144.
146.
Jahrgallg.
Wonnementsprei
berterſährlich 1 Mark 50 Pf. ud.
bringerlohn. Auzwärtz werden von
ſlen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
pengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pw Ouartal uck. Voſiauſichlag
Jrag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werdenangenommnen= in darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 24.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowte auzwärz
von allen Annonceu=Erpeditionen=
Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
100.
Donnerstag den 7. Juni.
1653
B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat dem Verein für Vogel= und Geflgelzucht (älterer Verein)
aͤhier die Erlaubniß zu einer im November l. Js. in Verbindung mit einem Vogel= und Geflügelmarlt vorzunehmenden
Ver=
hoſung von Huchtgeflügel ꝛc., ertheilt und den Vertrieb der Looſe im Großherzogthum geſtattet.
Darmſtadt, am 4. Juni 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(6542
Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von ſolgenden Früchten vom 29. Mai bis 5. Juni 1883.
Waizen per Sack 106 Kilo M. 19.50, Korn per Sack
100 Kilo M. 16. 75, Gerſte per Sack 100 Kilo M. 14.50,
hafer per Sack 100 Kilo M. 14...
Darmſtadt, den 6. Juni 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6543
Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 27. Mai bis 2. Juni 1883.
Butter per ½ Kilo M. 1.10, ditto in Partien 100 Kilo.
M. 1. - Eier per Stück 5½ Pfg., ditto in Partien per 25 Stück
M. 138, Kartoffeln per 100 Kilo M. 9. -, ditto per 25 Kilo
M. 2.60, Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-, Heu per 50 Kllo M. 4.
Darmſtadt, den 5. Juni 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag am 8. Juni 1883, Vormittags 11 Uhr anfangend,
berden auf dem ſtädtiſchen Gaswerk, Lagerhausſtraße 5, nachſtehend
ver=
eichnete abgängige Gegenſtände, als:
1 ſtehende Dampfmaſchine von 1-2 Pferdekraft aus der
Maſchinen=
fabrik von Gebrüder Schmalz in Offenbach; 6650 Kilo Gußeiſen=
Bruch, meiſtens aus alten Gasleitungsröhren, Candelabers ꝛc.,
be=
ſtehend, ferner 1200 Kilo Schmelzeiſen und 250 Kilo zerbrochene
Laternen=Glasſcheiben,
ffentlich meiſtbietend unter den bei der Verſteigerung bekannt gemacht
wer=
enden Bedingungen verſteigert.
Maſchinen und Materialien
önnen an allen Wochentagen von Morgens 8 bis 12 Uhr und
Nach=
nittags von 2-5 Uhr, auf unſerem Gaswerk in Augenſchein genommen
verden und wolle man ſich dieſerhalb, ſowie um Ertheilung weiterer
Aus=
lunft an die Betriebsleitung daſelbſt wenden.
Darmſtadt, den 1. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6482
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Grund= und Mauterarbeit, ſowie
die Anlieferung der Thon=, Cement= und
Eiſenwaaren für Erhauung eines Kanals
in der Grafen= und Wendelſtadtſtraße ſollen
im Wege der Submiſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch, den 13. Juni I. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 5. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5544
Heugras=Verſteigerung
in der Großherzoglichen Oberförſterei
Ernſthofen.
Das diesjährige Heugras von den
cameralfiscaliſchen Wieſen ſoll verſteigert
werden:
348
1293
1. Freitag den 8. Juni d. 33.
in den Gemarkungen Wembach und
Colo=
niewald von den Wembacher Teichwieſen
und den Wimpelwieſen.
2. Montag den 11. Juni d. J.
in den Gemarkungen Ernſthofen, Ober=
Modau und Neutſch.
Zuſammenkunſt am erſten Tage bei
Loos Nr. 1 in den Wembacher
Teich=
wieſen, am zweiten Tag in der
Enten=
ſchlüpp=Wieſe bei Loos Nr.
jedesmal Morgens 9 Uhr.
Zugleich kommt das Waldgras von
den Wegen und Schneiſen zum Ausgebot.
Einſthofen, den 29. Mal 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
(5332
Eckſtorm.
Ein Oleander, 2 große ſchöne
Lorbeerbäume in neuen Kübeln,
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Rho=
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jatem Eingang.
5311) Ecke der Soderſtraße und
es Capellplatzes 5 im 1. Stock ein
zut möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Lenſion zu vermiethen.
5426) Grafenſtraße 3l, 1 St.,
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au, ein möbl. Zimmer mit Koſt 35 M.
K 109
5569) Grafenſtr. 271. Stock, ſchön 5560) Kirchſtraße 21 ein möbl. 8.
möbl. Zimmer zu verm. Näh. im Laden. mer mit Schlafkabinet zu vermiethen.
Convertirung von 5 pGl. Elisabeth-
Eilber-Prioritäten.
Laut Beſchluß des Verwaltungsrathes der Eliſabethbahn werden
ſämmtliche
5 pGt. Elisabeth Silber-Prioriläten,
in 4 pCt. Elisabeth Gold-Prioritäten,
in der Zeit vom 8. bis incl. 22. Juni d. Js. convertirt und beſorge ich
die Anmeldung zur Converſion koſtenfrei.
Hermann Reiehenbaeh,
23 Rheinſtraße 23.
(5561
Htennkohſen-Bezugsgeſellſchaft
5
FEtede.
Die verehrlichen Mitglieder werden hiermit benachrichtigt, daß die Ansfuhr
der Kohlen demnächſt beginnt, weshalb der Aufbewahrungsort gefl in Bereitſchaft
ge=
halten werden wolle.
Diejenigen Mitglieder, welche die beſtellten Kohlen erſt ſpäter zu erhalten
wün=
ſchen, werden gebeten, dies dem Rechner ſofort mitzutheilen.
Anmeldungen neuer Mitglieder nimmt der Rechner des Vereins, Herr Theodor
Kalbſuß, noch entgegen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1853.
Der Vorstand.
(5562
ARIOIOL.
Meinen geehrten Kunden die ergebenſte Mittheilung. daß das ſeit
30 Jahren betriebene Tapeziergeſchäft meines ſeel. Mannes keine
Unterbrechung erleidet, ſondern unter Leitung meines Sohnes weiter geführt
wird und bitte um geneigtes, ſerneres Wohlwoll n.
Achtungsvollſt
E. P. Abert, Nwe., Hoſtapezier,
Rheinſtraße I.
65431
64
Ccſülh-klu perebtttutth.
Sonntag den 10. Inni d. Js.
Waldpartie
auf den Glasberg.
Abmarſch um 2 Uhr vom Kapellplatz.
Verehrl. Mitglieder und Freunde desſelben ladet freundlichſt ein
(6563
Ber Vorstand.
Feiertagshalber
iſt mein Geſchäft nächſten Montag und Dienstag geſchloſſen.
Jonus Heyer, Holzhandlung. (56.
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Nr. 43, 1. Stock.
[5535
5566) Ein fleißiges, tüchtiges Mädchen
ſucht Monatſielle, auch Waſchen u. Putzen.
Näheres in der Expedition.
Hin gutempfohlener, verheiratheter Mann
E. von 31 Jahren ſucht eine Stelle als
Privatdiener gegen mäßige Belohnung
und kann alsbald eintreten.
[548:
WEin Junge mit guten Schulkenntniſſen,
C ſchöner Handſchrift und aus achtbarer
Familie wünſcht auf einem Bureau
beſchäf=
tigt zu werden. Off. unter O. P. nimmt
die Expedition entgegen.
(5484
F.
E.
E
W
in junges Mädchen, das ſchon im
Dienſt war, kann ſofort eintreten.
Zu erfragen in der Expedition. (5486.
æ luſtthtt=ttoubmthodleiu.,
Waldvartie
auf den Woogsberg
Sonntag den 10. Juni.
Abmarſch 2 Uhr an der Eiſenbahnbrücke an der Dieburgerſtraße. Bei un=
[5232
günſtiger Witterung wird die Partie auf den 24. Juni verſchoben.
Wohnungsveränderung & Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen werthen Kunden, ſowie einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige,
daß ich meine Wohnung und Geſchüftslocal von Eliſabethenſtraße Nr. 26 in die
Louiſenſtraße Nr. 42, Ecke der Eliſabethenſtraße, verlegt habe. Gleichzeitig
halte mich bei Bedarf aller in mein Fach einſchlagenden Arbeiten und Artikeln beſtens
empfohlen, auch wird es ſtets mein Beſtreben ſein, mir durch ſolide Arbeit und ſtreng
reelle Bedienung die Zufriedenheit meiner geehrten Auftraggeber zu erhalten.
Hochachtungsvoll
Jacob Col,
(5327
Schuhmachermeiſter.
5450) Einen Lehrling ſucht
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter,
Neue Kiesſtraße 55.
F.
inen Tapeziergehülfen ſucht
J. Röttinger. 5066
Geſucht
ein Junge von 14-15 Jahren zu leichter
Handarbeit. Landwehrſtraße 21. (5538
Lehrling
für mein Manufactur= und Herren=
Garde=
robe=Geſchäft geſucht. Koſt frei.
Bavid Oppenhelmer.
Marktplatz.
[548.
Muf einem hieſigen Bureau kann ein
21 junger Mann mit guter Schulbildung,
welcher im Rechnungsweſen bereits
gear=
beitet hat oder doch auf einem ſonſtigen
Bureau ſchon thätig war, dauernde Stellung
erhalten.
Schriftliche Offerten an die Expedition
d. Bl. unter B. E.
[548]
Wiesbaden. Eckladen in guter Lage=
EO worin ſeit Jahren ein Colonialwaa
ren= und Delicateſſen=Geſchäft betrieben
wird, iſt wegen Wegzug des Inhabers per,
1. October zu vermiethen.
Gefl. Offerten nimmt die Expedition
unter 4 W entgegen.
[5425
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 7. Juni, Abends halb 8 Uhr:
AiOOOrAui CoAéLiaut
von der Capelle des Infanterie=(eibgarde=) Regiments Nr. 115
unter Leitung des Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
ſ656¾
Zweiter Theil: Erinnerung an Fr. v. Flotom.
1) Ouverture zur Oper: „Marthau; 2) Finale aus der Oper Stradellau.
(Hier eingelegt „Förſters Töchterlein: Wald=Jdylle von Carl für Solo, Flöte
mit Begleitung eines Hornquartetts; Flöte: Herr Kaiſer. 3) Ouverture zur Oper:
⁄„. Rübezahl! von v. Fiotow. 4) Hier zum Erſtenmale zufolge gütiger Ueberlaſſung
der Partitur durch Frau v. Flotow: Ouverture zur Oper: „Sein Schatten/
(C Ombre) von v. Flotow.
Entree Perſon 50 Pfa. Actionäre 40 Pfg.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Vergrößerung der Kirche dahier.
Die von der höheren Behorde genehmigten Pläne und Zeichnungen liegen zu
Jedermanns Einſicht nochmals 8 Tage lang auf unſerem Büreau offen.
Beſſungen, den 6. Juni 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(5567
Mriefmarken zu Sammlungen verkauft, ſcheuer zu vermiethen Pankratiusſtraße
O kauft u. tauſcht G. Zechmeyer in S Nr. 6.
(5569
Nürnberg. Continentalmarken, ca.
Jan ſucht ein Haus mit Hofraum
200 Sort., per Mille 50 Pfa. (5056 DL in guter Geſchäftslage zu kaufen.
Schlafſtelle iſt zu erhalten
Pankratius=
ſtraße 6.
(5568
Franco
Darmſtadt.
Adreſſen E. M.
poſtlagernd
[5453
Von d. Königſtädter Forſthaus iſt geſtern
d am 5. Juni eine von hier -
Darm=
ſadt - dorthin gegebene Jagdhündin,
raun mit gelben Abzeichen an Kopf und
Beinen, mit einzelnen weißen Haarſtellen
im Körper, entlaufen. Möglicherweiſe hat
ieſelbe ein ledernes Halsband mit
Meſſing=
child, darauf gravirt: „General v. Hauſen,
darmſtadt' um den Hals. Gegen
Beloh=
ſung nach dem Königſtädter Forſthaus oder
Villa Hauſen in Darmſtadt abzuliefern
dieſelbe hört auf den Namen Leda. (5570
K 109
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge.)
1295
Samstag den 9. Juni: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 9 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 9. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min. Nachm. 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 10. Juni an: Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten ſtatt jeder beſonderen
An=
zeige die traurige Mittheilung von dem heute Nacht
er=
folgten Hinſcheiden unſeres lieben Sohnes, Bruders, Enkels,
Schwagers und Onkels
Valentin Wagner.
Um ſtille Theilnahme bittet
Darmſtadt, den 5. Juni 1883.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Franz Wagner, Güterbeſtätter.
Die Beerdigung findet Freitag den 8. d. M.,
Nach=
mittags 6 Uhr, vom hieſigen Hoſpital aus ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 7. Juni.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm gedenkt, wie Privat=
Mit=
theilungen aus Gaſtein melden, gegen Mitte Juli in dem genannten
Badeorte einzutreffen und daſelbſt einen dreiwöchentlichen Aufenthalt zu
nehmen
Am Montag genehmigte der Reichstag definitiv den Handelsvertrag
mit Italien, ſowie die Literar Convention mit Frankreich und trat
ſo=
dann in die zweite Leſung der Zuckerſteuervorlage ein. Der Abgeordnete
Stenael beantragte hierbei eine Herabſetzung der Vergütung pro Centner
um 60 Pfennige, während der Regierungsentwurf nur eine ſolche von
40 Pfennigen zugeſtehe, außerdem war von den Abgeordneten
Büchte=
mann und Genoſſen außer der Herabſetzung der Export=Bonification
auch noch die Erhebung einer Controlgebühr von 10 Pfennigen für den
Centner des aus Rüben, Melaſſe oder Füllmaſſe gewonnenen Zuckers
beantragt worden. Beide Anträge wurden indeſſen abgelehnt und 8 1
der Commiſſionsanträge (Exportprämie 9 Mark pro Centner für Roh.
zucker) genehmigt. Am Dienstag wurde die Berathung der Vorlage bei
5 2 fortgeſetzt.
Eine angebliche Aeußerung des Reichskanzlers über die ſtaatsrechtliche
Stellung des Reichstages macht jetzt die Runde durch die Preſſe. Nach
einer Mittheilung der „Köln. 3tg.” ſoll ſich Fürſt Bismarck dahin
ge=
äußert haben, daß die Reichsverfaſſung auf dem Vertrage der deutſchen
Fürſten unter einander beruhe, und daß die Bundesfürſten, wenn ſie
unter ſich einig wären, dus Recht hätten, die Reichsverfaſſung
abzuän=
dern. Wie das Rheiniſche Blatt ferner mittheilt, habe Fürſt Bismarck
ſchon vor längerer Zeit einen hochgeſtellten Juriſten zu einem
Rechts=
gutachten Uber dieſe Angelegenheit aufgefordert, welches aber nicht nach
den Wünſchen des Fürſten ausgefallen ſei. Dieſe Mittheilungen klingen
ſo eigenthümlich, daß man vorlaufig die Authenticität derſelben
bezwei=
eln muß.
In der Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes am
Monta=
führte wieder einmal eine Interpellation der polniſchen Abgeordneten
über die ungenügende Anwendung der polniſchen Sprache bei Ertheilune
des Religionsunterrichtes in den Volksſchulen Poſens zu einer ſehr langen
Debatte. Nachdem im Verlaufe der Discuſſion der Cultusminiſter von
Goßler darauf hingewieſen hatte, daß bezüglich des ungenügenden
Reli=
gionsunterrichtes in polniſcher Sprache ſchon weſentliche Remedur
ge=
ſchaffen worden ſei, und daß Vorſorge getroffen ſei, daß dieſe Remedur
noch weiter ausgedehnt werde, erklärte ſich Abg. Kantak (Pole) von dieſer
miniſteriellen Antwort Namens ſeiner Fraction für befriedigt. Hierauf
wurde die Berathung des Geſetzentwurfes über die Landgüterordnung
für die Provinz Brandenburg fortgeſetzt und derſelbe in zweiter Leſung
nach den urſprünglichen Regierungsvorſchlägen genehmigt. Am
Diens=
tag trat das Haus in die erſte Leſung der Canalvorlage ein.
Der Entwurf des Geſetzes, betr. Abänderungen der kirchenpolitiſchen
Vorlage, welcher die Sanction des Königs erhalten hat und dem
preußi=
ſchen Abgeordnetenhauſe bereits zugegangen iſt, lautet:
Art. 1. Die Verpflichtung der geiſtlichen Oberen zur Benennung
des Candidaten für ein geiſtliches Amt, ſowie. das Einſpruchsrecht des
Staats werden aufgehoben: 1) für die Uebertragung von
Seelſorge=
ämtern, deren Inhaber unbedingt abberufen werden dürfen; 2) für
die Anordnung einer Stellvertretung oder einer Hülfeleiſtung in einem
geiſtlichen Amte.
Art. 2. Auf Verweſer (Adminiſtratoren, Proviſoren ꝛc.) eines
Pfarramts findet die Vorſchrift des Artikels 1 nicht Anwendung.
Art. 3. Die Zuſtändigkeit des königlichen Gerichtshofes für
kirchliche Angelegenheiten zur Entſcheidung auf Berufungen gigen die
ſEinſpruchserklärung der Staatsregierung bei 1. Uebertragung eines
geiſtlichen Amts (8 16 des Geſetzes vom 14. Mai 1873, Geſetzſamml.
S. 191), 2. Anſtellung als Lehrer oder zur Wahrnehmung der
Dis=
ciplin bei kirchlichen Anſtalten, welche der Vorbildung der Geiſtlichen
dienen, (8 12 des Geſetzes vom 11. Mai 1873), 3. Ausübung von
biſchöflichen Rechten oder Verrichtungen in erledigten katholiſchen
Bis=
thümern (5 3 des Geſetzes vom 20 Mai 1874, Geſetzſamml. S. 135)
wird oufgehoben.
Art. 4. An die Stelle des 8 16 im Geſetz vom 11. Mai 1873
(Geſetzſamml. S. 191) tritt nachfolgende Beſtimmung: Der Einſpruch
findet ſtatt, wenn dafür erachtet wird, daß der Anzuſtellende aus
einem Grunde, welcher dem bürgerlichen oder ſtaatsbürgerlichen
Ge=
biete angehört, für die Stelle nicht geeignet ſei, insbeſondere wenn
ſeine Vorbildung den Vorſchriften dieſes Geſetzes nicht entſpricht; die
Gründe für den Einſpruch ſind anzugeben. Gegen die Einſp.
uchs=
erklärung kann innerhalb dreißig Tagen bei dem Miniſter der
geiſt=
lichen Angelegenheiten Beſchwerde erhoben werden, bei deſſen
Entſchei=
dung es bewendet.
Art. b. Die Vorſchrift des Art. 5 im Geſetz vom 14. Juli 1880
Geſetzſamml. S. 285) wegen Straffreiheit der Vornahme geiſilicher
Amtshandlungen in erledigten oder ſolchen Pfarreien, deren Inhaber
an der Ausübung des Amtes verhindert iſt, kommt für alle geiſtlichen
Aemter und ohne Rückſicht darauf, ob das Amt beſetzt iſt oder nicht,
zur Anwendung.
Art. 6. Die den Beſtimmungen der Art. 1 bis 4 dieſes Geſetzes
entgegenſtehenden Vorſchriften der Geſetze vom 11. Mai 1873. vom
20. Mai 1874 und 21. Mai 1874 (Geſetzſamml. S. 139) werden
auf=
gehoben.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck hat in dem am Sonntag
ſtatt=
gehabten Miniſterrath den Vorſitz nicht geführt, da er abermals von
Unwohlſein befallen wurde. Augenblicklich hat ſich indeß das Befinden
des Reichskanzlers in erfreulicher Weiſe ttwas gebeſſert.
Oeſterreich=Ungarn. Nachdem die Wahlen zum galiziſchen und
tyroler Landtag vorüber ſind, richtet ſich in Oeſterreich das Intereſſe
auf die Neuwahlen zum böhmiſchen Landtag, welcher auf den 5. Juli
einberufen iſt. Die deutſchliberale Partei Böhmens iſt entſchloſſen, jeden
Fuß breit Land gegen die ezechiſchen und feudalen Angriffe zu
verthei=
digen und dieſer Entſchluß ſpricht ſich auch in dem Wahlaufruf des
deutſchen Wahlcomites aus. Derſelbe beſpricht die politiſche Situation
und fordert die Deutſchen Böhmens zur eifrigen und einmüthigen
Be=
theiligung an der Wahl auf, da in Böhmen nicht bloß politiſch=
wirth=
ſchaftliche Intereſſen, ſondern das nationale Daſein des Deutſchthums
auf dem Spiele ſtehe. In Folge einer ſchrifllichen Anregung des
Bauern=
führers Kirzepek wurde in dem Aufrufe auch eine Apoſtrophe an die
deutſchböhmiſche Bauernſchaft aufgenommen.
Frankreich. Nach Mittheilungen aus Paris wurde im
Miniſter=
rathe bereits am 4. Juni über einen eventuellen Feldzugsplan gegen
China berathen.
England. Das Unterhaus nahm ohne Abſtimmung die Bill gegen
Wahlumtriebe in zweiter Leſung an.
Dem „Standard' ging aus Changhai die Meldung zu, der
chine=
ſiſche Staatsſecretär Lihung=tſan habe erklärt, China ſei zum Kriege
ent=
ſchloſſen, falls Frankreich die Rechte China's auf Anam nicht anerkenne.
Rußland. Auf das glänzende Bild der Moskauer F. ſttage haben
die Unruhen zu Petersburg und noch mehr die Vorgänge in Roſtowo
(am Don) einen häßlichen Schatten geworfen. Was die letzteren
anbe=
langt, ſo entwickelten ſich dieſelben aus einem Streit zwiſchen einem
jüdiſchen Wirth und einem Arbeiter, bei welchem der Arbeiter erſchlagen
wurde, zu einer Judenhetze im großen Stile. Militär und Polizei waren
zu ſchwach, um den wüthenden Maſſen entgegenzutreten, und als die
militäriſchen Verſtärkungen anlangten, waren ſchon 15 Perſonen getödtet,
eine große Anzahl verwundet und gegen 150 jüdiſche Wohnungen
zer=
ſtört. Es wurden in Folge dieſer Vorgänge 30 Verhaftungen
vorge=
nommen.
349
45)
296
In Moskau fand anläßlich ber 200jährigen Jubelſeier der
Errich=
tung de= Preobraſchenskr'ſchen und des Semenow'ſchen Leibgarde=
Aegi=
ments eine große militäriſche Feſtlichkeit ſtatt.
Cghpten. Die Frage der Erbauung eines zweiten Suezkanals geht
ihrer friedlichen Löſung entgegen. In der am 4. Juni zu Paris
ſtatt=
gefundenen Generalverſammlung der Actionäre der Suezkanal=Geſellſchaft
machte der Verwaltungsrath die Mittheilung, daß die Unterhandlungen
der Geſellſchaft mit der engliſchen Regierung bezüglich der Erbauung
eines zweiten Kanals im beſten Zuge ſeien und einen günſtigen Abſchluß
verſprächen. Es ſcheint alſo Herrn von Leſſeps gelungen zu ſein, die in
dieſer Angelegenheit drohende engliſche Concurrenz aus dem Felde zu
ſchlagen. Im Uebrigen gelangt die hübſche Dividende von 56 Fres. pro
Actie (500 Fres.) an die Actionäre zur Vertheilung.
Aus Eiaxt un3 Llh,
EUrmſadi. 7. Juni.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſten v. Seebeck, den Pr.=Lieutenan: der Laidwehr Zeisberg. die
Se=
condelieutenants der Reſerve vom 1. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 115:
Römheld, Sänger, Weinsheimer, Diefenbach, Offenbächer, Momberger,
den Secondelieutenant Scholl vom 31. Feld Artiller ie=Regiment aus Metz,
den Pfarrer Hof und den Lehrer Bock aus Babenhauſen; zum Vortrag
den Staatsminiſter Frhra. v. Starck, den Miniſterialpräſidenten
Schleier=
macher, den Hofjägermeiſter v. Werner.
- Zur Feier des Höchſten Geburtsfeſtes Ihrer Königl. Hoheit der
Prinzeſſin Alix fand eeſtern Nachmittag in Seeheim Großh.
Familien=
tafel ſtatt, an welcher Iyre Königl. Hoh. die Frau Piinzeſſin Carl,
Se. Großh. Hoh. der Prinz Wilhelm, ſowie J. J. D. D. die Prinzelſin
und die Prinzen von Battenberg Theil nahmen.
O Bei der in geſtriger Sitzung zweiter Kammer fortgeſetzten
Berathurg des Einkommenſteuergeſ ges wurde der von Böhm geſtellte
Antrag auch in das neue Geſetz die dermalen geltende Beſtimmung
auf=
zunehmen, daß der Steuerpflichtige das Recht haben ſoll, der
Einſchätzungs=
commiſſion durch aus ihrer Mitte zu wählende Vertrauensmänner den
Nachweis von der angeblichen Ueberbürdung durch eine erfolgte
Ab=
ſchätzung zu liefern, nach längerer Debatte angenommen. — Die weiteren
Beſtimmungen der Vorlage, wonach Steuerhinterziehungen mit dem
8fachen Betrag der hinterzogenen Jahresſteuer geahndet werden ſollen,
ſowie daß die in den letzten 5 Jahren hinterzogene Steuer nachzuzahlen
iſt, ſelbſt von den Erben, fanden keine Beanſandung. - Hierauf trat
man in die Berathung über die Veranlagung der Einkommenſteuer
zweiter Abtheilung ein. Die Vorlage will Einkommen unter 300 M.
ſteuerfrei laſſen. Frank beantragt, die Steuer für Einkommen unter
600 M. nicht zu erheben, für ſolche unter 900 M. für verheirathete
Steuerpflichtige auf die Hälſte zu ermäßigen. Schröder und Genoſſen
brachten einen Antrag ein, wonach Einkommen unter 400 M. 10 Mark
Steuerkapital, ein ſolches von weniger als 500 M. 20 M., das unter
600 M. aber 30 M. Steuerkapital haben ſoll.
Ein weiterer von Schaum eingebrachter Antrag verlangte
Unter=
ſcheidung zwiſchen fundirtem und nichtfundirtem Einkommen, Verdienſt
aus Taglohn, Gehalt mit oder ohne Penſionsberechtigung ꝛc.
Waſſer=
burg beantragte im Intereſſe der Sicherung des Wahlrechis auf
Ein=
kommen unter 300 M. mit 10 M. Steuercapital zu belaſten, die Steuern
aber nicht zu erheben. Die ztemlich lebhafte Debatte drehte ſich in erſter
Linie um den Frank'ſchen Antrag, bezüglich deſſen die Regierung
nach=
wies, daß ſeine Annahme einen Ausfall von 3879,000 M. Steuercapital
oder jährlich annähernd 700,000 M. Steuern im Gefolge haben würde,
worauf dieſer Antrag ſchließlich mit allen gegen 6 Stimmen abgelehnt
wurde, dagegen der vom Ausſchuß acceptirte Antrag Schröder=Oſann
einſtimmige Annahme fand. Alle weiteren Anträge fanden keine
Mehr=
heit. — Heute wird die Berathung fortgeſetzt.
- Zur Vollendung der Arbeiten zur Beſeitigung der aus
Erd=
rutſchungen bei Dienheim erwachſenden Gefahren wird von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz an die Stände des
Großherzog=
thums das Anſuchen gerichtet, aus dem Ueberſchuſſe der laufenden
Finanz=
periode den weiteren Betrag von 9000 M. zu bewilligen.
(Militärdienſtnachricht.) Gerlach, Oberſt z. D.
zu=
letzt Commandeur des 3. Heſſ. Inf. Regis. Nr. 83, anſtatt der ihm bei
ſeinem Ausſcheiden bewilligten Regiments=Uniform, die Erlaubniß zum
Tragen der Uniform des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Rgts. Nr. 115 ertheilt.
Auch in d. Bl. iſt auf Grund öffentlicher Mittheilungen die
Nach=
richt übergegangen, daß gelegentlich eines Vorfalles in Mainz das
Bun=
desamt fur Heimathweſen dahin entſchieden habe, daß eine verheirathete
Frau nie einen ſelbſtſtändigen Unterſtützungswohnſitz erwerben könne,
derſelbe falle immer mit dem des Mannes zuſammen. In dieſer
Aus=
dehnung iſt der erwähnte Satz nicht richtig und lann unmöglich vom
Bundesamt ein ſolches Erkenntniß erlaſſen worden ſein. Allerdings theilt
für gewöhnlich, wie dies ja auch in der Natur der Sache liegt, die
Ehe=
frau den Unterſtützungswohnſitz des Mannes. In 8 17 des U. W. G.
ſind indeſſen die Fälle genau aufgezählt, in welchen die Ehefrau
ſelbſt=
ſtändig ſowohl in Bezug auf den Erwerb, wie Verluſt des
Unterſtlltzungs=
wohnſitzes iſt, z. B. wenn der Ehemann die Frau böslich verlaſſen hat,
wenn er ſich in Haft befindet, und dal m.
0 Der Gartenbauverein beſchloß geſtern, eine Petition an
die Realerung zu richten. worin die Beſteueruna der Kaben in
109
Antrag gebracht, auch beſtimmt werden ſoll, daß Kutzen, welche im Felb
oder umſchloſſenen Gärten beiroffen werden, als Raubzeug behandelt
werden dürfen.
1 Gießt kein Petroleum ins Feuer. Dies iſt ein Mahnruf,
welcher gewiß tauſendfach die Runde durch alle Zeitungen Deuiſchlands
macht und immer wieder muß man hie und da die traurigſten
Unglücks=
fälle vernehmen, welche durch ſolch ſträflichen Leichtſinn herbeigeführt
werden. Auch in unſerer Stadt gehören derartige Fälle gerade nicht zu
den Seltenheiten und mit wenigen Ausnahmen büßten ſämmtlich davon
Betroffene ihr Leben ein. So verbrannte ſich vorgeſtern Abend die 17jährige
Schweſter des Kaufmanns Hirſch in der Rheinſtraße auf jämmerliche
Weiſe. indem ſich dieſelbe zum Feueranmachen ebenfalls der
Petroleum=
kanne bediente. Ins Hoſpital verbracht, gab dieſelbe denn auch unter
qualvollſten Leiden geſtern Nacht 1 Uhr ihren Geiſt auf.
Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, ſieht der Mozart=
Verein für dieſes Jahr von der Abhaltung der üblichen Vereinspartie
ab und beabſichtigt, als Erſatz dafür, Anfangs nächſten Monats unter
Mitwi=kung der Adam'ſchen Kapelle im Caalbau ein großes
Sommer=
feſt mit Beleuchtung und Illumination des Gartens, ſowie Tanz im
großen Saale für ſeine Mitglieder zu veranſtalten.
Mainz. Bei dem am Sonntag ſtattgehabten Brand der
Holz=
hofcaſerne iſt der Vorrath einer Montirungskammer vollſtändig, der
einer anderen zum Theil zu Grunde gegangen. Unter den verbrannten
Gegenſtänden befinden ſich u. A. circa 400 Paar neue Kanonenſtiefel.
Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt; eine ſtrenge
Unterſuchung iſt bereits eingeleitet. Die Soldaten der Kaſerne ſind in
verſchiedenen anderen Militärgebäuden der Stadt untergebracht worden.
— Das gegen M. Löb aus Worms ſeiner Zeit wegen gewerbsmäßigen
Wuchers vom hieſigen Landgericht ergangene Urtheil vom Reichsgericht
iſt nicht in Bezug auf ſeinen materiellen Inhalt, ſondern nur wegen
eines bereits bei der Verweiſung an das hieſige Landgericht unterlaufenen
Formſehlers aufgehoben worden.
Alzey. Von den Bürgermeiſter=Candidaten ſind folgende Herren
von den Stadtverordneten zur engeren Wahl beſtimmt: 1) Kuhlmann
aus Neuſtadt a. d. H. 2) Wilh. Ließen, Hanau a. M. und 3) Dr.
Carl Meiſel, Darmſtadt.
Coblenz. In dieſem Jahre ſoll zum erſten Male hier eine
Feſtungs=Kriegsübung ſtattfinden, welche in applicatoriſcher
Manier den Gang der Belagerung einer Feſtung. wie ſich eine ſolche im
Angriff und in der Vertheidigung abſpielt, zur Tarſtellung bringen ſoll.
Die Uebung beginnt am 1. October; ihre Dauer iſt auf 14 Tage
feſt=
geſetzt. Eine größere Zahl von Ofizieren aller beim Feſtungskriege
be=
theiligten Waffen wird an denſelben theilnehmen.
- Schiffsnachrichten. mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampferz. Main', Cavitän Heimbruch. vom Nordd. Loyd, welcher
am 23. Mai von Bremen abging, iſt am 4. Juni in New=York
ange=
kommen.
Literariſches.
In Nr. 21 der Beilage zur Gartenlaube hebt die Redaction
mit Recht heivor, daß auf dem literariſchen Markte nicht immer das
neu für das Publicum ſei, was eben die Preſſe verlaſſen, und daß viel
gutes Aeltere oft von minder gutem Neueſtem verdrängt werde. Die
ehrliche Kritik müſſe deshalb auf der Wacht ſtehen und das Gute, auch
wenn es ſchon Jahre lang unbeachtet im Buchladen liege, im richtigen
Lichte vor Augen führen und dem leſenden Publikum ans Herz legen.
Nachdem die Redaction nunmehr eine Reihe werthvoller Schriften
ein=
gehend beſprochen, führt dieſelbe auch ſolche an, die empfehlenswerth
ſeien und künftiger Beſprechung vorbehalten blieben. Unter dieſen
Novi=
täten nun finden wir auch K. Schäfer's „Heideroſen”, 2. Aufl.,
Darmſtadt, liter=artiſt. Anſtalt. Sämmtliche hieſige Blätter haben zwar
ſchon Proben der Schäfer'ſchen Muſe gebracht und dadurch dem Dichter
zahlreiche Verehrer gewonnen; wenige Leſer aber dürften eine Ahnung von
den Schwierigkeiten und Hemmniſſen haben, welche ſich heutzutage, in
einer nüchternen, proſaiſchen und der Poeſie ungünſtigen Zeit, einem
auf=
ſtrebenden poetiſchen Talente entgegenſtellen und, wie viel Andere, mußte
auch Herr Schäfer die ſeinen poetiſchen Schöpfungen zu Theil gewordene
Anerkennung ſich Zoll für Zoll erringen. Die Empfehlung, welche ihm
die Gartenlaube zu Theil werden ließ, erſcheint uns eine wohlverdiente
und hoffen wir, daß der Verſaſſer der „Heideroſen' ſeine Verehrer noch
recht oft mit willkommenen Liedergaben erfreuen möge.
p. Ge.
Volizeibericht vom 6. Juni.
Ein 18jähriges Mädchen, welches im Geſchäfte ihres Bruders in
der Rheinſtraße bisher thätig war, hat ſich geſtern Abend zwiſchen 6 und
7 Uhr in die Küche begeben, um den Ofen zu heizen. Dieſelbe hat
ver=
muthlich Petroleum in das Feuer gegoſſen, wodurch die Kleider des
Mädchens in Folge der aus dem Herd geſchlagenen Flamme in Brand
gerathen ſind, wodurch dasſelbe ſolche Brandwunden davon getragen hat,
daß es verfloſſene Nacht im Hoſpital verſtorben iſt.
Tages=Kalender.
Samstag 9. Juni: Verein. Sommer=Caſino im Saalbau.
Sonntag 10. Juni: Waldpartie des Oeconomen=Vereins.
Camstaa 23. Juni: Gartenfeſt des Handelsvereins (Saalbau).
Herzu eine Beilage, „Abonnements=Einladung auf das Frantfurter Journal betr."
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.