146.
EEEOL
148.
Jahraang.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſauſchlag
Jrag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: inDarmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annanen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
WI74.
Donnerstag den 6. September.
188.
Bekanntmachung.
In dem Konkarſe über das Vermögen
des Johannes Müller VII. zu Ober=
Ober=Ramſtadt iſt zur Verhandlung und
Beſchlußfaſſung über einen
Zwangsver=
gleich Termin auf
Dienstag den 18. September d. 38.
Nachmittags 3 Uhr,
anberaumt.
Darmſtadt, am 30. Auguſt 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
von Diemar.
Veröffentlicht:
Malzan,
(8472
Hülfsgerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Die Pflaſterarbeit, ausſchließlich der
Materiallieferung und das Stellen der
Wandſteine in der großen Ochſengaſſe;
ſoll im Wege der Submiſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 7. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[8423
Samstaſt den 8. September l. 33.
Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchrift „
Lie=
ſerung von Lehrmittelnu verſehen, bei uns
einzureichen.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8391
Ohly.
Haferlieferung.
Die Lieferung von 22 Centner Hafer
für den ſtädtiſchen Faſſelſtall ſoll unter den
bei uns offen liegenden Bedingungen
ſum=
miſſionsweiſe vergeben werden.
Offerten wollen bis zum 10. d. M.,
Vormittags 11 Uhr, verſchloſſen und
gehörig überſchrieben in den vor unſerem
Bureau aufgehängten Summiſſionskaſten
eingelegt werden.
Darmſtadt, den 3. September 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8473
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung verſchiedener Karten für
den geographiſchen Unterricht in den
ſtädtiſchen Mittel= und Volksſchulen ſoll
auf dem Submiſſionswege vergeben werden
Voranſchlag und Lieferungsbedingungen.
liegen auf unſerem Büreau Vormittags
von 9-12 Uhr zur Einſicht offen.
Offerten, welche gleichzeitig die
Aner=
kennung die Lieferungsbedingungen zu ent
halten haben, ſind bis längſtens
Obſt=Verſteigerung.
Donnerstag den 13. September
kommen aus dem Schutzbezirk
Knoblochs=
aue vom Plattengut ꝛc., in Gemarkung
Erfelden, circa 1000 Scheffel Aepfel,
meiſt feinere Sorten, in 60 Looſen
zur Verſteigerung.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr am
Forſthaus Knoblochsaue.
Dornberg, den 4. September 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
[8474
Joſeph.
ſeinsten Aal in ſelse,
Feinste, gebral. oslsee-
Delioatesshäringe,
„ Rieler Bückinge,
Flundern.
Pöhipp Weber,
Carlsſtraße 24. (8476
Eb
Straßburger
M.
Arurtnterten,
Packet ¼ Kilo Mk. 1.
ca. ³⁄₈ Kilo 78 Pfo.,
in extra feiner Qualität, bei
feinſte bis hochfeinſte Qualitäten,
neuer Erndte,
direct importirt, offen vorgewogen,
ſowie in eleganten Packeten,
em=
pfehlen
Hobstehn & Sekoll.
(8477
am Ludwigsplatz.
ſothaer
Cl½.
AEREEEWUUN
hochfeine Winterwaare, eine friſche
Sendung eingetroffen bei
Hof=
RHA-GGOOT) lieferant
Eliſabethenſtraße 14. (8478
E. L. Brlogb.
2
Mehrere Tauſend
Wintertaldphanzon
hat abzugeben
Balth. Gehbauer,
Mühlstrasse 53. (842.
525
habe ich die Preiſe meiner
bedeutend ermäßigt.
4
AROO
ſaßriſi und Lager=Aiceſtraße 5
und Empfehlung.
Hierduch die ergebene Milthe uin), doß mit dem heuligen Tage
in der Ludwigastrusse 2 ein
Herren=Garderobe=Geſchäft
eröffnet habe.
Außerdeu, habe eine Abthelung für Knuben-Garderohe
als Specialität eingerichtet.
Sowohl in Herren= als auch Knabengarderobe, ſowie in Puch
und EsukaleIm werde ſtets die neueſten Sachen der Saiſon führen,
wodurch dem geſchützten Publikum Gelegenheit gegeben wird, ihren
Vedarf in zuſriedenſiellender Weiſe zu decken.
Werde benüht ſein, durch Lieferung dauerhafter Arbeit und Stoſſe
das mir geſcheulie Vertrauen ſtets zu erhatten.
Langjährige Thätigkeit in dieſer Brauche und hinreichende Mittel
ſetzen mich in den Stand, allen Anforderungen zu genügen.
Beſtellungen nach Maaß werden innerhalb 24 Stunden ausgeführt.
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WonluvHé Ohahaenh.
vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich und wenig rußend, dabei von
ſehr großer Heizkraft, aus der Zeche Ver. Hamburg, liefert das
Kohlengeſchäft von
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Geſchäftslocal: Alexanderſtraße 15.
meiner Waaranvorräthe zu herabgeſetzten Preiſen.
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Für H6.
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Toilekſesoiſon
Wenugsquelle.
10 Pfd. Brutto,
Für M. 450 Roſen=Beilchen=,Honig
Abfallſeife.
10 Pfd. Brutto,
desgleichen,
gute Qualität.
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enthalt. 48 Stück ¹
Pfd. Moſchus=,Windſor.
Giycerin=Seife, feine
Qualität.
Kiſtchen enthaltend
24 St. ¼ Pfd. reine
Toilette=Fettſeife, extra=
Für H.h.
feine Qualität (aſſortirt
in Gerüchen, empfohlen
für empfindliche Haut).
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Parfumerie= und Toilettenſeifen=
Fabrik,
Franhfurt zu. M.
Wiederverkäufern angemeſſen. Nabatt.
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Darm=
ſtadt bei Herrn
Carl Gelanmiét,
Louiſenſtraße 8. (5797
Rheinſalm,
Hechte,
Turbots,
Karpfen,
Seozungen,
Backfiſche,
Sohellſisohe,
friſch gewäſſerter
La b b e r d a n.
Phillipp Weber,
Carlsſtraße 24.
(8480
A TSAo
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Trieb-
kraft im Ausschnitt
empfichlt
A-J-Gupl,
1
9
Schustorgasso 3.
H.
Wallaswieſenſtraße 75 iſt ſchöner Sand,
O der Einſp=Wagen 10, der Zweiſp=
Wagen 20 Pf.g, gegen Karten oder baar
abzugeben.
(8317
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Jahlen,
M. 174
Von dem Beſtillateur
W. Liouor,
Königsberg i. P.,
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Higueure
von vorzüglicher Qualität und zu ſehr
billigen Preiſen:
Ostpr. Jagdkümmel,
Eleatr. Funken,
Plantikon,
bungendoctor (ſpeciell für
Lun=
genleidende),
Osipr. Eümmol (herb),
Halakoff.
Fräuicr. Aagenliqueur,
Ingder-Welaigneur,
Masch.
Hof=
GA-GGOTyieferant
Eliſabethenſtraße 14. (8482
Rhers' Peachtverk Ceppien).
Subſcriptionspreis 84 M., iſt für 60 M.
zu verkaufen. — Einzuſehen bei Herrn
(8483
Kunſthändler Schödler.
Theel Lhee!
neuer Erute 1883-84.
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Qua=
litäten, direct von den Auctionsplätzen,
friſch eingetroffen.
Carl Bishm & Ce.,
Thee-Import,
3 obere Rheinſtraße 3. (8484
Ein Pöſtchen
83 Emt. breit, kräflige Waare ohne Aprett,
per Meter 45 Pfg empfiehlt
Vermann köb,
7 Ludwigſtraße 7. (8485
Mainzer
AirohenhatLoose
zu der am 19. September
ſtatt=
findenden Ziehung 2 Mark, ſowie
Darmſtädter Pferdemarktlooſe
2 Mark, ſind in der Exped. d. Bl.
zu haben.
Eine gebrauchte Wendeltreppe
zu kaufen geſucht.
8486
F. Araef, Aliceſtraße 5.
1951
2 Hark
Painzer Kirchenbau=Looſe
Looo-
10.
506
Lottoris in 4 Klabosl. Gonadlmtainlags S ll. Reversc 8 M.
337080 Mark i. W. Gesammtgewinn. Moritz Strauss junior in
Hauptgewinne von H. Hk. 100000,
25000, 20000, 15000, 12000, 10000 orten bei sämmtlichen
H. F. W.
Hir.
1er)
r Liehungsantang Hittwocb 1. Sepiember. u½
zur ersten Klasse oder
für alle 4 Klassen sind bei
Mainz, alleiniger
General-
debitair, sowio an allen
[8244 Losenverkäufern zu haben.
Frima Qual. Stückreiohes Ruhrer Fallschrol,
Stück= und gewaſchene Nußkohlen, Anthracitkohlen für amerikaniſche Füllöfen,
treffen nunmehr in regelmäßigen größeren Zuſendungen für mich ein und erlaube ich
mir weine verehrlichen Abnehmer zur baldgefälligen Aufgabe ihrer Beſtellungen, unter
Zuſicherung ſorgfältigſter Bedienung bei möglichſt billigen Preiſen, hiermit ergebenſt
(7003
nzuladen.
Georg Schmeider, Holz u. Steinkohlenhandlung.
Die vorzüglichen Flaſchenweine aus dem Keller der
Vereinigten Geſellſchaft,
welche auch an Nicht=Mitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu M. 380 per Flaſche, laut Preis=Verzeichniß der Geſellſchaft;
Speiſen nach der Karte.
G. L. Radunsky, Reſtaurateur.
Gofortige Vernichtung
und Ausrottung aller ſchädlichen Juſekten durch das neu entdeckte J. Andel's
überſeeiſche Pulver. Dasſelbe iſt nicht das gewöhnliche Inſektenpulver, ſondern
eine außergewöhnliche, eigens präparirte, tauſendfach erprobte Specialität. Mit
nahezu übernatürlicher Kraft tödtetes: Wanzen, Flöhe, Schwaben, Shaben,
Ruſſen, Fliegen, Motten ꝛc. und zwar derart, daß von der Inſektenbrut auch
nicht eine Spur übrig bleibt. (Dem Menſchen total unſchädlich!
In Darmatodt bei Carl Walzinger.
(8487
Darmſtädter
Pferdemarkt Looſe
Ziehung: 20. October 1883.
Geinne i. W. V. 24,000 Mk.
Looſe 2 Mark
verſendet die General=Agentur
L. F. Ohnachter, Darmſtadt
und alle Looſeverkäufer. (8002
Eine Tafelwaage
neu, billig zu verkaufen. F. Olbert,
Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
(8267
2)
2)
wei feine neue Betten zu verkaufen.
Kirchſtraße 8, 1 Stiege hoch. (8320
Veſtellungen auf Zwetſchen zum Ein=
T machen, ſowie auf Zwetſchen zu
ſon=
ſtigem Gebrauch werden entgegen genommen
obere Herdwegſtraße Nr. 87.
[8154
Fine Kaute Miſt zu verkaufen
Ober=
gaſſe 10.
(8488
ſine Kaute Miſt zu verkaufen
Schul=
zengaſſe 3.
(8489
Soeben erſchien:
Geſchichte und Beſchreibung
des
auf dem Niederwald,
mit
prachtvoller Auſicht des Denkmals.
Von G. Kelker in Zingen.
Preis 25 Pſg.
Gegen Einſendung von 30 Pfg. in Marken
Frankozuſendung.
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Verlag H. Hohmann
8i71
in Durzustadt.
Ausverkauf neuer Goldwaaren,
werthvolle moderne Sachen, faſt zum
Goldwerth. Ernſt=Ludwigſtr. 9, HI. (8399
1952
W
E
4129) Caſerneſtraße 63 ein Logis,
4 Piecen mit allem Zubehör und
Waſſer=
leitung. Näheres Parterre.
5887) Alexanderſtraße 6 iſt die
Beletage anderweitig zu vermiethen und
L. Heißner.
alsbald zu bez.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes
Fab=
villocal mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
6 Zimmern mit allem Zubehör per Sept.
zu beziehen.
6757) Grafenſtraße 35 Eckladen
mit Wohnung pr. 1. Octbr., ſowie eine
kleine Wohnung für eine einzelne Perſon
zu vermiethen.
7490) Wendelſtadtſtraße 29 der
mittelſte Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſofort.
7533) Dieburgerſtr. 72 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
7638) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
7868) Martinſtraße 35 (Beletage)
iſt eine hübſche Wohnung mit 5 Zimmern,
Küche, Mädchenzimmer u. ſonſtigem
Zube=
hör auf 1. October, nach Wunſch auch
früher, billig zu vermiethen. F. Müller.
7941) In meinen 2 neuerbauten Häuſern
in der verlängerten Soderſtraße iſt der
1. und 2. Stock, enthaltend je 4 Zimmer,
Küche und Speiſekammer, ſowie 2
Giebel=
wohnungen mit aller Bequemlichkeit bis
1. October zu beziehen. - Zu erfragen
Wienersſtraße 50.
8045) Schulſtraße 1 eine Werkſläte
nebſt Wohnung ſofort zu vermiethen.
8094) Obergaſſe 26 eine Wohnung
zu vermiethen. Wagnermeiſter Friedrich.
8325) In meinem Hauſe
Arheilger=
ſtraße 48 iſt die von Herrn Backmeiſter
Teetz ſeither bewohnte freundliche Wohnung
wegen Verſetzung desſelben zu vermiethen.
beſtehend in 2 ſchönen Stuben, Küche mit
Waſſer, Glasabſchluß ꝛc. und bis l. Oct.
zu beziehen. Preis 190 M.
W. Gelfius, Spenglermeiſter.
8401) Nr. 53, dem Neckarbahnhof
gegenüber, eine Wohnung für einen ſ. Herrn.
8433) Holzſtraße 10 eine Wohnung
zu vermiethen.
8436) Noßdorferſtraße 46 der
mit=
lere Stock, 3 Zimmer, Küche, Keller und
Bleichplatz, ſowie Gartenantheil, per erſten
October zu vermiethen.
8490) Mühlſtraße 9 iſt eine Parterre=
Wohnung mit 4 Zimmern an eine ruhige
Familie ſofort zu vermiethen.
8491) Grafenſtr. 4 eine kleine
Woh=
nung ſofort zu vermiethen.
8492) Schloßgraben 3 2 kleine
Man=
ſardenwohn. m. Waſſerltg. Fr. Hauff.
8248) Heinrichſtr. 72 2 ineinanderg.,
frdl. Parterrezim., mit oder ohne Möbel.
K 174
8443) Louiſenplatz 7 ein möblirtes
Zimmer an einen Herrn zu vermiethen.
8493) Ecke der Eliſabethen= und
Louiſenſtraße 42 zwei ſchöne Zimmer
mit oder ohne Möbel.
8494) Neue Kiesſtraße 54 parterre
2 ſchöne möbl. Zimmer einzeln oder zuſ.
8495) Hermannsſtraße Nr. 9 ein
möblirtes Zimmer per Monat 12 Mark
zu vermiethen.
Z.
Gſuhlſiv-artisl yunh.
Unſer Geſchäft befindet ſich von heute an
WLudwigsſtraße, Ecke des Ludwigsplatzes 10,
im Hauſe des Herrn C. F. Kemmler.
Gebriider Eckert.
Handſchuhfabrik.
18496 6
vie Dampf-Caffée-Brennerei
von
gsoillne Boms Corio
8egründel
1837
Hodtisterant,
bringt ihro Specialitäten:
Gobrannte Java-Cafkses
in empfehlende Erinnerung.
Durch Anwendung einer besonderen, Schon von J. von
Liebig empfohlenen Brenmmethode souie durch sorgfältigste
Auswahl und Hischung nur feinster Rohsorten haben sich die
vorstehend empfoblenen Caffée's einen Weltruf erworben.
Man achte beim Vinkauf genau auf Firma und
Schutz-
marke, da vielfach geringwerthige Nachahmungen in täuschend
ähnlicher Verpackang im Handel sind.
In den Räumen der Berliner Iygieno-Ausstellung wird
ausschliesallch la gebr. Java-Caffée von A. Juntz sel. Wittwe
verabreicht.
Hiederlagen in Darmstadt:
bei Herren Carl Watzinger, Louisenplatz 4.
„ Em. Fuld, Kirchstrasse I,
„ A. Buss, Dieburgerstrasse 9,
„
In Bessungen:
A. Weinmann, Carlsstrasse 8.
„
Aug. Harburg, Carlsstrasse 54.
[7965
EUGU
In dem Ausſtellungslocale Saalbauſtraße 73 findet vom 7. bis 16.
Sep=
tember eine Ausstellung von Werken des Malers Carl Ehrenberg zu
Dresden ſtatt, darſtellend:
Die nordiſch=germaniſche Götterſage, auf 6 großen Cartons,
Aus dem Leben von Adam und Eva, auf 4 Cartons.
Die Mitglieder des Vereins haben freien Eintritt.
[8497
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg.
bei welcher Handel,
Wohnung, mit Producten (
Kar=
toffeln, Obſt ꝛc.) ſehr vortheilhaft betrieben
werden könnte, alsbald vermiethbar.
Näheres Expedition.
68498
Ich ſuche einen geübten
79
SOTk-Al8n. 18499
De. Mainzor, Rechtsanwalt.
3
[ ← ][ ][ → ] eſp
Herz
erſes
chnes
4
5.
4
2
¼.)
5⁄
23
n
e.
8.09) Ein geb. Müdchen, welch s in
einem Putzgeſchäſt gelernt und im Verkauf
thätig war, ſucht per ſofort Stelle.
Gefl. Offerten unter Chiffre N. N. 400
an die Expedition d. Bl.
ſFine Herrſchaftsköchin mit guten Zeug=
C= uiſſen kann nachgewieſ. werd. (851½
Frank's Stellenbüreau, Caſinoſtraße 2.
A
8155) Ein Mädchen mit guten
Zeug=
niſſen, welches ſelbſtſtändig kochen und alle
häuslichen Arbeiten beſorgen kann, wird
gegen guten Lohn nach auswärts geſucht.
Näheres Beſſunger Wilhelmſtr. 23, 1. St.
LAhGnmäadhen
geſucht. Wo? ſagt die Expedition. (850
8502) Elne fleißige gut empfohlene
Lauffrau wird geſucht Beckſtraße 4, part.
8503) Müdchen mit guten Zeugniſſen
bekommen ſehr gute Stellen auch für
aus=
wärts. Fr. Becker, Schirngaſſe 10.
8502) Ein junger, kräftiger
Arbeiter
für unſere Chocoladenfabrik geſucht.
Wehner & Tahr,
Holzhof=Allee I.
8505) Ein tüchtiger, geprüfter
Heizer geſucht Schulzengaſſe 3.
AEISESIGA
Ein geprüfter, ſolider Heizer wird
ge=
ſucht. — Eintritt baldigſt und erhält ein
lediger Mann den Vorzug.
Molkerei von B. Schatz,
Eliſabethenſtraße 66. 18506
Geprüfter Maſchinenheizer
geſucht. Gute Zeugniſſe Bedingung.
Aliceſtraße 5. (507
8373) Ein hieſiges Fabrikgeſchäſt ſucht
einen Lehrling für das Comptoir.
Selbfigeſchriebene Offerteu befördert unter
G. G. die Exped. d. Bl.
7352) Einen Lehrling ſucht
Wilhelm Müller, Schloſſermeiſter,
Verlängerte Kiesſtraße 55.
8372) Für unſer Comptoir ſuchen wir
einen Lehrling mit guten Schulkenntniſſen.
Gebr. Röder,
Herdfabrik und Eiſengießerei.
8257) Für mein Tuch= 6 Bukskin=
Engros=Geſchäft ſuche einen
LChrtiug,
mit guten Vorkenntniſſen unter günſtigen
Bedingungen.
Heinrich Haas.
1953
14
Verein für Bogel. AHeſlügelzucht.
Der von Herrn Dr. Russ angekündigte Vortrag findet vorerſt nicht
ſtatt und wird weiterer Tag bekannt gemacht.
(8508
Der Vorſtand.
GGGtl. BEGOOOUN
für das „Verliner Tagehlalt: (die geleſenſte deutſche Zeitung). „Demtsches
Hontagsblutti, „Beulsches Reichs-Blaict, „M½aderudatscht,
„Banurti, „WBiegende Blücveri, „Schaiket,
„ndépendance bhelget, „Wiener Allgemeine Relbungt,
„Darmulädhter Taghlntte.
ſowie für alle anderen Zeitungen, Provinzialblätter,
Fachzeit=
ſchriften befördert ohne Koſtenerhöhung am billigſten und prompteſten die
Zeitungs=Annoncen=Expedition von
RGN
14
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Zeitungs=Verzeichniß (Inſertious=Tarif), ſowie Koſten=Anſchläge gratis
und franco.
Bei größeren Aufträgen höchſter Rabatt.
1 Iu Darmſtadt nimmt Herr Generalagent Schröder Aufträge für obiges
Inſtitut entgegen.
(2816
Hö z z=r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshünſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
G. Heusttät, fraße.
E eine freundl. Wohnung, v. 3-4 Z.
nebſt Zubeh. Lage i. d. Eliſabethenſtraße od.
der. Ungeb. wird vorgez. Off. m. Preisabg.
[8412
a. d. Exped. d. Bl. u. C. E. Sn der Handlung von I. Müller
ch Wve., Gladenbach, findet ein
- Lohrling bei freier Koſt und
[55 3
Wohnung Stellung. Halbes Theater=Abonnement lerſter
2) Rang) abzugeben. Briefe sub II.
N. 24 an vie Expedition d. Bl. (8192 Nor einiger Zeit blieb ein ſeidener Da=
menregenſchirm bei mir im Laden
ſtehen und kann derſelbe gegen die Inſerat=
gebühren abgeholt werden.
W. Weber, Hoflieferaut. 1851 Bäckerei geſucht.
In guter Geſchäftslage Darmſtadt's
wird eine Bäckerei zu pachten oder kaufeu
geſucht. Offerten ſind an die Exped. d.
Bl. zu richten unter H. D.
[8463 ſin kl. m. beizb. Stübchen iſt billig.
L auf Wunſch mit Penſion, gleich zu
beziehen. Frankfurterſtr. 36 i. Laden. (8509
Nom 1. October an wird ein Theil=
C nehmer zum halten der „Kreuzzeitung;
geſucht. Näheres in der Exped. (8510
44 ein Laden mit Wohnung
Geſnc,i in nur guter Lage, worin ein Specereiwaarengeſchäft mittlerer
Größe betrieben werden kann. Schriftliche
Offerten mit genauer Preisangabe erbittet
C. Ziegenhain, Sandſtraße 8. 6511 526 [ ← ][ ][ → ]
954
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Berliu, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
briefllch Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſiets ſchnell mit beſtem
Erfulge.
[6859
K 14
49
8⁄
i,
hrGEELUe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahu, auf Wunſch mit Firma,
M.7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchbruckerei.
Für die Feier des Nationalfeſtes am 2. September ſind weiter eingegangen:
Finger, Geh. Staatsrath 3 M. Von acht Lehrern der Schulgruppe in der Müllerſtraße 4 M.
Wilh. Schwab, Rentner 5 M. Buchner, Rechtsanwalt 3 M. Dr. Kleinſchmidt, Rechtsanwalt
3 M. Hallwachs, Geheimerath 3 M. G1os, Juſtizrath 1 M. F. H. 1 M. J. Lehmann 2 M.
Gaß, Oberlehrer 1 M. Lehrerin Frau Wörner 50 Pf. Fräulein Glock 50 Pf. Fräulein Fuhr
50 Pf. Fräulein Stieler 50 Pf. Fräulein Reuting 50 Pf. Gg. Mahr, Stadtverordneter 2 M.
D. Faiz & Cöhne 3 M. L. Boßler 1 M. M. Fürth 1 M. A. Beſſunger & Cie. 1 M. Frau
Johanna Wolfskehl 5 M. Otto Wolfskehl 5 M. Friedrich Prier 50 Pf. Carl Watzinger 1 M.
Klingelhöffer 1 M. K. Roeſe 50 Pf. L. Dorn 50 Pf. W. Reichenbach 1 M. M. W. Praſſel
1 M. P. Breitwieſer 50 Pf. Neuſtadt, Banquier 2 M. F. Frölich, Steuerrath 1 M. Dr. Bracht
1 M. Herpel, Major a. D. 1 M. Ewald, Kirchenrath 2 M. J. Herwegh, Metzgermeiſter 2 M.
Protocolliſt Dern (von dem activen Chor des Männergeſangvereins) 4 M. Sauerwein,
Ober=
lehrer 2 M. Louis Volk 50 Pf. G. Schneider 1 M. L. Schneider 1 M. Th. Schneider 1 M.
Frau Geh. Reg.=Rath Rautenbuſch 1 M. Rautenbuſch, Reg.=Rath 1 M. Steinhäuſer, Profeſſor
1 M. Georg Schmitt, Rentner 1 M. J. Baldner 1 M. Ungenannt 1 M. Bobel, Inſpector/
2 M. W. Reichenbach jun. 1 M. Joh. Waitz 1 M. Ferd. Baier 1 M. L. Schäfer 1 M. Preuß,
1 M. Lobſtein & Scholl 1 M. Louis Hein Nachf. 1 M. Karl Rittershaus 1 M. N. N. 1 M.
Ph. Wondra 1 M. 50 Pf. Kemmler 1 M. Baur, Geh. O.=St.=Rith 3 M. Hegelmaier,
O. St.=Rath 3 M. Weigel, Steuerrath 2 M. Becker, Oberſtaatsanwalt 2 M. Dingeldey,
Stadt=
pfarrer 1 M. A. W. Zimmermann 3 M. Gros, Apotheker 2 M. Diehl, Profeſſor 2 M. Gottfr.
Schwab 2 M. Marx, Turninſpector 2 M. Engelhard, Rentner 2 M. Klein, Rentner 1 M.
Zuſammen 115 M. 50 Pf. Hierzu die bereits veröffentlichten 211 M. 60 Pf.; im Ganzen
327 M. 10 Pf.
Um weitere Beiträge, ſowie Rückgabe der noch ausſtehenden Liſten bittet Namens des Comites
Der Rechner: Meyer,
Hauptſtaatskaſſe=Kanzliſt (Mühlſtraße 6.)
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 8. Septbr.: Vorabendgottesdienſt um 6½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 7 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 8. Septbr.: Vorabend 6 Uhr. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 9. Septbr. an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 5 Uhr 30 Min.
ſ
S.
er angezeigte Verkauf von Kupfer
und Holz findet nicht am 7.,
ſon=
dern am 8. September er. an
denſelben Nachmittagsſtunden ſtatt.
Schießplatz=Verwaltungs.
Commiſſion. (8516
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imwveriales
M. 1678
20 Franken=Stücke
16.20-2
Fnaliſche Sovereigns
20.42-46
Dollars in Gold 4 20 23
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 6. September.
3. Vorſtellung in der 1. Ahonnements=Abtheilung
Der Poſtillon von Lonjumeau.
Komiſche Oper in 3 ukten von Adam.
Perſonen des 1. Aktes:
Chapel ou
Herr Hofmüller
Biju
Herr Eilers.
Marquis von Corey
Herr Mickler.
Magdalene, Wirthin,
Frau Mayr=Olbrich.
Bauern. Bäuerinnen
Perſo nen des 2. und 3. Aktes:
Saint Phar
Herr Hofmüller.
Marquis von Corey
Herr Mickler.
Hlcindor.
Herr Eilers.
gourdou
Herr Leib.
Frau von Latour
Frau May==Olbrich.
Roſa ihr Kammermädchen Fräulein Bernhard.
Einlagen:
Im 2. Akt: Arie aus der Oper „Giralda” von
Adam, geſungen von Frau Mayr=
Olbrich.
Im 3. Akt: Romanze von Sidorowitſch, geſungen
von Herrn Hofmüller.
Hierauf folat der 2. Akt des Ballets:
Giſella, oder: Wilis.
Muſik von Adam.
Giſella..
Frl. Sutor. vom Stadtheater
in Leipzig als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag. 7. Septhr. 4. Vorſtellung. Neu
einſtudirt: Roſenmüller und Finke. Original=
Luſtſpiel in 5 Akten von Töpfer. Anfang 7 Uhr
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. September.
Deutſches Reich. Nach dem Abſchluß der Reichshauptkaſſe hat
ſich für das Etatsjahr 1882-83 ein Ueberſchuß von 15743467 M.
73 Pf. ergeben.
Gegenüber dem „Journal des Debats:, welches behauptete, der
Grundzug der deutſchen Politik beſtehe in dem Beſtreben, Frankreich zu
iſoliren, ſagt die „Nordd. Alla. 3tg.1: Die auf Thatſachen gegründete
Beurtheilung der deutſchea Politik ſeit dem letzten Kriege würde im
Gegentheil nur eine wohlwollende und entgegenkommende Haltung
con=
ſtaftren können, welche Deutſchland gegen Frankreich bewies und auch
in Zukunft überall bethätigen werde, wo die franzöſiſche Intereſſen=Sphäre
ſich in legitimer Weiſe geltend mache. Deutſchland beanſpruche das
Feſt=
halten an der völkerrechtlichen Baſis des Frankfurter Friedens, welche,
beiderſeits ehrlich reſpektirt, die beſten friedlichen Beziehungen zwiſchen
den Nachbarreichen zu verbürgen geeignet iſt. Vorübergehende Trübungen
der gegenſeitieen Stimmung haben ihren Grund einzig und allein in der
Nigung der franzöſiſchen Stimmen, den Frankfurter Vertrag als ein
Proviſorium hinzuſtellen. Es liegt alſo nur an Frankreich, ſein
Verhält=
niß zu Deutſchland aufs Friedlichſte zu geſtalten. Ob dagegen
Frank=
reich den gegenwärtigen Rechtsbeſtand allein oder mit einem halben
Dutzend Verbündeten zu verändern unternimmt, kommt für Deutſchland
niemals in Betracht; unter allen Umſtänden gilt dann nur das Gebot
des Feſthaltens bis auf den letzten Mann. Nirgends begegnet die
franzö=
ſiche Nation deuiſcher Rivalität. Deutſchlands Wünſche beſchränken ſich
auf ſein gut=s Recht und alle franzöſiſchen Staatsmänner ſeit dem
Frank=
furter Frieden können bzeugen, daß die franzöſiſche auswärtige Politik
von Deutſchland ſtets auf das Wohlwollendſte behandelt worden iſt. Die
frunzöſiſche Politik iſt keineswegs arm an Erfolgen. Ihre Ergebniſſe
ſolten ſehr dringend davon abmahnen, die Ziele der nationalen
Ent=
ncklung in der Richtung zu ſuchen, in welcher ihien Recht und
Ver=
uft entgegentreten.
Neuere Details über das Eiſenbahnunglück in Steglitz, jebenſo wie
der amtlich zugegangene Bericht über dasſelbe beſtitigen nur
vollinhalt=
lich die früher publicirten Mittheilungen. Mhrere der in Berlin
an=
weſenden Miniſter ſowie der Oberpräſident der Provinz Brandenburg
haben den Schauplatz der Kataſtrophe beſichtigt. Die konprinzlichen
Herrſchaften haben telegraphiſch Bericht über die Kataſtrophe eingefordert.
Alle Erhebungen haben conſtatirt, daß das Beamtenperſonal ſeine Pflicht
vollauf erfüllt hat, und, abgeſehen von der unglücklichen Bahnhofsanlage,
einzig und allein dem Benehmen des Publikums die Schuld an dem
Unglück be zumeſſen iſt.
Für Jschia ſind nach einer Publikation des deutſchen Centralcomitss
bis jetzt 334209 M. bei demſelben eingegangen.
Die Hamburger Paketſchiffjahrt=Aktiengeſellſchaft theilt aus New=
York mit, daß der Dampfer „Spainz den Hamburger Poſtdampfer
„Leſſing' geſprochen habe, welcher am 27. Auguſt Abends einen Bruch
an der hinteren Kurbelwelle erlitten hat. Man hatte verſucht, denſelben
zu repariren, um mit verminderter Fahrgeſchwindiakeit die Reiſe
fortzu=
ſetzen. Der„Leſſing' ging am 23. Auguſt von New=York nach Ha1 bu g ab.
Schweiz. B kanntlich hatten ſich ſ. 3 mehrere Städte, worunter
Winterthur, für die Nationalbahn Obligationen ſolidariſch verpflichtet.
Es ſoll nun, nachdem die Nationalbahn zahlungsunfähig geworden, die
Schuld durch die Gläubiger beigetrieben werden und iſt der Antraz auf
Pfändung gegen die Stadt Winterthur geſtellt worden, da den übrigen
Städten nach aaraauiſchem Geſetze nicht beizukommen iſt. Winterthur
weigert ſich eine Pfändung vornehmen zu laſſen und der Stadtrath
er=
klärte, er werde die Schlüſſel nicht verabfolgen und ſelbſt der Gewalt
nicht weichen! Unter dieſen Umſtänden iſt vorläufig von weiteren
Schritten abgeſehen worden.
Oeſterreich=Ungarn. Der rumäniſche Miniſter v. Bratiano traf
am 4. September in Wien ein und hatte noch an der ſelben Tage eine
Beſprechung mit Miniſter Kalnocky.
In Croatien finden noch immer Kämpfe zwiſchen dem Militär und
dem Pöbel ſtatt; in Krapina wurden mehrere Perſonen erſchoſſen und
verwundet.
In Szigetvar fanden in der Nacht vom 3. auf 4. September
Un=
ruhen ſtatt; eine Anzahl Läden wurden erbrochen und geplündert. Einer
der Ruheſtörer wurde durch die Polizei erſchoſſen und zwei andere ſchwer
verwundet, von welchen einer bereits geſtorben iſt. Nachmittags traf
eine Schwadron Huſaren ein, welche die Ordnung wieber herſtellten.
Der Statthalter von Elſaß Lothringen, G.=F.=M. v. Manteuffel, iſt
zu dreiwöchentlichem Curgebrauch in Gaſtein eingetroffen.
Frankreich Der am Montan Vormittag ſtaltgehabte Miniſterrath
gat beſchloſſen, anſehnliche Verſtärkungen nach Tongkin zu ſenden, welche
mſſ dem algeriſchen Trupperbeſtande entnommen werden ſollen.
Dem „Temps” zufolge ging der Regierung keinerlei Nachricht über
en von britiſchen Blättern gemeldeten Marſch chineſiſcher Truppen nach
Tongkin zu. Der „Tempsu publicirt ferner eine Unterredung ihres
Re=
l6 h hacteurs mit dem chineſiſchen Geſchäftsträger, wobei letzterer erkiärte,
auch der chineſiſchen Geſandtſchaft ſei keinerlei Nachricht über den Ein
narſch chineſiſcher Truppen in Tongkin zugekommen. Der
Geſchäfts=
träger fügte hinzu, daß es möglich ſei, China habe in Folge des dem
4)1 ſſönig von Annam auferlegten Vertraas die Grenztruppen verſtärkt. Da
Ihina der Suzerän von Tongkin ſei. könne die Regierung ſich im
Noth=
alle auch für berchtigt halten, in Tongkin Truppen einrücken zu laſſen.
8on dem Vertrag von Hue habe die hieſige Geſandtſchaft keinerlei Anzeige
rhalten, daher auch keine Veranlaſſung gehabt, einen Prot=ſt gegen
die=
en Vertrag zu formuliren.
Der bekannte ruſſiſche Schrifiſteller Turgerj.ff iſt nach längerem
krankenlager am Montaa in Bougival bei Paris geſtorben.
Im Lager der franzöſiſchen Royaliſten iſt ein ernſter Zwieſpalt
aus=
ebrochen, nachdem ſich zu Görz kzum die Gruft über den letzten der
ourboniſchen Prätendenten geſchloſſen hat. Die eigentliche Veranlaſſung
ierzu lag in der Anordnung d r Gräfin Chambord, daß bei den
Leichen=
eterlichkeiten in Görz ein näherer Anverwandter des Grafen Chambord
einen Platz noch vor den orleaniſtiſchen Prinzen haben ſollte. Dieſe
49 erfügung hat bei den in Frohsdorf eingetroffenen Prinzen von Orleans
erartig verſtimmt, daß ſie es nicht einmal über ſich gewinnen konnten,
en ſterblichen Ueberreſten Heinrich V. in Görz die letzte Ehre zu
erwei=
n. Ohne Gö=z zu berühren, haben die Prinzen von Orleans, an ihrer
Zpitze der Graf von Paris, von Wien aus die Heimreiſe nach Frankreich
getreten und ſomit zwiſchen Orleaniſten und Legitimiſten einen eclatanten
ruch herbeigeführt. Der gerade nicht von großem Tactgefühl zeugende
Schritt der orlean ſtiſchen Prinzen wird, wie es ſcheint, von Seiten der
egitimiſten wie der Oleaniſten Reſolutionen und Manifeſtationen zur
folge haben, die jedenfalls einen eigenthümlichen Nachklang zu den Görzer
eichenfeierlichkeiten bilden. Indeſſen neigt ſich die größere Anzahl der
lnhänger des franzöſiſchen Königthumes anſcheinend den Orleans zu.
Vie aus Görz gemeldet wird, hielten die Royaliſten mehrere
Verſamm=
ungen ab und ſandten dann eine Adreſſe an den Grafen von Paris ab,
1 welcher ſie denſelben als Haupt des Hauſes Frankreich anerkennen.
ln die Gräfin Chambord wurde keine Adreſſe gerichtet.
England. Der Prinz von Wales beabſichtigt am Donnerstag den
d. M. in Kopenhagen einzutreffen.
Drei engliſche Kriegsſchiffe haben den Befehl erhalten, ſofort nach
er Sundameerenge abzugehen, um die dortige Lage zu prüfen und über
ie durch das jüngſte Erdbeben verurſachten Veränderungen, ſoweit ſie
ie Schifffahrt berühren, zu berichten.
Ein Artikel der =Pall=Mall=Gazette” anläßlich der Sedanfeier ſagt:
der Einfluß Deutſchlands ſei ſeit der Schlacht bei Sedan im Ganzen
as geſündeſte Element der europäiſchen Lage geweſen; das Vorhandenſein
ieſer großen friedliebenden Kraft habe Curopa in ſeinen Centralſtaaten
Um Vortheil gereicht und falls es gewiß iſt, daß ſein Einfluß in
Zu=
anft mit gleicher Weisheit wie bisher gehandhabt werde, dann werde es
enige Männer außerhalb des engen Kreiſes der franzöſiſchen Politiker
eben, die nicht den Wunſch hätten, daß es ſo bleiben möge. Deutſchland
ei die einzige Macht, die durch Verfaſſung, Temperament, Lage und
In=
ereſſen geeignet ſei, die Führerſchaft Curopa's auszuüben. Deutſchland
ei die große mäßigende Kraft in der internationalen Politik geworden.
Tie „Times” beſchwören Frankreich, den Krieg mit China zu
ver=
neiden, da ein ſolcher überall europäiſche Intereſſen berühren und ſehr
elicate Fragen anregen würde, bei deren Löſung England zu Rathe
ge=
ogen werden müßte. Das Blatt glaubt, China werde ſich zufrieden
eben, wenn Frankreich weitere Schritte in Tonking einſtelle.
Ein am 4. in London eingetroffenes Telegramm des „Reuter'ſchen
zureaus aus Hongkong beiichtet: 15 000 Mann chineſiſche Truppen
über=
hritten bei Mongkai die Grenze Tonking's und marſchiren in der
Nich=
ng nach Haidzong, deſſen franzöſiſche Beſatzung verſtärkt wurde. Längs
er chineſiſchen Marſchroute flüchten die Miſſionäre. Die Chineſen wollen
ch bei Whamka concentriren und dort Forts errichten.
Auf einem Gute in Irland unweit Newroß wurde verſucht, vierzig
rntearbeiter zu vergiften, weil ſich dieſelben geweigert hatten, die
rbeitgeber bei den Erntearbeiten im Stiche zu laſſen. Zwei Arbeiter
nd geſtorben und 36 ſchwer krank.
Niederlande. Eine amtliche Dep'ſche beſtätigt die ſchon b kannten
achrichten über die Krakatoa Eruption und meldet außerdem, daß eine
xpedition in die Diſtricte Lampongs und Sumatra ausgeſandt worden
. von welcher noch keine Nachtichten vorlägen. Die Schifffahrt durck
ie Sundaſtraße iſt nach vorgenommenen Lothungen für ſehr erfährlich
efunden worden. Es werden Sicherheitsmaßregeln ergriffen. Die L ucht=
Gjürme Erſte Punt' auf Java und „Vlakke hoeku ſtänden noch aufrecht
as Licht derſelben ſei erloſchen.
Spanien. Zwiſchen der ſpaniſchen und der franzöſiſchen Regierun=
7 das vollſtändigſte Einvernehinen wiederhergeſtellt worden, nachdem
di=
eziehungen zwiſchen Madrid und Paris durch die eigenthümliche Haltun,
er franzöſiſchen Behörden gegenüber dem ſpaniſchen Aufſtand getrüb
orden waren. Bezüglich Zorrilla's, des zur Zeit in Genf weilenden
Uhrers der ſpariſchen Radicalen, iſt für den Fall ſeiner verſuchten
Rück=
hr nach Frankreich ein Uebereinkommen zwiſchen den Cabineten von
Pahrih und Pariß getroffen worden.
Eghpten. Die engliſche Oecupationsarmee in Cgypten wird im
Laufe des October und November bis auf 3000 Mann vermindert
wer=
den. Ein VBataillon ſoll in Kairo, die übrigen in Alexandrien bleiben.
Es werden Anſtalten getroffen, um nöthigenfalls 2000 Mann nach dem
Sudan zur völligen Unterdrückung des Aufſtandes zu entſenden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6 Sptember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisſchulinſpector
bei der Kreisſchulcommiſſion Mainz Ch. Metzger auf ſein Nachſuchen
unter Anerkeanung ſeiner langjährigen treuen und erſprießlichen Dienſte
und mit Verleihung des Charakters als „Schulrath' in den Ruheſtand
verſetzt; den Kreisbauaufſeher J. Stief zu Gießen auf ſein Nachſuchen
aus dem Dienſte entlaſſen; den Expeditor Alt zu Bickenbach, ſowie den
Bahnwärter bei der Main=Neckar=Eiſenbahn J. Dell, beide auf
Nach=
ſuchen, und den Bauauſſeher H. Jäger zu Nieder=Mockſtadt in
Berück=
ſichtigung ſeiner geſchwächten Geſundheit in den Ruheſtand verſtzt; den
Kreisbauauſſeher bei dem Kreisbauamt Alsfeld L. Arnold in gleicher
Dienſteigenſchaft an das Kreisbauamt Gießen, ſowie den Expeditor F. A.
Eſcher zu Heppenheim in gleicher Dienſteigenſchaft auf die Station
Bickenbach und den Pfandmeiſter bei dem Rentamt Gießen H. Feidner
in gleicher Dienſteigenſchaft an die Obereinnehmerei Mainz verſetzt; den
Telegraphiſten bei der Main=Neckar=Eiſenbahn K. Bonn zu Bensheim
zum Expeditor, ſowie den Expeditionsgehülfen bei der Main=Neckar=
Eiſenbahn H. F. Becker von Nidda zum Telegraphiſten bei dieſer Bahn
ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſten z. D. Gerlach, den Oberſten z. D. Renouard, den
Second=
lieutenant Brüſtlein vom Großh. Artillerie Corps, die Herren Profeſſor
Dr. Büchner, Director Wulkow und Profeſſor Roquette, Mitglieder des
Comitss für den Deutſchen Schriftſtellertag, den Kirchenrath Baur aus
Friedberg, den Oberhofprediger Bender, den Baurath v. Hügel; zum
Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Hofjägermeiſter
v. Werner, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den
Hoftheater=Director Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und die Großh. Familie
werden für die Zeit der Klaiſermanöver im Großh. Palais in Frankfurt
reſidiren. Dortſelbſt werden auch J. J. K.Kl. H.H. der Herzog und
die Herzogin von Connaught als Beſuch abſteigen.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog nebſt der Großherzogl.
Familie werden vorausſichllch das am nächſten Freita) von dem
Heſſi=
ſchen Reiterverein bei Kranichſtein zu veranſtaltende Wettrennen mit
Allerhöckſtihrer Anweſenheit beehren.
— Wie die „D. 3tg.” aus ſicherer Quelle vernimmt, werden Se.
Majeſtät der Kaiſer nach der Beendigung der Manöver auf der Reiſe
von Wiesbaden nach Karlsruhe den Großh. Hof in Darmſtadt mit
Allerhöchſtſeinem Beſuch beehren.
- S. G. H. Prinz Heinrich, Commandeur der Großh. (25.)
Tiot=
ſion, beſichtigte am Montag früh in Mainz die Infanterie=Regimenter
Nr. 117 und 118 und kehrten am Nachmittag wieder nach Darmſtadt
zurück.
— Seitens der Großh. Handelskammer von Darmſtadt iſt
nachſtehende Eingabe an Großh. Miviſterium des Innern und der Juſtiz
gerichtet worden: „Der Sommerfahrplan der Heſſiſchen Ludwigs=
Eiſen=
bahngeſellſchaft enthält für die verſchiedenen von und nach Darmſtadt
führenden Lmien eine Reihe von Feſtſetzungen, welche dem
Veikhrs=
intereſſe unſerer Stadt theils direkt zuwiderlaufen, theils daſſelbe ganz
unberückſichtigt ließen. Wir wollen nur Folgendes hervorheben. Der
lotzte gewöhnliche Zug von Mainz hierher geht bereits, ſieht man von dem
theuren Courierzug ab, um 7 Uhr 40 Min. in erſterer Stadt ab. Der
Zug ab Bensheim Morgens um 10 Uhr 29 Min. nach Worms fährt
6 Minuten vor dem Eintreffen des Darmſtädter Zuges, ſo daß eine
Benutzung des 9 Uhr 50 Minuten von hier abgehenden Zuges zur Fahrt
nach Worms und die zwiſchen Worms und Bensheim liegenden Stationen
durch die Bergſtraße unmöalich gemacht iſt, will man nicht den nur 1.
urd 2. Klaſſe führenden theuren Courierzug um 9 Uhr ab Darmſtadt
benutzen, der aber dann ſo früh in Bensheim eintrifft, daß man nahezu
eine Stunde dart warten muß. Freilich läßt die Heſſiſche Ludwigsbahn
um 10 Uhr 30 Min. einen Zug ab Darmſtadt durchs Ried nach Worms
gehen, allein dieſer Zug genügt nur dem Intereſſe des Verkehrs nach
Worms, nicht aber dem des Verkehrs nach den Stationen zwiſchen Worms
und Bensheim, von denen namentlich Lorſch des dortigen Gerichts wegen
von hieſigen Gewerbetreibenden häufig beſucht werden muß. Der letzte
Zug von Darmſtadt nach dem mit unſerer Stadt in ſo lebhafter
Ver=
bindung ſtehenden hirteren Odenwald geht bereits um 6 Uhr 29 Min.
Abends, gewiß zu früh in den Sommermonaten; der erſte Zug aus dem
hinteren Odenwald kommt um 9 Uhr 6 Min. Morgens hier an, für den
Sommer jedenfalls zu ſpät. Das ſind die Hauptmißſtände. Kleiner,
ſind noch mehr vorhanden, ſo z. B. die ungenügende Verbindung mi=
Mainz, wohin von hier aus von Morgens 9 Uhr 20 Min. bis 1 Uhr
50 Min. kein Zug geht, oder gar mit Weiterſtadt und Kleimn=Gerau mit
den hinter ihnen liegenden Dörfern, an welchen Stationen von Morgens
halb 10 Uhr bis Abends 7 Uhr kein Zug hält, ſo daß Darmſtadter
Geſchäftsleute kaum nach dieſen Orten die Eiſenbahn benutzen können:
ferner die Nichteinſtellung direkter Wazen bi verſchiedenen Zügen nach
Worms und in den Odenwald, eine Unterlaſſung, die es fuͤr die nach
oder von Darmſtadt Reiſenden erforderlich macht, auf kleinen Zwiſchen=
1960
44
ſtationen oſt bei Regen oder Wind, umzuſteigen; endlich die
Bevor=
zugung des Marktverkehrs nach Mainz von mehreren Stalionen der
Main=Rhein=Bahn, die man dem Verkehr nach Darmſtadt nicht zu Theil
merden läßt. - Wir haben es unterlaſſen, gegen die Feſtſetzung des
ſolchergeſtalt eingerichteten Fahrplans alsbald nach ſeinem Erſcheinen zu
remonſtriren, da wir uns von einer ſolchen Remonſtration gegen den
bereits feſtgeſetzten und herausgegebenen Plan einen Erfolg nicht
ver=
ſprachen. Wir glauben es aber den Geſchäftstreibenden unſeres Bezirks
ſchuldig zu ſein, daß wir vor der Feſiſtellung des Winterfahrplans Klage
über die ſeilherigen Einrichtungen führen und Abhilfe anſtreben. Wir
erlauben uns daher an hohes Miniſterium die ehrerbietige Bitte zu richten:
„Dasſelbe wolle für den Winterfahrplan Abhilſe der beregten Mißſtände
herbeiführen und zugleich veranlaſſen, daß den Intereſſen der Stadt
Darnſtadt und des reiſenden Publikums mehr als ſeither geſchehen
Rech=
nung getragen werde.
Für die heute Nachmittag präcs 3 Uhr ſtattfindende
Stadt=
verordnetenverſammlung iſt folgende Tagesordnung beſtmmt:
1) Mittheilungen. 2) Betr. das Anbringen eines Bildes in der
Fried=
hofkapelle. 3) Pflaſterung der großen Ochſengaſſe. 4) G. ſuch der
Turn=
geſellſchaft wegen Ueberlaſſung der ſtädtiſchen Turnhalle zu Turnübungen.
5) Gehaltsverhältniſſe der Octroierheber. 6) Anſchafſung von
Waſſer=
mieſſern. 7) Geſuch um Zuleitung von Waſſer in das Haus Nr. 16 der
Treibrunnenſtraße. 8) Wahl von 2 Mitgliedern in den Vorſtand der
Saalbaugeſellſchaft. — Geheime Sitzung: Geſuche, beir. das Klunk'ſche
Stipendinm. - Geſuche, betr. die Günther'ſchen Stipendi n. — Conſtige
perſönliche Angelegenheiten.
(Poſtperſonalnachrichten.) 1) Uebertragen iſt dem
Poſi=
aiſiſtenten Keßler in Tarmſtadt eine Bureaubeanitenſtelle 2. Klaſſe bei
der Kaiſerlichen Ober=Poſtdirection. - 2) Verſtzt ſind Poſtſeeretär
Hiemenz von Darmſtadt nach Straßburg behufs Uebernahme einer
Bureaubeamtenſtelle 1. Klaſſe und Poſtſecretär Pathun von Grünberg
(Heſſen) nach Nogaſen. - 3) In den Ruheſtand getreten iſt Poſiſ cretär
Hohmann in Offenbach. - 4) Geſtorben iſt Poſtſecretär Meßger
in Mainz.
Wie aus dem bereits veröffentlichten Programm für den
6. deutſchen Schriftſtellertag erſichtlich, werden zwei intereſſante
Vorträge (im Gartenſaale des Saalbau's Mittags 12 Uhr) gehalten
werden. Nänilich Sonntag, den 9. dſs.: Herr Profeſſor Goſche von
Halle über Luther als Schriftſteller und Dichter, ſowie Montag, den 10. dſs.:
Herr Profeſſor Noquette über das Zeitalter der Cxapfidſamkeit.
Indem wir auf dieſe Vorträge wiederholt aufmerkſam machen, bemerken
wir, daß Karten in den Buchhandlungen der Herren Vergſträßer und
Waitz zu haben ſind.
26 Den im geſtrigen Blatte angeführten Diebſtahl von ca. 20
Fla=
ſchen Wein aus dem Keller eines Hauſes in der Aliceſtraße führte ein
vereits öfter biſtrafter Handarbeiter zu 3 Partien aus. Derſelbe trank
den geſtohlenen Wein in Gemeinſchaft mit anderen Arbeitern im
Herrn=
garten. Der Zufall wollle es, daß ein Polizeibeamter an der bekneipten
Geſellſchaft vorbeiging, welcher in derſelben die Ahäter des Diebſtahls
vermuthete. Bei der alsbald vorgenommenen Verhaftung wurde auch
der Diebſtahl eingeſtanden. — Aus einem unverſchloſſenen Zimmer in
einem Hauſe der Heinrichſtraße wurde vermittelſt Einſchleichens nach und
nach eine goldene Taſchenuhr, 1 ſilberner Eßlöſſel und 6 ſilberne
Kaffee=
löfſel entwendet.
— Unſere Nachbargemeinde Beſſungen beabſichtigt, nachdem ein
Anſchluß an Darmſtadt vorerſt nicht erreichbar zu ſein ſcheint, ein
eigenes Waſſerwerk anzulegen und glaubt man nach von
Sach=
verſtändigen vorgenommenen Unterſuchungen aus der Gegend des ſ. 9.
„rothen Kreuzes' an der Straße nach Roßdorf ca. 2500 Cubikmeter
täg=
lich gewinnen zu können.
Arheilgen. Nach einer Notiz im älteſten hieſigen Kirchenbuche
iſt die lutheriſche Kirche dahier am 7. Sept. 1683 feierlich eingeweiht
worden. Sie war nämlich nach den vorhandenen Nachrichten im
dreißig=
jährigen Kriege und zwar im Jahre 1635 niedergebrannt und in dem
ge=
nannten Jahre wieder aufgebaut worden, wobei die damalige landgräfliche
Regierung bedeutenden Vorſchub leiſtete durch Gewährung von Bauholz
und durch Befreiung der Bewohner des Orts von allen Frohnden auf
ein Jahr. Der damalige Pfarrer, welcher ſich der Sache ſehr annahm,
hieß Johann Daniel Stannarius, gebürtig von Gießen. Die hieſige
Ge=
meinde gedenkt nächſten Sonntag den 9. d. M. im Vormittagsgottesdienſt,
der um halb 10 Uhr ſeinen Anfang nimmt, das Andenken an vie vor 200
Jahren ſtattgefundene Einweihung ihres jetzigen Gotteshauſes feſtlich zu
begehen. Herr General-Superintendent Dr. Baur von Verlin, der vor 31
Jahren als Vicar in Arheilgen ſein Amit antrat und nun zu ſo hoher
einflußreicher Stellung gelangte, hat mit dankenswerther Vereitwilligkeit
D. Z.
ſugeſagt, die Feſtpredigt zu halten.
Mainz. Zwiſchen der hieſigen Gefängnißverwaltung und
dem Polizeiamte iſt eine Differenß ausgebrochen. Seilher wurden
die=
jenigen Arreſtanten, welche durch die Polizei in der Stadt aufgegriffen
wurden, durch die Gefängnißverwaltung verpflegt. Plötzlich erklärte
jedoch die Gefängnißverwaltung, daß ſie nicht verpflichtet ſei, diejenigen
Häftlinge zu verpflegen, welche noch nicht abgeurtheilt ſind und weigert
ſich, ſolchen Gefangenen in das ſtädtiſche Haflokal die nothwendige
Ver=
pflegung zu überſenden. Dieſe Frage wird nun höheren Orts entſchieden
154
werden müſſen. — Die hieſiege Pferdebahn ſoll bereits am B. ds.
eröffnet werben.
In der Umgebung von Maſſenheim in Naſſau ſtüͤrzten bei
den Ublngen des 6. Rhein. Dragoner=Regiments, früher in Frankfurt
garniſonirt, drei Dragoner in eine leere Dickwurzgrube, wovon der
eine ſofort todt blieb. Die beiden Anderen ſind ſchwer verletzt und drang
dem einen davon der Säbel in den Kopf, während der zweite beide
Beine brach.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch den 5. September.
Miß Sara Sampſon, Trauerſpiel von Leſſing.
Wäre die Anſicht richtig, daß die Bühne durchaus nur den beſten
und wahrhaft klaſſiſchen Dichtungen ihre Bretter leihen dürfte, ſo könnte
man gegen die Aufnahme der Miß Sara Sampſon eine ganze Reihe
von Bedenken aufſtellen. Man könnte, als auf einen Mangel des
Trauer=
piels, darauf hinweiſen, daß die eigentliche tragiſche Verſchuldung Sara's,
nämilich der Bruch mit Kindespflicht und Sittſamkeit, anſtatt ſich vor
den Augen des Zuſchauers zu vollziehen, dem Stücke zeitlich voraus und
als gegebene Thitſache zu Grunde liegt, als eine Thatſache zumal, welche
nach Cara's ganzem Weſen nur ſchwer glaublich und verſtändlich, für
alle Fälle aber auch ohne die Schlußkataſtrophe durch die unabläſſig
nagende Seelenpein der unglücklichen Verführten mehr als ausreichend
gebüßt erſcheint. Man könnte ferner an dem Gang der Handlung in
weſentlichen Momenten die zwingende Cauſalität vermiſſen. Was in aller
Welt z. B. konnte eine ſolche Tochter ſelbſt nach ihrim Fehltritt
ver=
anlaſſen, einen ſolchen Vater in heimlicher Flucht zu verlaſſen, wo ein
urumwundenes Geſtändniß, ein einziger Appell an das zärtliche Herz
ausgerticht hätte, Alles zum Guten zu lenken? Oder wie kann der ſonſt
ſo kluge Mellefont in eine Zuſammenkunft der Marwood mit Sara
willigen, nachdem ihn der vorausgeaangene Mordanſchiag zum Uebe fluß
belehrt hatte, weſſen er ſich der Raſenden zu verſehen hatte? Und was
hält den alten Sir William ab, nachdem er die lang geſuchte Spur der
Tochter gefunden, ſie alsbald in ſeine Vaterarme zu ſchließen und allem
drobenden Unheil zu entreißen ? Man könnte endlich der grellen und in
ſchreienden Contraſten ſich bewegenden Charaktererfindung nicht ohne einige
Berechtigung Mangel an Wahrheit und Natürlichkeit vorwerfen.
Indeſſen, alle dieſe Schwächen zugegeben: dem großen Bahnbecher
Leſſing gegenüber ziemt vor Allem der Maßſtab hiſtoriſcher Beurtheilung
und gerade die Sara wird man als Ausgangspunkt einer in
Deutſch=
land ganz neuen Gattung mit immer neuem Intereſſe betrachten. Zum
erſten Male in der deutſchen Literatur wurde durch dieſe Dichtung der
Thatſache Rechnung getragen, daß nicht nur auf den Höhen der
Menſch=
heit, unter Königen und Helden die Tragödie zu Hauſe iſt, daß vielmehr
auch die bürgerliche Alltagswelt ihre tragiſchen Conflicte, daß auch das
gewöhnliche Familienleben ſein tragiſches Verhäugniß hat, und von den
noch nicht zu voll abgeklärter Kunſtreife entwickelten Geſtalten dieſes
erſten bürgerlichen Trauerſpieles ſtammen in directer Desſcendenz eine
Reihe der bekannteſten Charaktere der Folgezeit, eine Oiſina, ein
Weis=
lingen, ein Clavigo, eine Louiſe Millerm u. a. m.
An die Darſteller ſtellt die Miß Sara ganz beſondere Anforderungen.
Es genügt hier nicht, ſich in den Wortſinn der einzelnen Rollen zu
ver=
ſenken und ihn ausreichend zu interpretiren; hier muß der Künſtler
zwiſchen den Zeilen zu leſen verſtehen und mitunter ergänzend vom
Eigenen zufügen. So namentlich in der Rolle der Sara. Sie muß
nothwendigerweiſe wenigſtens ab und zu etwas von dem warmblütigen
Temperament durchfühlen laſſen, ohne welches dem Vergehen Sara's die
Wahtſcheinlichkeit und ihrer Situation die Motivirung mangelt. Wir
können nicht behaupten, daß Frl. Braunfels dieſe Aufgabe ganz
aus=
reichend gelöſt habe. Sie kehrte ausſchließlich die empfindſame,
tugend=
hafte Seite des Charakters hervor und hielt dieſelbe, wie wir willig
anerkennen, mit lobenswerther Conſequenz feſt. An einer wichtigen
Stelle, nämlich da wo Sara den Brief des Vaters lieſt, hatte ſich
Frl. Praunfels unſeres Erachteus im Ton vergriffen. An dem Mellefont
des Herrn Edward ſiel uns eine gewſſe Trockenheit und Kälte auf,
die wohl mehr auf Rechnung einer Indispoſition, als einer individuellen
Auffaſſung des Charakters zu ſetzen ſein dürfte und der ſonſt mit
ge=
wohnter Tüchtigkeit entworfenen Geſtalt etwas Nüchternes gab. Mit
ſorgſamem Fleiß halte ſich Frl. Berl die überſtark gezeichnete Figur der
Marwood zu eigen gemacht, und ihr ganz vorzugsweiſe galt der laute
Beifall nach dem zweiten und vierten Acte. Sollte indeſſen die glänzende
Totlette, in welcher ſich dieſe Marwood repräſentirte, nicht einigermaßen
die Mittel der für den Augenblick doch „ſtellenlos' gewordenen Abenteuerin
überſteigen ? Die kleine Rolle des Cir William, des Wattwell, den
maucher Kanzelredner um ſeine Eloquenz beneiden durſte, und der
übrigen Perſonen waren bei den Herren Dalmonico Werner,
Wagner und den Damen Schütky und Ethel aufs Beſte
auf=
gehoben. Die kleine Arabella wurde von Roſa Derleth recht geſchickt
dargeſtellt.
Lages=Kalender.
Samstag 8. Sept.: So nmer Caſino des Oekonomen=Vereins.
Tä lich: Ausſtellung von Original=Oelgemälden (Saalbau).
Hierzu eine Beilage, betr. Empfehlung des Herrenbekleidungs=Geſchäfts von Hermann Meyer, Ludwigsplatz.
Fandgedhan urs Bilag; L. A. Wlhllch'ſche Hofbuchbrucorsl.