Wonnementapres
verteſthrelch 1 Mar w Pf. hnd.
Eringerloh. Auſwäts werden von
de Poſtämtern Beſtellungen
ent=
vgangenommen zu 1 Marl 50 Pf.
Fw Quartal hel. Poſtauſchlag.
Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angemnommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwaͤrts
von allen Annoncen=Eepeditionen
Amtliches Organ
füͤr die Behanntmachungen des Großh. Rreisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Zehörden.
Dienstag den 12. Juni.
KILD.
1893.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in pos. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
ie bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird biermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
en Monat Mai 1883 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 14 M. für Heu M. 7.-., für Stroh M. 5. - per
100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, am 7. Juni 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
6703
v. Marquard.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Ludwig Kämmerer von Pfungſtadt wird,
da der Gemeinſchuldner die Eröffnung des
ſonkursverfahrens beantragt, ein
Verzeich=
niß ſeiner Gläubiger, ſowie eine Ueberſicht
der Vermögensmaſſe übergeben hat und
daraus die Ueberſchuldung ſeines
Ver=
mögens und ſeine Zahlungsunfähigkeit,
hervorgeht, heute am 7. Juni 1883,
Vor=
mittags 10½ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Ortsgerichtsmann Fey von
Pfungſtadt wird zum Konkursverwalter
er=
nannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 30. Juni
1883 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls, über die
in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten
Gegenſtände - und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Donnerstag den 5. Juli 1883,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkurs=
maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, oder
zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die
Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte Be
friedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon=/
kursverwalter bis zum 30. Juni 1883
Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Weidig.
Veröffentlicht:
Der Gerichtsſchreiber:
Uhrig,
(5704
Hülfsgerichtsſchreiber.
Gras=Verſteigerung.
Mittwoch den 13. Juni l. Js.,
Barmittags 11 Uhr,
ſoll in dem Großherzoglichen
Akazien=
garten dahier die erſte Schur Gras
meiſt=
bietend öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
(5705
Nau, Hofſecretär.
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Zeichen
Materialien für die Stadtmädchenſchule
bis zum Schluſſe des laufenden
Etats=
jahres ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Offerten erbitten wir bis
Mittwoch den 13. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr.
Darmſtadt, den 6. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5706
Ohly.
Freitag den 15. Juni d. J3.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſoll die im Laufe des Etatsjahres 1883ſ84
erforderlich werdende Anfuhr des
Brenn=
holzes aus dem ſtädtiſchen Holzmagazin
im Armenhauſe an der Pallaswieſenſtraße
in die verſchiedenen ſtädtiſchen Anſtalten
ſauf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau zur Einſicht offen und ſind Offerten
bis zu dem oben genannten Termin
ver=
ſchloſſen und gehörig überſchrieben bei uns
einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5707
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 12. Juni 1883,
Nachmittags 5 Uhr,
werden im ſtädtiſchen Armenhauſe,
Pallas=
wieſenſtraße 28. verſchiedene mitunter noch
gut erhaltene Mobiliargegenſtände, als:
Tiſche, Stühle, Bettſtellen, Schränke,
Bettwerk und ſonſtige Haus= und
Küchen=
geräthſchäften, ſowie eine Partie Schlüſſel
an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (559.
358
1826
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurerarbeit, ſowie
die Anlieferung der Thon=, Cement= und
Eiſenwaaren für Erhauung eines Kanals
in der Grafen= und Wendelſtadtſtraße ſollen
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 13. Juni l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5544
K12
Heugras=Verſteigerung.
Dienstag den 12. Juni d. Js., Nachmittags 5 Uhr,
wird das Heugras von circa 12 Morg. Wieſen, die
Weitzen=
äcker, in 12 Looſen jöffentlich verſteigert. Zuſammenkunft am
Gräfen=
häuſer Weg, nächſt der Darmbach.
Darmſtadt, den 6. Juni 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(5605
Berntheiſel.
Dunkel blauen Housseline für Vorhänge,
105 Emtr. breit, 80 Pfg. per Meter, habe wieder erhalten.
v. veostsnausset.
Mata.
Bekanntmachung.
GU1 GuUrr und Gandtturen.
Die Arbeiten zum Umbau der Füſilier=
Kaſerne in der Wilhelminenſtraße,
veran=
ſchlagt zu 9800 Mark, ſollen im Wege
der öffentlichen Submiſſion an einen
Ge=
neral=Unternehmer vergeben werden. Es
iſt hierzu Termin auf
Montag den 18. Jnni er.,
Morgens 10 Uhr,
in unſerem Geſchäftslocal, Riedeſelſtraße
Nr. 60, angeſetzt, woſelbſt auch die
Be=
dingungen und der Koſten=Anſchlag während
der Dienſtſtunden zur Einſichtnahme offen
liegen.
Darmſtadt, den 7. Juni 1883.
Großherzogliche Garniſon=
(5708
Verwaltung.
Bekanntmachung.
Die zur Herſtellung einer neuen
Floß=
rinne in der Wittmannſtraße und
Umpfla=
ſterung mehrerer Floßrinnen in den
Orts=
ſtraßen nöthigen Pflaſterarbeiten, ſowie
Anlieferung von Baſaltpflaſterſteinen und
zerſchlagenen Baſaltſteinen, ſollen im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 14. Juni l. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
während der Bureauſtunden zur Einſicht
offen.
Beſſungen, den 6. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
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Berth.
Mit dem heutigen Tage übernahm ich für Darmſtadt und Umgebung die alleinige
Niederlage der rühmlichſt bekannten
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Zimmer und ſonſt alle Bequemlichteiten am
1. September zu vermiethen. Näheres
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5712) Arheilgerſtraße 571
Man=
ſarden=Logis, Waſſerleitung, ſofort
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bar zu vermiethen.
5113) Kiesſtraße 25 ein Logis zu
vermiethen.
5714) Caſinoſtraße 171 Manſarde,
1 Parterre=Logis Seitenbau.
5714a) Bleichſtraße 26 im Hinterbau
iſt der untere Stock, beſtehend aus 3 Stuben,
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5311) Ecke der Soderſtraße und
des Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
gut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion zu vermiethen.
6 5427) Roßdörferſtraße 13. dritter
Stock, möblirtes Zimmer zu vermiethen.
85526) Ecke der Niederramſtädter=
und Kiesſtraße 66 drei möblirte
Zim=
mer, einzeln oder zuſammen.
5559) Grafenſtr. 27 1. Stock, ſchön
möbl. Zimmer zu verm. Näh. im Laden.
5668) Aliceſtr. 20, 1. St., 2 ſchöne,
Zimmer m. freier Ausſicht mit u. o. Penſion.
5716) Zwei hübſch möblirte
ineinander=
gehende Zimmer zu vermiethen. Näheres
Rheinſtraße 49 bei Hrn. Kaufmann Hild.
5717) Eliſabethenſtr. 37 ein großes
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
Für Chemiker.
Ein reines Bindemittel für Mehl
geſucht. Adreſſen in der Exped. abzugeben.
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5 7Gt. Eltſabeth-Lahn.
Prtorttäten.
werden sämmilich in 4 pCl. Goldobligatlonen converkirt und müſſen;
die Stücke bis längstens zum 22. Junl eingereicht werden.
Die Convertirung oder der vortheilhafte Umtauſch gegen andere
Werthpapiere wird prompt beſorgt und bin ich mit Vergnügen zu
jeder weiteren Auskunft bereit.
Gander.
Ferdiand
Darmstadt,
Frankfurt a. M.
Louiſenplatz 7.
Roßmarkt 16. 6670
fuͤr das „Rerhiner Tageblatte (die geleſenſte deutſche Zeitung). „Deutsches
Montagshlatt, „Deutsches Reichs-Blatt, „Mladeradatsché,
„Ruzarti, „liegende Blättert, „Schalké,
„Indépendance belget, „Wiener Allgemeine Leltungt,
ſowie für alle anderen Zeitungen, Provinzialblätter,
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ſchriften befördert ohne Koftenerhöhung am billigſten und prompteſten die
Zeitungs=Annoncen=Expedition von
Zeitungs=Verzeichniß (Inſertions=Tarif), ſowie Koſten=Anſchläge gratis
und franco.
Bei größeren Aufträgen höchſter Rabatt.
1 In Darmſtadt nimmt Herr Generalagent Schröder Aufträge für. obiges
(2816
Inſtitut entgegen.
Geſchäftsverlegung &am; Empfehlung.
Erlaube mir hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ich vom Heutigen an das von
mir ſeither Langegaſſe Nr. 5 betriebene Geſchäft nach Langegaſſe Nr. 28 verlegt
habe und in gleicher Weiſe wie ſeither fortbetreibe. Ich halte mich zum An= und
Verkauf von Kleidern, Weißzeug, Möbeln ꝛc., beſtens empfohlen und bitte mir
das ſeither geſchenkte Vertrauen, auch in meiner jetzigen Wohnung beſtens zukommen
zn laſſen.
Hochachtungsvoll
Adan HOOI,
671s
Langegaſſe Nr. 28.
defſentliche Sltzun,
der
evangeliſchen Kirchengemeinde=Vertretung
Mittwoch den 13. Juni 1883. Nachmittags 5 Uhr.
im oberen Rathhausſaal.
Tagesordnung:
1) Bericht des Kirchenvorſtandes über den kirchlichen und ſitlichen Zuſtand der
Gemeinde.
2) Abgabe von Gelände des Caplaneiguts in Griesheim.
3) Mittheilungen.
Darmſtadt, den 7. Juni 1883.
Der Hirchenvorstand. (679
K I2
Sametag deh 16. Junl, Abends 7½ Uhr.
Em Garten des Caalbaues
CoRGuA”
des Röniglichen und Hof=Muſikidireclors
B. Bilse,
mit ſeinem aus 65 Künſtlern beſtehenden Orcheſter.
2 Cornet Piſton.
2 Trompeten,
3 Poſaunen,
1 Tuba,
Beſetzung:
20 Violinen,
1 Harſe,
2 Clarinetten,
6 Viclen,
3 Flöten,
1 Baß=Clarinette,
6 Celli,
2 Hoboen,
2 Fagott,
5 Contrabäſſe,
1 Engl. Horn, 4 Waldhörner,
Schlag=Inſt=umente.
Billets 1 Mark in der Muſikalienhandlung von Georg Thies, bei Herrn
Saalbauinſpector Velten zu haben. An der Abendkaſſe 1½ Mk.
[5720
Der Sommerfahrplan pro 1883 (Wandtafeln)
über Abgang und Ankunft ſämmtlicher Eiſenbahnzüge 10 Pfg., ſowie die praktiſchen
Taſchenuhrpläne 5 Pfg., ſind in der Expedition des Blattes zu haben.
von heute an wohne ich nicht mehr Langgaſſe, ſondern - Eleine
oohsengasse 7 - und halte ich mich meinen werthen Kunden,
wie ſeither, beſtens empfohlen.
Achtungsvoll
H. Hayy Trödler,
7 kleine Ochſengaſſe 7. (5682
Elisabethbahn-Prioritäten.
Die Converſion ſämmtlicher Hoiger Eliſabethbahn=Silberprioritäten in
4olige Goldprioritäten findet vom 8. bis 22. Juni 1883 ſtatt. Wir
ver=
mitteln die Converſion koſtenfrei.
(5592
Darmslädter Volkshank o. d.
Mutnzer LirchenhunLutterie.
Bekanntmachung.
Indem uns heute die Genehmigung unſeres Conceſſionsgeſuches für den
Ver=
trieb der Kirchenbauloſe innerhalb des preußiſchen Staates und zwar in der
Rhein=
provinz und in den Provinzen Weſtfalen und Heſſen=Naſſau mitgetheilt wurde,
ſo haben wir, um ſolche auch mit Erfolg benützen zu können, die Ziehung der vier
Klaſſen wie folgt feſtgeſetzt:
WErſte Klaſſe: 19. September, „
Zweite Klaſſe: 21. November,
Dritte Klaſſe: 23. Januar
n. Js.,
Gierte Klaſſe: 26. März
Mainz, den 3. Juni 1883.
Dor Vorstand für Erbauung einsr kathollschen Kirche
[5531
m ſartentelde zu Hainz.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
Me RoustGat,
ſtraße.
1329
1
5721) Ein ält. geb. Fräulein ſucht,
geſtützt auf gute Refer., Stelle als tüchtige
Haushälterin oder Weißzeugbeſchließerin;
dieſelbe würde auch mutterloſe Kinder
er=
ziehen. Auskunft ertheilt Frau Hahn,
Sandſtraße 40.
5722) Eine unabhüng. Perſon ſucht
Aushülfsſtelle, ſowie Waſchen und Putzen.
Langegaſſe H.
W
5723) Ein junges Monatnädchen
geſucht. Näh. Waldſtraße 20, I. Stiege.
5690) Schneidergeſellen, gute
Rock=
macher, finden dauernde und lohnende
Be=
ſchäftigung bei Ph. Schulz, Hofſchneider.
5724) Ein braver Junge kann gegen
Wochenlohn als Lehrling eintreten.
G. Haag, vorm. F. Nothnagel,
Tapezier, Saalbauſtraße 22.
5725) Ein ordentliches Dienſtnädchen
wird zum 1. Juli geſucht. Meldungen
mit Buch Schloßgartenſtr. 15, 2 Trepp.
5726) Ein tüchtiges Dienſtmädchen
wird auf Johanni für einen kleinen
Haus=
halt geſucht. Friedrichſtr. 26, 2. Etage.
5727) Eine g. empf. Lauffrau geſ., z. erfr.
v. 2-4 Uhr Ecke d. Eliſab.=u. Luiſenſtr. 42.
Maſchinen=Näherinnen
können das Strohhutnähen erlernen.
A. Rosenthal & Co.
Rheinſtraße 20. (5728
CommisAesuoh.
Für den Detailverkauf in einem
ſeine=
reren Metallwaaren=Fabrikgeſchäft wird ein
tüchtiger junger Mann geſucht.
Schriftliche Offerten unter G. erbittet
man an die Expedition d. Bl.
[3585
Tüchtige
Schloſſer und Mechaniker
finden ſofort dauernde Beſchäftigung
Alice=
ſtraße Nr. 5.
[5583
Einen kräftigen Lehrjungen ſucht
Carl Schmidt, Tapezier,
Carlsſtraße 23. (4022
(5729
Ein großes
Ausſteh=Schilh
zu kaufen geſucht Schulſtraße 10, Laden.
Schlafſtelle iſt zu erhalten Pankratus
ſtraße 6.
(5568
359
[ ← ][ ][ → ] 1330
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in Heilbronm,
weltberühmt durch ſeine heilſamen Wirkungen
bei Augenleiden und geſchwächten Nerven
(wenn dieſelben nach dem Baden damit
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waſchen werden), ſowie als vorzügliches
Toilette=Mittel, empfiehlt in Flacons
35 und 65 Pfg. die alleinige Niederlage
für Darmſtadt bei Ch. Hoppe,
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Rheinſtraße 23.
Die Mlhnoraugen beseitlgt ohne
Schmerzen und Gefahr das von
Herrn F. Fresenlus
orfundene Mittol
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n. 1. vehoever, Ulesbaden.
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Gebrauchsanveicung 75 Pig.
H.
5
2
121
2
Se
5
A 12
Bekanntmachung.
Die Lieferung eines Blechkaſtens zum
Transport von in Blatternfällen zur
Ver=
nichtung beſtimmten inficirten Stoffen, ſoll
im Submiſſionsweg vergeben werden. Der
diesbezügliche Koſtenanſchlag und die dazu
gehörige Skizze iſt im Zimmer Nr. 6,
Volizeiamtsgebäude Hügelſtraße Nr. 3133
in den Vormittagsſtunden von 10 bis
12 Uhr zur Einſichtsnahme der
Uebernahms=
luſtigen
bis zum 15. ds. Mts.
aufgelegt, und ſind die Offerten bis zu
jenem Termin verſchloſſen und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen einzureichen.
Darmſtadt, am 11. Juni 1883.
Im Auftrag:
Schwalb, Bau=Controleur. (5735
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Birchſtraße.
9
LK6En
aller ins
Coteniatwaarenſach
einschlagonden
Artikol.
Hakztager.
gpEGiaIur:
Kaffee,
Landes=Producte,
Deſtcateſſen,
Alnerakwaſſer,
Faͤmereien.
En gros & en déstail.
BIIVVL VVIV.
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Fi
G
ine perf. Kleidermacherin empfiehlt ſich
in u. außer dem Hauſe. Kiesftr. 30. (5731
Lohnender Verdienſt.
Agenten werden gegen hohe
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viſion event fixes Gehalt zum
Ver=
trieb geſetzlich geſtatteler
Prämien=
looſe auf monatliche Theilzahlung
geſucht.
Schriftliche Offerten unter Chiffre
J. V. 9784 an die Exp. d. Bl. (5674
In ſchöner und geſunder Lage (Beſſungen),
2) iſt ein 2½ ſtöckiges gut gebautes Haus
mit Hofraum, ſchönem Garten, Gartenhütte
mit Schieferdach, ſehr gute Rebenanlagen,
preiswürdig zu verkaufen. Näheres in
der Exped. d. Bl.
(5732
Nr. 6.
Scheuer zu vermiethen Pankratiusſtraße
(5569
Fin gangbares Spezerei=Geſchäft iſt
C= unter günſtigen Bedingungen per
ſo=
fort zu vermiethen. Auskunft ertheilt
Eduard Haumbach,
Arheilgerftr. 25. (5698
GaUlGAU-
Heute Abend:
COILUWI
(5528
von der
Capelle des 1. Inf.=Rgmts. Nr. 115.
S
Trockener Sand
3
zum Fußbodenlegen kann ſofort abgeholt
werden. Bechtold, Rheinſtr. 14.
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchriell mit beſtem, 8 Reſt bei einem Spaziergange 25 Pf. 9) Den
11899
Erfolge.
(5734
Vexloren!
Ein kleines Medaillon (Herzchen mit
blauen Steinen beſetzt). Dem Wiederbringer
eine Belohn. Abzug. in d. Exped. d. Bl.
Dienstag den 12. Juni
liegt der 2. Bogen des Adreßbuchs auf
dem Hauptmeldebüreau, Hügelſtraße, offen.
Bickard-Eckel.
(5597
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Mai 1883 ſind eingegangen:
a Legate: 1) Der Johann Schadt VII.
Ehe=
leute von Groß=Gerau 1 M. 2) Der Heinrich
Quari Wittwe von Eberſtadt 5 M. 14 Pf.
3) Der verſt. Ehefrau des Bahnwärters Philipp
Rauſch von Nidda 5 M. 4) Der Heinrich
Suß=
mann Wittwe von Groß=Gerau 8 M. 57 Pf.
5) Des verlebten Georg König III. von
Biebes=
heim 8 M. 43 Pf.
b. Aus dem Opferſtock vor dem
Waiſen=
baus 24 M. 89 Pf., theilweiſe mit folgenden
Inſchriften:
1) Nach Abwendung einer Gefahr durch Gottes
Gnade den lieben Waiſen 10 M. 2) Für die
armen Waiſen, D. 20 Pf. 3) Den armen Waiſen
die verſprochenen 3 M. für wieder erlangte
Ge=
ſundheit, G. 3 M. 4) Ihr l. Waiſen bittet Gott,
daß er uns erhöhre, M. B. 25 Pf. 5) Von H.
Spoolalarzt Dr. med. Heyor, und M. für die Wette, den armen Waiſen 10 Pf.
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch16) Ihr l. Waiſen bittet den l. Gott, daß ꝛc.
50 Pf. 7) Ihr l. Waiſen bittet den l. Gott für
Glück in allen meinen Unternehmungen 50 Pf.
armen Waiſen mit der Bitte zu Gott, daß ꝛc. 5 Pf.
10) Für die armen Waiſen. Ich und meine Familie
danken Gott ꝛc., Jacob Sch. III. Frau 3 M.
11) Den armen Waiſen verſprochen, K. E. 50 Pf.
12) Ihr l. Waiſen bittet für mich, daß mein
Wunſch in Erfüllung geht, B. 30 Pf. 13) Den
armen Waiſen zum Dank, da mein Gebet erhört
wurde, A. 50 Pf. 14) Den armen Waiſen für
meinen erfüllten Wunſch, G. K. 15. 1 M. 15)
Ihr lieben Waiſen bittet den allmächtigen Vater
im Himmel, daß ꝛc., S. 10 Pf.
Darmſtadt, den 1. Juni 1883.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrath.
S
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, welche uns
bei unſerem ſo ſchmerzlichen Verluſte zu Theil wurden, für die
zahlreichen Blumenſpenden und Begleitung zur letzten
Ruhe=
ſtätte, ſagen wir allen unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 9. Juni 1883.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Franz Wagner, Güterbeſtätter.
„
„
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
mich ſo ſchwer betroffenen Verluſt meiner lieben Frau ſage
hier=
mit Freunden, Bekannten und Verwandten herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 11. Juni 1883.
Ph. Friedmann.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 12. Juni.
Dentſches Reich. Im Reichstage ſcheint noch in letzter Stunde
eine friedfertigere und verſöhnlichere Stimmung eingezogen zu ſein, als
diejenige, welche in den letzten Wochen im Hauſe vorzuherrſchen pflegte.
Wenigſtens trug die zweite Leſung des Etats pro 1884-85 nicht im
Entfernteſten jenen perſönlichen Charakter, den z. B. die Devatten über
die Gewerbeordnungsnovelle nur zu häufig annahmen. Alles wurde in
rein geſchäftsmäßiger Weiſe behandelt, und ſo iſt denn die zweite Leſung
des Etats überaus raſch und glatt verlaufen. Wir tragen hierzu aus
der Donnerstags=Sitzung noch nach, daß in derſelben zunächſt die
Zucker=
ſteuer=Vorlage in dritter Leſung definitiv angenommen wurde, worauf
ſich das Haus der Weiterberathung des Etats zuwandte und die Titel:
Reichseiſenbahnamt, Rechnungshof, Auswärtiges Amt, Reichsamt des
Innern und Marine nach im Ganzen unerheblicher Discuſſion genehmigte.
Auch am Freitag nahm die Etatsberathung einen rapiden Fortgang,
nachdem der Abg. Richter=Hagen erklärt hatte, daß er ſeine Oppoſition
auf einzelne Poſitionen und auf das geringſte Maß beſchränken wolle.
In einer Viertelſtunde war das ganze Ordinarium des Militäretats
be=
willigt, und nur beim Extraordinarium erhoben ſich Anſtände, indem die
erſte Rate zum Kaſernenbau in Hadersleben auf Antrag des Abg. Frhr.
u Frankenſtein mit 119 gegen 97 Stimmen geſtrichen wurde: ebenſo
wurden die Forderungen für die Kaſernen in Jüterbog und Hofgeismar
abgelehnt; dagegen fand der Reſt des Militär=Etats die Zuſtimmung des
Hauſes. In demſelben raſchen Tempo wurden ſchließlich noch die Etats
des Allgemeinen Penſionsfonds und des Invalidenfonds, der Einnahmen
aus Zöllen, Verbrauchsſteuern und Averſen erledigt.
Der Reichstag genehmigte am Sonnabend, den 9. Juni,
zu=
naͤchſt den Nachtragsetat für das Reichstagsgebäude. Staatsſecretär
v. Bötticher erklärte hierbei, die Akademie des Bauweſens habe drei
Be=
denken gegen den Entwurf Wallot's erhoben, welche Letzterer aber zu
be=
ſeitigen hoffe, worauf die erſte Baurate im Betrage von 1,050,000 M.
mit großer Majorität bewilligt wurde. Das Haus ſetzte nun die
Special=
berathung des Etats pro 188485 beim Etat der Poſt= und
Telegraphen=
verwaltung fort. Vom Abg. Lingens (Centrum) wurde eine Reſolution
ſengebracht, dahin lautend, daß an Sonntagen nur Briefe, Poſtkarten
und mittels Poſtdebits zu beziehende Zeitungen befördert werden und
zar Ausgabe gelangen ſollen, dagegen ſollen Waarenproben, Druckjachen,
Packete, Geld= und Werthſendungen, ſofern dieſelben nicht durch Eilboten
beſtellt werden, Sonntags vom Dienſte ausgeſchloſſen ſein. Außerdem
beantragte Lingens, daß an Sonn= und Feſttagen Telegramme mit einem
Aufſchlage von 20 Pfennigen zu belegen ſeien. Gegen dieſe Reſolution.
31de ſchon vor drei Monaten einmal eingebracht und mit 106 gegen 103
Stimmen abgelehnt worden war, erklärte ſich Staatsſecretär Dr. Stephan
ſlauf das Entſchiedenſte, da die geforderten Maßnahmen ein ſchwerer
Ein=
griff in die geſammten Verkehrsverhältniſſen ſeien. Ueber die Reſolution
Ungens ſoll in dritter Leſung abgeſtimmt werden. Nachdem noch Abg.
RichterHagen die Angelegenheit des Hilfspoſtboten in Swinemünde zur
Eprache gebracht, der im Dienſte ſich Lähmung und Erblindung
zuge=
pgen hat und nun für ſich und ſeine Familie eine monatliche
Unter=
ſtützung von 6 Mark erhält, wurde die Weiterberathung des Poſtetats
bis Montag vertagt.
Die Militärrelictengeſetz=Commiſſion hat den Beſchluß gefaßt, die
Frage der Communalbeſteuerung der Oficiere mit dem Geſetz nicht in
Verbindung zu bringen, und genehmigte mit 11 gegen 10 Stimmen die
ßeranziehung der unverheiratheten Lieutenants zur Zahlung der Wittwen=
und Waiſen=Kaſſen=Beiträge. Die Commiſſion nahm ſchließlich das ganze
Geſetz mit 16 gegen 4 Stimmen an.
Die Tagesordnung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes vom Freitag
elbot wenig Intereſſantes dar, das Haus beſchäftigte ſich lediglich mit
ſel Petitionen und Anträgen. Zur Abwechslung wurde vom Abg. Laſſen
Däne) auch einmal die däniſche Sprachenfrage aufs Tapet gebracht,
ndem der genannte Abgeordnete, von ſeinen polniſchen Collegen
unter=
lel tütt, den Antrag einbrachte, daß in denjenigen Diſtricten
Nordſchles=
wgs, in denen die Volksſprache hauptſächlich die däniſche iſt, letztere
Zprache auch in den Volksſchulen ausſchließlich als Unterrichtsſprache
in zuführen ſei. Herr Laſſen hatte indeſſen hiermit wenig Glück, denn
er Unterrichtsminiſter, Herr v. Goßler, wies treffend nach, daß die dem
aſſen'ſchen Antrage zu Grunde liegenden Tendenzen nur geeignet ſeien,
m Grundlagen der preußiſchen Monarchie zu erſchüttern, worauf das
3cus mit ſehr großer Majorität den von dem Abg. Jürgenſen geſtellten
ſln trag auf Uebergang zur Tagesordnung annahm.
Am Sonnabend berieth das Haus nochmals die aus dem
Herren=
auſe zurückgekommenen Verwaltungsgeſetze und genehmigte hierbei die
on Herrenhauſe beim Geſetz über die Organiſation der allgemeinen
andesverwaltung getroffenen Abänderungen. Dagegen beharrte das
lbgeordnetenhaus beim Competenzgeſetz auf 8 13 (Beſtätigung, reſp.
verſagung in erſter Inſtanz nur bei Mitwirkung des Bezirksausſchuſſes),
ten das Herrenhaus geſtrichen hatte, ſo daß alſo hierüber noch eine
Diffe=
enz zwiſchen beiden Häuſern beſteht. Schließlich wurden in dritter Leſung
as Strombaugeſetz und die Canalvorlage genehmigt; am Montag trat
as Abgeordnetenhaus in die erſte Leſung der kirchenpolitiſchen Vor=
4ge ein.
Ein Circularerlaß des evangeliſchen Oberkirchenrathes hat von Sonn=
„9 den 10. ds Mts. ab die übliche ſonntägliche Fürbitte aus Anlaß der
evorſtehenden Niederkunft der Prinzeſſin Wilhelm von Preußen
ange=
rdnet.
v. Bennigſen hat ſein Mandat als Landtags= wie als
Reichstags=
bgeordneter niedergelegt.
Oeſterreich=Ungarn. In Oeſterreich bewegt augenblicklich die von
n Cjechen und Polen angeſtrebte Decentraliſation der Eiſenbahnen
leb=
uſt die öffentliche Meinung. Die Regierung des Grafen Taaffe will
un dieſem Beſtreben vorläufig in ſoweit entgegenkommen, als neben der
diener Centralleitung in Prag und Lemberg Filialdirectionen für die
uter ſtaatlicher Leitung, reſp. Aufſicht ſtehenden böbmiſchen und
gali=
ſchen Eiſenbahnen eingerichtet werden ſollen. In Wien betrachtet man
doch dieſe Conceſſion nur als einen erſten Schritt zur Auſhebung der
diener Central=Directionen und der Wiener Oberbürgermeiſter Uhl hatte
hher im Laufe der vergangenen Woche über dieſe Angelegenheit eine
nterredung mit dem Miniſterpräſidenten Grafen Taaffe. Letzterer
ver=
ſcherte hierbei, daß Wien unter allen Umſtänden Sitz der Centralleitung
leiben werde, daß es aber bei entſprechender Luͤnge der Bahnlinien
un=
laͤßlich ſei, an anderen Orten Filialdirectionen zu errichten.
Frankreich. Das 1. algeriſche Tirailleur=Regiment hat Befehl
er=
ulten, ſich zur Einſchiffung nach Tonking bereit zu halten, weitere
Regi=
en ter ſollen folgen und dies deutet darauf hin, daß man in Frankreich
nſtalten zu einem größeren Orientkriege trifft. — Das von der
Depu=
hite nkammer angenommene Magiſtratur=Geſetz, welches die Unabſetzb a
112
1331
keit der Richter aufhebt, iſt nun auch dem Senate zur Entſcheidung
zu=
gegangen; eine Ablehnung des Geſetzentwurfs ſeitens des Senats ſoll
nicht unwahrſcheinlich ſein.
Der Herzog von Aumale iſt am Samstag nach Paris zurückgekehrt.
Der deutſche Botſchafter, Fürſt Hohenlohe, hat am Samstag Abend
einen 14tägigen Urlaub angetreten und begibt ſich zunächſt nach München.
Während ſeiner Abweſenheit wird ihn Botſchaftsſecretär v. Bülow
ver=
treten.
In dem am 9. Juni abgehaltenen Miniſterrathe wurde beſchloſſen,
von der Bildung einer Colonial=Armee Abſtand zu nehmen, dagegen die
Armee in Algier derart zu verſtärken, daß erforderlichenfalls eine
Divi=
ſion von derſelben detachirt werden kann. Im Miniſterrath wurde ein
Telegramm aus Saigon mitgetheilt, wonach am 1. Juni die
Verſtär=
kungen in Hanoi eingetroffen waren, deſſen Garniſon gegenwärtig, ohne
die Landungstruppen, aus 1500 Mann beſteht.
Nach Berichten aus Changhai iſt der neue franzöſiſche Geſandte
für China am 7. Juni dort angekommen und hat bereits am folgenden
Tage mit dem chineſiſchen Generaliſſimus Liang=Chang conferirt.
In der Nacht vom 9. auf 10. Juni fand in Montceau les mines
bei einem Bergwerks=Ingenieur eine Dynamit=Exploſion ſtatt. Das
Haus iſt ſtark beſchädigt, doch wurde Niemand verletzt.
Italien. Der miniſterielle Bericht über den deutſcheitalieniſchen
Handelsvertrag an die Kammer erklärt denſelben als unzweiſelhaft ſehr
vortheilhaft, angeſichts der aus der gegenwärtigen deutſchen
Handeis=
politik hervorgehenden Hinderniſſe, gegen welche andere Regierungen
bis=
her vergeblich ankämpften. Man könne ſagen: Der Vertrag ſei ein
beredtes Zeugniß des gegenſeiligen Wohlwollens, welches die in letzter
Zeit zwiſchen Italien und Deutſchland geknüpften herzlichen politiſchen
Beziehungen erzeugten.
England. Im Unterhauſe erklärte Lord Churchill, er habe Grund,
zu glauben, daß der Khedive ſelbſt die Unruhen in Aiexandrien
angezet=
telt habe, um Arabi Paſcha bei der Pforte in Mißcredit zu bringen. Der
Premier Gladſtone weiſt die gegen den Khedive erhobene Beſchuldigung
auf das Beſtimmteſte zurück; dieſelbe werde durch die in den Händen der
engliſchen Regierung befindlichen Beweisſtücke volljändig widerlegt.
In der letzten Verſammlung der Schiffsrheder in Lonvon wurde der
Beſchluß gefaßt, die Vorarbeiten für den geplanten neuen Suezcanal
energiſch fortzuſetzen, da v. Leſſeps' Erklärungen in der
Generalverſamm=
lung wenig befriedigend ſeien. Demnächſt findet eine neue
Verſamm=
lung ſtatt.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen am Sonntag
wohl=
behalten in Petersburg ein und fuhren ſofort im offenen Wagen durch
die feſtlich geſchmückten Straßen nach der Kaſan'ſchen Kathedrale. Hierau
begab ſich das Kaiſerpaar ohne weiteren Uufenthalt mit dem Dampfboot
nach Peterbof.
Für die Schiffbarmachung des Kilia=Armes der Donau für größere
Seeſchiffe ſind von der Regierung 4½ Millionen Rubel beſtimmt worden,
und ſollen die Arbeiten bis zum Jahre 1888 beendet ſein.
Im ſüdlichen Rußland ſind Unruhen unter den Bauern
aus=
gebrochen.
Türkei. Aleko Paſcha iſt von der Pforte aufgefordert worden,
ſich hierher zu begeben. Die Nachricht, daß derſelbe ſeine Entlaſſung
ge=
geben habe, beſtätigt ſich nicht.
In den albaneſiſchen Bergen ſind wieder einmal die Jahrhundert
alten blutigen Raufhändel zwiſchen Albaneſen und Türken im Gange.
Bei einem der letzten Zuſammenſtöße zwiſchen den Alhaneſen und den
türkiſchen Truppen ging auch ein albaneſiſches Dorf in Flammen auf;
beide Theile ſchloſſen nach dieſem Treffen einen 24ſtündigen
Waffenſtill=
ſtand. Die Urſache zu dieſen Kämpfen iſt noch unbekannt. — Am
Frei=
tas flog das Pulvermagazin in der Feſtung Scutari durch einen
Blitz=
ſchlag in die Luft. Ein Theil des Bazars wurde hierbei zerſtört; die
Zahl der getödteten Perſonen ſoll eine ſehr beträchtliche ſein.
Aus Atunk und Lanb.
Darmſtedt, 12. Junt.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſt v. Schell, Commandeur der X1. Feld=Artillerie=Brigade, den
Oberſt z. D. Gerlach, den Oberſtlieutenant v. Kuſſerow vom 81. Inf.=
Regt. aus Frankfurt, den Oberſtlieutenant Knaack, Commandeur des
Nauſſauiſchen Feld=Artillerie Regts. Nr. 27, den Major Graf v. Matuſchka,
den Major v. Koppenfels, den Hauptmann Frhru. v. Grancy, die ſtädt.
Ingenieure Paulſen, Balß, Bauer und Meyer aus Mainz, den
Land=
tagsabgeordneten Racks aus Mainz; zum Vortrag den Staatsminiſter
Frhrn. v. Starck, den Geh. Staatsrath Finger, den Oberſtallmeiſter
Frh. v. Nordeck zur Rabenau, den Geh. Cabinetsrath Dr. Becker.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
Schul=
lehrer an der katholiſchen Schule zu Hofheim, im Kreiſe Bensheim,
Becker, das allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: Für
fünfzig=
jährige treue Dienſtes verliehen.
- Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich iſt von Moskau kommend
am 10. ds. Mts. in Petersburg eingetroffen und legte am Grabe des
Kaiſers Alexander II. mehrere Kränze nieder.
0 Die zweite Kammer trat am Samstag nach der mit allen
gegen 9 Stimmen ſtattgehabten Ablehnung des Antrags Kugler in die
Specialdebatte des neuen Gewerbeſteuergeſetzes ein und wurden die
ſämmtlichen auf Erleichterung der geringeren Klaſſen des
Gewerbeſteuer=
retarifs abzielenden Anträge des Ausſchuſſes ohne weſentliche Bean=
1352
4
ſtandung ſeitens der Regierung genehmigt. Ebenſo der Antrag. wonach
bei Regulirung der Gewerbeſteuer eine von den Stadtverordneten reſp.
dem Gemeinderath zu wählende Commiſſion miltzuwirken hat.
Von Seiten einiger Abgeordneten der ultramontanen Partei iſt
in der Kammer eine Interpellation über die kirchenpolitiſche Lage
im Großherzoathum Heſſen eingebracht worden.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Nr. 15 enthält:
Ver=
ordnung, die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 20. Juli 1881 über
die Bezeichnung des Raumgehaltes der Schankgefäße beir.
— Militärdienſtnachrichten. v. Koppenfels, Hauptmann
vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Reg. Nr. 115, zum Uberzähltgen Major,
be=
fördert; Graf v. Matuſchka; Rittmeiſter und Eseadronschef vom
1. Großh. Heſſ. Prag=Reg. Nr. 23, der Charakter als Major
ver=
liehen.
- In einem kürzlich erlaſſenen Ausſchreiben der Großh. Kreis=
Schul=Commiſſion an die Schulvorſtände des Kreiſes Darmſtadt, wird
auf die Wichtigkeit der Jugendlitteratur hingewieſen und zur
Er=
richtung von ſorgfältig ausgewählten Schülerbibliotheken aufgefordert.
Beigefügt iſt ein von Herrn Oberlehrer Sauerwein aufgeſtelltes und von
der Lehrer=Conferenz gebilligtes Verzeichniß von Jugendſchriften.
1 Am Samstag früh verſchied dahier Profeſſor Jakob Felſing
nach längerem Leiden im 81. Lebensjahre. Der Verſtorbene war im Jahre
1802 in Darmſtadt geboren, wo er den erſten Unterricht in der
Kupferſtecher=
kupſt durch ſeinen Vater, den Kupferſtecher J. K. Felſing erhielt; im Jahre
1820 reiſte er mit Unterſtützung des kunſtſinnigen Großherzog Ludwig I.
zu ſeiner weiteren Ausbildung nach Italien, wo er mehrere ſeiner
treff=
lichſten Stiche ausführte und den großen Preis der Mailänder Akademie
errang. von der Akademie in Florenz wurde er zu ihrem wirklichen
Pro=
feſſor ernannt. Im Jahre 1832 kehrte Felſing nach Darmſtadt zurück
und vollendete hier eine Reihe von Stichen, welche ſeinen Ruf als einen
der ausgezeichnetſten Künſtler ſeines Faches verbreiteten. Felſing war eine
ächte Künſtlernatur und nahm regen Antheil an jedem künſtleriſchen
Streben, wie auch die Gründung des Rheiniſchen Kunſtvereins ſeiner
Initiative zu verdanken iſt; zugleich waren damit perſönliche liebens=
„ ürdige Eigenſchaften vereinigt, die ihm viele Freunde erworben und
ſein Hinſcheiden in weiten Kreiſen doppelt ſchmerzlich empfinden laſſen.
P. Auf die Anfrage in Nr. 108 und die an ſolche ſich anſchließende
Bemerkung in Nr. 111 dieſes Blattes diene zur Nachricht, daß erſt nach
mehrfachen Beſchädigungen des Ludwigsthurms und ſonſtigen
Unzuträalichketten Großherzogliches Miniſterium der Finanzen, Abtheilung
für Forſt= und Cameral=Verwaltung, einem wiederholt geſtellten
An=
ſuchen des Vorſtandes des Verſchönerungsvereins Folge gegeben und den
Eintritt in den Thurm von der Zahlung einer Gebühr von 5 Pfennigen
zur Beſtellung einer ſtändigen Aufſicht auf Grund der Stiftungs=
Ur=
kunde, abhängig gemacht hat. - In Ausführung dieſer Anordnung hat
Gaſtwirth Frey zur Ludwigshöhe gegen Ueberlaſſung dieſes
Eintritts=
geldes vertragsweiſe die Verpflichtung übernommen, für die erforderliche
ſtändige Aufſicht am Thurme, deſſen Reinhaltung, Oeffnung und Schließung
zu ſorgen, ſowie für etwaige Beſchädigungen aufzukommen. Eine
Con=
trole über das eingehende Eintrittsgeld iſt weder angeordnet noch nach
Vorſtehendem erforderlich. Der in Nr. 111 mit Recht beanſtandete
Maueranſchlag iſt ausſchließliches Eigenthum ſeines Erfinders; Form und
Inhalt ſtehen mit keiner der einſchlägigen Großherzoglichen Behörden in
genetiſchem Zuſammenhange, auch iſt das Placat nicht publica
anctori-
tats erfolgt. Man darf alſo erwarten, daß dieſe ſonderbare, wohl nur
durch den Drang beſonderer Umſtände hervorgerufene Ankündigung ſehr
bald einer von amtlicher Seite ausgehenden Bekanntmachung zu weichen
haben wird.
4 Das Depot des Starkenburger Bienenzüchtervereins
hat einen nicht geahnten Aufſchwung genommen. Es kommen nur die
feinſten Honigſorten zur Annahme, die zudem noch unter Controle ſtehen,
ſo daß die Conſumenten nur ganz reine Waare erhalten. Das heurige
Jahr iſt ſehr honigergiebig, und iſt zu fürchten, daß der Hauſierhandel
mit angeblich reinem Honig wieder auftaucht. Der Vorſtand des Vereins
iſt hiergegen ohnmächtig und verweiſt abermals auf die controllirten
Vorräthe. Nebenbei vollen wir bemerken, daß bei der nächſten
Monats=
verſammlung — Mittwoch den 13. d. M. bei Weber in der
Bleich=
ſtraße-
- apiſtiſche Gegenſtände zur Verſteigerung kommen, wobei der
Mindererlös durch die Sectionskaſſe gedeckt wird.
Immobilienverkauf. Das Haus B.ſſ. Nieder=
Ramſtäater=
ſtraße Nr. 15 ging durch Vermittelung des Agenten P. Thüringer in
den Beſitz des Herrn Hofbildhauer C. Scholl käuflich über.
Am Sonntag Nachmittag hatte der Mainzer
Männergeſang=
verein mit Familien und in Begleitung von Muſik einen Ausflug auf
die Ludwigshöhe veranſtaltet, wo ſich ein munteres Treiben
ent=
wickelte.
Wie die „N. H. Vu mittheilen, wurden am Samstag einem
Oekonomen in Lengfeld auf dem Felde 2 ſehr werthvolle Pferde vom
Blitz erſchlagen. Der eine ſie begleitende Knecht trug eine
theil=
weiſe Lähmung der linken Seite davon.
2 Meiſter Bilſe, deſſen Concert man hier mit begreiflicher
Span=
nung entgegenſieht, hat ſeit dem 1. Mai täglich concertirt und dabei
noch zahlreiche Reiſen machen müſſen. Um unſern Leſern einen Begriff
von der raſiloſen Thätigkeit des famoſen Dirigenten zu machen, genügt
es zu erwähnen, daß er im Mai in nicht weniger als 25 Städten geſpielt
hat, welche ſich auf Schliſten, Sachſen und Thüringen vertheilen. Die
Erfolge, welche Birſe in Folge der ausgezeichneten Leiſtung ſeines
Or=
cheſters und der glücklichen Wahl ſeiner Programme überall erzielte,
werden ihm ſicher auch im Juni treu bleiben. Dieſer ganze Monat
ge=
hört Süddeutſchland, wo er bekanntlich nicht weniger beliebt iſt als in
Berlin und ſeinem heimathlichen Schleſien. Daß Bilſe dann auf zwei
Monate für Amſterdam engagirt iſt, haben wir ſchon ermähnt.
L. Beſſungen, 11. Juni. Aus zuverläſſiger Quelle erfahren wir,
daß am verfloſſenen Montag in unſerer Nachbargemeinde Griesheim
ein unabſehbares Unglück hätte entſtehen können. Um 11 Uhr
Vor=
mittags ſchlug rämlich ein ca. 2 Kgr. ſchwerer Granatſplitter in das
dem Chriſtian Höhl gehörige, in der Pfungſtädter Straße gelegene
Wohnhaus, wodurch das Dach theilweiſe zertrümmert wurde. Die
Ver=
waltungsbehörde ſoll, wie uns verſichert wird, die Beſchädigungen bereits
in Augenſchein genommen haben.
Mainz, 11. Juni. Geſtern Nachmittag 5 Uhr richtete ein ſtarkes
Hagelwetter hier und in der Umgegend ziemlichen Schaden an. Der
Rhein iſt im Steigen.
Mainz. Die Quaibauten zum Ausbau des 8ollhafens ſind
auf 400,000 Mk. veranſchlagt.
Frankfurt. Joſephine Gallmeyer wird in Kürze hier an
einigen Abenden im Schauſpielhauſe gaſtiren. - Im Zoologiſchen
Gar=
ten ißt allabendlich eine Geſellſchaft Mexikaner zu Nacht, wobei kein
Couvert unter 10 Mk. koſtet. Lſt um 10 Uhr das Concert beendet, ſo
ſchicken ſie dem Capellmeiſter 100 M. und bitten ihn freundlichſt bis
11 Uhr weiter ſpielen zu wollen. Das geſchieht denn auch zur Freude
des Publikums, welches nun länger als ſonſt im Garten bleibt.
Am Sonntag fand im hieſigen Opernhaus eine Löſchprobe
ſtatt, welche zur vollſten Zufriedenheit ausfiel. Als der „Regenzug
gezogen wurde, ergoß ſich aus einer Höhe von 100 Fuß eine ſolche
Waſſermaſſe auf die Bühne, daß ſich die Ueberzeugung ſofort feſtſtellte,
daß bei einem ausbrechenden Feuer die Gefahr des Ertrinkens giößer
ſein wird, als die des Verbreinens.
Am Sonntag Abend wurde die neue Trambahnlinie
Opernhaus=
platz=Sachſenhauſen feſtlich eröffnet.
- Vacante Stellen im Bereich des 11 Armeecorps. Caſſel,
Strafanſtalt, Aufſeher, 1110 M. Gehalt. Poſtamt, Packetträger, 700 M.
Gehalt. Darmſtadt, Direction der Main=Neckar=Bahr, 2. Schaffner,
900 M. und Wohnungsaeldzuſchuß, Fahrgebühren, ſowie freie Montur.
Mainz. Verwaltung der Conſervenfabrik, Maſchiniſt bezw. Heizer, 900 M.
und freie Dienſtwohnung. Poſtamt, Poſtſchaffner, 980 M.
Oranien=
ſtein, Cadettenhaus, Revieraufwärter, 720 M., ſowie freie Wohnune,
Heizung und Beleuchtung. Untermaßfeld, Männerzuchthaus, Aufſeher,
900 M. Weimar, Gendarmerie Commando, Ordonnanz=Gendarm am
Großh. Hofe 800 M. Gehalt.
Die Frage der Uebertragbarkeit der
Retour=
billets beſchäftigt die Directions behörden der deutſchen und verſchiedener
ausländiſcher Eiſenbahnen ſchon ſeit länger als einem Jahre. Nachtem
die Verſuche, Perſonen, welche die für die Hin= und Rückfahrt giltigen
Billets nach beendigter Hinfahrt wegen Behinderung an der Rückfahrt,
oder aus ſonſtigen Gründen auf dritte Perſonen Ubertrugen, wegen
Be=
trugs zur gerichtlichen Beſtrafung zu ziehen, mißglückt waren, verlautete,
daß das Verbot der Uebertragung derartiger Billets im Wege des
Regle=
ments erlaſſen und durchgeführt werden ſolle. Tieſe beabſichtigte
Aende=
rung des Betriebs=Neglements erhielt aber weder die Zuſtimmung der
deutſchen, noh diejenige der öſterreichiſchen Oberaufſichts behörde. Tie
be=
vorſtehende Generalverſammlung der Eiſenbahnverwaltungen wird ſich
deshalb nochmals mit dieſem Gegenſtand zu befaſſen haben. Man darf
geſpannt ſein, welche Entwickelung dieſe, das reiſende Publicum nahe
be=
rührende Frage noch nehmen wird.
r.
Literariſches.
- Fritz Reuter's ſämmtliche Werke. Die neue, im Hinſtorf
ſchen Verlage in Wismar erſcheinende billige Volksausgabe der Reuter'ſchen
Werke iſt jetzt bis zum 24. Hefte erſchienen. Damit liegen 4 Bände vor,
welche Alles enthalten bis auf Dörchläuchting, De Reis' nah Konſtantinopel,
Schurr Murr und Ut mine Stromtid. Dieſe 4 Hauptwerke des
unvergleich=
lichen Humoriſten, welche mit zu den beliebteſten zühlen (namentlich die
wun=
derbar ſchöne Stromtid) werden den Inhalt der noch ausſtehenden 3 Bände
bilden. Uebrigens hören wir, daß, da die erſte Auflage vollſtändig vergriffen
iſt, auf beſonderen Wunſch auch dieſe 3 Bände ſchon jetzt auf einmal
be=
zogen werden können, während auf dem Subſcriptionswege die Ausgabe
der=
ſelben wie bisher in mehrwöchentlichen Zwiſchenräumen erfolgt. — Mögen
die Reuter'ſchen Schriften, Volks= und Familienbücher im echteſten Sinne des
Wortes, immer weitere Verbreitung finden.
Tages=Ralender.
Mittwoch 13. Juni: Oeffentliche Sitzung der evang.
Kirchengemeinde=
vertretung (Rathhausſaal).
Jeden Mittwoch Abend: Bei günſtiger Witterung Gartenconcert, bei
un=
günſtiger Witteruna Reunion in der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag 16. Junt: Concert des Muſikdirectors Bilſe (Saalbau).
Samstag 23. Juni: Gartenfeſt des Handelsvereins (Saalbau).
Täglich (bei günſtiger Witterung): Militär=Concert im Saalbau (Anfang
an Wochentagen 18 Uhr, an Sonntagen 5 Uhr).
Radsthlen und Verlsg. L. L. Wittich'ſche Hofbuchdruckere,