Darmstädter Tagblatt 1883


07. März 1883

[  ][ ]

148.
Jahrgang.

Mnnementspreis
erdtſihthelich 1 Mer 50 Pf. ud.
Benyrlohn Audwiru werden von
Ge Poſtämtern Beſtellungen ent=
epenpenomman
zu 1 Mark vo Pf.
wo Onarial inck. Poſtaufſchlag

(Jrag= und Anzeigeblaft.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen: inDarmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28,
in Beſjungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.

Mittwoch den 7. März.
1883.
A 47.

Gefunden: 1 altes Geldtäſchchen mit Perlen und einigen Biennigen Inhalt. 1 Paar alte ſchwarze baunwollene Handſchuhe.
1 kleiner Schlüſſel. 1 Portemonnaie mit Inhalt. 1 vergoldetes Kreuz mit 4 blauen und 10 weißen Augen.
1 Brief aus New York. 1 weißes Taſchentuch. 1 Sackportemonnaie mit Inhalt. 1 brauner Tuchhandſchuh.
1 ſchwarzer= gefütterter Glacshandſchuh. 1 wollener grauer Handſchuh. 1 ſchwarzer Glacshandſ huh. 1 Jacke
mit Bleiknöpfen. 1 roth und weißes Taſchentuch.
Verloren: 1 keines Vortemonnaie mit 10 Pig. Inhalt. 1 braunledernes Portemonnaie.
Zugelaufen: 1 Hund. Entlaufen: 1 Hund.
Entflohen: 1 zahmer Staar auf den NamenMatz' hörend.
Darmſtadt, den 5. März 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Carlsſtraße und zwar vorerſt von der Hügel= bis Högesſtraße für
Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 4. März 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(2188
Haas.

Lieferung
von Fleiſch, Fleiſchwaaren, Brod,
Wein, Milch, Mehl, Kaffee, div.
Kochvictualien, Seife und dergl.
mehr für das ſtädtiſche Hoſpital,
das ſtädtiſche Armenhaus und die
Stadtarmen während des Zeit=
tember
1883.
Bedarfs ſll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden. Bei allen Gegenſtänden
verſteht ſich die Lieferung ſelbſtverſtändlich
auf beſte Qualität. Specielle Verzeichniſſe
über Art und Menge der einzelnen Gegen=
ſtände
, ſowie die Lieferungsbedingungen
können von Intereſſenten auf unſerem
Bureau eingeſehen werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein ihre
verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift ver=
ſehenen
Offerten bis längſtens
Montag den 12. Mürz d. J3.,
Vormittags 12 Uhr,

ſin den vor unſerem Bureau aufgehängten
Submiſſionskaſten einzulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben
Friſt bei dem Hoſpitalmeiſter im Hoſpital
abzugeben. Dabei wird bemerkt, daß die
Proben nicht mit dem Namen der
Submittenten verſehen ſein dürfen,
ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera
oder Nummer) kenntlich gemacht ſein ſollen,
raums vom 1. April bis 30. Sep=lwelches Zeichen in der Submiſſion eben=
falls
genau enthalten ſein muß. Die Sub=
miſſionsofferten
ſollen demnächſt erſt ge=
Die Anlieferung des vorbezeichneten ſöffnet werden, wenn auf Grund der
Proben die Auswahl der Lieferanten ge=
troffen
iſt.
Alle Preiſe ſind (unter Nichtberück=
ſichtigung
der ſogen. Ladenpreiſe)
lediglich per Kilogramm, bezw. per Liter
zu ſtellen, nur für das Weißbrod wird Ab=
gebot
auf den Preis von 3 Pfg. per 50
Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 21. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(1905
Ohly.

Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
In dem DiſtrictKohlberg; bei Nieder=
Ramſtadt, Forſtwartei Nieder=Ramſtadt,
werden
Montag den 12. März l. Js.
verſteigert:
386 Am. Buchen=, 24 Rm. Kieſenn=
Scheiter,
196 Rm. Buchen=, 4 Am. Kiefern=
Knüppel,
4440 Wellen Buchen=, 150 Wellen Nadel=
Reiſig.
173 Rm. Buchen=, 2 Am. Nadel=
Stöcke.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr, im
Holzſchlag hinter der Papiermühle auf
dem Ludwigsweg.
Bei ungünſtiger Witterung wird die
Verſteigerung zu Traiſa im Gaſthaus zum
Darmſtädter Hof= abgehalten.
Nieder=Ramſtadt, am 3. März 1883.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
(2189
Löwer.
142

[ ][  ][ ]

516

Verſteigerung.
Dienstag den 13. d. Mts., Vor=
mittags
von 10 Uhr ab,
werden im Zeughaushofe ausrangirte Ge=
genſtände
, darunter Taue, Leder, Pappe,
Metalle ꝛc, unter den vor der Ver=
ſteigerung
bekannt gemacht werdenden Be=
dingungen
öffentlich an den Meiſtbietenden
gegen Baarzahlung verkauft.
Darmſtadt, den 5. März 1883.
Artillerie=Depot.
(2190-
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
des Bäckermeiſters Konrad Hiſſerich dahier
laſſen dieſelben nachſtehende Grundſtücke und
zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
19 205
1188 Acker am Sand=

128
6
6 131 2006 Acker daſelbſt,
6
19
157
19 158 2381 Acker daſelbſt,
38 242½ 778 Acker vor der Ro=

R 47
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Bau= und Kulturveränderungs=Verzeichniſſe pro 1882 liegen vier Wochen
lang bei der unterzeichneten Stelle zu Jedermanns Einſicht offen.

Darmſtadt, den 3. März 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.

Berntheiſel.
129)
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Verzeichniſſe über Bau= und Kulturveränderungen pro 188182 ſind vom
3. März d. Js. an auf vier Wochen bei unterzeichneter Stelle zur Einſicht offen
gelegt.
Beſſungen, den 5. März 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(2192

hügel,
2406 Acker im Bach=
gang
,
6 129 800 Acker daſelbſt,
6 130 762 Acker daſelbſt,
85 506 Acker am Oppen=
heimergau
,
2375 Acker am Sand=
hügel
,
ſenhöhe,
38 243 1708 Acker daſelbſt,
Montag den 12. März l. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 21. Februar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
V. d. V.:
Riedlinger,
älteſter Gerichtsmann.
1678

zeoht al. Haooaronl,
Eiergemüse-Hudeln,
CuppenRudeln.
Süße große
Türk. Lwelschen,
per Pfund 35 und 40 Pfo.,
Hirschen, Hirabellen,
Brünellen.
Amerikaniſche
Apielspalten,
Ral. Zackerbirnchen.
5e4.
G. Lok.
Bleichſtraße. 1908

DarmStadt.
Um das vorhandene Lager raſch zu räumen,
werden sehr billig verkauft:
Bukskins, Tuche, Hosenzeuge.,
Casinet, Chäles, Tücher, Kleider-
gtoffe
, Futterzeuge, Bettzenge,
Barchende, weisse Leinen, Bett-
lücher
, Tischtücher, Servietten,
Handtücher, Schürzenzenge, Brust.
einsätze, Shirtings, Vorhangstofe,
Bettteppiohe, Lamas, Flanelle,
Hattune eto. 6to.

G

Ludwigsstrasse 2.

S EUIO

Rheinſtraße 2. DhRlsT4VI. Rheinſtraße 2.
Die Neuheiten meines
Gardinon-haror
4
ſind eingetroffen und empfehle ich:
englische in weiss und ersme,
GArdhGh; Schweiner Mull und Tüll,
Filet-Guipure.
Lurückgesetzt bedentend unterm Einkauf:
130 CGm. engl. Tüll-Gardinen, 6C lang, von M. 7. 50 an,
730
140 Gm.

7 M. 9.-

[ ][  ][ ]

N47

Gegründet:
2N

Die

Gegründet:
1837.


Bamp, zaffee=Brennerei
von
1
A. Illl aol. WIB.,
Bonn u. Berlin C,
bringt ihren nach eigener
Methode gebrannten
GAvuAAfO0
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1I.
M. 150.
in ½ und ¼Kilo=Packeten.
Jedes Packet iſt mit Firma und
Schutzmarke verſehen.
Niederlagen in Darmſtadt:
Carl Watziuger, Louiſenplatz 4,
Em. Fuld, Kirchſtraße
A. Buss, Dieburgerſtraße 9,
In Beſſungen:
A. Weinmann, Carlsſtr. 8,
Aug. Marburg, Carlsſtr. 54.

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Buchen=u. Tannenholz
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt be=
rechnet
liefert die Dampfholzſchneiderei von
Martinſtraße
R. Schaefer,
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Trockenes kleingemachtes
BucbenBrennholz, s
1. Qualität, per Ctr. M. 1.40 frei ins
Haus geliefert. - Bleichſtraße 29.
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ſowie Stück- & Tusskohlen
iefert das Kohlengeſchäft
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Neckarſtr. 22.
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Woisso é; ersmeſarbigo

in Avirngaze &engl. Tüll
habe ich in den neueſten Mu=
ſtern
und reichhaltigſter Aus=
wahl
auf Lager.
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P. Berbenſoh,:
Ludwigſtraße 17.

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Ga=Uhl
RüsTIOI.
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Magazin und Pabrik:
25 Wilhelminenstrasse,
2nnächst der katholischen Kirche.
ee.
Complete
Einrichtungen

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Zalon-, Speiſe- Schlaf- und
Wohnzimmern
m allen Holzarten und in jedem
Styl, sowie
einzelne Röbel.

Cowie

Grosses Lagor
ir.
cuooel-Oloſſen,
Teppiohen,
Vorhéngen
ete. eto.
Ce.
Aſle geures
Polstermöbe
in eigner Werkstätte geterüigt.
Einzige Hiederlage
der Fabrikate von Georg
Schöttle in Stuttgart,
welche sich als bestes Fabrikat
eingeführt haben.

2 Die Boſt befördert uur Briefe mit
genauer Adreſſe.-
1940

517
AVE8 M UUIns.
Schöppehengläsor
mit und ohne Fuß, ³⁄₈ Liter Inhalt, auf
10 geaicht,

Weingläsor
mit Fuß. ¼ Liter Juhalt, auf Io geaicht,
Branntweingläsor
g Liter Inhalt, auf ¹₀ geaicht,
ſind jetzt ſtets auf Lager und garantire,
daß dieſe Gläſer von jetzt an und nächſtes
Jahr geführt werden dürfen.
(2195
1. -A8lah,
Markt Nr. 10,
neben dem Rathhaus.

GGAAN
In Folge günſtigen Einkaufs
offeriren wir unſere, bekannten,
feinen Sorten Maſlee noch zu
alten Preiſen:
gute gualität 80, 90 und
100 Pfo.,
feine qualität 110, 120 und
130 Pfg.,
hochfeine qualität 140, 150
und 160 Pfg.
Gebrannten Haftee
täglich friſch.
zosten avonon
am Ludwigsplatz. (2196

Für bevorstehende Saison em-
pfiehlt
sich zum Waschen, Färben
und Krausen von Federn
0hana mohk,
Aeranderstr. 16, parterre.
P. S. Lur Bequemlichkeit der
geehrten Reflectanten werden get.
Autträge auch im Nähmaschinen-
geschäft
des Herrn Ungust Engel,
Ernst-Ludwigstrasse 8, entgegen-
[1955
genommen.

Beſſungen.
60 Klftr. Grabgarten im Holzweg
zu verk. v. z. verp. Wiltmannſtr. 24. (2063

[ ][  ][ ]

518

B 4N

Anſertigung
nach
Mlaass.

1

Reichhal-
ligos

8toſſlager

Max Sohreiber,

16 Ernſt=Ludwigſtraße 56.
Ich beehre mich hiermit den Empfang der ſür die Frühjahrs=
und Sommer=Saiſon eingetroffenen Nonveautés in:
Paletots, lacquettes, Hantolets, Uuhängen,
Regenpaletots, Havelocks eto.
ergebenſt anzuzeigen.
Das Lager iſt in allen Genres, vom Einfachſten bis zum Ele=
ganteſten
, reich ausgeſtattet.
Der Anfertigung nach Maass werde, unter Garantie
für guten Sitz und ohne Preiserhöhung, wie bisher meine volle
Aufmerkſamkeit zuwenden.
WBei rellſter Bedienung billigſte, feſte Preiſe.
0
5
Hax Sohrelber,
16 Ernſi=Ludwigſtraße 16.

Prima Emmenthaler
Sohveiserkäs
in vollſajtiger Waare friſch eingetroffen,
1½
per Pfund M. 1 bei
61
Louis Fink-
neben
der Stadtkirche.

Ich erlaube mir meine
Gartenz umdFeld-Sämereiem
in empfehlende Erinnerung zu bringen. Da ich, wie bekannt, nur echten Samen
ſühre, ſo hoffe ich auch dieſes Jahr einem recht zahlreichen Zuſpruch entgegenſehen zu
dürfen, mache noch beſonders aufmerkſam, daß ich nur im Laden verkaufe. Bitte auch
auf meine mit Firma verſehenen Etiquettes zu achten.
pC.
L. Veinmann,
25 Kirchſtraße 25. Darmatadt.
COESIAAAILS -ASTEKAUl
wegen Geſchäftsverlegung.
Gegen Baar, 20 pok. Rahattz empfehle meine geſammten Artikel,
nur I. Naare, als:
Blanke und lackirte Blechwaaren aller Art
Hoderne Tisch-, Hänge- und Hand Lampen,
ebenſo vorzügliches emofuirtes Mochgenchier u. ſ. w.
8e
4
Ott0 HambeigOr,
große Ochſengaſſe 36.
[1739
Die neuen Stoffe für
[TIIaIIE- a dolGallalgG,. VöIGIAEIGL 6lb.
ſind in reichhaltiger Auswahl eingetroffen.
=MGVGICA, Cnch=-A Dukskilager,
Ludwigstrasse Nr. I7.
[1734
Buchen= und Tannenſcheitholz 1. Claſſe,
geſchnitten und geſpalten, liefert in ſtets trockener Waare billigſt und prompt
Holz= und Kohlen=
ſeorg
Sohneider, handlung. 14

llE Oo96l MOIGII.
Camphor, raffinirt,
Spanischen Pfeffer, ganz und ge=
toßen
,
Haphialin.
Mottenpapier,
Insectenpulver, echt dalmatiner,
empfiehlt
Christ. Sohvinn,
Wilhelminenſtraße. (2043

Prische wilde Eulen,
groß und feiſt, verſendet 3 Stück gegen
Nachnahme franco 4 Mark.
Heinr. Reuss in Swinemünde,
Geflügel=Handlung. 12042

11000
des Darmſtädter Frühjahrs=
Pferde=Markts 2 Mark
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

Hühnergerſte,
Wicken für Tauben
empfiehlt billigſt
Lomis Fimls
neben der Stadtkirche. (933
Haus=Verkauf.
Ecke der Heinrichs=u. Hochſtraße Nr. 35,
2ſtöckig mit Manſarde und großem,
hübſchem Garten (Bauplatz), zunächſt
den Schulen, iſt wegzugshalber unter
annehmbaren, Zahlungsbedingungen
billig durch den Unterzeichneten zu
verkauſen. Alles nähere durch
P. Thüringer
Schulſtraße 5. (1757

ſFin kl. lucrat. Geſchäft, leicht z. ver=
= größern, mit od. ohne Laden, beſ. f.

Frauenzimmer geeignet, kann unt. gün=
ſtigen
Bedingungen übernommen werden.
Erford. 1500-3000 M. Gef. Off. von
Selbſtreflectanten unt. 1001 B. bef. d. Exp.
(2198

[ ][  ][ ]

R47

519

9 Ludwigſtraße 9
Man merke genau N.9
Und gerathe nicht wo an=
ders
hinein.

von

Oovonhemme
AGGU-

9 Ludwigſtraße 9
Noch ühnliche Firmen la=
den
ein,
Drum wohlgemerkt auf
R. D.

in BARhSTIVI.

G

Zu Ende iſt des Winters kalte Tyrannei in einigen Tagen,
Dann kommt in voller Pracht herbei, auf ſchmuckem Siegeswagen
Die längſt erſehnte holde Frühlingszeit.
Alles in der Natur, von langem Winterſchlaf ſich erfriſcht, verjüngt erhebt,
Der Menſch nun auch nach neuer Zierde ſtrebt.
Drum ertönt mein Gruß.
Denn auch bei mir iſt eingekehrt der Frühling mit aller Macht
Und hat gefüllt meiner Magazine weite Räume mit unendlicher Pracht;
Alles was Frühlingszeit - zum Nutzen und zum Frommen
Meiner Kunden lieb und werth, und denen die gerne zu mir kommen,
An Henheiten der Hode nur beſcheert, iſt in Menge angekommen.
Herrliche Eleiderstofke, an Muſtern und in Farben reich,
In einer Auswahl. unübertroffen, schön und gut auch zugleich.
Leinen, Gebilde, Ausstattungsartikel in nie geſehener Pracht,
Daß darob der kaufenden Braut das Herz im Leibe lacht.
Regenmäntel, Hantelets, Paletots, der Kinder und Damen reiche Zier,
Findet man in größter Auswahl bei mir.
Und was die Hauptſache, wie es unten iſt zu erſehen,
Sind ſämmtliche Waaren gar billig zu erſtehen.
Auch mein Lager kertiger Eleidor für Knaben und für Herren,
Empfehle ich deren Wohlwollen im Bedürfnißfalle gern,
Vorzügliche Arbeit, neueſte Deſſins, neueſter Schnitt,
Für Klein und für Groß, für Dünn und für Dick,
Iſt vorräthig in Mene, drum komme, wer braucht,
Ich ſtehe dafür ein, es iſt zufrieden, wer bei mir kauft.
Hochachtungsvoll
Aneh. Oupenheimer.

a. Preise der Manufactur. & Hode-Naaren.

Große Partien einfarbiger, guter Kleiderſtoffe in allen
neuen Farben 3 60, 70 80 Pfg. per Meter.
Große Partien reinwollener, einfarbiger Diagonals, Beige
und Laſtings, herrliche Sachen, 80, 90, 1.-
1.25. 1.50 per Meter.
50 Stück doppelt breiter carrirter Stoffe, ganz neue Deſſins,
beſte Qualitäten, 1.-, 1.40, 175. 2. -, 2 50 per Meter.
Neue wundervolle Cattune für Vorhänge, Sopha=, Bett=
Ueberjüge, in Cöper, waſchecht, 50, 60, 70 und
. - per Meter.
Beſte Qualitäten Bettzeuge, Barchente, Zwüche, Haus=
macher
=Leine, Hemdenſtoffe, Elſäſſer Cretonnés,
außerordentlich billig.

1000 Stück der reizendſten, neuen Damen=Regenmäntel
Baletots. Mantelets. von M.6. an bis zu den feinſten.
Alle Farben Atlas, Seiden= und Baumwoll=Sammete
für Beſatz.
Prachivolle, garantirt echte, ſchwarze Cachemires,
doppelt breit, 1.60, 2. - bis zu 5. - per Meter.
Satim soleil, neuer Stoff für Damen=Paletots, Man=
telets
4.- und 5. - per Meter.
Bettücherleinen ohne Naht in 5 Qualitaten, Hand=
tücherzeuge
, Gebilde, Bett= und Tiſchdecken in großer
Auswahl und billig.

b. Herren. & Tnaben Garderobe.

500 complete Anzüge für Herren in guten wollenen
Stoffen und modernen Farben, 25.., 30.-, 35.
40. - 45. - Mk.
300 Stück Frühjahrs=Paletots, neueſte Façon; in
allen Farben und allen Größen, 17.-, 29.- 25.
30 - 35. - Mk.
1000 Stück Hoſen, alle mögliche Farben und Qualitäten,
250, 3. -, 4. -, 5. - 8. -, 10.-, 12. - bis 20 M.
per Stück.
Juppen,. Saceos, Commerjacken und Arbeitsröcke in
großer Auswahl, 3-, 4. 6. - 8. - 10. - und
15. - per Stück.
Anfertigung nach Maß unter Garantie ſchnell, gut u. billig.

1000 der reizendſten Knabeuanzüge in allen denkbaren
Größen, neuen Façonen und Farben, 3.-, 4.-, 6.-
8.- 10. - 15 Mk.
Confirmanden=Anzüge in ſchwarz und dunkelfarbig, 12. -.,
14. - 18.- 24. - 30.- Mk.
30 Stück zurückgeſethter Taillenröcke für Confirmanden,
4. - 6 - und 8. - Mk.
50 St. zurückgeſ. Taillenröcke f. Herren, 6. -, S. -, 10.-
1000 Stück neneſte Muſter in Tuch und Bukskins,
4- 5. - 6. - J. - 8. - Ml. per Meter.
Herrliche Auswahl engliſcher und deutſcher Bukskius
für Anfertigung nach Maß.
Große Auswahl billiger, ſtarker Stoſſe f. Knabenanzüge.
[1826]

143

[ ][  ][ ]

5023) Obere Hügelſtraße 37
ein Laden neu hergerichtet mit an=
grenzendem
Logis ſofort zu bez.

7672) Rheinſtraße s eine freundlich=
neu
hergerichtete Wohnung, Waſſerleitung
und allem Zubehör.
9820) Hochſtraße 10 iſt der zweite
Stock mit 5 Zimmern zu vermiethen.
10547) Zimmerſtraße 5 ein Man=
ſarden
=Logis zu vermiethen u. gl. zu bez.
11292) Erbacherſtraße 10 zwei kleine
Logis gleich zu beziehen.
11746) Bleichſtraße 37 ein Laden
mit Wohnzimmer zu vermiethen.
11939) Eliſabethenſtraße 64 die
Beletage von 6 Zimmern mit allem Zu=
behör
, Waſſerleitung und Bleichplatz,
ſofort beziehbar.
11953) Dieburgerſtraße 8 eine ſchöne
Manſarde, 3-4 Stuben, Küche, Waſſer=
leitung
und Zubehör, ſofort beziehbar.

129) Wilhelmſtraße 10 ein ſchönes
Logis (Knieſtock, 6 Zimmer, Magd=
ſtube
, Bodenraum, Keller, Vorgarten ꝛc.,
baldigſt zu beziehen. Näheres Beſſ.
Karlsſtraße 37.

195) Saalbauſtraße 75 ein ſchö=
nes
Hochparterre mit Veranda, ſechs
Zimmer, Küche, 3 Zimmer im Sou=
terrain
, Keller und ſonſtiges Zubebör.

W

348) Wienerſtraße 60 der mittlere
Stock, 5 Zimmer und Zugehör, an eine
ruhige Familie, im April beziehbar.
462) Blumenthalſtraße 47 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und bis 1. April zu beziehen.
Nüheres 43 parterre daſelbſt.
463) Saalbauſtraße 73 iſt wegzugs=
halber
eine ſchöne Parterre=Wohnung au
1. April zu vermiethen. Ebendaſelbſt zwei
Zimmer mit Balkon an einen anſtänd. Herrn.

47) Der 2. Stock meines
Hauſes iſt zu vermiethen.
Ferd. Marair.
3 Ludwigsſtraße 3.

R 47
794) Promenadeſtr. 59 die Beletage,
7 Zimmer, großer Balkon, Küche mit Waſ
ſerleitung, Speiſekammer, Magdkammer,
Speicher, Keller, Kohlenraum, per 1. Avril.

E
E=

795) Waldſtraße 17 Beletage pe=
1. April, 6 Zimmer, Magd= u. Bo=
denkammer
, Waſſerleitung, Garten.
Durch Verlegung der Küche entſpricht
die Wohnung allen Anforderungen.
Auskunft im Hauſe und bei Herrn
L. Alter, Saalbauſtraße 37.

581) Schulſtraße 3 im dritten Stoc=
3 Zimmer, Küche, Waſſerleitung u. allem
Zubehör zu vermiethen.
585) Ein ſehr ſchönes Logis, beſiehen
aus 5-6 Zimmern mit allen Bequemlich=
keiten
per 3. April beziehbar. Zu erfragen
Martinſtraße Nr. 9 parterre.
698) Carlsſtraße 13 eine Wohnun=
von
3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
730) Wilhelminenſtr. 8 zwei Zim=
mer
mit Alkov. ohne Möbel per 1. April
zu vermiethen.

791) Roßdirferſtr. 9 iſt die Man=
ſarde
von 4 Piecen und Waſſerleitung auf
1. April zu vermiethen.
810) Im Hauſe Aliceſtraße 25 ſind
4 elegante Stockwerke entweder zuſammen
oder auch jeder Stock (5 Zimmer mit Zu=
behör
) für ſich allein billig zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen. Näheres
Aliceſtr. 23. parterre rechts.
812) Roſdörferſtraße 1 eine ſchöne
Wohnung mit Glasabſchluß. 3 ineinander=
gehende
Zimmer Waſſerleitung und ſämmt=
lichem
Zubehör per 1. April beziehbar.
907) Schützenſtraße 17 die Beletage
mit 4 Zimmern, Cabinet, Küche m. Waſſer=
leitung
, Magdſtube ꝛc. per 15. April.
908) Alexanderſtr. 5, Seitenb., zwei
vollſtändige Logis mit allen Bequemlichkeiten
zu verm., per 1. März u. 1. Moi beziehb.
1018) Heidelbergerſtraße 1 Manſarde
mit Zubehör zu verm. Näheres parterre.
1020) Lagerhausſtraße 32 ein Logis
von 6 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung.
abgeſchl. Vorplatz nebſt allem Zubehör vom
1. Mai ab zu vermiethen.
1028) Rheinſtraße 1 zu vermiethen
und ſofort beziehbar eine Manſarde= Woh=
nung
im Vorderhaus, Waſſerleitung und
allem Zubehör. Preis inel. allem M. 250.
1140) Stadtallee 2 eine möbl. Woh=
nung
, 2 bis 3 Zimmer nebſt Stallun=
und Burſchenſtube zu vermiethen, beziehbar
bis 15. März.
1235) Marktplatz 10 im Seitenbau
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche mit
Waſſerleitung, Mitbenutz der Waſchküche ꝛc.
per 1. April zu verm. Th. Kalbfuß.
1162) Mühlſtraße 37 iſt der ſeither
von Herrn Pfarrer Pfnor bewohnte mittl.
Stock meines Hauſes, enthaltend 5 geräu=
mige
Zimmer, Waſſerleitung und alle ſon=
ſtigen
Bequemlichkeiten Anfangs Mai, au
Verlangen auch früher, anderweit zu ver
miethen. Näheres Mühlſtraße 39.
A. Schmidt Wwe.

1249) Heinheimerſtraße 48 in der
mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche, Keller
Waſſerleitung, Mitgebrauch der Waſchküche
und Bleichplatz, Mitte Mai zu vermiethen.
Zu erfragen bei Frau Maurermeiſter
J. Müller Wittwe.
1258) Kranichſteinerſtraße 17 Parterre,
4 Zimmer, abg. Vorplatz, Küche, Magd
zimmer u. a. Zubehör, auch Garten ſof.
zu beziehen.

1372) Eliſabethenſtraße 32 iſt der
erſte Stock zu vermiethen.
1374) Mathildenplatz 7 iſt die Bel=
etage
, enthaltend 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, per 8. Mai zu vermiethen.
1416) Roßdörferſteaße 17 im Seiten=
bau
ein freundliches Logis an eine ruhige
Familie anfangs Mai zu vermiethen.
1489) Im zweiten Stock neu hergerich=
tete
Wohnung von 5 Zimmern, Magd=
kammer
und Zubehör, an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen.
Jacob Wolff Schulſtraße 10.
1498) Steinſtraße 40 in der Man
ſarde, große Stube, Kabinet, Küche,
Waſſerleitung, Keller, für 200 M. an
einzelne Perſonen alsbald zu vermiethen.
Bender, Hofrath.

Promenaveſtraße i3,
Beletage und 3. Stock, enthaltend:
je 6 Zimmer, Küche, Speiſekammer
Waſſerleitung ꝛc.
Näheres zu erfragen bei L. Harres,
Promenadeſtraße 25.
(151

519) Neue Kiesnraße 53 iſt
die Beletage, 5 ſchöne Zimmer, eben=
daſelbſt
der 3. Stock, 5 ſchöne Zimmer.
Beide Wohnungen mit Waſſer und
K allem ſonſtigen Zubehör zu vermieth.
9 Näheres Parterre.
1534) Gardiſtenſtraße 33 ein ge=
räumiges
Magazin zu vermiethen.
1645) Neckarſtr. 26 im Hinterbau
3 Zimmer, Küche, Keller und Bleichplatz
zu verm. Näh. Vorderhaus 1 Tr. hoch.
E3
E
1647) Ecke der Promenade
und Fabrikſtraße 21 iſt eine ſchöne
Wohnung, Beletage, enthaltend 6 ge=
röumige
Zimmer (Salon mit Balkon)
Boden= u. Magdkammer, Küchen= und
Kellerräume, Mitgebrauch d. Waſch=
küche
, Bügelſtube Bleichplatz und
Trockenboden, Waſſerleitung ebſt allemn
Zubehör, Mitte März oder Anfangs
April zu vermiethen. Näheres bei
Herrn Joseph Trier, Wilhel=
mivenſtraße
Nr. 25.

1760) Gardiſtenſtraße 35 iſt ein
Logis nebſt Scheuer u. Stallung zu verm.
1774) Gervinusſtraße 4 eine Man=
ſarde
mit Glasabſchluß ꝛc. ſof. beziehbar.
1779) Frankfurterſtraße 50, Bel=
etage
, 6 Zimmer, Badezimmer, Küche ꝛc.
mit ſonſtigem Zubehör und Waſſerleitung
auf den 15. April zu vermiethen.
1783) Annaſtraße 36 drei Zimmer,
Beletage mit Balkon, Küche, Keller ꝛc.
von März ab.
1917) Noßdorferſtr. 3 ein Logis
mit Stallung, ſeither von Jac. Schä=
fer
bewohnt, iſt per 1. April ander=
weitig
zu vermiethen.
1918) Darmſtraße s ein ſchönes Logis
mit allem Zubehör auf 1. April d. J.

[ ][  ][ ]

D 1789) Ludwigsſtraße 17
H ein geräumiger Laden mit zwei
Schaufenſtern, Comptoir, Lager=
4 raum - ſeither von Herrn
H. Scharmann innegehabt
Gevent. mit Wohnung per 1. April G
G zu vermiethen.
P. Berbenich.
0000000000OO,
1920) Eine Werkſtatte, bisher als
Schloſſerei benutzt, nebſt kleiner Wohnung
ofort zu vermiethen. Näheres Rheinſtr. 49
3. Stock rechts, oder Eliſabethenſtr. 4 bei
C. Köhler.
1921) Martinſtr. 15 die Manſarde.
Näheres 18.
1922) Gervinusſtraße 3 Manſarde,
5 Piecen, Glasabſchluß ꝛc., an ruhige Leute
haldigſt zu vermiethen. Näh. Parterre.
2003) Marktpaſſage 2 dritter Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2004) Heidelbergerſtraße, gegenüber
der Artilleriekaſerne, im 1. Stock 3 große
Zimmer, Küche, ſowie Cabinet ꝛc. per 1.
Mai beziehbar, zu vermiethen.
Ebendaſelbſt ein Laden zum Betriebe
eines Specereigeſchäftes ſehr geeignet, mit
Wohnung zu vermiethen. - Zu erfragen
Schützenſtraße 17.
2oo0eeooooeooooooooogeoooooo

2065) Eine hübſche Wohnung,
5 Zimmer mit allem Zubehör, be=
8 dingungsweiſe Mitbenutzung d. Gar 8
8 tens und Badezimmers, Mitte Mai,
L auch früher, zu beziehen.
Näheres Heinrichſtraße 45.
Looeeeeeooeeeeoooooooooooooe

n0)
14..

2066) Holzſtraße z4 zwei Logis mit
oder ohne Werkſtätte.
2068) Neugaſſe 2 ein geräumiges
Logis bis zum 1. April zu beziehen.
2069) Promenadeſtraße 20 für einen
einzelnen Herrn oder Dame ein freundl.
Manſardenlogis vom 1. Mai ab billig zu
vermiethen.
2070) Ecke der Mühl= u. Soderſtr.
16, a. Kapellplatz, I. u. 2. St. 2 Logis,
je 3 Zimmer m. allem Zubehör ſofort zu
verm. Nüheres daſelbſt 3. St.
2071) Arheilgerſtraße 64 ein Logis
Anfangs April beziehbar. Nähere Aus=
kunft
eine Stiege hoch.
2072) Pankratiusſtraße 49 in dem
neu erbauten Hauſe iſt der mittlere Stock
3 große, ſchöne Zimmer, Küche ꝛc., zu
vermiethen und ſofort beziehbar. Preis
442 M. Näheres Schloßgartenſtraße 15.
2076) Eliſabethenſtraße 43 ein Lo=
gis
im Vorderhaus, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, Küche und ſonſtigem Zubehör per
1. Mai beziehbar bei Anton Hiſſerich.
1076) Arheilgerſtraße 70 iſt der
2. Stock mit Waſſerleitung ſofort zu be=
jiehen
.
Mersheimer.
2079) Beſſ. Carlsſtraße 23 iſt eine
reundliche Parterrewohnung zu vermiethen
mit 3 Zimmern nebſt allen Bequemlich=
keiten
.
Ph. Wittmann.

R. 47
2077) Steinſtraße 26 die Beletage
von 5 Zimmern m. allem Zubehör, Waſ=
erleitung
per 1. Jum zu vermiethen.
2085) Eliſabethenſtr. 22 Laden mit
Compt. und Wohnung, 4 Zimmer, Küche
mit Waſſerltg., Magd= und Bodenkammer
zu vermiethen.
2086) Niederramſtädterſtraße 71,
1. Stock, 4 Zimmer, Küche, Keller, Bleich=
platz
, Waſſerleitung per 1. Juni zu verm.
2087) Wendelſtadtſtraße 11 die
Parterre=Wohnung (4 Zimmer, 2 En=
treſols
, Küche, Keller, Magdkammer, Waſ=
erleitung
ꝛc.) zum Preis von 470 Mark
per ſofort. Näh. Wendelſtadtſtr. 13, part.
2092) Herdwegſtraße 45 eine freund=
liche
ſehr geſunde Wohnung, aus 3
Zimmern und kleinem Cabinet ꝛc ꝛc. be=
tehend
, bis 24. Mai d. J. zu beziehen.
2199) Bleichſtr. 45 iſt die Beletage,
beſtehend aus 5 ineinandergehenden großen
Zimmern nebſt Balkon und allem Zubehör
wegzugshalber zu vermiethen und per erſten
Funi beziehbar. Näheres ebendaſelbſt und
bei Bierbrauer Erker.
2200) Beſſ. Kirchſtraße 4 (Neubau)
der 2. Stock ſofort beziehbar.
2201) Kranichſteinerſtraße 15 der
mittlere Stock.
2202) Wendelſtadtſtr. 22, Beletage,
Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Boden=
kammern
, Keller, Waſſerleitung und Bleich
platz ſofort zu vermiethen.
2203) Heidelbergerſtraße Nr. 15
Beletage, 6 Zimmer (auf Wunſch Bade=
einrichtung
), Küche, Kammern, Boden,
Garten, 2 Kellerräume, Waſchküche zu ver=
miethen
. Daſelbſt möblirte Zimmer.
2204) Kapellplatz Nr. 14 1. Etage,
Salon und 6 Zimmer ꝛc., mit Gas= und
Waſſerleitung, ſofort zu beziehen.
2205) Eliſabethenſtraße 39 Man=
ſardenzimmer
mit Cabinet per 1. Juli.

E
A
4

470) Marktplatz ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit Ausſicht auf den
Markt, bis März zu beziehen. Volz.
472) Ein möblirtes Zimmer,
mit Frühſtück zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 24.
1378) Obere Hügelſtr. 13, 1. St.,
in der Nähe des Gymnaſiums, ein freund=
lich
möblirtes Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion, zu vermiethen.
1540) Ludwigsplatz 6 ein ſchön möb=
lirtes
Zimmer zu vermiethen.
1790) Capellplatz 68 eine Stiege
hoch ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
1851) Mühlſtraße Nr. 3 ein fein
möblirtes Zimmer per 15. März zu verm.
1924) Eliſabethenſtr. 66 ein großes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
2101) Ein großes möbl. Zimmer
zu verm. Markt 1, Hirſchapotheke.
Näheres im Laden.
2107) Ein Zimmer mit Alkoven ſofort
zu vermiethen. Mich. Schmidt, Louiſen=
platz
Nr. 4.

521
2183) Stiftſtraße Nr. 63 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2206) Ecke der Eliſabethen= und
Louiſeuſtr. großes ſchön möbl. Zimmer.
2207) Markt 10 2 einfach möblirte
Zimmer zu vermiethen. Zu erfr. im Laden.

G.
ERGOna 1agals,
our jeunes demoiselles, dirigé par
Ame. AugustaBosset-DrueyAAvenches--
Vaud-Suisse. Etude appronfondiede
la langue française et de toutes les
branches, qui sy rapportent. Anglais,
Italien, musique, peinture ete.
Références: Mlle. A. Grein, Di=, Neckarstr. 5 et M. L. Harres,
architecte, Promenadestr. 25, Darm-
ztadt
.
(2117
Ondem ich mich hochverehrlichen Herr=
18 ſchaften und verehrlichem Publikum als
Verdingerin, weiblicher Dienſtboten
freundlichſt empfehle, wird es mein eifrig=
tes
Beſtreben ſein, allen an mich geſtellten
Anforderungen auf das Pünktlichſte zu ent=
[2021
prechen.
Frau Steiger, Roßdörferſtr. 18.

GO00SSSSaOSOO
2166) Ein tüchtiger und
8 cautionsfähiger

in die Wirthſchaft einer hie=
ſigen
Brauerei baldigſt geſucht.
WoL ſagt die Exped.

Eine Wohnung von 4-5 Zimmern und
Zubehör für Mai beziehbar. Gartenan=
theil
erwünſcht.
Offerten mit Preisangabe Saalbauſtraße
Nr. 72.
[1293

Die in meinem Hauſe Kirchſtraße 8
dahier belegenen Wirthſchafts= nebſt den
dazugehörigen Wohnungsräumlichkeiten
ind vom 1. März l. J. anderweitig zu
vermiethen.
Alles Nähere bei dem Unterzeichneten.
lsank Gimon.
Für jeden Geſchäftsbetrieb
geeignete Localitäten, ſowie großer Keller
[1505
zu vermiethen Bleichſtraße 25.

zu vermiethen kleine Ochſengaſſe 5. (1970
Hin junger Mann mit guten Schulkennt=
5 niſſen kann bei mir als Lehrling
(920
eintreten.
A. Anton, Wilhzelminenſtraße.

[ ][  ][ ]

532

M 47

Geſchüftsührrgahr.

Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich mit dem Heutigen das
von mir ſeither betriebene Metzgergeſchäft käuflich an
Herrn Georg Hormung
abgetreten habe. Indem ich für das Vertrauen, das mir in ſo
reichem Maße von meiner werthen Kundſchaft zu Theil wurde, beſtens
danke, bitte ich, dasſelbe auch meinem Nachfolger zu Theil werden
zu laſſen.
Auguſt Ireund.
Beſſungen, 1. März 1883.

Empfehlung.

Auf Obiges Bezug nehmend bitte ich, das meinem Vorgänger
in ſo reichem Maße geſchenkte Vertrauen auch mir angedeihen zu
laſſen, indem ich ſtets beſtrebt ſein werde, nur durch gute Waare und
prompte Bedienung meine geehrten Abnehmer zufrieden zu ſtellen.
Achtungsvoll

Georg Hornung.

Strohhüle zum Waſchen und Façonniren,

ſowie

Federm zum Färben und Krauſen,
werden zur ſchnellen Erledigung entgegen genommen.
nnen RötbuondUh huu-,

Ludwigsplatz 9.

(1960

Kaufmänniſcher Verein.
Samstag den 10. März, Abends 8 Uhr präcis:
1. Sliſlungsfeſt

En den Räumen des Saalbaues.
Die Eintrittslarten werden unſeren außerordentlichen Mitgliedern zugeſtellt. Die
ordentlichen Mitglieder werden erſucht, ſolche Donnerstag den 8. März. Abends
von 8 Uhr ab, im Vereinslokal in Empfang zu nehmen.
Einzuführende Damen und Fremde ſind bis ſpäteſtens Mittwoch den 7. März
bei den Herren D. Fair &am; Söhne anzumelden oder in die im Vereinslokal auf=
liegende
Liſte einzutragen und werden die Karten für dieſelben Donnerstag den
8. März=Aübends von 8 Uhr an im Vereinslocal verabfolgt.
(2140
Der Vorstand.

Hoterie

zum Beſten der Waſſerbeſchädigten, unter dem Protectorat
Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Prinzeſſin Victoria
von Heſſen.
Die Gewinne können von heute ab bis Mittwoch den 14. Mürz 1883 incluſive,
mit Ausnahme des Sonntags, Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, in dem Ausſtellungs=
locale
im Großh. Reſidenzſchloſſe (frühere Räumlichkeiten der Hauptſtaatskaſſe) gegen
Abgabe der Looſe in Empfang genommen werden.
Ziehungsliſten 5 Pf. ſind bei den Herren D. Faix a Söhne zu haben,
auch können die Liſten bei ſämmtlichen Looſeabgabeſtellen und allen Zeitungsexpeditionen
eingeſehen werden.
Das Comité. (2208

M

Ein feineres Mädchen, im Nahen,
C= Bügeln und allen häuslichen Arbeten
geübt, ſucht Stelle.
Näheres Expedition.
(2209

2210 Ein Hausmädchen, das nähen
und bügeln kann, ſucht Stelle. Stellen=
bureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.

(Fin in allen häusl. Arbeiten wohlerfah=
C= renes, geſetzt. Mädchen ſucht Stelle in
einem feineren Haushalt, auch bei einer äl=
teren
Dame od. Herrn. Näh. Exp. 2211

2212) Ein Müdchen, welches waſchen,
nähen, bügeln kann und die Hausarbeit
verſieht, auch ſchon in Stelle war und
gutes Zeugniß aufzuweiſen hat, ſucht paſſende
Stelle. Näheres zu erfahren obere Nieder=
Ramſtädterſtraße 1, im Hauſe des Herrn
Gärtner Schmidt.

(Ein geprüfter Krankenpfleger ſucht
C, anderweitige Stelle bei einem leidenden
Herrn oder Dame. Prima ärztliche Zeug=
niſſe
ſtehen demſelben zur Seite.
Näheres Becks Stellenbureau, Marki=
platz
5.
(2113

2214) Es wird ein durchaus zuver=
läſſiges
Mädchen für Küche und Haus=
arbeit
geſucht. Es wollen ſich nur ſolche
melden, welche ſehr gute Zeugniſſe auf=
weiſen
können. Auskunft ertheilt die Exp.

2144) Für ein braves und erfahrenes
Mädchen wird eine Stelle in kleiner Fa=
milie
oder als Stütze der Hausfrau geſucht.
Näheres Langgaſſe 47 im Laden.

Offene Lehrlingsstelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
bei
(2130
Georg Hot, Hofpapierhandlung.

Dwei Lehrlinge mit guten Schulzeug=
) niſſen geſucht in der Samenhandlung,
Kunſt= und Handelsgärtnerei Friedrich
Krick jr, Rheinſtraße 18.
[1576

Herrschaſlsdiener
mit guten Zeugniſſen wird geſucht. Näheres
im Verlage.
(2177

Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
2215
C. C. Hleber, Papierhandlung.

C
1

ſch ſuche für 1. April einen erfahrenen
Gehülfen.
(2216
Massot, Rechtsanwalt.

in guter Familie
Penſion jucht ein in einem hie=
ſigen
Geſchäft thätiges Fräulein.
Zu erfragen in der Expedition. (2217

[ ][  ][ ]

447
Kaufm
miſcher
Verein.
Mittwoch den 7. März. Abends 8 Uhr,
im Saal zur Traube.
Dreizehnter Vortrag
Herr Emil Rittershaus aus Barmen über:
Emanuel Geibel=
Für Nichtmitglieder ſind Tageskarten Mk. 150 in den Buchhandlungen der
Herren A. Bergſträßer und C. Hofmann, ſowie Abends am Saaleingang
zu haben.
Jedes Mitglied iſt berechtigt auf ſeine Vorlejungskarte eine Dame frei einzu=
führen
.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Vorleſungskarte reſp. Abgabe der
Tages= oder Abonnementskarte (Coupon 13) geſtattet.
Schluß der Saalthüre präcis 8¼ Uhr.
Der Vorstand. (9000
Den geehrten Damen zur Nachricht, daß das
Façonniren und Färben der Strohhüle;
ſeinen Anfang genommen.
Eliſabethenſtraße
H. Sander.
Nr. 7.

Gänzlicher Ausverkauf
des Glas=, Porzellan=, Steingut= und Spielwaaren=Lagers von J. A. Seipp,
Marktplatz 5. mit allen in dieſe Branchen einſchlagenden Artikeln zu auzergewöhnlich
billigen Preiſen.
Wiederverkäufer genießen hohen Rabatt.
(927

Gemüſe- und Blumrnſamen
von bekannter Güte, Obſt= und Zierbäume und Sträucher, Coniferen in großer
Auswahl (Verzeichniſſe darüber gratis). Auf Wunſch können auch Pflanzungen, Ver=
änderungen
und Neuanlagen von Gärten gemacht werden.
Heinrich Hoaok, Handelsgärtner.
53
Meinen geehrten Kunden zur Nachricht, daß das
addouO U 1aGuIon
ESL SGUAU8
ſeinen Anfang genommen.
Achtungsvoll
Louise Vallher.
ſ2114
Schulſtraße u, 1. Etage.

In unterzeichnetem Verlage iſt vorräthig:
Durmatädter Hiatoriache Rleinigkeiten
336 Seiten groß Oetav. Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt, Stadtmauern und Stadthore, Bevöllerung
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging
8) Straßen=Namen und Beleuchtung. die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß nud ſeine
Umgebung. Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau und Gartenbau. 10) hewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtigz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malere, Muſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Witlich'ſche Zofbuchdruckerei in Darmſtadt.

523
oeoeoeoooeeeoooooooooooooooo
Feiustes
1
Export Lagarbier
8
(glanzhell und kräftig).
Beſtes Bier zum Aufbewahren in
Flaſchen empfihlt
H.Röttinger.
Eliſabethenſtraße. 1239
Leoogogoeoeoeoooooooooooe
Frisoh:
Lebend:

Winter= Rhein=
alm
,
Turbots,
Seezungen,
Cabliau,
Schellfiſche.

Hechte,
Karpfen,
Backfiſche,

Bratbüchinge
per Dutzend e5 Pfg.
Frisch gewüsserten
Stockfisch a; Labberdan

Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. 12220
DUpr Bhuyi
zum Braten.
G. P. POIb,
12221
Bleichſtraße.
1000 bis 1500 Mark
auf eine gute Hypothek geſucht. Näheres
in der Expedition d. Bl.
(2222
ſFin geräumiger Laden, in dem dreißig
8 Jahre ein flottes Geſchäft betrieben
wurde, mit daranſtoßendem Logis, einer
Kaſerne gegenüber, zu jedem Geſchäft, auch
als Comptoir paſſend, iſt ſofort od. ſpäter
billig zu vermiethen.
(2134
Wo? ſagt die Expedition.
(Hine Frau empfiehlt ſich im Aus= und
G. Ankleiden von Todten, auch wird
Strümpfeſtricken angenommen. Soder=
ſtraße
17, Seitenbau.
(2223

2
gur Capilalisten.
Ein thätiger, junger Kaufmann ſucht
zur Betreibung eines durchaus ſoliden und
lucrativen Unternehmens, bei welchem jedes
Riſico ausgeſchloſſen iſt, einen ſtillen Theil=
haber
mit einem Capital von mindeſtens
M. 10,000.
Gefl. Offerten unter W V1000 an
[2224
die Expedition d. Bl.

in Schüler des Gymnaſiums oder der
Realſchule findet gute Penſion in
ldeter Beamtenfamilie. Zu erfragen in
2225
Expedition d. Bl.

144

[ ][  ][ ]

524
Ewel daslüstre,
5
ein größerer 7 Flammen und
ein kleiner 1 Flamme, werden
abgegeben Promenadeſtr. 37. part.
SSchüler können ſehr gute Penſion, ſorg=
fältige
Pflege und Nachhülfe finden.
- Vorz. Ref. Näh. bei der Exp. d. Bl.
(11621

Verloren.
ein Kinderkorallenkettchen mit goldnem
Schlößchen. Dem redlichen Finder eine Be=
lohnung
bei Abgabe Rheinſtr. 34, 2. Stock.

447
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 13. d. M., Vormittags,
10 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete unwiderruf=
lich
im Schützenhof, Hügelſtraße dahier,
nachſtehende Pfänder gegen Baarzahlung:
circa 20) Ctr. Mais, 105 Säcke
Malz. 1 Halbverdeck, neu, 1 desgl.
gebrauchtes, 1 Schlitten, 1 Paar ſilber=
plattirte
Pferdegeſchirre, 1 Paar
ſchwarze Pferdegeſchirre, 1 dgl. einfach
ſilberplattirt, 1 Kaſtenwagen.
Darmſtadt, den 6. März 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. (2228

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 9. März 1883, Nach=
mittags
3 Uhr,
werden in der BehauſungEliſabethenſtraße
Nr. 48 dahier folgende Pfänder gegen
Baarzahlung öffentlich verſteigert, als:
1 Flügel, 1 Secretär, 1 Sopha und
6 Stühle mit braunem Rips über=
zogen
, 1 Pfeilerſchränkchen und ein
ovaler Spiegel in Goldrahmen.
Darmſtadt, den 6. März 1883.
Kaiſer,
Großh. Gerichtsvollzieher. (2229

Wir beehren uns das Eintreffen unſerer
henheſten für die FrühiahrsJason

hiermit ergebenſt anzuzeigen.
190

Politiſche Ueberſicht.
Varmſtadt 7. März.
Deutſches Reich. Die angeblichen Conferenzen Fürſt Bismarcks
mit Herrn v. Bennigſen werden in der Preſſe mit einem gewiſſen Eifer
erörtert. Es iſt indeſſen ſehr fraglich, ob dieſe Unterredung zwiſchen
unſerem leitenden Staatsmanne und dem Führer der nationalliberalen
Partei ſtattaefunden haben wenigſtens hat Herr v. Bennigſen, wie man
ſich in parlamentariſchen Kreiſen erzählt, alle hierauf bezüglichen Anfragen
mit einem vielſagenden Achſelzucken beantwortet. Richtig aber iſt, daß
Herr v. Bennigſen im Abgeordnetenhauſe öfter mit Herrn v. Puttkamer
Conferirt hat, wie erſterer auch im Abgeordnetenhauſe in einer der
Sitzungen voriger Woche mit dem Cultusminiſter, Herrn v. Goßler, ſich
längere Zeit unterhielt. Indeſſen, derartige Conferenzen' ſind im Par=
lamente
nichts Ungewöhnliches und man kann öfters Herrn v. Majunke
oder auch Herrn Rickert, die Seeler der Seceſſioniſten, mit einem der
Miniſter ſprechen ſehen und hieraus gleich auf ein=Miniſterium Rickert=
zu
ſchließen, wäre mehr als überkühn. Daß man jedoch die Unter=
redungen
welche der Chef der nationalliberalen Partei mit den leitenden
Perſönlichkeiten gehabt haben ſoll, ſo ernſt discutirt, verdient immerhin
als ein bedeutſames Zeichen unſerer parlan entariſchen und politiſchen
Lage regiſuͤrirt zu werden.
In der Familie des Prinzen Wilhelm ſieht man einem frohen
Familienereigniß im Laufe dieſes Sommers entgegen. Die gleichen Aus=
ſichten
haben ſich für die Familie des Kronprinzen Rudolph von Oeſter=
reich
eröffnet.
Wie die Nationalzeitung; erfährt, hat Kriegsminiſter v. Kameke
nun doch ſein Entlaſſungsgeſuch eingereicht und ſoll dasſelbe bereits die
Kaiſerliche Genehmigung erhalten haben. Als Nachfolger werden die
bereits früher genannten Generale v. Bronſart oder v. Caprivi genannt.
Der Gruns für den Rücktritt v. Kameke's ſoll darin beſtehen, daß es
ſich um mehrfache Aenderungen im Militärweſen handele, die der Kriegs=
miniſter
nicht gutheißen wollte. Dazu gehört namentlich die Vermehrung
der Artillerie.
Die großen Manöver des 11. Armeecorps werden in der Gegend
von Hanau und Windecken abaehalten werden und ſich nach der Mainkur,
Bergen und Vilbel bis nach Friedberg ziehen. Das Kaiſerliche Stand=
quartier
wird ſich in Homburg befinden.
Die Ernennung des Prinzen von Wales, zum Chef des Blücher'ſchen
Huſarenregimentes, wird von dem Londoner Standard mit einem in=
tereſſanten
Commentar begleitet. Las genanüte Blatt, welches als das
leitende Organ der conſervativen Partei Englands gilt, weiſt darauf hin,
daß die auswärtige Politik Englands und Deutſchlands im Großen und
Ganzen eine harmoniſche ſei und erinnert dann daran, daß Engländer
und Preußen in der Schlacht bei Waterloo Schulter an Schulter ge=

kämpft haben. Zum Schluſſe betont der Standard= daß die de
Prinzen von Wales widerfahrene Ehre keine bloße Formſaͤche ſei, ſonden
uͤnter die anſcheinend unbedeutenden Begebenheiten regiſtrirt werd=
könne
, die als Merkzeichen eines neuen Abſchnittes ihren Platz in d.
Geſchichte finden. Es ſei kein Zwegs gleichgültig, ob in den Zeiten groß.
europäiſcher Criſen, die wir unfehlbar durchzumachen haben würdel
England und Deutſchland als Freunde oder als Rivalen daſtünden u
in dieſer Beziehung erſcheine die Ernennung des Prinzen von Wales zul
Chef des hiſtoriſchen Blücher=Regiments beachtenswerth.
Das in der MaſchinenbauanſtaltBulkan bei Stettin in der Nal=
vom
5. März ausgebrochene Feuer hat mehrere große Baulichkeiten u
damit auch die Modelle eingeächert. Der Schaden beträgt ca. 1 Milli=
Mark, woran 23 Geſellſchaften betheiligt ſind. In dem Betriebe,
großartigen Schiffswerft iſt keine Störung eingetreten.
Oeſterreich=Ungarn. Die Generaldebatte im öſterreichiſch
Abgeordnetenhauſe hat die Kaminski=Affaire etwas in den Hintergrul
gedrängt. Jetzt, nachdem jene bedeutjamen Erörterungen beendigt worh
ſind, taucht die Kaminski=Affaire wieder hervor. Der vom Abgeordnet/
hauſe zur parlamentariſchen Unterſuchung dieſer Angelegenheit nier
geſetzte Ausſchuß hit am Sonnabend die Vernehmung Kaminski's
ſchloͤſſen. Die Beantwortung der Frage, wer die hochgeſtellte Perſon!
welche. wie die Klageſchrift erwähnt, ihm einen Brief geſchrieben hel
lehnte Kaminski mit der Bemerkung ab, daß er dem Unterſuchungsrichz
welchem bedeutendere Machtmittel zur Verfügung ſtänden als dem pan
mentariſchen Ausſchuſſe, den Namen genannt habe.
Frankreich. In der Kammerſitzung vom 5. März ſprach ſich Fel
gegen eine Berathung der Anträge wegen Reviſion der Verfaſſung l
Die Regierung werde nicht zögern, eine Verfaſſungsreviſion energiſchn
zuregen, ſobald die Reviſion möglich ſei. Gegenwärtig würde die
kiative dazu zu einem ſcharfen Conflict zwiſchen den beiden Kamm
führen. Den Krieg gegen den Senat eröffnen, hieße die wahre Mein
des Landes verkennen, deſſen große Maſſe den Frieden und die An= und die ſich von der Republik losſagen würde, wenn ſie erker
daß die Republik die Unbeſtändigkeit und die Agitation ſei. Die
gierung lehne die Reviſion als einen Racheäct gegen den Senat ab
verlange zuerſt die Wiederherſtellung des Einverſtändniſſes beider Kamnn
und einer dauernden Regierung durch eine ſolide Majorität. Tann unl
der Senat noch vor den Wahlen im Jahre 1885 einer Reviſion zuſtimul
Clemenceau erklärte, daß dieſe Aeußerungen Ferry's die Enticheidu
nothwendig machten, ob das Votum vom 26. Januar zu GunſtenM
Reviſion noch giltig, weiter, weshalb der Senat dieſem Votum
Rechnung getragen. Clemenceau beantragte die Verathung auf Dienh=
zu
vertagen. Die Kammer nahm letzteren Antrag mit 276 esſ
207 Stimmen an.

[ ][  ][ ]

Italien. Die Gazetta ufficiales veröffentlicht am 5. März ein
Dekret, welches die Wiederaufnahme der Baarzahlungen auf den 12. April
feſtſetzt
Rußland. Der Reichskanzler Fürſt Gortſchakoff iſt nach Mit=
theilungen
aus Baden=Baden ſeit einigen Tagen bedenklich erkrankt.
Der Hafen von Odeſſa iſt ſeit dem 3. März gänzlich eisfrei und die
Schiffahrt eröffnet. Im Hafen haben ſich bedeutende Getreidezufuhren
angeſammelt und werden gegenwärtig 42 Dampfer beladen.
Scandinavien. Der ſchon längere Zeit zwiſchen dem norwegiſchen
Storthing (Abgeordnetenhaus) und der Regierung ſpielende Conflict
ſcheint jetzt ſeinen Höhepunkt erreicht zu haben. Wie das Chriſtianiaer
Morgenblad' erfährt, ſoll das Protokoll=Comits mit 6 gegen 3 Stim=
men
beſchloſſen haben, bei dem Odelsthing (Herrenhaus) zu beantragen,
die Mitglieder der Regierung bei dem Staats=Gerichtshof (Riksrät) in
Anklagezuſtand zu verſetzen. Hiermit würde ſich der Streit zwiſchen
Krone und Volksvertretung in Norwegen, welcher ſich der Hauptſache
nach um Verfaſſungsfragen und ſpeciell um das Königliche Vetorecht
dreht, zu einer ſchweren Regierunaskriſis entwickeln, deren Ausgang man
nicht ohne Beſorgniß entaegenſehen kann.
Vereinigte Staaten. Das neue Tarifgeſetz tritt mit dem 1. Mai
in Kraft. Die Freihändler hoffen in der nächſten Seſſion weitere Con=
eeſſionen
zu erlangen. Der Waaren=Export im Januar überſtieg im
Werth den Import um 23,000,000 Dollars. Die Einfuhr während des
im Januar endenden Jahres überſtieg die des vorhergehenden Jahres um
70000,000 Dollars, und die Ausfuhr in dem gleichen Zeitraum weiſt
eine Abnahme von 41,000,000 Dollars auf.

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 7. März.
S. K. H. der Großherzog wohnten am Montaa Vormittag
mit dem Kronprinzen, dem Prinzen von Wales, Prinz Wilhelin, dem
Großh. Hofmarſchall Generalmajor Weſterweller von Anthoni, dem Poli=
zeipräſident
v. Madai u. ſ. w. einer Alamirung und Parade der Königl.
Feuerwehr in Berlin, in deren Hauptdepot in der Lindenſtraße unter per=
ſönlicher
Leitung des Branddirectors Major Witte, bei. Das hoch=
intereſſante
Schauſpiel. bei welchem 51 Fahrzeuge mit 350 Feuerwehr=
leuten
und über 100 Pferde in Thätigkeit waren, nahm gegen 1½ Stunden
in Anſpruch.
D. 3tg.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog wurde mit Ihren
Großh. Hoheiten den Prinzeſſinnen Töchtern bei deren Abreiſe
von Berlin von Ihren Kaiſerl. und Königl. Hoheiten dem Kron=
prinzen
, der Kronprinzeſſin und dem Prinzen Wilhelm
zum Bahnhofe geleitet.
Seitens des Herrn Präſidenten des deutſchen Reichstaas wurde
am 5. ds. Mts. dem Landescomite zur Unterſtützung der Waſſerbeſchä=
digten
im Großherzogthum der weitere Betrag von 80,000 M. aus bei
dem Reichstag eingegangenen Geldgaben, namentlich aus Nord=Amerika,
aber auch aus Deutſchland, der Schweiz, Spanien und den ruſſiſchen
Oſtſeeprovinzen, übermittelt. Dem dabei geäußerten Wunſch, dieſe Gabe
vorzuasweiſe und zunächſt zur Beſchaffung des Saatkorns, der Saat=
kartoffeln
und des Viehfutters in den geſchädigten Landestheilen zu
verwenden, iſt das Landescomits bereits zuvorgekommen, indem das=
ſelbe
ſeit Mitte vorigen Monats in allen geſchädigten Orten Viehfutter
nach Maßgabe des vorliegenden Bedürfniſſes vertheilen läßt und die
Einleitungen getroffen hat, um in aller Kürze das erforderliche Saatgut
in ähnlicher Weiſe zu liefern.
D. 3.)
* Es mochte wohl manchem Muſikverſtändigen als ein kühnes Waa=
niß
erſchienen ſein, daß Tereſina Tua, dieſer neue Stern am muſi
kaliſchen Himmel, unmittelbar nach dem großen Meſter Joachim den
hieſigen Kunſtfreunden ihr reiches Talent offenbaren wollte, und Viele
mochten wohl im Hinblick auf den großartigen Erfolg, den Joachim hier
erzielt hat, nicht daran zweifeln, daß die noch ſo jugendlche Künſtlerin
allzuſehr durch die Virtuoſität des ausgereiften Meiſter= in Schatten
geſtellt werde. Ohne auf die verlockende Vergleichung der beiden Talente
einzugehen, wollen wir nur vorerſt conſtatiren, daß der der jugendlichen
Virtuoſin vorausgehende Ruf keineswegs ubertrieben war, und wenn ein
Meiſter wie Joachim ſelbſt, nach den verſchiedenen Concerten, welche die
Tua in Berlin gegeben, und von denen er keines verſäumt hatte, die
Künſtlerin für das größte Violintalent der Gegenwart erklärte, wenn die
muſikaliſchen Kreiſe aller Städte, in denen die Tua concertirte, von
ihrem Spiele ſo entzückt waren, daß ſie ihr alle möglichen Ehren=
bezeugungen
erwieſen, ſo kann es nicht Wunder nehmen, daß das geſtrige
Publikum ſehr bald von dem Spiele der lieblichen Künſtlerin elektriſirt
war. Tereſina Tua iſt jedenfalls gewöhnt. vor einem größeren Publikum
und in einem gefüllteren Saale zu ſpielen, als ſie dies geſtern Abend zu
thun in der Lage war - faſt die Hälfte der Plätze war leer - aber
reiche Anerkennung fand ihr Spiel und mit ſteigendem Intereſſe folgten
die Zuhörer ihren Vorträgen. Was ihr Spiel zu einem ſo feſſelnden
geſtaltet, das iſt nicht blos die überraſchende Leichtigkeit, mit der ſie auch
die größten techniſchen Schwierigkeiten überwindet, nicht blos die Reinheit
und Feinheit des Lones. den ſie ihrem Inſtrument zu entlocken weiß,
nicht blos die mannigkachen Klangfarben, die den Zuhörer zuweilen in
Erſtaunen ſetzen, ſondern vor allem die Lebhaftigkeit, Beweglichkeit und
Energie. mit der ſie ihr Inſtrument handhabt. Es iſt eben das ſüd=

47
525
ländiſche Gemüth. das aus dieſen Klängen heraustönt und dem ruhigen,
bedächtigen Deutſchen, wenn auch etwas fremdartta, ſo doch originell
entgegenkommt. Die Wahl der Stücke entſprache jedenfalls dem Bil=
dungsgang
der Künſtlerin und gaben ihr in reichſtem Maße Gelegenheit,
ihre vollendete Technik zu zeigen ob Tereſina Tua ſich jemals in die
Geiſteswelt der deutſchen Muſik ſich eingewöhnen wird ? Die Vorträge
der zierlichen Virtuoſin waren, eingerechnet von Clavier= und Geſangs=
vorträgen
, ausgeführt von Mitgliedern des Raff Conſervatoriums in
Frankfurt, Herren Bertrand Roth und Adolph Müller, von denen ein=
zelne
Nummern vorzüglich geſpielt wurden, feine Auffaſſung wie ſaubere
Ausführung zeigten und von den Zuhörern bereitwillig aufgenommen
wurden. Nicht unerwähnt wollen wir laſſen, daß Tereſina Tua am
Schluß dem Drängen der Zuhörer liebenswürdig nachgebend, noch eine
Zugabe ihrer herrlichen Kunſt bereitwilligſt ſpendete.
Eingeſandt. Sie geſtatten mir wohl, mit Bezug auf die
Beſprechung der letzten Norma=Aufführung am 1. März, eine kurze Be=
richtigung
. Bereits zum zweiten Male ſvgl. Samstagsblatt vom 4. No=
vember
1882) macht Ihr Herr Referent den Sänger des Sever (Herrn
Bär) darauf aufmerkſam, daß er entgegen der römiſchen Sitte
ſein Schwert auf der linken Seite getragen habe. Ich möchte hiergegen
Ihren Herrn Referenten daran erinnern, daß allerdings die römiſchen
Legionsſoldaten das Schwert lan einem über die Schulter laufenden
Wehrgehänge) wegen des am linken Arme hängenden Schildes auf der
rechten Seite trugen, daß dagegen die Offiziere und Feldherrn,
die keinen Schild führten, das Schwert auf der linken Seite trugen.
Vgl. u. a. Lübker, Reallexikon ſ. u. Waffen).
Bei der Verloojung zum Beſten der Waſſerbeſchädigten gewann
Muſiker Henze vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115 das Oelgemälde
von Paul Weber im Werkhe von 1500 M. Am erſten Tage der
Ausgabe der Gewinne war der Andrang des Publikums ein ſo gewal=
tiger
, daß Militär requirirt und einige Verhaftungen vorgenommen
wurden.
Der für heute vom Kaufmänn. Verein angekündigte Vor
trag des Herrn Emil Rittershaus findet nicht im Darmſtädter Hof,
ſondern ausnahmsweiſe dieſesmal im Saal zur Traube ſtatt.
Für Freunde von Wetterprophezeihungen wiederholen
wir die bereits früher gebrachte Mittheilung, daß nach Profeſſor R. Falb,
Aſtronom in Wien, in den Tagen vom 7. bis 9. März. vom 5. bis 7.
und 19. bis 22. April ſich Stürme, Gewitter mit Hagel, bedeutende
Niederſchläge ꝛc. ereignen werden.
Der hieſige conſervative Verein hat den Reichstagsabgeordneten
Cremer eingeladen, in einer Volksverſammlung über die Bedeutung
der kaiſerlichen Botſchaft zu ſprechen. Herr Cremer war früher eifriges
Mitglied des Centrums, iſt indeß ſpäter zu den Conſervativen über=
gegangen
und gehört nun der Stöckerſchen Richtung an.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Ja=
nuar
1883:
Activa. Kaſſebeſtand 34534 M. 64 Pf. Mobilien 2000 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1047332 M. 96 Pf. Wechſel=Conto
112,004 M. 94 Pf. Effecten=Conto 12480 M. 37 Pf. Verwaltungs=
koſten
1856 M. 52 Pf. Haus= und Immobilien=Conto 85,649 M.
26 Pf. Zinſen=Conto 1723 M. 53 Pf.
Paſſiva. Gewinn= und Verluſt Conto 37338 M. 19 Pf.
Dividenden -Conto 110 M. 50 Pf. Reſervefond 58,185 M. 45 Pf.
Gewinn=, Reſerve= und Deleredere=Conto 23462 M. 67 Pf. Stamm=
antheile
534936 M. 19 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc.
703669 M. 22 Pf. Umſchlag im Januar 914,556 M.
In Worms fand dieſer Tage eine Beſprechung ſtatt, in welcher
man ſich für die Erbauung der Bahnlinie Heppenheim=Hirſchhorn
ſtatt der beabſichtigten Linie Reinheim=Weinheim ausſprach. Es
wird beabſichtigt, dieſerhalb eine Petition an Großh. Miniſterium
zu richten.
E Michelſtadt, 5. März. Geſtern fand unter dem Vorſitze des
Herrn Forſtmeiſters Ihrig von Erbach im Odenwald eine Vorſtands=
ſitzung
des Odenwaldelubs im Hotel Friedrich dahier ſtatt. Vertreten
waren Auerbach Zwingenberg durch Dr. Merk von Auerbach, Beer=
ſelden
durch Oberamtsrichter Bauer, Eberſtadt durch Obrtjörſter Joſef,
Diebura durch Kreisrath Hallwachs, Erbach außer dem Vorſitzenden
durch die Kaufleute Sachs und Muth, Höchſt durch Oberamtsrichter
Siebert und Apotheker Haas, Lengfeld durch Redacteur Müller und
Kaufmann Himmelheber, Richen=Klein Umſtadt durch Lehrer Rauch von
Klein=Umſtadt; andere Sectionen haben ihr Ausbleiben entſchuldigen
oder ſich vertreten laſſen. Der Vorſitzende machte zunächſt Mittheilung
über den Mitglieder= und Kaſſebeſtand und theilen wir hieraus mit,
daß der Verband dermalen aus 24 Sectionen mit ca. 900 Mitgliedern
beſteht. Die anweſenden Vertreter referirten über das, was von ihren
reſp. Sectionen ſchon geſchehen oder doch geplant iſt. Die Thätigkeit der
einzelnen Sectionen erſtreckte ſich bis jetzt, vielfach im Anſchluß oder in
Ergänzung der Wirkſamkeit beſtehender Verſchönerungsvereine, vornehm=
lich
auf die Errichtung von Wegweiſern, Aufſtellung von Ruhebänken,
Verbeſſerung von Wegen ꝛc., während der Geſammtverein in erſter Linie
die Herausabe eines Fremdenführers durch den jetzt dem größeren Ver=
kehr
erſchloſſenen Odenwald ins Auge gefaßt hat und zu dieſem Behufe
mit dem Verlagsbuchhändler Bergſträßer in Darmſtadt ins Benehmen

[ ][  ]

getreten iſt. Kreisrath Hallwachs von Dieburg, der im Auftrag des
Odenwaldelubs der am 15. October v. J. in Frankfurt a. M. abge=
haltenen
Generalverſammlung deutſcher Touriſtenvereine beigewohnt hat,
referirte über den Verlauf der Verſammlung und die gefaßten Beſchlüſſe.
Der Beitritt des Odenwaldelubs zu dem Verband deutſcher Touriſten=
vereine
wurde vorbehältlich der Zuſtimmung der Generalverſammlung
beſchloſſen. Zur Unterſtützurg der demnächſt in Frankfurt erſcheinenden
Verbandszeitſchriſt wurde aufgefordert, die Beſchickung der im Mail. J.
in dieſer Stadt ſtaltfindenden Generalverſammlung der Delegirten der
verbündeten Vereine beſchloſſen. Ein=ſehr geſchmackvolles Abzeichen für
die Mitglieder des Odenwaldelubs wurde vorgezeigt und die vorläufige
Anſchaffung von 200 Stück in Ausſicht genommen. Der vorgelegte
Voranſchlag für 1883 wurde genehmigt und iſt der Kaſſebeſtand ein
recht erfreulicher. Als Rechnungsjahr wurde das Kalenderjahr beſtimmt.
Tie ſtatutenmäßige Generalverſammlung der Mitglieder des Geſammt=
vereins
des Odenwaldelubs findet Sonntag den 8. April l. J., Mittags
12½ Uhr, im Saale des Schützenhofes (Nieratzky) zu Erbach ſtatt und
werden als Ausflüge des Geſammtvereins für den nächſten Commer
Schloß Lchtenberg (Zuſammenkunſt in Groß=Bieberau) und der Eul=
bacher
Lurk (Zuſammenkunft in Michelſtadt) der Generalverſammlung
vorgeſchlagen werden. Oberamtsrichter Bauer ſchlug noch einen dritten
Ausflug nach der Starkenburg und Heppenheim vor. Vom Vorſitzenden
wurde als Ausflüge für das nächſte zahr (1884) das Reichenbacher
Thal (Zuſammenkunft in Bensheim) und die Tromm (Zuſammenkunft
in Wald=Michelbach) in Anregung gebracht. Nachdem der officielle
Thel der Sitzung erledigt war, folgte ein Diner, das den bekannten
vorzüglichen Leiſtungen der Küche und des Kellers des renommirten
Hotels alle Ehre machte.
9) Der Zuckerrübenbau ſcheint dieſes Jahr auch im Kreis
Dieburg größere Ausdehnung gewinnen zu wollen. Abnehmer iſt die
Waghäusler Fabrik.
( Verſchiedene Orte im Kreis Groß=Gerau, welche ſeither eines
ſchützenden Ortsringdamms entbehrten, beabſichtigen die Anlage
enes ſolchen und dürfte hierfür die Mitwirkung der Landeskultur=
Rentenkaſſe in Anſpruch genommen werden.
- Vor einigen Tagen wurden 2 kürzlich aus der Haft entlaſſene
Sträflinge auf dem Friedhofe zu Caſtel ertappt, als ſie nach einem
angeblich dort vergrabenen Schatze ſuchten. Wie ſich nun herausſtellt,
hatte im Gefängniß ein Dritter, ebenfalls entlaſſner Sträfling, den beiden
die Mittheilung gemacht, daß er auf dem erwähnten Friedhof eine große
Summe geſtohlenen Geldes vergraben habe, welche ſie in der Nacht von
Freitag auf den Samstag gemeinſchaftlich holen wollten. Anſtatt zur
feſtgeſetzten Stunde kam der eigentliche Dieb eine Stunde früher, grub
das Geld aus und entſernte ſich damit, die beiden Anderen machten
ſich, als der College nicht kam, allein an die Arbeit und wurden
dabei verhaftet.
Nach erfolgter Zuſtimmung ſeitens der Wittwe Richard Wagner'3
und mit Königlicher Zuwendung ſollen in der Zeit vom 8. bis 30. Juli,
unter Mitwirkung Münchener Künſtler, 12 Parſifal=Aufführungen
ſtattfinden.
Vacante Stellen im Bereich des 11. Armee=Corps. Eiſen=
bahn
=Betriebsamt Wiesbaden 10 Stations= reſp. Expeditions=Aipiranten
je 112 M. monatlich. Caſſel, Poſtamt, Poſtſchaffner im Begleitdie ſt
980 M. jährl. Coburg, Poſtamt, Poſtſchaffner, 800 M. und freie
Dienſtwohnung. Dorchheim, Poſtagentur, Landbriefträger, 600-710 M.
jährl. Frankfurt a. M., Poſtamt L. Poſtſchaffner. 1040-1350 M.
jährl. Mainz,. Poſtamt, Poſtſchaffner, 944 M. jährl. Marburg, Staats=
archiv
, Kanzlei, Hülfsarbeiter, 900 M. Oberlahnſtein, Betriebsamt,
Magazin, Aufſeher=Aſpirant, 900-1350 M. Saalfeld, Landrath,
Schreiber, 800-1000 M. jährl. Weilburg, Poſtamt, Poſtſchaffner,
908-1350 M. jährl. Weilburg, Poſtamt, Landbriefträger, 648 bis
740 M. jährl. Wetzlar, Poſtamt, Landbriefträger 612-740 M. jährl.
Entſcheidung des Reichsgerichts. Ein Schuldner,
welcher bei einer ihm drohenden Zwangsvollſtreckung in der Abſicht, die
Befriedigung des Gläubigers zu vereiteln, eine Hypothek für eine ganz
oder theilw ite fititte Schuld auf ſein Grundſtück beſtellt und dadurch
ſein Grunshück ſo hoch belaſtet, daß die Zwangsvollſtreckung in daſſelbe
völlig ausſichtslos wird, iſt wegen ſtrafbaren Eigennuges zu beſtrafen.
In demſelben Urtheil hat das Reichsgericht auch ausgeſprochen, daß eine
drohende Zwangsvollſtreckung; im Sinne des 8 288 St.=G.=B. bei
Forderungen, bei welchen mit dem Eintritt ihrer Fälligkeit keine Be=
friſtung
, ſondern ſoſortige Baarzahlung oder unverweilte gerichtliche
Geltendmachung der Forderung gebräuchlich iſt, ſchon dann angenommen
werden kann, wenn der Glaubiger nur wegen Zahlung gemahnt,
aber noch keine gerichtlichen Schritte zur Beitreibung der Schuld ge=
than
hat.
Ofen und Kamin. Das Wiener Witzblatt Figaro ſchreibt:
Auf beiden Seiten iſt es faul,
Es haben beide ſich verbrannt,
Die Rechte und die Linke,
Die eine an dem Ofen- heim,
Die andre am Kamin-ſkil

47
Der Textentwurf zu Wagner's Nibelungen.
Mitgetheilt von Ludwig Nohl.
Der Quellen, aus denen Richard Wagner ſeine weltumfaſſende Dichtun,
Der Ring des Nibelungen' geſchöpft hat, ſind zahlreiche. Doch bildete den
Hauptſtrom darin die beiden Edden, die ſeit einem Menſchenalter durch
Ueberſetzung auch der geſammten gebildeten Welt wieder ſo bekannt geworden.
ſind, wie das Nibelungenlied, das den mythiſchen Urſprung der Siegfriedſage
mehr verlaſſen und hauptſächlich die Burgundengeſchichte im großen Epenſthle
ausgebildet hat. Der nordiſchen Geſtalt der Sage hat er auch den unſerer
Sprache ureigenen Stabreim entnommen. Hier reichte der nur gedachte
moderne Vers mit ſeiner vorſchwebenden körperloſen Geſtalt nicht mehr aus,
ſagte er. Der phantaſtiſche Trug der Liedreime vermochte nicht mehr als
ſcheinbares Fleiſch über die Abweſenheit alles lebendigen Knochengerüſtes zu
täuſchen, das dieſer Verskörper nur als willkürlich dehnbares, hin und her
zerfahrendes Schleimkörperwerk noch in ſich faßt.- Es war der nach dem
wirklichen Sprachaccente zur lebendigſten Rhythmik ſich fügende ſtabgereimte
Vers, in dem das Volk einſt ſelbſt dichtete und der zur unendlich mannich=
faltigen
Kundgebung jederzeit leicht fähig iſt.
Denn nur ſo konnte er ein Naturell darſtellen, wie dieſen Siegfried,
den verkörperten Geiſt der ewig und einzig zeugenden unwillküren Lebens=
bewegung
, den Wirker wirklicher Thaten, den Menſchen in der Fülle höch=
ſter
unmittelbarer Kraft und zweifelloſer Liebenswürdigkeit, den kein außer
ihm entſtandenes Verhältniß hemmt, der aus dem innerſten Quell ſeiner
Lebensluſt gegenüber jeder Bewegung ſich ſo beſtimmt, daß Irrthum und
Verwirrung, aus dem wildeſten Spiele der Leidenſchaft genährt, rings um
ihn bis zu ſeinem eigenen Verderben ſich häufen konnten, ohne daß der Held
nur einen Augenblick ſelbſt dem Tode gegenüber den inneren Quell in ſeinem
wallenden Erguß gekannt, oder je etwas Anderes für berechtigt über ſich und
ſeine Bewegung gehalten hätte, als eben die unwillkürliche Ausſtrömung ſei=
nes
raſtlos quellenden Lebensbrunnens.
Sehen wir zu, wie um dieſen Menſchen in des Wortes vollſter Bedeu=
tung
die Gefahren des Daſeins ſich thürmen. Wagner hat bereits im
Jahre 1848 dieſe Weltgeſchichte im Rahmen der Kunſt geſchrieben.
1. Rheingold.
Von den Nibelungen, die aus der Erde Schätze Reichthümer ſich ge=
winnen
, bemächtigte ſich der Nibelheimfürſt Alberich des klaren, edlen Rhein=
goldes
, entführte es den Tiefen der Waſſer und ſchmiedete daraus mit liſtiger
Kunſt einen Ring, der ihm die oberſte Gewalt über ſein ganzes Geſchlecht
verſchaffte. So wurde er deſſen Herr, zwang die fleißigen Nibelungen fortan
für ihn allein zu arbeiten und ſammelte den unermeßlichen Nibelungen=
hort
, deſſen wichtigſtes Kleinod die Tarnkappe war, durch die jede Geſtall
angenommen werden konnte und die zu ſchmieden er ſeinen eigenen Bruder
Mime gezwungen hatte. So ausgerüſtet ſtrebt Alberich nach der Herrſchaft
Uber die Welt.
Das Geſchlecht der Rieſen, der trotzigen, gewaltigen, urerſchaffenen,
wird in ſeinem wilden Behagen geſtört: ihre ungeheure Kraft, ihr ſchlichter
Mutterwitz reichen gegen Alberich's herrſchſüchtige Verſchlagenheit nicht meh
aus. Sie ſehen mit Sorge die Nibelungen wunderbare Waffen ſchmieden,
die in den Händen menſchlicher Helden einſt den Rieſen den Untergang be=
reiten
ſollen. Dieſen Zwieſpalt benutzte das zur Allherrſchaft erwachſende
Geſchlecht der Götter. Wotan verträgt mit den Rieſen, den Göttern die
Walhalla zu erbauen, aus der ſie ſicher die Welt zu beherrſchen vermögen,
die Halle, in der ſich die Helden der Wal (Schlachtſtatt) ſammeln. Nach
vollendetem Bau fordern die Rieſen als Lohn den Nibelungenhort. Der
höchſten Klugheit der Götter gelingt es in der That, Alberich zu fangen=
er
muß ihnen ſein Leben mit dem Horte löſen. Den einzigen Ring will e
behalten. Die Götter, wohl wiſſend, daß in ihm das Geheimniß ſeinn
Macht beruhe, entreißen ihm auch den Ring. Da verflucht er ihn: er ſoll=
das
Verderben Aller ſein, die ihn benützen! Wotan ſtellt den Hort den
Rieſen zu, den Ring will er behalten, um ſeine Allherrſchaft zu ſichern. Di=
Rieſen ertrotzen ihn und Wotan weicht vor dem Rath der Schickſalsgöttn
Erda, die ihm ſogar den Untergang der Götter ſelbſt zeigt.
Nun gerathen die Rieſen Faſolt und Fafner ſogleich über den Ring in
Kampf, und Fafner, der ſeinen Bruder erſchlagen, verwandelt ſich in einer
ungeheuren Wurm, um in der Neidhöhle den Hort zu hüten. Durch der
Ring bleiben die Nibelungen in Knechtſchaft. Aber die Rieſen verſtehen nicht
ihre Macht zu nützen, ihrem plumpen Sinn genügt es, die Nibelungen ge=
bunden
zu haben. So liegt der Wurm ſeit uralten Zeiten in träger Un=
fruchtbarkeit
über dem Horte: ich lieg und beſitze Vor dem aufſteigenden
Glanze des neuen Göttergeſchlechtes verbleicht und erſtarrt machtlos das Rie=
ſengeſchlecht
, elend und tuckiſch ſchmachten die Nibelungen in fruchtloſer Reg
ſamkeit fort. Alberich brütet ohne Raſt über die Wiedererlangung de=
Ringes.
(Fortſetzung folgt.)

Polizeibericht vom 6. März.
Ein Frauenzimmer wurde verhaftet, weil dasſelbe hier und u
Beſſungen verſchiedene Schwindeleien ausgeführt hat. Ebenſo wurde=
wiederum
3 Burſchen verhaflet, welche einige Säcke Frucht aus einen
Magazin entwendeten.

Tage s =Kalender.
Mittwoch 7. März: Kammermuſikabend von Martin Wallenſteir
Vortrag im Kaufm. Verein.
(Darmſtädter Hof)
Samstag 10. März: Abendunterhaltung des Geſangvereins=Melomanen
(Schützenhof). Stiftungsfeſt des Kaufm. Vereins (Saalbau).

Redaction und Berlag: L. E.

Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.