Monnementsreis
Viertehſährlich 1 Mar 50 Pf. ud.
Bringerlohn. Autwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Leyengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
veQuartal Eel. Poſtaufichlag.
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſergte
verdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donner stag den 14. Juni.
1ED.
R II4
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Maul= und Klauenſeuche in der Stallung des Ludwig Rau l. und des Wilhelm Koch zu Pfungſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(5783
v. Marquard.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen der Theodor Baronowsky,
Wittwe, Auguſte geb. Bender in Firma
C Hahn Nachfolger zu Darmſtadt, iſt zur
Abnahme der Schlußrechnung des
Ver=
walters, zur Erhebung von Einwendungen
gegen das Schlußverzeichniß der bei der
Vertheilung zu berückſichtigenden
Forder=
ungen und zur Beſchlußfaſſung der
Gläu=
biger über die nicht verwerthbaren
Ver=
mögensſtücke der Schlußtermin auf
Samstag den 7. Juli 1883,
Vor=
mittags 9 Uhr,
vor dem Großherzogl. Amtsgericht
Darm=
ſtadt 1 beſtimmt.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzogl.
Amts=
gerichts Darmſtadt I. (784
Betr.: Konkurs des Bierbrauers
Johannes Keller II. von
Griesheim.
Beſchluß.
Wird Termin zum Verſuche des von
dem Gemeinſchuldner beantragten
Ver=
gleichs auf
Mittwoch den 27. Juni l. 33.,
Vormittags 9 Uhr,
anberaumt, mit dem Anfügen, daß der
Ge=
meinſchuldner den nicht bevorrechtigten
Konkursgläubigern 20 pCt. ihrer
Forder=
ungen und zwar 10 pCt. zahlbar in vier
Wochen nach Beſtätigung des Arrangements
und 10 pCt. längſtens bis Oſtern 1884
unter ſelbſtſchuldneriſcher Bürgſchaft des
Emil Wetterroth und Jacob Keller V. von
Griesheim geboten hat.
Darmſtadt, den 9. Juni 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Weidig.
Veröffentlicht:
Uhrig,
(5785)
Hülfsgerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
folgender Eintrag vollzogen:
Andreas Wolf von Pfungſtadt
be=
treibt ſeit 1873 zu Pfungſtadt ein Cigarren=
Fabrikationsgeſchäft unter der Firma A.
Wolf als Alleininhaber.
Darmſtadt, den 8. Juni 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(5786
v. Diemar.
Uhrig.
Bekanntmachung.
Freitag den 15. Juni d. Js.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſoll die im Laufe des Etatsjahres 188384
erforderlich werdende Anfuhr des
Brenn=
holzes aus dem ſtädtiſchen Holzmagazin
im Armenhauſe an der Pallaswieſenſtraße
in die verſchiedenen ſtädtiſchen Anſtalten
ſ auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau zur Einſicht offen und ſind Offerten
bis zu dem oben genannten Termin
ver=
ſchloſſen und gehörig überſchrieben bei uns
einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5707
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Zeichen=
Materialien für die Stadtmädchenſchule
bis zum Schluſſe des laufenden
Etats=
jahres, ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Boranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Offerten erbitten wir bis
Mittwoch den 13. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr.
Darmſtadt, den 6. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[5706
Bekanntmachung.
Donnerstag den 19. d. Mts. des
Vormittags 10 Uhr,
ſwird in der Hügelſtraße Nr. 73
ein Pferd
gegen baare Zahlung öffentlich verſteigert
Darmſtadt, den 13. Juni 1883.
Naumann.
65787
Heugras=Verſteigerung.
Montag den 18. Juni, Nachmittags
3 Uhr,
lüäßt Frau Poſtſtallmeiſter Wiener das
Heugras von ca. 40 Morgen Wieſen
öffent=
lich verſteigern.
(5788
Zuſammenkunft am Uebergang der
Riedbahn über die Gräfenhäuſer Straße.
Planir=, Chauſſee= und
Pflaſter=Arbeiten
zur Herſtellung eines neuen Weges
vom Holzwege nach dem israel. Friedhofe
in der Gemarkung Beſſungen werden im
Submiſſionswege vergeben.
1342
Zeichnung. Voranſchlag und
Be=
dingungen liegen Promenadeſtraße 55
offen, woſelbſt verſchloſſene Submiſſionen
bis Montag den 25. Juni d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
einſchließlich entgegengenommen werden.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Der Vorſtand der israel. Religions=
Gemeinde zu Darmſtadt und
(5789
Beſſungen.
Spirikus.
Kussboden-Laok,
unterm Pinſel trocknend,
per Krug M. 2.40,
Bernsteinlack,
in wenigen Stunden trocknend,
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trock=
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Nennich.
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5805) Feldbergſtraße 44a eine freundl.
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4523) Grafenſtraße 31, 1 St.,
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ratem Eingang.
5311) Ecke der Soderſtraße und
des Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
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5806) Wendelſtadtſtraße 13,
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(6569
363
[ ← ][ ][ → ] Karlshof.
Donnerstag den 14. Juni 1883.
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mit neuen Productionen.
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Der fiegende Hann I. doppelte Fudreise
am Drahtſeil,
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Miss Wanda & Mr. Frankloſk.
Entrée 50 Pfg. Kinder 25 Pfa.
Anfang des Concerts 4½ Uhr, der Vorſtellung 5½ Uhr Nachmittags.
Lathulikennerein Durmſtadt.
Sonntag den 17. d. Mts.:
Waldparlio
auf den Woogsberg
Abmarſch mit Muſik um 2 Uhr Nachmittags an der Eiſenbahn=Brücke in
der Dieburger Straße.
550)
Die Vergnügungs Commission.
Darmſlädter Actien=Ziegelet.
Die ordentliche General=Verſammlung
pro 1882-83
findet Mittwoch den 4. Juli cr., Nachmittags 5 Uhr. im Büre au der
Ge=
ſellſchaft, Kranichſteinerſtraße 71, mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1) Geſchäftsbericht pro 1882ſ83 und Vorlage der Bilanz.
2) Bericht des Auſichtsraths über Prüſung der Jahresrechnung und der Bilanz.
3) Entlaſtung der Direction und des Aufſichtsraths.
4) Erſatzwahl von 2 Mitgliedern des Aufſichtsraths.
Die Bilanz liegt vom 24. Juni an im Geſchäftslocal der Geſellſchaft zur
Ein=
ſicht der Actionäre offen.
Darmſtadt, den 12. Juni 1883.
(5808
Der Anfsichterath.
Saalbau Darmstadt.
Donner3tag den 14. Juni, Abends helb 8 Uhr:
XOOrzu,
CORtEk-
von der Capelle des Infanterie= (Leibgarde=) Regiments Nr. 115
unter Leitung des Muſitdirectors Herrn Th. Adam.
(5809
Zweiter Theil.
Aufvielſeitigen Wunſch: Wichurd Wagner-Abend.
1) Ouverture zur Oper: „Tannhäuſer;; 2) Walthers Preislied aus der Oper:
„Die Meiſterſinger von Nürnberg;; 3) Marſch aus der „Götterdämmerung' beim
Tode Siegfrieds; 4) Vorſpiel aus der Oper; „Parſifal;; 5) Liebesduett aus
dem 1. Atte des muſikaliſchen Dramas „Die Walküren von Richard Wagner.
Entree Perſon 50 Pfg. Actionäre 40 Pfg.
2
5759) Eine Herrſchaftsköchin, welche
die Küche gründlich verſteht, ſucht ſofort
Stelle durch
Frau Mattern,
Grafenſtraße Nr. 37.
5810) Eine Frau, welche Krankenpflege
erlernt, Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle.
Bleichſtraße 5.
5811) Ein gut empf. Frau ſ. Monatsdienſt
v. 7-12 Uhr Vor. Kaplaneigaſſe 33 i. Laden.
5812) Ein ordentliches Mädchen ſucht
Stelle in einer kleinen Familie oder bei
einer einzelnen Dame. Näheres große
Bachgaſſe 21. 3.
5813) Ein Mädchen wünſcht
Monats=
dienſt von 12 Uhr an. Promenadenſtr. 28.
5514) Tücht., zuverl. Mädchen, welche 3
Jahre a. ein Platze ged. hab., kann ich den
ge=
ehrt. Herrſch. empf. Frau Becker, Schirng. 10.
„
5725) Ein ordentliches Dienſtmädchen
wird zum 1. Juli geſucht. Meldungen
mit Buch Schloßgartenſir. 15. 2 Trepp.
ſEin Lehrer oder Lehrerin wird ge=
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Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 16. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 17. Juni an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Lodes=Anzeige.
Geſtern Mittag ½3 Uhr verſchied nach ſchwerem
Leiden unſer geliebter Vater
Karl Daniel, Weißbinder.
Mit der Bitte um ſtille Theilnahme widmen wir
Freunden und Bekannten dieſe traurige Nachricht.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1883.
Die Beerdigung findet ſtatt: Donnerstag Mittag
4 Uhr, Darmſtraße 13.
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A=
Poliuiiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 14 Juni.
Deutſches Reich. Die Abreiſe Sr. Maj. des Kaiſers von Berlin
nach Ems findet heute ſtatt.
Der Reichstag genehmigte in der Sitzung vom 12. Juni den Etat
pro 188384 nach den Beſchlüſſen zweiter Leſung nach unerheblicher
Discuſſion und nahm ferner den Antrag Lingens in Betreff der
Ver=
kehrsbeſchränkungen am Sonntag im Poſtreſſort mit 127 gegen 82
Stim=
men an, wogegen der Aufſchlag auf am Sonntag aufgegebene
Tele=
gramme von 20 Pf. mit 111 gegen 101 Stimmen abgelehnt wurde.
Die Vorlage über die Conſulargerichtsbarkeit in Tunis wurde in 3.
Le=
ſung angenommen und hierauf von dem Präſidenten v. Levetzow die
übliche Geſchäftsüberſicht gegeben, wonach durch Staatsſecretär v.
Böt=
ticher die kaiſerliche Botſchaft verleſen wurde, womit die laufende Seſſion
des Reichstags geſchloſſen wird.
In unſerm parlamentariſchen Leben hat ſich ein Ereigniß vollzogen,
welches ſelbſt das Intereſſe an den Verhandlungen des Reichstages und
des preußiſchen Abgeordnetenhauſes momentan abſchwächte. Herr
v. Bennigſen, der Führer der nationalliberalen Partei, hat, wie ſchon
früher mitgetheilt, ganz unerwartet die Mandate, welche er zu beiden
Parlamenten beſaß, niedergelegt, durch welchen bedauerlichen Schritt
zu=
nächſt ſeine Fraction in nicht geringe Erregung verſetzt worden iſt. Es
heißt, daß ſich Herr v. Bennigſen im Widerſpruch mit der Majorität
ſeiner Partei bezüglich der Haltung gegenüber den Verwaltungsgeſetzen
und der kirchenpolitiſchen Novelle befand und er infolge deſſen ſeine
Man=
date niedergelegt habe; vielleicht hat zu dieſem Entſchluſſe auch der Gang
der parlamentariſchen Arbeiten in den letzten Jahren mitgewirkt. Ob
der hochverdiente Parlamentarier und Staatsmann ſich durch die Bitten
ſeiner Freunde beſtimmen laſſen wird, ſeine Mandatsniederlegung wieder
gurückjuziehen, läßt ſich noch nicht ſagen, doch halten wir dies für ſehr
unwahrſcheinlich. Jedenfalls wird man aber im Reichstage wie im
Ab=
geordnetenhauſe das Scheiden eines Mannes, der wie keiner ſich bemühte,
die herrſchenden Gegenſätze ſoviel wie möglich zu mildern und zu
ver=
ſöhnen, allſeitig tief bedauern,
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hatte ſich am Sonnabend noch
einmal mit den Verwaltungsgeſetzen zu beſchäftigen, die aus dem
Herren=
haus in etwas veränderter Form zurückgekommen waren. Bezüglich des
Geſetzes über die Organiſation der allgemeinen Landesverwaltung ſtimmte
das Abgeordnetenhaus im Weſentlichen den vom Herrenhaus
vorge=
nommenen Abänderungen bei, während es beim Competenzgeſetz ſeine
früheren Beſchlüſſe aufrecht erhielt. Auf Grundlage der Beſchlüſſe des
Abgeordnetenhauſes vom Sonnabend hat nun auch Fürſt Bismarck ſeine
Zuſtimmung zum Zuſtandekommen der Verwaltungsgeſetze erklärt. Am
Montag war die mit vieler Spannung erwartete erſte Leſung der
kirchen=
politiſchen Nov lle alleiniger Gegenſtand der Tagesordnung. Wer indeſſen
ein heftiges Aufeinanderplatzen der Geiſter, wie bei früheren „
Cultur=
kampfdebatten; erwartet hatte, der ſah ſich hierin getäuſcht, denn alle
Redner faßten den zur Debatte ſtehenden Gegenſtand mehr oder weniger
mit Handſchuhen an. Der Centrumsredner Reichensperger=Olpe
be=
mängelte die Vorlage an verſchiedenen Punkten, da dieſelbe nur ein
Nothbehelf ſei, und hoffte von einer Commiſſionsberathung noch weitere
Abmilderungen. Sehr diplomatiſch erklärte Windthorſt, das Centrum
müſſe ſich ſeine definitive Stellung zur Vorlage bis zum Schluß der
Be=
rathung vorbehalten. Cultusmimiſter v. Goßler bemühte ſich, den
Cen=
trumsmännern auseinanderzuſetzen, daß die neue kirchenpolitiſche Vorlage
ein entſchiedener Friedensact und ein ernſter Verſuch ſei, ob es ſich
er=
möglichen laſſe, den Frieden auf dem Gebiete der Anzeigepflicht zu
er=
reichen und einen Zuſtand von vor 1849 und 1867 zu ſchaffen. Im
Uebrigen war die Rede des Cultusminiſters ſehr entgegenkommend und
verſöhnlich gehalten, was das Centrum allerdings zu der Hoffnung
be=
rechtigen mag, in der Commiſſionsberathung noch weitere Milderungen
vornehmen zu ſehen. Von freiconſervativer Seite ſprachen ſich die Abgg.
v. Zedlitz=Neukirch und Graf Limburg=Stirum ſympathiſch für die
Vor=
lage aus, während ſich der Abg. Richter (Hagen) in der ihm eigenen
ſarcaſtiſchen Weiſe gegen die Vorlage äußerte. Wie bereits geſtern
mit=
getheilt, wurde die Vorlage an eine Commiſſion von 21 Mitgliedern
ver=
wieſen, worauf ſich das Haus bis zum 21. Juni vertagte.
Nach am 12. erfolgter kaiſerlicher Beſtätigung des Todesurtheils
gegen den Briefträgermörder Sobbe wurde derſelbe am folgenden Morgen
um 6 Uhr hingerichtet.
Frankreich. Nach einer Mittheilung des =Temps” nehmen die
Ver=
handlungen zwiſchen dem franzöſiſchen Geſandten Tricou und dem
Ver=
treter China's Liang Chang einen guten Fortgang.
England. Das Oberhaus genehmigte am 12. Juni in zweiter Leſung
die Vorlage über die Seefiſcherei, welche die Ausführung einer
inter=
nationalen Convention, betreffend die polizeiliche Regelung der Fiſcherei
in der Nordſee, bezweckt.
Italien. Die Harmonie zwiſchen dem Vatican und Rußland iſt
nunmehr eine vollſtändige. Cardinal Vanutelli, der beauftragt worden
war, dem Kaiſer Alexander zu deſſen Krönung die Glückwünſche des
Papſtes zu überbringen, überreichte dem Czaren in Moskau ein
eigen=
händiges Schreiben des Papſtes; dasſelbe hat offenbar die ſeit längerer
Zeit zwiſchen dem heiligen Stuhle und Rußland ſchwebenden
Verhand=
lungen zu einem befriedigenden Ende geführt, denn die „Agencia
Stefani=
meldet, daß während der Anweſenheit Vanutellis in Moskau alle
K.
1348
Schwierigkeiten beſeiligt worden ſeten, welche zwiſchen dem Vatican und
Rußland noch beſtanden.
Belgien. Die =Indépendance belger meldet: Es verlautet, daß die
Regierung demnächſt einen Geſetzentwurf über obligatoriſchen Schul=
Unterricht vorlegen wird. - Die beabſichtigte Erhöhung der
Brannt=
weinſteuer veranlaßte am Dienstag eine Manifeſtation der Händler von
geiſtigen Getränken; dieſelben zogen vor das Parlamentsgebäude und
proteſtirten gegen die Steuervorlage. Die Ordnung wurde nicht weiter
geſtört.
Schweden. Die Miniſterkriſis in Schweden geht ihrer Beendigung
entgegen. Der König hat den früheren Staatsrath Thyſelius wit der
Bildung des neuen Cabinets beauftragt, in welchem von den Mitgliedern
des vorigen Miniſteriums der Kriegsminiſter Rüding und der bisherige
Finanzminiſter Themplander, jedoch als Chef des Departements des
Innern, verbleiben dürften.
Rußland. Das einen Theil des großen Theaters bildende Varists=
Theater in Warſchau iſt in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni
ab=
gebrannt. Opfer an Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Schaden
wird auf 100,000 Rubel geſchätzt.
Türkei. An der Grenze von Meſopotamien und Peiſien iſt die
Peſt ausgebrochen.
Ans Gtadt und Lanz.
Darmſtadt. 14 Junt
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen geſtern den
Grafen von Solms=Laubach, Erl., den Corps=General=Arzt Dr. Loewer
aus Caſſel, den Hauptmann Zentgraf vom 132. Infanterie=Regt. aus
Glatz, den Pfarrer Kromm aus Dudenhofen, den Pfarrer Bergmann
aus Babenhauſen; zum Vortrag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck,
den Miniſterialpräſidenten Schleiermacher, den Landſtallmeiſter v. Willich,
den Holjägermeiſter v. Werner, den Geh. Cabinetsrath Dr. Becker.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog haben den
Oberrechnungs=
probator 1. Kl. bei der 2. Abth. der Juſtificatur der
Oberrechnungs=
kammer W. Bauſch zum Oberrechnungs=Reviſor, den
Oberrechnungs=
probator 1. Kl. bei der 2. Abth. der Juſtiſicatur der
Oberrechnungs=
kammer G. Beckenhaub zum Oberrechnungs=Reviſor, den
Oberrech=
nungsprobator 2. Kl. bei der 2. Abth. der Juſtificatur der
Oberrech=
nungskammer Ph. A. Landzettel zum Oberrechnungsprobator 1. Kl.
bei der genannten Juſtificaturabtheilung ernannt.
Se. Großh. Hoh. Prinz Heinrich werden vorausſichtlich
Sonntag oder Montag von Petersburg hierher zurückkehren.
O In geſtriger Sitzung zweiter Kammer lief eine Vorlage der
Re=
gierung ein, wonach die ſeiner Zeit mit den Ständen vereinbarte Friſt
für den Verkauf des Großh. Palais in Frankfurt verlängert werden ſoll.-
Nach Erledigung verſchiedener Petitionen nahm man den von Möhn,
Küchler und Genoſſen geſtelltn Antrag auf Errichtung einer vierten
Ge=
ſtütsſtation in der Provinz Rheinheſſen mit großer Mehrheit an. - Im
weiteren Verlauf der Sitzung erklärte Miniſterialpräſident Schleiermacher
auf ergangene Anfrage, daß es in der Abſicht der Regierung liege, noch
dieſem Landtage Vorlage wegen Erbauung verſchiedener Secundärbahnen
zu machen. - Bei der alsdann ſtattgehabten zweiten Leſung des Geſetzes
über die Nebenbahnen (Secundärbahnen) rief die Frage, wer über die
Beitragspflicht der Gemeinden zu den Koſten des Geländeerwerbs zu
ent=
ſcheiden haben, wieder eine lebhafte Debatte hervor. - Bei der erſten
Leſung war beſchloſſen worden, daß durch jedesmaliges Geſetz über die
Aufbringung fraglicher Mittel entſchieden werden ſoll, wogegen nun von
verſchiedenen Seiten der Entſcheidung der Kreisausſchüſſe der Vorzug
gegeben ward. — Die Kammer hielt ihren früheren Beſchluß mit großer
Mehrheit aufrecht. Dagegen wurde Art. 5 dahin modificirt, daß nur die
für den Bau, nicht aber Geländeerwerb geleiſteten Beiträge der
In=
tereſſenten dann verzinſt und nach und nach amortiſirt werden ſollen,
wenn die Bahn eine 4 pCt. des Anlagekapitals überſteigende Rente
ab=
wirft. Die Verhandlung wird heute fortgeletzt werden.
— Der Finanzausſchuß 2. Kammer hat den für Errichtung eines
definitiven Stationsgebäudes in Egelsbach geforderten Credit
von 45,000 Mark nicht beanſtandet.
- Das Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat
ange=
ordnet, daß der höchſte Waſſerſtand bei den letzten Hochfluthen an
möglichſt vielen feſten Punkten dauernd bezeichnet werde. Dieſe
Bezeich=
nungen ſollen nicht allein die Erinnerung an die überſtandene
Waſſers=
noth bewahren, ſondern auch in ſpäteren Zeiten werthvolle Anhaltspunkte
bei Errichtung von Gebäuden, Anlagen von Straßen, Gräben, Dämmen
u. ſ. w. bieten.
- Für die heute Nachmittag 3 Uhr ſtattfindende
Stadtverordneten=
verſammlung iſt folgende Tagesordnung beſtimmt: 1) Mittheilungen.
2) Die Verhältniſſe des Saalbaus. 3) Kaufvertrag für den
Schulhaus=
bauplatz. 4) Die Dienſtwohnung des Directors der Realſchule. 5)
Cautionsleiſtung des Stiftungsrechners. 6) Beitrag zu den Koſten des
heſſiſchen Feuerwehrtags. 7) Geſuch um Verpachtung des
Lagerhaus=
platzes zur Steinkohlenlagerung. 8) Geſuch um Kanaliſtrung der
Hein=
heimerſtraße. 9) Rückgabe der Caution des Maſchinenfabrikanten Kuhn.
Geheime Sitzung: Perſönliche Angelegenheiten.
In der letzten Sitzung der landw. Centralſtelle ſtand ein Antrag
des Herrn Prof. Thaer von Gießen, betreffend die Unlegung einer
Acker=
bau=Colonie nach Art von Wilhelmsdorf auf der Tagesordnung.
Nach ſehr eingehender Discuſion, in welcher alle Redner ſich für
Bil=
dung einer Ackerbau=Colonie ausſprachen, wurden ſchließlich Anträge der
Präſidenten von Starkenburg und Oberheſſen angenommen, welche ſich
für vorbereitende Handlungen in dieſer Richtung ausſprachen. Von dem
Präſidenten des landw. Vereins von Oberheſſen wurde betont. daß man
in dieſer Richtung ein gemeinſchaftliches Inſtitut für das
Großherzog=
thum Heſſen und die Provinz Heſſen=Naſſau in's Leben rufen möge, möglichſt frei aus der Initiative der Bewohner der betreffenden
Länder hervorgehend. In Caſſel ſei bereits ein Comits für die Grün=
Lung zuſammengetr.ten, allerdings zunächſt nur für Heſſen=Naſſau. Er
beantragte: durch Vermittelung der Centralſtelle für Landwirthſchaft
Großh. Miniſterium zu veranlaſſen, mit dem Herrn Oberpräſidenten von
Heſſen=Naſſau - Herrn Grafen zu Eulenburg - wegen
gemeinſchaft=
licher Gründung eines Inſtitutes nach dem Vorbilde von Wilhelmsdorf
für Heſſen=Naſſau und das Großherzogthum Heſſen in's Benehmen zu
treten. Herr Graf zu Eulenburg ſoll der Vorſitzende des proviſoriſchen
Comites ſein, welches bereits ziſammengetreten iſt.
N. H. V.
C Nach einer kürzlich getroffenen Entſcheidung des Reichsgerichts
bildet auch Fallwild, ſelbſt wenn dasſelbe völlig werthlos iſt, einen
Gegenſtand des Jagdrechts, inſofern nicht etwa eine Zerſtörung des
Kadavers eingetreten war, welche den Begriff eines jagdbaren Thiers
überhaupt aufhob, z. B. wenn der Verweiſungsprozeß bereits ſo weit
vorgeſchritten iſt, daß der Kadaver nicht mehr als Wild aufgefaßt wer=
den kann.
Der „F. B.= ſchreibt über eine Vorſtellung der Miß Wanda
und des Mr. Frankloff im=Zoologiſchen Garten: Die vorletzte
Vorſtel=
lung des Künſtlerpaares Miß Wanda und Mr. Frankloff hatte, wie
im=
mer, eine große Menſchenmenge angezogen. Dieſes Mal wurde dem
Publikum ein beſonderer Genuß bereitet, indem die Vorſtellungen bei
electriſcher Beleuchtung ſtattfanden. Die gemeinſame Auf= und
Nieder=
fahrt der beliebten Künſtler in Coſtümen, ähnlich dem des Mephiſtopheles,
machte unter dem Einfluß des electriſchen Lichts eine großartige
Wir=
kung. Bei der Thurmfahrt der Miß Wanda brach das Publikum in
nicht enden wollendes Bravo aus.
- Zur Vertilgung der Gemüſeraupen wird Begießen der
Pflanzen mit einer Auflöſung von 2 Pfund Kochſalz und 30 Gramm
Salpeter in 10 Liter Waſſer empfohlen. Am anderen Tage ſollen viele
Raupen todt auf der Erde geſunden werden. Bei Kraut und Wirſing,
deren Blätter den Raupen ſo viele Verſtecke bieten, muß das Verfahren
wiederholt werden. Dies iſt beſſer und bequemer als die ſo
umſtänd=
liche Anwendung von heißem Waſſer, wodurch auch die Blätter gelb
werden.
Schönberg. Im Garten der Villa Schlapp dahier ſteht eben
eine HMagnolia macrophyla in voller Blüthe. Dieſer prächtige Baum
wächſt in Carolina und wird gewöhnlich 20-30 Fuß hoch, während das
hieſige Exemplar eine Höhe von 70-80 Fuß erreicht hat.
Entſcheidung des Reichsgerichts. Die Irrthümer, die
betrügeri=
ſchen Hoffnungen und Erwartungen der ſich Verehelichenden über, den
ihnen durch die Ehe vom anderen Theile zuwachſenden
Vermögens=
gewinn können, gleichvicl welche thatſächliche Rolle derartige Berechnungen
im Leben ſpielen, rechtlich nur als Nebenmotive gelten, deren
Wirlſam=
keit das Weſen der Ehe nicht berührt. Es kann deshalb durch falſche
Vorſpiegelungen oder durch Unterdrückung wahrer Thatſachen bezüglich
der Vermögensverhältniſſe Zwecks Eingehung einer Ehe der Thatbeſtand
eines von dem einen Ehegatten gegen den anderen Ehegatten verübten
Betruges nicht erfüllt werden.
Literariſches.
— Der Welttheil Auſtralien. Die vierte Abtheilung dieſes
Werkes von Dr. Karl Emil Jung, das eine wichtige Bereicherung der
Länder= und Völkerkunde bildet, iſt ſoeben erſchienen. Mit dieſer Abtheilung
- dem XILI. Band der deutſchen Univerſalbibliothek: „Das Wiſſen der
Gegenwart; — iſt Jungs umfaſſendes Werk abgeſchloſſen. Gleich den
voran=
gegangenen Theilen hat auch dieſer Schlußband Ausſicht, den vollſten
Bei=
fall der Fachmänner und des gebildeten Publicums zu finden. Dem Texte
ſind zahlreiche Illuſtrationen beigegeben, ſämmtlich in den Gegenſtänden
in=
tereſſant und techniſch vorzüglich durchgeführt.
— Licht und Wärme von E. Gerland. Unter den Publicationen,
welche die neueſten Ergebniſſe der Naturwiſſenſchaft dem gebildeten Publicum
vermitteln, nimmt dieſes Buch eines bewährten Forſchers - XLl. Band der
deutſchen Univerſalbibliothek: „Das Wiſſen der Gegenwart; — einen
vor=
nehmen Rang ein. Die glückliche Methode, von der Beobachtung der
Einzel=
erſcheinungen zur Erklärung der Geſammt=Erſcheinungen aufzuſteigen und die
Rückſichtnahme auf die Vorausſetzungen allgemeiner Bildung kommen dem
Verſtändniß weiter Leſerkreiſe entgegen. 126 Holzſchnittfiguren
veranſchau=
lichen die erklärten Vorgänge; außerdem iſt das Buch mit den gelungenen
Porträts der großen Forſcher Galilei, Huygens, Newton und Helmholtz
geſchmückt.
Lages=Kalenver.
Donnerstag 14. Juni: Vorſtellung der Miß Wanda und Mr. Frankloff
auf dem Karlshof.
Samstag 16. Juni: Concert des Muſikdirectors Bilſe (Saalbau).
Sonntag 17. Juni: Waldpartie des Katholikenvereins.
Täglich, mit Ausnahme des Montags (bei günſtiger Witterung): Militär=
Concert im Saalbau (Anf. an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 6 Uhr)
Gedaction und Berlag. L. L. Wittich'ſche Hofbuchdrusersl.