148.
Jahrgang.
4
LEoUAO"
1
CCSTIUO
146.
Jahrgang.
Gnnerenthpns
Nrdtiphulich 1 Mak 50 Pf. wdl.
1Styelohn. Auzwürnz werden von
Aa Poſimtrn Beſtellungen ent=
Seyminua m 1 Mark 50 Pf.
w Oundl hc Poſtaufſchlag.
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
zhekſlllitp, onrerhltelſgovthil.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr Nr. 23.
nBeſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärt
von allen Annoncen=Erpeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 48.
Donnerstag den S. März.
1883.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſung ſtädtiſcher Obligationen.
In Vollziehung des Schuldentlgungsplanes der Stadt Darmſtadt ſind nachſtehende ſtädtiſche Obligationen auf den Iuhaber
burch Verlooſung zur Rückzahlung beſtimmt worden:
I. Rückzahlbar am 1. Juli 1883
Die 3½ procentigen Obligationen:
Lit. A. Nr. 149, 177,. 283, 290, 341 1000 fl. 1714 Ml. 29 Pfa.)
„ B. „ 59, 139, 148. 157, 158, 166, 226, 246, 360 500 fl. (857 Ml. 14 Pfa.)
10, 15, 17. 104, 213, 236, 242, 257, 294, 319, 351, 415, 485, 502 200 fl. (342 Mt. 86 Pa.)
„ C.
Die 3¼ procentigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. B. Nr. 19, 96, 147, 159, 163. 217. 223. 258. 263, 286. 311 322, 326, 370, 103, 497 428 Ml. 57 Pig.
II. Rückzahlbar am 1. October 1883.
Die Aprocentigen Obligationen:
Lit. E. Nr. N7. 115. 118. 135. 170. 193, 206, 254 500 fl. 1857 Ml. 14 Pfo)
„ F. „ 326, 328, 372, 396, 397 200 fl. (342 Ml. 86 Pfa.)
Die 4procentigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. A Nr. 652, 756, 1158, 1164, 1178. 1201, 1231 200 Ml.
Die Rückzahlung erfolgt bei unſerer Stadtkaſſe und unſerer Gaswerkskaſſe dahier, für die Gaswerks=Obligationen Lit. A.
Außerdem bei dem Bankhauſe Ferdinand Sander zu Darmſtadt und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Obligationen hört mit den oben angegebenen Verfallterminen auf.
Darmſtadt, am 21. November 1882.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(223-
„
lie=
Holzverſteigerung.
Montag den 12. d. M., Vormittags
10 Uhr,
werden im Kyritz'ſchen Hauſe, Kirchſtr. 22,
machverzeichnete Holzſortimente aus der
ſtädt. Tanne verſteigert:
1 Kiefernſtamm von 1.26 Ebm.
5 Lärchenſtämmchen von 118 Chm.,
85 Kiefern= und Lürchen=Derbſtangen
von 9.42 Cbm. und
10420 Stück Kiefernwellen,
Die Lürchenſtämmchen und Derbſtangen
Hlagern im Diſtrict Brunnenthel an der
Kreuzung der Mainzer Straße und
Ried=
bahn.
Darmſtadt, den 6. März 1883.
Großherzegliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
B. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (2231
Bekanntmachung.
Auf dem Artillerie=Schießplatze bei
Darmſtadt ſoll der Umbau von drei
Kochheerden in den zum
Württembergi=
ſchen Lager gehörizen Küchen, veranſchlagt
zu 3000 Mark, in öffentlicher
Cubmiſ=
ſion an einen Generalunternehmer vergeben
werden.
Poſtmäßig verſchleſſene und portofreie
Offerten ſind bis zu dem auf
Mittwoch den 14. März d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
im Wachigebäude Nr. 51 am Weſtende des
Lagers angeſetzten Termin, woſelbſt auch
die Bedingungen, Koſtenanſchläge ꝛc.
aus=
liegen, einzureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 1. März 1883. (2031
Großherzogliche Garniſonverwaltung.
Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwallung ſoll
die Lieferung von
1 Cr. 50 Pfd. Stearinkerzen.
11 „ weißer Kernſeife,
66 „ eryflalliſirter Soda
in öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Poſtmäßig verſchloſſene und portofreie
Offerten ſind bis zu dem auf
Mittwoch den 14. März d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
im Wachtgebäude Nr. 51 am Weſtende des
Lagers angeſetzten Termin, woſelbſt auch
die Bedingungen ausliegen, ein zureichen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
[2034
den 1. Mürz 1883.
Großherzogliche Garniſonverwaltung
145
528
Holzverſteigerung.
Montag den 12. März l. J3.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe aus dem
Di=
ſtrict Dachsberg folgende Holzſortimente
verfleigert und zwar:
2 Rm. Eichenſcheiter,
207 „ Buchenknüppel,
35 „ Eichenknüppel,
8 „ Kiefernknüppel,
3030 Buchenreiſer,
180 Eichenreiſer,
320 ſiefernreiſer,
32 Rm. Buchenſtöcke,
4 „ Eichenſtoͤcke und
Nachmittags um 2½ Uhr
an Ort und Stelle:
10 Stück Eichenſtämme, 0.99 Chm.,
50 Lärchenſtämme von 12-20 Emt.
Durchm. und 7—20 Meter
Lünge, ſowie
10 Stück Eichenderbſtangen.
Zuſammenkunft iſt Eingang des Waldes
des Kirchenwegs.
Foſtwart Lehr ertheilt auf Verlangen
nähere Auskunft.
Beſſ ngen, den 3 März 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2159
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag de: 9. d. M., Vormittags
10 Uhr anfangend,
verfleigert der Unterzeichnete im Ritſert'ſchen
Saale „ zum Schützenhofu hier nachſtehende
Pfänder gegen Baarzahlung:
1 goldenen Ring, verſchiedene Herren=
und Damenkleider, Bettzeug. geringe
Quantitäten Specereiwaaren, einige
Bücher, 1 Pianino, 1 goldene
Her=
ren= und do. Damenuhr mit Ketten,
4 Sophas und 6 gepolſterte Stühle,
verſchiedene Wirthsgegenſlände,
Klei=
der= und Küchenſchränke und diverſes
Hausgeräth, 1 Pferd, 3 Kühe, ein
Wagen, 1 Hahn und 5 Hühner,
2 Gebund Flacheiſen, 1 Sattler=
Nähmaſchine.
Darmſtadt, den 7. März 1883.
Engel,
Gerichlsvollzieher in Darmſtadt. C232
Taglich ſilſo gemoltene Kuhmllch,
Süßen Rahm,
Schlag=Rahm,
Sauern Rahm.
Täglich friſche, ſüße Nahm=Butter,
ſowie friſche Laudeier, feinſtes
Wiener Blumenmehl Nr. 1 u. 2,
Macaroni=Gemüſe und Suppen=
Rudeln, Hülſenfrüchten und
Dörrobſt aller Gattungen empfiehlt
L. Helsheimer
Eliſabethenſtraße 17.
R48
Verſteigerung
von Wagen und Geſchirren.
Dienstag den 13. März 1883 Vormittags 10 Uhr,
werden „Darmſtraße Nr. 67 nachbenannte Gegenſtände, als:
1 Break mit Sommerverdeck, 1 noch neuer Patentwagen, 1
zwei=
ſpänniger und 1 einſpänniger Wagen, 2 Schnappkarren, 1
Hafer=
ſchrotmaſchine, 1 Häckſelbank, 1 Stoßtrog, 1 Haferkaſten, 2
Pferde=
geſchirre, 1 Chaiſengeſchier und ſonſtige Stücke
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
G. Adler jr., Amtsgerichts=Texator.
Meine anerkannt vorzüglichen und preiswürdigen
VOIme
bringe ich zu den bevorſtehenden Feſertagen in
empfehlende Erinnerung.
Hochachtungsvoll
vCoro Schmitt.
früher C. A. Stengel.
12234
Darmſtadt, im März 1883.
Wichtig für jede Familie.
Der E. Klettsche Kräuter-Magenbitter iſt ein vorzügliches,
ſo=
fort wirkendes, unübertroffenes Hausmittel bei Verdauungsbeſchwerden,
Appetit=
mangel, Durchfall, Hämorrhoiden, Blähungs= und Harnbeſchwerden, ſowi=
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Biblio=
raptes=Einlagen, Falzmappen, Copirpreſſen, von Soennecken und Anderen,
Pult= und Notizkalender ꝛc. ꝛc., ſtets auf Lager.
Hauit Reuley.
4 iermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen die ſeithen
M4.
von meiner Mutter C. Eisserich Wwe. betriebene Bäckerei käuf
H
lich übernommen habe, und bitte das derſelben geſchenkte Verſ
trauen auch mir bewahren zu wollen.
Darmſtadt, 1. März 1883.
H
Amton
Ggerfch,
213
Bäckermeiſter.
529
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Selters (Nassau),
Gelner (Grosskarben) und Andere.
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Pastillen.
Emser Pastillen,
Wichy Pastillen,
Wiliner Pastillen,
Krankenheiler Pastillen.
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iſt die ſchoͤnſte Zierde des
Jüng=
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gewordene
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Brillanten, Kunſt= und
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100,000 Hark,
25,000 „2
20,000 „3
15,000 „
12,000 „3
10.000
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2000, 1500, 1000, 600, 500, 400,
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(1752
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gordeauz Phaumen
per ½ Kilo 90 Pfg.
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Zwetschen,
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Deutsche Brünellen,
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Halienische Birnen eto.
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uind 3. Stock, jeder 5 Zimmer enthaltend.
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mit 3 Zimmern und Waſſerleitung.
2245) Hochſtraße 6 eine Parterre=
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der Artilleriekaſerne, im 1. Stock 3 große
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Ebendaſelbſt ein Laden zum Betriebe
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Stiege links.
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Amts=
gericht, ein gut möblirtes Himmer nach der
Straße, ſofort zu vermiethen. Näheres bei
Herrn Trier, Wilhelminenſtraße 25.
2183) Stiftſtraße Nr. 63 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2184) Magdalenenſtr. 9, Vorderh.,
1 Stiege hoch, ein möblirtes Stübchen.
2246) Kranichſteinerſtraße 25 ein
Zimmer (ſchöne Ausſicht) mit Cabinet, mit
oder ohne Möbeln, ſofort zu beziehen.
2247) Marienplatz 7, 2. St, Zimmer
mit Cabinet, möblirt, für 18 Mark.
2248) Schulſtraße 12 ein feinmöbl.
Wohn= und Schlafzimmer ſofort zu verm.
2249) Schulſtr. 11 ein möbl. Zimmer
im 1. Stock, nach der Straße gehend.
2250) Schuſterg. 17. ein freuudl.
Zim=
mer (2. Stock) an einen ſoliden Herrn.
2251) Heidelbergerſtr. 15 möhlirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen:
2252) Caſinoſtraße 28 3. Stock, ein
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.
2003) Marktpaſſage 2 dritter Stos
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen,
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P2
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cautionsfühiger
WirIh
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ſigen Brauerei baldigſt geſucht.
WoL ſagt die Exped.
eeoeeeooeooooeoooooooooons,
⁄.
5.
v. Si
mburch.
Feha nen
Fd.Aae
K48
531
Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 9. März. Abends 8 Uhr. 15 Verſammlung der
Mit=
glieder im Local der Reſtauration Bockshaut. Tagesordnung: 5) Bericht über
das Reſultat der Berathung betr. die Submiſſionsfrage in der vorigen, mit den
Mitgliedern des Handelsvereins gemeinſchaftlich abgehaltenen Verſammlung. 2)
Be=
ſprechurg verſchiedener Neuhetten aus der techniſchen Muſterſammlung des
andesgewerbvereins. 3) Fragenbeantwortungen. 4) Beſtimmung über die
Vereins=Ausflüge im nächſten Sommer und 5) Neuwahl der Commiſſion zur
Vorbereitung der Beſprechung localer Angelegenheiten.
Darmſtadt, den 6. März 1883.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins.
Buſch.
12255
Anaveh-EEtIILAIdJoarsnauseh.
[1421
Austttus Hofeanm.
Eröffnung des Sommerſemeſters am 12. April. Die Abgaigszeugniſſe der
Schule berechtigen zum einjährigen Militärdienſt. Proſpecte durch die Direction.
Für Capitalisten.
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richten an M. A. Herdwegſtraße Nr. 56
Beſſungen.
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Erſcheint täglich 3 mal:
Morgens 3 Dhr, Vochmittags 4 Uhr,
Abendu 8 Dur.
Raſcheſte und zuverſäſſige Nachrichten.
Reiohhallige Handelszeitung.
Tügliches Unterhaltungsblatt
„Didashinhia.”
Abonnement bei der Poſt per Quartal M. 6. 25 oder bei unſerer
Agentur in Darmstadt, L. Vogelsberger, Hügelſtraße.
Am erſten April beginnt in der „Didaskaliar ein neuer Roman:
„Der Schandſteck' von Luduis tuzengruber.
Dieſes bedeutende Werk des preisgekrönten Dramatikers ſteht weit über
den Schablonen=Romanen, wie ſie zumeiſt geſchrieben werden und iſt ebenſo durch
ſeinen ſpecialen Gehalt, wie durch die dichteriſche Ausgeſtaltung und die
ſpan=
nende Erzählung geeignet weitgehendſtes Intereſſe zu erregen.
Neu eintretenden Abonnenten werden die bis Schluß des Quartals
er=
ſcheinenden Blätter, ſowie der Verlooſungs=Kalender pro 1383 gegen
Ein=
ſendung der Poſt=Abonnementsquittung von hier aus gratis nachgeliefert.
Frankfurt a. M., im März 1883.
Adminiſlration des Frankfurter Journaſs
und
Frankfurter Preſſe mit Handelszeilung.
(2256
gé=
Verein
ETonsmh, =armstadt.
Sonntag den 11. d. Mts.:
Ausflug nach Eberstadt,
Darmstädter Hok,,
wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder ſowie Theilnehmer unſeres
II. Stiftungsfeſtes hiermit freundlichſt einladen. Der Vorstand.
12257
RE. Zuſammenkunft 2 Uhr auf dem Marienylatz.
ſFugl. und franzöſ. Grammatik= und Och ſuche für 1. April einen erfahrenen
(2216
C Converſationsſtunden; monatlich 2) Gehülfen.
Massot, Rechtsanwalt.
2 Mk. Caſinoſtraße 28. 3. St. (2258
146
[ ← ][ ][ → ]532
W
durch Frau Frank, Caſinoſtraße 2: ein
fein. Hansmädchen mit vorzügl. Zeugn.,
eine Kindergärtnerin und eine perfecte
Köchin, letztere per ſofort. (2259
2260) Kräſtige Dienſtmädchen ſowie
bürgerl. Köchinnen u. Hausm. mit beſten
Zeugn. ſuchen Stelle. Perfecte Köchinnen
können gute Stellen erhalten.
Frau Reßling, Louiſenſtraße 30.
2261) Anſtändige Mädchen, die
meh=
rere Jahre in guten Häuſern gedient, ſuchen
Stelle als Hausmädchen oder zur Stütze
der Hausfrau, auch zu größeren Kindern.
Die beſten Zengniſſe liegen vor. Näheres:
bei Frau M. Wörner, Berdingerin,
Rheinſtraße 41.
2262) Eine tüchtige Köchiu nach aus.
wärts geſucht. Näheres bei
Frau M. Wörner, Verdingerin,
Rheinſtraße 41.
2176) Einen Lehrling ſucht
Adolf Thienemann, Mühlſtraße 39,
Gürtler und Metallgießer.
Cunge Müdchen event. Kinder finden
2) bei einer Dame gute Penſion. Auf
Wunſch Sprach= und Muſikunterricht im
Hauſe. Zu erfragen Beſſunger Carlsſtr.
Nr. 51.
[212]
N6. 48
1974) Geſucht auf Oſtern gegen guten
Lohn ein braves Mädchen, welches
bür=
gerlich kochen kann und die Hausarbeit
verſteht. Näheres bei der Exped. d. Bl.
75
Verkanterin
per Mitte Aprll für ein hieſiges
Manu=
facturwaarengeſchäft geſucht. Offert. unter
(1976
A. L. an die Exped. d. Bl.
Dür ein Hotel eraten Ranges
2F wird eine geſetzte Perſon als
Kaushälerin
neben die Hausfrau geſucht. Dieſelbe muß
die Küche, ſowie Unterhalten der Wäſche
gründlich verſtehen. Eintritt ſofort.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen und
Photographie ſind an die Exp.- ion unter
2263
Ehiffre W. F. zu richten.
Lehrling
für Manufacturbrauche per April
ge=
ſucht. Koft und Logis frei. — Näheres
Ludwigſtraße 5 bei
12264
H. Oppenheimer.
ſin geſitteter, mit guten Schulzeugniſſen
= verſehener junger Mann findet zu
Oſtern Lehrlingsstelle auf dem
Comptoir der Maſchinenfabrik von
Vonuleth & Ellenberger,
Landwehrweg 75. (1979
Tüchtige
12265
Eisendecher und Haschinen
schlossor
auf dauernde Accordarbeit geſucht.
OE12917 Gebr. Schultz, Mainz.
p.e.
cm Montag Abend um halb 10 Uhr
Ih6 wurde vom Mathildenplatz bis in
24 die Frankfurterſtraße ein
dunkel=
branner Peluchekragen mit ſilb.
Verſchluß verloren. Der redl. Finder wird
gebeten, denſelben Frantfurterſtr. 42 gezen
Belohnung abzugeben.
12206
p e.
Israelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 10. März: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr — Sabbathausgang um 6 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 10. März: Vorabend 5 Uhr 20 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 11. März an: Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
HausVorkaul
8
mit 1111⬜ Mt. Gartenumgebung, worin
vor einigen Jahren eine sehr gute
ren-
table Wirthschaft betrieben wurde.
Sei=
ner guten Lage nach, ganz in d. Nähe
einer Bahnstation, eignet es sich gut
zum Betriebe einer Wirthschaft,
Inven-
tar kann unter günstigen Bedingungen
mit erkauft werden. Das Anwesen eig.
net sich auch zu jedem anderen Betrieb,
Näheres durch C. Aiegenhein,
Arheilgerstrasse 25.
Awei feine neue Bellen
zu verkaufen Kirchſtraße 8.
(2268
Hin braver Schüler kann gute Peuſion
V erhalten Kapellplatz 64.
[1346
Sposialarzt Dr. uod. Keyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
2.
Großherzogliches Hoftheater.
Jonne3tag den 8. März.
12. Vorſtellag in der 7. Abonnements=Abtheilung:
Carmien.
Große Oper in 4 Acten von Georges Bizet.
Perſonen:
Carmen.
Fräulein Finkelſtein.
Don Joſe, Sergeant
Herr Bär.
Escamillo, Stierfechter. Herr Grienauer.
Zuniga, Lieutenant.
Herr Eilers.
Moraies, Sergeant
Herr Bögel.
Micaslaein Bauernmädchen präulein Czerwenka.
Lillas Paſtia, Inhaber einer
Schenke
Herr Franke.
Herr Reichhardt.
dancairo, Schmuggler, Herr Hofmüller.
Remendado,
Frasguita, ) Zigeuner=
Fräulein Simony.
mädchen
Mercedes,
Fräulein Schütky.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr
Freitag den 9. März.
Zum erſten Male wiederholt.
Sebaſtian.
Trauerſpiel in 5 Acten von Otto Roquette.
Sonntag den 11. März:
Don Juan.
Oper in 4 Acten von Mozart.
Mit den Recitativen des Componiſten.
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Mütheilung hiermit die traurige
Nachricht, daß unſere vielgeliebte Gattin, Mutter, Tochter,
Schweſter und Schwägerin
Chriotlane Fey,
geb. Stumpk,
nach langem Leiden Dienstag Vormittag 11 Uhr ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. März 1803.
Die Berdigung findet Donnerstag Nachmittag 4 Uhr ſtatt.
Polttiſche Reberſicht.
é Armuayi. 8 März.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer hat den Prinzen von
Wales zum preußiſchen Generalfeldmarſchall ernannt und demſelben die
Inſignien ſeines Ranges ſelbſt überreicht.
Wie die „National=Zeitunau mittheilt, ſoll die Ernennung des
General v. Blumenthal zum Nachfolger von Kameke's bereits erfolgt
ſein. Von anderer Seite wird General von Albedyll als zukünftiger
Kriegsminiſter bezeichnet; am meiſten Glauben findet jedoch die Angabe,
daß General Bronſart v. Schellendorf Nachfolger v. Kameke's wird, um
ſo mehr als derſelbe geſtern (Mittwoch) zum Kaiſer befohlen war. Der
Austriſt des General Verdier tu Vernois, Director des allg.
Krieasdepar=
tements, aus dem Kriegsminiſterium wird ebenfalls als bevorſtehend
be=
zeichnet. Dem ſcheidenden General v. Kameke, der ſich im Alter von
66 Jahren befindtt, läßt ſich hinſichtlich ſeiner militäriſchen und
miniſte=
riellen Laufbahn nur Rühmliches nachſagen. Lange Jahre diente v.
Ka=
meke mit Auszeichnung in dem preußiſchen Ingenieurcorps und wurde
als bejähigter Militär auch als Militär=Attachs nach Wien geſandt und
ſpäter zum Abtheilungschef im Kriegsminiſterium ernannt. Im Kriege
von 1866 zeichnete ſich v. Kameke als Generalſtabschef des zweiten
Armeecorps aus und im Kriege 1870-71 commandirte er unter den
franzöſiſche Uebermacht in der Schlacht bei Spichern und leitete ſpäter
die Belagerungsarbeiten vor Paris. Im Jahre 1873 wurde General
v. Kameke der Nachfolger des Kriegsminiſters v. Roon, nachdem er
vor=
her deſſen bewährter Gehülfe in der Leitung der Militärgeſchäfte geweſen
war. In dieſem hohen Amte hat ſich Herr v. Kameke ſowohl als
Orga=
niſator als auch als ſehr ſparſamer und weitſehender Verwaltungsbeamter
bewährt; auch hat er, ſoweit ſeine Thätigkeit mit der Politik in
Berüh=
rung kam, es immer verſtanden mit dem Reichstage und dem
preußi=
ſchen Landtage auf gutem Fuße zu ſtehen, ſo daß dem ſcheidenden Miniſter
die politiſchen wie militäriſchen Kreiſe Preußens und Deutſchlands wohl
ein gutes Andenken bewahren und ihm einen in jeder Hinſicht
eben=
bürdigen Nachfolger wünſchen werden.
Tas preußiſche Abgeordnetenhaus hat am Montag die zweite Leſung
des Etats definitio zu Ende geführt. Zunächſt wurde der Nachtragsetat
in zweiter Berathung ohne weſentliche Debatte erledigt, ebenſo der Etat
der allgemeinen Finänz=Verwaltung. Eine ſehr eingehende Debatte
ent=
wickelte ſich wiederum, als die rückſtändigen Titel des Cultusminiſteriums,
betreffend die ſachlichen Schulaufſichtskoſten und die Zuſchüſſe für die
Emeriten zur Discuſſion gelangten. Der fortſchrittliche Abgeordnete
Knörcke hatte beantragt die Mehrforderung für die Schulinſpectoren im
Betrage von 100,000 Mark als Zuſchuß für die Emeritengehälter zu
verwenden. Finanzminiſter Scholz beſtritt das Recht des Hauſes, einen
Poſten auf den andern zu überträgen; die Priorität des Bedürfniſſes
gebühre der Schulaufſicht und nicht den Emeriten. Die Abgeordneten
B. Bennigſen und Rickert nahmen bezüglich des Budgets des Hauſes eine
von dieſen Ausführungen abweichende Stellung ein; von Seiten des
Centrums befürworteten die Abag. Windthorſt und Reichensperger (Köln)
die Ablehnung des Antrages Knö=cke. Schließlich nahm das Haus nach
dem Vorſchlag des Abg. v. Bennigſen die Mehrforderung für die Schul=
Inſpectoren unter der Vorausſetzung an, daß die Regierung in der
nächſten Seſſion einen Geſetzentwurf über die Penſiontrung der
Elementar=
lehrer einbringen werde, womit ſich der Antrag Knörcke erledigt.
In letzter Zeit tauchen Gerüchte über erneute Unterhandlungen
zwiſchen der preußiſchen Regierung und dem Herzog von Cumberland,
dem welfiſchen Thronprätendenten auf Hannover und Braunſchweig,
wieder auf. Die „Daily News=, die Quelle dieſer Gerüchte, wollen
wiſſen, Preußen häbe dem Herzog, unter der Bedingung, daß er ſeine
Anſprüche auf Hannover aufgebe; die Garantie der Erbnachfolge in
Braunſchweig, Erhebung dieſes Herzoathums zum Großherzogthum, ſowie
Zahlung einer Eniſchädfgung von 24 Millionen Mark angeboten. Dieſe
Gerüchte klingen indeſſen zu phantaſtiſch, als daß man ihnen eine
ernſt=
lichere Bedeukung zuerkennen ſollte.
Auf Oſtern' findet in München ein bayeriſcher„Handwerker=
Dele=
girtentag' ſtatt, welcher von dem dortigen alig. Gewerbeverein einberufen
wurde. Derſelbe ſoll ſich zu einem feierlichen Proteſt gegen die
ſchranken=
loſe Gewerbefretheit geſtalten.
Oeſterreich=Ungarn. Die Frage der ſiebenbürgiſchen Sachſen kam
in der Montausſitzung des ungariſchen Unterhauſes wieder einmal zur
Sprache. Anlaß gab hier zu die Petition der ſiebenbürgiſchen evangeliſchen
Superintendenz. die ſich hauptſächlich dagegen wendet, daß die ungariſche
Sprache an den ſächſiſchen Schulen Siebenbürgens als obligatoriſcher
Unterrichtsgegenſtand eingeführt werden ſoll. Der Unterrichtsmimiſter
Trefort erklärte, die deutſche Sprache ſei an den ungariſchen Gymnaſien
obligatoriſch, und die Sachſen dürften ſich daher nicht beklagen, wenn
man in ihren Schulen die gleiche Begünſtigung auch für die ungariſche
Spkache verlange. Ferner meinte Herr Trefort, daß man im Auslande
von den ſächſiſchen Schulen eine zu hohe Meinung habe, wenn auch
die=
ſelben in einzelnen Fächern Vorzügliches leiſteten. Die Sachſen fürchteten,
von den ſie umgebenden Rumänen verſchlungen zu werden, dieſem
Schickſal würden ſie aber nicht durch eine Agitation gegen Ungarn
ent=
gehen, ſondern am ſicherſten, wenn ſie ihre Superiorität auf
volkswirth=
ſchaftlichem Gebicte bethätigten und die Aneignung der ungariſchen
Sprache zur Qualification für die höheren Lehrämter erwerben würden.
Schließlich empfahl der Miniſter die Annahme der Geſetzvorlage über die
einheitliche Geſtaltung der Mittelſchulen.
Fraukreich. Am 6. März fand im Senat eine Berathung der
Vorlage über das Aſſociationsrecht ſtatt. Der Miniſter des Innern
be=
kämpfte die Vorlage, weil ſie Beſchränkungen für die bürgerlichen
Aſſo=
ciationen, ſowie Privilegien für die Conaregationen bezwecke. Man
könne wohl ein Geſetz geben, welches die Aſſociationen und die
Congre=
gationen umfaſſe aber man könne für dieſe nicht dieſelben principiellen
Erklärungen auſſtellen. Simon erklärte, das Recht der Aſſociationen
müſſe für Alle im Namen der Freiheit aufrecht erhalten werden. Die
Fortſetzung der Debatte wurde auf Donnerstag verſchoben.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 6. März bei Berathung der
Anträge auf Reviſion der Verfaſſung mit 307 gegen 182 Stimmen die
vom Präſidenten vorgeſchlagene, von Ferry acceptirte Motion an, worin
die Kammer das Vertrauen zur Regierung ausſprichl. Ein Antrag, die
Reviſionsanträge zur Erwägung zu ziehen, wurde abgelehnt.
England. Ueber die Londoner Donau=Conferenz hat ſich die
Berichterſtattung in einem Netz von Widerſprüchen gefallen. Sowohl
die Mittheilungen über die Dauer der Conſerenz, wie über die
Verhand=
lungen ſelbſt widerſprechen einander oft in geradezu auffälliger Weiſe;
bald ſollten Rußland Cönceſſionen in der Kilia=Frage gemacht worden
4. 48
533
ſein, bald eine Vereinbarung hierüber noch im weiten Felde liegen und
was dergleichen Nachrichten mehr waren. Jetzt wiſſen nun wiederum
ſchwierigſten Verhältniſſen die 14. Infanterie=Diviſion gegen eine große die „Times= zu melden, daß in der für Mittwoch den 7. März
anberaum=
ten Conferenz=Sitzung die engliſchen Bevollmächtigten einen Vorſchlag
machen würden, der für Rußland annehmbar ſei und die Beendigung
der Conferenzarbeiten geſtatten würde.
Belgien. Eine bei einem ruſſiſchen Studenten in Brüſſel
vor=
genommene Hausſuchung ergab ausgedehnte Verbindungen mit geheimen
Geſellſchaften Frankreichs. Bei einem anderen Studenten, Chaſtopoloff,
welcher ſich in Lüttich aufhielt, wurden bei ſeiner Verhaftung an der
belgiſchen Grenze 12000 Franes vorgefunden, eine bei einem Studenten
allerdinas verdächtige Thatſache.
Rußland. Ueber den Tag, an welchem die feierliche Krönung
des Czarenpaares im hiſtoriſchen Kremlſchloſſe zu Moskau ſtattfinden
ſoll, iſt noch immer nichts bekannt. Verſchiedene Blätter nennen den
27. Mai als Krönungstag. doch iſt dies noch von keiner Seile
be=
ſtätigt worden. Mittlerweile iſt Graf Pahlen, der frühere ruſiſche
Juſtizminiſter und jetzige Oberceremonienmeiſter am Petersburger Hofe,
mit der Leitung der Krönungsfeierlichkeiten betraut worden. Trotz dieſer
mit einer gewiſſen Oſtenſtation in's Werk geſetzten Vorbereitungen zur
Krönung erhalten ſich die Gerüchte über beabſichtigte nihiliſtiſche
Atten=
tate. Die Umſturzpartei ſoll dem Miniſter des Innern, Grafen Tolſtoi,
einen Brief zugeſandt haben, in welchem angekündigt wird, daß er ſein
Werk des Rückſchritts nicht vollenden werde= und daß man von einer
Regentſchaft des Großfürſten Wladimir eine Umkehr erwarte. Der
Miniſter des Innern wird nunmehr von einer zahlreichen
Polizeiwach=
mannſchaft bewacht.
Vereinigte Staaten. Die Sitzungen des Congreſſes wurden am
4. März geſchloſſen. Beide Häuſer treten am 8. December wieder
zuſammen.
Aus Ktaat und Land.
Darmſtadt, 8. März.
- Se. Königl. Hoh. der Großherzog nähmen geſtern militäriſche
Meldungen entgegen und empfingen den Oberſten v. Seebeck, den Major
v. Caprivi, die Premierlieutenaͤnts v. Krane und Herpel, die Lieutenants
Peerrot und Mootz, ſowie die mit der Verdienſtmedaille decorirten
Unter=
officiere und Mannſchaften des Leibgarde=Regiments Nr. 115 zum
Vor=
trag den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Miniſterialpräſidenten
Schleiermacher, den Ordenskanzler Generallieutenant v. Grolman, den
Hofjägermeiſter v. Werner, den Hoftheater=Director Wünzer.
Ihre Königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von
Edinburg trafen geſtern Nachmittag 5 Uhr zum Beſuch des Großh.
Hoſes von Stuttgart ein. Die Höchſten Herrſchaften reiſen heute
Nack=
mittag 5 Uhr 12 Minuten nach London weiter.
H. 8ig.)
— Militärdienſtnachrichten. Dr. Hoffmann, Aſiſt=Arzt
2. Kl. der Landw. vom 1. Bat. (Darmſtadt 1) 1. Großh. Heſſ. Landw.=
Regts. Nr. 115. wurde zum Aſſiſt. Arzt 1. Kl. der Landw., - Dr. Puth,
Unterarzt vom 2. Großh. Heſſ. Inf. Reat Nr. 116, unter Verſetzung
zum 2. Naſſ. Inſ. Regt. Nr. 88, zum Aſſiſt=Arzt 2. Kl. befördert.
— Das Amtsblatt Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz Abtheilung für Schulangelegenheiten, Nr. 2 enthält ein
Aus=
ſchreiben an die Großh. Directionen der Gymnaſien und Realſchulen
d. d. Darmſtadt am 23. Februar, betreffend: Die Feſtſtellung des bei
den höheren Lehranſtalten für die häuslichen Arbeiten einzuhaltenden
Maßes und die Maßregeln zur Verhütung einer Ueberſchreitung dieſes
Maßes.
- Berichtigung: Nach geſchehener Mittheilung konnte das
Nivellement des Canals, Strecke Carlsſtraße, wegen des Waſſerandrangs
vorerſt nicht eingehalten werden. Die Correctur iſt auf den Commer
verſchoben. Statt 26 Mtr. meines Eingeſandt wolle man 20b Mtr.
leſen.
B.
Das Feſteſſen an Kaiſers Geburtstag findet am
17. März um 2 Uhr im Darmſtädter Hof ſtatt und iſt daſelbſt eine Liſte
zum Einzeichnen aufgelegt.
TIm Feierabend=Hauſe wird Herr Superintendent Dr. Sell
kommenden Freitag 9. März Abends 84 Uhr einen Vortrag halten Uber
Juſtinus Kerner, worauf wir diejenigen unſerer Leſer, welche ſich
für die Feierabend=Vorträge intereſſiren, aufmerkſam machen.
Sonntag den 18. März, Nachmittags 2 Uhr, ſoll dahier der
22. Turntag des Main=Rheingau=Turnverbandes ſtaitfinden, der um
deßwillen größeres Intereſſe beanſpruchen dürfte, weil derſelbe über
einen Antrag des Turnvereins Ober=Ramſtadt auf Einführung des
ſtufenweiſen Preisturnens bei den Gauturnfeſten, zu entſcheiden haben
wird. Der antragſtellende Verein glaubt hierdurch den Eifer der
länd=
lichen Turnvereine, bei der Möglichkeit eher als bisher einen Preis
er=
ringen zu können, anzuſpornen und das Preisturnen abzukürzen.
Ober=Ramſtadt. Vom 1. April ab wird zwiſchen Brandau
und hier - Bahnhof täglich zweimal eine Fahrpoſt mit
Perſonen=
beförderung errichtet. Für die Bewohner des Modau=Thals gewiß eine
O. B.
erfreuliche Mittheilung.
Wie aus Friedberg berichtet wird, hat Herr Bürgermeiſter
Seriba ſein Mandat als Landtagsabgeordneter aus
Geſundheitsrück=
ſichten niedergelegt. In einer Beſprechung der Wahlmänner, welche am
vorigen Samstag abgehalten wurde, iſt Rechtsanwalt Jöckel als
Can=
didat aufgeſtellt worden und hat derſelbe ſich bereit erklärt, die Wahl
vorläufig auf ein Jahr annehmen zu wollen.
4
634
Karlsruhe. Demnächſt werden der Marktplatz und die
Kaiſer=
ſtraße probeweiſe nach dem Eyſtem Bruſh elektriſch beleuchtet.
Hamburg. Demnächſt wird ein eigenthümlicher Prozeß unſere
Gerichte zu beſchäftigen haben. In der vergangenen Woche wurde hier
nämlich eine junge Dame verhaftet, weil ſie verdächtig iſt, der Wittwe
eines Conſuls anonyme Schmähbriefe geſchrieben und außerdem
derſelben dadurch allerhand Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, daß
ſie ih, jaſt täglich Waaren aller Art in das Haus ſchickte und zwar
auf (örund eefälſchter Beſtellungen. Durch einen Zufall wurde der
Ver=
dacht auf das junge Mädchen gelenkt. Es iſt nun auch noch die Mutter
der jungen Dame nach einem längeren Verhör in Haft genommen.
Vor=
läufig wurde eine beträchtliche Caution für die Freilaſſung der beiden
Damen angeboten, indeß nicht angenommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, den 7. März 1883.
Ueber die geſtrige Auffüh ung des Shakeſpeare'ſchen, „trotz aller
Ungereimtheiten ſehr unterhaltenden Wintermärchens in der
Dingel=
ſtedr'ſchen Bearbeitung können wir im Weſentlichen nur Gutes berichten.
Vor Allem gebührt den Trägern der Hauptpartien unumwundene
An=
erkennung. Herr Edward in der Rolle des eiferſüchtgen tyranniſchen
Leontes verſtand es, durch feine Nüancirung im 1Spielh und zſprachliche
Ausdruck den in der Tichtung allzu ſchroff erſcheinenden Character zu
mildern und unſerem Denken und Fühlen näher zu bringen. Auch den
durch ſelbſtverſchuldetes Unglück gebrochenen und ſein Unrecht in langer
Sühne büßenden König zeichnete er vortrefflich. — Neu war die
Be=
ſetzung der Hermione; wenn wir von Frl. Braunfels ſagen, daß ſie
ihrer Vorgängerin in dieſer Rolle nichts nachgab, ſo glauben wir
da=
mit kein geringes Lob auszuſprechen. Mochte auch das Organ der
Künſtlerin an den einen lichteren Ton erfordernden Stellen noch etwas
ſpröde erklingen, ſo ſtand ſie doch namentlich in der Gerichtsſcene
durchaus auf der Höhe ihrer Aufgabe. Reicher Beifall und zweimaliger
Hervorruf ehrte ſie und Herrn Edward am Ende der erſten tragiſchen
Hälfte des Schauſpiels. - In dem heiteren Jdyll, welches zumeiſt den
zweiten Theil des Stückes ausmacht, nehmen die komiſchen Figuren des
1ölpelhaften Schäfer und des geriebenen Gauners Autolykus, durch die
Herren Butterweck, Franke und Werner aufs Wirkjamſte
ver=
körpert, das Hauptintereſſe in Anſpruch; neben ihnen berührte das
Liebespaar Florizel und Perdita in der Darſtellung des Herrn Hacker
und der Frau Kläger höchſt ſympathiſch. Von den übrigen
Mit=
wirkenden ſeien Herr Dalmonico (Polixenes), Herr Mickler (
Ca=
millo) und vor Allem Frl. Berl in der Rolle der energiſchen Paulina
mit Auszeichnung genannt. Auch Herr Wagner (Dion) verdient
we=
gen ſeiner dramatiſch belebten Erzählung im 4. Ucte, die ein gutes Stück
Handlung vertritt, lobende Erwähnung. Wie kommt es aber, daß an
Dions jugendlicher Erſcheinung zwanzig lange Jahre ſpurlos
vorüber=
gingen ?
Die das Stück einleitende und begleitende Flotow'iche Muſik,
reich an Contraſten wie das Schauſpiel ſelbſt und der jeweiligen
Si=
tuation ſich anfügend und ihr Stimmung verleihend, wurde, von
Herrn de Haan dirigirt, vortrefflich zu Gehör gebracht. Die decorative
und ſonſtige ſtilgerechte und reiche Ausſtattung, die graciöſen
Balletein=
lagen und überhaupt die ganze fleißige Inſcenirung trugen das Ihre
bei zu dem günſtigen Geſammteindruck, den die Vorſtellung hinterließ.
Die Volksſcenen gingen friſch und lebhaft, wie es ſein muß, nur iſt es
zu bedauern, das einige von dem „Umſtande des Gerichts durch das
Streben, ſich vor den Andern hervorzuthun, eine dem Ernſte der
Hand=
lung nichts weuiger als angemeſſene Heiterkeit hervorriefen. - Wenn
wir ſchließlich etwas verhältnißmäßig gewiß Geringfügiges, aber deßhalb
doch nicht ganz zu Vernachläſſigendes erwähnen dürfen, ſo ſcheint es.
als ob die richtige Ausſprache griechiſcher Eigennamen auf hieſiger
Hof=
bühne bis auf Weiteres unter die frommen Wünſche gerechnet
wer=
den müſſe.
Der Textentwurf zu Waquer's Nibelungen.
Mitgetheilt von Ludwig Nohl.
Fortſetzung.
2. Die Walküre.
In hoher Thätigkeit ordneten nun die Götter die Welt, banden die
Maſſen durch weiſes Geſetz und widmeten ſich der ſorgſamſten Pflege des
menſchlichen Geſchlechtes. Ihre Kraft ſteht Uber Allem. Doch der Friede, durch
den ſie zur Herrſchaft gelangten, gründet ſich nicht auf Verſöhnung der
Gegen=
ſütze, er iſt durch Gewalt und Liſt vollbracht. Die Abſicht ihrer höheren
Weltordnung iſt ſittliches Bewußtſein. Das Unrecht aber, des ſie
ver=
folgen, haftet an ihnen ſelbſt; aus den Tiefen Nibelheims grollt ihnen ihre
Schuld entgegen. Denn die Knechtſchaft der Nibelungen iſt nicht gebrochen,
die Herrſchaft iſt nur Ulberich geraubt, und zwar nicht für einen höheren
Zweck, ſondern unter dem Bauche des müßigen Wurmes liegt nutzlos die
Seele, die Freiheit der Nibelungen begraben. Alberich hat ſomit in ſeinen
Vorwürfen gegen die Nibelungen Recht. Wotan ſelbſt kann aber das Unrecht
nicht tilgen, ohne ein neues Unrecht zu begehen. Nur ein von den Göttern
ſelbſt unabhängiger, völlig freier Wille, der alle Schuld auf ſich ſelbſt zu
laden und zu büßen im Stande iſt, kann den Zauber löſen, und im
Men=
ſchen erſehen die Götter die Fähigkeit zu ſolchem freien Willen.
In den Menſchen ſuchen ſie alſo ihre Göttlichkeit zu Ubertragen, um
ſeine Kraft ſo hoch zu heben, daß er zum Bewußtſein derſelben gelangend,
Redaction und Verlag: L. C.
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des götlichen Schutzes ſich ſelbſt entſchlägt, um nach eigenem, freien Willen
zu thun, was ſein Sinn ihm eingibt
Zu dieſer hohen Beſtimmung, Tilger ihrer eigenen Schuld zu ſein,
er=
ziehen nun die Götter den Menſchen, und ihre Abſicht würde erreicht ſein,
wenn ſie in dieſer Menſchenſchöpfung ſich ſelbſt vernichteten, nämlich in der
Freiheit des menſchlichen Bewußtſeins ſich ſelbſt ihres unmittelbaren
Ein=
fluſſes begeben würden.
Mächtige menſchliche Geſchlechter, von göttlichem Saͤmen befruchtet,
bluhen nun bereits, in Streit und Kampf ſtählen ſie ihre Kraſt. Wotan's
Wunſchmädchen ſchirmen ſie als Schildjungfrauen, als Wal=Küren
ge=
leiten ſie die im Kampfe Gefallenen nach Walhalla, wo die Helden in
Wo=
tan's Genoſſenſchaft unter Kampfſpielen ein herrliches Leben fortſetzen.
Im=
mer aber iſt der rechte Held noch nicht geboren, in dem die ſelbſtſtändige
Kraft zum vollen Bewußtſein gelangen ſoll, ſo daß er ſühig iſt, aus freiem
Willen, die Todesbußung vor den Augen, ſeine kühnſte That ſein eigen zu
nennen.
Im Geſchlecht der Walſungen ſoll endlich dieſer Held geboren
wer=
den: eine unfruchtbar gebliebene Ehe befruchtete Wotan durch den Apfel
Holda=Freia's den er das Ehepaar genießen ließ. Ein Zwillingspaar,
Siegmund und Sieglinde, entſpringen der Ehe. Sieglinde wird dem
feindlichen Hunding vermählt. Auch ihre Ehe bleibt unfruchtbar, bis nach
einem Streit mit dem ſeindlichen Stamme Siegmund die Schweſter findet
und der Walſungenſtamm neu aufblüht.
Hunding verfolgt den mit ihr geflohenen Siegmund. Wolan's
gelieb=
teſte Walküre Brünhilde, die Tochter Erda's, ſchützt ihn im Kampfe
gegen das Geheiß des Gottes, der ihm dem Verbrechen zur Sühne den
Un=
tergang beſchieden hat. Schon zückt unter Brunhilden's Schild Siegmund
zu dem tödtlichen Streiche das Schwert, welches Wotan ihm einſt ſelbſt
ge=
ſchenkt, als der Gott mit ſeinem waltenden Speere den Streich auffangt und
das Schwert zerſtuckt. Siegmund fällt. Brünhilde aber wird für ihren
Ungehorſam beſtraft: Wotan verſtößt ſie aus der Schaar der Walkuren und
bannt ſie auf einen Felſen, wo ſie, die göttliche Jungfrau, dem Manne
ver=
mählt werden ſoll, der ſie dort findet und aus dem Schlafe erweckt, in den
Wotan ſie verſenkt. Sie erfleht als Gnade, er möge den Felſen mit den
Schrecken des Feuers umgeben, damit ſie ſicher ſei, daß nur der kühnſte Held
ſie würde gewinnen können.
8. Siegfried.
Die verſtoßene Sieglinde, von Wotan verfolgt, flieht nach Reidhöhle.
Dort lauert Alverich's Bruder Mime, um wieder den Schatz zu gewinnen.
Er hat ihr Weheſchreien gehört und hat ihr in den Kluften der Felſen
ge=
holfen: ſie gebiert in der Wildniß den, der durch Sieg Friede bringen ſoll,
Siegfriedl, Sogleich nach der Geburt ſtirbt ſie, nachdem ſie Mime ihr
Schickſal gemeldet und den Knaben wie die Schwertſtücke ihm Ubergeben hat.
Mime erzieht nun Siegfried im freien Walde, lehrt ihn ſchmieden, meldet
ihm den Tod des Vaters und gibt ihm die Stücke, aus denen Siegfried
ſich nun das neue Schwert, in der Noth den Nothung ſchmiedet.
Jetzt reizt Mime den heranwachſenden Knaben den Wurm zu erlegen,
er ſoll ſich dadurch dem Erzieher dankbar erweiſen. Siegfried erfüllt dieſen
Wunſch, bekämpft und erſchlägt den Rieſenwurm im Walde. Als er ſeine
vom Blut desſelben erhitzten Finger zur Kuhlung in den Mund führt,
koſtet er unwillkürlich von dem Blute und verſteht dadurch plötzlich die Sprache
der Waldvögel, welche um ihn her ſingen. Sie preiſen Siegfried's ungeheure
That, verweiſen ihn auf den Nibelungenhort in des Wurmes Höhle und
warnen ihn vor Mime, der ihn nur verwendet habe, um zu demſelben zu
gelangen und nun nach ſeinem Leben trachte, um den Hort für ſich zu
be=
halten. Siegfried erſchlägt nun in einer Anwandlung von Ekel vor dem
Schmutze des Böſen, Mime und nimmt von dem Horte den Ring und die
Tarnkappe. Da vernimmt er wieder das Waldvögelein, das ihm, dem
herr=
lichſten Helden der Welt, räth, ſich das herrlichſte Weib, Brünhilde, auf dem
Walkurenſteine zu gewinnen.
Siegfried zieht nun aus, erreicht die Felſenburg Brünhilde's, dringt
durch die wabernde Lohe und erweckt die ſtolze Göttermaid. Sie erkennt, die
Augen aufſchlagend, Siegfried, den herrlichen Sproß des Walſungerſtammes,
den Sonnenhelden und wird ſein: er vermählt ſich ihr durch den furchtbaren
Fluch=Ring Alberichs, den er ihr an den Finger ſteckt. Als es ihn, den
jugendlichen Helden, dann forttreibt zu neuen Thaten auszuziehen, theilt ſie
ihm in hohen Lehren ihr göttliches Wiſſen mit, warnt ihn vor den Gefahren
des Truges und der Untreue und ſchenkt ihm ihr fliegendes Roß Grane.
Sie ſchwören einander heilige Eide und Siegfried zieht fort, zum erſtenmal
in die Welt, die bei Reidhöhle ganz nahe liegt und im Grunde ſie ſelbſt iſt.
(Fortſetzung folgt.)
Polizeibericht vom 7. März.
Heute gelang es abermals 2 bereits beſtrafte Individuen wegen
verſchiedener Diebſtähle feſtzunehmen.
Tages=Kalender.
Freitag 9. März: Verſammlung des Löcalgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 10. März: Abendunterhaltung des Geſanzvereins=Melomanen:
(Schützenhof). — Stiftungsfeſt des Kaufm. Vereins (Saalbau).
Sonntag 11. März: Ausflug des Vereins Frohſinn nach Eberſtadt.
Dienstag 13. März: Generalverſammlung der Heydenreich von
Siebold=
chen Stiftung.
Mittwoch 14. März: Hauptverſammlung der Mathilden=Stiftung
Freimaurerloge).
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.