Darmstädter Tagblatt 1883


06. März 1883

[  ][ ]

148.

146.
Jahrgang.

Gaeinved
Enut 1 Mar 5o P. ud
Atiaihn umin verden von
A2 Pfinten Beſtelungen end
ryaiun z 1 Mar vo Pi.
RG Pſtaufichleaz

(Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auzwärth
von allen Annoncen=Eppeditionen.

Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

46.

Dienstag dey 6. März.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.

1883.

Durch kriegsgerichtliches unterm 24. Februar d. Js. vom kommandirenden General des Xl. Armee=Corps lediglich be=
ſtätigtes
Erkenntniß vom 19. desſelben Monats iſt der Dispoſitions=Urlauber Musketier) Michael Gotta aus dem Bezirke
des 1. Bataillons (Darmſtadt II.) 3. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 117, geboren am 25. No=
vember
1858 zu Ober=Roden, Kreis Dieburg, in contumaciam für fahnenflüchtig erllärt und mit einer Geldſtrafe von 500 Mk.
beſtraſt worden.
Darmſtadt, am 27. Februar 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
(2153
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch lriegsgerichtliches unterm 24. Februar d. Js. vom kommandirenden General des x1. Armee=Corps lediglich be=
ſlätigtes
Erkenntniß vom 19. desſelben Monats iſt der Dispoſitions=Urlauber des 3. Großherzoglich Heſſiſchen Iufanterie=
Regiments Nr. 117 (Musketier) Johann Georg Wilhelm Ebinger, geboren am 6. Februar 1859 zu Beerfelden, Kreis Erbach
i. O., zuletzt wohnhaft in Ehninngen, Königlichen Württembergiſchen Oberamts Böblingen, in contumaciam für fahnenflüchtig
erklärt und mit einer Geldbuße von einhundertſechszig Mark beſtraft worden.
Darmſtadt, am 21. Februar 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.-
12154
Kriezsgerichliches Erenminitz.
Durch kriegsgerichtliches unterm 24. Februar d. 9s. vom kommandirenden General des xl. Arme=Corps lediglich be=
ſtätigtes
Erkenntniß vom 19. desſelben Monats iſt der Dispoſitions=Urlauber (Musketier) Franz Joſeph Bitſch, aus dem Bezirke
des 1. Bataillons (Mainz) 4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 18. März 1859 zu Bingen,
in contuma inm für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von einhundertſechszig Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 27. Februar 1883.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
2155

Unſere Verfügung vom 28. v. Mts.,
inſoweit Konkurs auch über das Vermögen
der Ehefrau des Georg Appfel III. zu
Darmſtadt eröffnet, wird zurückgezogen.
Darmſtadt, den 3. März 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchrelber.
12156
Bekanntmachung.
Die am 21. und 22. Februar l. 3s.
im hieſigen Gemeindewald, abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt. Die Ab=
fuhrſcheine
können jeden Tag bei dem Ge=
meinde
=Einnehmer dahier gegen Hinter=
legung
vorſchriftsmüßiger Bürgſcheine in
Empfang genommen und mit der Abfuh=
ofort
begonnen werden.
Weiterſtadt, am 1. März 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.
2157

Aufforderung.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekannt=
machung
vom 1. Februar 1875, in Nr. 32
der Darmſtädter Zeitung, fordern wir alle
diejenigen Wittwen von Hofſtallbedienſteten,
welche Berückſichtigung bei der am 20. April
d. J. ſtattfindenden legatmäßigen Zinſen=
vertheilung

der Stiftung des Großh. Oberſt=
lieutenants
Carl von Kreß, zum An=
denken
an ſeinen Sohn Fritz von
Kreß
finden wollen, hierdurch auf, ſich unter
Vorlage eines Zeugniſſes des einſchlägigen
Ortsgerichts über Würdigkeit und Bedürf=
tigkeit
längſtens bis zum 20. März d. J.
ſchriftlich oder perſönlich bei uns anzu=
melden
.
2032
Darmſtadt, den 1. Februar 1883.
Großherzogliches Hofmarſtall=Amt.
Frhr. von Nordeck zur Rabenau.

Streuverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Beſſungen.
Donnerstag den 8. März, Vormittags
9 Uhr,
werden im Holzhof dahier 25 Schichten
dürres Gras aus dem Diſtrict Baſſintheil
und 25 Schichten Moos aus dem Diſtrict
Kellerwieſenſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den 5. März 1883.
Großherzogliche Oberförflerei Beſſungen.
(2158
Preuſcheu.

Bekanntmachung.
Der Antheil aus den im Rechnungs=
ahr
188182 eingegangenen milden Gaben
für die unter der Obervormundſchaft der
Großherzoglichen Amtsgerichte Darmſtadt I.
und II. ſtehenden und in 1881 in Folge
Confirmation ꝛc. aus der Landes=Waiſen=
140

[ ][  ][ ]

608
Anſtalt ausgetretenen Waiſen kann nun=
mehr
ausbezahlt werden.
Die betreffenden Herren Vormünder
wollen daher dieſen Betrag mit je 22 Mk.
bei der unterzeichneten Stelle an den Zahl=
tagen
(Dienstag und Freitag) in Empfang
nehmen.
Darmſtadt, den 28. Februar 1883.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath. (1995
Brennholzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Meſſel.
Donnerstag den 8. d. M. von Vor=
mittags
10 Uhr an,
werden aus dem Diſtrict Sporneiche (Holz=

wieſe ꝛc.): Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke Rm.
I.Cl. II.CI. Rm. Well. Rm. Buche G
2 11 12910 1 Eiche
Nadel= 2 15 66 8950 9 holz .
4 9 5800 3 Weich= holz 4 340

an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſarmenkunft auf dem Eppertshäuſer
Weg an der Forſtmeiſterſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 1. März 1883.
Großherzogliche Overförſterei Meſſel
Heinemann.
(2037
Holzverſteigerung.
Montag den 12. März l. Js., Vor
mittags 9 Uhr,
werden auf dem Nathhauſe aus dem Di=
ſtrict
Dachsberg folgende Holzſortimente
verſieigert und zwar:
2 Rm. Eichenſcheiter,
207 Buchentnüppel,
35 Eichenknüppel,
8 Kiefernknüppel,
3030 Buchenreiſer,
180 Eichenreiſer,
320 Kiefernreiſer,
32 Rm. Buchenſtöcke,
4 Eichenſtoͤcke und
Nachmittags um 2¼ Uhr
an Ort und Stelle:
10 Stück Eichenſtämme, 0.99 Cbm.,
50 Lärchenſtämme von 12-20 Emt.
Durchm. und 720 Meter
Länge, ſowie
10 Stück Eichenderbſtangen.
Zuſammenkunft iſt Eingang des Waldes
des Kirchenwegs.
Forſtwart Lehr ertheilt auf Verlangen
nähere Auskunft.
Beſſungen, den 3. März 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2159
Holzverſteigerung.
In dem Walde der Gemeinde Nieder=
Ramſtadt werden Freitag den 9. März
l. J. aus den Diſtricten Steig und Kloß=
berg
verſteigert:

R. 46
227 Rm. Buchenſcheiter,
1 Eichenſcheiter,
199 Buchenknüppel,
1 Nadelknüppel,
3350 Stück Buchenwellen und
93 Rm. Buchenſtöcke.
Die Zuſammenlunft iſt Vormittags
9 Uhr im Diſtrict Steig.
Nieder=Ramſtadt, den 2. März 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=
Ramſtadt.
(2160
Bender.

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Ke iermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen die ſeither
von meiner Mutter C. Eisserich Wwe. betriebene Bäckerei käuf=
4 lich übernommen habe, und bitte das derſelben geſchenkte Ver=
trauen
auch mir bewahren zu wollen.
Darmſtadt, 1. März 1883.

Anton Hisserich

Bäckermeiſter.

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[ ][  ][ ]

510

Aui

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Zimmer, Küche, 3 Zimmer im Sou=
terrain
, Keller und ſonſtiges Zubebör.

867) Bleichſtraße 48 eine Wohnung
mit ſchöner Ausſicht auf den Bahnhofsplatz
von 5 Zimmern und allem Zubehör an
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1. Mai zu beziehen.

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allem Zubehör, wegzugshalber per
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mit 4 Zimmern, Cabinet, Küche m. Waſſer=
leitung
, Magdſtube ꝛc. per 16. April.
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nung
, 4 Zimmer, 2 Küchen, Waſſer und
allen Bequemlichkeiten per 15. März.
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2 Zimmer, Küche.
1237) Mühlſtraße 60 (Kapellplatz)
und gegenüber dem neuen Realſchulgebäude
iſt die Manſardenwohnung mit abgeſchloſſenem
Vorplatz, Waſſerleitung nebſt allen anderen
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parterre.
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ein kleines Logis zu vermiethen.
1322) Hügelſtr. 18 iſt der 3. Stock
zu vermiethen und gleich zu beziehen.

Ds
1373) n unſerem Hauſe Wilhelminen=
flraße
Nr. 14 iſt die Beletage, beſtehend
aus 7 Piecen mit Gas=und Waſſerleitung
und geräumiger Manſarde, per Ende April
zu vermiethen. Dr. med. C. Werner.

1642, Holgesſtraße 4 iſt der 1. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Kabinet, Küche
mit Waſſerleitung, Magdſtube und ſonſtigen
Bequemlichkeiten per 1. Mai zu vermiethen.
1866) Aliceſtraße 6 iſt der Parterre=
und 3. Stock, jeder 5 Zimmer enthaltend,
zu vermiethen und im April zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße S, parterre.
2004) Heidelbergerſtraße, gegenüber
der Artilleriekaſerne, im 1. Stock 3 große
Zimmer, Küche, ſowte Cabinet ꝛc. per I.
Mai beziehbar, zu vermiethen.
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eines Specereigeſchäftes ſehr geeignet, mit
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18 Kirchſtraße 18
Logis von 2 und 3 Zimmern ꝛc.
47 Niederramſtädterſtraße 47
Logis von 3 Zimmern und Zubehör.
45 Niederramſtädterſtraße 45
Logis von 2 Zimmern und Zubehör

4 16
2164) Landwehrſtraße 13 eine Woh=
nung
, Beletage, mit 2 Zimmern, Küche,
Keller und Magdkammer. Daſelbſt ein
möblirtes Zimmer im Dachſtock zu verm.

A.
D
4

1111) Ballonplatz 6 ein Wohn=
nebſt
Schlafzimmer, ſchön möblirt,
ſofort zu vermiethen.

1264) Schulſtraße 1es parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1266) Ludwigſtraße 3 ein ſchöu
möblirtes Zimmer per 1. Mürz zu ver=
Leopold Wolf.
miethen.
1792) Arheilgerſtraße 2 ein freund=
lich
möbl. Zimmer zu vermiethen.
1965) Saalbauſtraße 4 zwei möbl.
Zimmer zu verm. Preis 10 u. 12 M.
2106) Ecke der Wald. u. Saalbau=
ſtraße
18 1 möbl. Parterrez. zu verm.
Loe
29hrdheAteateoh,
4L2e
43
X Pt
4.
F
RbödeſbedRtateſdNoeörtRtcoeé"
R. 2109) Sofort zu beziehen
2 fein möblirte Zimmer. Ernſt= 3
15
4
4 Ludwigſtraße 24, 1 Treppe hoch,
28.
Stiege links.
Fe
4

00400
2004004
1046
9040
O=
22402
42
=
RardtarAAr-ed
ReRahRJodHoNttctR-5es
2165) Hügelſtraße, nächſt dem Amts=
gericht
, ein gut möblirtes Himmer nach der
Straße, ſofort zu vermiethen. Näheres bei
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899

e Vereinsbanſt Berkin
Actien=Geſellſchaft;
Grnndeapital: J0 Mllionen Mark; emittirt
und voſlbezahlt: 6 Milltonen Mark,
ſibernimmt die Beſorgung des An= und Verkaufs börſen=
gungiger
Werthpapiere
zum officiellen Tagescours der
Verliner Börſe,
ſowie die Ausführung ſonſtiger bank= und börſengeſchäft=
lcher
Ordres, insbeſondere auch die Ausführung von
Börſen=Zeitgeſchäften zu coulanteſten Bedingungen.
Die von der Bank in Anſatz gebrachte Proviſion beträgt
ausſchließlich ein Zehutel Procent.
Die Einziehung von Zinscoupons, Dividenden-
ſcheinen
und ausgelooſten 5tüſten, ſowie die Cantrot=
der
Verlooſungen, die Emßokung neuer Coupons-
bogen
wird den Kunden der Bank koſtenfrei unter
Berechnung des Vortos bejorgt. Verwerthung der
in fremder Münze zahlbaren Coupons einige
vor Verfall zum jeweiligen Vörſen=Courſe.
Lombard=Darlehne werden zu 65-85 pCr.
des Courswerthes auf börſengüngige Werthpapiere je
nach Qualität der zu beleihenden Effecten zu 5-C½pEt
per annum ranco Proviſion gewährt.
Baar=Depoſten werden zur Ver=
zinſung
entgegengenommen, es beträgt dier
ſelbe verzeit bei Rückzahlbarkeit ohne vorherige Klndigung
2 pCt., bei 2tägiger Kündbarkeit 3 pCt., bei 14tägiger
8½ pCt., bei 4wochentlicher pCt. und bei 2 monatlicher
Kündbarkeit 4½ pCt. per Jahr, freinon allen Speſen.
- Wechſel=Domicilirung; Giro=Cheques=
Verkehr.

In dem Leipzigerſtraße o5, parterre, befindlicher
Wechſelgeſcherft der Bauk; wird der Umſatz vor
ausländiſchen Geldſorten, ſowie von Coupons, der An= und
Verkauf von Eifecten ꝛc. ꝛc. zu coulanteſten feſten Courie.
oder auch je nach Wunſch zur Verrechnung auf Gruno=
lage
des nüchſtfolgenden Börſencourſes bewirkt, ebenſe
wird daſelbſt Uber Auslooſung von Effecten, über Anlag=
in
börſengäugigen Werthpapieren ꝛc. bereitwilligſt Aus.
kunſé ertheilt; leyteres geſchieht auch auf an
die Bauf gerichtete mit Retourmarke ver=
ſehene
briefliche Anfragen.
Baar=Einzahlungen für die Veretnsbank nehmen alle
Reichsbankſtellen kontenſret entgegen
Die Direction.

(328

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(Fahrſtühle) für Lagerhäuſer und Fabri=
ken
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in bewährter Conſtruction (Deutſches Reichs=
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7
L=

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(877

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WoL ſagt die Exped.

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einer anſtändigen Familie. Offerten
unter 8 H60 mit Preisangabe befördert
die Expedition d. Bl.
[2167

[ ][  ][ ]

511

Sadl Aum Darnsſader Wr.
Mittwoch den 7. März, Abends 6¼ Uhr:
W. Hammermusik-Abend
von Hartin Wallenstein, Gr. Kammervirtuos,
unter gütiger Mitwirkung des Fräulein Lina Glaſer, Concertfängerin aus Würz=
burg
, Fräulein Gabriele Roy, Violinvirtuoſin aus Paris und der Herren Hofmuſiker
A. Hayn und J. Ruzicka.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M., Saal 2 M., Vorſaal 1 M. ſind
zu haben in der Hofbuchhandlung von Herrn Klingelhöffer, Rhe inſtraße, bei Herrn
Hoffmann, Wilhelminenſtraße, ſowie bei Herrn Verwalter Ruppel, Grafenſtraße 35
(2168
und Abends an der Kaſſe.

Die ordentliche Generalvergammlung der Heidenreich von
Siebold'ſchen Stiftung findet Dienstag den 13. März, Nachmittags 3 Uhr, in
der Wohnung der Präſidentin Frau Dr. A. Merck, Rheinſtraße 9, ſtatt, wozu alle
Mitglieder freundlichſt eingeladen werden.
Tagesordnung: Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage über 1882.
Der Verwaltungsrath.
(2169
Kaufmänniſcher Verein.
Samstag den 10. März, Abends 8 Uhr präcis:
11. Sliflungofeſt
In den Röumen des Saalbaues.
Die Eintrittstarten werden unſeren außerordentlichen Mitgliedern zugeſtellt. Die
ordentlichen Mitglieder werden erſucht, ſolche Donnerstag den 8. März, Abends
von 8 Uhr ab, im Vereinslokal in Empfang zu nehmen.
Einzuführende Damen und Fremde ſind bis ſpäteſtens Mittwoch den 7. März
bei den Herren D. Faix & Söhne anzumelden oder in die im Vereinslokal auf=
llegende
Liſte einzutragen und werden die Karten für dieſelben Donnerstag den
8. März=Abends von 8 Uhr an im Vereinslocal verabfolgt.
(2140
Der Voratand.
Großherzogliches Hoftheater.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leißungen und
Lieſerungen für das Großh. Hoftheater und die Hofmuſik wird bis zum 10. März
1883 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzmeichenden Koſten=
rechnungen
getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
werden.
Darmſtadt, den 1. März 1883.
(2141
Großh. Hoftheater= und Hofmuſik Direction.

5

Die feinſten auf Echtheit unterſuchten Qualitäten
per ¼ Flaſche M. 1. 65
4
Malaga
90

1. 65

Hhorry
. 90) Dieſe Weine ſind chemiſch


Tokayor


Bordsauz Hedos, zwst.

2. 40 unterſucht und garanttre ich
für deren Reinheit.

1. 30
unge=
per
Flaſche von M. 1. 10 an,
direct importirt durch die Weingroßhandlung von Rudoll Sollgmann
dahier, empfehlen die Niederlagen:
Ludwig Heyl Sohn, Holzſtraße 17,
Christian Schwinn, Droguerie, Wilhelminenſtraße.

W

2170) Ein Mädchen, im Kleidermachen
gewandt, ſucht Stelle auf Oſtern.
Frau Becker, Schirmgaſſe 10.
2171) Ein braves Mädchen geſetzten
Alters ſucht Stelle a. Haushälterin od. Stütze.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
2172) Herrſchaften können ſofort oder
zu Oſtern Mädchen mit gut. Zeugniſſen
erhalten. Frau Becker, Schirmgaſſe 10.
Fine geübte Büglerin ſucht Beſchäf=
wtigung
. Zu erfragen in der Exped.
2173) Tüchtige Mädchen, die bür=
gerlich
kochen können, mit ſehr guten Zeug=
niſſen
, ſuchen zu Oſtern Stelle durch Frau
M. Wörner, Rheinſtraße 41.
2174) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt oder den Tag über zu Kindern.
Näheres große Ochſengaſſe 21, Hinterbau.

Lazzl
E

194) Geſucht auf Onein gegen guten
Lohn ein braves Mädchen, welches bür=
gerlich
kochen kann und die Hausarbeit
verſteht. Näheres bei der Exped. d. Bl.

go00000

Kehrmädchen als Einlegerin F
d geſucht. Wo? ſagt die Expe=

F dition d. B.
Aoooooet,

2175

2176) Einen Lehrling ſucht
Adolf Thienemann. Mühlſtraße 39,
Gürtler und Metalldreher.

Con einem hieſigen Engros=Geſchäfte
18 iſt eine Lehrlingsſtelle zu beſetzen.
Näheres bei der Exped. d. Bl. 11880

Lehrlingsſtelle offen
in dem Büreau eines hieſigen Fabrikge=
ſchäftes
. Bewerber, die die Berechtigung
zum einjährig freiwilligen Dienſt beſitzen,
wollen ſelbſtgeſchriebene Offerten bei der
Expedition d. Bl. unter Ehiffre S. 285
deponiren.
(2017

1435) Ein Gehülfe und ein Lehr=
ling
werden für ein hieſiges Ver=
ſicherungs
=Bureau geſucht. Offerten
gub K. C. 10 poſtlagernd Dirmſtadt.

2016) Ein junger Mann mit ſchöner
Handſchrift wird für das Büreau eines
hieſigen Engros=Geſchäfts geſucht. Brief=
liche
Offerten unter B. 27 an die Exped.
d. Blattes.
Herrschatisdienet.
mit guten Zeugniſſen wird geſucht. Näberes
(2177
im Verlage.
Eine perfecte Kleidermacherin em=
pfiehlt
ſich den geehrten Damen iu
und außer dem Hauſe.
[2149
Hochſtraße 10, parterre.

[ ][  ][ ]

512
ſEin geſitteter, mit guten Schulz=ugniſſen
verſehener junger Mann findet zu
Oſtern Lehrlingsstelle auf dem
Comptoir der Maſchinenfabrik von
Vonuleth & Ellenberger,
Landwehrweg 75. 11979
Es wünſcht ein Ausländer (Franzoſe)
C Penſion in einer freundlichen Familie
zu finden. Offerten mit Preisangabe und
einigen Details unter F. S. an die Expe=
dition
d. Bl.
[2178
2
Ein Lehrlung 3
mit guter Schulbildung findet Siellung bei
ſteigendem Gehalt in der Buch=, Kunſt= und
Schreib. aterialienhandlung von
C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
Cunge Mädchen event. Kinder finden
15 bei etner Dame gute Penſion. Auf
Wunſch Sprach= und Muſikunterricht im
Hauſe. Zu erfragen Beſſunger Carlsſtr.
(2127
Ne. 51.
24uterricht im Zuſchneiden, Anmeſſen/
L1 und Anfertigen von Damengarderobe
Johanna Rüchert,
ertheilt
Wenbeiſladtſtraße 32. 2133
C.

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kaufen
Kahlertſtraße 3.
(2180

Hochſtämmige Roſen, durchaus geſund,
24 nur gute Sorten, Penſse=, Silenen=,
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B. Roth,
empfiehlt
Herdweg Nr. 97. (2181

ſin halber Parquetlogenplatz abzu
geben Ludwigsplatz 10.
(2182
2183) Stiftſtraße Nr. 63 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2184) Magdalenenſtr. 9. Vorderh.,
1 Stiege hoch, ein möblirtes Stübchen.

R 46
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fen
Große Bachgaſſe 13. (2185
Griechische Weine,
Halaga, Sherry,
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Jamaica-Rum,
Cognac ſine Champagne
(8088
empfiehlt
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Fin wenig gebrauchtes Nivellirinſtru=
( ment iſt preiswürdig zu verkaufen.
Ernſt=Ludwigsſtraße 17. Parterre. (976
Ruserleſene Frühroſen zu verkaufen
14 Sackgaſſe 3.
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Mineralwaſſerkrüge, eine An=
zahl
leere Körbe, eine bedeu=
tende
Anzahl leere Kiſten
werden billig abgegeben.
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tücher
per Stück 25 Pf. 2187
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2

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rechnet
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Martinſtraße
N. Schaefer,
14.

Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Januar 1883 ſind eingegangen:
2) Legate: Nichts.
b) Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
23 M. 46 Pf. theilweiſe mit folgenden In=
ſchriften
: 1) Ihr lieben Waiſen, bittet Gott um
ein glückliches Wiederſehn T. 1 M.
2) Den
lieben Waiſen von meinem erſten Verdienſt
10 Pf. - 8) Von dem erſten Verdienſt in die=
ſem
Jahre ꝛc. 50 Pf. - 4) Ihr lieben Waiſen
betet für mich. Lili P. 10 Pf. - 5) Ihr lieben
Waiſen bittet den lieben Gott ꝛc. 20 Pf.
6) Ihr lieben Waiſen bittet Gott ꝛc. 111. 83
30 Pf. - 7) Ihr lieben Waiſen betet zu Gott ꝛc.
2 M. - 8) Für die lieben Waiſen. Ihr lieben
Waiſen bittet für mich ꝛc. K. 20 Pf. - 9) Ihr
lieben Waiſen bittet für meine lieben Kinder
50 Pf. - 10) Den armen Waiſen verſprochen
bei der Confirmation meines erſten Kindes.
Bittet ꝛc. 50 Pf. - 11) Für die Waiſen von
meinem erſten Verdienſt. E. L. 30 Pf.
12) Ihr lieben Waiſen betet, daß ich bald eine
gute Stelle bekomme. 10 Pf. - 18) Ihr lieben
Waiſen betet mit uns, daß ꝛc. N. N. 14 Pf.
14) Wir danken dem lieben Gott, daß Eva's
Beſſerung eingetreten iſt ꝛc. 4 M.
15) Den
armen Waiſen. - Bittet ꝛc. G. H. 7o Pf. -
16) Gott walt's! Gott erhalts! Halleluja!
Amen! 1 M.
17) Den armen Waiſen aus
Dank. K. B. W. 5ll. 83 50 Pf.
18) Ihr
theuren Waiſen betet mit mir zu Gott ꝛc. 1 M.
- 19) Ihr lieben Waiſen betet zu dem lieben
Gott ꝛc. S. B. 20 Pf. - 20) Für die armen
Waiſen für Erhö ung meines Gebetes 1 M. und
H0tt wolle mein Fleyen ferner erhören 1 M.
zuſ. 2 M. - 21) Erſte 20 Pf. R. - 22) Bittet
leben Waiſen, daß mein Wunſch erfüllt werde
5 Pf. - 23) Gott möge und fernerhin beiſtehen
und unſere Arbeit ſegnen. Den Watſen 25 Pf.
C. Sch.
Darmſtadt, den 9. Februar 1883.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrath.

f.reeree.e.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 6. März.
11. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung:
Ein Wintermärchen.
Schauſpiel in 4 Acten von Shakeſpeare.
Muſik von F. v. Flotow.
Einlage im 3. Act:
Ballade vom Währwolf, Chor von Laſſen.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Politiſche Reberſicht.
Darmſtadt, 6. März.
Deutſches Reich. Der ReichsanzeigerU meldet: Die anläßlich des
Geburtstages des Kaiſers ſtattfindenden Feſtlichkeiten ſollen der Char=
woche
wegen bereits am 17. März veranſtaltet werden; öffentliche Illu=
minationen
unterbleiben.
Die Uebergabe der Antwort des Kaiſers auf das letzte Schreiben
des Papſtes hat bereits Ende Februar durch den Geſandten v. Schlözer
ſtattgefunder
Das preußiſche Abgeordnetenhaus erledigte in der Abendſitzung des
2. März den Reſt des Cultusetats, wobei nur Tit. 1 des Extraordi=
nartums
, 81,000 M. zum Ankauf und zur Einrichtung eines Dienſtge=
bäudes
für das Conſiſtorium in Münſter j. W., abgelehnt wurde. In
der Sonnabend=Sitzung beſchäftigte ſich das Haus mit dem Nachtrag
zum Staatshaushaltsetat pro 1883-84, der einerſeits beſtimmt iſt, die
Bilanz des Etats=Entwurfs mit derjenigen des jetzt abgeſchloſſenen Reichs=
haushaltsetats
für dieſelbe Wirthſchaftsperiode in Uebereinſtimmung zu
bringen, andererſeits die Mittel für den Bau einer Secundärbahn im
Intereſſe der ſamländiſchen Bernſteinförderung verlangt. Der Nachtrag=
etat
wurde ſchließlich in ſeiner Geſammtbeit an die Budget=Commiſſion
verwieſen. Hierauf folgte die Berathung des Antrages der 12. Com=
miſſion
, in die dritte Leſung des Geſetzentwurfes, betreffend den Erlaß
der vier unterſten Stufen der Claſſenſteuer 2., einzutreten. Der Antrag
wurde mit großer Majorität angenommen und trat das Haus ſofort in
die dritte Leſung des genannten Geſetzentwurfes ein. Derſelbe war be=
kanntlich
in zveiter Leſung nach den Commiſſionsanträgen angenommen
worden, wonach zunächſt die Licenzſteuer und die Befreiung der 3. und
4. Steuerſtufe aus dem Geſetze mit den bekannten Modificationen ent=

fernt werden. Der Geſetzentwurf wurde nach kurzer General=Discuſſion,
die nur zwiſchen den Abgeordneten Bohren und Wagner geführt wurde
in dritter Leſung mit großer Majorität definitiv angenommen. Unter
den übrigen Gegenſtänden der Tagesordnung verdient der Antrag des
Geſammtvorſtandes, das Haus wolle beſchließen, die Staatsregierung
aufzufordern, für die thunlichſte Förderung der Angelegenheit wegen des
Baues eines neuen Geſchäftsgebäudes des Hauſes der Abgeordneten Sorge
zu tragen, ſowie die Bewilligung eines Extraordinariums von 290,000 M.
als preußiſcher Antheil für den Bau der feſten Mainbrücke bei Offen=
bach
hervorgehoben zu werden. Für die Sitzung am Montag ſtand der
Reſt der zweiten Etatsberathung auf der Tagesordnung.
Der Urlaub des gegenwärtig in Italien weilenden Staatsſecretärs,
des Innern, v. Bötticher, iſt zunächſt bis zum 1. April verlängert wor=
den
. Herr v. Bötticher erholt ſich nur ſehr langſam; es handelt ſich
darum, die durch große Blutverluſte geſchwächten Kräfte wieder zu heben.
Dagegen iſt der Staatsſecretär im Reichsſchatzamt, Burchard, vollſtändig
von ſeinem Unwohlſein hergeſtellt und hat die Leitung ſeines Reſſorts in
vollem Umfang wieder aufgenommen.
Oeſterreich=Ungarn. Die große Debatte des öſterreichiſchen Ab=
geordnetenhauſes
über das Budget im Allgemeinen iſt am Freitag zu
Ende geführt worden, und beſchloß das Haus mit großer Majorität, in
die Specialdiscuſſion einzutreten. Der Regierungsvertreter, Finanz=
miniſter
v. Dunajewski, gelangte erſt am Donnerstag dazu, auf die
ſcharfen, von der Oppoſition auf das Cabinet Taaffe gemachten Angriffe
zu erwidern; indeſſen waren ſeine Erklärungen ziemlich allgemein ge=
halten
. Lauten Beifall ſand bei der Rechten die Erklärung des Miniſters,
daß die Regierung ihre erſte Aufgabe, alle Bevölkerungen Oeſterreichs
auf dem Boden des Parlamentarismus zu vereinigen, erfüllt habe; ſie
gehe jetzt unabläſſig ihren weiteren Aufgaben pach. Worin dieſe beſtehen,
darüber ließ ſich Herr v. Dunajewski nicht weiter aus.

[ ][  ][ ]

Frankreich. In Havre iſt ein Individuum verhaftet worden,
welches eingeräumt hat, an der Ermordung von Lord Cavendiſh und
Thomas Burke theilgenommen zu h iben.
Das Geſetz, welches den Eintritt in Heer und Marine als Frei
williger von der Bedingung abhängig macht, daß der Betreffende Leſen
und Schreiben könne, iſt aufgehoben worden.
England. Nach lanzwierigen Debatten hat das engliſche Unter=
haus
den Adreßentwurf am Donnerstag endlich definitiv angenommen.
Nicht wenig haben zur Verſchleppung der Verhandlungen über dieſen
Gegenſtand die Amendements, welche von den iriſchen Deputirten hierzu
eingebracht wurden, beigetragen, Uber welche immer wieder beſonders
discutirt werden mußte. Noch kurz vor Beendigung der Adreßdebatte
brachte der iriſche Deputirte OConnor ein Amendement ein, in welchem
unter Hinweis auf den Nothſtand in Irland erklärt wird, der Umſtand,
daß jede Zuſage fehle, Geſetze uber die Irland betreffenden dringenden
Fragen einzuhringen, erſcheine geeignet, die Unzufriedenheit und das Miß=
vergnügen
in Irland zu erhöhen. Das Amendement theilte indeſſen das
Schickſal aller ähnlichen von den Anhängern Parnell's geſtellten Forde=
rungen
- es wurde mit großer Majorität abgelehnt.
Bei Berathung des Nachtragscredits für die Expedition nach Cgypten
im Unterhauſe am 2. März erklärte Krieasminiſter Childers, die Aus=
gaben
des laufenden Finanzjahres einſchließlich des Nachtragscredits Uber=
ſtiegen
die Einnahmen um 16 Millionen; aber die Einkünfte beſſerten
ſich, es ſei zu hoffen. daß die Einnahmen den Voranſchlag um 500,000
bis 750,000 Lſt. überſteigen würden. Der Vorſchlag 500,000 Lſt. zu den
Koſten Indiens an der eeyptiſchen Expedition beizutragzn, wurde ab=
ſtimmungslos
genehmiat.
Italien. Der Papſt beging am 2. März die Doppelfeier ſeines
Geburtsſeſtes und des Jahrestages ſeiner Krönung. Er empfing daher
die Glückwünſche der Cardinäle, Biſchöfe und ſonſtigen kirchlichen Würden=
träger
Rom's und beantwortete die vom Doyen der Cardinäle verleſene
Adreſſe auf das Wohlwollendſte.
Spanien. Die anarchiſtiſche Bewegung in Andaluſien ſcheint doch
ziemlich bedenklicher Natur zu ſein. Es haben ſich ganze Banden gebildet,
die, wohlbewaffnet, die Landbevölkerung terroriſiren, dabei agitiren die
Anarchiſten unausgeſetzt unter derſelben und ſuchen namentlich die länd=
lichen
Arbeiter zur Arbeitseinſtellung zu veranlaſſen, um hierdurch die
Einbringung der Ernte unmöglich zu machen. Begreiflicher Weiſe herrſcht
unter der beſitzenden Bevölkerung Andaluſiens große Aufregung und hat
jene außerordentliche Maßregeln gegen die Socialinen gefordert. In der
ſpaniſchen Deputirtenkammer iſt dieſe Angelegenheit auch zur Sprache
gekommen; indeſſen hat die Kammer den Antrag auf Vornahme einer
parlamentariſchen Unterſuchung über die Anarchiſten in Andaluſien ab=
gelehnt
und die Regierung wird daher ohne die Ermächtigung der Cortes
die Maßregeln treffen müſſen, welche zur Unterdrückung der anarchiſtiſchen
Bewegung nothwendig erſcheinen.
Türkei. In Konſtantinopel hat ſich in aller Stille eine nicht un=
wichtige
Miniſterveränderung zugetragen. Mahmud Nedim Paſcha, der
berüchtigte Freund Jgnatieffs, hat aufgehört Miniſter des Innern zu
ſein und an ſeine Stelle iſt Edhem Paſcha, der bisherige türkiſche Bot=
ſchafter
in Wien, getreten. Mahmud Nedim Paſcha iſt ein ſtarrer Alt=
türke
und als ſolcher ein Feind aller Reformen, denen ſein Einfluß auch
Uberall im Wege ſtand. Sein Nachfolger Edhem hat durch ſeinen
Aufenthalt in Berlin und Wien euroväiſche Bildung ſchätzen gelernt und
er wird daher ohne Zweifel dazu beitragen, der Türkei, ſoweit dieſes eben
noch möglich iſt, wieder ein wenig aufzuhelfen.
Vereinigte Staaten. Das Conferenzcomits hat das Tarifgeſetz
umgearbeitet und durchgehends die Erhöhungen auf Grund des Senats
entwurfs, beſonders die Eiſen= und Wollzölle, auf 35 pCt. reducirt
Baumwollartikel und Teppiche um ein Drittel. - Am 3. März nahm
das Repräſentantenhaus die von dem gemeinſamen Conferenzausſchuſſe
amendirte Tarifbill mit 152 gegen 115 Stimmen an, ebenſo am gleichen
Tage der Senat mit 32 gegen 31 Stimmen. Bei der Berathung im
Repräſentantenhauſe erklärte der Präſident der Finanz=Commiſſion, daß
die Reductionen der Staatseinnahmen in Folge der Tariſherabſetzung
im Ganzen auf 67 Millionen Dollars jährlich zu veranſchlagen ſeien.
Am 4. März unterzeichnete Präſident Arthur die neue Tariibill.

Aus Eindt und kanb.
Darmtadt 6. März.
- Se. Könial. Höheit der Großherzog, ſowie Ihre Großh= Ho=
heiten
die Prinzeſinnen Victoria und Eliſabeth werden heute Abend
8 Uhr mit Exfrazug der Main Neckar Bahn wieder bier eintreffen. Die
Allerhöchſten Herrſchaften nebſt dem Gefolge beabſichtigten heute Abend
8 Uhr 39 Min. von Brlin Uber Eichenberg=Caſſel abzureiſen. D. Z.
Tas Großh. Regierungsblatt Nr. 6 vom 3. März enthäl,
eine Bekanntmachung, betr. die Leiſtung von Beihülfen zur Heilung der
durch dieueberſchwemmungveranlaßten Beſchädigungen
aus Mitteln des Staates. 8 1 dieſer Bekanntmachung lautet: Zum
Zweck der Entſcheidung über alle Beihülfen, die aus den der Regierung
zur Bekämpfung des Nothſtandes aus Anlaß der letzten Ueberſchwem=
mungen
zur Verfügung geſtellten Mitteln zur Heilung von Gebäude=
ſchäden
geleiſtet werden ſollen wird eine Landescommiſſion aus ſechs
Mitgliedern gebüldet; der Provinzialausſchuß jeder Provinz wählt

46
513
hierzu ein Mitglied und für den Fall deſſen Verhinderung einen Stell=
vertreter
, die anderen drei Mitglieder werden von dem Großherzoglichen
Miniſterium des Innern und der Juſtiz ernannt, das auch den Vor=
ſitzenden
beſteut.
Die Landescommiſſion entſcheidet nach Stimmen=
mehrheit
, im Falle der Stimmengleichheit entſcheidet die Stimme des
Vorſitzenden.
Dem M. A. zufolge hat der Finanzausſchuß der zweiten Stände=
kammer
einſtimmig beſchloſſen, zu beantragen, der Vorlage Großh. Re=
gierung
auf Gewäh ung einer Zinsgarantie für die Kettenſchiffahrt
auf dem Main zuzuſtimmen.
Die evangeliſche Landesſynode wird nicht, wie in mehre=
ren
Blättern gemeldet wurde, am 29. März, ſondern erſt nach
Pfingſten d. J. wieder zuſammentreten.
D. Z.
Während des Jahres 188182 wurden die drei Ackerbau=
ſchulen
des Großherzogthums in Darmſtadt, Friedberg und Alsfeld
im Ganzen von 89 Schülern beſucht. Der Koſtenaufwand für den
Unterricht beträgt durchſchnittlich im Jahr 18810 M. Die Zahl derer,
welche die Obſtbaumſchulen in Bensheim und Friedberg benutzten, betrug
42, fuͤr welche 1700 M. verwendet worden ſind. Den Wieſenbau=Curſus
zu Alsfeld machten im April 1882 nur 5 Lehrlinge mit.
O Im Saalbau waren am Freitag Abend der Lokalgewerb=
und der Handelsverein zu einer gemeinſchaftlichen Sitzung zu=
ſammengetreten
, um die Submiſſionsfrage einer Beſprechung zu
unterwerſen. Nach einleitenden Bemerkungen der Vorſtände genannter
Vereine, der Herrn Baurath Buſch und des Herrn Dr. Rud. Schüfer,
erſtattete zunächſt Herr Architect Ed. Harres ein ſehr eingehendes
Referat über die Frage, wies in erſter Linie darauf hin, daß eine der
größten Gefahren des Submiſſionsweſens darin wurzele, daß dermalen
die meiſt in einem Exemplar offen liegenden Voranſchläge nur flüchtig
durchgeſehen werden könnten, weshalb eine längere Offenlegungsfriſt, Ver=
vielfältigung
der nach Branchen zu trennenden Voranſchläge nebſt dazu
gehörigen genauen Zeichnungen - nöthigenfalls gegen Erſtattung der
Copialgebühren - ſodann Angebot nach Einheitspreiſen, nicht Prozenten,
ſowie Eröffnung der eingelaufenen Submiſſionen in Gegenwart der er=
ſchienenen
Submittenten zu befürworten ſei. Hinſichtlich der Bedingungen
ſei im Intereſſe der Uebernehmer die Gewährung eines längeren Termins
bis zum Beginn der Arbeiten zu erſtreben, dagegen die Caution ſofort
nach Fertigſtellung zurückzugeben, ebenſo zu beſtimmen, daß etwaige Mehr=
arbeiten
nur zu einem Zehntel für den Submiſſionspreis, ſonſt nach dem
Voranſchlag oder anderweit zu vereinbarenden Preiſen zu bezahlen ſeien, den
Verpflichjungen des Uebernehmers überhaupt auch deſſen Rechte gegen=
über
zu ſtellen, namentlich bei größeren Arbeiten Abſchlagszahlungen
bis zu ⁶⁄₈ des jeweils fertig geſtellten Werths zu erſtatten, während der
Reſtbetrag längſtens 2-3 Monate nach Fertigſtellung des Ganzen zu
entrichten wäre. Ferner müſſe normirt werden, daß Abänderungen in
Form und Material nach Uebereinkommen bezahlt werden, ſtets vor Be=
ginn
der Arbeit genaue Pläne und Zeichnungen vorliegen, nicht auf
ſpätere Angaben verwieſen werde, die Conventionalſtrafen ſich in
mäßigen, ihrem Zweck entſprechenden Grenzen bewegen, Streitigkeiten
durch ein Schiedsgericht zu ſchlichten ſeien.
Herr Fabrikant F. Hochſtätter beleuchtete hierauf den Stand=
punkt
, welchen der Handelsverein zu dieſer Frage genommen, wies auf
die engen Beziehungen des Handels zum Gewerbe hin und conſtatirte
ſeine Uebereinſtimmung mit den Entwicklungen des Vorredners, glaubte
nur noch betonen zu müſſen, daß bei ſtädtiſchen Submiſſionen die aus=
wartige
Concurrenz auszuſchließen, auch der Staat keine Arbeiten reſp.
Lieferungen außerhalb des Landes vergeben därfe, in welcher Beziehung
auf den Rückhang der odenwälder Tuchinduſtrie in Folge des Umſtandes,
diß unſer Militär ſeinen Tuchbedarf nicht mehr von dort beziehe, hinge=
wieſen
wurde, wie überhaupt Redner für thunlichſte Berückſichtigung deut=
ſcher
Producte und Verwendung von deutſchen Rohſtoffen eintrat.
An dieſe Referate knüpfte ſich ſeitens der zahlreich beſuchten Verſamm=
lung
eine ſehr lebhafte, jedoch ſtets ſachlich gehaltene Debatte, welche zur
Annahme einer längeren Reſolution führte, worin die von den Refe=
renten
niedergelegten Wünſche, welche auch die Verſammlung zu den
ihrigen erhob, formellen Ausdruck fanden.

Der am Mittwoch den 7. März im Darmſtaͤdter Hof ſtatt=
findende
, vierte Kammermuſikabend des Herrn Kapellmeiſter Wallen=
ſtein
dürfte durch die Mitwirkung der Violinvirtuoſin Fräulein
Gabriele Roy aus Paris eine ganz beſondere Anziehungskraft erhalten,
die Künſtlerin wird mit Recht als eine der ausgezeichnetſten Vertreterinnen
ihres Inſtruments gefeiert und hat erſt jüngſt in Paris und Brüſſel
durch ihre ſeltene Technk und den beſtechenden Reiz ihres Tons die
größten Triumphe gefeiert. Den geſanglichen Theil vertritt Fräulein Lina
Glaſer aus Würzburg, eine Concertſängerin, welche in der letzten Zeit
die Aufmerkſamkeit der muſikaliſchen Kreiſe erregt hat.
K. Aus Anlaß der im Großh. Hoftheater zu Darmſtadt ſtatt=
findenden
Aufführung der Nibelungen=Tetralogie werden auf
der Main=Neckar=Bahn am 13., 15. und 16. März (an den
Aufführungstagen von Walküre' Siegfried= und,Götterdämmerung:)
folgende Extrazüge gefahren: 1) Darmſtadt=Heidelberg und Mannheim
Darmſtadt ab 11 Uhr Abends. 2) Darmſtadt=Frankfurt, Darmſtadt
ab 11.16 Abends. Die Züge halten an allen Zwiſchenſtationen. Die
Heſliſche Ludwigsbahn wird am 15. und 16. März an den
Aufführungstagen von Siegfried= und Götterdämmerung= den letzten
Zug nach Mainz ſtatt um 10.10 um 10.'0 abgehen laſſen.

[ ][  ]

R
514
Durch Anbringung zweier Mikrophone an den Saͤulen zwiſchen
Parterre und Sperrſitz und Herſtellung einer entſprechenden Draht=
leitung
iſt die Hoftheaterdirection in den Stand geſetzt, in ihrem Zimmer
ſich von dem Fortgang der Proben u. ſ. w. auf der Bühne jeder Zeit
überzeugen zu können, und hat jomit dieſe Telerhonanlage die alte
Redewendung, daß die Wände Ohren haben nunmehr zur Wahrheit
(N. H. V.)
gemalt.
Eingeſandt. In den letzten Wochen iſt das Niveau des
Grindwaſſers um 36 Ctm. gefallen und liegt heute ohngefähr 25 Mtr.
unter der Pflaſterhöhe. Die Keller der oberen Heinrichsſtraße ſind
waſſerfrei und durch den neuen Entwäſſerungskanal der Beſſunger
Carls= und Martinsſtraße, wiewohl derſelbe wegen verfehlten Nivelle=
ments
die betr. Keller nicht vollſtändig entleert, iſt das Zuſtrömen des
Grundwaſſers ſo wirkſam abgeſchnitten, daß in wenigen Tagen auch
die nachbarlichen Keller der Steinſtraße, ſofern ſie nicht über 25 Mtr.
B.
tief ſind, waſſerſrei ſein werden.
Geſtern Nachmittag war der Andrang des Publikums zur Ab=
holung
der Gewinne aus der Lotterie zum Beſten der Waſſerbeſchädigten
ſo ſtark, daß die Schutzmannſchaft nur mit großer Mühe die Ord=
nung
auf der Parforcebrücke aufrecht zu erhalten vermochte.
Die Gewinuliſte der Lotterie zim Beſten der Waſſerbe=
ſchädigten
liegt auf unſerer Cxpedition zur Emnſicht offen.
In der bevorſtehenden Monatsverſammlung des Garten=
bauvereins
zu Darmſtadt: Bericht der Roſencommiſion bezüglich
Feſtſtellung der für unſre Gärten empfehlenswertheſten Roſenſorten.
Der hieſige Kaufmänniſche Verein feiert k. Samstag ſein
11. Stiftungsfeſt im Saalbau.
Mainz. Mit der Anlage von Fernſprecheinrichtungen
für den Geſchäftsverkehr ſoll im Laufe L. Monais begonnen werden.
Worms, 5. März. Durch einſtimmtgen Beſchluß der Comites
von Mannheim, Worms und Ludwi Fhafen iſt die von Cleveland (Ohio
in letzterem Orte eingetroffene Unterſtlltzungsſumme von 30522 M. für
die Ueberſchwemmten in ſolgender Weiſe zur Vertheilung gekommen:
Rheinpfalz und Heſſen erhalten je 12000 M., Baden 6000 M. Der
Reſt von 522 M. wurde der Wittwe des jüngſt verſtorbenen ſtädtiſchen
Bauſchaffners Hrn. Schumann in Ludwigshafen zur Verfügung geſtellt,
deſſen früher Tod durch die anſtrengenden, mit Pflichttreue ausgeführten
Arbeiten während der Waſſersnoth mit veraalaßt wurde.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Poſtdampfer Pennland; Capitän Weyer, von der Red Star
Line, welcher am 17. Februar von Antwerpen abging, iſt am 2. März,
der Poſtdampfer Neckars, Capitän Buſſius, vom Norddeutſchen Lloyd,
welcher am 18. Februar von Bremen abging, und der Poſtdampfer
Wie=and: Capitän Hebich, von der Linie der Hamburg=Amerikaniſchen
Packetfahrt=Actien=Geſellſchaft, welcher am 17. Februar in Hamburg
abging, ſind am 3. März in New York angekommen. Der Poſt=
dampfer
8eeland Capitän Buſchmann, von der Red Star Line,
welcher am 14. Februar in Antwerpen abging, iſt am 2. März in
Philadelphia angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Montag den 5. März 1883.
Auf die am Freitag ſtattgehabte erſte Wiererholung der Schwa=
benſtreichen
, bezüglich deren wir lediglich auf den unlängſt an dieſer
Stelle erſtatteten Bericht hinzuweiſen haben, folate geſtern die für dieſe
Saiſon erſte Aufführung von Flotows Indra. Noch ſind die Kränze
nicht welk geworden, mit denen man den friſchen Grabhügel des dahin
geſchiedenen Componiſten geſchmückt hat; und ſo verbietet uns die Pietät
die unläugbaren Schwächen zu betonen, an denen gerade dies Werk,
man betrachte es vom dramatiſchen oder vom muſikaliſchen Geſichts=
punkte
aus, in weit höherem Maße als Martha und Aleſſandro Stra=
della
leidet. Wir überſehen dieſelben gerne zu Gunſten der hübſchen
melodiſchen und inſtrumentalen Einzelnheiten, welche die Oper zieren,
und der geſchnackvollen Ausſtattungsefſecte, zu denen ſie Gelegenheit
bietet. Der diesmaligen Aufführung läßt ſich im Allgemeinen Gutes
nachſagen. Tadellos war zunächſt wieder die Zigarettarolle durch Frau
Mayr vertreten, welche beſonders den letzten Akt mit der ganzen Fülle
ihres hervorragenden Könnens ausſtattete. Die Titelrolle wurde, wie
üblich. von Frl. Czerwenka geſungen. Das Repertoire dieſer Künſt=
lerin
enthält viele Partien, die ihrer Cigenart zuſagender ſind, als gerade
dieſe. Der eigenthümliche Beſchwörungsgeſang. um nur ein Beiſpiel
namhaft zu machen, der ſich in den beiden erſten Akten findet, verlangt
unſeres Bedenkens einen weit ruhigeren, gehalteneren Ton, als ihn
Frl. Czerwenka zu bilden pflegt; er muß faſt traumhaft klingen,
dramatiſche Schattirung ſagt ihm nicht zu. Wo ſich dagegen die Hand=
lung
der Oper zu ſtarkem, leidenſchaftlich=bewegtem Leben ſteigert, fullt=
Frl. Czerwenka ihre Stelle tüchtig und lobenswerth aus. Herr Bögel
fand als Camoens Beiſall, desgleichen Herr Hofmüller als Joze und
in noch reicherem Maße Herr Bär als Köniz Sebaſtian. Auch die=
kleinen
Rollen waren geeignet beſetzt. Chor und Orcheſter waren gut
bei der Hand und die Gruppirungen und ſonſtigen ſceniſchen An=
ordnungen
wußten das Auge aufs angenehmſte zu feſſeln.

46

Die deutſche Auswanderung.
Die ſchon ſeit Jahrhunderten aus Deutſchland ſtattfindende Auswan=
derung
hat in den letzten Jahrzehnten immer größere Ausdehnung ge=
wonnen
, ſo daß gegenwärtig jährlich über Hunderttauſend unſerer Lan=
deskinder
dem Vaterlande den Rücken kehren. Zum Theil mag die den
Deutſchen innewohnende Wanderluſt zu dieſer ſtlarken Auswanderung
beitragen, hauptſächlich iſt dieſelbe aber doch auf die große in Deutſch=
land
ſtattfindende Bevölkerungszunahme zurückzuführen, welche jährlich
ungefähr eine halbe Million Seelen beträgt. Da alſo die deutſchen Ver=
hältniſſe
ſelbſt eine ſtarke Auswanderung bedingen, ſo werden wir dauernd
mit derſelben zu rechnen haben und beſtrebt ſein müſſen, die mit jeder
Auswanderung verbundenen wirthſchaftlichen Nachtheile dadurch zu mil=
dern
, daß wir uns dieſelbe möglichſt nutzbar machen. Mit jedem Aus=
wanderer
verliert das Mutterland eine in den meiſten Fällen noch friſche
Urbeitskraft, in die es während der Jugendzeit des Auswanderers gleich=
ſam
ein Cavital geſteckt hat, das nun in Folge der Auswanderung ge=
rade
dem Mutterlande keine Zinſen bringt. Rechnet man dazu, daß ſehr
viele Auswanderer auch ein kleines Capital in baarem Gelde mitnehmen
ſo wird man die wirthſchaftlichen Nachtheile der Auswanderung einräu=
men
. Wodurch könnte uns nun die deutſche Auswanderung möglichſt
nutzbar gemacht werden:
Der Hauptſtrom der deutſchen Auswanderer wendet ſich nach den
Vereinigten Staaten, aber die Auswanderung dahin iſt gerade die für
das Mutterland nachtheiligſte, weil ſich dort die Deutſchen meiſtentheils
ſchon in der zweiten oder dritten Generation in Anglo=Amerikaner ver=
wandeln
und Urſprung und Verbindung mit dem Mutterlande vergeſſen,
außerdem dominirt in den Vereinigten Staaten amerikaniſche und eng=
liſche
Induſtrie und deshalb haben die eingewanderten Deutſchen nur
ſelten Veranlaſſung, mit ihrem Mutterlande induſtrielle Beziehungen an=
zuknüpfen
. Dieſes Verhältniß geſtaltet ſich ſofort anders, wenn unſere
Auswanderer ſich nach Südbraſilien und den Laplataſtaaten wenden.
Dort iſt das Klima geſund und den Deutſchen zuſagend, wie in Nord=
amerika
, aber die engliſche und franzöſiſche Induſtrie dominirt nicht und
das Deutſchthum iſt der ſüdamertkaniſchen Bevölkerung in cultureller
Beziehung überlegen. Deshalb bleiben die Deutſchen in Südamerika weit
länger deutſch, als in den Vereinigten Staaten und ſie bewahren An=
hänglichkeit
an die Vorzüge des Deutſchthums. Und dieſe Anhänglichkeit
wird ſich auch in wirthſchaftlicher Beziehung geltend machen; unſere
Landsleute in Südamerika behalten die heimathlichen Sitten und Ge=
ſchmack
, und was iſt deshalb natürlicher, als daß ſie einen großen Theil
threr wirthſchaftlichen Bedürfniſſe von der Heimath aus beziehen. So
werden ſich bald mit dem Mutterlande und dem neuen Vaterland der
Ausgewanderten rege Handelsbeziehungen entwickeln; das Mutterland
wird Manufacturwaaren nach Südamerika ausführen und im Umtauſch
dafür Nahrungsmittel und Rohproducte von dorther bezieh n. Auf dieſe
Weiſe wird ſich der deutſchen Induſtrie von ſelber ein weites Abſatzgebiet
eroffnen, während ſie jetzt, wenn ſie ſich neue Abſatzquellen erſchließen
will, faſt immer erſt die Induſtrie von England oder eines anderen
Staates verdrängen muß, alſo nur unter großen Schwierigkeiten neues
Terrain erobern kann. Welch großer Segen für Deutſchland in einer
derartigen Ausdehnung ſeines Abſatzgebietes liegen würde, iſt leicht ein=
zuſehen
; iſt es doch eben der Mangel an Abſatz für unſere Induſtrie=
producte
, der zum größten Theil die ſchlechten wirthſchaftlichen Verhält=
niſſe
bei uns verurſacht hat; er iſt Schuld daran, daß viele unſerer Ar=
beitskräfte
nicht oder doch nicht ausreichend Beſchäftieung finden, und
daß die Löhne auf das äußerſte heruntergedrückt ſind.
In welchem Umfange die deutſche Auswanderung nach Südamerika
dem Mutterlande wirthſchaftlich von Nutzen ſein könnte, ergibt ſich daraus,
daß die deutſchen Auswanderer in Braſilien und den Laplataſtaaten, ob=
wohl
ſie nur den fünfzigſten Theil der Deutſchen in den Vereinigten
Staaten ausmachen, doch eben ſo viel deutſche Induſtrieproducte beziehen,
als jene.
Angeſichts dieſer Thatſachen iſt es zunächſt die Pflicht der Preſſe, ſo
viel wie möglich darauf hinzuwirken, daß ſich die deutſche Auswanderung
mehr als bisher nach Südbraſilien und den Laplataſtaaten, überhaupt
mehr nach ſolchen Ländern lenke, wo nicht bereits die engliſche oder eine
andere Induſtrie herrſcht. Denn nur dann werden wir, ſo lange wir
noch keine eigenen Colonien haben, von der Auswanderung ſo vieler un=
ſerer
Landsleute auch Nutzen und nicht blos ſchwere Nachtheile haben.
T a g c s=K al e n d er.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
ſachen
: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr,
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Tüglich Vormittags von
11-12 Uhr.
Dienstag 6. März: Monatsverſammlung des Alpenvereins, Section
Darmſtadt (Saalbau).
Vortag des Miſſionars Stoll (Saalbau).
Mittwoch 7. März; Kammermuſikabend von Martin Wallenſtein
(Darmſtädter Hof).
Samstag 10. Marz: Abendunterhaltung des Geſangvereins=Melomanen=
(Schützenhof). Stiftungsfeſt des Kaufm. Vereins (Saalbau).
Dienstag 13. März: Generalverſammlung der Heydenreich von Siebold=
ſchen
Stiftung.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.