Wonnementepreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. uc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Voſtauflichlag
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2huuſtleltd zhttaturungdoidlt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den II. September.
N8 I7T.
188D.
Loc a l=R e g l eme n t.
Betreffend: Truppenübungen in 1883; hier die Abſchützung der Flurſchüden.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes Darmſtadt, in deren Gemarkungen Uebungen
der combinirten 49. Brigade ſtattfinden.
Vor Beginn der diesjährigen Herbſtübungen macht der unterzeichnete Eivil=Commiſſir Sie darauf aufmerkſam, daß es ſich
zur Herbeiführung einer Abkürzung und raſchen Erledigung des Abſchätzungsverfahrens von Flurbeſchädigungen, welche durch
Uebungen der Truppen entſtehen, empfiehlt, alsbald nach Entſtehen ſolcher Schäden eine vorläufige Abſchätzung durch die
Feld=
geſchworenen eintreten zu laſſen.
Ich erſuche Sie daher jedesmal nach Entſtehung von ſolchen Flurbeſchädigungen alsbald auf ortsübliche Weiſe die
Ein=
wohner zur Anmeldung der Schäden binnen 3 Tagen aufzufordern und die Feldgeſchworenen mit Aufſtellung der vorläufigen
Abſchätzung, welche der Abſchätzungs=Commiſſion vorzulegen iſt, zu beauftragen.
Die erforderlichen Formularien werden Ihnen alsbald zugehen und haben Sie in denſelben die erfolgenden Anmeldungen
nach Fl. unb Nr. geordnet durch Ausfüllen der Spalten 1-5 einzutragen, während die Spalten 6-9 nach erfolgter Abſchätzung
durch die Feldgeſchworenen mit Bleiſtift anzumerken ſind.
Die Zurückſendung der Abſchätzungsnachweiſungen bezw. in Gemeinden, wo keine Flurſchäden angemeldet wurden, der
For=
mularien hat unter der Bezeichnung„Militariau bis ſpäteſtens 16. l. Mts. an den Unterzeichneten zu erfolgen, vorausgeſetzt,
daß die Flurſchäden durch Uebungen der 49. Brigade entſtanden ſind.
Zugleich verweiſe ich Sie auf die Vorſchriften des Allerhöchſten Erlaſſes vom 11. Juli 1878 (Reichsgeſetzblatt Seile 236),
von deſſen Beſtimmungen Sie ortsüblich publiciren laſſen wollen: „ Beſchädigungen, welche nicht durch die Truppenübungen,
ſon=
dern auf andere Weiſe insbeſondere dadurch entſtanden ſind, daß die Betheiligten das rechtzeitige Abernten unterlaſſen haben,
begründen keinen Anſpruch auf Vergütung”
„ Arbetten und Aufwendungen, von welchen die Intereſſenten gewußt haben, daß
ſie durch die Truppenllbungen der nächſten Tage zerſtört werden mußten, begründen einen Anſpruch auf Schadloshaltung
gleich=
falls nichtr
Dr. Dietz,
Großh. Kreisaſſeſſor und Eivil=Commiſſar für die Abſchätzung der in den Kreiſen Dieburg und Darmſtadt durch die Uebungen
der 49. Brigade entſtehenden Flurſchäden.
[8656
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurde heute folgender
Ein=
trag vollzogen:
Wilhelm Venuleth und Guſtav
Ellen=
berger zu Darmſtadt betreiben ſeil
9. Juni 1883 daſelbſt eine
Palm=
kernölfabrik unter der Firma:
Darm=
ſtädter Palmlernöfabrik von Benuleth
und Ellenberger”
und haben den Herren Eduard Schreiner
und Wilhelm Fleſche zu Darmſtadt
Col=
lectiv=Procura ertheilt.
Darmſtadt, den 1. September 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(8657
C. Küchler.
Bartha.
Bekanntmachung.
Die Herbeiſuhr der Pflaſterſteine aus
dem ſtädtiſchen Steinbruch in den
Dachs=
bergen zur Umpflaſterung der großen
Ochſengaſſe ſoll im Wege der
Submiſ=
ſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 13. September l. J.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 7. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Hickler, Beigeordneter. (8658
Bekanntmachung.
Die Asphaltirung der Trottoirs in der
großen Ochſengaſſe ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 14. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 7. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Hickler, Beigeordueter. (8659
535
1988
Bekanntmachung.
Das Büreau Großherzoglicher Landes=
Waiſenkaſſe befindet ſich von heute ab in
dem Hauſe Eliſabethenſtraße Nr. 34.
Zahltage: „Dienstag und Freitag.:
Darmſtadt, den 3. September 1883.
Langsdorf, Rechnungsrath. (8392
Bekanntmachung.
Die zur Herſtellung eines Röhren=
Kanals in der Heidelbergerſtraße
vorkom=
mende Maurerarbeit ſoll in einem
noch=
maligen Submiſſionstermin vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 13. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchläge und Bedingungen llegen
während der Bureauſtunden bei uns zur
Einſicht offen.
Beſſungen, den 8. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(8660
Berth.
1GON
neuer Erndte,
in vorzüglichen Qualitäten,
em=
pfehlen
Lobotei &a; Ssholl,
am Ludwigsplatz. (8661
„
GoGGN-, KOUltz G,
Volllshen Seiſe,
per Pfund=Pocket 65 Pfg.
G. ½
l. g0ID
8662
Bleichſtraße.
Trockenes
Canneu-Abſallholz,
pro Centner 95 Pfa,
bei Abnahme von 5 Centner 90 Pfg.
frei an's Haus geliefert.
Beſtellungen werden entgegen genommen
bei den Herren:
G. P. Poth, Caſinoſtraße,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
J. Stumpf, Rundethurmnrage,
ſowie auf meinem Comptolr Waldſtr. 30.
9)
Capb
Webor. 5
wei feine neue Beſten zu erkaufen.
Kirchſtraße 8, 1 Stiege hoch. (320
RI7'
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntmiß, daß die von uns aufgeſtellte
Ur=
liſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen
be=
rufen werden können, 8 Tage lang und zwar vom 11. bis incl. 18. September
während der Büreauſiunden auf Großherzoglicher Bürgermeiſterei offen liegt. Während
der angegebenen Zeit kann von Jedermann die Urliſte eingeſehen und gegen die
Rich=
tigkeit und Vollſtändigkeit derſelben, ſchriftlich, oder durch bei uns abgegebenes
Pro=
tokoll Einſprache erhoben werden.
Beſſungen, den 10. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
88663
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 13. September, Vormittags 9 Uhr
anfangend, werden die zum Nachlaſſe des Herrn Profeſſors J. Felſing,
im Hauſe „Rheinſtraße Nr. 47' (3. Stoch, gehörigen Mobiliar=
Gegen=
ſtände, als:
1 Flügel von Lipp, 7 Octav) in Paliſander, Kanapee's, Stühle,
Kommoden, Tiſche, Spiegel, 2 Betten mit Bettſtellen, Kleiderſchränke,
Vorhänge, Glas und Porzellan, 1 Eisſchrank, 1 Küchenſchrank, Küchen=
und Kellergeräthe, 2 große Waſchbütten und ſonſtiger Hausrath;
ferner eine Partie ſehr gute Kupferſtiche in Glas und Rahmen,
worunter viele Arbeiten von Herrn Prof. J. Felſing in
ausgezeich=
neten Exemplaren, 3 Sixtings von Steinla, Magdalena von Longhi,
Madonna della Sedia von Garavaglia, Oelgemälde, Gypsbüſten,
dar=
unter eine Gruppe von Lucca della Robbia, Bücher und Noten,
gegen Baarzahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
5
WW. Die Kupferſtiche, Oelgemälde, Büſten, Bücher und Noten kommen
Nachmittags 2 Uhr zur Verſteigerung.
Wegen meinem demnächſtigen
Auzug
habe ich die Preiſe meiner
Gaslampen &a; Hvonlouchlor
bedeutend ermäßigt.
GroOſ,
18479
Fabrißk und Lager Aliceſtraße 5.
Fabrilt:
Ladon:
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Eliſabethenſtr. 42.
Wilhelminenſtr. 13.
1GROIOm
in reichſter Auswahl von den feinſten Seiden=, Stoff= und Gewebe=Imitationen
bis herunter zur einfachen 16 Pfennig=Tapete empfiehlt
Tapetenfabrik
[7388
Whillpp Wenm, Hoflieferaut.
R 177
1989
Die regelmäßigen friſchen Zuſendungen von
Prima Ruhrer Fettschrot, Gtüok-
Anturaott-E; LONason., AussTOhIen
haben ihren Anfang genommen.
Ich erlaube mir meine verehrl. Abnehmer um baldgefl. Aufgabe ihres
Winter=
bedarfs, unter Zuſicherung prompteſter und reellſter Bedienung, zu bitten.
Carl G. Faber.
Holz= und Kohlenhandlung, Promenadeſtraße 42.
Mein AuſtallutiunzGrſchüft
befindet ſich von heute ab Niederramſtädterſtraße 20, früher Hauffſche mechaniſche
Werkſtätte.
Gleichzeitig halte ich mich in Ausführung von Gas- und Wasser-Anlagen,
Gosets, Bade-Einrichtungen und Bierpressionen in ſolider Aus=
1861
führung beſtens empfohlen.
H. Holler.
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mit und ohne Namen.
Hyazinthen, Tulpen, Crocus
und Gladiolus
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Kirchſtraße 25. (8664
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J. Ph. Sehneider,
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Negen baulicher Veränderung im Wohn=
70 hauſe des Herrn Baron v. Rabenau,
Wilhelminenſtraße 23, werden die
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raAren ud Fenstet
daſelbſt käuflich abgegeben.
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L. Thomä, Schreinermeiſter,
Hochſtraße 32. (8245
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bedeutend wirkſamer als Theerſeife,
ver=
nichtet ſie unbedingt alle Arten
Hautun=
reinigkeiten und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut.
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hardt, Rheinſtr., Coiff. Aug. Schmidt,
Rheinſtr., Alfred Graſer, Ernſt=Ludwigſtr.
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Daſelbſt werden auch noch Beſtellungen
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guter Butter
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Vüstornaorbson
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ſowie Fallobst wird abgegeben.
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Carlshof. (8571
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Hoß=
Ecke der Grafen= und Waldſtraße.
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und Obergaſſe 36.
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per Meter 45 Pfg. empfiehlt
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Gute Speiſehartoffeln
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Fr. Hloin, Martinsmühle.
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Bleichſtraße 40. (6423
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[7737
im Handel iſ
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Carl Watzinger Louiſenplatz 4.
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[8486
zu kaufen geſucht.
F. Araef, Aliceſtraße 5.
Kornbrod.
ſogenanntes Bauernbrod,
8271
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Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
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AirohenvauLoose
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ſtatt=
findenden Ziehung 2 Mark, ſowie
Darmſtädter Pferdemarktlooſe
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zu haben.
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werthvolle moderne Sachen, faſt zum
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Für Garten=Beſitzer.
Eine große Partie gebrauchte
Blumen=
beeteinfaſſungen.
Schulſtraße 12.
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M
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ſolide Leute. Näheres Rheinſtr. 49. III.
oder bei C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
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Fab=
riklocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
5 Zimmern mit allem Zubehör per Sept.
zu beziehen.
6432) Der zweite Stock meines
Hin=
terhauſes per 1. Oct. a. 0. zu vermiethen.
A. Schmidt, Beſſ. Carlsſtr. 12.
6530) Lauteſchlägerſtraße 7 eine
freundliche Wohnung, in einem Zimmer
be=
ſtehend, zu verm. und alsbald beziehbar.
6837) Ein Zimmerplatz mit
Woh=
nung, Werkſtätte und Stallung per 1. Sept.
Ferner eine Schreinerwerkſtätte mit
Woh=
nung und Schuppen per October l. J.
Näheres Kranichſteinerſtraße 25.
B 177
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mittelſte Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſofort.
7491) Dieburgerſtraße 44 eine
Woh=
nung, gleich beziehbar, zu vermiethen.
7533) Dieburgerſtr. 72 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
7698) Neue Kiesſtraße 70 eine ſchöne
Wohnung von 4 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten. Ebendaſelbſt eine kleine
Manſardenwohnung von 2 Zimmern, beides
zuſammen oder getrennt, zu vermiethen.
Näheres im 3. Stock.
7941) In meinen 2 neuerbauten Hüuſern
in der verlängerten Soderſtraße iſt der
1. und 2. Stock, enthaltend je 4 Zimmer,
Küche und Speiſekammer, ſowie 2
Giebel=
wohnungen mit aller Bequemlichkeit bis
1. October zu beziehen. - Zu erfragen
Wienersſtraße 50.
7940) Wienerſtraße 70 Parterre=
Wohnung aus 5 Zimmern beſtehend, nebſt
Gartenantheil und übrigen Bequemlichkeiten
per 1. October zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18 Parterre.
7942) Rheinſtraße 47, gegenüber
der Vereinigten Geſellſchaft, zwei ſehr ſchöne
Wohnungen zu 4 und zu 5 Zimmern nebſt
Zubehör, erſtere mit Balkon, per 1. Oct.
Näheres bei C. Köhler, Rheinſtraße 49
der Eliſabethenſtraße 4.
O00oeeaooooeoadeeeoeeooode
8346) Eliſabethenſtraße 45 im,
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Hinterbau eine Wohnung von 2 Zim=
8 mern, Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc.
an eine ruhige ſolide Familie ander=
0
C weit zu vermiethen, kann auf Ver=
F langen per 15. Oct. bezogen werden.
Caoeodeeaaoooeeaaaaoooooooes
8437) Mathildenplatz 10
Manſarden=
wohnung, 1 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc.
per Mitte November.
8583) Alexanderſtraße 8 iſt das
öſtliche Parterre=Logis meines Hauſes, ſechs
Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. Decbr., auf Wunſch auch früher
bezieh=
bar zu vermiethen. J. J. Diefenbach.
8588) Wilhelminenſtraße 4 der
3. Stock, 3 Zimmer, Küche, Zubehör
ſofort beziehbar.
Georg Wirthwein.
8590) Ecke der Ober=u. Schloßgaſſe
Nr. 33 eine ſchöne Wohnung zu vermiethen.
8667) Grafenſtraße 31 der 3. Stock
zu vermiethen.
A. Baßmann.
Wtu
8443) Louiſenplatz 7 ein möblirtes
Zimmer an einen Herrn zu vermiethen.
8601) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer, paſſend für einen Herrn oder
zwei Schüler, zu vermiethen.
8524) Mauerſtr. 10 zwei ſchön möbl.
Zimmer nahe der Infanteriekaſerne z. verm.
8668) Marienplatz 9 iſt ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
Von heute an wohne ich
Erust Ludwigstrasse Hr. I,
zwei Treppen hoch. (8669
Anna Künzel-Roth.
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3 C zur Verfügung ſtehen, kann in ein
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8 Geſchäft als thätiger Theilhaber ein=
0 treten, eventuell dasſelbe auch nach
8 1 Jahr übernehmen. Offerten sub
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Rhein=
ſtraße. Gefl. Offerten sub N. L. 3024
an die Expedition d. Bl. erbeten. (8669a
14
L=
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Ver=
mögen wünſcht ſich an einem beſtehen=
den, nachweislich rentablen Geſchäfte zu
betheiligen. - Frankirte Offerten unter
B. 13 befördert die Expedition. (8670
ſFin Aunoncen=Unternehmen (Patent,
C= alſo ohne Concurrenz), zu welchem ca.
600 Mk. nothwendig ſind, welches nachw.
1000 M. jährl. einbringen muß, ſoll für
Darmſtadt abgetreten werden. Offerten
sub H. H. E47 an Hausenstein
& Vogler, Frankfurt a. M. (8671
Rüohlge Lgonten
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geſucht. Dieſelben müſſen in der Lage ſein
dem Staat Caution zu ſtellen. Offerten
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in Mainz.
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(8673
Nr. 13 parterre.
Nom 1. October an wird ein Theil=
Onehmer zum halten der „Kreuzzeitung
geſucht. Näheres in der Exped. (8510
ſalbes Theater=Abonnement (erſter
22 Rang) abzugeben. Briefe sub I.
N. 24 an die Expedition d. Bl. (8192
ſFin Zimmer für ein oder zwei Herren
mit oder ohne Penſion zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (8674
Ein halbes Theaterabonnement
Sperrſitz) zu vergeben. — Marktplatz
Nr. 2.
(8675
(Jamen= und Kinderkleider werden
4
ſchön und billig in und außer dem
Hauſe angefertigt. Kiesſtraße 30. (8676
Hposlalarzt Dr. Bod. Eoyor,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Haulkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
Bchluß
RumstrAusstehlumg.
von
³¾½
TthiuAzIRRIEN
6867
C.
„42
Saalball. 4
Donnerstag den 13. September.
Eintritt 20 Pfg. Perſon.
Sämmtliche ausgeſtellte Oelgemälde werden zu ſehr müßigen
Preiſen verkauft.
Die Direeiiom.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meinen geehrten Geſchäftsfreunden ſewie verehrlichem Publikum die ergebene
Anzeige, daß ich unter Heutigem meine
Wohnung und Werkſtätte
in mein Haus Rossdörſorstrasse 44 verlegt habe. Für das mir geſchenkte
Vertrauen vielmals dankend, bitte ich mir dasſelbe auch ferner bewahren zu wollen
und empfehle mich zugleich in allen in unſerem Fach vorkommenden Arbeiten unter
Zuſicherung pünktlicher und reeller Bedienung.
Darmſtadt, den 11. September 1883.
Peter Bell,
1(8678
Weißbinder.
ſolo Mlililärll
Nachdem mittelſt Allerhöchſten Erlaſſes Sr. Majeſtät des Königs von
Preußen, d. d. Schloß Babelsberg, 26. Auguſt 1883 der deutſchen
Pr.
Hiilärdienst-Versichei ags-Austal
die Rechte einer juriſtiſchen Perſon verliehen worden ſind und die miniſterielle
Genehmigung zum Geſchäftsbetriebe im Königreich Preußen ertheilt worden iſt, wird
in Gemäßheit des in den Generalverſammlungen vom 25. September 1882 und
15. Juni 1883 angenommenen Statuts der Sitz der Anſtalt am 1. October d. J.
nach Hannover verlegt verden.
(8679
Hamburg, den 6. September 1883.
Der Aufſichtgrath.
Darmstädter Hänuergesangverein.
Samstag den 15. September 1883, Abends 8 Uhr, findet im Saalbau
unter gütiger Mitwirkung der Herren Hofſchauſpieler Hacker und Hofmuſiker Pfeil
die Fahnenweihe, verbunden mit Concert und Ball, ſtatt.
Die Mitglieder - nebſt ihren Familien - werden gebeten, ſich mit ihren
Perſonalkarten zu verſehen.
Für Nichtmitglieder ſind Karten 2 M. in den Buch= und
Muſikalienhand=
lungen der Herren Bergſträßer, Klingelhöffer, Schödler und Thies, ſowie bei
Herrn Kaufmann Fiſcher und Abends an der Kaſſe zu haben.
Der Vorstand. 68631
C. F. Polers, Lehrer der Handelswiſſenſchaften,
Pädagogatrasse Nr. 2.
beginnt ſeinen diesjäbrigen Wintercurſus in Buchhaltung, doppelte und einfache
Methode, Handels=Correſpondenz, kaufmänniſches Rechnen ꝛc., mit dem 17.
bis 25. September c. — Anmeldungen werden baldigſt erbeten.
(8680
8681) Ein Mädchen in Küche und
Hausarbeit erfahren, ſucht Stelle bei einer
kleinen Familie. Hochſtraße 8.
8682) Ein zuverläſſiges Mädchen
wünſcht Monatsdienſt. Grafenſtraße 18.
Seitenbau, 2 Treppen hoch.
8650) Ein im Weißzeugnähen und
Aus=
beſſern geübtes Mädchen, auch auf der
Maſchine tüchtig, wünſcht noch einige Tage
iu der Woche beſetzt. Näh. Müllerſtr. 5, part.
8683) Ein gebildetes Mäbchen mit
guten Zeugniſſen ſucht Stelle als
Büffet=
mädchen. Auskunft ertheilt
Frau E. Hahn, untere Sandſtraße.
8684) Ein anſtändiges Frauenzimmer,
welches die Pflege kleiner Kinder
ſelbſtſtän=
dig verſteht, ſucht Stelle zu Michaeli.
Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
8685) Ein junger Mann, militärfrei,
der die Buchführung kennt und der engl.
Sprache vollſtändig mächtig iſt, ſucht Stelle
unter beſcheidenen Anſprüchen.- Gefl. Off.
unter M. N. 44 an die Expedition.
8686) Eine durchaus perfecte
Herr=
ſchaftsköchin, ſowie eine gebildete
Kam=
merjungfer, welche in allen feineren
Hand=
arbeiten und Friſiren bewandert iſt, ſuchen
auf Michaeli Stellen in einem feinen Hauſe.
Die beſten Zeugniſſe ſtehen zur Seite.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. 11.
8687) Tüchtige Mädchen kann ich den
geehrten Herrſchaften empfehlen.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.
8688) Ein junger Mann von 18 J.
ſucht 3telle als Auslaufer oder ſonſt.
Be=
ſchäftigung. Zu erfragen Sackgaſſe 20.
M
M
8529) Ein ſolides Mädchen, welches
in allen Hausarbeiten, ſowie im Kochen
gründlich erfahren, wird auf Michaeli
ge=
ſucht. Bleichſtraße 29. mittlerer Stock.
8532) Aelteres Mädchen für Küche
und Hausarbeit mit guten Zeugniſſen zu
Michaeli geſucht Friedrichsſtraße 24. part.
8534) Ein braves Mädchen auf
Michaelis geſucht Beſſungen,
Wittmanns=
ſtraße 34, 1 Treppe hoch.
8689) Ein Monatsmädchen ſofort
geſucht. Zu erfragen in der Expedition.
8627) Ein zuverläſſiges, älteres, in der
Kinderpflege durchaus erfahrenes Mädchen,
wird für Oktober zu einem kleinen Kinde
geſucht. Näheres in der Expedition.
8690) Ein zuverläſſiges ordentliches
Mädchen, welches gründlich die
Haus=
arbeit verſteht und ſelbſtſtändig kochen kann,
wird geſucht Eliſabethenſtraße 27 parterre.
Zu ſprechen zwiſchen 3-4 Uhr Nachm.
536
1992
K 177
Honsl-Voreh.
In dem Ausſtellungslocale Saalbauſtraße 73 findet vom 7. bis 16.
Sep=
tember eine Ausstellung von Werken des Malers Carl Ehrenborg zu
Dresden ſtatt, darſtellend:
Die nordiſch=germaniſche Götterſage, auf 6 großen Cartons,
Aus dem Leben von Adam und Eva, anf 4 Cartons,
Die Mitglieder des Vereins haben freien Eintritt.
18497
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg.
Stickereien
aller Art werden ſchön und billig aus
geführt. Auch Arbeiten angefangen.
Zu erfr. Schulſtr. 6, parterre. (8641
Gold=Cours.
Ruſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 1672-76
„ 16.19- 2
„ 20.41-45
„ 4.20- 23
8691) Ein Müdchen mit guten Zeug
niſſen, welches ſelbſtſtändig gut kochen kann
und alle häuslichen Arbetten beſorgt, wird
bis Michaeli zu drei Leuten geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
8692) Ein ordentliches Mädchen,
wel=
ches die bürgerliche Küche ſowie Hausarbeit
verſteht, wird gegen guten Lohn nach
aus=
wärts auf Michaelt geſucht. Stellenbureau
Gölzenleuchter, Grafenſtraße I3.
Sn meine Gürtlerei kann ein Lehrling,
19 der zeichnen kann, gegen Lohn eintreten.
P. Araek, Aliceſtraße 5. (8613
7352) Einen Lehrling ſucht
Wilhelm Müller, Schloſſermeiſter,
Verlängerte Kiesſtraße 55.
8634) Ein tüchtiger Tagſchneider
ge=
ſucht.
A. Beſſunger u. Comp.
8257) Für mein Tuch= K Bukskin=
Engros=Geſchäft ſuche einen
L.Chrtiug
mit guten Vorkenntniſſen unter günſtigen
Bedingungen.
Heinrich Haas.
zud gURdluil Ob-pot Ulll
(8694
wird angenommen.
Carl Less, Carlsſtraße 29.
Sn der Handlung von I. Küller
4 Wwe. Mladenbach, findet ein
= Lehrüing bei freier Koſt und
[8513
Wohnung Stellung.
8410) Ein braver, anſtelliger Junge
für eine hieſige Zeitungs=Expedition geſucht.
Näheres bei der Exped. d. Bl.
Hin junger Mann mit guten Schulkennt=
E, niſſen kann bei mir als Lehrling
[920
eintreten.
A. Anton, Wilbelminenſtraße.
Sonntag Morgen wurde ein goldemes
Armband verloren. Abzugeben
gegen gute Belohnung Lautenſchlägerſtraße
(8695
Nr. 10.
Jonnerstag den 6. d. M. wurde im
T= Gartenſaale des „Darmſtädter Hofes:
hier ein weicher Filzhut mit rothem
Seidenfutter verwechſelt. Man bittet
den=
ſelben Carlsſtraße 41 umzutauſchen. (8696
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 11. September.
7. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Sebaſtian.
Trauerſpiel in 5. Akten von Oto Roquette.
Perionen:
Sebaſtian
Herr Edward.
Katharina, Herzogin von
Braganza
Fräulein Beil.
Fräulein Ethel.
Jſabel, ) ihre Kinder
zuan,
Fräulein Schütty.
Gasparo von Braganza
Herr Mickler.
Sortelha
Herr Hacker.
Herzog von Tavora
Herr Wagner.
De Caſtro, General
Caſale
Mondego.
Alexio de Menezes
Herzog von Alba
Graf de Silva
Ein ſpan. Hauptmann
Brito, portug. Officier
Gorgas, ein Seemann
Ein Diener
Zeit:
Anfang halb 8 Uhr
Herr Franke.
Herr Hartig.
Herr Ellers.
Herr Werner.
Herr Dalmonico.
Herr Knispel.
Herr Leib.
Herr Klotz.
Herr Schimmer.
Herr Krüger.
1640.
Inde nach 10 Uhr.
Mittwoch. 12. Septbr. 8. Vorſtellung im 1.
Abonnement. Bei feſtlich beleuchtetem Hauſe.
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr.
Königl. H. des Großherzogs. Neu einſtudirt:
Titus. Große Oper in 2 Akten von Mozart.
Anfang 7 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 11. September.
Deutſches Reich. Der Kaiſer wird ſich nächſten Donnerstag
nach Merſeburg begeben, um den in der Umgegend ſtattfindenden
Ma=
növern des 4. Armeecorps beizuwohnen; ein außerordentlich zahlreiches
und glänzendes militaͤriſches Gefolge wird den Kaiſer begleiten.
Nach dem amtlich feſtgeſtellten Reſultat der im Wahlkreis
Lieben=
werda=Torgau ſtattgehabten Erſatzwahl zum Reichstage wurden im
Ganzen 11887 Stimmen abgegeben, davon erhielt Juſtizrath Dr.
Hor=
witz in Berlin (Seceſſ.) 773, Vicepräſident Dr. Clauswitz in Berlin
(frriconſ.) 4144 Stimmen, der erſtere iſt ſonach gewählt.
Der deutſche Geſandte in Peking, Herr v. Brandt, der ſich zur Zeit
auf Urlaub befindet, wird, wie verlautet, Angeſiches der drohenden
Ver=
wicklungen zwiſchen Frankreich und China ſich auf ſeinen Poſten
zurück=
begeben.
Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung= polemiſirt gegen die falſchen
Schlußfolgerungen, welche die „Times= an den Artikel des erwähnten
Blattes gegen die Hetzereien franzöſiſcher Journale geknüpft hat und gegen
den Rath, die Franzoſen möchten alle Colonialbeſtrebungen aufheben und
ſich im Innern ſammeln, d. h. die Kräfte gegen Deutſchland ſammeln
um ſich an dieſem zu reiben. Die „Norddeutſche Allgemeine
Zeitung=
ſagt, die „Times= hatte politiſch weiſer gehandelt, wenn ſie ihren kindiſchen
Ausfall gegen die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung= ganz unterlaſſen
hätte. Stände die „Times= noch auf der früheren Höhe ihrer
Urtheils=
fähigkeit, ſo könnte ihr nicht entgangen ſein, wie ſehr gerade jene die
Erhaltung des Friedens bezweckenden Artikel der „Norddeutſchen
Allge=
meinen Zeitung; an der erfreulichen Thatſache verminderter Spannung
zwiſchen Großbritannien und Frankreich beitragen halfen, welche in der
plötzlichen Entlaſſung des Miſſionärs Shaw einen ſehr beredten Ausdruck
erhalten hätte.
Am 7. September traf der König von Spanien mit dem Pariſe=
Schnellzug in München ein und begab ſich alsbald nach Nymphenburg,
wo er übernachlete. Am Abend des 8. September reiſte der König weiter
nach Wien.
Oeſterreich=Ungarn. Die Einberuſung der Landtage von Galizien
auf den 15. September ds. Js., von Oberöſterreich auf den 17.
Sep=
tember, von Mähren auf den 25. September, von Trieſt auf den
8. October iſt unterm 7. September durch im Reichsgeſetzblatt
veröffent=
lichtes Patent erfolgt.
Die croatiſche Nationalconferenz in Agram erklärte am 7. daß die
ungariſche Regierung durch die Ernennung eines Commiſſars die
Ver=
faſſung verletzt habe. Croatien werde an derſelben unerſchütterlich
feſt=
halten.
General Ramberg übernahm am 6. September die Amtsgeſchäfte
und veröffentlichte in der Agramer Zeitung „Narodne Nowine= eine
Proclamation, worin er es als ſeine Aufgabe bezeichnet, die Ruhe wieder
herzuſtellen und das beleidigte Anſehen der Staatsgewalt durch
Wieder=
anbringung der doppelſprachigen Wappenſchilder herzuſtellen, um
darzu=
thun, daß man politiſche Fragen mit Straßenkrawallen nicht löſen könne.
Die Proclamation führt aus, je eher die übernommene Aufgabe gelöſt
werde, deſto früher werde eine verſöhnliche und befriedigende Löſung
der Aufſchriftenfrage möglich, und warnt vor den Behauptungen, datz
man die Sprache, Nationalttät oder Verfaſſungsrechte antaſten wolle.
Am 7. empfing General Ramberg die Behoͤrden und
Abtheilungs=
chefs. Er ſprach die Hoffnung aus, die verfaſſungsmäßigen Zuſtände in
kürzeſter Zeit wiederherzuſtellen. Die Unruhen im ganzen Lande ſeien im
Abnebmen, es fänden nur noch vereinzelte Störungen ſtatt.
Am 7. Mittags wurden unter Alſiſtenz einer Abtheilung Jäger mit
klingendem Spiel an zwei Finanzgebäuden in Agram die doppelſprachigen
Wappenſchilder angebracht und Wachen davor aufgeſtellt.
Die Wiederanbringung der Wappenſchilder iſt nicht ohne ernſte
Störungen verlaufen. Vor dem Steueramt ſammelte ſich kaum nachdem
die Schilder befeſtigt waren, eine große Menge Menſchen an, und Steine
flogen gegen die Schilder. Das Militär drangte die Menge weg und
ſperrte die betreffende Straße ab. Am Abend ſammelten iſich die Tu=
57 7₈
5.0.*
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ſe.
Hr.
dirt:
lozart.
weil=
Alinin
E 177
mütuanten wieder an anderen Stellen und konnten erſt durch
ſwieder=
holte Attaken der Cavallerie und Infanterie zerſtreut werden. Man
be=
üurchtet den Zuzug von Landleuten in die Stadt und dadurch eine
Er=
nuerung der Unruhen.
Frankreich. Nach einer Mittheilung des „Temps= hatte der
hineſiſche Botſchafter, Marquis Tſeng, eine lange Unterredung mit Herrn
Challemel=Lacour im Miniſterium des Aeußern. Im Laufe des Geſprächs
letzte der chineſiſche Botſchafter Herrn Challemel=Lacour von der
Grund=
lage in Kenntniß, auf welche, wie man am Hofe von Peking meint, ein
Einvernehmen zwiſchen ihm und der franzöſiſchen Regierung in Betreff
Annam's und Tonking's möglich wäre. Herr Challemel=Lacoursiſt der
Anſicht, daß dieſe Baſis in Anbetracht der neuen Stellung, die
Frank=
reich durch den Vertrag mit Annam in jenem Lande erworben habe,
ernſt=
liche Prüfung verdient. Sie beſteht in 1. der Regelung der Frage der
Oberherrlichkeit China's über Annam; 2. Abſteckung der Grenze
und, wenn es nöthig wäre, auf gewiſſen Punkten einer neutralen
Zone. Es wäre dies ungefähr das Uebereinkommen, welches ſ. Z. der
dieſerhalb abberufene Bourse mit der chineſiſchen Regierung
verein=
bart hatte.
Die franzöſiſchen Staatseinnahmen blieben im Juli um 13300,000
Franes, während der erſten ſieben Monate um 41½ Millionen Franes
hinter dem Voranſchlag und um 8703,000 Francs hinter den
thatſäch=
lichen vorjährigen Einnahmen zurück.
England. Die der Regierung nabeſtehende „Pal Mall Gazette;
glaubt, daß der franzöſiſch=chineſiſche Conflict durch die Schuld Frankreichs
eine ſehr bedenkliche Wendung genommen habe. Die drohende
Kriegs=
gefahr könne nur abgewendet werden, wenn ſich Frankreich noch rechtzeitig
ſchreibt das Blatt
zu einem Rückuge entſchließe. „In
Paris=
weiter - „ſcheint der Glaube obzuwalten, daß England die Pflicht habe,
die Anſprüche Frankreichs in Peking zu unterſtützen. Es iſt jedoch ganz
ungeheuerlich, anzunehmen, daß England, weil China zwei Tauſend ſeiner
Unterthanen als Geißeln hält, gezwungen ſein ſoll, jede mit der Spitze
des Bajonnets in China geſtellte Forderung einer europäiſchen Macht zu
unterſtützen. In England glaubt man in einigen Kreiſen, zu deren
Organ ſich der „Daily Telegraphu gemacht hat, daß die engliſche
Regie=
rung die Jnitiative ergreifen und ihre guten Dienſte als Vermittler
an=
bieten ſollte. Geſchehe dies, ſo könnten wir leider eine unliebſame
Zurück=
weiſung erfahren. Frankreich und China wiſſen, wie viel uns an einer
friedlichen Beilegung des Streites gelegen ſein muß; und es iſt ihnen ebenſo
bekannt, daß Lord Granville gerne bereit iſt, ihnen ſeine Vermittlerdienſte
zur Verfügung zu ſtellen; es würde aber nichts gewonnen, wenn wir
uns jetzt vordrängen würden; es könnte im Gegentheil viel verloren
gehen. Wir werden vermitteln, wenn man uns darum erſucht; vorläufig
aber müſſen wir uns ſchlüſſig werden über die im Falle des Ausbruches
eines Krieges einzunehmende Haltung. Unbedingt nothwendig iſt es,
ſofort unſere Flottenmacht in den chineſiſchen Gewäſſern zu verſtärken.
Der „Standard” meldet aus Hongkong vom 6. d.: Es verlautet,
daß die Franzoſen eine neue Niederlage vor Hanoi erlitten hätten. Einige
franzöſiſche Kanonenboote fuhren den Fluß hinauf in der Richtung nach
Sontay und beſchoſſen die Feſtungswerke der ſchwarzen Flagge, mußten
aber nach mehrſtündiger wirkungsloſer Kanonade mit einem Verluſt von
12 Todten retirtren.
Italien. Ueber den Beitritt Italiens zum deutſch=öſterreichiſchen
Bündnitß ſchreibt die „Fanfullau: „Dieſes Uebereinkommen iſt mehr ein
Friedens=, als ein Kriegsvertrag. Abgeſchloſſen, als Frankreich abſolut
Italien angreifen zu wollen ſchien, muß es natürlich die Eventualität
eines franzöſiſch=italieniſchen Krieges vorausſehen, aber es ſieht ſie voraus,
um ſie zu beſchwören und beſtimmt vielmehr, daß die beiden Alliirten
keine Verpflichtung gegen Italien haben, wenn dieſes ohne Aufforderung
den Krieg erklärt. Weit davon entfernt, uns zu verpflichten, an einen
öſterreichiſchdeutſchen Kriege gegen Frankreich oder gegen Rußland
theil=
zunehmen, ſind wir blos verpflichtet, uns niemals und in keinem Falle
mit den Feinden unſerer Alliirten zu verbinden, wobei es uns jedoch
freiſteht, neutral zu bleiben. Wir wollen kein Urtheil über einen ſo
wichtigen diplomatiſchen Act abgeben, wir halten es jedoch für gut, daß
der vollkommen friedliche Zweck desſelben nicht mißverſtanden, noch
un=
freiwillig die Bedingungen desſelben ſo weit geſtellt werden, um dieſelben
als eine Capitulation erſcheinen zu laſſen, welche durch nichts
gerecht=
ertigt wäre und die auch, wie Alles beweiſt, nicht eingegangen
wor=
den iſt.:
Eghpten. Die Abnahme der Cholera in E.ypten hat überall eir
Nachlaſſen der Quarantaine=Maßregeln zur Folge gehabt. Jetzt hat
auch die griechiſche Regierung eine Milderung in den von ihr gegen die
Choleragefahr ergriffenen Maßregeln eintreten laſſen, indem ſie die
bis=
herige Quarantaine für die Provenienzen aus Malta, Cypern, Tripolis
und den ſyriſchen Gebieten von Alexandretta bis zur egyptiſchen Grenze
auf eine fünftägige Beobachtungsquarantaine herabgeſetzt hat.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. September.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog emfingen am Samstagden
Profeſſor Dr. Kaltenbach von Gießen, den Bürgermeiſter Lieſſem aus
Alzey. den Lehrer Röth aus Aſtheim; zum Vortrag den Staatsminiſter
Frhrn. v. Starck und den Hofjägermeiſter v. Werner.
- S. Köniol. Hoh. der Großherzog haben dem Steuercommiſſär
des Steuercommiſſartats Heppenheim, Steuerrath W. Stein das Ritter=
1993
kreuz 1. Kl. des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmüthigen verliehen
und den ordentl. Profeſſor in der mediciniſchen Facultät der Landes=
Univerſität, Dr. F. Marchand, auf Nachſuchen ſeines Dienſtes mit
Wirkung vom 1. October d. J. an entlaſſen.
S. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheiten
die Prinzeſſinnen Victoria und Eliſabeth haben ſich geſtern Mittag
aus Anlaß des fünfzigjährigen Militärdienſt=Jubiläums Sr. Großh.
Hoheit des Prinzen Alexander über Bickenbach nach Schloß
Heiligen=
berg begeben.
Wie die „D. 3tg.' ſicherem Vernehmen nach mitthellt, haben
Seine Majeſtät der Kaiſer am geſtrigen Tage S. Großh. Hoheit den
Prinzen Alexander zum Chef des Schleswig=Holſteiniſchen Dragoner=
Regts. Nr. 13 ernannt.
Ihre Königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von
Albany ſind mit Gefolge geſtern Abend zum längeren Beſuche auf
Jagd=
ſchloß Wolfsgarten eingetroffen.
— Die geſtrige Vorſtellung des „Troubadour; durch welche das
Programm der geſelligen Vereinigung des Schriftſtellertags eine
Ab=
änderung erfuhr, fand zu Ehren der aus Anlaß des 50 jährigen
Militärjubiläums Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander hier
anweſenden auswärtigen Officiere ſtatt.
Militärdienſtnachrichten. Die Aſſiſtenzärzte 2. Kl. der
Landwehr Dr. Lemke vom 1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Landwehr=Regts=
Nr. 118, und Dr. Schreiner, vom 1. Bat. (Darmſtadt 1.) 1. Großh=
Landwehr=Regts. Nr. 115. wurden zu Aſſiſtenz=Aerzten 1. Kl. der
Land=
wehr; der Unterarzt Dr. Michaelis, vom 4. Grobh. Inf.=Regt. Nr 118
unter Verſetzung in das 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117, zum Aſſiſtenz=Arzt
2. Kl.; der Unterarzt der Reſerve Dr. Lucanus, vom 1. Bat. (Mainz)
4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118, zum Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. der Reſerve
befördert.
Geſtern rückte unſere geſammte Garniſon zu den Manövern
aus, und zwar zuerſt nach Nieder=Ramſtadt und Umgebung. Den
Oberbefehl führte am erſten Tage Oberſt und Regimentscommandeur
v. Klüber.
Fünfte Generalverſammlung des allgemeinen
deutſchen Schriftſtellerverbands. Die im Laufe des Samstag
aus allen Theilen Deutſchlands zahlreich eingelangten Feſtgäſte,
beſich=
tigten Nachmittags zunächſt die Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt,
ins=
beſondere Muſeum, Gemäldegallerie ſowie unſer Waſſerwerk und leiſteten
ſodann einer freundlichen Einladung auf die Villa Hügel, wo der
Be=
ſitzer und deſſen Familie ſie in liebenswürdigſter Weiſe empfingen und
für Erfriſchungen aller Art ausgiebigſt Sorge getragen hatten, Folge.
Abends fand im großen Saale des Saalbau's geſelligeVereinigung ſtatt,
bei der Profeſſor Dr. Büchner die Verſammlung Namens des
Feſt=
comités in hieſiger Stadt willkommen hieß und ihnen einen poetiſchen
Feſt=
gruß entgegenbrachte. Ihm dankte der Vorſitzende des deutſchen
Schriſt=
ſtellerverbands Dr. Friedrich (Leipzig), während Profeſſor Dr. Goſche
Halle) die „blinden Heſſen; als Landsleute der unvergeßlichen Gebrüder
Grimm feierte und Stadtpfarrer Dingeldey in zündender Anſprache
darauf hinwies, daß die Jdeale des deutſchen Volks noch nicht
unter=
gegangen und Derer gedachte, welche beſtrebt ſind die hohen Ideale der
Menſchheit zu fördern. - Sonntag Vormittag begrüßte S. Ex.
Miniſter=
präſidend v. Starck die Verſammlung im Namen der Staatsregierung,
Herr Oberbürgermeiſter Ohly in dem der Stadt, worauf der
Vor=
ſitzende Dr. Friedrich (Leipzig) Namens der Verſammlung für die
uberaus freundliche Aufnahme dankte. - Aus der Verſammlung dürfte
hier hervorzuheben ſein, daß der Schriftſtellerverband nunmehr 341
Mit=
glieder zählt und eifrig und nicht ohne Erfolg die Intereſſen ſeiner
Mit=
glieder, namentlich durch Wahrung des literariſchen
Eigenthums=
rechts, zu vertreten bemüht iſt, ferner der nunmehr brennend gewordenen
Frage der Leihbibliotheken ſeine ganz beſondere Aufmerkſamkeit
ſchenkt, auch für eine Penſions= und Unterſtützungskaſſe
Sorge zu tragen gedenkt. — Auf von Frankfurt aus ergangene
An=
regung wurde beſchloſſen, die deutſchen Bühnen zu veranlaſſen zum
Beſten des Fonds für ein Gutzkow=Denkmal noch in dieſer Seſſion
eines ſeiner Dramen aufzuführen und ſich auch behufs Beſchaffung der
noch fehlenden Mittel nochmals an das Publikum zu wenden. —- Weiter
wurde der Ausſchuß beauftragt, die Errichtung einer
Reichs=
bibliothek nicht außer Auge zu laſſen und ferner ermächtigt Schritte
zu thun, um den Verſuch zu machen, durch eine Nationallotterie
die Mittel für eine Penſionskaſſe zu beſchaffen. — Endlich debattirte man
noch über die beantragte Herausgabe eines Verbandjahrbuchs,
mußte aber die desfallſige Verhandlung abbrechen, da für 12 Uhr ein
Vortrag von Profeſſor Goſche über Luther als Schriftſteller
anberaumt war, dem auch S. K. H. der Großherzog beiwohnte.
Der Vortragende verſtand es in kurzen Zügen uns Luther als den
Schöpfer unſerer neuen Schriftſprache, als den ehrlichen, durchſichtigen,
uneigennützigen, aber auch unerſchrockenen Schriftſteller, den Schöpfer
des proteſtantiſchen Styls, an dem ſich die deutſche Sprache immer wieder
erfriſcht, als den deutſchen Charakter, der allen Parteien zum Vorbild
dienen könne, vor die Seele zu führen und ſchloß mit dem Wunſche, daß
die bevorſtehende Lutherfeier ſo gefeiert werden möge, daß alle
Con=
feſſionen in dieſem Mann ein Ideal ſehen.
Nachmittags fand ein ſtark beſuchtes Feſtbankett im großen
Saal des Saalbaus ſtatt, bei dem Dr. Hofmann (Leipzig) den erſten
Toaſt auf S. M. den Kaiſer und S. K. H. den Großherzog, Profeſſor
Dr. Roquette den zweiten auf die Gäſte, und Herr von Hügel einen
R 177
1994
zwiſchen dem Schriftſtellerthum und dem Buchhandel, Ober=Bürgermneiſter Zeit auch für alle Mittelſtädte ſich als eine Nothwendigkeit herausſtellen
Ohly dankte nochmals für die der Stadt erwieſene Ehre. Daß in wei= dürfte.
terem Verlauf der faſt zahlloſen Trinkſprüche auch der Preſſe gedacht
Großh. Hoftheater - Antigone - ſtatt, worauf ſich noch einegunzahl liegenden Gemeinde Biblis nahezu auf Landdammhöhe erhöht und
ver=
der Feſtgäſte in der Vereinigten Geſellſchaft zuſammenfand.
In der geſtrigen, zweiten Sitzung wurde der Antrag auf Heraus= wieder bis zur urſprünglichen Höhe abzutragen.
gabe eines Jahrbuchs nach längerer Verhandlung durch Ueberaang zur
einfachen Tagesordnung erledigt. Sodann referirte Laſt (Wien) über
die Leihbibliotheksfrage und gelangte zu dem Schluß, daß die
Inhaber ſolcher Bibliotheken geſetzlich gehalten werden ſollten, den
Autoren als Gegenleiſtung für die gewerbsmäßige Benutzung ihres
thumsrecht eine jo weitgehende Conſequenz doch nicht zu ziehen ſei, ent= wieder der reiche goldene Glanz gebreitet, den die böchſte Kunſt
als=
zum Ausdruck bringende Reſolution.- Ein Antrag auf Gründung eines
Blattes behufs geſchäftlichen Verkehrs zwiſchen Schriftſtellern und Ber= jener Tragik, die das Menſchengemüth niederzwingt zu ſchauernder
Ehr=
ſeine zahlreichen Zuhörer in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zuruͤck, frommer Sitte und heiligem Brauch, der ſich vermißt bis zu trotziger
hervorgerufen. — Nachmittags unternahmen die Feſtgäſte eine Fahrt Maßloſigkeit uͤbertreibt und darüber zu Grunde gehen muß, wirkte in
nach der Ludwigs= und Marienhöhe.
Feuer in der Artilleriekaſerne. Bei dem Eintreffen der Feuerwehr Ismene (Frln. Ethel) ab, der zum Mithandeln zwar die Kraft
ver=
war dasſelbe faſt vollſtändig gelöſcht.
ſchniten. - In ein Hotel in der Rheinſtraße logirte ſich unter fälſchlich vielleicht ein etwas leichterer, minder pathetiſcher Ton, als ihn Herr
beigelegtem adeligenen Namen ein Frauenzimmer auf einige Tage ein,
ver=
zur Tafel. Die Dame hat indeß bis heute noch zu kommen und ihre
jähriger Junge wurde bei einem anf einem Kohlenlagerplatz naͤchſt der Hofmüller, Reichardt, Bögel und Eilers, und ebenſo löſte
Güterhalle der heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn begangenen Kohlendiebſtahl das Orcheſter ſeine Aufgabe mit gewohnter Trefflichkeit.
ertappt und feſtgenommen.
königl. Strafkammer zu Landau abgeurtheiltes Individuum zu ermitteln, unſeren Leſern noch kurzen Bericht ſchuldig ſind, in Hintergrund zu
Durch dieſe Ermittelung gelingt es, des Thäters von zu Frankfurt a. M.
einer Uhrkette, Hoſen mit Hoſentraͤger und Cigarrenetuis ausführte. Anerkennung und Beifall.- Wir wiſſen es dem geſchätzten Künſtler
be=
behörden zu Offenbach, Gießen, Mainz und Stuttgart wegen Diebſtahls
verfolgten Burſchen. — Dem Hausburſchen in der Vereinigten Geſell= Abr'ſchen Liede endlich emancipirt hat. Auch die Herren Eilers
Gyou=
ſchaft wurde die Uhr aus dem Billardzimmer, in welchem ſie auf einem Alcindor) und Mickler (Marquis) verdienten Lob. Der Oper folgte,
Tiſche laa, geſtohlen.
Gartenbau=Vereins zur Beſichtigung der königl. pomologiſchen und
venologiſchen Lehranſtalt in Geiſenheim findet bei günſtiger Witterung im Tell, auftrat.
am Mittwoch den 12. September ſtatt. Die Abfahrt von Darmſtadt ſpiel Roſenmüller und Finke von Töpfer, worin beſonders
erfolgt mit der Ludwigsbahn um 7 Uhr 50 Min. Vormittags, in Caſtel
mit der rechlsrheiniſchen Bahn um 9 Uhr 5 Min., Ankunft in Geiſen= Herr Butterweck als unübertrefflich komiſcher Comiptoiriſt Hillermann
werden.
— Die Verhandlungen über die Einführung eines Blitzzuges auf
der Route Paris=Mainz=Verlin=Petersburg ſind nach der
„Oſtd. Volksztg.u nunmehr ſo weit gediehen, daß dieſes Project bäldigſt
ſeiner Verwitklichung entgegenſehen dürfte. Dieſer Zug wird verſtellbäre
Räder erhalten, um in Eydikuhnen reſp. Wirrballen auf das ruſſiſche Mittwoch, Donnerstag und Freitag 11-12 Uhr.-
Geleiſe übergeführt werden zu rönnen, ſo daß die Reiſenden zum Umſteigen täglich 9-12 und 2-4 Uhr. — Techniſche Muſterſammlung des Landes=
und ſtellenweiſe bis zu 90 Kilometer (xcl. Aufenthalt) pro Stunde
be=
tragen. Der Zug wird nach amerikaniſchem Syſtem eingerichtet ſein und
Küche, Speiſeſalon, Leſe= und Muſikzimmer u. ſ. w. enthalten, kurz allen 10 Uhr, Sonntags 2-6 Uhr.
Anſorderungen der Neuzeit gemäß auf das Comfortabelſte eingerichtet ſein. Samstags 7 bis 9 Uhr. — Armenverein täglich 2-6 Uhr. - Spiel=
Friedberg, 9. Sepf. Herr Bürgermeiſter Scriba, welcher ſchon Abend des Schach=Clubs: Mittwoch.
ſeit einigen Monaten beurlaubt iſt, hat wegen ſeiner anz=griffenen
Ge=
ſundheit um ſeine Entlaſſung nachgeſucht, und wird ſomit zur Wahl Samstag 15. Septbr.: Fahnenweihe des Darmſtädter
Männergeſang=
eines neuen Bürgermeiſters geſchritken werden müſſen. Bei dieſer
Ver=
anlaſſung tritt die Erwägung an unſere Bürgerſchaft heran, ob man ſich Täglich: Ausſtellung von Original=Oelgemälden (Saalbau).
auf die Frauen ausbrachte. Ernſt Wichert (Königsberg) trank auf daß nicht, wie z. B. Alzey, auf Grund=der Staͤdteordnung für Anſtellung
Wohl derStadt Darmſtadt, Profeſſor Lazarus gedachte der Beziehungen eines juriſtiſch gebildeten Mannes entſcheiden ſolle, was wohl mit der
— Die rheinheſſiſche Gemeinde Ibersheim, welche ihren
Sommer=
ward, iſt eigentlich ſelbſtverfländlich. — übends fand Fefvorſtellung im damm ohne die erforderliche Genehmigung zum Naͤchtheile der
gegenüber=
ſtärkt hat, ſoll dazu angehalten werden, den fraglichen Sommerdamm
Großherzogliches Hoftheater.
Darmſtadt, 10. September 1883.
Von allen Genüſſen, welche die Darmſtädter Gaſtlichkeit dem
V. Verſammlungstage des deutſchen Schriftſtellerverbandes geboten hat
geiſtigen Eigenthums eine Entſchädigung zu gewäbren. Nach lebhafter und noch bieten wird, dürfte ſich die geſtrige Antigonevorſtellung
Debatte in welcher mehrſeitig betont würde, daß aus dem geiſtigen Eigen= wohl als am tiefareifendſten und nachhaltigſten erweiſen. Es lag über ſie
ſchied ſich die Mehrheit für eine die vom Referenten entwickeltel Anſicht ſrahlt und es erfullt ſie die ganze Weihe und Größe ernſteſter Tragik,
furcht vor der furchtbaren Macht, die richtend im Verborgenen wacht,
legern und Errichtung einer Vereinsagentur wurde von der Tagesord= vor jenem gigantiſchen Schickſal, welches den Menſchen erhebt, wenn es
nung abgeſetzt, der ſeiltherige Vorſland wieder gewählt, worauf Schluß den Menſchen vermalmt. Im größzten Kunſtſtil und mit imponirender
der fünften Generalverſammlung erfolgte. - Alsdann ſprach Herr Pro= Kraft zeichnete Herr Wünzer den harten Kreon, der im Uebermaß des
feſſor Dr. Roquette über das „Zeitalter der Empfindſamkeit verſetzte Selbſtvertrauens und in ſtarrer Befangenheit zum Frevler wird an
wo ſder Meſſias Klopfſtocks, der Götz von Berlichingen und Werther Auflebnung gegen die Götter ſelbſt und ihren geweibten Seher, und der
Göthes jenes bezeichnende Erwachen des Gemüthslebens, eine unſerer Zeit erſt unter der zermalmenden Wucht der Schickjalſchläge die Grenzen des
nicht mehr recht verſtändliche, Alles ergreifende Empfindſakemit, jenen Penſchenthums in Zerknirſchung inne wird. Auch die Geſtalt der Anti=
Brief und Thränen=Cultus, welcher uns jetzt ſo befremdend anmuthet, Zone: die in gleich unbengſamem Trotz ein an ſich löbliches Streben zur
- Geſtern Abend nach 10 Uhr entſtand ein nicht ſehr bedeutendes der Darſtellung der Frln. Braunfels erſchütternd und bedeutend,
und in rührender Zartheit hob ſich von ihr das Bild der echt weiblichen
ſagt iſt, die aber in Leid und Noth von der Schweſter nicht laſſen will.
5 Einem Schweinemeßger in der Wilhelminenſtraße wurde aus dem Vörzüglich waren jerner wieder die Rollen des Hämon, des Boten und
Eiskeller in letzter Zeit ein geſalzener Schinken und ein Kammſtück von des Teireſias durch die Herren Hacker, Edward und Werner, des=
2 kg, entwendet, ſowie ein Stück von einem ganzen Schinken abge= gleichen die der Curydike durch Frln. Berl beſetzt, während dem Wächter
Dalmonico zur Verſügung hat, zum Vortheil gereicht hätte.
ließ das Hotel ünter dem Bemerken, ſie käme wahrſcheinlich heute nicht Im Ganzen tadellos war der Chor, als deren treflicher Führer
ſich wie ſchon in früheren Fällen wieder Herr Cilers bewährte. Glanz=
Rechnung zu bezahlen. — Ein bereits wegen Diebſtahls beſtrafter 1b= punkte in muſikaliſcher Hinſicht waren die Soloquartette der Herren
Der gewaltige Eindkuck, den die Antigoneaufführung hinterließ, war
2 Der Polizei iſt es gelungen, ein unter falſchem Namen von der nur zu ſehr geeignet, die vorausgegangenen Theaterabende, über die wir
welches ſeit Juli 1877 wegen Fahnenflucht ſteckbrieflich verfolgt wird. draͤngen und vergeſſen zu machen. Der Donnerstag Abend hatte die
und Mainz begangenen bedeutenden Viebſtählen habhaft zu werden. -- zierliche und gefällige Oper Adams „der Poſtillon von Lonju=
Weiter wurde auf Requiſition der hieſigen Polizei ein Burſche in Frank= meaur gebracht, worin ſich in erſter Linie Frau Mayr, ſowohl durch
virtuoſen Geſang, als auch durch neckiſches und anmuthiges Spiel
her=
furt a. M. feſigenommen, welcher am 4. Auguſt dahier den Diebſtahl vorthat. Nächſt ihr fand Herr Hofmüller als Chapelou=Saint Phar
Der Dieb ſcheint außerdem identiſch zu ſein mit einem von den Polizei= ſonders Dank, daß er ſich von dem äls Einlage im 3. Act ſeit Theodor
Wachtel faſt obligat, nachgerade aber doch ſehr abſtändig gewordenen
wie üblich, der 2. Act des anmuthisen Ballets „Giſella, oder die Wilis=,
8. Der ſchon erwähnte Ausflug der Mitglieder des hieſigen worin Frl. Sutor zum zweilenmal, und diesmal mit mehr Erfolg als
Am Freitag folgte dann das etwas altfränkiſch gemahnende
Luſt=
heim um 10 Uhr 8 Min. — Nachmittags ſoll ein Gang nach dem excellirte, aber auch die Damen Kläger, Eppert, Ethel und die
Niederwald zur Beſichtigung des Nationaldenkmals unternommen Herren Werner, Steude, Hacker, Dulmonico, Mickler und
Francke und die zahlreichen ſonſtigen Mitſpielenden trefflich am Platze
waren.
LagesrLalender.
Muſenm und Bildergalerie im Schloß, Sonntags 11-¼, Dienstag,
- Hofbibliothek im Schloß
nicht genöthigt ſind. Die Fahrgeſchwindiskeit wird eine ſehr große ſein gewerbvereins täglich 11-1 Uhr. - Städt. Sparkaſſe täglich 9-12 Uhr.
Feierabend=Local Wochentags 7-10 Uhr Abends, Sonntags 3-10 Uhr.
Leſelokal des Volksbildungsvereins Wochentags 12-1 und 7 bit
Bücherausgabe der Volksbibliothei
vereins (Saalbau).
Hierzu eine Beilage für Nicht=Poſtabonnenten, betr.: Kirchengemeinde=Vertretungs=Ergänzungswahlen.
7zedäctlar. undh Verlog L. L. W3 itt'ch'ſche Hofbuchbruckazei.
An
die Ritglieder der evangeliſchen Gemeinde.
m 19. d. M. findet die Wahl zur Ergänzung unſerer evangeliſchen Kirchengemeinde=Vertretung ſtatt.
Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß unſerer evangeliſchen Gemeinde nichts mehr zum Segen gereichen kann, als
wenn die Vertreter derſelben zur Förderung des kirchlichen Lebens einträchtig zuſammenwirken, haben ſich die
Unter=
zeichneten zu einem gemeinſchaftlichen Wahlvorſchlag vereinigt. Dieſer will den verſchiedenen in unſerer nnirten Gemeinde
vorhandenen Richtungen in der Gemeindevertretung den ihnen zukommenden Einfluß gewähren und jedem wirklich
kirchlichen Streben die Möglichkeit verſchaffen, ſich in den verfaſſungsmäßig berufenen Organen geltend zu machen.
In den Tagen, da die geſammte evangeliſche Chriſtenheit ſich rüſtet, das 400jährige Jubiläum des großen
deutſchen Reformators zu begehen, und in dem Jahr, da unſere evangeliſche Gemeinde das 50jährige Jubiläum der
Union beider evangeliſchen Bekenutniſſe feiern wird, können es nur Werke des Friedens und Bethätigungen wahrer
Unionsgeſinnung ſein, nach welchen alle Mitglieder unſerer evangeliſchen Gemeinde trachten ſollen. Als ein ſolches Werk
möge auch der nachfolgende Wahlvorſchlag gelten, welchen wir unſeren evangeliſchen Brüdern zur Annahme und
Unter=
ſtützung in demſelben Geiſte, aus welchem er hervorgegangen iſt, freundlichſt empfehlen.
Ratlvorſch(ag.
1. Baur, Oberſteuerrath.
2. Becker, Reallehrer.
3. Bender, Gymnaſiallehrer.
4. Buchner, Rechtsanwalt.
5. Jakob Viefenbach, Weinhändler.
6. Emmerling, Oberfinanzrath.
7. Ewald, Miniſterialſecretär.
8. Flöring, Hofſchönfärber.
9. P. Geuter, Rentner.
10. Greim, Oberſchulrath.
11. Jein, H., Metzger.
12. Zeumann, Rechtsanwalt.
13. Philipp Hillgärkner, Weißbinder.
14. Hiſſerich, Spengler.
15. Jochſtätter, Fabrikaut.
16. Jordis, Rentner.
17. Kleinſchmidt, Oberappellationsgerichtsrath.
18. Röhler, Landgerichts=Director.
19. Prug, Oberfinanzrath.
20. Büchler, Amitsrichter.
21. Lautz, Stadtverordneter.
22. Mauck, W., Kaufmann.
23. Maurer, Oberlandesgerichtsrath.
24. Röſer, Schloſſermeiſter.
25. Petri, Oberrechnungsprobator.
26. Reinhardt, Reallehrer.
27. v. Aicou, Oberlandesgerichtsrath.
28. Rohde, Landgerichtsrath.
29. Schüfer, L., Lehrer.
30. Schaub, sen., Weißbinder.
31. Schneider, M., Stadtverordneter.
32. Schröder, Ortsgerichtsmann.
33. Städel, Profeſſor.
34. Stamm, Inſtitutsvorſteher.
35. Pogel, L. Maurermeiſter.
36. Pölſing, Stadt=Cautor.
37. Voltz, Oberlehrer.
38. Wagner, Dr., Vorſteher der Verſuchsſtation.
39. Wath, Buchhändler.
40. Peiß, Profeſſor.
4l. Weitzel, Director.
42. Wenck, Fabrikaut.
13. Wiener, Gaſtwirth.
44. Zimmermann, Juſtrumentenhändler.
Darmſtadt, den 8. September 1883.
Baur, Geheimer Oberſteuerrath. Theophil Becker, Reallehrer. Dr. Bender, Gymnaſiallehrer. H. Brill,
Rentner. A. Buchner, Rechtsanwalt. Jakob Diefenbach, Stadtverordueter. Wilhelm Dieſenbach, Kaufman.
Emmerling, Oberfinanzrath. Fr. Engelhardt, Rentner. F. Flöring, Hofſchönſärber. Martin Friedrich,
Landwirth. E. Gaß, Oberlehrer. Chriſtian Gründler, Oecouom. Hegelmaier, Oberſteuerrath. H. Hein,
Hofmetzger. Guſtav Hickler, Beigeordneter. Philipp Hillgärtner, Weißbindermeiſter. Heinrich Ludwig Hirſch,
Ziegler. G. Hiſſerich, Rentner. Auguſt Jacobi, Rentner. G. Jordis Rentner. Philipp Kahlert, Kaufmann.
Karl Keller, Rentner. Kleinſchmidt, Oberappellationsgerichtsrath. Köhler, Landgerichts=Director. Königer,
Oberlandgerichtsrath. Georg Kröh, Oeconom. K üchler, Amtsrichter. Robert Lautz, Stadtverordneter. Georg
Mahr, Stadtverordneter. Joh. Courad Mahr, Zimmermeiſter. Maurer, Oberlandesgerichtsrath. Wilhelm
Merck, Stadtverorducter. Ludwig Möſer II., Oeconom. Ohly, Oberbürgermeiſter. Pfaltz, Oberpoſtmeiſter.
Heinrich Pullmann, Dachdeckermeiſter. Nohde, Landgerichtsrath. Sanerwein, Oberlehrer. Wilhelm Schad,
Oberlehrer. Karl Schimmer, Zimmermeiſter. Martin Schneider, Stadtverordneter. Wilhelm Schneider,
Ziegler. Johannes Schneider, Oeconom. Dr. Schweisgut, Rector. Trümpert, Gymuaſiallehrer. Carl
Vogel, Maurermeiſter. Tobias Voltz, Oberlehrer. Joh. Waitz, Buchhändler. Peter Wagner, Maurermeiſter.
Dr. jur. Freiherr v. Wedekind. Weller, Juſtizrath. Friedrich Auguſt Wenck. W. Werner, Oberlehrer.
F. Wittich, Buchdruckereibeſitzer. R. Wittich, Buchdruckereibeſitzer. Dr. Zimmermann, Gymnaſiallehrer.