Wonnementspreis
viertehährlich 1 Marl 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck Poſtaufſchlag
(rag= und AnzeigebCatt.)
Iuſerate
Andemangenommen nDernſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blbßer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
3hUUNuIEs EMerhattünhroidtt. „ aa urnnsaauun
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 2u. October.
N 208.
1883.
Gefunden: 1 brauner Regenſchirm. 1 ſchwarzer Regenſchirm. 1 desgl. 1 desgl. 1 Hohlſchlüſſelchen. 1
Sackportemon=
naie mit Inhalt. 2 Pferdemarktlooſe. 1 Paar graue baumwollene Kinderhandſchuhe. 1 goldenes Medaillon.
Verloren: 1 ſilbernes Kettenarmband.
Entlaufen; 1 weißer Pudel.
Darmſtadt, den 22. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Kgl. Regierung von Ober=Bayern, Kammer des Innern zu München, vom 9. October 1883
iſt auf Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Socialdemo=
kratie das 8 Druckſeiten umfaſſende Flugblatt mit der Ueberſchrift: „Münchener Ocoberfeſt 1883, das Pferderennen;, nach
8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, am 22. October 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(10256
B e k a n n t m a ch u n g.
In der Nacht von Mittwoch den 24. auf Donnerstag den 25. d. Mts., Abends 8½ bis früh 2 Uhr, werden die
Straßenwaſſerleitungen von dem Hauptrohr der Waſſerleitung abgeſtellt.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß für alsbaldige Oeſſnung der Straßenleitungen im Falle
etwa eintretender Feuersgefahr geſorgt iſt.
Darmſtadt, am 25. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
10257
B e k a n n t m a ch u n g,
die Vertheilung des Stiftungsholzes betreffend.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Polizei=Reviere 1-IV (im Rathhaus, im Jägerthorgebäude, im
Großh. Gefängniß und Wilhelminenſtraße 35) von dem Großh. Polizeiamte dahier beauftragt worden ſind, die Anmeldungen
zu dem von uns demnächſt zu vergebenden Stiftungsholze entgegen zu nehmen. Die Anmeldungen ſind bei den gedachten
Dienſtſtellen in der Zeit vom 22. bis einſchließlich 27. October d. Js., Vormittags von 9-11 und Nachmittags von 3-5 Uhe,
vorzubringen.
Darmſtadt, den 18. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
40091
B e k a n n t m a ch u n g.
Aus der unter ſtädtſcher Verwallung ſehenden Dorothea Georg=Stiſlung ſind vom laufenden Etatsjahre an bis auf
Weiteres 3 Unterſtützungen von je 100 Mark per Jahr zu vergeben.
Die Unterſtützungen ſollen nach den Stiftungsbeſtimmungen als lebenslängliche Beihülfe und nur an vater= und mutterloſe,
lorperlich gebrechliche, vermögensloſe, ledige und alleinſtehende Darmſtädter Bürgerstöchter vergeben werden, die ſich weder
bei Verwandten noch Freunden auf halten, ehrbar und unbeſcholten ſind und ſich redlich ernähren.
Die Unterſtützungen kommen halbjährlich postnumerando zur Auszahlung.
In Falle der Verheirathung hören ſe auf, und lönen auch eingezogen werden, wenn die Unterſtüten leinen ehrbaren
Lebenswandel führen.
638
[ ← ][ ][ → ] 2376
M 208
Nach Vorſtehendem berechtigte Bewerberinnen wollen ihre Geſuche, in welchen die einſchlägigen Verhältniſſe genau
anzu=
geben und die Angaben, ſoweit möglich, durch Zeugniſſe zu belegen ſind, bis längſtens Samstag den 27. d. Mts. bei uns
einreichen.
Darmſtadt, den 15. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
110933
Das HI. und IV. Ziel der 1883ſ84er Commnnal= und Kirchenfteuer iſt
4.) bei Vermeidung der Mahnung ꝛc. bis zum 5. November l. J3. in den
Vormittagsſtunden von 8-12 Uhr, zur Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, am 22. October 1883.
Kriegk, Stadtrechner.
(10261
Verſteigerung von Waldſtreu.
Es werden verſteigert:
1) Donnerstag den 1. November l. 33., Vormittags 9 Uhr,
am Forſthaus Eiſernhand:
das Laub von den Wegen und Waldanlagen in der Forſtwartei Traiſa, ſowie das
Schilfrohr aus dem Ludwigsteich.
2) Freitag den 2. November l. J3., Vormittags 9 Uhr,
an der Emmelinenhütte:
das Laub von den Wegen und Waldanlagen in den Domanialwaldungen der
Forſt=
warteien Nieder=Ramſtadt und Waſchenbach, ſowie 4000 Ginſtern=Wellen und 2 dürre
Obſtbäume.
3) Montag den 5. November l. 33., im Diſtrict Dörnbach am
Pflanz=
garten, Vormittags 9 Uhr:
das Laub von den Wegen in der Domanialforſtwartei Hahn.
Nieder=Ramſtadt, am 15. October 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
(10262
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den
Nachlaß des Fabrikanten Karl Heck von
Beſſungen iſt zur Prüfung einer
nachträg=
lich angemeldeten Forderung nebſt
Vor=
zugsrecht Termin auf
Donnerstag den 8. November 1883
Vormittags 11 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
Darmſtadt l., Hügelſtraße Nr. 31-33,
anberaumt.
Darmſtadt, den 18. October 1883.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzogl.
Amts=
gerichts Darmſtadt 1. (10258
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Dienſtmanns Ludwig
Windolf dahier und zwar:
1 Meter.
Flur. Nr.
485 48 Hofraithe, große
2
Kaplaneigaſſe,
2 484½ Jo ⁄s Brunnen
da=
ſelbſt,
Mittwoch den 21. November l. 33.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. October 1583.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
19730
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von ca. 800 Centner
Steinkohlen (Ruhrkohlen 1. Qualität) für
die Zeit vom 1. November 1883 bis
30. September 1884 ſoll
Montag den 29. October l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Die Anerbieten ſind bis zu dieſem
Termine poſtmäßig verſchloſſen auf dem
Büreau der unterzeichneten Verwaltung.
woſelbſt auch die Bedingungen offen liegen,
einzuſenden.
Darmſtadt, den 22. October 1883.
Großherzogliche Arreſthaus=Verwaltung
Walter.
[10259
Widerru,
einer Verſteigerung.
Die auf Donnerstag den 25. d. Mts.
„zur alten Poſt; veröffentlichte
Ver=
ſteigerung findet nicht ſtatt.
Vorausſichtlich Dienstag den 6.
No=
vember. Näheres wird bekannt gegeben.
Darmſtadt, den 23. October 1883.
110260
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Heſſiſche Ludwigsbahn.
Verſteigerung von Weiden.
Freitag den 26. October l. 33.
werden die in den Gemarkungen Groß=
Gerau, Klein=Gerau, Braunshardt und
Weiterſtadt und Samstag den 27. October
l. J. die in den Gemarkungen Darmſtadt
und Arheilgen neben der Bahn befindlichen
Weiden=Crescenzen öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft am 26., Station Groß=
Gerau, Nachm. 21, und am 27. Bahnhof
Darmſtadt, Pallaswieſenſtraße, Nachmit=/
tags 100.
Mainz, den 20. October 1883.
In Vollmacht des Verwaltungs.
rathes:
[10263
Die Hpecial=Direction.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 26. d. Mts.,
Vormit=
tags 9 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im
Schützen=
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30— 40 Malter auserleſene Kartoffeln,
4 Sopha's, 4 Kommoden, 3
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Küchen=
ſchränke.
Um 11 Uhr im Rathhauſe zu
Beſſungen:
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von Tannenholz.
Darmſtadt, den 23. October 1883.
Engel,
[10264
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Wohnung zu vermiethen.
9619) Mühlſtraße 28 die Manſarde,
7 Piecen, zu 340 M. zu vermiethen.
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Zimmer ꝛc. am Bahnhof Beſſungen zu
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Seiten=
bau. Näheres Vorderhaus eine Stiege.
Georg Müller Grafenſtraße 29
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4 Zimmer, Waſſerlt. gleich beziehbar.
9905) Mühlſtraße 68 eine
Manſar=
den=Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Kelle=
und allem Zubehör ſofort zu beziehen.
10008) Arheilgerſtraße 50 eine
Wohnung gleich zu beziehen.
5 Zimmer mit Zu=
Beletage, behör. Näheres
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bigſtraße 25.
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10132) Langgaſſe 32 iſt eine
Wohnun=
zu verm. und kann ſogleich bezogen werden
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Wohnung zu 170 M., ſofort beziehbar.
10139) Große Ochſengaſſe 14 eine
kleine Wohnung und ein möbl. Zimmer.
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Schlüſſel ꝛc. ſind bei Herrn Joſ.
Trier, 25 Wilhelminenſtraße 25, zu
haben.
(10271
10272) Kranichſteinerſtraße 16 de
mittlere Stock und eine kleine Manſarde
Wohnung baldigſt beziehbar, zu vermiethen
10273) Langgaſſe 5 eine vollſtändie
Parterre=Wohnung mit Werkſtätte zu ner
miethen und ſofort beziehbar.
ET
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Zimmern m. Salon. Daſelbſt Stallung
für 4 Pferde und Remiſe. Näheres
Steinſtraße 38.
M
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großes möblirtes Zimmer, auf die Straß
gehend, per October zu vermiethen.
Näheres im Laden.
8853) Neckurſtraße 6 ein
kleine=
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8965) Untere Riedeſelſtraße 6s
ei=
ſchönes möbl. Zimmer per October.
9377) Wendelſtadtſtraße 15, 2. Stoc
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiether
9358) Marktplatz. Zwei ſchön möblirt
Zimmer (Wohn= u. Schlafzimmer) zu ver
miethen.
Volz, Metzger.
9491) Dieburgerſtr. 16 (Manſarde
ein möbl. Zimmer mit Cabinet per 1. Nov
9559) Saalbauſtraße 73 ſind zwe
ſchöne möblirte Zimmer ſogleich an eine:
anſtändigen Herrn zu vermiethen.
9629) Nieder=Ramſtädterſtraße 1.
ein Zimmer im Hinterbau, möblirt ode
unmöblirt zu vermiethen.
9631) Niedeſelſtraße 66 zwei elegan
möblirte gemüthliche große Zimmer, paſſel
für 2 Herren, gleich zu beziehen, mit
Pe=
ion. Auch kann noch ein großes Zimme
mit verm. werden, nebſt Stallung für 2Pferde
9632) Heinheimerſtr. 31 ein möblirte;
Zimmer für einen Herrn, auch für zwe
höhere Schüler paſſend.
9909) Schulſtraße 11 im erſten Ste
nach der Straße ein gut möblirtes Zimme=
9910) Martinſtraße Sein gut möblir
tes Zimmer ſofort zu vermiethen.
9911) Soderſtraße 41 ein ſchön mök
Kabinet ſofort für 5 Mark per Monat.
9915) Rheinſtraße 33, Hinterbat
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10011) Wilhelminenſtr. 9 ein möb
Zimmer für einen auch zwei Herren.
10012) Schulſtraße 7 ein ſchönes
möblirtes Zimmer, Beletage, Anf. Novb.
1054) Obere Hügelftraße Nr. 30
ginmer und Cabinet, möblirt.
10055) Eliſabethenſtr. 25 im
Hin=
terhauſe, parterre, zwei freundliche,
un=
möblirte Zimmer an einen ledigen Herrn
per 1. November.
10146) Schloßgraben 3 eine Manſarden=/
ſtube mit Küche zu verm. Fr. Hauff.
10151) Grafenſtraße 1 2 St. links
ein kleines möblirtes Zimmer zu verm.
C. Schweickert.
10276) Beſſunger Seeſtraße 3¼
ein möbl. Zimmer per 1. Nov. zu verm.
10276) Waldſtraße 3 iſt im dritten
Stock eine Stube mit oder ohne Möbeln.
10277) Heidelbergerſtraße 15 ſind
möblirte Zimmer auf 1. Novbr. zu verm.
Zu erfragen gegenüber
Heidelberger=
ſtraße 8, 3. Stock.
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Wirthſchafts=
Locali=
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2381
53 208
Mussh-VerOsm.
dn GEuGtahok
im Winter 1883-84 (52. Vereinsjahr),
ſiam Gaxlhau.
Montag den 29. October 1883,
Anfang präcis 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr.
Maulut.
Drakorium nach Vorten der heiligen Hchrift,
componirt von Mendelssohn-Bartholdy;
unter Leitung des Herrn Hofmuſikdirectors C. A. Mangoldk,
und unter gütiger Mitwirkung der Soliſten:
Sopran: Fräul. Emma Wooge, Hofopernſängerin dahier,
Tenor: Herr Carl Diezel, Concertſänger aus Frankfurt a. M.,
Baß: Herr Hermann Jäger, Concertſänger aus Frankfurt a. M.,
mehrerer Mitglieder des Mozart=Vereins, ſowie der Großherzoglichen Hofmuſik.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen findet in den Buch= und
Muſi=
kalienhandlungen der Herren Bergſträßer, Bölling, Klingelhöffer und Thies
am Concerttage ſelbſt nur bis 5 Uhr Abends - ſowie im Saalbau Abends an der
Kaſſe von 6½ Uhr an ſtatt.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) für die beſonderen Sperrſitze.
4 Mk. 50 Pfg.
2) für die nummerirten Plätze im Saal, auf den
Eſtraden und in den vorderen Reihen
der Logen
3 „
„
3) für die nichtnummerirten Plätze in den Logen (2. Reihe) 2 „
„
4) für den Vorſaal
50
Zu der Sonntag den 28. October, Vormittags 10 Uhr, ſtättfindenden
Hauptprobe werden in den genannten Buch= und Muſikalienhandlungen, ſowie an
der Kaſſe Eintrittskarten zu 1 Mk. ausgegeben. Ohne eine ſolche Karte iſt, außer
den Mitwirkenden, der Eintritt Niemandem geſtattet.
(10281
Der Vorstand des Musik-Vereins.
Delanntmathung.
Wir benachrichtigen die Intereſſenten unſeres Bezirks, daß das revidirte
ſta=
tiſtiſche Waarenverzeichniß von Mittwoch den 24. bis Montag den 29. l. Mts. bei
unſerem Mitgliede, Herrn Kaufmann Wilhelm Langenbach, Rheinſtraße, zur
Ein=
ſicht offen liegt und erſuchen dieſelben, das Verzeichniß eingehend zu prüfen und uns
etwaige Wünſche wegen Vervollſtändigung oder Abänderung alsbald zukommen
zu laſſen.
Darmſtadt, den 20. October 1883.
(10282
Großherzogliche Handelskammer.
Dr. Meiſel.
Merck.
Ausſtellung von Schülerarbeiten
aus der
Handwerkerſchuſe zu Darmſtadt vom Jahre 1882-83.
Von Sonntag den 21. d. bis zum Montag den 29. d. M. findet im
Local der Landesbaugewerkſchule dahier (Neckarſtraße 3, Hinterbau) eine
Ausſiel=
lung obiger Arbeiten ſtatt. Dieſelbe iſt täglich von 10 Uhr früh bis Mittags 4 Uhr
für Jedermann frei zugänglich geöffnet und erlauben wir uns ſowohl die Eltern und
Angehörigen der Schüler, als alle Mitglieder und Freunde unſeres Vereins zum
Be=
ſuch der Ausſtellung ergebenſt einzuladen.
10175)
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
3282
R 208
olosöll
Jalsorö
Fern von jederGehäſigkeit wurden wir zu der von uns gebrachten Annonce durch die vielen Klagen, betr. des Heliosöls
die wir täglich hören mußten, veranlaßt.
Unſere Annonce enthielt nur Wahrheiten und ſtrotzte nicht von Unwahrheiten wie gebrachte Erwiederung. Wir ſind in
Beſitze von Briefen der Heliosöl=Compagnie vom 31. März, 31. Mai und 10. Juni 1882, ferner von deren Vertreter H. Förſte,
vom 24. Juni, 13. September, 13. October und 23. November 1882, welch letztere, da wir uns zur Genüge von der Unbrauch
barkeit dieſes Fabrilats überzeugt hatten, unberückſichtigt blieben.
Da nach altem Herkommen der Vertreter eines Hauſes das Haus ſelbſt repräſentirt, ſo wird verehrte Helios=
Conpagni=
keine Ausnahme davon machen.
Den übrigen Inhalt der Erwiederung können wir wohl dem öffentlichen Urtheil anheinſellen, das ſich bereits nur zur
Nachtheil des Heliosöls gebildet hat.
Alle gepflogenen Correſpondenzen liegen für Iutereſſenten zur Einſicht bei uns offen und wird ſich hieraus die
Wahrhei=
unſerer Ausſage am beſten beſtätigen.
Was die Behauptung betrifft, Heliosöl ſei gefahrloſer wie Kaiſeröl, ſo fällt dieſe in ſich ſelbſt zuſammen, da Kaiſers
als gefahrlos conſtatirt und gefahrloſer wie gefahrlos nicht eriſtirt. Die Qualität des Kaiſeröls iſt zur Genüge bekannt,
deshalb unterlaſſen wir hier jede weitere Erörterung.
Dies unſere einmalige Erwiederung. Alles Weitere laſſen wir unbeantwortet.
[1028:
Achtungsvoll
Chhr. Wirdhwehm & Conl.
Aug. Sehwob Ludwigſtraße 20.
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außer guter Bruſtbedeckung vor Allem richtige
Bekleidung der Hände und Füße.
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„ Nachtjacken
„ Nachthoſen
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„ Nachtmützen
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Da im Bett die durch die Körperbewegung erzeugte Ventilation der Kleiderluft
Normäl=Betten
wegfällt, ſo iſt das Normal=Bett äußerſt wichtig, wie die Erfahrung be=
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wieſen hat.
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(10284
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Rheinischen Kunstvereins
9
zu
Darmſtadt,
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Von Sonntag den 21. October bis Donnerstag den 15. November,
täglich geöffnet von 10 bis 4 Uhr.
[10157
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfennig.
Der Vorstand.
en,
mLosse Saale des Sazlbauss.
Mittwoch den 24. October 1883, Abends 7½ Uhr:
JGRGunN
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Billets. 3 M. unnummerirte Plütze 2 M. Vorſaal ½½ M.,
ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies und bei Herrn Saal=
(10060
bau=Inſpector Velten zu haben.
Concertflügel von Bechſtein, Berlin.
In unſerzeichnelem Verlage iſt vorrülhig:
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Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt, Stadtmauern und Stadthore, Bevölkerung
2) Em Gejammilbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging
3) Strahen=Namen und Beleuchtung. die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
ber Stadl. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebang. Namhafte Häujer. 7) Leben am Hoſe und in der Gel Uſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brieine; und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) dewerbeweſen, Handel und
Rezſeverkehr. 11) Preisverhältmiſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schön=
Püiſte, Malerei, Nuſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 16) Oertlihkeiten bei Larmſtadt.
B. C. Wiltich'ſche Joſbuchdruaͤierei in Varmſladl.
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Knahenanzüge, Hoſen und Weſten für
Herren, Engliſch=Lederhoſen, ſowie alle
Sor=
ten Winterſchuhe werden, um ſchnell zu
räumen, enorm billig abgegeben.
.
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Lag,!
H. Srulu.
Beſſungen. Kirchſtraße 29. (10163
raſſen Lppier, Promenade 180 ſt
2F von ihrer Ferienreiſe aus England
zurückgekehrt und theilt ihren Schülerinnen
mit, daß der engliſche und deutſche
Unter=
richt wieder ſeinen Anfang nimmt. (10285
Gaoeoaoooosaooaoooooooo00s
Der Unterzeichnete übernimmt die Be=
T= aufſichtigung von Gymnaſiaſten(
Schü=
lern der I. und III. Claſſe) bei Anfertigung
ihrer Schulaufgaben. Anmeldungen
Stein=
ſtraße 9 von 12-3 Uhr.
(10286
Dr. Sehmidt, Gymnnaſiallehrer i. P.
Ein ſchon etwas geübter
Gexhhomt
geſucht. Näheres Exped. 10198
Ein 20HarL-Sohiin
wurde am Sonntag am Theatereingang
verloren und wird der ehrliche Finder
ge=
beten, denſelben bei der Hoftheaterkaſſe
gegen Belohnung abzugeben.
(10287
640
2384
W
10234) Ein anſtändiges Mädchen,
welches in allen Zweigen des Hausweſens
bewandert, ſucht Stelle zur ſelbſtſtändigen
Führung eines kleinen Haushalts.
Frauks Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
10200) Eine geſunde Schenkamme ſucht
ſofort Stelle. Zu erfragen bei Hebamme
Chriſten große Ochſengaſſe Nr. 32.
10288) Eine tüchtige Reſtaurations=
Köchin ſucht für ſofort Stelle. Zu
er=
fragen Hochſtraße 10 bei F. Kammler.
W
10289) Ein braves, tüchtiges
Lauf=
mädchen wird geſucht
Niederramſtädter=
ſtraße 63.
10290) Zwei tüchtige Köchinnen nach
d. Elſaß, bzw. d. Pfalz, ſowie 1
Kammer=
jungfer m. gut. Zeugniſſen nach Frankfurt
a. M. geſucht durch Frau Matteru,
Grafenſtraße 37.
10291) Es werden in meinem
Poſa=
mentiergeſchäft einige Jungen gegen
Wo=
chenlohn ſofort geſucht.
Michsel Schmidt,
Louiſenplatz 4.
10205) Lehrlings=Stelle offen bei
Bapt. Jos. Hermes,
Optiker und Mechaniker.
K 208
Ehzu”
DeRbTAEON
für das „Berhimer Tageblatt” (die geleſenſte deutſche Zeitung). „Dentsches
Montagshlatti, „Deutsches Reschs-Bladt-, „Mladeradutsché,
„Bazarti, „Wliegende Blätterti, „Sehalké,
„Andépendance belget, „Wlener Allgemeine Leitungt,
„Darmetädter Tagblatte,
ſowie für alle anderen Zeitungen, Provinzialblätter,
Fachzeit=
ſchriften befördert ohne Koftenerhöhung am billigſten und prompteſten die
Zeitungs=Annoncen=Expedition von
4æ
AAGOuu0ssS,Uentravuteanttaukturt d. u.
Zeitungs=Verzeichniß (Inſertions=Tarif), ſowie Koſten=Anſchläge gratis
und franco.
Bei größeren Auftrügen höchſter Rabatt.
*
In Darmſtadt nimmt Herr Generalagent Schröder Aufträge für obiges
Inſtitut entgegen.
(2816
Der Winterfahrplan für das Jahr 188384
über Ankunft und Abgang ſämmtlicher Eiſenbahnzüge 10 Pf., ſowie die beliebten
Uhrenfahrpläuchen zum Einlegen in die Uhrdeckel 5 Pf. ſind erſchienen und in
der Expedition dieſes Blattes zu beziehen.
19945
Epoolalarzt Br. Bet. Hoyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9, heilt auch
brteflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigftien Föllen, flets ſchuell mit beſtem
(6893
Erfolge.
2
VLusahtortefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M.7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
(10293
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem Tode
unſeres lieben Sohnes Fronz ſagen innigſten Dank die
tief=
betrübten Eltern
Finanzrath Lindeck und Frau.
Darmſtadt, den 22. October 1883.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 24. October.
Deutſches Reich. Nach einer noch unverbürgten Mittheilung des
„D. Montagsbl.” ſoll am 20. d. M. auf Schloß Weinburg am Bodenſee
die Verlobung der zweiten Tochter des Kronprinzen, Prinzeſſin Victoria,
mit dem Erbprinzen von Anhalt=Deſſau ſtattgefunden haben.
Die Auswechſelung der Ratificationsurkunden des deutſch=ſpaniſchen
Handelsvertrags hat am 22. October in Berlin ſtattgefunden.
Der „Reichsanzeigers dementirt die Zeitungs=Nachricht von dem
Auf=
treten der Rinderpeſt im Königreich Sachſen; weder dort, noch in Schleſien
ſeien neue Fälle von Rinderpeſt conſtatirt.
Für den am 18. d. M. verſtorbenen Reichstagsabgeordneten
v. Adelebſen (Welfe) iſt von dem Wahlkreis Göttingen=Münden, welcher
ſeither ſtändig durch einen Welfen vertreten war, eine Neuwahl zu treffen.
Kriegsminiſter a. D. v. Kameke hat ſein Mandat zum preußiſchen
Abgeordnetenhaus für den Wahlbezirk Köslin niedergelegt.
Die Berliner Stadtverordneten=Verſammlung beſteht nunmehr,
ab=
geſehen von den ſtattfindenden 13 Stichwahlen, aus 106 Liberalen, 5
Mit=
gliedern der Bürgerpartei und 2 Socialdemokraten.
Der Sturm in der Nacht auf den 18. October hat namentlich in
Schleswig=Holſtein große Verheerungen angerichter. Die ganze Weſtküſte
ſoll mit Schiffstrümmern bedeckt ſein. Die Verbindung mit mehreren
Inſeln in der Nordſee war tagelang unterbrochen, die Inſel Sylt iſt
durch einen Waſſerarm in 2 Theile getheilt. Auf der Elbe iſt eine
An=
zahl Verſonen ertrunken.
Oeſterreich=Ungarn. Der Kaiſer genehmigte die Vereinigung der
im Bereiche des 1. und 11. Corps (Galizien) ſtehenden Cavallerie=
Regi=
menter in je eine Cavallerie=Truppen=Diviſion und ernannte den
Feld=
marſchall=Lieutenant Blaſits und den General Laſſolaye zu
Comman=
danten der beiden Cavallerie=Diviſionen in Lemberg und Jaroslaw.
In Temesvar wurde am Montag früh Graf Stefan Batthyany im
Piſtolenduell mit Dr. Julius Roſenberg durch einen Schuß in die Schläfe
getödtet. Nach dem erſten Schuſſe hatten die Secundanten eine
Aus=
ſöhnung verſucht, welche jedoch mißlang. Dr. Roſenberg wurde mit
ſeinen Zeugen in Szakalhaza verhaftet.
In Trieſt wurde am Montag früh 3 Uhr 35 Minuten ein
wellen=
förmiges Erdbeben beobachtet.
Frankreich. Officielle Depeſchen aus Tonking an den
Marine=
miniſter melden keine neuen militäriſchen Operationen, ſondern nur einige
Recognoscirungen. Man beſchäftigt ſich mit Maßregeln, um die
Ver=
proviantirung des Feindes zu verhindern. Eine Depeſche bes Admirals
Meyer zeigt an, daß die chineſiſchen Truppen, welche bis jetzt die Grenze
bei Monkoi beſetzt bielten, nach Canton zurückgekehrt ſind.
In einer am 22. October ſtattgehabten Verſammlung der äußerſten
Linken wurde einſtimmig beſchloſſen, von der Regierung Aufklärungen zu
fordern über die allgemeine politiſche Lage, über die Verzögerung der
Einberufung der Kammern, über den Rücktritt Thibaudin's. über die
Tonking=Affaire. Donnerstag ſoll der Wortlaut der Interpellation
feſt=
geſtellt werden.
Großfürſt Wladimir iſt am Montag in Paris eingetroffen. Derſelbe
begibt ſich nach Biarritz, um ſeine Gemahlin abzuholen.
Der „Gaulois= glaubt zu wiſſen, daß Prinz Napolcon ein neues
Manifeſt vorbereitet und deſſen Veröffentlichung den Vorgängen in der
Kammer unterordnen, vielleicht auch warten will, bis ſein Sohn, Prinz
Victor, ſein Freiwilligenjahr beendet hat, was übrigens ſchon Anfangs
November der Fall ſein wird.
Ein Rundſchreiben des Handelsminiſters ſetzt alle
Ausnahmemaß=
regeln zum Schutz gegen die Cholera außer Wirkſamkeit, da die Cholera
in Cgypten nahezu als erloſchen anzuſehen ſei. Nur bezüglich der
Pro=
venienzen aus Geypten, Indien und dem änßerſten Orient, welche bis
auf Weiteres als aus inficirten Ländern kommend angeſehen werden
ollen, bleiben die Beſtimmungen des Geſundheitsreglements vom 22.
Fe=
bruar 1876 in Wirkſamkeit. Der Finanzminiſter legte der
Budget=
commiſſion den berichtigten Budgetentwurf, welcher in Einnahme und
Ausgabe das Gleichgewicht durch eine Reduction der Ausgaben von
84 Millionen herſtellt, welche durch Ausgabeerſparniſſe und den Ertrag
der Convertirung erzielt werden ſollen, vor.
England. Ein am 22. October ausgegebenes Extrablatt der„Taily
Newsu enthält eine Depeſche aus Hongkong vom 22. September, welcher
zufolge die Einwohner von Haiphong den Angriff einer 1200 Mann
ſtarken Seeräuberbande, welche 12 Meilen von der Stadt lagere,
befürch=
ten; man halte jedoch die franzöſiſche Garniſon, obgleich dieſelbe große
Verluſte erlitten habe, noch für ſtark genug, um einen Angriff
abzu=
ſchlagen. Nichtsbeſtoweniger würden die franzöſiſchen Verſtärkungen
äͤngſtlich erwartet, da auch eine Offenſiobewegung der Schwarzen Flaggen
45 208
2385
beſurchtet werde. In den chineſiſchen Lagern nördlich von Hanoi herrſch.
große Rührigkeit.
Nach einer in London eingetroffenen Meldung des „Bureau Reuter
aus Valparaiſo vom 20. October iſt endlich der Friede zwiſchen Chili
und Peru unterzeichnet worden. Die von den chileniſchen Truppen
be=
ſetzten Staatsgebäude in Lima und Callao werden den peruaniſchen
Be=
horden ſucceſſive übergeben werden. Präſident Igleſias wollte am
A. October in Lima eintreffen.
Dem „Reuter'ſchen Bureau” wird aus Tamatave gemeldet, die
Ver=
handlungen zwiſchen den franzöſiſchen und madagaſſiſchen Behörden ſeier
aufgehoben und es ſei gegenwärtig keine Wahrſcheinlichkeit für eine
fried=
liche Löſung vorhanden. Die madagaſſiſchen Streitkräfte und die fran.
zöſiſche Flotte verhielten ſich zwar noch unthätig, aber es gehe das
Ge=
rücht, daß die franzöſiſche Flotte die offenſiven Operationen bald wieder
beginnen werde. Aus Furcht vor einer Erneuerung des Bombardements
ſeitens der Franzoſen verließen die Bewohner in Schaaren die Stadt.
Admiral Galiber ſei am 24. September angekommen, und das
Kriegs=
ſchiff „Creuſes werde täglich mit Verſtärkungen erwartet. Der deutſche
und der amerikaniſche Conſul hätten ihre Flaggen noch nicht aufgehißt.
Die madagaſſiſche Regierung verbiete die Ausfuhr von Vieh und
Landes=
producten, ſet es auf engliſchen oder anderen Schiffen.
Spanien. Nach in Madrid eingegangenen Nachrichten hat Marokko
eingewilligt, Spanien das Gebiet von Santaeruz del Mar an der
Mün=
dung des Venifluſſes zu übergeben. Spanien beſtand auf der
Ausfüh=
rung dieſer Beſtimmung des Vertrages von 1860, um dem Einfluß der
engliſch=nordafrikaniſchen Compagnie, welche ſeit 1879 bei Cap Jubi
etablirt iſt, ein Gegengewicht zu bieten.
Portugal. Außer dem Miniſter des Innern demiſſionirte auch der
Marineminiſter. Conſeilpräſident Fontes wurde mit der Reorganiſation
beauftragt. Die Municipalwahlen ſind auf den 4. November anberaumt
worden.
Norwegen. Das Reichsgericht hat in Chriſtiania am 22. October
die Verhandlungen gegen den Staatsminiſter Selmer begonnen.
Rußland. v. Soboleff und v. Kaulbars werden am Montag vom
Kaiſer empfangen. Wie verlautet, wird Graf Pahlen demnächſt
zurück=
kehren und alsdann die Sitzungen der Juden=Commiſſion eröffnen.
Die „Nowoje Wremjar vom 21. October bringt einen Artikel, in
welchem conſtatirt wird, daß abſolut kein Grund zu unfrieblichen
Ver=
hältniſſen zwiſchen Rußland und Deutſchland vorliege.
Türkei. Der „Vakit=, das officielle Organ der türkiſchen
Regie=
rung, beſtreitet in einem Artikel über die Verleihung von Conceſſionen
für öffentliche Arbeiten, daß die Pforte in dieſer Beziehung Ausländern
Hinderniſſe bereite. Dieſelbe ſei vielmehr ſtets bereit, zu allen Capitalien
ohne Unterſchied ihre Zuflucht zu nehmen, um die Reichthümer des Landes
zu entwickeln.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24 October.
Ihre Kaiſerl. Hoheit die Herzogin von Edinburg kehrten am
Montag Nachmittag 5 Uhr mit den Gräflich Erbach=Schönberg'ſchen
Herrſchaften von Schloß Schönberg hierher zurück. Um 7 Uhr ſand
zu Ehren Ihrer Kaiſerl. Hoheit im Neuen Palais Hoftafel ſtatt, an
wel=
cher außer den Großh. Hoſſtaaten der Königl. Großbritanniſche
Geſchäfts=
träger Mr. Jocelyn und der Großh. Staatsminiſter Frhr. v. Starck
Theil nahmen.
Ihre Kaiſerl. Hoheit die Deutſche Kronprinzeſſin trafen
geſtern Nachmittag 12 Uhr 27 Minuten, von Wiesbaden kommend, zu
Beſuch Ihrer Kaiſerl. Hoheit der Herzogin von Edinburg hier ein.
Höchſt=
di ſelben wurden von Se. Königl. Hoheit dem Großherzog am Bahnhofe
empfangen und nach dem Schloſſe geleitet.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Nr. 22 enthält: Geſetz,
die Errichtung einer ſtehenden Brücke über den Main bei Koſtheim betr.
Morgen Nachmittagzpräcis 3 Uhr findet in der Aula der
Realſchuleeine Stadtverordneten=Verſamlung ſtatt. Die
Tagesordnung iſt ſolgende: 1. Oeffentliche Sitzung. 1) Mittheilungen.
2) Feſtſtellung der Zuſchüſſe zur Armen= und Hoſpttalkaſſe für 1882,83.
3) Desgleichen desjenigen zur Polizeikaſſe für 188283. 4 Anlagekapital
des Waſſerwerks, hier deſſen Feſtſetzung Ende 188283. 5) Bilanz des
Gaswerks für 188283. 6) Uebertragung von Crediten des abgelaufenen
Etatsjahrs in 188384. 7) Geſuch um Canaliſirung und Pflaſterung
der Arheilgerſtraße. 8) Erhöhung des Beitrags zur Kreiskaſſe für
1883184. 9) Unterhaltung des Lagerhauſes. 10) Verzinſung des
Gut=
habens des Pfandhauſes bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe. I1. Geheime
Sitzung. a. Vergebung der Unterſtützungen aus der Fuhrſliftung. b.
Friſtgeſuche und ſonſtige perſönliche Angelegenheiten.
Wir waren in der Lage, einem Theil der Leſer d. Bl. bereits in
geſtriger Rummer das Reſultat der Stadtverordnetenwahl, welches wir
unten wiederholen, mitzutheilen. Wie wir weiter in Erfahrung brachten,
war das Wahlprotokoll, in Folge einer noch kaum dageweſenen
Zer=
plitterung der Stimmen, geſtern Abend noch nicht definitio abgeſchloſſen,
trotzdem die einzelnen Wahlbureau's nach Beendigung der Wahlfriſt
theilweiſe noch bis 3 Uhr die Nacht arbeiteten. Wir können heute noch
angeben, daß von 2594 Wablberechtigten (bei welchen ſich nahezu 800
Steuerreſtanten befanden) 1137, alſo 44 pCt. abgeſtimmt haben, davon
238 im L., 284 im IL., 342 im 1L. und 273 im IV. Wahlbureau. Nack
den gewählten=Herren hatten die nächſthöchſten Stimmenzahlen: Freiherr
von Wedekind 500, Rechtsanwalt Schmeel 482 und
Oberlandes=
gerichtsrath Franck 466 Stimmen.
Bei der Erſatzwahl zur
Stadtverordnetenverſamm=
lung wurden folgende 15 Herren gewählt: Reallehrer Bähr mit 674 St.,
Weinhändler F. J. Diefenbach mit 775 St., Domänenrath Hauſer
mit 1055, Tapetenfabrikant Friedr. Hochſtätter mit 1000 St.
Hofapotheker C. Lauteſchlager mit 1084 St., Juwelier Karl
Müller mit 957 St., Bauunternehmer H. Müller mit 712 St.
Major a. D. Reh mit 979 St., Hofzimmermeiſter A. Ruths mit
1040 St. Profeſſor Thiel mit 920 St., Rechtsanwalt Schödler,
mit 606 St., Uhrmacher Karp mit 549 St., Buchdruckereibeſitzer
F. Wittich mit 579 St., Banquier O. Wolfskehl mit 1089 St. und
Maurermeiſter Karl Vogel mit 772 St.
Am 22. ds. fand in Anweſenheit der bezüglichen Staats= ſowie
der ſiädtiſchen Behörden, des geſammten Lehrer=Collegiums von
Gym=
naſium und Realſchule, die feterliche Einführung des neu ernannten
Directors des Ludwig=Georgs=Gymraſiums, Herrn Dr. Becker, in ſein
neurs Amt ſtatt.
Geſtern früh 6 Uhr erfolgte bei Biſchofsheim ein
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen dem Frankfurter Schnellzug und dem Groß=Gerauer
Markt=
zug. Der „D. Z.” zofolge ſind mehrere Perſonen leicht verletzt und ein
Wagen demolirt. Ueber die Urſache des Unfalls iſt noch nichts bekannt.
Anfrage an den Kirchenvorſtand. Warum wird an
Sonntag=Vormittagen nicht durch Oeffnen von Fenſtern und Thüren
auf kurze Zeit zwiſchen zwei Gottesdienſten für Erneuerung der Luft
geſorgt?
Rheiniſcher Kunſtverein. Die Turnus=Ausſtellung des
Rheiniſchen Kunſivereins hat in dieſen Tagen ihren Einzug in Darmſtadt
gehalten und iſt am Conntag den 21. in dem Ausſtellungslocale des
hieſigen Kunſtvereins, Saalbauſtraße 73, eröffnet worden.
Dieſelbe umfaßt in dieſem Jahre eine größere Zahl von Kunſtwerken
und zeichnet ſich von ihren Vorgängern durch bedeutendere Leiſtungen
vortheilhaft aus. Es haben diesmal viele Künſtler, die wir, wenn ſie auch
außerhalb der Grenzen unſeres engeren Vaterlandes wohnen, die unſeren
mit Stolz nennen, Bilder geſandt, darunter Auguſt Becker in
Düſſel=
dorf, Profeſſor H. Hofmann in Dresden, Röth in München, Schweich
in Lüſſeldorf, Frl. Maria Schäfer in Wien, die hochbegabte Tochter
des Profeſſors an der techniſchen Hochſchule Hofrath Dr. Schäfer dahier,
und mehrere Andere. - Auguſt Becker eeſtaltet uns ſein im Auftrag
des Fürſten von Hohenzollern gemaltes großes
Porträtlandſchafts=
bild „Schloß Sinaia” zu bewundern: H. Hofmann iſt durch 2 poetiſch
empfundene und meiſterhaft ausgeführte Gemälde „Dornröschen= und
„Nymphen vertreten, Frl. Schäfer zeichnet ſich durch Porträts und Studien
nach der Natur aus und bekundet einen Fortſchritt zur Meiſterſchaft in
Aufſaſſung, Technik und Farbengebung, Röth ud Schweich entzücken
uns durch herrliche, landſchaftliche Darſtellungen, die der Natur
meiſter=
haft abgelauſcht ſind. — Von anderen Künſtlern möchte das große, ſchon
auf der Münchener Ausſtellung von 1881 ausgezeichnete Gemälde von
A. von Courton in München „Der Sieger im Wagenrennen” ſodann
„ Plänkler” und „Unſicheres Terrainb von W. Schuch in München, „die
Ortlesſpitze” und „am Stilſſer Jochl von Preſtele in Tuhing, „
Herbſt=
landſchaft von Wegelin in München, in erſter Linie zu erwahnen ſein.
Auch L. Correggio, Vollmar und Mali in Munchen ſind durch
würdige Kunſtwerke vertreten, und einige Frankſurter und Offenbacher
Künſiler, von denen wir Bode Rößler und Geh hervorzeben,
be=
reichern die Ausſtellung durch ſehr anerkennenswerthe Leiſtungen.
Es iſt wohl nicht zu bezweifeln, daß ſich das kunſtliebende
Publi=
kum durch die Fülle bes dargebotenen Guten und Schönen wird anziehen
und feſſeln laſſen.
Referent hatte Gelegenheit die Ausſtellung vor ihrem Eintreffen in
Darmſtadt in Offenbach zu beſuchen und hat hohe Frende empfunden,
welches lebhafte Intereſſe die Offenbacher gebildete Geſellſchaft an der
Ausſtellung genommen hat. Die Ausſtellung war dort ſo beſucht, daß
Mancher wegen zu großem Zudrang wieder umkehren und ſich eine
ge=
eignetere Zeit zum Eintritt wählen mußte.
Hofſen wir, daß das Darmſtädter Publikum nicht hinter Offenbach
zurückbleibt, die Namen Auguſt Becker und Heinrich Hofmann ſollten
ſchon mit ihrer bewährten Anziehungskraft allein genügen, um der
Aus=
ſtellung einen zahlreichen Beſuch zu ſichern.
2 Einem Buchhalter wurden durch einen Fuhrknecht 787 M., welche
demſelben zur Verbringung auf die Eiſenbahnſtation Langen anvertraut
waren, unterſchlagen.
Ein früherer Dienſtmann Sch. wurde wegen
Diebſtahlsverſuchs verhaſtet.
In der Roßdorferſtraße wurde aus
einem Küchenſchranke ein Portemonnaie mit Inhalt geſtohlen; verdächtig
erſcheint ein Hausburſche.
Wie ſehr der Conſum an Pferdefleiſch dahier zunimmt, geht
daraus hervor, daß im Jahre 1880 - 51, in 1881 - 78, in 1882-
82 und in 1883 bis jetzt 92 Pferde geſchlachtet worden ſind.
Immobilien=Verhauf. Das 2½ſtöckige Wohnhaus,
Dieburger=
ſtraße Nr. 62, den Erben des verſt. Rentner Gy. Gütlich gebörend,
wurde an den Rentner Herrn Nicolaus Toenges verkauft. Der
Ver=
kauf wurde durch den Agenten Carl Schnabel abgeſchloſſen.
0 Dieſer Tage fand in Pfungſtadt eine Wirthin unter ihren
Steinkohlen einen nahezu 250 Gramm Sprengpulver enthaltenden Beutel,
den offenbar ein nachläſſiger Bergmann in der Grube verloren hatte.
Die genannte Menge Pulver wäre hinreichend geweſen, um, namentlich
wenn es ſich um eine Keſſelfeuerung gehandelt haben würde, eine Explo=
2386
ſion hervorzurufen, deren Folgen leicht ungemein
verhängnißvoll werden
konnten.
) Die wenigen Weinbergbeſitzer an der Bergſtraße, welche mit dem
Herbſten ſich nicht übereilt, ſind reichlich dafürgentſchädigt worden, denn
der nunmehr erhaltene Moſt wiegt 100 Grad und ſogar noch mehr.
Mainz, 23. Oct. Se. Maj. der Kaiſer hat von Baden Baden
aus Frl. Racke hier, die den bohen Herrn am 28. September bei ſeiner
Ankunft in Rüdesheim Namens der Stadt Bingen begrüßte, eine ſehr
werthvolle goldene Broche zugehen laſſen. In dem Bealeitſchreiben wird
ausgedrückt, daß Inhalt und Form der von Frl. Racke gehaltenen
An=
rede in hohem Grade den Beifall des Kaiſers gefunden hätten.
Frankfurt, 23. October. Der berühmte Maler Albert
Hend=
ſchel iſt geſtern Morgen geſtorben. Hendſchels Namen kennt die ganze
Welt, denn ſeine Zeichnungen aus dem Kinderleben ſind überall bekannt
geworden, wo man Sinn und Empfindung für das Schöne hat.
Hend=
ſchel wurde 1834 in Frankfurt a. M. als Sohn des durch das
Kurs=
buch „Trlegraph” bekannt gewordenen Poſtbeamten Hendſchel geboren
und nahm ſeinen erſten Zeichenunterricht im Städel'ſchen Inſtitut dahier.
Er warf ſich zuerſt auf Genremalerei, hatte aber keine rechten Erfolge
auf dieſem Gebiet. Inzwiſchen füllte er ſeine Skizzenbücher mit
humoriſti=
ſchen Zeichnungen aus dem Kinderleben und veröffentlichte endlich, durch
Freunde angeregt, eine Auswahl derſelben. Der erſten Sammlung
folgten mehrere andere und Hendſchel, der als Maler keinen Erfolg
er=
zielen konnte, wurde nun durch dieſe kleinen Blätter ein Liebling der
kunſtſinnigen Familien. Er hatte keinen Rivalen auf dieſem Gebiete und
Niemand wußte wie er die feinbeobachteten Scenen des Alltagslebens
mit ſolcher Anmuth, mit ſolcher naiven Schalkhaftigkeit und ſolcher reinen,
ſchlichten u. doch plaſtiſch wirkenden Zeichnung auf s Papier zu werfen. (FſJ.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer „Elbe, Capitän Willigerod, vom Nordd. Loyd, welcher
am 10. October in Bremen abging, iſt am 20. October in New=York
angekommen.
Kaufmänniſcher Verein.
Montag, 22. October. Vortrag des Herrn Prof. Brehm.
Volks- und Jamiſienleßen der Kirgiſen.
Mit einigen allgemeinen Bemerkungen über den Charakter der
wan=
dernden Hirtenvölker überhaupt leitete der Redner ſeinen Vortrag ein.
Es iſt ſelbſtredend die Viehzucht, welche in dem Leben dieſer Völker
eine Hauptrolle ſpielt; nach der Zahl der Heerden, die ein Kirgiſe beſitzt,
wird er als Armer oder Reicher geſchätzt, eine etwa unter dem Vieh
ausbrechende Seuche kann in ganz kurzer Zeit den ärmeren Mann aller
Exiſtenzmittel berauben und den Reichen verarmen laſſen. Unter den
gezüchteten Hausthieren ſteht das Pferd obenan; es iſt dem Kirgiſen
das werthvollſte. Sein ganzes Daſein iſt ſo zu ſagen mit dem Pferde
verwachſen, auf ihm verrichtet er ſeine meiſten Geſchäfte, wird
gewöhn=
lich auf ihm geboren und ſtirbt auch faſt immer auf ihm. Nach
Pfer=
den berechnet man den Reichthum des Kirgiſen, mit Pferdehäupterr
ſühnt man den Todſchlag oder löſt ſich aus der Gefangenſchaft, - ja
das Pferd dient im kirgiſiſchen Sprachgebrauch zum Vergleich für
menſch=
liche Schönheit. Wenn ein Kirgiſe die Augen ſelnes Mädchens mit denen
des Pferdes vergleicht, ſo iſt das gleichbedeutend mit unſeren Ausdrücken
„Täubchen” und „Lämmchenl. Ohne Pferd iſt der Kirgiſe gar nicht
denkbar, er würde aufhören Kirgiſe zu ſein. Das zweite Hausthier, das
den größten Theil der Habe dieſes Wandervolkes ausmacht, iſt das
Schaaf; wenn auch nicht ſo geſchätzt wie das Pferd, wird es
natür=
lich doch in weit größeter M ſſe nezichtet, iſt Ubrigens ein von dem
europäiſchen Schaaf ganz verſchiedenes Thier. Milch vom Pferd und
Schaaf ſind Hauptbeſtandtheile der Nahrung. Am niedrigſten in der
Werthſchätzung ſteht das Rind, welches in der That dort zu einer ſehr
kümmerlichen Entwicklung gelangt iſt.
In den Steppen des inneren Aſiens beſtimmt nicht der freie Wille
das Thun und Laſſen des Menſchen, ſondern einzig das Bedürfniß der
Heerden; die größtmögliche Nutzbarmachung des Viehſtandes iſt es, die
ihn zwingt, heute dies und morgen jenes zu thun, ſie nöthigt ihn vor
Allem zu den Wanderzügen. Dieſe Wanderzüge ſind nicht - wie
man wohl früher gemeint hat — ein plan= und zielloſes Umherirren in
der Steppe, ſondern ſie werden in durchaus ſyſtematiſcher Weiſe
unter=
nommen; ein bloßes Umherſtreifen würde ein planmäßiges Ausnutzen
der Weideplätze in der Steppe - worauf es ja vornämlich ankommt
unmöglich machen. Das Winterlager haben dieſe Völker in einem
ge=
ſchützten Flußthal aufgeſchlagen, über welches die ſcharfen Oſtwinde
hin=
wegſtreichen. Von hier aus beginnen ſie dann, ſobald der Frühling ganz
beſtimmt eingetreten iſt, ihre Züge, deren Ziel gewöhnlich die Hochebene
iſt, der Fuß der Berge, welche auf ihrem Gipfel ewigen Schnee haben.
In dieſer Region verweilt dann der Kirgiſe ſo lange, bis die vorgerückt,
Jahreszeit zum Rückzug mahnt. Wenn die ruſſiſche Regierung dieſes
Wandervolkes einmal habhaft werden will behufs der Steuererhebung
ſo muß ſie ihre Beamten in's Winterlager ſchicken.
Die Kirgiſen ſind ein Miſchvolk, verwandt mit den Türken und
Magyaren, und haben im Laufe der Zeit viele mongoliſche Elemente
aufgenommen. Dies hat Veranlaſſung gegeben, ſie ohne Weiteres der
mongoliſchen Race zuzuzählen, obwohl ſie entſchieden der indocuropäiſchen
angehören. Bei den reichen, vornehmen Geſchlechtern iſt der kaukaſiſche
Typus unverkennbar während die Aermeren vielfach mongoliſche Ge=
208
ſichtsbildung aufweiſen. Nach ſchönen Kirgiſinnen ſchaut man ſich ve
gebens um, das ſogenannte „ſchönere Geſchlecht; iſt in dieſen
Gegend=
nicht das weibliche.
Mit dem Wanderleben der Kirgiſen hängt eng zuſammen die B
ſchaffenheit ihrer Wohnung. Dieſe iſt - wie ihre geſammte
Habe-
eine hewegliche, und beſteht aus einem kunſtvoll aus Filzblatt gefertigt=
Zelt Jute), welches was Wohnlichkeit Behaglichkeit und Schutz gege
die Witterungsverbältniſſe anlangt ſeines Gleichen ſucht. Zudem
ve=
ſteben es die kirgiſiſchen Frauen mittelſt Teppichen und ſeidenen Tücher
das Zelt in wabrhaft geſchmackvoller Weiſe zu decoriren. Im letzte
ruſſiſch=türkiſchen Kriege ließen ſich ruſſiſche Großfürſten zu ihrer größere
Behaalichkeit kiraiſiſche Zelte kommen.
Die ritterlichen Uebungen werden vom Kirgiſen ſehr hoch gehalten
Wettrennen und Jagd bilden einen Haupttheil ſeiner Beſchäftigunge:
Ein Feſt ohne Wettrennen würde ihm außerordentlich ſchal vorkommer
Es ſind nicht Männer, ſondern Knaben von 8-12 Jahren, welche reite:
Die Begriffe eines Wettrennens nach engliſchem Stil muß man falle
laſſen. In der kirgiſiſchen Steppe handelt es ſich nicht um das Abreite
einer Strecke von einigen Kilometern, ſondern eine Bahn von mindeſten
40 Kilometern wird beſchrieben. Sind die Reiter den Blicken des Zu
ſchauers entſchwunden, ſo verkürzen ſich dieje die Zeit bis zu ihrer Wieder
kehr mit anderen Beluſtigungen, Ringfauſtkämpfen und der Barde trit
auf, eine Perſönlichkeit, die keinem Feſte fehlen darf, und trägt ſeine Ge
ſänge vor, nach jedem Vers folgt ein kleines Nachſpiel auf einem de=
Zither ähnlichen Inſtrument, das ſo lange dauert, bis ſich die Gedanker
des Vortragenden zu einem neuen Vers geordnet haben. Wird nun
end=
lich der erſte Reiter ſichtbar, ſo ſpringen im Ru zwanzig Männer aufs
Pferd, jagen dem Ankommenden entgegen und bringen ihn mit Jubel
und Triumphgeſchrei der harrenden Menge. Der Kirgiſe zu Pferd ent,
ſpricht nicht unſeren Schönheitsbegriffen, ſeine Haltung iſt eine ſchlottrige,
er hockt auf dem Thier, fällts auch oftmals herunter, aber ſobald es
etwas Außerordentliches gilt, leiſtet er Dinge, die für uns an's
Wunder=
bare grenzen, und die einfach nicht möglich, wenn die Pferde beſchlagen
wären. Unter „Wegs verſteht der Kireiſe eine Linie zwiſchen zwei
Punkten, wie aber dieſer „Weg; ausſiebt, ob er auf einen Berg hinauf
oder durch den Grund führt, das iſt ihm gleich.
In ſehr complicirter Weiſe liegen die Kirgiſen dem edlen Waidwerk
ob. Die einfachſte Art der Jagd iſt die Antilopenjagd, dann folgt die
Fuchs= und Wolfjagd. Sie haben nicht nur den Falken abgerichtet auf
das Wild loszuſchießen, ſondern auch den königlichen Steinadler. Und
ein ſolcher für die Wolfsjagd dreſirter Adler repräſentirt für den Kirgiſen
den Werth von 100 Pferden. Mit 100 Pferden löſt man die Jungfrau,
welche als Siegespreis im Wettrennen ausgeſetzt wird; ſie hat alſo den
nämlichen Werth, wie der Steinadler.
Mit der Schulbildung der Kirgiſen iſt es nicht weit her, ſie mangelt
faſt ganz oder erſtreckt ſich nur auf das Leſen arabiſcher Schriftzeichen;
ſie leſen den Koran, aber ſie erbauen ſich lediglich an dem Klang der
heiligen Worte, bis zum Verſtändniß des Inhalts gelangen ſie nicht.
Hingegen verwenden Männer und Frauen die größte Sorgfalt im Sprechen
ihrer Sprache, eine feine, wohlgeſetzte Rede iſt ihnen der Inbegriff aller
Bildung. Dieſe Freude am Reden artet leicht in Geſchwätzigkeit aus.
Die grothe Zungen deren ſich der Kirgiſe mit Stolz rühmt, iſt bereits
wach in der Steppe, ehe das Morgenroth dieſe beſcheint und ſie regt ſich
noch, wenn das Abendroth längſt hinunter iſt. Die Beſchäftigung ſowie
die Tracht der kirgiſiſchen Frauen unterſcheidet ſich nicht weſentlich von
der der Männer, auch bringt es das Leben der Kirgiſen mit ſich, daß
die Vielweiberei, durch die muhamedaniſche Religion ja geſtattet, keine
große Ausdehnung annehmen kann; gewöhnlich hat der Kirgiſe nur ein
Weib. Der Redner erwähnte als äußerſt bemerkenswerth, daß es gar
nicht ſelten unter dieſen Stämmen vorkäme, daß Frauen als Dichterinnen
aufträten und als ſolche bei der Gemeinde in hohem Anſehen ſtünden;
ſo habe er ein Grabmal geſehen, das ſich durch beſondere Größe und
Schönheit auszeichnete, und auf ſeine Frage ſei ihm die Kunde geworden,
daß man dieſes einer hochgeehrten Dichterin errichtet habe, welche vor
dreißig Menſchenaltern gelebt. Den Namen der Frau hatte man vergeſſen,
aber ihr Gedächtniß lebt noch fort.
In feſſelnder und überaus anſchaulicher Weiſe ſchilderte uns Herr
Profeſſor Brehm das Kirgiſiſche Familienleben, die außerordentlich
ver=
wickelten Bräuche und Ceremonien bei Feſtgelagen, Brautwerbungen und
Hochzeiten, welche für das Gefühl des Curopäers recht komiſche Züge
enthalten. Höchſt originell iſt die Bezeichnung der Altersſtufen durch
Thiernamen: ein dreijähriges Bübchen iſt ein Mäuschen alt, ein
acht=
jähriger Junge ein Lämmchen alt, der Jüngling, der ausgewachſene
Menſch, iſt natürlich ein Pferd alt!
Schilderung des Begräbniſſes und der Todenfeier bildeten den Schluß
dieſes ſo anziehenden ethnographiſchen Vortrags, der nahe zwei Stunden
die Aufmerkſamkeit der Hörer in ungetheilter Weiſe feſthielt.
LU8eseszulznber.
Mittwoch 24. October: Concert von Anton Rubinſtein (Saalbau)-
Sitzung der evang. Kirchengemeindevertretung (Realſchule).
Donnerstag 25. October: General=Verſammlung des Vereins der
Klein=
kinderſchule, ſowie des Frauenvereins zu Beſſungen
Täglich bis Montag 28. October: Ausſtellung von Schülerarbeiten aus
der Handwerkerſchule CLandesbaugewerkſchule)
Montag 29. October: Concert des Muſikvereins (Saalbau)
Täglich bis 15. November: Kunſtausſtellung des Rhein. Kunſtvereins.
Esdaction und Verlag L. C. Wittich'ſche Hafbuchdruckerei.