N.
146.
Jahraang.
Ubonnementspreis
viertelährlich 1 Marl 50 Pf. ick.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
(rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hüUNbeItd Eutetyaithohoottl.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Ns 595
Freitag den 5. October.
48¾.
Edict al l adu n g.
Nackden 1.. den Füſilier Johann Armbruſtmacher, der 11. Compagnie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infan terie
Regimems Prinz Carl) Nr. 118, geboren am 7. April 1862 zu Ochtendung, Kreis Mayen, Regierungsbezirk Coblenz, der
foͤrmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren,
ſpäte=
ſtens aber in dem auf
Freitag den 1. Februar 1884, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und mit einer Geldbuße von 150 bis 3000 Ml. beſtraft werden wird.
Darmſtadt, den 29. September 1883.
09544
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heiſiſchen 125.) Diviſion.
5
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffenlichen Kinntniß, daß vom nächſten Samstag den 6. October d. 33. an die von uns
aufgeſtellte Urliſte derjenigen Peiſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, eine Woche
lang während der gewöhnlichen Geſchäftsſtunden auf unſerem Büreau offen liegt. In der angegebenen Zeit kann Jedermann
das Verzeichniß einſehen und gegen die Richtigkeit oder Vollſtändigkeit desſelben ſchriſtlich oder durch bei uns abzugebendes
Pro=
tokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 2. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Hickler, Beigeordneter.
09545
Konkursverfahren.
8½.
In dem Konkursverfahen über das
Vermögen des Kaufmanns Valentin
Schwab zu Darmſtadt iſt zur Abnahme;
der Schlußrechnung des Verwalters, zur
Erhebung von Einwendungen gegen das
Schlußverzeichniß der bei der Vertheilun,
zu berückſichtigenden Forderungen und zur
Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die
nicht verwerthbaren Vermögensſtücke der
Schlußtermin auf
Freitag den 2. November 1883,
Vormittags 11 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Antsgerichte 1.
hierſelbſt, Hügelſtraße Nr. 31-33, be
ſtimmt.
Der Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgericht Darmſtadt I. (9546
ſoll im Wege der Summiſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Montag den 8. October l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 1. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 19497
Bekanntmachung.
Bekanntmachung.
Die Lieſerung des Kaiſeröls für die
verſchiedenen Schulen pro Winter 1883ſ84
Die Anlieferung von Stroh zur
Ein=
winterung der Brunnen ꝛc. ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 10. October l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 2. October 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Miedlinger, Beigeordneter. 19517
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195
Vortrüyr
über
reſigiöſe und kirchliche Fragen zum Beſten des
evangeliſchen Krrchenbauvereins.
Wie in früheren Jahren ſind auch für die kommenden Monate von dem
ſeit=
herigen Comits Vorträge über religiöſe und kirchliche Fragen vorbereitet worden,
welche ſchon um ihres Gegenſtands willen zu den ſeitherigen zahlreichen Freunden
dieſes Unternehmens neue Theilnehmer anziehen dürften. In dem Winter, da die
ſevangeliſche Chriſtenheit die 400jährige Jubelfeier des großen deutſchen Reformators
begeht, ſchien es unbedingt geboten, ſämmtliche Vorträge aus dem Gebiete der
Refor=
mation und ihrer Geſchichte in Deutſchland zu nehmen. Mit dankenswerther
Bereit=
willigkeit haben die um ihre Mitwirkung angegangenen Gelehrten und Fachnänner
es geſtattet, daß der Reinertrag des Unternehmens auch dies Mal dem hieſigen
ſevangeliſchen Kirchenbauverein zugewendet werde. Daher ergeht an alle evangeliſchen
Glaubensgenoſſen, welche Freude haben an einer wiſſenſchaftlich begründeten
geſchicht=
lichen Erörterung der großen Streitfeagen, welche die Reformation auigeworfen
hat und die noch heute unſere geſammte Kulturwelt bewegen, die Einladang, ſich an
dieſen Vorträgen zu betheiligen. Mit Rückſicht auf die Lutherfeier im November
werden ſich die 6 Vorträge raſcher folgen als ſeither üblich war.
Mit Ausnahme des erſten Vortrages, welcher vorausſichtlich im großen Saale
des Saalbaues ſtattfinden wird, werden die Vorträge wie ſeither im Feſtſaale des
Gymnaſiums gehalten werden. Abends 7 Uhr.
Aenderungen im Termin ſind vorbehalten und werden zeitig bekannt gegeben.
Liſten zur Elnzeichnung von Abonneuten für den ganzen Chclus liegen auf in
den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer, Klingelhöffer und Wuitz.
Der Preis eines Avonnements beträgt für eine Perſon Ml. 5, für 2 Perſonen
Ml. 8, für 3 Perſonen Mk. 10. Schüler der höheten Lehranſtalten erhalten
Preis=
ſermäßigung. Für den einzelnen Vortrag entrichtet man an der Kaſſe 1 Mark.
Reformationsgeſchichtliche Vorträge.
Den 7. November 1883: Herr Profeſſor Heinrich von Treitſchke aus Berlin
über: Luther und die deutſche Nation.
Den 21. November 1883: Herr Profeſſor Kawerau aus Magdeburg, über:
Deutſches Reich und die Kirche in Lithers Jugend.
Den 5. December 1883: Herr Oberconſiſtorialrath Dr. Köhler, üder: Der
Reichstag zu Worms.
Den 19. December 1883: Herr Oberconſiſtorialrath Dr. Sell, über: Die
Recht=
fertigung aus dem Glauben und die chriftliche
Freiheit.
Den 16. Januar 1834: Herr Profeſſor Schott aus Stuttgart, über: Deutſche
Fürſten im Zeitalter der Reformation.
den 6. Februar 1884: Herr Profeſſor Sohm aus Straßburg, über: Die Kultur
(9550
der Reformation.
80000,
6
AonGt
der
O Grossherzoglichen Hofausik.
Die Concerte zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds der
H Großherzoglichen Hofmuſik werden am 8. October ihren Anfang nehmen.
H Saalbau Abends 7 Uhr.
Das Abonnement umfaßt, wie im vorigen Jahre, fünf Concerte.
8
Eintrittskarten für die fünf Concerte: Sperrſitze Mt. 11.25; nicht
F
nummerirte Plätze Mk. 7.50, ſowie Einzelkarten: Sperrſitze Mk. 3. nicht
nummerirte Plätze Mk. 2, Vorſaal Mk. 1, ſind in den Buchhandlungen
D der Herren Bergſträßer und Klingelhöffer, ſowie bei Herrn Muſikalien=
D Händler Thies zu haben.
Darmſtadt, im October 1883.
19404
Der Ausöehuss.
90000000000000lo0000000000000
9504) Ein Küferburſche kann ſofort,(ſine Frau wünſcht ein Kind mitzuſtillen.
eintreten. Mühlſtraße 5.
E Näheres in der Exped. d. Bl. (9551
2204
43 195
Kaufmänniſcher
Verein.
Samstag den 6. October, Abends 8½ Uhr, im Vereinslocale:
Reaes
VersinsVerdanulung.
Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes.
Sprachkurſe.
Erſatzwahl eines Vorſtandsmitgliedes.
Diverſes.
Der Vorstand. (8552
Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet
Vaumeiſtern, Haus- und Zauherren.
Zur ſicheren, rationellen Tödtung des Hausſchwamms empfehle das alleinig
patentirte und prämiirte kieſelſaure Imprägnir== und Iſolir=Material, bewährt in
100,000 Verwendungen und empfohlen durch div. Verfügungen höchſter Militär= und
Regierungsbaubehörden:
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9553) Eine zuverläſſige, in jeder
Ar=
beit erfahrene Wittwe nimmt halbe Tage
Arbeit an. Liebfrauenſtraße 61.
9502) Ein zuverläſſiges Mädchen mit
guten Zeugniſſen, das kochen kann, zum
15. October nach Außerhalb geſucht.
Näheres in der Expedition.
9329) Eine Köchin ſucht Frau
Haupt=
mann Hauß, Promenade 43.
7.
E4 WVGsk akibsnt
geſacht. Wo? ſagt die Expedition. 18510
9535) Ein ſelbſtſtändiger
Maſchinenſchloſſer oder
Mechaniker.
als Meiſter in eine mechan. Werkſtätte
gegen hohen Lohn geſucht, Nur ganz
tüch=
tige ſelbſtſtändige Bewerber finden
Berück=
ſichtigung. Näheres in der Exped. d. Bl.
Weißbinder geſucht.
Nüheres in der Exped. d. Blattes. (9534
00on
24 Mddbu-hondolllbavol;
welcher auch im Inſtalliren von
Waſſer=
heizungen bewandert iſt, findet dauernde
Arbeit bei
(C554
Gebrüder Röder.
Hine leiſtungsfähige, ſchon eingeführte
C. Weingroshandlung am Rhein und
Reims mit General=Agentur von prima
Bordeaux; und Burgunder=Häuſern
ſucht für Darzstadt einen geeigneten
Mk
Ve=aelok.
dem man ein Commiſſionslager
anver=
trauen kann. — Offerten mit Referenzen
unter F. 100 an die Expedition. (9555
Fs werden noch einige Theiluehmer zu
E einem Curſus im deutſchen und
fran=
zöſiſchen Schönſchreiben, ſowie in der
Rundschriſt nach L. Coonnecken's
Metkode
geſucht. — Nähere Auskunft ertheilt die
Expedition d. Bl.
19210
2½
wei junge Leute können Schlafſtellen
erhalten. Zu erfr. Bleichſtr. 25. 19556
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 6. Octbr.: Vorabend 5 Uhr 10 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 7. Oethr. an: Morgens 5 Uhr.
Nachmittags 5 Uhr,
9
Ouige Hanloſſein.
Die Frauenſtraminpantoffeln (
Hond=
arbeith, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu H. 2.90
abgegeben.
Ferner iſt eine friſche Sendung Franen=,
Männer= und Kinderſtiefel zu
wieder=
holt herabgeſetzten Preiſen in bekannter
Güte eingetroffen.
(11080
Bahnhofſtrahe I. Stiege boch.
Billig zu verkaufen: Br.
gedle Stute, 8 J, Wagenpferd.
Näheres Sandſtr. 16, 1. (9508
Joererechers
Eaihisais
Scheebfederr
anerkannt vorzüglichste
Qua-
lität und Construetion. -dyste.
matisch geordnete Auswahl-Sortimente
(15 Fed.) 30 Pf. in allen
Schreibwazren-
handlungen vorräthig
(9557
F. Lognnacten's Verlag.
Bonn., Leipzig, Borlin.
2) Pferde zu verkaufen. — Poſthalterei
2 Wilhelminenſtraße 3.
(9558
9559) Saalbauſtraße 73 ſind zwei
ſchöne möblirte Zimmer ſogleich an einen
anſtändigen Herrn zu vermiethen.
Reſſunger Carlsſtraße 35 iſt ein großer
D Weinkeller zu vermiethen, ſowie eine
Partie Lager= und Transportfäſſer
billig abzugeben.
9560
3 Mark Belohuung.
Sonntag vor 8 Tagen wurde ein
blaues Medaillon auf der Schloßbrücke
am Theater verloren. Abzugeben gegen
obige Belohnung Promenadeſtr. 17. (9542
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Enzliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 16.7-76
16.18-2-
„
„ 20.32-36
418-22
„
Froßherzogliches Hofthegter.
6. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Freitag den 5. October.
Neu einſtudirt:
König Reus's Tochter.
Drama in 1 Akt von Henrik Hertz.
Hierauf - neu einſtudirt:
Der Dorfbarbier,
oder:
Die Wunderkur.
Komiſche Operette in 2 Atten von Weidmann.
Muſik von Schenk.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag den 7. October.
Neu einſtudirt:
Der Templer und die Jüdin.
Große romantiſche Oper in 3 Aufjügen. Muſik
von Marſchner.
22
t
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige die traurige Mittheilung,
daß unſere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutte:
Frau Eva Decker, geb. Foldmann,
heute Morgen 6 Uhr ſauft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 4. October 1853
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 4 Uhr ſtatt. b
LitriiArtrAeinn
MiiAiiriis
C6.
Loss=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige machen wir hiermit
die traurige Mittheilung, daß heute unſere innigſtgeliebte
Tochter und Schweſter
Katharine Länber
nach längerem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Beſſungen, den 4. October 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns
ſo ſchwer beiroffenen Verluſte, ſowie für die zahlreiche
Bethei=
ligung bei der Beerdigung unſerer theuren und unvergeslichen
Frau Anna Tromm, geb. Schorlommer,
ſagen wir allen Theilnehmenden unſeren aufrichtigen, innigſten
Dank.
Die tieftrauernden Familier:
Kromm und Schorlemmer.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. October.
Deutſches Reich. S. Majeſtät der Kaiſer hat, nach Beendigung
der großen Herbſtübungen des 11. Armeecorps an den commandirenden
General Freiherrn v. Schlotheim folgende Cabinetsordre erlaſſen:
„Ich habe die Truppentheile des 11. Armeecorps ſowohl bei der
Parade wie bei den Manövern durchweg in einem Zuſtande g funden,
den Ich zu Meiner Freude einen vortrefflichen - bei den meiſten
Infanterie=Regimentern ſojar einen hervorragend guten — nennen
kann. - Ich weiß, welcher Fleiß, welche Hingabe und welche
An=
ſtrengung dazu gehört, um ein ſolches Reſultat zu erreichen, und iſt
es daher ein Mir aus warmem Herzen kommender Dank, den Ich
zunächſt Ihnen und ſodann den ſämmtlichen Generalen,
Comman=
deuren und Officieren hierdurch ausſpreche. - Ich erſuche Sie, indem
Ich Mir die ſpecielle Beurtheilung über die Feldmanöver noch
vor=
behalte, dies unter Bekanntmachung der in den Anlagen befindlichen
Gnadenbeweiſe und Beſörderungen zur Kenntniß des Armeecorps zu
bringen und auch den Mannſchaften Meine Anerkennung ihrer Haltung
und ihrer Leiſtungen zu erkennen zu geben.
Ihnen ſelbſt, in deſſen Hände Ich dies wichtige Commando gelegt
habe, ſpreche Ich gern aus, daß Sie Meinem Vertrauen voll und
ganz entſprochen haben, und wünſche Ich, daß Sie einen Ausdruck
Meiner beſonderen Zufriedenheit auch darin erkennen mögen, daß Ich
Ihnen hiermit das beifolgende Großkreuz des Rothen Adler=Ordens
Ich ſcheide von dem 11. Armeecorps mit
mit Eichenlaub verleihe.
der feſten Zuverſicht, daß dasſelbe nicht allein ſeinen gegenwärtigen
vortrefflichen Ausbildungszuſtand feſthalten ſondern daß es auch in
ſeinem bisherigen Streben nach weiterer Vollendung mit demſelben
Ernſt und mit derſelben Hingabe fortfahren wird; es darf keinen
Stillſtand für den Soldaten geben, und unſer Wahlſpruch iſt immer
„vorwärts” geweſen.
Homburg v. d. H., den 26. September 1883.
(gez.) Wilhelm.
An
den General der Cavallerie Freiherrn v. Schlotheim,
commandirenden General des 11. Armeecorps.”
Der deutſche Geſandte in Madrid, Solms, iſt am 3. October in
Verlin eingetroffen.
Die „Provinzial=Corieſp." beklagt als in hohem Maße beſorglich und
betrübend, daß gelegentlich der Stichwahl zwiſchen Hottendorf und Crone=
198
2205
meyer in einem Wahlkreiſe, der 16 Jahre zur nationalen Sache
geſtar=
den, der g=ſunde Sinn ſo weit zurückgedrängt werden konnte, daß der
politiſche Nadicalismus die Unterſlützung der Parteien annehmen durfte.
deren Stellung zur nationalen Sache Niemand ein Geheimniß war. Daß
die Fortſchrittspartei in Otterndorf offene Thüren und für Angriffe
gegen das Programm Hottendorf offene Ohren geſunden hat, ſei wenigſtens
theilweiſe darauf zurückzuführen, daß die Nationalliberalen mehr wie bei
einer Gelegenheit dem Glauben au das Gemeinſame der liberalen
Par=
teien Vorſchub geleiſtet und dieſe Formel noch vor Jahresfriſt zur ihrigen
gemacht haben.
Der ſächſiſche Landtag iſt auf den 21. November einberufen.
Oeſterreich=Ungarn. Am 3. Oetober beantragte im ungariſchen
Abgeordnetenhauſe Miniſterpräſident Tisza, das Haus möge das
bis=
herige Vorgehen der Regierung in der eroatiſchen Frage billigen, indem
es die Regierung bevollmächtigte, auf Geund des ſeit 1868 befolgten
Gebrauches, die jetzigen Staatsweppenſchilder zu belaſſen, dort jedoch,
wo bisher Wappen mit anderer Umſchrift gebraucht worden ſind und
durch neue erſetzt werden ſollen, Staatswappen ohne jede Umſchrift
an=
zubringen. Der Antraa wurde nach kurzer Berathung auf die
Tages=
ordnung der Samstagsſitzurg geſtellt.
Frankreich. Gutem Vernehmen nach wird ſofort nach
Wiederzu=
ſammentritt der Kammerv ſeitens einiger Deputirten der Rechten eine
In=
terpellation eingebracht werden über die Zwiſchenfälle vor und während
der Anweſenheit des Königs Alfons in Paris.
Der ſpaniſche Geſandte in Paris, Fernand Nunez, iſt von dem König
von Spanien beauftragt worden, dem Director der Arſtalt für
öffent=
liche Unterſtützung 10,000 Fres. für die armen Pariſer zu übergeben.
Einige Pariſer Blätter, worunter „Figaro= und „Temps” bringen
Berichte über die Enthüllung des Denkmals auf dem Niederwalde.
Die=
ſ.lben lauten überraſchend gemäßigt und ſchließt der
Specialbericht=
erſtatter ſeinen Bericht mit folgenden Worten: „3ch möchte die
Erzäh=
lung dieſer Reiſe ſchließen, indem ich ein Wort von dem Eindruck ſage,
den ich aus meinen Unterredungen zu empfangen Gelegenheit hatte.
Beamte, Journaliſten, Bürger und Arbeiter, bei Allen habe ich ein ſehr
lebhaftes und ſehr verſtändiges Gefühl von Patriotismus gefunden:
nirgends ſah ich nationale Feindſeligkeit gegen Frankreich. Ueberall bin
ich zeiner delicaten und vollendeten Höflichkeit, die nicht erkünſtelt war,
begegnet. Aber der Deutſche, der nicht die Gewohnheit des
Selfgovern=
ment, noch die der Initiative auf dem politiſchen Gebiete hat, beſitzt in
dieſer Hinſicht eine paſſive Reſignation, die den Franzoſen unbekannt iſt.
Er hat nicht, wie unſere demokratiſchen Doctrinärs, den Glauben in die
Autorität eines abſtrakten Princips, in die Allmacht des Volkswillens.
Er glaubt nicht, daß ein Volk abſolut Herr ſei ſeine Geſchicke nach ſeinem
Belieben zu lenken; er fühlt ſich einer höheren Leitung unterworfen und
nimmt ſie hin; er hat ein ſehr entwickltes Gefühl für die hiſtoriſchen
Nothwendigkeiten, welche die franzöſiſche demokratiſche Schule ſo
bereit=
willig verachtet. Nirgends habe ich kriegeriſche Neigungen geſunden:
Die vernünftigen Deutſchen wiſſen wohl, daß ihr Land Alles, was es
wünſchen konnte, erreicht hat, und daß ſie, wenn ſie das Schickſal aufs
Neue verſuchten, viel aufs Spiel ſetzen würden, ohne dagegen die Chance
irgend eines wirklichen Gewinnes zu haben.
Spanien. Der König wurde am 2. October Abends bei ſeiner
Ankunft im Bahnhofe von Madrid und in den angrenzenden Straßen
von circa zweihundertlauſend Perſonen begrüßt. Ueberall war der
Em=
pfang ein enthuſiaſtiſcher. Unter den Perſonen am Bahnhofe befanden
ſich mehrere vornehme Franzoſen, welche Trauerflore trugen. Die
Königin fuhr bereits vor dem Könige nach dem Escurial; der König
fuhr ohne Escorte dorthin. Es heißt, zahlreiche Officiere, Senatoren
und Dputirte würden ſich in den Palaſt begeben, um dem Könige die
Verſicherung ihrer Treue auszuſprechen.
Die amtliche „Gaceta” ſchreibt, beim Vanket im Elyſée ſei König
Alfons der Gegenſtand ehrerbietigſter Aufmerkſamkeit geweſen. Nach dem
Banket habe der franzöſiſche Arbeitsminiſter dem ſpaniſchen Miniſter
Veja erklärt, Frankreich wünſche lebhaft, die Spanien mit Frankreich
verbindenden Bande enger zu knüpfen; er ſei entſchloſſen, zur Einſetzung
einer internationalen Commiſſion zu ſchreiten, welche das Project einer
Eiſenbahn von Spanien nach Frankreich über Lanfranc erörtern ſolle.
Däuemark. Am 3. October traf der Krorprinz von Portugal in
Kopenhagen ein und wurde vom däniſchen Kronprinzen empfangen.
Bulgarien. Aus Cofia berichtet die „Pol. C.” unterm 2. Oetbr.
Die Sobranje beſchloß, die Agenden des Kriegsminiſteriums in rein
militäriſche und ökonomiſche zu theilen. Der Kriegsminiſter wird
künftig=
hin nur die Adminiſtration der öonomiſchen Abtheilung führen, ohne
eine Ingerenz auf die militäriſche Organiſation zu üben, und wird
eleichzeitig der Kammer verantwortlich ſein. Das Obercommando wird
verfaſſungsmäßig der Fürſt führen, welcher einen Generalſtab erhält.
Serbien. Ein Handſchreiben des Königs von Pirotſchanac bedauerl
lebhaft den Rücktritt desſelben und zollt der geſammten Thäligkeit des
Miniſteriums das vollſte Lob. Bezüglich der äußeren Politik wird
er=
wähnt, daß dieſelbe jeder Zeit von der ehrlichen und richtigen Abſicht
durchdrungen geweſen ſei, Guropa zu beweiſen, daß Serbien ein Element
des Friedens ſein und die ſelbſtſtändige Entwickelung der Civiliſation
fördern wolle
Das neue Cabinet beſteht aus Chriſties (Präſidium und Inneres)
Baicevie (Aeußeres), Oberſt Petrovies (bisher Bauten, jetzt Krieg),
Pantelies (Juſtiz und interimiſtiſch Unterricht), Ooerſt Protie (Bauten),
Szaſie (Finanzen und interimiſtiſch Volkswirthſchaft).
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2206
E. 195
Vereinigte Staaten. Aus New=York wird unſerm 3. Ociober
berichtet, daß das Ausſtellungsgebäude in Pittsburg (Peniylvanien) duich gegenwärtig in unſerem Stäate die Städte Darmſtadt, Mainz. Gießen,
eine Feuersbrunſt zerſtört worden iſt. Der Schaden wird auf 2½ Mil Offenbach. Alsfeld und Lauterbach Octroi, (oie beiden letzleren
Ge=
lionen Dollars geſchätzt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5 October.
Das Großh. Hiſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 22,
ent=
hält: 1) Bekanntmachung, die zur Ausſertigung und Eledigung von
Uebergangsſcheinen ermächtigten Stellen betr. 2) U berſicht über die
Ein=
nahmen und Ausgaben des Vicinalwegbaufonds der Provinz Abeinh ſſen
für 1879. 3) Pesgl. für 1880. 4) Desgl. für 1881 erſtes Quartal.
5) Bekanntmachung, die Erhebung einer nachträglichen Umlage in der
Gemeinde Engelrod, pro 1883-84 betr. 6) Abweſenheitserklärung.
7) Ordensverleihungen. 8) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen
fremder Orden. 9) Namienzvrränserung. 10) Bierſtnochrichten. 11) Cha
rakterverleihungen. 12) Aufgabe der Zülaſſung zur Rechtsanwaltſchaft.
13) Dienſtentlaſſungen. 14) Ruheſtandsverſetzungen. 15)
Concurrenz=
eröffnungen.
O (Schwurgericht.) Der geſtern zur Verhandlung ſtehende Fall,
die gegen Hermann Merkel von Bieber erhobene Anklage wegen Meineid,
bot ein ganz außerordentliches Intereſſe und hatte deshals auch ein
größeres Publikum angezogen. Der Beſchuldigte ſoll, und iſt deſſen in
j der Beziehung geſtändig, im Jahre 1880 in einem gegen den dortigen
Bürgermeiſter angeſtrengten Proceß als Zeuge vor dem Amlsgericht
Offenbach durch wiſſentlich falſche Ausſage ſeinen Eid verletzt haben. Im
Jahre 1879 unterhandelte nämlich der Bürgermeiſter wit einem gewiſſen
Maurer Georg Baum von Heußenſtamm über den Ankauf eines
Bäu=
platzes in Bieber und ſertigte Baum mehrere Baupläne an. Als ſich der
Handel zerſchlug, verlangte Baum für die Anferligung dieſer Pläne ꝛc.
den Betrag vof 182 Märk, erkos dieſerhalb Klage bei dem Amlsgericht,
wo der Bürgermeiſter beſikitt, daß er dem Küäzer den Auftrag zur
An=
fertigung ertheilt. Baum benannie nun den Angeklagten als Zeuge
da=
für, daß der Beklagte ihm allerdings den frazlichen Auftrag ertheilt,
allein Merkel, der damais Polizeidiener war, beſchwor, daß er von Nichls
wiſſ. Der Rechtsſtreit rwuchs nun an das Landgericht, wo ſchließlich
der Bürgermeiſter einen ihm auferlegten Eid dahin ausſchwor, daß er
den in Rede ſtehenden Auftrag nicht erkheilt, worauf die Klage abgewieſen
und Baum in ſümmtliche Koſten verurth ilt wirde. Einige Zeit darauf
verfeindete ſich aber der Beſchuldigte mit dem Bürgermeiſter, deſſen
Amts=
fuhrung er ſcharf kritiſirte und legte im Navember v. J. ſein Amt nieder,
um einen Milchhandel zu betreiben, während Baum die Einleitung einer
Unterſuchung wegen Meineid =egen den Bürgermeiſter veranlaßte, in
deren Laufe auch der heutige Angeklagte als Zeuge vernommen wurde
und nunmehr offen erklärte, er habe vor dem Amtsgericht die
Unwähr=
hei. „f= 3 ſtehe richtig, daß der Bürgermeiſter in ſeiner Gegenwart
die Zei heuugen beſtellt und ſpäter ihn dazu überredet die falſche Ausſage
zu machen, was er auch gethan, da er ſonſt gefürchtet ſein Brod zu
ver=
lieren. Andererſeits behauptet nun der Bürgermeiſter unter Hinweis auf
die ſehr zerklüfteten Parteiverhältniſſe Viebers, der Beſchuldigte, ein
Menſch, welcher Nichts zu verlieren habe und das Geſängniß nicht ſcheue,
mache dieſe Angaben nür aus Rache und werde darin noch in dem Unſkand
beſtärkt, daß ſein-Merkels-Schwayer Abſichten auf den
Bürgermeiſter=
poſten habe, Einwendungen, welche der Beſchuldigte, der erklärt, daß er
ſich in ſein Schickſak füge, lebhaft zurückzuweiſen bemüht iſt.
Auls der ſehr umfängreichen Verhandlung, welche bei Schluß des Blattes
noch in vollem Gange war, iſt zu entnehmen, daß der Angeklagte von
einem glühenden Haß gegen den Bürgermeiſter durchdrungen iſt, und
ſcon vor Einleitung ber Unterſuchun; ge=en den Bürgermeiſter denſelben
des Meineids beſchuldigt, auch von ſeinem eigenen Veiſcholdsn kein Hehl
gemacht, ſich andererſeils ſieis bemnüht für die demnächſtige Wahl ſetnes
Merkels - Schwagers Stimmen zu werben.
Nachſchrift. Merkel wurde, da die Sitaatsbehörde ſeinem
Geſtänduiß äls aus rachſüchti=er Verblendung entſprungen nicht den
ge=
ringſten Glauben beimaß, auf deren Autrag freigeſprochen und ſofort
ſeiner Haft entlaſſen.
Zur Gedächtnißſeier des Einhundertjährigen Geburtstags des
Malers Pettr v. Cornelius lgeb. am 23. September 1783, geſl. 1865)
ſind in dem Großh. Muſeum Handzeichnungen des genannten Meiſters
ausgeſtellt. Ferner Photographien nach den Cartous zur Fürſtengruft
in Berlin (Campo santo), ebenſo Photogrophien nach den Fresken der
Glyptothek in München, mythologiſche Larſtellungen, ſowie Kupferſtiche
nach Werken von Cornelius.
Obſtausſtellung. Bei der Preisvertheilung wurden
nach=
ſtehende Ausſteller prämiirk: Den 1. Preis erhielten, wie bereits geſtern
erwähnt, Herr Lehrer Bill (Collectivausſtellung der Gemeinde
Kiſch=
beerfurth), ferner Herr Baurath v. Hügel (Obergärtner Eck) mit je
20 Mark. Der 2. Preis mit je 10 Mark wurde zuerkannt den Herren
Generalmajor v. Frankenberg, AzW. Zimmermann in Tarmſtadt
und H. Noack in Beſſungen; den 3. Preis mit je 5 Mark erbielten die
Herren Oberſtlt. v. Herff hier, Forſtwart Haas auf der Kuoblochsaue,
D. Kohl in Tiöſel, Stadtveroldneter Gauß, Gärtner Andreas hier,
Ph. Geibel in Seeheim. Ehrenmkunden erhielten die H. Bankbeamte
Sohl hier, Gebr. Friedrich in Beſſungen und J. Veith in Dornberg.
Nach den Mittheilungen der Centralſtelle für Landesſtatiſtik haben
meinden nur für geiſtige Getränke). Es ſtellten ſich im
Rechnungs=
jahre 1882,83
die Octroieinnahmen: die Rückvergütungen: das Reinerträgniß:
3667 „ 3 „
2095 „ 38 9.
Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadi.) Am kommenden
Sonſabend können doppelte Einlagen gemacht werden. Mit dem
1. October begann ein neues Betriebsjahr der Pfennigſparkaſſe; hoffen
wir, daß der Anfang ein guter ſein wird.
Da bei den längeren Abenden das Bedürfniß nach Lktüre wieder
hervortritt, ſo ſei auf die hieſige Volksbibliothek hingewieſen.
Be=
kanntlich beſteht ſie aus wehreren tauſend Bänden und enthält Erzählungen,
Novellen, Romane, Lebensbilder, Reiſebeſchreibungen, geſchichtliche,
geo=
graphiſche und naturwiſſenſchaftliche Werke, Jugendſchriften u. ſ. w. 63
kann beßhalb den mannigfachſten Anforderungen genügt werden. Von
neu angeſchafften Werken führen wir ; B. an: Bonnet, der Geiſterbanner
von Roͤthenburg; die berühmten Manteuffel'ichen Romane Seraphine und
Il Nomano; Paul Linz, auf ſchwäbiſchem Boden; Mox Eyth,
Wander=
buch enes Ingenieurs (Beſchreibungen aus Curopa, Aſien, Afrika und
Amerika.) Ma=daltna Thornſon, Bilder aus Norwegen; Freifrau von
Bunſen, ein Lebensbild; Adelheid von Rothenburg, Verworrenes, eine
Anzahl Bücher zur Lutherfeier u. ſ. w. Jedes entliehene Buch koſtet für
1- 2 Tage 3 Pf., für 3 Tage 5 Pf., für eine Woche 10 Pf. Das
Jahresabonnement beträgt 3 M., das halbjährige 2 M., das vierteljährige
1 M. 20 Pf. Es kann jeverzeit abonnitt und beliebig oft umgetauſcht
werden. Auswärtige erhalten je 2 Bücher auf einmal. Die Bibliothek
iſt jeden Wochenlag geöffnet und befindet ſich Wilhelminenſtraße Nr. 3,
der Kanzlei gegenüber, neben dem Palais des Prinzen Alexander.
2 Im Laufe des Monats September wurden durch das chemiſche
Unterſuchungsamt 19 Mülchproben unterſucht, wovon 8 Proden alsngut
und 11 Proben als abgerahmt befunden worden ſind.
2 Einem bei enem Kaufmann in der Rittergaſſe dienenden
Dienſt=
mädchen wurde die Baarſchaft mit 100 Mark aus der in der Manſarde
beiegenen verſchloſſenen Schlafſtube entwendet. Vermittelſt eines
Nach=
ſchlüſſels ſchloß der Dieb die Stubenthür auf und alsdarn wieder zu.
O Einer der vielen hier beſteh nden Sparvereine hat bei der
lehlen Zichung der Freiburger 15 Frankenlooſe einen Treffer
von 1000 Fraͤnken gemacht.
- Vacante Stellen im Bezirk des 11. Armeecorps.
Arolſen, Poſtamt, Poſtſchaffner 9e8 M. Gehalt. Caſſel, königl.
General=
commiſſion, mehrerè Lohnſchreiber per Bogen 25 Pf. Dillenburg,
Poſt=
amt, Landbrieſträger, 648 M. Frankfurt a. M., Voſtamt, Stadtpoſtbote,
990 M., Packetträger, 990 M., Bahnpoſtamt Nr. 19 Poſtſchaffner 1040 M.,
Telegraphenamt, Briefträger 1040 M., Poſtamt, Landbriefträger 960 M.
Geiſa, Poſtamt, Landbriefträger 510 M. Gräfenthal, Amtsgericht, Diener
750 M. Hachenburg, Poſtamt, Landbriefträger, 600 M. Hanau,
Poſt=
amt, ſtändiger Poſthilfsbote im Landbriefträgerdienſt 1 M. 80 Pf.
Tage=
geld. Rudolſtadt, Poſtamt, Stadtpoſtbote 788 M. Weimar, Poſtamt,
Packetträger 824 M. Wthlar, Poſtaͤmt, Packetträger 822 M. Wiesbaden,
Poſtamt, Stad=poſtbote 930 M. Stationsort wird bei der Einberufung
beſtimmt: Königi. Eiſenbahibetriebsamt Altena, 6 Stationsaſpiranten,
75 M. Gehalt per Monat. Vacante Stellen im Bezirk der Großh. Heſſ.
25. Tiviſion. Alz.y. Großg. Bürgermeiſterei 2 Schutleute, 780 M.
Gehalt.
Mainz, 2. October. Geſtern wurde von dem Schwurgercht der
frühere Schuhmacher Backes, welcher ſehr häufig wegen Curpfuſcherei
von den Gerichten verurtheilt worden war, wegen Verbrechen unter
empörenden Umſtänden gegen 8 176 Poſ. 1 des Strafgeſetzbuchs zu
5 Monaten Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Chreirechte
auf 5 Jahre verurtheilt.
Groß=Gerau, 4. Oct. Mit der Erbauung der Zuckerfabrik
wird nun demnächſt be onnen werden; ein Baumeiſter iſt bereits damit
beſchäftigt Pläne und Zeichnungen anzufertigen.
Frankfurt, 3. Octhr. (Kettenſchleppſchiffahrt auf dem Main.)
Die Finanzirung dieſes Unternehmens ſoll durch ein Dresdener
Bank=
haus erfolgen; in dieſen Tagen gedenkt man zur Couſtituirung der
Actiengeſellſchaft zu ſchreiten, in der Abſicht, den Betrieb im Laufe des
nächſten Sommers zu eröffnen. Die Kette ſoll zunächſt von Mainz bis
Aſchaffenburg gelegt werden; für ſpäter iſt ihre Verlängerung bis
Wert=
heim is Auge gefaßt. Das Großherzogthum Heſſen hät bekänntlich für
da; nachweislich aufgebrachte Anlagecapital, welches jedoch höchſtens
eine Million Mark betragen darf, auf die erſten 10 Jahre einen Zuſchuß
berart bewilligt, daß, ſofern der Betriebsertrag nicht ausreicht, den
Lctionären 5 Procent zu zahlen, der Staat den fehlenden Betrag zulegt,
jedoch in keinem Falle mehr als 3 Procent auf die Actie, reſp. im
Maxinum 50000 Mark p. a.
(M. A.)
Hierzu eine Beilage, betreffend den Winterfahrplan der Main=Neckar=Bahn.
Vahgebian zuarsd Dunlsai Z. 33. Wifllch'ſͤche Hafhakdautſens,