Darmstädter Tagblatt 1883


31. Juli 1883

[  ][ ]

L405.
Gahrlſuih.

Wonnementsprelb
Vertelährlich 1 Mark 50 Pf. inel.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſiämhern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
dr Quartal uncl. Poſtaufichlag.

SGrag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Jobſerbesss Esvetyiuehoothib

Zuſerate
werden angenommen: in Dar Mlabt
von der Exvevition, Rhlluſt . 2..
nBeſſungen von (ciehr. Mſſier.
Holzſtraße Nr. J, ſonie aosrta
von ellen Mhtaoi.n Bahek enſd

Auttliches Organ
flr die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamls, des Großh. Polizeiamls und ſümmlicher Wehirkri.

No. R47.

Dienstag den 31. Juli.

HLin".

Betreffend: Schießübungen auf dem Schießplatz bei Griesheim.
Darmſtadt, am 25. Juli 1883.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großiherzoglichen Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn unb Pfungſtadt.
Wir beauftragen Sie zur Kenutniß Ihrer Gemeindeangehörigen zu bringen, daß am 7., 8. 9. und 10. Auguſt auf
dem Griesheimer Schießplatz Geſechtsſchießen mit ſcharfer Munition ſeitens des Großherzogl. 1. Jufanlerie=Regiments Nr. 115
ſtattfinden werden. Die Uebungen beginnen jedesmal Vormittags 7 Uhr und werden gegen 12 Uhr beendet ſein.
(7268
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Kanalbauten wird die große Ochſengaſſe für Fuhrwerke und Reiter geſperit.
Die am 10. l. Mis. für die Grafenſtraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 28. Juli 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
17269

B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren Communalſteuerzetel pro 1883184 noch nicht erhalten haben, wollen zur Ver=
meidung
nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Büreau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 26. Juli 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.: Niedlinger, Beigeordneter.
[2177

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden heute folgende Ein=
träge
vollzogen:
1) Heinrich Noack zu Darmſtadt, In=
haber
der Glas= und Porzellanhand=
lung
Louis Noack iſt verſtorben
und das Geſchäft ſeit 15. 1883 auf/
Heinrich Schulz zu Darmſtadt über=
gegangen
, welcher dasſelbe unter der
bisherigen Firma Louis Noack=
fortführt
.
2) Otto Momberger zu Darmſtadt be=
treibt
daſelbſt ſeit 1. Juli 1883 einen
Verkauf von Spengler= und Ga=
lanterie
=Waaren unter der Firma
Otto Momberger und, hat
ſeiner Eheſrau Margarethe, geb. Geng=
nagel
, Procura ertheilt.

3) Archltect und Bauunternehmer Hein=
rich
Müller zu Darmſtadt betreibt
ſeit dem Tode ſeines Vaters Jo=
hannes
Müller, December 1869.
das von dieſem zu Darmſtadt be=
triebene
Geſchäft, als Bauunter=
nehmer
unter der Firma J.
Müllerz als Alleininhaber.
Darmſtadt, den 16. Juli 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
(7270
Bartha

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Hefenfabrikanten Georg
Appfel III. zu Darmſtadt iſt zur Ab=
nahme
der Schlußrechnung des Verwalters,
zur Erhebung von Einwendungen gegen
das Schlußverzeichniß der bei der Ver=

theilung zu berückſichtigenden Forderungen
und zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger
über die nicht verwerthbaren Vermögens=
ſtücke
der Schlußtermin auf
Donnerstag den 16. Auguſt 1883,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte I
hierſelbſt, Hügelſtraße Nr. 3133, be=
ſtimmt
.
Darmſtadt, den 24. Juli 1883.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzogl. Amls=
(7271
gerichts I.

die unterzeichnete Behörde bealſichtigt
T= 50 Chm. gute Garten= oder Acker=
Erde für die Anlagen des Schießplatzes
ſanfahren zu laſſen.
Unternehmungsluſtige, wollen, ihre
Offerten bis
453

[ ][  ][ ]

1678
Mittwoch den 8. Auguſt, Vormittags
9 Uhr,
im Büreau auf dem Schießplatze abliefern,
woſelbſt auch die Bedingungen eingeſehen
werden können.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (7272

Aechten alten Nordhäuſer
A1
[VGI4
V.
W.
12
Poth,
(622
Bleichſtraße.
Donvitadund (dluelutho
(Geotch Cutmeal)
direct bezogen in Originalbüchſen von 28,
14, 7, 2 und 1 Pfund und offen billigſt.
7265
EſatUOl FUId-
Feinſte Zwetſchen=
Marmetade
. Pfund 30 Pfg.,
(7092
wieder vorräthig.
Goorg Luouig obllh.
Feinſten Preßburger Wein=
Thee= und Kinderzwieback,
ſowie ächt bayer. Kornbrod empfiehlt
die Nürnberger Brod=u. Feinbäckerei
von
pRöeo
Job. HGlIug.
Holzſtraße Nr. 4. (7161
V.
GesChättsVerkaut.
In der Nähe Frankfurt a. M. iſt ein
ſeit 20 Jahren beſtehendes Fabrikgeſchäft
(Conſum=Artikel) in flottem Betrieb und
neueſter Maſchineneinrichtung wegen Aus=
ſcheiden
des einen Aſſociés zu verkaufen,
event. Betheiligung. Auf Wunſch kann ein
Theil des Kapitals ſtehen bleiben. (7109
Offerten unter E1020 an die Exp.
Badeſalz
in Kübeln ½, ½ und ¹⁄ Cemtner und
(7269
offen billigſt.
GillahdSt CUIO-

k 147
a3 Schulgeld pro II. Quartal 1883 für die Vorſchüler des Gym=
naſiums
dahier wird nächſten Mittwoch den 1. und Montag den
6. Auquſt, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, in dem Conferenzzimmer des
Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 30. Juli 1883.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
[7273

B e k a n n t m a ch u n g.
Vom 1. Auguſt ab werden die Landpoſtfahrten zwiſchen Schaafheim und Klein=
Umſtadt Bahnhof eingeſtellt und dafür ſolche Fahrten zwiſchen Schaafheim und
Gabenhauſen unterhalten. Dieſelben finden, wie folgt, ſtatt:
I1
76 V 255 M ab Schaafheim
92½ 46
an
750 V 320 N an Babenhauſen ab
840 V 4 0 N
An Sonn= und Feiertagen fallen die Fahrten unter H aus.
Vom Tage der neuen Einrichtung ab werden die zur Zeit zum Poſtbezirk Klein=
Umſtadt gehörigen Orte Mosbach, Radheim, Grünhecker= und Häuſerhof dem Land=
beſtellbezirk
der Poſtagentur in Schaafheim und der Ort Kleeſtadt, welcher jetzt zum
Poſtbezirk Schaafheim gehört, dem Landbeſtellbezirk der Poſtagentur in Klein=Umſtadt
zugetheilt.
In den benannten Orten, ſowie in dem Dorfe Richen bei Klein=Umſtadt finden
künftig wochentäglich zwei und Sonntags eine Beſtellung von Poſiſendungen ſtatt.
Darmſtadt, den 25. Juli 1883.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
Hagemann.
[7274
B e k a n n t m a ch u n g.
Vom 1. Auguſt ab werden die gegenwärtig zwiſchen Darmſtadt und Roßdorf
bezw. Gundernhauſen ſtattfindenden, gleichzeitig zur Perſonenbeförderung für Rechnung
und Gefahr der Landbriefträger dienenden Landpoſtfahrten auf die Strecke Darmſtadt=
Groß=Zimmern ausgedehnt.
Der Gang geſtaltet ſich demnächſt wie folgt:
wochentäglich: ſonn=
wochentäglich
.
ſonntägl=
11
täglich:
11
630 V 630
640V 1210N 600V ab Groß=Zimmern an 1155
ab 1130 V 65 V 65
75V 1256 N 75V 6 Gundernhauſen
an 110 V 640N
ſab 1040 V 630N 545 V 515M
45 145 zu 6 londenr
lan 1030 V 616N
1030 V
840 V 215N 840V an Darmſtadt
915¼
915V HoN
ab
Darmſtadt, den 25. Juli 1883.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
(7275
Hagemann.

Verſteigerung

einer

Bretterbude nebſt Wirthſchafts=Einrichtung
auf dem Griesheimer Schießplatz.
Mittwoch den 1. Auguſt 1883, Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Griesheimer Schießplatz, gegenüber der Reſtauration
Breiske: die zur Konkursmaſſe des Bierbrauer Keller gehörige Wirths=
bude
nebſt Juventar und ſonſtige Möbel öffentlich gegen Baarzahlung
verſteigt.
Darmſtadt, den 27. Juli 1883.
Im Auftrag des Konkursverwalters:
2
G. Adler jr., Amtsgerichts=Taxator. 2

Fine ¹ gewundene Eichenholztreppe
= für Keller paſſend, gut gehalten, iſt
billig abzugeben Rheinſtr. 2, Hinterb. (6594

ſFin Flügel, welcher äußerlich gut er=
C halten und ohne große Koſten herzu=
richten
ifl, ſteht zu verkaufen. Näheres bei
Velten, Saalbau=Inſpector.
(4708

5

gei=

5 Nur
Wieb=
Aen
Zahken

[ ][  ][ ]

C. MAllGll,
Carlsſtraße Nr. 45,
Mineralwaſſerfabrik
liefer,
Sellers- ≈ Sodawasser
in Flaſchen und Syphons,
ſowie alle
medicinische Hasser.

M 147
G. HAllGhld,
Carlsſtraße Nr. 45.
Wiederlage
der
Ludwigsbrunnen
Grogs-Marben,
liefert
. u. ½ Krüge u. ½. u. ¼ Flaſchen.

1678

G. Hallmanh.
Carlsſtraße Nr. 45.
Kohlenhandlung
liefert
Ruhrer Slückkohlen,
Husskohlen,
Fettschrol.
1

GGImStrosse,
8

P=
Hllwr Hudwrvadopt uwporöhe:

2. Kanulacturwaaren:
5000 Meter reinwollene Kleiderſtoffe in modernen
Farben und Muſtern ¾ Meter 60, 75, 90 Pfg. und
M. 1. 10. Werth das Doppelte.

500 Meter prachtvoller reinwollener Bukskin
M. 3.50, 4. 50, 5. 50, 6. 80 per Meter.
Viele Reſte bedeutend unterm Preis.

50 Stück beſter weißer Elſüſſer Cretonnss 45,
55, 60 und 65 Pfg. per Meter.

50 Stück feinſte ſchwarze Mantelets u. Paletots
in den neueſten Façons 10, 15, 20, 25 u. 30 M.
Gewöhnlicher Verkaufspreis das Doppelte.

100 Stück Regenmäntel für Damen 8. 10,
15 und 20 M., bedeutend unter gewöhnlichem Preis.

b. Herrenkleider:
1000 Paar einzelne Hoſen 5, 6. 7, 8, 10 und
12 Mark.

1000 reizende Knabenanzüge für jedes Alter und
Größe zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.

100 Stück complete Anzüge für Herren, gute
Stoffe, 18. 22 und 25 Mark.

50 Stück feine Anzüge, modernſte Sachen, 30,
35 und 40 Mark.

500 einzelne Weſten 3 und 4 Mark.

Leinen= und Luſtre=Sacco's von 3 Mark an.

Ailles nicht paſſende kauſche gerne um.

Anſertigung nach Naaß ſchnell, promyt und billig.
9 Ludwigſtraße 9.
Gh. OOGIGIIO-

(6892

9 Ludwigſtraße 9.

Aeuzgrroran
in hübſcher Waare iſt eingetroffen billigſt;
bei
3
Hayer a; Sender,
dem Hauptzollamt gegenüber.

Fin Morgen Klee zu verkaufen.
V. Zu erfragen in der Eped. (7187

Prachtvolle, gutkochende
Helerhnsen
offerire, um damit zu räumen,
per ½ Kilo 22 Pfg.
A. J. Supp,
3 Schuſtergaſſe 3. [134

E Bergmann's S (2680
Theerſchwefel=Seiſe
bedeutend wirkſamer als Theerſeife, ver=
nichtet
ſie unbedingt alle Arten Hautun=
reinigkeiten
und erzeugt in kürzeſter Friſt
eine reine, blendendweiße Haut. Vor=
räthig
Stück 56 Pfg. bei L. A. Burck=
hardt
, Rheinſtr., Coiff. Aug. Schmidt,
Rheinſtr., Alfred Graſer, Ernſt=Ludwigſtr.

[ ][  ][ ]

50

Fi

Bokannimachung.

½OIn
GS T ARAURTkZUm
Es ist erwiesen, dass meine Fabrikate, welche in den letaten
Jahren im In- und Auslande ganz besonders in Aufnahme gekommen
sind, zahlreiche Nachahmungen und Verwechselungen erfahren. Insbe-
sondere
findet Dieses Anwendung auf die Haupt-Specialitäten, als:
Lohso's Aaiglöcbehen=Parfümeries -Lohse's Hilienmilch Seiſet.- Das
bekannte Hantwasser au de Iys de Lohset - mein balsamisches
Hund- und Babnnaazert
- Lohse's Haushalt Toilelte Seike:
Ich mache deshalb darauf aufmerksam, dass sämmtliche eigenen
Fabrikate mit der gesetlich geschützten Pabrikmarke vorschen sind,
auch die Etiquettes deutlich meine Firma Gustav Lohse - Jäger-
strasse
46é tragen.
Berlin, im April 1883.

Gustav Lohse,

Hoſislerant Hrer Hajestät der Raiserin-Rönigin und vorsehiedener Wöle,
46 NösarstrussD-
[7276
Fahrik: Möchernstrasse 69.
Zu ſinden in allen guten Parfümerien ete. im In- und Auslande.

Hous

Bierpreſſionen

Nous

mit neuen Verbeſſerungen und zur Aufſiellung im Buffet geeignet, liefert complet
zu 95 Mark.
Vp. Hauooo, Darmstadt,
16799
Maſchinen=Handlung.
GVorkauf
Von S0ARGUSGhIIGN.
Wegen Geſchäflsverlegung verkaufe von jetzt ab ſämmtliche Sonnenſchirme zu
Selbſtloſſenpreiſen und mache beſonders auf eine große Auswahl in feinen Sachen
aufmerkſam.
6
Li. Sohätor, Schimſabrikaut,
Ernſt=Ludwigſtraße 24.
(6643

Ein ſtolzer
9f
H Brautkränz=, Brant=
ſchleier
,
Handschuhe, Taschentücher
in gröhter Auswahl bei (7277
Anton Schmidt,
Darmſtadt, Ludwigſtraße Nr. 8. In Hchnurrßart
ec nen des Interel
der Mädchenwelt. Ohne
Schnurrbart keine Liebe.
Ohne SchnurrbartkeinKuß
Wem Schnurr= oder Vollbart noch fehlt,
der kaufe ſich gleich eine Doſe Baul Boſſe's
Mustaches-Balsam.
Ganze Doſe 4. 2.50, halbe 4. 150.
E3 Favorit=Balſam für üppigen Köhf=
Haarwuchs v. Doſe 4. 250.- Zu haben bei
Paul Rosse, Frankfurt,
a. M., Schillerftr. 12. (5972
1 überraschend kurzer geit h.

Poinstos Lagerhier
aus der Brauerei Carl Vorger
in Worms a. Rh.
empfiehlt
WelLelue Sehidz,
Eliſabethenſtraße 25. (7194

stolz auf meinen krätligen Barfumuehs und sage
Thnen meinen herzlichsten Dank.
Achtungsvoll
Bukarest, 17. 1. 83.
P. Strella.

Jamuete uad
Samms-Bändor.
trotz Aufſchlag, zu ſeitherigen,
billigen Preiſen.
[7279
Anten Schmidt,
Darmſtadt, Ludwigſtraße 8.

Die Hühneraugen begeitlet ohne
Schmerzen und Gefahr das von
Herrn F. Fresenius
erfundene Mittel
H
Eid P e 1 o d i n
4 Haupt-Depositeur
1. Vichoever, Mesbaden.
Preis per Flasche mit
Cebrauchsanneisung 15 Pig.

2p*,
p5
Rete schss Haa vasser
von München (Nüheres Gebrauchsanwei=
ſung
(empfiehlt zu 40 Pfg. und M. 1.10
H. W. Prassel, Rheinſtraße. (3165

Nelssbindorrohr
billigſt bei
D. Soberrilezne,
Bleichſtraße 40. (6423

Im öſtlichen Stadtheil iſt ein
Wohnhaus
mit Hofraum und ſchönem Garten, ohne
Zwiſchenhändler, zu verkaufen. Offerten
an die Expedition unter S. F. C. (7278

ſtillen ſofort die
Bahnkorner keftigſten Zahn=
ſchmerzen
für immer. Geprüft und ge=
nehmigt
vom Obermedicinal Collegium und
dem kgl. bayr. Handelsminiſterium. 076a
Depot bei H. F. Prassel, Darmſtadt.

4H.
½=

in Stück Gras zu verkaufen.
Langegaſſe 31, 2 Treppen.

Näheres
7280.

M

4695) Kleine Wohnung an ruhige,
ſolide Leute. Näheres Rheinſtr. 49. III.
oder bei C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
5393) Bleichſtraße 13 ein Manſar=
denlogis
mit allen Bequemlichkeiten und
ſofort zu beziehen.
5638) Dieburgerſtraße 106 iſt ein
chönes Logis zu vermiethen, ſogl. zu bez.
5912) Aliceſtraße 5 ein großes Fab=
riklocal
mit Dampfmaſchine, Magazinen ꝛc.,
als Werkſtätte oder Lagerraum ganz oder
getrennt per September zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt das Parterrelogis von
5 Zimmern mit allem Zubehör per Sept.
zu beziehen.
6432) Der zweite Stock meines Hin=
terhauſes
per 1. Oct. a. C. zu vermiethen.
A. Schmidt, Beſſ. Carlsſtr. 12.
6530) Lauteſchlügerſtraße 7 eine
freundliche Wohnung, in einem Zimmer be=
ſtehend
, zu verm. und alsbald beziehbar.

1120,

Die
Jahl=

[ ][  ][ ]

6483) Rheinkkr. 18 Beletage von
10 Zimmern, darunter Salon, mit
allem Zubehür u. Stallung für vier
Pferde nebſt Remiſen v. 1. Sept. an
zu vermiethen. Näheres Steinſtr. 38
oder bei B. L. Trier.

197)

O46
114

henen
Liuge.

6724) Kiesſtraße 41 der mittl. Stock
meines Hauſes mit allen Bequemlichkeiten
bis 1. September an eine ruhige Familie
G. Jacobi.
zu vermiethen.
6757) Grafenſtraße 35 Eckladen
mit Wohnung pr. 1. Octbr. ſowie eine
kleine Wohnung für eine einzelne Perſon
zu vermiethen.
6897) Ein Zimmerplatz mit Woh=
nung
, Werkſtätte und Stallung per 1. Sept.
Ferner eine Schreinerwerkſtätte mit Woh=
nung
und Schuppen per October l. J
Näheres Kranichſteinerſtraße 25.
7077) Beſſungen. Ecke der Allee=
und Wittmannſtr. die Parterrewohnung,
4 Zimmer, Veranda mit Vorgarten, Waſſer=
leitung
u. allem Zubehör, alsbald beziehb.
7136) Beſſ. Ludwigsſtraße 61 eine
ſchöne Manſardewohnung zu vermiethen.
7203) Stiftsſtraße freundliche Woh=
nung
an ruhige Leute. Näheres Soder=
ſtraße
45 im Laden.
7224) Hochſtraße 23 Stube, Küche
u. ſ. w. per Mitte October.
7281) Der von Herrn W. Lanz
bewohnte Laden, Ernſt=Ludwigsplatz
Nr. 2, iſt vom März 1884 an an=
derweit
zu vermiethen.
Näheres bei J. Ph. Leuthner.
7282) Steinſtraße 22 iſt das Man=
ſardenlogis
, beſtehend aus 6 Zimmern und
allem Zubehör, am 1. Novbr. oder auch
früher an eine ruhige Familie zu verm.
7283) Hochſtraße 20 Stube, Kam=
mer
Küche, Keller ꝛc., ebner Erde, Preis
vierteljährlich 40 M. zu vermiethen.
7284) Lauteſchlägerſtraße 26 ein
Dachlogis zu vermiethen u. baldigſt zu bez.


M4.

5427) Roſdörferſtraße 13, dritter
Stock, möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6136) Mühlſtraße 20 3. Stock ein
freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen.
6434) Soderſtraße 25 ein großes,
ſchönes, neu möblirtes Zimmer im 2. St.
auf die Straße gehend, ſowie 2 Manſarden=
zimmer
an 1-2 Herren ſofort zu verm.
7036) Arheilgerſtraße 2 am Herrn
garten ein freundl. möbl. Zimm. zu verm.
g20000000000000000006o00000e

3 7163) Reichhausstrasse 14
8 Parterre zwei ſchön möblirte
Zimmer gleich beziehbar zu
3 vermiethen.
ga90020a60a000eageaga2oog0e

. 14)
1140) Gallonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
7231) Karlsſtraße 23 1. Stock ein
fceundl. möbl. Zimmer mit ſeparatem Ein=
gang
, ſofort beziehbar.
7285) Gr. Ochſengaſſe 2 zwei möbl.
Zimmer, auf Verlangen mit Penſion.
7286) Hermannſtraße 9ein bis zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.

08

7169) Eine reinliche, kinderloſe Frau
ſucht Laufdienſt. Neugaſſe I.

7243) Ein junges Mädchen, geſchickt
in allen Haus= und Handarbeiten und mit
den beſten Zeugniſſen verſehen, ſucht Stel=
lung
in einem Geſchäft, am liebſten als
Verkäuferin in Damenconfection.
Gefällige Offerten bittet man unter der
Chiffre ME poſtl. einzuſenden.
7287) Ein Mädchen, das im
Kleidermachen, Bügeln und Ausbeſſern be=
wandert
iſt, ſucht tageweiſe oder dauernde
Beſchäftigung. Näheres Mühl ſtraße 14.
7288) Ein Mädchen geſeptes Alters
aus beſſerer Familie, in der Kinderpflege
gut erfahren, ſucht Stellung zu einem kleinen
oder zu größeren Kindern. Zu erfragen
bei Frau Brohm, Hügelſtraße 16.

7289) Ein in der Kinderpflege durch=
aus
erfahrenes anſtändiges Mädchen ſucht
Stelle durch Frank'3 Stellenbüreau.
7290) Ein Mädchen, welches 5 Jahre
auf einer Stelle war, kann zu Michaelis
nachgewieſen werden. Näheres Frank'=
Stellenbüreau, Caſinoſtraße 2.
7291) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Brandgaſſe 10, I.
7292) Eine tüchtige Reſtaurations-
köchin
ſucht Stelle für ſofort.
Auskunft ertheilt Eliſe Hahn.

Feine geübte Kleidermacherin wünſcht
C=Beſchäftigung. Stiftſtr. 4½, Manſ. (7172

7247) Ein braves Wübden, welches
zu Hauſe ſchlafen kann, ſogleich geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
7293) Ein Lauftnädchen wird geſucht.
Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
7250) Für mein Putz=, Mode= und
Rurzwaaren=Geſchäft ſuche eine
Gohlige Modlslön,
welche ſich auch als Verkäuferin eignet,
zum ſofortigen Eintritt.
Wilh. Reiehenbach ye.

20
ERise HasonmansGh-Obo6l
finden Arbeit Landwehrſtraße 75. (7294
Tüchtige Metalldreher
[7148
geſucht.
P Grael, Darmſtadt.
Tüchlige Gärter und
Retaldreher
(7251
geſucht Aliceſtraße 5.
7252) Als gewandter, tüchtiger
Gebass okl an
empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe
Sehulz, Waldſtraße 50.
7108) Einen Lehrling ſucht Philipp
Kraus, Spenglermeiſter, Kiesſtraße 27.

6965) Ein kautionsfähiger Mann
ucht Stelle als Auslaufer, Diener oder
Portier. Näheres in der Exped. d. Bl.
7246) Ein Diener welcher in d. häus=
lichen
Arbeit erfahren u. auch mit Pferden
umzugehen weiß, ſucht Stelle bis 1. oder
15. Aug. Näh. Marienplatz 9, Seitenbau.
¼pe ſucht bei einem
Ein Penſionte Zechtsanwl=
oder
ſonſt auf einem Büreau Beſchäftigung.
auch nimmt derſelbe ſchriftliche Arbeiten im
Hauſe entgegen. Offert. unter M. Nr. 1883
an die Expedition d. Bl. erbeten. (173

Dr. mod.
W.OCLJ..
prahtischer rat.
Wohnung: (7142
StoImstwgezitse; r. 25.
Sprechstunden:
Horgens 7½- 8 Uhr,
Nachmiſtags 3-4 Uhr.

27.
Gpyslalnz d Dr. Mi. Mäayar,
Verlin, Leipziger Pruße 9f, heilt ach
brieflich Mtagen= Unterſeibs= Frauen=
und Haulkrankheiten, zoihſt in deu hari=
näckigften
Füllar fets ell mit beſtam
[339.)
Erfoige.

tadt-Allee 2 ſind Morgen
O Hafer auf dem Halme zu ver=
[7295
kaufen.
Peſucht für zwei Leute eine Woh=
nung
. 4-5 Zimmer, Beletage, per
1. Septbr. Gefl Oſſert. mit Preisangabe
unter G. an die ſxped. d. Bl. (7296.
454

[ ][  ][ ]

1882
R 141
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pur Volksküche in der Familie.
E.
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Dieſes Volks=Kochbüchlein gibt in ungemein klarer, leicht verſtändlicher Weiſe Anleitung für die Zubereitung der vortrefflich
bewährten Suppen obiger Anſtalt, ſowie einer Reihe anderer durch Nährkraft, Wohlgeſchmack und Billigkeit empfehlenswerther
Speiſen, alle berechnet für die Familie von fünf Perſonen. Der billige obige Preis läßt das Büchlein für eine allgemeine Ver=
breitung
geeignet erſcheinen.

GeſchäftsEmpfehlung.
Einem geehrten Publikum und werthen Nachbarſchaft die ergebene Anzeige, daß
ich am Platze kleine Ochſengaſſe Nr. 5 vom 1. Auguſt ab eine Bäckerei errichte.
Für gute Waare und prompte Bedienung werde ich beſtens ſorgen und ſehe geneigtem
Zuſpruch entgegen.
Aoodrics Gaontoop,
Bäcker.
[7297

inem verehrlichen Publikum, ſowie werthen Freunden und Bekannten hiermit
die ergebene Anzeige, daß ich am 1. Auguſt d. Js. meine Wirthſchaft
Eur Hanonets, Heidelbergerſtraße 24,
ſelbſt übernehme.
Hochachtungsvoll

J. Hartmarn.

Beſte und billigſte
Wilſchmikkel.
van Baerle's
Kernbleich=Kaltwaſſer=Seife, in ge=
preßten
½=Pfd.=Stücken, 15 Pfg.
Teigſeife (conzentrirte Schmierſeife), in
1=Pfd.=Packeten, 25 Pfg. per Pfd.
Bleichſoda in Päckchen, 10 Pfg.
Bei Anwendung dieſer Seifen und
Bleichſoda wird die Wäſche blendend weiß,
bleibt vollſtändig geruchlos und wird in
keiner Weiſe angegriffen.
Zu erhalten in allen größeren Hand=
lungen
.
[5745

Waſſerheilanſtalt zu Michelſtadt i. Odenw.
Station der heſſiſchen Odenwaldbahn: Frankfurt a. M.) Hanau-
(6446
Eberbach (Stuttgart).
Rationelle Waſſercur, Electricität, Maſſage und Heilgymnaſtik. Landaufenthalt
für Erholungsbedürftige. Die Anſtalt iſt das ganze Jahr hindurch geöffnet. Geiſtes=
kranke
ſind ausgeſchloſſen. Näheres durch Proſpecte.
Dr. Scharfenberg, Arzt.

Für die Ueberſchwemmten in Reiſſe und
Umgegend ſind weiter bei uns eingegangen:
von E. K. 5 M. R. 5 M. Frau C. Wiener
5 M. L. K. 5 M. In Sa. 20 M. Hierzu früherer
Betraa 74 M. 50 Pf. Bis heute 94 M. 50 Pf.
Hiermit ſchließen wir unſere Sammlung und
werden vorſtehenden Betrag heute an das Hülfs=
Comits nach Neiße einſenden.
Expedikion des Jagslatts.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 31. Juli.
Deutſches Reich. Der Reichskanzler Fürſt Bismarck iſt am
28. Juli 8 Uhr früh in Begleitung ſeiner Gemahlin, ſeines Sohnes Wil=
helm
und ſeines Arztes Dr. Schwenninger mit Extrazug von Friedrichs=
ruhe
nach Kiſſingen abgereiſt und 845 Abends dort eingetroffen.
Viceadmiral Batſch und Contre=Admiral Berzer ſind auf ihren
Wunſch zur Dispoſition geſtellt worden.
Cüliusminiſter v. Goßler hat an die K. preuß. Regierungen einen
Erlaß betr. Maßregeln gegen die Cholera gerichtet. Ausdrücklich iſt in
dem Erlaß betont, daß keine Moßregel, ; ergreiſ n ſeien, welche die
Bevölkerung beunruhigen könnten, daß vie m hr übrall nur die Ueber=
zeugung
erweckt und beſtärkt werde, daß es ſich lediglich um vorbeugende
Anordnungen handle, welche zur Beſeitigung der erfahrungsmäßig den
Ausbruch und die Verbreitung anſteckender Krankheiten befördernden
Mißſtände beſtimmt ſind.
Die in Stettin erbaute chineſiſche Panzer=Corvetle,Ting=Auen! wird
auf ihrer Fahrt von Swinemünde nach China, die auf mindeſtens
6 Wochen berechnet iſt, keinen franzöſiſchen Hafen anlaufen, bahingegen
in England und Spanien Kohlen einnehmen; auch wird ſie nicht den
Suez Canal paſſiren. Die Corvette hat zur Bewaffnung der chineſiſchen
Seeleute 500 Repetir=Mauſergewehre Mod. 71 und 5 complette Aus=
rüſtungen
für Seeofficiere und Cadetten nach engliſchem Muſter an Bord.
Generalmajor Steinheil iſt zum württembergiſchen Kriegsminiſter
ernannt worden.
Die alljährlich ſtattfindende Generalverſammlung der deutſchen
Katholiken wird in dieſem Jahr nach einer Mittheilung der Germania=
vorausſichtlich
ausfallen. Urſprünglich ſollte dieſelbe in Neiße ſtattfinden,
indeſſen fanden ſich hier unüberwindliche locale Schwierigkeiten vor und
andere Städte lehnten es wegen der Kürze der für die Vorbereitungen
bleibenden Zeit ab, die Verſammlung in ihren Mauern zu ſehen.
Eine neue Warnung für Auswänderer! Nach Poſen ſind vor Kurzem
zahlreiche Auswanderer aus Amerika zurückgekehrt, um ihre alte Be=
ſchäftigung
aufzunehmen. Sie klagen über bittere Erfahrungen und Ent=
läuſchungen
und warnen namentlich Mittelloſe vor der Auswanderung
da ſolche Auswanderer unbarmherzig ausgebeutet würden.
Oeſterreich=Ungarn. Nach einer Mittheilung aus Wien wirt
Kaiſer Wilhelm ſich am 7. Auguſt zum Beſuche des Oeſterreichiſchen
Paiſerpaares auf einen Tag von Gaſtein nach Iſchl begeben.

Im Prager Landtage begründete am Sonnabend der Czechenführer
Dr. Aieger ſeinen Antrag bezüglich Reform der böhmiſchen Landtags=
wahlordnung
. Derſelbe wurde einer fünfzehngliedrigen Commiſion
debattelos überwieſen, die deutſche Linke ſtimmte dagegen.
Am Freitag wurden die Plaidoyers im Prozeß von Tisza=
Eszlar mit einer längeren Rede des Staatsanwalts Szeiffert eröffnet,
an deren Schluß Letzterer erklärte, daß er die Angeklagten für unſchüldig
halte und deshalb die völlige Freiſprechung der Angeklagten beantrage.
Es iſt dies wiederum eine der Sonderbarkeiten, an denen das im Ge=
richtsſaal
von Ryiregyhaza ſpielende Drama ſo reich iſt, denn während
ſonſt überall die Staatsanwälte die Verurtheilung der Angeklagten zu
beantragen pflegen, übernimmt in Nyireayhaza der Staatsanwalt das
Geſchäft der Vertheidigung! Nach Szeiffert nahm der Vertreter der
Wittwe Solymoſſy das Wört und ſuchte in ſehr erregter Weiſe darzu=
legen
, daß in dem gegenwärtigen Falle ein ritueller Mord vorliege.
Füntak, der Vertheidiger des Salomon Schwarz, beklagte, daß dieſes
Märchen ſelbſt in gebildeten Kreiſen Glauben finde; er wies ſodann auf
die Haltloſigkeit der von Moritz Scharf gemachten Ausſagen hin und
plaidirte natürlich für die Freiſprechung ſeines Clienten.
Frankreich. Die Kammer der Abgeordneten nahm den Antrag
Rouſſeau's, wonach ein Deputirter. der Linen Poſten in dem Verwal=
tungsrathe
einer Eiſenbahngeſellſchaft annimmt, als ſeines Mandats ver=
luſtig
anzuſehen ſei und ſich einer Neuwahl unterwerfen müſſe, an und
genehmigte ferner mit 340 gegen 134 Stimmen die Convention mit der
oyoner Eiſenbahn.
Der Senat hat am 28. Juli mit 139 gegen 129 Stimmen den Ar=
tikel
15 des Geſetzes über die Gerichtsreform angenommen, durch welchen
die Regierung ermächtigt wird, die im Geſetze vorgeſehene Reduction auf
das geſamimte richterliche Perſonal auszudehnen. In Folge dieſes Votums
iſt das ganze Geſetz als angenommen zu betrachten.
England, Der Generalpoſtmeiſter Faweett hat im Hauſe der
Gemeinen einen Geſetzentwurf, die Poſt Office Protection Bill eingebracht,
welche die Fälſchung eines Telegramms oder die Circulation eines
wiſſentlich gefälſchten Telegrammes, gleichviel ob damit eine betrügeriſche
Abſicht verknüpft iſt oder nicht, mit zwölfmonatlicher Zwangsarbeit
beſtaft.
In der Sitzung des Oberhauſes vom 27. Juli wünſchte Lord Laminaton
zu wiſſen, ob die Regierung vor der Unterzeichnung des mit Herrn von Leſſeps
abgeſchloſſenen Vertrages es nicht in Erwägung gezogen habe, die zur
Darleihung beſtimmten 8,000,000 Lſtr. zur Herſtellung einer Eiſenbahn=

[ ][  ][ ]

19

W.

55
5a6
830
012
236
453
547
742
937
1 4

68l

745
O21
21¼

4
610
952
12

nd

5.
740
9 2
38
449
925¼

756
57
224
159
330

323)
9
457
22.

1
H.
G
844


linie durch das Cuphrat=Thal zu verwenden, welche Indien mit dem
Mittelländiſchen Meere verbinden und gänzlich unter engliſcher Controle
ſtehen würde, während der neue Canal unter franzöſiſcher Direction bliebe.
Lord Granville ſagt, die Frage berühre einen Gegenſtand, welcher
großes und allgemeines Intereſſe hervorgerufen habe; er könne gegen=
wärtig
auf die Angelegenheit nicht näher eingehen und beſchränke ſich
auf die Bemerkung, daß es ein verſchiedenes Ding ſei, Gelder einer gut
fundirten und proſperirenden Geſellſchaft, deren Actien ſich zur Hälfte
im Beſitze der engliſchen Regierung befinden, darzuleihen, als es ohne
alle Sicherheit einem Projecte zuzuwenden, deſſen Erfolg böchſt fraglich
erſcheint. Lord Salisbury bemerkt hierzu, daß es ſich nicht um die
größere oder geringere Sicherheit des dargeltehenen Cavitals, ſondern
darum handle, eine Verbindung zwiſchen dem Indiſchen Ocean und dem
Mittelländiſchen Meere herzuſtellen, die ſich ganz in engliſchen Händen
befindet und den Weg nach Indien ſichert. Dies ſei der ausgeſprochene
Wille des Landes, dem Rechnung getragen werden müſſe.
Im Unterhauſe kündigte Worms zum Amendement Northeote's folgendes
Amendement an: Angeſichts der jüngſten Correſpondenz Leſſeps; mit
Gladſtone ſei es nöthig, daß die Kammer ſich die volle Urtheilsfreiheit
in Betreff der Waſſerverbindung mit dem Mittelmeer und Rothen Meer
wahre. Fitzmaurice erwidert, außer von der Pforte ſei noch von keiner
fremden Macht eine Mittheilung über das proviſoriſche Suezcanal=
Arrangement eingegangen. Gladſtone erklärt, er habe noch keine Beſtäti=
gung
der anonymen Anklagen gegen den Khedive erhalten, er wiſſe von
nichts, um das Vertrauen in demſelben zu erſchüttern. Dilke antwortet
auf die Frage, ob noch keine aſiatiſche Cholera in Europa vorhanden
wäre, daß die Sterblichkeit an einfacher Cholera in England in dieſem
Jahre noch hinter dem gewöhnlichen Durchſchnitte zurückgeblieben ſei.
In der letzten Woche ſei nur die Hälfte des gewöhnlichen Durchſchnittes
geſtorben.
Italien. Am Abend des 28. Juli fand auf der Inſel Jschia ein
heftiges Erdbeben ſtatt, deſſen Folgen noch verheerender ſind als im
Jahre 1881. Beſonders ſchwer getroffen wurden die Orte Caſamiciola,
Forio und Lacoameno, woſelbſt viele Häuſer eingeſtürzt und zahlreiche
Perſonen unter den Trümmern begraben ſind. Von Neapel wurden
Dampfſchiffe mit Chirurgen und Militär an Bord nach der Inſel ent=
ſendet
, um Hilfe zu leiſten und die Verwundeten hierher zu transportiren.
Bis zum 29. Mittags ſind gegen 100 Verwundete nach Neapel gebracht
worden, die Zahl der Todten iſt noch nicht feſtzuſtellen.
Nach einer Mittheilung aus Neapel vom 30. Juli wird die Zahl
der Opfer auf der Inſel Ischia auf 2000 geſchätzt. Im Theater von
Caſamiciola brach während der Vorſtellung durch den in Folge des
Erdbebens herabfallenden Kronleuchter Feuer aus. Hier und überall
Verwundete, da viele neapolitaniſche Familien in Caſamiciola wohnten.
Belgien. Die Kammer hat die ganze Vorlage über die Erhöhung
der Tabakſteuer, ſowie verſchiedene Amendements mit 71 gegen 66 Stim=
men
angenommen; ebenſo das Amendement, wonach Tabakſendungen,
welche bei Einbringung des vorliegenden Geſetzes bereits unterwegs waren,
von dem neuen Eingangszoll befreit ſein ſollen.
Türkei. Der Fürſt von Montenegro wird nach dem Ramazanfeſte
in Konſtantinopel erwartet. Eine Bacht wird den Fürſten von Cattaro
abholen. Derſelbe wird in dem Palaſt der ſüßen Gewäſſer auf der
aſiatiſchen Seite wohnen. Es wird ihm gegenüber dasſelbe Ceremoniell
beobachtet wie bei dem Empfange des Fürſten von Bulgarien.
Cgypten. In den letzten 24 Stunden bis zum 28. Juli früh acht
Uhr ſind an der Cholera geſtorben: In Damiette 11, Gizeh 24, Zifteh 12,
Chibin el Kom 92, Mehallet 58, Tantah 29, Mitgamar 37. Dagadud 13,
in der Provinz Gallinbich 20, in der Provinz Mennfich 39 Perſonen.-
In Kairo ſoll die Seuche im Abnehmen begriffen ſein. In Alexandrien
und am 29. Jult abermals 2 Perſonen an der Cholera geſtorben.
Einem Berichte der Times' zufolge ſind bis zum 24. ds. Mts.
65661 Perſonen an der Cholera geſtorben, davon 1800 in Kairo, 1800
in Damiette, 1000 in Manſurah, 492 in Chibin el Kom, 317 in Sama=
nud
, 280 in Gizeh, 262 in Menzaleh, 139 in Mehallet und 427 in
24 anderen egyptiſchen Städten und Dörfern. Die graſſirende Seuche iſt
die bösartigſte. Im Allgemeinen findet kein Erbrechen ſtatt, ſondern ein
plötzlicher und totaler Zuſammenbruch des Syſtems, begleitet von hef=
tigen
Krämpfen und einem Aufhören des Pulsſchlages am Handgelenk.
In Krankheitsfällen, welche mit Erbrechen verknüpft ſind, iſt ziemlich
Hoffnung auf eine Cur vorhanden, aber die anderen Fälle werden als
faſt hoffnungslos betrachtet.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 81. Juli.
- Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Beilage Nr. 18
enthält: Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchen= und
Schulbaufonds für die Provinz Rheinheſſen fur das Jahr 1879.-
Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchen= und Schul=
baufonds
für die Provinz Rheinheſſen für das Jahr 1880. Ueberſicht
über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchen= und Schulbaufonds
jür die Provinz Rheinheſſen für das 1. Quartal 1881. Ueberſicht der
für das Jahr 1883,84 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Com=
munalbedürfniſſe
in den israel. Religionsgemeinden des Kreiſes Friedberg.
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Aufgabe der Zulaſſung zur Rechts=
anwaltſchaft
. Dienſtnachrichten. Concurrenzeröffnungen.

1683
147
(Militärdienſtnachricht.) Nolde, Unteroficier vom
4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118. wurde zum Portepee=Fähnrich beför dert.
- Am Sonntag Nachmittag 2 Uhr 52 trafen die Kriegsſchüler
aus Caſſel hier ein und wurden in der Dragonercaſerne untergebracht.
Die Kriegsſchüler beſuchen die Uebungen der Artillerie auf dem Gries=
heimer
Schießplatze und gehen heute Nachmittag nach Mainz zur Beſich=
tigung
der Feſtungsanlage, von wo ſie am Donnerstag wieder nach
Caſſel zurückkehren.
Eine wichtige Entſcheidung für frühere Soldaten iſt ſeitens
des Landgerichts 1 zu Berlin gefällt worden, welche nicht genug ver=
breitet
werden kann, da vielleicht manchem ſich in ungünſtiger Lage Be=
findlichen
hierdurch eine Ausſicht entſteht. Das Landgericht hat gegen
den Militärfiscus entſchieden, daß die Kriegsjahre der Unterofficiere und
Soldaten, ebenſo wie bei den Officieren, bei Penſionirung reſp. Anſtellungs=
berechtigung
doppelt zu rechnen ſeien, was der Militärfiscus bis dahin
beſtritt und hat ſich dieſer in betreffendem Falle dem Urtheile gefügt.
Die Conſequenz dürfte ſich demgemäß folgendermaßen ſtellen: Die Pen=
ſionse
reſp. Anſtellungsberechtigung beginnt für Unterofficiere und Sol=
daten
bei Invalidität mit dem 8. Jahre. Wie viele gibt es nun, die
über fünf Jahre bei der Fahne geweſen und die Feldzüge 1866 (gilt
für Hannoveraner, Kurheſſen, Naſſauer ebenfalls) und 1870171 mit=
gemacht
, mithin, da dieſe event. doppelt gelten, über acht Jahre gedient
haben, alſo auch bet eingetretener Invalidität (nicht Erwerbsunfähigkeit,
die ſtets penſionsberechtigt war) penſions= reſp. civilverſorgungsberech=
tigt
ſind. Für Individuen, die in Civildienſt übergegangen, liegt die
Wichtigkeit auf der Hand, da ſie früher zu der erſtrebten Penſionshöhe
kommen. Auch iſt für dieſe die Entſcheidung wegen der Anciennität
(Mzr. Nachr.)
wichtig.
Das Urtheil in dem Militärentziehungsprozeß in
Colmar wurde in der Sitzung vom 28. Juli geſprochen. Karl Diehl
Sohn, Friedrich Diehl, Diemer, Weill, Brutſchi, Baur wurden freige=
ſprochen
. Diehl Vater, Baltzinger Vater, Ehefrau Wingert zu je einer
Woche, Sohn Baltzinger und Karl Wingert zu je zwei Monaten, Auguſt
Gärtner zu zwei Wochen und der Hauptſchuldige Friedrich Wilhelm
Gärtner zu fünf Jahren Gefängniß verurtheilt.
Vacante Stellen im Bereiche des 11. Armeecorps.
Station Curve und Biebrich=Mosbach. 2 Telegraphen=Aſpiranten, an=
fänglich
je 75 M. pro Monat. Diez, Real=Progymnaſium, Pedell 400 M.
und Brennmaterial event. 60 M. Vergütung. Station Ems, Oberlahn=
ſtein
und Limburg, 3 Bodenmeiſter=Aſpiranten, anfänglich je 75 M. pro
Monat. Uſſeln oder Fritzlar, Landbriefträger 450 M. Gehalt und
60 M. Wohnungsgeldzuſchuß in Uſſeln. Stationsort wird bei der Ein=
berufung
beſtimmt: 6 Stations=Aſpiranten, zunächſt je 75 M., nach
6 Monaten 90 M., nach 1 Jahr 105 M., nach 2 Jahren 112 M. 50 Pf.
Diäten pro Monat. - Bezirk der Großh. Heſſiſchen 25. Diviſion:
Heppenheim, Bureaugehülfe 500 M. und freie Koſt.
Der XVI. Jahresbericht der Großh. Handelskammer zu
Darmſtadt für 1882 ſagt in ſeiner Einladung: Nach den uns aus
allen Branchen des Handels und Gewerbes über den Verlauf des Jahres
1882 in geſchäftlicher Beziehung zugegangenen Mittheilungen iſt im Han=
del
, in der Induſtrie und im Gewerbe kein nennenswerther Aufſchwung
zu verzeichnen. Vielfach werden Klagen laut und wird namentlich her=
vorgehoben
, daß das Geſchäft, das im Anfang des Jahres etwas leb=
hafter
geweſen, in der zweiten Hälfte zurückgegangen und deßhalb das
Geſammtergebniß für 1882 nicht günſtig zu nennen ſei. Als Urſachen
dieſes Geſammtergebniſſes werden bezeichnet theilweiſe die ſchlechte Erndte,
theilweiſe die ungünſtige Witterung und die ſich überbietende Concurrenz,
die den Verdienſt ſo herunterdrückt, daß ſelbſt da, wo vermehrter Abſatz
ſtattfindet, keine beſſere Rentabilität zu verzeichnen iſt. Bei nicht wenig
Branchen haben alle dieſe Umſtände zuſammengewirkt, um das abge=
laufene
Jahr zu einem wenig erfreulichen zu machen. Es mag ſein, daß
dieſe Mittheilungen über die Geſchäftslage nicht ganz übereinſtimmen
mit anderen Berichten über den Aufſchwung, den neuerdings unſer
deutſcher Handel und unſere deutſche Induſtrie im Allgemeinen genommen
hpben ſoll und - wir wiſſen das recht gut - in manchen Branchen
auch thatſächlich genommen hat. Allein wir glaubten bei unſerer Aeuße=
rung
lediglich die Verhältniſſe unſeres Bezirks und die uns darüber aus
dem Handelsſtand ſelbſt zugegangenen Mittheilungen berückſichtigen zu ſollen.
Die 10. Hauptverſammlung des Mittelrheiniſchen Archi=
tecten
= und Ingenieur=Vereins wurde Samstag Vormittag in
den Räumen der techniſchen Hochſchule eröffnet. Um 10 Uhr fand ein
von Demonſtrationen begleiteter Vortrag von Herrn Prof. Kittler über
electriſche Beleuchtung ſtatt. Hierauf eröffnete Herr Oberbaurath Schäffer
die Hauptverſammlung, welcher mehrere Vertreter der Großh. Regierung
beiwohnten. Als Ort der nächſten Verſammlung wurde Worms be=
ſtimmt
. Um 8 Uhr war ein Feſteſſen in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft. Hierauf beſuchten mehrere der Feſttheilnehmer die Ludwigs=
höhe
und Abends fand abermals geſellige Vereinigung im Caſino ſtatt.
- In Folge ungünſtiger Witterung fand am Samstag Abend das
Concert des Kaiſer=Cornet=Quartetts im großen Saale des
Saalbaus ſtatt. Die Künſtler rechtfertigten den ihnen vorausgegangenen
Ruf in vollſtem Maße und hatten ſich des reichſten Beifalls des ſehr
zahlreich erſchienenen Publikums zu erfreuen.
2 In einem Hauſe der Ernſt=Ludwigſtraße wurden Sonntag Abend
aus einer Schlafſtube verſchiedene Kleidungsſtücke geſtohlen. Ein 6jähriges
Kind, welches bereits zu Bette gelegen, hat den Dieb bemerkt. Ein
bei einem Optiker probeweiſe eingeſtellter Lehrling benützte die Zeit, in

[ ][  ]

1684
r4
welcher er im Laden allein beſchäftigt war, um verſchiedene Gegenſtände
an ſich zu nehmen und für ſich zu verwerthen. Der Junge verlies die
Lehre, um nicht wieder zurückzukehren. - 4 Vutterverkäufer wurden zur
Anzeige gebracht, welche auf dem Wochenmarkte mit Waſſer verfälſchte
Butter zum Verkaufe angeboten haben. Einem Schuhmacher wurden
in der Nacht vom 28.29. er. in der Dieburgerſtraße bei einer Schlägerei
mehrere nicht lebensgeführliche Kopfwunden beigebracht. Der Verletzte
mußte ins Hoſpital verbracht werden.
- Für das Jahr 1882 hat das Reichspatentamt nach der
Verl. 8ta. eine Einnahme von 961264 M. gehabt, der eine Ausaabe
von 647172 M. gegenüberſteht; ſo daß ein Rettoüberſchußsvon 314,002 M.
verblieben iſt. In dem genannten Jahre ſind 7560 Patente angemeldet
worden, von denen 4549 bekannt gemacht wurden; 255 Geſuchen wurde
nach der Gekanntmachung die Patentirung abgeſchlagen, auf 4131 ein
Patent e heilt, 25 Patente wurden zurückgenommen oder vernichtet,
3273 erloichen wegen Nichtzahlung der Gebühren, 9452 waren am
Jahresſchluſſe in Giltigkeit. Das deutſche Patentamt hat ſeit ſeinem
Beſtehen, 2. Semeſter 1877 bis Ende 1882, im Ganzen 21,236 Patente
ertheilt, während 37449 Bewerber ein ſolches zu erlangen wünſchten.
Von den ertheilten Patenten ſind bis heute 11,694 wegen Nichtbezahlung
der Gebühren erloſchen, 90 vernichtet oder zurückgenommen.
Die Gröffnung der Feldjagd für das Jahr 1883 iſt in der
Pfalz für Feldhühner und Wachteln auf den 16. Auguſt, für Haſen auf
den 15. September feſtgeſezt.
Langen. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat ſeine Anweſen=
heit
bei der Einweihung der neuen Kirche zugeſagt, für den Fall,
daß er am Tage derſelben zurückgekehrt ſei.
Das Feſtcomits in Mainz zur Feier der Enthüllung
des National=Denkmals auf dem Niederwald erläßt folgenden
Aufruf: Nach den Mittheilungen des Comités zur Errichtung des
National=Denkmals auf dem Niederwald iſt eine baldige Vollendung
desſelben ſichergeſtellt und die Anordnung getroffen worden, daß die feier=
liche
Enthüllung des Denkmals am 28. Ceptember l. J. ſtattfinden ſoll.
Tieſe Feier wird eine um ſo erhubenere werden, als Seine Majeſtät
unſer allverehrter Kaiſer im Beiſein fürſtlicher Gäſte und Würdenträger
den weihevollen Act vollziehen wird. Die Stadt Rüdesheim trifft bereits
großartige Vorbereitungen zum Empfange Seiner Majeſtät, ſowie zu
einer glänzenden Ausſtattung des Feſtes. Alle Bewohner des Rhein=
landes
, in deſſen Mitte das Denkmal deutſcher Größe und deutſcher
Kunſt, das Sinnbild unſerer nationalen Einigung nach einer gefahr=
und prüſungsvollen Zeit errichtet iſt, werden wetteifern, den Tag zu be=
grüßen
, an dem dasſelbe zum erſtenmale frei und hoch über dem herrlichen
Rheinſtrome thront. Insbeſondere unſere Rheiniſche Verkehrs= und Handels=
ſlotte
, deren deutſche Flagge beim Vorüberfahren - Angeſichts der Ger=
mania
- ſtolzer am Maſte wehen wird, muß ſich gedrungen fühlen,
durch eine großartige Auſſahrt das Feſt zu verherrlichen. Von dieſem
Gedanken geleitet, hat ſich in Mainz ein Comits gebildet, das ſich zur
Aufgabe ſtellt, Alle, welche in gleichem Sinne mitwirken wollen, zu ver=
einigen
und die beabſichtigte Feſtfahrt gemeinſam auszuführen. Der
Gr undzug unſeres ſpäter noch näher feſtzuſtellenden Programmes iſt:
1) Fahrt mit den ſich anſchließenden Theilnehmern nach dem Feſtorte;
2) Mitwitkung bei ver Begrüßung Seiner Majeſtät des Kaiſers; 3) Jn
dem Momente der Enthüllung des Denkmals feierliches Salutiren:
4) Nach der Enthüllung Paradefahrt ſämmtlicher anweſenden Dampfer
vor Seiner Majeſtät dem Kaiſer. Die ſchon hervorgehobene hohe nationale
Bedeutung der bevorſtehenden Feier rechtfertigt das Erſuchen an die
B.wohner des Rheinlandes, ſich dieſem Vorhaben anſchließen und behuſs
ihrer Theilnahme mit uns ins Benehmen ſetzen zu wollen. Namentlich
würde uns dieſes Seitens der Rheiniſchen Städte und der Vertreter der
Aheinſch=fffahrt willkommen ſein, um die Aufffahrt einer feſtlich ausge=
ſtatteten
Lampfflotte planmäßig und einheillich zu geſtalten. Mittheilungen
und Anfragen wegen Betheiligung an den dem obigen Programme ent=
ſprechenden
, frühzeitig vorzubereitenden Feſllichkeiten, bitten wir an den
Vorſitzenden des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, Herrn Carl Racke in
Mainz, zu richtez.
Büdingen, 28. Juli. In den Fürſtlich Aſenburg=Bübingen'ſchen
Revieren Büdingen, Haingründau, Rinderbügen und Thiergarten iſt bis
zum 11. Juli (von welchem Tage an der Milzbrand als erloſchen zu
betrachten iſt) folgendes Wild verendet gefunden worden: 7 Schaufler,
5 geringe Lauihirſche, 5 Damſpießer, 31 Alithiere, 9 Damkälber, 1 Alt=
reh
(ganz im Anfang der Seuche) und 1 Dachs. Nach dem 17. ſind noch
2 Damkälber gefunden worden, welche wegen Mangels an Nahrung durch
Verluſt ihrer Mütter eingegangen ſind. Das eine derſelben ward auf
dem Platz, wo ſeine Mutter vergraben worden war, todt gefunden. Von
einem der Seuche erlegenen Rehbock, von dem mehrere Blätter melden,
iſt nichts bekannt; wahrſcheinlich hat ein am 14. gefundener rother Dam=
ſpießer
zu dem Gerüchte Veranlaſſung gegeben. Merkwürdig iſt, daß
den Füchſen das am Milzbrande geſallene Wild als Nahrung nicht
ſchädlich zu ſein ſcheint, da man bis jetzt noch keine todten Füchſe gefunden
gat, obgleich dieſelben ſehr viel von ſpäter aufgefundenem Wilde gefreſſen
D. Z.
haben.
Frankfurt. Die Ausſtellung des Makart'ſchen Gemäldes
Der Sommerü im Saalbau übt auf die kunſtliebenden Kreiſe unſerer
Stadt eine bedeutende Anziehungskraft; man kann dort unſere nam=
hafteſten
Künſtler faſt täglich antrefſen, ſowie überhaupt ein großer Theil
der Beſucher es nicht bei einmaliger Beſichtigung bewenden läßt, wozu

147
auch das niedrige Eintrittsgeld von 50 Pf. immerhin beitragen möchte.
Seit heute hat nun die Meyer'ſche Kunſthandlung in Berlin, welche als
Beſitzerin des Makart'ſchen Bildes die Ausſtellung hier veranſtaltet, einen
vermehrten Kunſtgenuß durch Zuſendung einiger auserleſener Gemälde
bedeutendſter Meiſter geſchaffen. Indem wir uns einer eingehenderen
Beſprechung der neu hinzugetretenen Gemälde enthalten, ſeien nur die
Namien der Künſtler genannt: Oswald und Andreas Achenbach, Eugen
Verböckhoven, Eduard Grützner, O. Kirberg, J. v. Klever, K. Müller=
Kurzwelly und von Cramer. Von alten Meiſtern ſind Franz Hals,
van 2yk, A. v. d. Neer und Jan Lys gen. Pan vertieten. Die Gallerie
dieſer alten Meiſter wird in den nächſten Tagen noch durch eine Madonna
von Perugino oder deſſen Schule, eine desgl. von Girolamo da Treviſo,
einem ſehr ſeltenen Meiſter des 15. Jahrhunderts und Skizzen von
P. P. Rubens vermehrt.
Kaiſer Wilhelm wird gelegentlich der Herbſtmansver wahr=
ſcheinlich
drei Tage in Frankfurt verweilen. Neben dem von der Stadt
angebotenen und angenommenen Banket werden noch andere Feſtlichkeiten
ſtattfi,den, darunter ein Fackelzug, an welchem die oberſten Claſſen der
höheren Schulen mit ſämmtlichen Lehrern theilnehmen werden. Ferner
wird eine Feſtvorſtellung im Opernhaus vorbereitet.
Auf dem Turntag in Eiſenach wurde folgender Antrag ein=
gebracht
: Der deutſche Turntag wolle beſchließen, Schritte zu thun,
daß den gut und allſeitig ausgebildeten Turnern die active Militärzeit
auf zwei Jahre verkürzt werde. Ueber dieſen Antrag wurden lange und
intereſſante Debatten geführt; derſelbe wurde mit Freuden begrüßt und
einſtimmiig angenommen, und es ſoll eine hierauf bezügliche Petition an
den deutſchen Reichsfag und den öſterreichiſchen Reichsrath gerichtet wer=
den
, mit dem Zuſatzantrag, das Reifezeugniß für die Einjährig=Freiwilligen
micht nur von der wiſſenſchaftlichen Bildung, ſondern auch von der be=
ſtandenen
Prüfung im Turnen abhäugig zu machen. Ferner wurde
beſchloſſen, daß jeder Kreis den Gauzwang einführen kann, eine Maß=
regel
, welche der Mittelrheinkreis ſchon längſt hat. Der Antrag des
Turnvereins Offenbach, der deutſche Turntag möge dahin wirken, die
Kreisfeſte nur alle zwei Jahre aozuhalten, ſowie die vielen kleineren
Turnfene und Wettturnen zu vermindern, wurde den Kreiſen zur Berück=
ſichtigung
empfohlen.
Am 6. Auguſt d. J. wird die feierliche Enthüllung des Denk=
mals
Juſtus v. Liebig's auf dem Maximilianplatze in München
ſtattfinden. Die Feſtrede bei der Enthüllung des Monuments wird Herr
Profeſſor A. W. Hofmann aus Berlin, der Vorſtand des Comités für
die Errichtung des Moruments, halten.
Zur Fahrt nach Berlin bietet ſich eine billige Fahrgelegen=
heit
demnächſt am 7. Auguſt bei Benutzung eines Extrazuges, der von
Straßburg nach Berlin abgefertigt wird und Paſſagiere in Worms,
Mainz. Frankfurt und Hanau aufnimmt. Auch in der Zwiſchenzeit iſt
der Hygiencausſtellung wegen für billige Fahrgelegenheit geſorgt, indem
in Mannheim, Mainz, Worms und Eberkach in Zwiſchenräumen von 14 zu
14 Tagen jeden Montag und Dienstag beſonders ermäßigte Retourbillete
mit Stäaiger Gültigkeitsdauer ausgegeben werden.
Würzburg. Ein aus Männern aller Parteien gebildetes Comits
wird demnächſt hier zuſammentreten, um die Mittel zur Erwerbung des
neuaufgedeckten Kreugganges, ſowie zum Ausbau und zur Umwandlung
des Luſamgärtchens im Neumünſter in einen der Erinnerung an Walther
von der Vogelweide gewidmeten Garten zu gewinnen. Zu dieſem Zwecke
ſollen Sammlungen in ganz Deutſchland eingeleitet werden.
Bayreuth, 27. Juli. Der Generalverſammlung des Allgemeinen
Richard=Wagnervereins wohnten die Verteter von 65 Städten
bei. Dem Verwaltungsrath und den mit wirkenden Künſtlern wurden
nach einem warmen Nachruf an Wagner vom Verwaltungsrath Groß
mitgetheilt, daß nach dem beſtimmten Willen Wagner'3 der Parſival
auch künftig für Bayreuth erhalten bleibe. Die nächſtjährigen Auffüh=
rungen
ſeien definitiv beſchloſſen und auch geſichert. Die Verſammlung
genehmigte die bisherigen Statuten mit der Hauptaufgabe des Vereins,
die Fortführung der Bühnenfeſtſpiele in Bayreuth für alle Zeiten.
Schiffsnachrichten, mitgetheit von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer Caland', Capitän Deddes, von der Linie der Niederl.
Amerik. Dampfſchifff.=Geſellſch., welcher am 14. Juli von Rotterdam
abging, iſt am 26. Juli, der Hamburger Poſtdampfer Rhaetia, Capi=
tän
Vogelſang, von der Hamb. Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher
am 15. Juli von Hamburg abging, und der Poſtdampfer Habsburge,
Capitän Hellmers, vom Nordd. Lloyd, welcher am 15. Juli von Bremen
abging, ſind am 28. Juli in New=York angekommen.
Toges-Kalender.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
ſachen
: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Samstag 4. Aug.: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel (Saalbau).
Jeden Dienstag, Donnerstag, Camstag und Sonntag bei günſtiger
Witterung Concert im Saatbau. Anfang an Wochentagen 38 und an
den Sonntagen um 6 Uhr.

öehacelua und Verlag. L. C. Ritt'ch'ſche Hofbuchdruderzi.