Abonnementspreis
viertellährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mari 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtauiſchlag.
rag= und Arzeigebkafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdenangenommen inDarmſiadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedv. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowle auszwärtz
von allen Annoncen=Epeditonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
L953.
Freitag den 27. Auguſt.
RL E65.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Brauereibeſitzer J. N. Diſchinger dahier beabſichtigt in ſeiner Dieburgerſtraße Nr. 89 gelegenen Hofrathe einen
Dampfkeſſel aufguſtellen. Etwaige Einwendungen hiergegen ſind bei Meidung der Nichtberückſichtigung binnen 8 Tagen, vom
Er=
ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, auf unſerem Büreau vorzubringen, woſelbſt innerhalb der genannten Friſt auch die
Pläne, Zeichnungen und die Beſchreibung der Keſſelanlage eingeſehen werden können.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[905
v. Marquard.
Arbeits=Vergebung.
Die Chauſſirung eines Waldwegs im
ſtädtiſchen Oberwald auf circa 800 Meter
Länge, das Brechen und Anfahren von
circa 500 Cubikmeter Steinen hierzu,
ſo=
wie die Herſtellung von Durchläſſen, ſoll
auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau zur Einſicht offen.
Offerten wollen, verſchloſſen und mit
der Aufſchrift „Submiſſion auf
Waldweg=
arbeltenu verſehen, bis
Montag den 27. d. Mts.,
Vormit=
mittags 11 Uhr,
in den vor unſerem Büreau befindlichen
Submiſſionskaſten eingelegt werden.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8032
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Specereihändlers Chriſtian
Kottler dahier und zwar:
Meter.
Flur. Nr.
2 283
75 Hofraithe,
Ober=
gaſſe,
Camstag den 22. September l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(8033
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die der
Ehefrau des Ferdinand Heeger und deren
Kindern erſter Ehe dahier zuſtehenden Hof=/
raithe und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mr.
2 10
55 Hofraithe,
Holz=
ſtraße,
Samstaſt den 22. September l. 3s.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(8034
Bekanntmachung.
Mittwoch den 29. Auguſt l. 33.,
Mittags 12 Uhr.
wird auf hieſigem Rathhaus der zur
Auf=
ſtellung eines Carouſſel am hieſigen
Kirch=
weihfeſt beſtimmte Platz öffentlich verſteigert.
Roßdorf, den 20. Auguft 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[7934
Faſſelochs=Verſteigerung.
Montag den 27. Auguſt l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
wird im hieſigen Faſſelſtall ein zum Sprung
untauglich gewordener fetter Faſſelochſe
ſöffentlich meiſtbietend verſteigert.
Roßdorf, den 20. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[7932
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(8036
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5
5
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104
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23)
10½
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2
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in der
18
86
8.
Kuaben=dtts=Anſtalt.
Die Eltern und Lehrer der Kinder, welche die Knaben=Arbeits=Anſtalt beſuchen,
owie
alle Freunde der Anſtalt, werden hiermit freundlichſt eingeladen, der Feier des
Audwigsfestes, welches Samstag den 25., Nachmittags 3 Uhr, in dem
Garten der Anſtalt ſtattfinden ſoll, beizuwohnen.
Zur Unterhaltung der am Feſte Theilnebmenden und zur Unterſtützung der
Anſtalt wird, wie in früheren Jahren, eine Verloosung wobei jedes Loos einen
Blumenſtock gewinnt, ſtatthaben.
Looſe zu 20 Pfg. das Stück ſind in der Anſtalt von jetzt an bis zur
Ver=
looſung zu erhalten.
Damit die dem Feſte beiwohnenden Kinder den Feſtſpielen der Knaben
unge=
ſtört
zuſehen können, wird für beſondere Plütze geſorgt werden.
Darmſtadt, am 18.
Auguſt 1583.
der Vorstand der Eyaben-Arbelts Anstalt.
W.
Für gute Getränke, Kuchen und andere Speisen wird, wie
in früheren Jahren, geſorgt ſein.
[789
In unterzeichnetem Verlage iſt vorräthig:
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Wret,
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Garnianter
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336 Seiten groß Oetav. Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht:
1) Name der Stadt, Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung
2)
Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging
3)
Straßen=Namen und Beleuchtung, die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß nud ſeine
Umgebung. Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Gejellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) hewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Maleret, Muſik und
Feſtlichkeiten. 16) Brände.
Theater. 15)
17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten
bei Darmſtadt.
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G. nAUulGUU,
Carlsſtraße Nr. 45.
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(7894ß
9
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werden gegen mehr als zehufache
Sicher=
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Expedition d. Bl.
[8048
1856
[ ← ][ ][ → ]1856
R 165
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WE3E6
„
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G
Ein Beitrag aus den dreißigjährigen Erfahrungen der Suppen-Anstall zu Darmstadt.
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Speiſen, alle berechnet für die Familie von fünf Perſonen. Der billige obige Preis läßt das Büchlein für eine allgemeine
Ver=
breitung geeignet erſcheinen.
M
M
7983) Eine geſunde Schenkamme ſucht
Stelle. Zu erfragen Hügelſtraße 16.
8049) Braves Dienſtperſonal kann
ich den geehrten Herrſchaften aufs Ziel
empfehlen. Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
8050) Eine gut empfohlene Kinderfrau,
welche 7 Jahre in einer Stelle war, ſucht
zu Michaeli Stelle. Stellenbüreau Röſe,
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M
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(8051
niſſe erforderlich.
Gebrüder Hösinger.
8019) Ein tüchtiger Weißbinder und
ein Lehrjunge geſucht. Geiſtberg 9.
Während, meiner 14tägigen/
Abweſenheit haben die Herren
Dr. Haufmann und
Br. Hoſſmann
die Güte, mich zu vertreten.
D
Dr. Glimmel.
gonterzeichneter iſt
zurück=
gekehrt und hat ſeine
40 ärztliche Praxis wieder
angetreten
4
10
Dr. Hlell.
8.
Spoclalarzt Dr. Rod. Heyor,
Berliu, Leipzigerſtraße 9, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(6899
Erfolge.
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Wilhelminenſtraße 21,
8053
66
Gesangverehn yläedertaſel.
Samstag den 25. Auguſt, Abends 8½ Uhr:
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auf Hugenſchütz Felſenkeller.
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Hafthzurort HecAtyCntmd.
Gasthof und FPension zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reizende Ausſicht
in's Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſt=
hofe, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute Küche,
rein gehaltene Weine und gute Biere, Penſionsprets 3-4 Mark, empfiehlt allen
Reiſenden und Familien beſtens. (Arzt im Hauſe.)
Der Beſitzer: Jul. Ebert. l8024
ä UPer,
H
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Heustadt,, ſtraze.
Cervelatwurſt
aus Braunſchweig ſoeben eingetroffen bei
Glemens Vöhle,
am Marktplatz. (8055 WVorläuſige Anzeige. -C.
Der weltberühmte Preſtidigitateur
Spirit=Illuſioniſt
Prof. Eyslein
wird am 27. und 28. Aug. hier eintreffen
und im 8448aI ſeine außerordentlich
intereſſante
EmVorstellung
geben. Alles Nähere die ſpäteren Annoncen
ſund Placate.
(8030 Frochtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahu, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann meiner
Tochter Dorothea Dillmann weder auf
meinen noch meiner Frau Namen etwas
zu leihen oder zu borgen, indem ich für
(8056
nichts hafte.
Beſſungen, den 23. Auguſt 1883.
Karl Dillmann. Ox des anonymen
Den Schreibt: Briefes vom
21. ds. erſuche ich, falls er es wirklich auf=
richtig meint, deutlicher zu ſein, da mir ſeine
Andeutungen unklar und eine Verwechſelung
vorzuliegen ſcheint.
S. (8057 [ ← ][ ][ → ]
46
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
Dentſches Reich. Die Kaiſerzuſammenkunft in Iſchl ſcheint
gleich=
ſam der Vorläufer von einer ganzen Reihe von Monarchen=Reiſen und
Begegnungen geweſen zu ſein, welche faſt ſämmtlich mehr oder weniger
einen politiſchen Hintergrund haben. Den Reigen hat König Karl von
Rumänien mit ſeiner Berliner Reiſe eröffnet, welcher hiermit zwar
zu=
nächſt nur einer Einladung Kaiſer Wilhelms zu den jüngſten
Tauffeier=
lichkeiten am Berliner Hofe Folge leiſtete, deſſen Reiſe aber auch
bezüg=
lich einer Annäherung Rumäniens an das deutſch=öſterreichiſche
Bünd=
niß von hoher politiſcher Bedeutung iſt. Von Berlin begibt ſich der
rumäniſche Herrſcher nach Wien, wo er mit König Milan von Serbien
zuſammentrifft, welcher ſchon ſeit Montag in der öſterreichiſchen
Haupt=
ſtadt weilt. Während dann König Karl direct nach Bukareſt zurückreiſt,
begibt ſich König Milan im Laufe des nächſten Monats weiter nach
Homburg v. d. H., um hier Kaiſer Wilhelm zu begrüßen und den Kaiſer=
Manövern beizuwohnern. In Homburg trifft endlich auch König Alfonſo
ein um vom 20. bis 26. September dort zu verweilen. Schließlich iſt
noch zu erwähnen, daß König Fernando, Vater des regierenden Königs
von Portugal, Anfang dieſer Woche zu einem Beſuch ſeiner Tochter, der
Prinzeſſin Georg zu Sachſen, in Dresden eingetroffen iſt. - Auch die
Reiſe des Königs von Serbien wird gleich derjenigen des Königs von
Rumänien mii der deutſch=öſterreichiſchen Allianz in Verbindung gebracht,
man ſchließt hieraus, wohl nicht mit Unrecht, daß Serbien, gleich ſeinem
rumäniſchen Nachbar, beſtrebt iſt, ſich dem ruſſiſchen Einfluſſe zu
ent=
ziehen, zund in das Fahrwaſſer der deutſch=öſterreichiſchen Politik
ein=
zulenken, und daß dieſes Beſtreben in Berlin gewürdigt wird, zeigt klar
die Verleihung des Großkreuzes des Rothen=Adler=Ordens an den
ſerbi=
ſchen Miniſterpräſidenten Pirotſchanatz. Was endlich den Beſuch des
Königs von Spanien in Deutſchland anbelangt, ſo erhält derſelbe durch
den Umſtand, daß der ſpaniſche Miniſter des Auswärtigen, Marquis
Vega de Armijo, den König Alfonſo begleitet, einen poliliſchen Stempel.
Vega de Armijo gilt als ein eifriger Befürworter eines engeren
An=
ſchluſſes Spaniens an Deutſchland und es iſt nicht gerade
unwahrſchein=
lich, daß die Anweſenheit König Alfonſos bei den Kaiſer=Manövern in
dieſer Beziehung ihre Früchte tragen wird.
Die in unſerer inneren Politik ſchon ſeit längerer Zeit eingetretene
Ruhepauſe iſt unerwarteter Weiſe unterbrochen worden. Durch
kaiſer=
liche Verordnung wird der Bundesrath auf den 27., der
Reichs=
tag auf den 29. Auguſt einberufen und als Grund für die ſo
früh=
zeitige Einberufung der geſetzgebenden Körperſchaften gibt man
officiöſer=
ſeits die Ratification des deutſcheſpaniſchen Handelsvertrags an, welcher
der Reichstag ſeine Genehmigung ertheilen ſoll. Bekanntlich iſt der
ge=
nannte Vertrag proviſoriſch ſchon in Kraft getreten, nachdem die ſpaniſche
Regierung ihre Bedenken gegen die einſtweilige Durchführung der
Be=
ſtimmungen desſelben - ohne die Sanction der beiderſeittgen Parlamente
hatte fallen laſſen; die plötzliche Einberufung des Bundesrathes und
des Reichstags iſt daher jedenfalls dem Beſtreben der Reichsregierung
zuzuſchreiben, den deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrag auch
verfaſſungs=
mäßig zu erledigen. Ob den Reichstag in ſeiner außerordentlicher Seſſion
auch andere Vorlagen beſchäftigen werden, iſt noch unbekannt.
Die „ Prov.=Correſp.” bezeichnet die Genehmigung des deutſch=
ſpani=
ſchen Handelsvertrags als Grund der Einberufung des Reichstags. Der
beabſichtigten früheren Einberufung des Reichstages hätten als
gewich=
tige Hinderniſſe entgegengeſtanden, daß die Mehrzahl der
Reichstagsmit=
glieder nach dem kurz vorher erfolgten Schluſſe der langen Seſſion
ent=
weder auf Erholungsreiſen ſich befand, oder ſoweit die Abgeordneten dem
Land wirthsſtande angehören, durch die in dieſem Jahre beſonders
ſchwie=
rigen Erntearbeiten in Anſpruch genommen waren. Letztere Rückſicht
ſer jetzt in Wegfall gekommen und die erſtere habe ſich vermindert.
Un=
zweifelhaft werde die Mehrzahl der Abgeordneten dem Rufe des Kaiſers
folgen und gern bereit ſein; handle es ſich doch um die rechtliche
Voll=
endung der internationalen Vereinbarung, welche heilſame Folgen in
Ausſicht (ſtelle für zwei Völker, deren wachſendes Einvernehmen ein
weiteres Pfand des allgemeinen Friedens und der allgemeinen Wohlfahrt
bilde. Der erweiterte Verkehr werde ſicherlich dazu beitragen, dieſes gute
Verhältniß zu befeſtigen.
Die „Köln. 3tg.= ſchreibt: „Unter Vorbehalt ſei einer Vermuthung
Raum gegeben, die nicht ohne alle Wahrſcheinlichkeit iſt, nach welcher
der Reichstag vielleicht auch mit ernſteren Dingen, als es der ſpaniſche
Handelsvertrag iſt, befaßt werden könnte. Der franzöſiſche Kriegsminiſter
will - und die angekündigte Abſicht desſelben iſt noch nicht aufgegeben
- an der franzöſiſchen Oſtgrenze zzur Probe= ein Armeecorps
mobili=
ſiren, alſo in Kriegsbereitſchaft ſetzen. Es iſt das ein Vorhaben ohne
Vorgang in der Geſchichte; daß bei unſerem Auswärtigen Amte
Auf=
klärungen über die Natur dieſes Vorhabens gegeben worden ſeien, iſt
nicht bekannt geworden, und Fürſt Bismarck müßte nicht er ſelbſt und
unſere Armeeleiter müßten ſchier übertrieben ſorglos geworden ſein, wenn
ſie nicht auf dies bevorſtehende Ereigniß alle Aufmerkſamkeit richteten,
die es erfordert. Und ſo iſt es ſehr wohl möglich, wenigſtens denkbar,
daß die Reichsregierung die Mittel vom Reichstage verlangen will, auch
diesſeitig „zur Prober ein oder auch zwei Armeecorps zu mobiliſiren.
Ein dahinzielender Reichstagsbeſchluß würde hoffentlich nur die Wirkung
haben, daß die bewilligten Gelder nicht zur Verwendung zu kommen
brauchen. Und das wäre ſchon ein großer Gewinn.”
Schweiz. Der Internationale Anti=Impfcongreß ſoll in der zweiten
Hälfte des September in Bern ſtattfinden.
165
1857
Oeſterreich=Ungarn. Die öſterreichiſche Nordpolexpedition traf
am 22. Auguſt in Wien ein und wurde am Bahnhofe von zahlreichen
Civil= und Militär=Autoritäten, unter denen ſich auch der Flügeladjutant
des Kaiſers, v. Ploennies, und der Vicepräſes des Abgeordnetenhauſes,
Godellanoy, befanden, empfangen. Der Bürgermeiſter begrüßte die
Ex=
pedition Namens der Bevölkerung. Linienſchiffslieutenant Wohlgemuth
erwiderte und der Generalſecretär der geographiſchen Geſellſchaft, Lenz,
beglückwünſchte die Expedition zu ihren Erfolgen. Die Expedition wurde
bei der Fahrt ins Hotel ſehr ſympathiſch begrüßt.
Frankreich. Im Marineminiſterium traf am 22. eine Depeſche
des Gouverneus von Cochinchina vom 20. Auguſt Abends folgenden
Inhalts ein: „Herr Harmand, Civilcommiſſär der Republik, hat mir
unter dem 13. Auguſt telegraphirt, bis zu jenem Tage ſei keine wichtige
Militärbewegung in Tonking vorgekommen. Er fügt hinzu, der Oberſt
Brionval habe Hai=Dzuong mit einer Colonne, die am ſelben Tag
ab=
ging, beſetzen müſſen.
Die franzöſiſche Preſſe widmet der bevorſtehenden Reiſe des Königs
Alſonſo nach Deutſchland eine Aufmerkſamkeit, welche weder durch das zu
erwartende Bombardement von Hue, der Hauptſtadt Annams, noch durch
die am Dienstag begonnene Seſſion der franzöſiſchen Generalräthe
beein=
trächtigt wird. Die Pariſer Blätter erblicken in der ſpaniſchen
Königs=
reiſe lediglich eine gegen Frankreich gerichtete Bismarck'ſche Intrigue,
be=
ſtimmt, Frankreich gänzlich zu iſoliren und ein Theil der tonangebenden
Pariſer Preſſe ſtrotzt geradezu von beleidigenden und maßloſen Angriffen
gegen Deutſchland.
England. Das Oberhaus nahm am 22. Auguſt die Bills, betr.
Wahlbeſtechung und Reduction der Staatsſchuld, in dritter Leſung an.
Da das ruſſiſch=türkiſche Ratiſicat onsinſtrument des Donauvertrags
noch nicht eingelangt war, fand am 21. in London keine förmliche
Con=
ferenz der Signatarmächtevertreter ſtatt; nachdem jedoch in dem
vorlie=
genden Falle vereinbart war, daß jede Macht nur ein Rat=
fications=
inſtrument ausſtelle und dasſelbe bei der Präſidialmacht hinterlege, ſtatt
eines ſonſt üblichen Austauſches der Ratificationen zwiſchen jeder
Signa=
tarmacht, ſo unterlag es keinem Anſtande. daß die die Ratificationen
be=
ſitzenden Vertreter dieſelben deponiren. Hierüber wurden Protokolle
auf=
genommen. Der ruſſiſche Botſchafter dürfte bereits am 23. die unterwegs
befindlichen Dokumente deponirt haben. Hiermit erhielte der Donauvertrag
vom 10. März 1883 ſeine letzte Sanction und wären die Verhandlungen
endgultig abgeſchloſſen.
Den „Times: wird aus Honkong vom 20. Auguſt gemeldet, die
Franzoſen hätten Hai=Dzuong eingenommen und dabei 150 Kanonen und
50000 Dollar erbeutet. Die Annamiten hätten ſich in das Innere des
Landes zurückgezogen
Spauien. Der König hielt am 21. Auguſt Vormittag eine Revue
über die Truppen von Barcellona ab und reiſte am folgenden Tag nach
Saragoſſa, von da nach Logrono, Pampelona, Victoria und Valladolid.
In Granollers wurden 16 Perſonen, welche an der Plünderung eines
Eiſenbahnzuges Theil genommen, verhaftet.
Cgypten. Die Cholera iſt in raſcher Abnahme begriffen. In Kairo
ſtarb vom 21. bis 22. früh 8 Uhr nur eine Perſon an der Seuche.
Auch in Alexandrien hat die Cholera abgenommen und ſind in den letzten
24 Stunden nur 37 Perſonen daran geſtorben.
pC.
Aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden am kommenden
Samstag keine Audienzen ertheilen, ſowie Meldungen und Vorträge nicht
entgegennehmen.
Am Mittwoch Abend 8 Uhr fand im Großherzoglichen Schloß
Tafel ſtatt, zu welcher außer der= Großherzoglichen Familie der
Groß=
herzogliche Staatsminiſter, die Mitglieder des diplomatiſchen Corps
und die Großherzoglichen Hofſtaaten Einladungen erhalten hatten.
Nach der Tafel begaben Sich die Allerhöchſten und Höchſten
Herr=
ſchaften auf den Wall, um die Serenade zu hören, und wurden
Se. Kaiſerliche Hoheit der Kronprinz beim Vortreten auf die Baſtion
mehrmals von der verſammelten Volksmenge mit enthuſiaſtiſchen
Hoch=
rufen begrüßt.
Geſtern empfing der Kronprinz nach der Rückehr von
Wies=
baden und Homburg den Oberbürgermeiſter Ohly und den
Haupt=
mann la sulte Zernin, Redacteur der „Allgemeinen Militär=Zeitung.
Abends beabſichtigten Se. Kaiſerliche Hoheit der Kronprinz und
Se. Königl. Hoheit der Großherzog die Officier=Vereinigung im
Militär=Caſino mit Allerhöchſtihrer Anweſenheit zu beehren. (D. 3.)
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
commandi=
renden General des 11. Armeecorps, Frhrn. v. Schlotheim, das
Groß=
kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen verliehen.
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Oberſtlieute=
nant und Bataillons=Commandeur v. Radecke im L. Großh. Inf.=Agt.
Nr. 118 das Ritterkreuz 1. Kl. mit der Krone des Verdienſtordens
Phi=
lipps des Großmüthigen verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Director und
erſten Lehrer des evangeliſchen Predigerſemtnars zu Friedberg, Geheimen
Kirchenrath Dr. F. A. Schwabe auf ſein Nachſuchen und unter
Anerken=
nung ſeiner langjährigen, mit Auszeichnung geleiſteten Dienſte mit
Wir=
kung vom 1. Oct. d. J. an in den Auheſtand verſetzt; ferner den zweiten
Lehrer und Profeſſor an dem evangeliſchen Predigerſeminar zu Friedberg
500
1858
41)
Dr. G. Diegel zum Direetor und erſten Lehrer, den dritten Lehrer
und Profeſſor an dem evangeliſchen Predigerſeminar zu Friedberg Dr. W.
Weiffenbach zum zweiten Lehrer und Profeſſor an dieſem Seminar
und den dritten Pfarrer an der St. Johanniskirche zu Stuttgart Dr. H.
A. Köſtlin zum dritten Lehrer und Profeſſor an dem evang.
Prediger=
ſeminar zu Friedberg, ſämmtlich mit Wirkung vom 1. Octbr. d. J. an,
ernannt; ferner dem 2. evang. Pfarrer K. Baur zu Friedberg die erſte
evangel. Pfarrſtelle daſelbſt, dem 3. evangel. Pfarrer Dr. G. Diegel
zu Friedberg die 2. evang. Pfarrſtelle daſelbſt, dem Diakonus Pfarrer L.
Meyer zu Friedberg die 3. evang. Pfarrſtelle daſelbſt, dem 3. Pfarrer an
der St. Johanniskirche zu Stuttgart A. H. A. Köſtlin die 5. evangel.
Pfarrſtelle zu Friedberg- mit Wirkung vom 1. October an -
über=
tragen und dem 1. evang. Pfarrer K. Baur zu Friedberg den Charakter
als „Kirchenrathu verliehen.
(Militärdienſtnachrichten.) Graf v. Herzberg,
General=
major und Commandeur der 49. Inf.=Brigade, wurde in Genehmigung
ſeines Abſchiedsgeſuches mit Penſion zur Dispoſition geſtellt; v. Grote,
Oberſt und Commandeur des Colbergiſchen Grenadier=Reaiments Nr. 9,
commandirt zur Vertretung des Commandeurs der 49. Infanterie=
Brigade, unter Beförderung zum Generalmajor zum Commandeur dieſer
Brigade ernannt; Seederer, Rittmeiſter und Escadronschef vom
2. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 24, als Adjutant zur 2. Diviſion (Danzig)
commandirt; v. Wrochem, Prem=Lieutenant von demſ. Regiment, zum
Rittmeiſter und Escadronschef befördert; Dr. Medicus, bisher Großh.
Gerichts=Acceſſiſt, zum Garniſons=Auditeur in Neiſſe ernannt.
— Der Zuſammentritt der Landesſynode, welcher am 4.
Sep=
tember hatte ſtattfinden ſollen, wird wegen baulicher Veränderungen im
Ständehaus erſt ca. 3 Wochen ſpäter erfolgen können.
- In der „Vereinigten Geſellſchaft; dahier iſt bei dem Portier
eine Liſte aufgelegt zur Einzeichnung der Mitglieder und deren
Ange=
hörigen zur Betheiligung an der Einweihungsfeier des
Nieder=
walddenkmals. Vorbereitende Schritte zur Miethung eines Schiſſes
ſind bereits getroffen.
Zwei Compoſitionen von Muſikbirector Th. Adam, „Prinzeß
Victoria=Galopp= und „Prinzeß Ella=Polka', deren Widmung Ihre
Großh. Hoheiten die Prinzeſſinnen Victoria und Eliſabeth bereits
anzunehmen geruhten, ſind ſoeben in prachtvoller Ausſtattung im Verlag
von M. Bölling dahier erſchienen. Das Klavierarrangement dieſer
beiden effectvollen Tänze, die ſich in den Adam'ſchen Concerten eines
ſtets erneuten Beifalls zu erfreuen haben, darf ein bei leicht
ausführ=
barem Spiel ganz vortreffliches genannt werden. Alle Freunde der
heiteren Muſik werden daran ihr Vergnügen haben.
Zum Rabbinat Darmſtadt gehören dermalen 101
israeliti=
ſche Religionsgemeinden, nämlich im Kreis Darmſtadt 14, Bensheim 18,
Dieburg 23, Erbach 10, Groß=Gerau 27, Heppenheim 7 und Offenbach 2.
(Von letzterem Kreis gehören nur die Gemeinden Egelsbach und Langen
zum Rabbinat Darmſtadt, während die übrigen Gemeinden des Kreiſes
ein beſonderes Rabbinat Offenbach bilden). Von dieſen ſämmtlichen
Gemeinden waren für das Jahr 1882,83 an gemeinſamen
Rabbinats=
koſten 5010 M. aufzubringen, wovon die Gemeinde Darmſtadt mit
Beſſungen allein 2552 M. 77 Pf., alſo weit über die Hälfte,
beizu=
tragen hatte.
Die Klage über den Rückgang des Schuhmachergewerbes
vernimmt man ſchon ſeit einigen Jahren, ſie iſt ſtereotyp geworden. Es
dürfte aber an dem nicht wegzuleugnenden Nothſtand die übertriebene
Sucht der ländlichen Schuhmacher, ſich in der Stadt niederzulaſſen, die
weſentlichſte Schuld tragen. Dermalen ſindſhier und in Beſſungen nicht
weniger als 368 ſelbſtſtändige Schuhmacher patentiſirt, alſo auf etwa
110 Einwohner einer, was entſchieden weit über das vorhandene
Bedürf=
niß hinausgeht. Von dieſen 368 ſind höchſtens 10 p6t. einheimiſche
Meiſter, der ganze Reſt iſt zugezogen, zum größten Theil aus Gemeinden
des Odenwalds.
2 Ein Hausburſche unterſchlug ſeinem Dienſtherrn einkaſirte Gelder
und verfälſchte außerdem noch Quittungen, weshalb er auf erhobene
—
In dem Großh. Herrngarten wurde geſtern
Klage verhaftet worden iſt.
eine unbekannte Mannsperſon erblickt, welche ſich ein Vergehen gegen
Gegen einen Kaufmann
die Sittlichkeit zu Schulden kommen ließ.
wurde Anzeige wegen Zuwiderhandlung gegen 5176 des Strafgeſetzbuches
erhoben.
0 Wie wir hören, wurde am Mittwoch hier ein wohlhabender
Riedbewohner verhaftet, weil ſich Verdachtsgründe ergeben haben,
daß er in einem gegen ihn anhängigen Civilproceß wegen Alimentation
einen Meineid geſchworen.
O Die frühzeitige Eröffnung der Hühnerjagd in der Provinz
Rheinheſſen iſt nicht allein auf die dortigen Ernteverhältniſſe, ſondern
auch mit Rückſicht auf den zu erwartenden Schluß der Weinberge
zurück=
zuführen.
Am Mittwoch Vormittag wurde durch einen mit Heu beladenen
Wagen bei der Einfahrt in das Thor der Artilleriecaſerne ein
Thorpfeiler und zugleich faſt 100 Fuß der daranſtoßenden Mauer
nieder=
geriſſen.
Beſſungen, 23. Auguſt. Nächſten Sonntag findet das von der
hieſigen Turngemeinde arrangirte Volksfeſt in den Räumen des
Chauſſeehauſes ſtatt und wollen wir nicht verſäumen, auf dasſelbe
auf=
merkſam zu machen. Außer zwei ſtehenden Schaubuden werden allerlei
die Lachmuskeln ſehr in Anſpruch nehmenden Beluſtigungen zur Auf=
führung kommen. Auch wird ein Rieſenfernrohr, durch das man die
Sonnenflecken çanz genau ſehen kann, im Garten Aufſtellung finden.
Da der Eintrittspreis für Herren und Damen nur 20 Pf. beträgt,
wollen wir, in Anbetracht des Gebotenen, hoffen, daß der Beſuch ein
recht zahlreicher werden möge.
Unter Leitung des früheren General=Secretärs des Vereins naſſ.
Land= und Forſtwirthe, des dermaligen heſſ. Landes=Cultur=Inſpectors
Herrn Dr. Klaas werden eben die Vorarbeiten zur Entwäſſerung
des Rieds vorgenommen. Schon Jahrzehnte ſehnen ſich die
Grund=
beſitzer dieſer Gegend nach der Anlage eines die Verſumpfung des Rieds
ver=
hütendes Entwäſſerungsſyſtems. Die energiſche Förderung der Vorarbeiten
läßt auf eine baldige Verwirklichung des Projectes ſchließen.
Auerbach, 22. Auguſt. Die heutige Fremdenliſte Nr. 16 weiſt 52
in der verfloſſenen Woche neu angekommene Fremde nach. Die
Total=
frequenz beträgt 937 Perſonen.
Jugenheim, 21. Auguſt. Geſtern Abend fand dahier die von
dem previſoriſchen Comite anberaumte Verſammlung wegen Erbauung
einer Nebenbahn von Vickenbachnach Jugenheim ſtatt.
Nach=
dem Herr Oberförſter Theobald in kurzen Worten über das in Preußen
beſtehende Geſetz, betr. Secundärbahnen referirt und einen
Entſchuldi=
gungsbrief des Herrn Kreisraths Uſinger verleſen, welcher verhindert
war der Verſammlung beizuwohnen, wurde Herrn Poſtverwalter Loos
das Präſidium der Verſammlung übertragen. Hierauf hielt Herr
Haupt=
mann a. D. Scriba einen längeren eingehenden Vortrag, indem er
her=
vorhob, daß es jetzt an der Zeit ſei, daß Jugenheim auch eine
Neben=
bahn erhielte, da ſonſt der Werth der Grundſtücke immer mehr ſinken
und eine ſolche für den Verkehr der Fremden beſonders an Sonntagen
von unberechenbarem Vortheil ſei; auch verlöre hierdurch Jugenheim
nichts an ſeiner idylliſchen Ruhe, da der Vahnhof ſo weit von den Häuſern
und Villen zu liegen komme. daß man den Pfiff der Locomotive kaum
hören würde. — Nach Verleſung der etwaigen Koſten und Einnahmen
der Bahn wurde zum Schluß von der Verſammlung mit 85
Unter=
ſchriften eine Eingabe an den Gemeinderath gemacht, mit der Bitte, das
Gelände zu ſtellen unter der Bedingung, daß der Staat die Bahn auf
ſeine Koſten erbaut, und den Betrieb derſelben übernimmt. Der Preis
des Geländes der zu erbauenden Strecke wird ungefähr 8000 Mark
betragen.
Mainz, 22. Auguſt. Als geſtern Nachmittag ein Dampfboot der
Holländiſchen Geſellſchaft auf der Bergfahrt Biebrich paſirte, ſtürzte ſich
bei Biebrich ein Mann in den Rhein. Die Matroſen des Schiffes ließen
ſofort ein Rettungsboot herab und waren auch ſo glücklich den Mann
dem Clemente zu entreißen. Das Schiff, das ſeinen Cours nicht ändern
konnte, nahm den Geretteten auf und ſetzte ſeine Fahrt nach Mainz fort.
Als aber das Schiff die Petersau erreicht hatte, ſtürzte ſich der Gerettete,
der auf dem Verdeck hin und her gegangen war, abermals Kopf über
in den Rhein. Zum zweiten Mal ſtieß das Rettungsboot ab und auch
diesmal glückte es, den Mann zu retten und denſelben an Bord zu bringen.
Diesmal mußte aber der Selbſtmordcandidat unter Bewachung in einen
engen Raum Platz nehmen und wurde, als das Schiff hier anlandete,
der Poliget übergeben, die denſelben in das Hoſpital verbrachte.
Unglück=
liche Familienverhältniſſe und häuslicher Unfrieden ſollen den Mann
Arbeiter der Keller'ſchen chemiſchen Fabrik in Biebrich) zu dem
ver=
zweifelten Schritte veranlaßt haben.
Der fertige Bogen der Straßenbrücke iſt wiederum durch
ein Gerüſt geſtützt worden, man ſcheint durch den großen Druck für den
freiſtehenden 4. Waſſerpfeiler zu fürchten.
Bad Nauheim. Die Reſtauration in dem hieſigen neuen
Kur=
ſaal ſoll vom 1. Januar 1884 an anderweit auf dem
Submiſſions=
wege verpachtet werden.
Frankfurt, 22. Auauſt. Hierher gelangter Nachricht zur Folge
hält ſich der mit etwa 20,000 M. durchgegangene Commis Adam Regner
in London auf, während der Defraudant im Hauſe Rothſchild, Weiffert,
ſich in der Schweiz befinden ſoll.
Am nächſten Sonntag wird bei
günſtiger Witterung die Aeronautin Frau Auguſte Securius mit
dem Rieſen=Ballon „Deutſches Reich= im Zoologiſchen Garten aufſteigen.
Es wird dies ihre 170. Luftballon=Aufffahrt ſein.
Zu der Einweihung des Nationaldenrmals auf den
Niederwald werden folgende Truppentheile herangezogen werden:
Vom 11. Armeeeorps zwei combinirte Bataillone Infanterie mit je einer
Regimentsmuſik, ſowie zum Salutſchießen mehrere Feldgeſchütze; vom
Gardecorps: eine combinirte Compagnie des 4. Garde=
Grenadierregi=
ments „Königin; aus Coblenz nebſt der Regimentsmuſik, ein combinirtes
Bataillon Infanterie mit einer Regimentsmuſik, ſowie ein Zug des
Königs=Huſarenregiments Nr. 7 (Bonn), deſſen Chef der Kaiſer iſt, nebſt
einem Trompetercorps.
Tages=Kalender.
Samstag 25. Auguſt: Feter des Ludwigsfeſtes in der Knaben=Arbeits=
Anſtalt.
Concert der Vereinigten Geſellſchaft. — Vereinsabend des
Geſangvereins Liedertafel.
Sonntag 26. Auguſt: Einweihung der evangel. Kirche in Langen.
Sonntag 26. und Montag 27. Auguſt; Kirchweihe in Langen.
Samstag 1. September: Sommer=Caſino des Darmſtädter Oeconomen=
Vereins (Schützenhof).
Frshaettou uab Verlag L. H. Wittich'ſch; Hofhuchdruckers.