitelt
ſich: Phyſiſche Darſtellung der Halbinſel und Schilderung von Portugal.”
Das Buch, dem 26 Vollbilder und 14 in den Text gedruckte Abbildungen
landſchaftlichen und figuralen Characters beigegeben ſind, iſt ein äußerſt
ſchätzbarer und nützlicher Beitrag zur Länder= und Völkerkunde.
.
Tages=Kalender.
Freitag 30. November: Verſammlung des Localgewerbvereins (Pr inz
Carl.) — Oeffentliche Sitzung der Großh. Handelskammer.
Samstag 1. December: Concert des Männergeſangvereins (Traubel.-
Feier des zehnjährigen Beſtehens des Saalbaues (Concert mit lebenden
Bildern und Feſtball)
Montag 3. December: Drittes Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik (Saalbau). — Vortrag im
Pro=
teſtanten=Verein (Darmſtädter Hof).
Mittwoch 4. Dec.: Generalverſammlung des Gartenbauvereins (Saalbau),
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofhuchdruckerei=