Aonnnentzyren
endnkhrlics 1 Mark 50 Pf. mdl
Bringerlöhn. Autwärtz werden von
den Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dr Quartak lack. Poſtaufſchlag
(rag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Guſketeh RbitrhhlunhoUhil.
Aſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 56. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eneditinen
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Graßh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamis und ſämmllicher Zehörden.
Donnerstag den 16. Auguſt.
As 15D.
18Sc.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Maul= und Klauenſeuche, welche in den Stallungen von Jacob Schneider III., Georg Baum II., Adam Fiſcher IV.,
Müller Spengler auf der Schachenmühle, Wilhelm Geibel II. und Georg Müller III., ſämmtlich in Nieder=Ramſtadt,
ausge=
brochen war, iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[759
B e k a n n t m a ch u n g
Betreffend: Einfuhr von Zuchtrindvieh aus der Schweiz.
Im Budget des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins pro 1883 iſt wiederum ein entſprechender Koſtenbetrag vorgeſehen, um
für die Gemeinden des Kreiſes und Biehzüchter, welche Mitglieder des Vereins ſind, den Bezug von Zuchtrindvieh der
Simmen=
thaler Race aus der Schweiz zu vermitteln.
Die Betheiligung an dem Bezug kann unter ſolgenden weſentlichen Bedingungen ſtattfinden:
1) Die Reiſekoſten der mit dem Ankauf zu betrauenden Vereinscommiſſion trägt unter allen Umſtänden der
Be=
zirksverein.
2) Die von den Gemeinden beſtellten Bullen werden unter den Beſtellern verſteigert. Mit dem Ankaufspreis,
zu=
züglich eines verhältnißmäßigen Antheils an den Transport= und Fütterungskoſten, muß hierbei angeboten werden.
Ein etwaiger Mehrerlös wird den Steigerern zurückvergütet. Die ſpeziellen Verſteigerungs=Bedingungen werden im
Verſteigerungs=Termin bekannt gemacht.
3) Private, welche Bullen oder Kalbinnen beſtellen, müſſen die von der Commiſſion für ſie angekauften Thiere zum
Ankaufspreis unter Zuſchlag eines verhältnißmäßigen Antheils an den Transport= und Fütterungskoſten übernehnien.
Ich erſuche nun die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes, nicht nur mit ihren reſp. Gemeinderäthen über die Betheiligung bei
dem fragl. Bezug baldigſt in Berathung zu treten und das Ergebniß mir mitzutheilen, ſondern auch Anmeldungen von Peivaten
mir zu übermitteln. Ich hoffe, daß die eifrige Verwendung der Herren Bürgermeiſter die Ausführung des geplanten
Unter=
nehmens in recht ausgedehntem Umfange ermöglichen wird.
Darmſtadt, am 28. Juli 1883.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Gros.
(7299
Edictalladung.
Nachverzeichnete, auf die beigefügten
Namen in den betreffenden Grundbüchern
eingetragenen Liegenſchaften, nämlich:
1. Gemarkung Nieder=Beerbach.
Adam Schneider Wittwe Margaretha,
geborene Heldt, jetzige Ehefrau des Adam
Reiß zu Nieder=Beerbach:
Fl. I. Nr. 2055h₁₀. Mtr. 54
Hof=
raithe Hintergaſſe.
2. Gemarkung Wixhauſen.
Chriſtian Volz III. und Ehefrau, geb.
Wertmann zu Egelsbach:
Fl. II. Nr. 270 Mtr. 831
Nadel=
holz im Steinfeld, an der
Erz=
häuſer Grenze,
Fl. II. Nr. 27I. Mtr. 700
Nadel=
holz daſelbſt,
Fl. II. Nr. 49. Mtr. 29 Grabland
in dem Niedergarten,
ſollen veräußert werden, ohne daß das
Eigenthum, bezw. die Bezahlung des
Kauf=
preiſes urkundlich nachgewieſen werden
kann.
Es ergeht daher die Aufforderung,
Cigenthums= oder ſonſtige dingliche
An=
ſprüche an die bezeichneten Immobilien
binnen vier Wochen bei dem unterzeichneten
Gerichte geltend zu machen und zu
be=
gründen, als ſonſt die vorliegenden
Ver=
äußerungs=Verträge beſtätigt werden und
der Eintrag der Erwerbtitel nach Löſchung
der beſtehenden Beſchränkungen in das
Mutations=Verzeichniß verfügt werden
wird.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(7760
v. Diemar.
Uſinger
Bekanntmachung.
Die Weißbinderarbeit bei Erneuerung
des äußeren Verputzes an dem Wachthaus
am Jägerthor ſoll im Wege der
Submiſ=
ſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Gamstag den 18. Anguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
483
1798
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7761
Samstag den 18. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
lommt die diesjährige Obſternte auf dem
ſtädtiſchen (ſeither Mahr'ſchen) Platz in der
Victoriaſtraße, (unter Ausſchluß, zweier
Virnbäume) an Ort und Stelle zur
öffent=
lichen Verſtleigerung.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7762
Bekanntmachung.
Die Aulieferung von 300 Stück
Straßenlaternen=Obertheilen aus S. S. V.
Weißblech, mit Ausſchluß der Lieferung
und der Befeſtigung der Akroterien und
der Beſtandtheile des Hutes ꝛc, ſoll auf
dem Weg der Submiſſion an den
Wenigſt=
nehmenden vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 18. Auguſt l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Das Modell iſt auf dem Betriebs=
Büreau des ſtädtiſchen Gaswerks an den
Wochentagen von 8-2 Uhr Vormittags
und 2-6 Uhr Nachmittags einzuſehen,
woſelbſt auch Voranſchlag und Bedingungen
zur Einſicht offen liegen und die
Formu=
larien für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V d. B.:
Miedlinger, Beigeordneter. (7683
Bekanntmachung.
Die bei der äußeren Herſtellung des
Veamten=Wohnhauſes des ſtädtiſchen
Gas=
werls in der Schloßgaſſe vorkommende
Weißbinderarbeit ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 22. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bei der Betriebsleitung des ſtädtiſchen
Gaswerks zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 14. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Aiedlinger, Beigeordneter. (77o3
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 17. d. M., Nachmittags
3 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete vorausſichtlich
73 159
unwiderruflich im Nitſert'ſchen Saale, zum
Schützenhof” dahier nachſtehende Goldſachen
gegen Baarzahlung; es wird jedoch hierbei
bemerkt, daß der Zuſchlag unter dem
Gold=
werthe nicht erfolgen kann:
Uhrketten, Broſchen, Medaillons,
Arm=
bänder, Herrenringe ꝛc.
Die Gegenſtände können auf dem Büreau
des Großh. Gerichtsvollziehers Engel
Vor=
mittags von 8-12 und Nachmittags von
2 -6 Uhr angeſehen werden.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1883.
In Vertretung:
7764
Hohenſtein,
Gerichtsvollzieher=Aſpirant in Darmſtadt.
Steinkohlen=Lieferung.
Montag den 20. Auguſt l. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathhauſe die
Anlieferung von
600 Centner Nußkohlen,
50 Centner Stückkohlen,
durch Submiſſion vergeben.
Bedingungen liegen zur Einſicht offen
und ſind die Offerten bis zu dem
genann=
ten Termin bei uns einzureichen.
Beſſungen, den 9. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
Berth.
(75.2
Fourage=Vergebung.
Montag den 20. Auguſt d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
wird auf dem Nathhauſe dahier der
Be=
darf an Fourage für das Faſſelvieh, als:
50 Centner Hafer,
36 „ Korn= und
6
Gerſtenſtroh,
durch Submiſſion vergeben.
Schriftliche Offerten ſind verſiegelt bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 13. Auguſt 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(7723
Berth.
Billige und gute
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7488) Arheilgerſtraße 37 zwei
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7490) Wendelſtadtſtraße 29 der
mittelſte Stock, 5 Zimmer enthaltend, ſofort.
7533) Dieburgerſtr. 73 2. Stock,
5 Zimmer, Küche und Zubehör, alsb. bez.
7628) Arheilgerſtraße 7 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
7638) Bleichſtraße 27 eine lleine
Wohnung zu vermiethen.
7696) Schloßgaſſe 23 eine Wohnung
an eine kleine Familie zu vermiethen.
7697) Große Ochſengaſſe 24 eine
Wohnung, 2 Zimmer, Küche mit Waſſer
und Zugehör, gleich beziehbar.
7773) Beſſ. Carlsſtraße 58 iſt im
Seitenbau eine behagliche Wohnung,
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ſtehend aus 2 Zimmern, Küche und
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behör, preiswürdig zu vermiethen.
7774) Beſſung. Carlsſtraße 58 iſtſ
eine freundliche Wohnung, beſtehend aus
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7775) Alexanderſtraße 5 eine kleine
Wohnung im Seitenbau zu vermiethen und
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Vor=
derhaus 1 Stiege hoch.
7776) Dieburgerſtraße 41 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
6136) Mühlſtraße 20 3. Stock ein
freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen.
7140) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
7777) Alexanderſtr. 5 Seitenb. iſt
ein unmöbl. Zimmer zu vermiethen und
gleich beziehbar. Näh. Vorderh. 1 St. h.
7778) Eliſabethenſtraße 9 zwei
un=
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
180
Kuaben=Arbeits=Anſtalt.
Nachſtehender Auszug aus der Rechnung/
der Knaben=Arbeits=Anſtalt für 1882 wird
mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß
die Rechnung während der nächſten 8 Tage
in dem Local der Anſtalt zu Jedermanns
Einſicht offen liegt.
E innahme.
Ordentliche.
Beiträge:
M. Pf.
a) Von höchſten Herrſchaften 142
894 12
b) Von Privaten
Feld= und Gartenerzeugniſſe 3996 72
Winterarbeiten (Strohflechterei) 1791 74
4854 14
Kapitalzinſen
Verliehene Grundſtücke u. Gebäude 656 42
83 95
Einnahme verſchiedener Art
Summe der ordentl. Einnahme 12419 09
Außerordentliche.
Kaſſevorrath aus vorhergeh. Jahren 8 46
Ausſtände
180 95
9643 39
Zurückempfangene Kapitalien
Coursgewinn
263 75
Verkaufte Grundſtücke u. Gebäude 93 18
Schenkungen und Vermächtniſſe 173 16
Summe d. außerordentl. Einnahme 10302 89
Summe aller Einnahmen 22781 9s
Aus gabe.
Ordentliche
Oeffentliche Laſten u. Grundzinſen 389 35
Feld= und Gartenkultur
2174 68
Unterhaltung der Gebäude
828 34
Hausgeräthſchaften
29 55
Material und Werkzeuge zu den
Winterarbeiten (Strohflechterei) 913
Heizung und Beleuchtung
372 95
Gehalte, Taglohn und
Remune=
rationen
7327 55
Schreibmaterialien, Druckſachen
Buchbinderlohn
134 08
Porto= und Verſendungskoſten
42 74
Verdienſt der Kuaben
2819 0.
Feſtlichkeiten
454 97
Ausgaben verſchiedener Art
40
Rentenlegate
925 71
Summe der ordentl. Ausgabe 16413 75
Außerordentliche.
Ausgeliehene Kapitalien
6359 07
Erbauung von Gebäuden
319 60
Uneinbringl. Ausſtände u. Nachläſſe 171 85
Summeder außerordtl. Ausgaben 6850 52
Summe aller Ausgaben 23264 27
Abſchluß.
Summe der Einnahmen
22781 98
Summe der Ausgaben
23264 27
Verglichen erſcheint Mehrausgabe 482 29
Vergleicht man die ordtl. Einnahme 12419 09
mit der ordentlichen Ausgabe 16413 75
dann ergibt ſich ein Manco von 3994 66
wovon jedoch durch außerordentliche
Ein=
nahme, Coursgewinn 263 75 und
Schenk=
ungen und Vermächtniſſe 173 16,
zuſam=
men 436 91 gedeckt iſt, ſo daß nur 3557
75 durch Eingriff in das Kapitalvermögen
zu decken ſind.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1883.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits=
Anſtalt.
[7779
R 159
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 16. Auguſt 1883, bei günſtiger Witterung:
GrOsSCS URRSEöTTAOuTOT
ausgeführt von der ganzen Capelle des Gr. (Leibg.=MRegts. Nr. 115,
unter Leitung des Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Zweiter Theil: Streichmusikt. Programm verſchiedener Componiſten.
1) Concert=Quverture von Joachim Raff. - 2) Polonaiſe aus „Göthe's
Fauſtl von Laſſen. - 3) Uugariſche Napſodie ans Hans von Bülow v. Fr. Liszt.
4) Concert für die Flöte über „Verdis Traviatal von Heinemeyer (Flöte Herr
Kaiſer). - 5) Meditation von Bach. - 6) Frühlingsſtimmen, neueſter Walzer
von Joh. Strauß.
Anfang 18 Uhr.
(7560
Entree Perſon 50 Pfg. Actionäre 40 Pfg.
Samstag den 18. d. Mts., Abends 8 Uhr:
Gesellige Uulerhaltung
Em der Westauratiorn Harhvort.
(7780
Der Vorstand.
Beſſunger älterer Heſangverein.
Sonntag den 19. Auguſt: Waldſeat auf dem Herrgottsberg.
Zuſammenkunft präcis 2 Uhr in der Allee vor dem Großh. Hoforangeriegarten.
Ab=
warſch Punkt halb 3 Uhr. Für Unterhaltung, ſowie Speiſen und Getränke wird
Der Vorstand.
Sorge getragen.
[7731
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Meine Wohnung und Geſchäftsräume befinden ſich von heute an in meinem Hauſe
Pok
26
Meder-Aaustädte züasse 28.
Indem ich für das ſeitherige Vertrauen beſtens danke, bitte ich auch ferner um
Hochachtungsvoll
geneigten Zuſpruch.
LCopOdd Reiahbard,
[7782
Holzhandlung.
Höm Ladon gesmehh
auf Hrei Monate.
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(7659
Wohnuug nmd Atolson
des Unterzeichneten befindet ſich nunmehr
Miederramstädter-Strasse Mr. I5,
nahe dem Friedhof.
(77
Carl Scbold, Hofbildlauer.
484
1809
Eä. 759
Bis Sonntag den
173
19. Auguſt inel.
Permanente
„98
Saulbaustrasse 73
Ausſtellung
(7783
von
Hans Makarts
Gemälde-Cyclus
Gad BdAz Galhv,
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M
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ſ6
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(7788
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[7566
Wo? ſagt die Expedition.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge.
Samstag den 18. Auguſt: Vorabendaotesdienſt um 631 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittaggotlesdienſt um 4 Uhr. -— Sabbathausgang um 8 Uhr
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 18. Auguſt: Vorabend 6 Uhr 35 Min. Morgens 7 Uhr 30 Mitt. Nachm. 5 Uhr
Sabbathausgang 8 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 19. Auauſt an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr 30 Min.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Juli 1883 ſind eingegangen:
4 Legate: Der verſtorbenen Johannes
Wald=
mann Eheleute von Mörſelden 42 M. 86 Pf.
b. Aus dem Opferſtock vor dem
Waiſen=
haus 17 M. 48 Pf., theilweiſe mit folgenden
Inſchriften:
1) Ihr l. Waiſen bittet mit mir zu Gott, daß
er ꝛc. 50 Pf. 21 Ich danke dem lieben Gott ꝛc.
Für die armen Waiſen.- K. B. 1 M. 3) Den
armen Waiſen. - Ihr l. Waiſen bittet zu Gott,
daß meine Kinder geſund bleiben ꝛc. G. A. B.
2 M. 4) Den armen Waiſen das Verſprochene
zum Dank, daß uns der l. Gotterhört hat 2 M.
5) Den armen Waiſen die längſt verſprochene
Gabe. L. D. 2 M. 6) Den armen Waiſen für
Erlöſung von böſen Menſchen 50 Pf. 7) An
die lieben Waiſen 1 M. 8) Ach Gott, verlaß
mich nicht 50 Pf. 9) Den armen Waiſen für
den guten Ausgang meiner Sache die verſprochene
20VII. St. 1 M.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1883.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrath.
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79.
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12.
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10
R.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
Deutſches Reich. Der Kronprinz von Portugal wird den Kaiſer=
Manövern bei Frankfurt=Homburg als Gaſt des Kaiſers beiwohnen.
Die „Nordd. Allg. 3tg.- tritt der Annahme entgegen, daß es ſich
bezüglich der jetzigen Abrede über die proviſoriſche Regelung der
deutſch=
ſpaniſchen Tarifverhältniſſe um die nachträgliche Genehmigung eines
Vertrags durch den Reichstag handle. Bei dem deutſch=öſterreichiſchen
Handelsvertrag ſei das der Fall geweſen, ein völkerrechtliches Definitivum
dieſer Art zwiſchen Deutſchland und Spanien ſei aber nicht vorhanden.
Wenn der Reichstag den Text des Vertrages nicht genehmige, ſo würde
der Vertrag überhaupt rechtlich als ſolcher niemals exiſtirt haben. Der
Reichstag ſei durch das eingehaltene Verfahren in ſeinem
verfaſſungs=
mäßigen Rechte nicht geſchmälert. Die Aenderung der beſtehenden
Zoll=
ſätze hinſichtlich einiger Einfuhrartikel ſei eine bloße Verwaltungsmaßregel
und von der Regierung im materiellen Intereſſe der Nation auf eigene
Verantwortung hin angeordnet worden. Ein rechtsverbindlicher Vertrag
zwiſchen Deutſchland und Spanien und eine Verpflichtung von Kaiſer
und Reich dem Auslande gegenüber liege zur Zeit nicht vor.
Das Centralcomité behufs Sammlungen für die Opfer von Jschia
erläßt, der Aufforderung des Kronprinzen und der Kronprinzeſſin folgend,
einen Aufruf, worin zur Bildung von Localcomités für Veranſtaltung
von Sammlungen aufgefordert wird. Alle Reichspoſtſtellen und alle
Reichsbankſtellen ſind zur Annahme von Beiträgen ermächtigt, welche
von dieſen an die Reichsbank als Hauptſammelſtelle befördert werden.
Alle Zeitungsredactionen werden um Verbreitung des Aufrufs gebeten.
Die Unterzeichner des Aufrufs ſind die Miniſter Hatzfeld, Maybach,
Staatsſecretär Stephan, der bayeriſche Geſandte Graf Lerchenfeld,
Reichs=
bankpräſident v. Dechend, Oberbürgermeiſter v. Forckenbeck, Profeſſor
Dubois=Reymond, Geh. Commerzienrath Mendelsſohn, Kammerher:
v. Seckendorff und Oberſtlieutenant Sommerfeld.
Im Anſchluß an das unter dem Vorſitz des Kronprinzen ſtehende
Centralcomits zu Gunſten der Opfer von Jschia conſtituirte ſich am
Montag Abend im Verliner Rathhauſe ein Localcomité unter dem Vorſitz des
Oberbürgermeiſters Forckenbeck. Ein Aufruf zu Cammlungen iſt
un=
mittelbar bevorſtehend. Außerdem iſt ein Feſt zu Gunſten der Opfer in
der Hygieneausſtellung und die Herſtellung eines Autographenalbums
hervorragender Perſönlichkeiten in Ausſicht genommen. In der Sitzung
gelangten Dankestelegramme des Bürgermeiſters von Rom und eine
Adreſſe Berliner Correſpondenten italieniſcher Blätter zur Verleſung.
Seitens der preußiſchen Regierung wurden am 12. Auguſt dem
Vatican ernſtliche Vorſtellungen über die Sprache des,Moniteur de
Rome=
gemacht, welcher ſich erlaubt hatte. die Bevölkerung der Mark
Branden=
burg yun mélange disgracienz et rabougris zu nennen. Der Vatican
desavouirſe zwar den„Moniteurs, die preußiſche Regierung aber, wiſſend,
daß der „Moniteurs eine jährliche Subvention von 120,000 Fres. von
dem Papſt erhält, erklärt ſich nicht für zufriedengeſtellt. Die Redaction
ds „Moniteurs; beſteht größtentheils aus ausgewieſenen Elſäſſern.
Man glaubt, daß die Subvention in Folge deſſen am 1. September dem
„Moniteur” entzogen wird.
Auf eine Eingabe der Gemeindecollegien von München betreffs
Auf=
hebung der Simultanſchulen gab das bayeriſche Miniſterium einen
ab=
lehnenden Beſcheid, gab jedoch dem event. Antrag auf Umwandlung
zweier von vier Simultanſchulen in Confeſſionsſchulen ſtatt.
Oeſterreich=Ungarn. Aus Wien wird unterm 14. mitgetheilt,
daß Graf Chamvord im Sterben liegt und die Kunde von ſeinem
Ab=
leben ſtündlich erwartet wird. Eine Anzahl von Legitimiſten ſowie auch
der Graf von Paris ſind bereits nach Frohsdorf unterwegs.
Die Ruheſtörungen in Buda=Peſt dauern fort, wurden jedoch in der
Nacht von Montag auf Dienstag in anderen als den ſeitherigen
Stadt=
theilen verübt. Von den Tumultanten wurde auf die Polizei geſchoſſen.
Dem Anſcheine nach werden die Hetzereien planmäßig betrieben. Im
Ganzen wurden 173 Verhaftungen vorgenommen. Aus Oedenburg,
Hatvan und Steinamanger werden gleichfalls Uyruhen gemeldet.
Am 14. früh um 15 Uhr wurde in Serajewo eine Erderſchütterung
von 5 Secunden Dauer in der Richtung von Weſten nach Oſten
be=
obachtet.
Am Montag den 13. Auguſt wurde in Wien die von über 300
Aus=
ſtellern beſchickte erſte internationale pharmaceutiſche Ausſtellung in
Gegenwart des Kriegsminiſters Grafen Bylandt und des
Unterrichts=
miniſters Baron Conrad eröffnet.
Die Wiener Preſſe nennt von den
Ausſtellern in erſter Linie die Firma E. Merck von Darmſtadt.
Frankreich. Die birmaniſche Geſandtſchaft, welche nach einer
längeren Quarautaine in Marſeille eben erſt in Paris eingetroffen iſt,
wurde am Dienstag Nachmittag von dem Miniſter des Aeußeren mit
dem üblichen Ceremoniel empfangen.
Contre=Admiral Galiber, welcher den Admiral Pierre auf
Mada=
gascar erſetzen ſoll, wird mit dem nächſten Packetboot nach ſeinem neuen
Beſtimmungsorte abgehen. Es heißt, er hätte den Auftrag, im Inneren
der Inſel einen Eroberungszug auszuführen, was von einigen
Preß=
organen als eine große Unvorſichtigkeit getadelt wird, da die dortigen
franzöſiſchen Truppen für ein ſolches Unternehmen nicht zahlreich genug
wären und erſt auf 12-15,000 Mann gebracht werden müßten.
Wie verlautet hat die chineſiſche Regierung beſchloſſen, demnächſt
einen Special=Botſchafter an Bord eines chineſiſchen Kriegsſchiffes nach
Hue zu entſenden, um Namens des Kaiſers von China die Inveſtitur
des Königs von Annam vorzunehmen. Die franzöſiſche Regierung wird
1803
den Vollzug dieſer Formalität ohne alle Einſprache geſchehen laſſen und
dem Admiral Mayer ſind diesbezügliche Weiſungen zugegangen.
Belgien. Die Repräſentantenkammer nahm am 14. Auguſt die
Wahlreform=Vorlage im Ganzen mit 62 gegen 41 Stimmen an.
Spanien. Am Dienstag hielt der König in Madrid eine
Truppen=
revue ab und wurde enthuſiaſtiſch begrüßt. Er tritt demnächſt eine
Rundreiſe nach Valladolid, Vittoria, Saragoſſa, Barcelona und Valencia
an, ſchifft ſich in Coruna nach Havre ein und begibt ſich von da über
Varis nach Deutſchland und Oeſterreich.
Nach Mittheilungen vom 14. Auguſt iſt die Ruhe in Spanien wieder
überall hergeſtellt.
Cgypten. Nach einer miniſteriellen Verfügung müſſen die Pilger,
welche ſich nach Mekka begeben, wegen der Cholera die Reiſe dorthin zu
Lande machen.
In den letzten 24 Stunden bis zum 14. Auguſt ſtarben in
Alexan=
drien 44 Perſonen an der Cholera.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
Se. Kaiſ. Hoheit der Kronprinz des Deutſchen Reiches
wird während ſeines hieſigen Auferthaltes im Großherzogl. Schloſſe die
D. Z.
Zimmer der höchſtſeligen Großherzogin Mathilde bewohnen.
— MMilitärdienſtnachricht.) Bechſtatt, Generalmajor und
Commandeur der 36. Infanterie=Brigade, wurde in Genehmigung ſeines
Abſchiedsgeſuches mit Penſion zur Dispoſition geſtellt.
Der Starkenburger Miſſionsverein wird ſein 19.
Jahresfeſt Donnerstag den 30. Auguſt zu Gberſtadt feiern.
Der Hans Makart'ſche Gemälde=Cyklus „Die fünf
Sinne= hat auch hierorts bisher eine außerordentliche Anziehungskraſt
auf das Publikum ausgeübt und den lebhafteſten Beifall gefunden.
Gern den wiederholt dahin ausgeſprochenen Wünſchen nachkommend, hat
ſich der Unternehmer entſchloſſen, die hieſige Ausſtellung nicht nur bis
zum Sonntag 19. incl. zu verlängern, ſondern die Gemälde nunmehr
auch in den Abendſtunden bei künſtlicher, elektriſcher Beleuchtung
aus=
zuſtellen, um ſo ebenfalls Denjenigen, die während der Tagesſtunden
durch die Berufspflichten beanſprucht ſind, noch Gelegenheit zum Beſuche
zu bieten. Die künſtliche Beleuchtung, durch welche die Farbenpracht
und der Reiz der Gemälde auf das Effectvollſte erhöht werden, iſt durch
Beamte des Großh. Hoftheaters beſorgt.
2 Ein Taglöhner erhielt von einem Kohlenhändler den Auftrag,
3 Centner Kohlen an einen Kunden abzuliefern. Dem Auftrage wurde
auch nachgekommen, der Erlös für die Kohlen aber nicht abgeliefert,
weshalb Anzeige wegen Unterſchlagung erhoben wurde.
- th. Der 18. Auguſt, für die heſſiſche Diviſion wohl der
denk=
würdigſte Tag des ganzen Feldzugs 1870f71 wird von unſeren Krieger=
Vereinen ſtets mit beſonderer Vorliebe gefeiert und zwar nicht nur
um die Erinnerungen jener Zeit wieder wachzurufen, ſondern auch um
in pietätvoller Weiſe Derer zu gedenken, welche auf dem Felde der Ehre
den Tod fürs Vaterland geſtorben oder nachträglich an ihren Wundn
und Krankheiten der Familie entriſſen wurden. Hatte doch die heſſiſche
Diviſion in der Schlacht bei Gravelotte von allen im Feuer geſtandenen
Truppentheilen die meſten Verluſte erlitten und an Todten und
Ver=
wundeten die Geſammtzahl von 86 Officieren, 137 Unterofficieren und
1446 Soldaten zu verzeichnen.
Zur würdigen Feier dieſes Tages wird ſich denn auch der hieſi e
Kriegerverein Samstag Abend 8 Uhr in dem Gartenlocal der
Reſtaura=
tion Schmitz (vorm. Danz) kameradſchaftlich vereinigen, um in geſelligem
Beiſammenſein durch patriotiſche Reden, Muſik und Geſang den
denk=
würdigen 18. Auguſt zu feiern. Der 19. Auguſt (Sonntag) iſt dem
Andenken der theuren Todten gewidmet, indem ſich der Kriegerverein um
9 Uhr Vormittags auf dem Friedhof zu einer Gedächtnißfeier an dem
dortſelbſt errichteten Denkmal einfinden und, wie in den früheren Jahren,
das Denkmal ſelbſt wie die in der Stadtkirche angebrachte Gedenktafel
ſchmücken wird.
K Aus dem Odenwalde, 13. Auguſt. Geſtern hat der dritte
Ausflug des Geſammtvereins des Odenwaldelubs und zwar nach
dem oberen Mümlingthale in der programmmäßigen Weiſe ſtattgefunden.
Die Betheiligung war, wohl aus Anlaß der herbſtlich kühlen und
regne=
riſchen Witterung am Vorabend des Feſtes eine mäßige. Am Feſttag
ſelbſt ſtrahlte der Himmel wieder in ungetrübtem Glanze. Die Feſtgäſte,
die ſich im Fürſtenauer Hof zu Michelſtadt verſammelt hatten, wurden
von dem Sectionspräſidenten begrüßt und zogen dann unter dem
Vor=
antritt der trefflichen Habitzheimer Muſikkapelle nach dem anderthalb
Stunden entfernten Jagdſchloß Culbach. Den Bau hat ein Vorfahre
des jetzt regierenden Grafen Erbach=Erbach im Hungerjahre 1817
auf=
führen laſſen, um der darbenden Bevölkerung Gelegenheit zum Verdienſt
zu geben; der prachtvolle Park wurde durch eine Anordnung des edlen
Bauherrn für alle Zeiten dem Zutritt des Publikums geöffnet. Die
Touriſtengeſellſchaft, zu welcher das ſchöne Geſchlecht ein zahlreiches
Con=
tingent geſtellt hatte, ließ ſich an den Ufern eines= Waldſees unter dunklen
Buchenhallen nieder, während die Sonne durch die dichten Laubkronn
magiſche Lichter fallen ließ. Der Ort war von wunderbarem Reiz.
S. Erl. der Graf Eberhard von Erbach jun., der aus den Reichslanden
zum Beſuch eingetroffen war, begrüßte die auf dem gräflichen Territorium
verſammelten Feſtgäſte in einer an hiſtoriſche und lokale Beziehungen
anknüpfenden, geiſt= und ſchwungvollen Anſprache. Der Vicepräſident
des Clubs Dr. Scharfenberg aus Michelſtadt erwiderte die Anſprache
mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf das erlauchte Grafenhaus
1801
R 189
Erbach. Mit dem geſtrigen Ausflug hat der Odenwaldelub ſein
dies=
jähriges Sommerprogramm abgeſchloſſen, - abgeſchloſſen mit einem Feſte,
das ſeinen Theilnehmern in unvergeßlicher Erinnerung bleiben wird. Auf
einem ſo prachtvollen Terrain wie in Eulbach hat der Club noch kein
Feſt gefeiert.
Mainz, 15. Auguſt. In der letzten Sitzung der hieſigen
Stadt=
verordneten wurde der Beſchluß gefaßt, ſämmtliche Feuerwehrleute
gegen Unfälle im Dienſt zu ſichern. Es ſollen der Verunglückten bei
Erwerbsunfähigkeit 3 M. für jeden gewöhnlichen Feuerwehrmann und
5 M. für jeden Chargirten ausbezahlt werden. Gegen Tod oder
Inva=
lidiſät verſichert die Stadt ihre Feuerwehrleute ohne Ausnahme auf
4000 M. per Mann.
Fur die Mobiliar=Einrichtung des neuen Saalbaues ſind 51,000 M.
vorgeſehen und zwar für Beleuchtung 20,000 M., für 2000 einfache
Stühle 12,000 M. 170 Tiſche mit eiſernem Untergeſtell 4250 M., 180
Tafeln 1800 M. für Eiſenbeſchläge zum Zuſammenhängen der Tafeln
450 M. 540 Böcke für die Tafeln 2160 M., für Einrichtung der
Garde=
roben 2000 M., für Spiegel in der Reſtauration, Nebenſäle ꝛc. 1420 M.,
für Kücheneinrichtungen 4000 M., Waſcheinrichtungen 400 M., für
Lambrequins ꝛc. 3000 M. und für unvorhergeſehene Ausgaben 4520 M.
Unter den als obdachlos Aufgegriffenen befand ſich am Montag
Abend ein junger Mann, der, nachdem er den beſten Bildungsgang
durchgemacht, vor 3 Jahren majorenn geworden war und über ein
Ver=
mögen von 70,000 M. zu verfügen hatte. Dieſe große Summe war
jedoch bald verſchwendet, der junge Mann ſank von Stufe zu Stufe,
und wurde nun wegen Vagabondage zum erſten Male verurtheilt.
Seitens des Verwaltunasraths der heſſiſchen Ludwigsbahn
gieng der Redaction des „Mainzer Anzgs.” nachſtehende Berichtigung zu:
„Die Nr. 187 ſerſtes Blatt) Ihres geſchätzten Blattes enthält eine aus
Mainz datirte Notiz über das bei unſerer Güter Expedition Darmſtadt
vorgefundene Kaſſenmanko und die in Folge deſſen vorgenommenen
Per=
ſonalveränderungen, welche inſofern einer Berichtigung bedarf, als das
Deficit der Güter=Expedition Darmſtadt nicht wie angegeben 30,000 M.,
ſondern nach den jetzt nahezu abgeſchloſſenen Unterſuchungen nur ca.
3300 M. beträgt. — Die eingetretenen Perſonalveränderungen ſind zwar
theilweiſe behufs Neubeſetzung der Güter=Expedition Darmſtadt
veran=
laßt, ſtehen indeſſen mit den bei dieſer Stelle vorg=kommenen
Unregel=
mäßigkeiten keineswegs in innerem Zuſammenhange.
Bingen. Am Sonntag Abend wurden einem Fremden beim
Ein=
ſteigen in den nach Mainz abgehenden Zug 2000 M., theils in
Werth=
papieren, theils in Gold entwendet. Der Fremde trug das Geld in
einem Hänge=Täſchchen, das mit einem Lederriemen um die Schultern
befeſtigt war; als er nun in Vingen in den Wagen einſteigen wollte,
ſühlte er im Gedränge, daß er von einem elegant gekleideten Herrn, der
einen rothen Vollbart trug, umfaßt und beinahe in den Wagen gehoben
wurde; kaum hatte er aber in dem Wagen Platz genommen, als er ſein
Geldtäſchchen vermißte, welches ihm, wie man ſehen konnte, durch ein
ſcharfes Inſtrument von dem Lederriemen abgeſchnitten worden war.
Der erwähnte Herr war verſchwunden.
Worms, 14. Auguſt. Ein geſtern hier zuſammengetretenes Comits
beſchloß, das Dampfboot „Chrimhilde: eines der größeren Schiffe, welche
den Rhein befahren, für den 28. September zu miethen und damit von
Worms aus die Fahrt nach Rüdesheim zu bewerkſtelligen. Das
Dampf=
boot trifft Tags vorher hier ein, wird alsdann feſtlich geſchmückt und
tritt Morgens die Fahrt an; in Mainz vereinigt ſich die „
Chrimhilde-
mit den andern dort zuſammentreffenden Booten, um auch an der
ge=
meinſamen Paradefahrt vor dem Kaiſer theilzunehmen. Im Ganzen kann
das Boot 1400 Perſonen faſſen, doch wurde aus Sicherheits= und
Be=
quemlichkeitsgrunden beſchloſſen, daß nur 500 Perſonen - als Maximal=
Aufnahme finden ſollen. — Die Arbeiten an dem
National=
zahl
denkmal nehmen ihren raſchen Fortgang; Herr Lenz jun., welcher in dem
Jagdſchloſſe auf dem Niederwald Wohnung genommen hat, leitet die
Aufſtellung der Statuen,Krieg= und „Frieden' perſönlich. Die Größe
der erſteren beträgt vom Fuß bis zum Scheitel 5,20 Meter; der behelmte
Kopf des fertiggeſtellten „Krieges; allein mißt 125 Meter, während
ſeine Kriegstrompete 272 Meter lang iſt. In voriger Woche traf ſeitens
der Gladenbeck'ſchen Gießerei in Verlin das Hautrelief „Des Kriegers
Auszug' ein. Das in Lebensgröße ausgeführte, in allen ſeinen Theilen
ſo recht aus dem Leben gegriffene Bild zeigt links den bewegten Abſchied
des Sohnes (bayeriſcher Cavalleriſt) von den betrübten Eltern, dann im
Mittelſtück das ſchmerzliche Scheiden eines Reſerviſten (preußiſcher
In=
fanteriſt) von ſeiner Braut, die er noch einmal, vielleicht zum letzten
Male umarmi, endlich auf der linken Seite den Abſchied des
Landwehr=
mannes (eines Schiffers) von der Gattin und den Kindern, in Wahrheit
ein ergreifendes Bild. Dieſer Schmuck des Denkmals wird ebenfalls
noch im Laufe dieſer Woche montirt werden. Der Beſuch der
Denkmals=
ſtätte mehrt ſich von Tag zu Tag und iſt an Sonntagen nach
Tauſen=
den zu ſchätzen.
Alzei. Der Landtagsabgeordnete und frühere Bürgermeiſter Dr.
A. Seibert iſt am 13. d. M. in Bad=Neuenahr geſtorben.
Gießen. Der von München aus für Herſtellung eines Liebig=
Denkmals geſammelte Fonds iſt ſo groß, daß von demſelben eine be
deutende Summe übrig bleibt, welche nun dazu verwandt werden ſoll,
hier, an der Stelle von Liebig's früherem Wirken ein zweites Denkmal
zu errichten, welches den großen Gelehrten im kräftigſten Mannesalter
darſtellt.
Redpeilnn und Bmlag; L. F.
Die neue elektriſche Bündung der Gasſlamuien
im Theater.
Herr Theatermeiſter Pricken hat vor einiger Zeit zwei Erfindungen
gemacht, welche nicht nur in dem Mainzer Theater, wo dieſelben jetzt zum
erſten Male praktiſch eingeführt ſind, die Feuersgefahr enorm herabmindern,
ſondern auch für die Theater aller Länder, in denen man noch mit Gas
beleuchtet, von gleichem Nutzen ſein werden. Wir meinen eine eigenartige
Entzündung der Gasflammen auf der Bühne durch Elektricität und den
dadurch bewirkten Wegfall jedes offenen Feuers, ſei es Streichholz oder
Spiritusflamme.
Schon lange kennt man zwar die Entzündbarkeit des Gaſes durch
den von einem feſitſtehenden Induktor gelieferten elektriſchen Funken, allein
eine ausgebreitete Verwendung fand dieſe Zündungsweiſe bisher nur, um
viele Lichter von einer Stelle aus auf einmal zu entzünden, z. B. bei
großen Kronleuchtern u. ſ. w. Bei einzelnen Lichtern zog man die
Zün=
dung mit der Spiritusflamme ſtets der complicirten elektriſchen Zündung
vor.
Pricken's Verdienſt iſt es, den feſtſtehenden, unhandlichen Induktor
durch einen kleinen, leicht transportablen erſetzt zu haben, und vermittelſt
Aufdrückens des letzteren auf, an beliebiger Stelle in die Drahtleitung
eingeſchaltete Metallknöpfe, einzelne Lichter mit faſt abſoluter Sicherheit
anzuzünden, ein Vortheil, der auf der Bühne fortwährend von der größten
Wichtigkeit iſt. Ein. weiterer Vortheil liegt darin, daß kein Unberuſener
die Entzündung bewirken kann, da ohne den transportablen Induktor,
welchen der Beleuchter in der Taſche trägt, das Anzünden von den
Metall=
knöpfen aus unmöglich iſt.
Außer dieſer Zündweiſe mit dem transportablen Induktor hat Pricken
auf der Mainzer Bühne noch eine andere, ebenfalls durch Elektricität
wirkende Zündvortichtung an einem anderen Theile der Gasflammen
an=
gebracht. Durch Druck auf einen Contactknopf wird ein elektriſcher
Bat=
terieſtrom durch einen an dem Gasarm angebrachten, kleinen
Elektro=
magneten geleitet, welcher einen Hebel mit feiner Platinſchlinge zu dem
Gasbrenner emporhebt; in demſelben Moment ſchließt dieſer Hebel den
Strom, die Platinſchlinge erglüht und entzündet gleichzeitig das Gaslicht.
Sobald dies geſchehen, zieht der in ſeine Ruhelage zurückkehrende Hebel
die Platinſchlinge von der Flamme wieder ab. Um eine Gasflamme
anzuzünden, hat man alſo nur nöthig den Gashahn zu öffnen und auf
einen Knopf, wie bei einer elektriſchen Schell=, zu drücken. Dieſer
Druck=
knopf kann an irçd einer zur Hand gelegenen Stelle angebracht ſein,
während das Gaslicht ſich weit von dem Punkt, von dem aus die
Ent=
zündung bewirkt wird, befinden kann. Dieſe Thatſache iſt von großem
Werth für alle feuergefährlichen Räume, Schaufenſter ꝛc., weil daduch
von außen darin befindliche Gaslichter entzündet werden können. Beide
Zündmethoden arbeiten gleich prompt und vollſtändig gefahrlos bei faſt
gleichen Anſchaffungspreiſen, die Anwendung der einen oder andern müſſen
demnach die näheren Umſtände bedingen.
Die für die Zündapparate im Mainzer Theater nöthige Elektricität
wird von 36 großen Léclanché=Elementen geliefert, die in einem
Parterre=
raum in die Leitung eingeſchaltet ſind. Obgleich der dritte Theil dieſer
Elemente zum Betrieb ſämmtlicher Apparate ausreicht, hat man doch zur
größeren Sicherung eines für alle Fälle genügenden Stromes die dreifache
Zahl aufgeſtellt. — Die ganze Einrichtung in dem Mainzer Theater
zeich=
net ſich durch ſaubere und ſolide Handarbeit aus und iſt von Herrn
Pricken ſelbſt angefertigt und eingerichtet worden. Derſelbe iſt gern
be=
reit, jedem Intereſſenten die Apparate zu zeigen und zu erklären.
Meh=
rere Feuerverſicherungen haben für die Pricken'ſche Erfindung bereits
re=
ges Intereſſe bekundet, und dürfte dies wohl am beſten für die Tragweite
derſelben ſprechen. Für ſämmtliche Apparate iſt dem Eifinder durch die
bereits erfolgte Patentirung das alleinige Fabrikationsrecht geſichert. Die
geringen Unkoſten, welche der Stadt Mainz durch dieſe Einrichtung des
Theaters entſtanden, werden reichlich aufgewogen durch das Gefühl der
Sicherheit, welches die Theaterbeſucher durch die Abweſenheit jeder offenen
Zündflamme von der Bühne in Zukunft haben werden.
M. A. ½
Vermiſchtes.
- Wie Graf Moltke ſchweigt, ſelbſt wenn er ſpricht, erſie ht man
aus folgender wahren Anekdote. Als die erſten drohenden Anzeichen des
heraufziehenden Kriegsunwetters im Jahre 1870 den auf ſeinem Tusculum
weilenden Feldherrn fortriefen, traf ihn ein benachbarter Gutsbeſitzer an der
Bahn und fragte den General in der Erwartung einer gewiß intereſſanten
und wichtigen Neuigkeit: „Nun, Excellenz, wie ſieht es denn aus? - „Ach',
lautete die Antwort, „lieber Herr Nachbar, mit dem Getreide bin ich recht
zufrieden, aber die Kartoffeln, die Kartoffeln . Sprach's und empfahl ſich.
Tages=Kalender.
Donnerstag 16. Auauſt: Militär=Concert im Saalbau.
Samstag 18. Auguſt: Geſellige Unterhaltung des Darmſtädter
Männer=
geſangvereins (Markwort).
Sonntag 19. Auguſt: Waldfeſt des Beſſunger älteren Geſangvereins
(Hergottsberg)
Samstag 18. bis Montag 20. Auguſt: Kirchweihe bei Riedmatter in
Traiſa.
Täglich bis inel. Sonntag 19. Auguſt: Ausſtellung von Hans Makarl'
Gemälde=Cyclus „Die fünf Sinne- (Perm. Kunſt=Ausſtellung
Saal=
bauſtraße 73).
Wittich'ſche Hafbuchdruckerez,.