Darmstädter Tagblatt 1883


27. Februar 1883

[  ][ ]

Menmerentapreis
Mertphrhs 1 Mart 50 Pl. huel
F.hiohn. Anzwim werſen von
Ea Peſtimen Beſtellungen ent=
wayanman
zu 1 Marl vo Pf.
wo Onatel uck. Poſtauſſchlag

Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

A.

Dienstag den 27. Februar.

B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Maul= und Klauenſeuche, welche in der Stallung des
Willers Wendel Götz auf der Bruchmühle bei Nieder=Ramſtadt ausgebrochen war, erloſchen iſt.
Darmſtadt, den 23. Februar 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(1856

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen der Firma
Eriedrich Alt zu Darmſtadt wird beute
ln. 23. Februar 1883, Vormittags 10 Uhr,
las Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Störger
iür wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen, ſind, bis zum
. März 1883 bei dem Gerichte anzu=
nalden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Bahl des Verwalters, ſowie über die Be=
ellung
eines Gläubigerausſchuſſes und,
imretenden Falls, über die in 8 120 der
unkursordnung bezeichneten Gegenſtände
zur Prüfung der angemeldeten For=,
en ungen auf
Samstag den 31. März 1883,
Vormittags 9½ Uhr,
yu. dem unterzeichneten Gerichte, Termin
nseraumt.
Ellen Perſonen, welche eine zur Konkurs=
laſſe
gehörige Sache in Beſitz haben, oder
m Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird
uggegeben, nichts an den Gemeinſchuldner
u verabfolgen oder zu leiſten, auch die
zeurpflichtung auferlegt, von dem Beſitze
er Sache und von den Forderungen, für
el che ſie aus der Sache abgeſonderte Be=
uͤdigung
in Anſpruch nehmen, dem Kon
nsverwalter bis zum 24. März 1883
lngeige zu machen.
hiwßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
(1857

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns
(Manufacturwaaren=Händlers) Leopold,
Wolf zu Darmſtadt (Ludwigsſtraße) wird
heute am 23. Februar 1883, Nachmittags
3¼ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Wilhelm Huber zu
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
31. März 1883 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes, und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf
Mittwoch den 2. März 1883.
Nachmittags 3 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten/
Forderungen auf
Freitag den 13. April 1883.
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferleat, von dem
Beſitze der Sache und von den Foderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem

Konkursverwalter bis zum 20. Mürz 1883
Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
(1858

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Gaſtwirths Heinrich Böt=
tinger
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
1 561 116 Hofraithe, Ecke der
Eliſabethen= und
Saalbauſtraße,
1 562½ 333 Grabgartendaſelbſt,
Dienstag den 37. März l. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 12. Februar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1304
Berntheiſel.

Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei Woogsdamm.
Donnerstag den 1. März, Vormittags
10 Uhr,
ſollen nach vorheriger Zuſammenkunft im
Holzſchlage, in dem Diſtrict Hochtanue
bei Weiterſtadt verſteigert werden:
Scheiter. Knüppelh Reiſig. Stöcke.
Nm. 100 Well. Rm.
Rm.
562 156
74
Kiefer 310
Woogsdamm, den 22. Februar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Woogsdamm.
Frey.
[1859
122

[ ][  ][ ]

440

Bekanntmachung.
Das bei dem Geſchäftsbetrieb unſeres
Gaswerks benöthigte und eventuell auch
für unſer Waſſerwerk und Stadtbauamt
verwendbare Fuhrweſen ſoll für die Zeit/
vom 1. April d. J. bis dahin 1884 an
einen Uebernehmer vergeben werden.
Die Uebernahmebedingungen können an
allen Wochentagen während der Büreau=
ſtunden
bei der Betriebsleitung unſeres
Gaswerks eingeſehen werden.
Offerten ſind bis zum 3. März d. J.
Vormittags 11 Uhr mit der Aufſchrift
Submiſſion auf Fuhrweſen; verſehen,
verſchloſſen bei uns einzureichen.
Darmſtadt, am 20. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1729
Ohly.
Holzverſteigerung.
In dem Nieder=Modauer Gemeinde=
wald
, DiſtrictSchloßberg, werden verſteigert:
Montag den 5. März l. J.:
1 Eichenſtamm, 46 Cm. Durchmeſſer
und 9 Mtr. Lünge,
196 Fichtenſtämme von 15-31 Em. Durch=
meſſer
und 8-17 Mtr. Länge,
320 Fichtenſtangen von 7-11 Em. Durch=
meſſer
und 9-17 Mtr. Länge.
Dienstag den 6. März l. J.:
in den Diſtricten Schloßberg, Hillacker,
Raueberg, Hainböhlzipfen, Himmelsberg
und Ochſenberg:
7 Rm. Nadelſcheiter, 3 Rm. Eichen=
knüppel
, 53 Rm. Nadelknüppel,
570 Stück Buchenwellen, 3530 Stück Na=
delholzwellen
und 60 Rm. Nadel=
holzſtöcke
.
Die Verſteigerung beginnt an beiden
Tagen jedesmal Morgens 9 Uhr und
iſt die Zuſammenkunft auf der Staatsſtraße
von Nieder=Modau nach Ober=Ramſtadt,
an der Schloßmühle.
Bemerkt wird, daß das Stammholz
ſich vorzüglich zu Bauholz und das Stan=
genholz
ſich ſehr gut zu Gerüſteſtangen und
als Werk= und Nutzholz eignet, ſowie daß
die Stämme und Stangen nur ca. 60 lau=
fende
Meter von der Chauſſee liegen und
gut abzufahren ſind.
Nieder=Modau, am 24. Februar 1883.
Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Modau.
Schaller.
(1860
Bekanntmachung.
Die am 23. und 24. d. Mts. abge=
haltene
Brennholz=Verſteigerung aus den
Domanialwald=Diſtricten Baſſintheil und
Burgwald iſt genehmigt und können die
Abfuhrſcheine von
Freitag den 2. März d. J3. an
bei Großherzoglichem Rentamte dahier in
Empfang genommen werden.
Holzüberweiſung und erſter Abfuhrtag:
Samstag den 3. März d. J.; letzter
Abfuhrtag: Dienstag den 20. März
d. Js.
Darmſtadt, den 24. Februar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[1861
Preuſchen.

R 4
Stammholz=Verſteigerung
aus den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Krauichſtein.
Es ſollen an Ort und Stelle verſteigert werden:
1. Montag den 5. Mürz. Morgens 9 Uhr beginnend,
nach vorheriger Zuſammenkunft zu Forſthaus Bayerseich an der Darmſtadt- Frank=
furter
Staatsſtraße, aus den Diſtricten Bauernwieſenſchlag, Faulbruch, Wildgraben,
Birken, Hirtenhäuſer Heegſtück, Darmſtädter und Hanauer Koberſtadt:
200 Eichenſtämme von 14-104 Em. mittl. Durchm. und 2-12 Mtr. Länge,
zuſammen = 17761 Chm.,
3 Nadelholzſtämme von 36-47 Em. mittl. Durchm. u. 9-11 Mtr. Lünge,
zuſammen = 3.94 Cbm.,
6 Buchenſtämme von 29-92 Em. mitt. Durchm. und 02-5 Mtr. Lünge,
darunter 3 Hackklötze,
zuſammen = 279 Cbm.,
32 Eichenderbſtangen, zuſammen = 144 Chm.,
24 Buchenderbſtangen,
1,03
2. Dienstag den 6. Mürz, Morgens 9 Uhr beginnend,
nach vorheriger Zuſammenkunft am Bergthor der Faſanerie aus den Diſtrictei
Faſanerie, Rothſuhl, Wachholder, Kuhpfäde, Stockſchlag, Kleeneck, Lichtſchlag, hintere
Wand und Zachariaseck:
58 Eichenſtämme von 26-114 Em. mittl. Durchm. und 14-10 Mtr. Länge,
zuſammen = 88,75 Cbm.,
5 Nadelholzſtämme von 12-17 Em. mittl. Durchm. u. 11-16 Mtr. Länge,
zuſammen 1,09 Cbm.,
28 Buchenſtämme von 29-98 Em. mittl. Durchm. und 24-7 Mtr. Lünge,
zuſammen = 3152 Cbm.,
109 Nadelholzderbſtangen, zuſammen - 398 Chm.
Darmſtadt, den 26. Februar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
v. Werner.
(1862

Bekanntmachung.
Das zum Nachlaß der Frau Hofconditor Friedrich Eichberg
Wilttwe, Anna Hargarethe, geb. Sohulz, gehörige Mobiliar, als:
Gold u. Silber, Kleider, gut erhaltenes Weißzeug, Bettwerk,
Möbel und allerlei ſonſtiger Hausrath, ſollen
nächſten Mittwoch den 28. Februar 1283, Vorm. 9 Uhr,
in deren Wohnung Woogstrasse Hr. 3 gegen Baarzahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 22. Februar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
Ruths, Gerichtsmann.
(1727

Pfänder=Verſteigerung.
Donnerstag den 1. März 1883, Vormittags 9 und Nach=
mittags
2 Uhr anfangend,
läßt das Privat=Pfandhaus von F. Berger dahier im Saale der Ritſert'ſchen
Brauerei zum Schützenhof dahier alle in den Monaten October und November
v. Js. verſetzten Pfänder von Nr. 2500 bis Nr. 5400 einſchließlich, die nicht erneuert,
oder eingelöſt ſind, als: Kleider, Weißzeug, Schuh= und Bettwerk, Uhren, Gold= und
Silber, öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung verſteigern.
8.
Wittich, Gerichtsvollieher.
8

Die am 12. und 13. Februar 1883
abgehaltene Stamm= und Brennholzver=
ſteigerung
in dem Roßdörfer Gemeindewald
iſt genehmigt und iſt der erſte Abfuhrtag:
Donnerstag den 1. März 1883.
Roßdorf, den 24. Februar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
(1863

Frische Matzen
täglich zu haben bei
Bäckermeiſter Mainzof,
[1218
Bleichſtraße 13.
W Sanstags geſchloſſen.

[ ][  ][ ]

R 41

441

Nur Mittwoch den 28. d. Mts.
Bonouodh buzot a 110n.
Verkauf folgender Artikel letzter Saiſon:
Bamenhleiderstofe von 40 Pf. an,
Kattune, Schvarze Alpacca's,
RohseidenEleider H. 18.
Schvarze Seidensammete
für
Paletots.,
Weisse Uuterröche,
Regenmämtelstofte,
WVeine Damemwäsche,
Stichereien bester Qualität,
Diverse andere Artikel.
Dieſer Verkauf wird keinenfalls auf die folgenden Tage
ausgedehnt.
(1740
J. A. Loepprite.

Cigarrem.
100 St.
LEsschuss 3 St. 10 Pf., M. 3. 15
ino Hainburger pr. St. 4 Pf., M. 3. 50
R4 Ae
4 3. 80
la dras
5 4. 70
msterdam. 5 4. 70.
randena
6 5. 76
H. 70
umatra
6

Loes2
5. 70

merlkana
7 6.
8
mtisto
7. 50

exa
9 8. 50.
Iheus
10 9. 50.
portuua
11. 50
12
1h Life
15 12. 50
Eeht import. issler Habanas,
fl. 200, Mt. 250, Mk. 300 pr. Mille.
A. L. Kriegk,
Rheinſtraße 17. (860

1GLLOGI8,
ſies und billigſtes Waſch= und
ugmittel, ohne Regenwaſſer und
ohne Soda,
Packeten 1 Pfd. - 25 Pfg. mit Ge=
duchsanweiſung
zu haben bei
kr. Sohasſor,
Ludwigsplatz 7. (1105

[1617

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kaufen
. Promenadenſtr. 16.

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Wagenladungen als auch Sacktentner, Bu=
chen
= und Tannenholz, im Meter und
kleingemacht, liefert billigſt
Leopold Reinhard,
Holzhandlung. (10736
8 Nieder=Ramſtädterſtraße 8.

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Gelbe Roſe
per 100 Kilo M. 16
Schneeflocke
16
Richters Imperator 12,
Richters Schneeroſe 12.
Paterſons berühmte
Victoria
12,
Kopſel's weiße Roſe 12.
Mr. Breſſoe
11,
bei
VCr. Hlefm,
Martinsmühle. (1596

Mietrich Sohmidt,
Darmſtadt, Rheinſtraße 20.
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aller Nouveantés aus renom=
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(11966
lundes.
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Cdbuuhnt o,
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Ludwigſtraße 17. u748

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und jein, empfiehlt preiswürdig
Leopold Reinhard,
Holzhandlung,
[1229
8 Nieder=Ramſtädterſtraße 8.

der Export=Compagnie in Cöln,
anerkannt vorzügliches Product,
empfiehlt
1749
EAIIOL TUd.

Mais=Schlempe
täglich friſch.
Gg. Appfel,
Branntweinbrennerei. 1657

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Die Frauenſtraminpantoffeln ( Hond=
arbeith
, welche ſeither zu 3 Mark verkauft
habe, werden von heute an zu M. 2.90
abgegeben.
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Männer= und Kinderſtlefel zu wieder=
holt
herabgeſetzten Preiſen in bekannter
Güte eingetroffen.
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Griechische Weine,
Halaga, Sherry,
Arrac de Batavia,
Jamaica Rum,
Cognae ſine Champagne
(8088
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Mittageſſen ohne Fleiſch 25 Pf.,
Abendeſſen 25 und 15 Pf.,
Anmeldungen täglich bis 10 Uhr ſind
erwünſcht. Große Bachgaſſe 13. (1864

[ ][  ][ ]

442

AAlle Arten,
gGnAon

R 41

in beſter abgeſiebter Waare em=
pfiehlt
billigſt
[1751

6 junge Canarienhahnen, gute Schläger,
1 4 6 Mt., zu verkauſen Wilhelminen=
[903
ſtraße Nr. 8.

337980 Mark Cow.

lalld HI6l6ſhalldss
zu haben in Darmstadt bei
Ph. Baumbach,
C. A. Lücken,
D. Faix & Söhne,
G. L. Kriegk,
Ph. Will
u. in der Expedition d. Bl. (1865
Lose zur nächston Biohung 2 Uk.

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empfiehlt billigſt
Loopold Roinhard,
Holzhandlung,
8 Nieder=Ramſtädterſtraße 8.
Frühlattig und Radieschen
fortwährend bei
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Beſſunger Hügelſtraße 16.

gteſprengte und ungeſprengte, zu
Gruppen, Beet= und Wegeinfaſſungen
liefert billigſt
Dehn,
Soderſtraße Nr. 52.

9hromenadeſtraße 4T, mittlerer Stock,
F iſt eine ſchöne und faſt noch neue
Ladeneinrichtung ſehr billig abzu=
geben
.
[1497

(Pin wenig gebrauchtes Nivellirinſtru=
C ment iſt preiswürdig zu verkaufen.
Ernſt=Ludwigsſtraße 17, Parterre. (976

des Darmſtädter Frühjahrs=
Pferde=Markts 2 Mark
9 ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

-Aa

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nes
Hochparterre mit Veranda, ſechs
Zimmer, Küche, 3 Zimmer im Sou=
terrain
, Keller und ſonſtiges Zubehör.

675) Alieeſtraße D1 Hochparterre
elegante Wohnung, 4 Zimmer nebſt
allem Zubehör, wegzugshalber per
15. April beziehbar. Näh. 1 St. b.

867) Bleichſtraße 48 eine Wohnung
mit ſchöner Ausſicht auf den Bahnhofsplatz
von 5 Zimmern und allem Zubehör an
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1. Mai zu beziehen.
868) Landwehrſtraße 33. parterre,
ein Logis, 3 Zimmer, Küche, Keller nebſt
Zubehör zu vermiethen und kann ſofort
bezogen werden.
907) Schützenſtraße 17 die Beletage
mit 4 Zimmern, Cabinet, Küche m. Waſſer=
leitung
, Magdſtube ꝛc. per 15. April.
1110) Verl. Kiesſtr. 74 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, 2 Küchen, Waſſer und
allen Bequemlichkeiten per 15. März.
Dieſelbe kann auch getrennt werden, je
2 Zimmer, Küche.
1237) Mühlſtraße 60 (Kapellplatz)
und gegenüber dem neuen Realſchulgebäude
iſt die Manſardenwohnung mit abgeſchloſſenem
Vorplatz, Waſſerleitung nebſt allen anderen
Bequemlichkeiten an eine ruhige Familie
billig zu vermiethen. Näheres im Hauſe
parterre.

1318) Ein ſchönes Logis, in
der Nähe des Kapellplatzes, von
3 Zimmern, Küche, Keller, Bo=
denräume
und Mitbenutzung des
großen Bleichplatzes iſt zu verm.
und baldigſt zu beziehen. Näheres
bei Carl Schnabel, Capellplatz.

1320) Soderſtraße 9 im Seitenbau
ein kleines Logis zu vermiethen.
1322) Hügelſtr. 18 iſt der 3. Stock
zu vermiethen und gleich zu beziehen.

373) In unſerem Hauſe Wilhelminen=
ſtraße
Nr. 14 iſt die Beletage, beſtehend
uus 7 Piecen mit Gas= und Waſſerleitung
und geräumiger Manſarde, per Ende April
zu vermiethen. Dr. med. C. Werner.

1522) Beſſunger Kirchſtraße 4, Neu=
bau
, 2. Stock zu vermiethen.
1642) Hölgesſtraße 4 iſt der 1. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Kabinet, Küche
mit Waſſerleitung, Magdſtube und ſonſtigen
Bequemlichkeiten per 1. Mai zu vermiethen.
1866) Aliceſtraße6 iſt der Parterre=
und 3. Stock, jeder 5 Zimmer enthaltend,
zu vermiethen und im April zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße S, parterre.

A

E
1111) Ballonplatz 6 ein Wohn=
nebſt
Schlafzimmer, ſchön möblirt,
ſofort zu vermiethen.
264) Schulſtraße 1s parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1266) Ludwigſtraße 2 ein ſchöu
möblirtes Zimmer per 1. März zu ver=
miethen
.
Leopold Wolf.
1598a) Alexanderſtraße 10 ein gut
möblirtes Zimmer.
1792) Arheilgerſtraße 2 ein freund=
ich
möbl. Zimmer zu vermiethen.
1867) Ein gut möbl. Zimmer an ein
anſtändiges Frauenzimmer zu vermiethen;
Wo? ſagt die Expedition.
1868) Große Ochſengaſſe 14
möblirtes Zimmer und 2 Schlafſtellen.
1869) Magdalenenſtr. 9, Vorderh,
ein möbl. Stübchen, auf Verlangen mit Koſt.

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bittet man bei der Exped. abzugeben. (1717
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Krauſen von Schmuckfedern befindet ſich
nicht mehr Ernſt=Ludwigſtraße 3. ſondern
Schulſtraße Nr. 16, 2 Stiegen hoch.
Rosalie Georg.

[ ][  ][ ]

M. 41
Verein.
Kaufmänniſcher
Mittwoch den 28. Februar, Abends 8 Uhr,
im Vereinalocal:
Vereins=Verſammlung.
Tagesordnung:
Vortrag des Herrn Reichstagsabgeordneten W. Büchner über die Novelle zur
Eewerbeordnung betr. die Stellung der Handlungsreiſenden.
Discuſſion.
In Anbetracht der Wichtigkeit des Gegenſtandes, bitten wir unſere ordentlichen
ſie außerordentlichen Mitglieder um recht zahlreiches Erſcheinen, und ſind uns
ſurch dem Handelsſtande angehörende Nichtmitglieder ſehr willkommen.
1872)
Der Vorstamd.

443

Im grossen Saale des Saalbaues.
Montag den 5. Mürz 1883. Abends 7½ Uhr:

BonGult

von

Herestua Tun.
Uunter gütiger Mitwirkung der Herren Bertrand Roth (Pianiſth und
Adolph Müller CConcertſänger) aus Frankfurt a. M.
Eillets: Sperrſitz 4½ M., numm. Saal, Eſtrade und Loge 3 M., unnumm.
ſEeſtrade und Loge 2 M., Vorſaal 1½ M. ſind in der Muſikalienhandlung von
Georg Thies und bei Herrn Saalbauinſpector Velten zu haben. 11873
Volksbildungs-Verein.
Elfter Vortrag
Donnerstag den 1. März 1883, Abends 8 Uhr,
im Turngemeinde=Saal.
Herr Proſeſſor Dr. Dhrig in Darmſtadt über: Städteweſen im
Mmittelalter.
Tageskarten zu 20 Pfg. bei Herrn Kaufmann Ph. Schorlemmer, Ernſt=
ſeindwigſtraße
25 und Abends am Saal=Eingang.
(1874
Turngemeinde Beſſungen.
Samstag den 3. März d. J., Abends 8 Uhr:

Em Saale des Chaussechauses.
Eintrittspreis: für Mitglieder 50 Pfa., für Nichtmitglieder 1 Mk. 50 Pfg
W. Nichtmitglieder, ſowie deren Damen ſind vorher - ſpäteſtens am
fla. März
bei den Turnern: Kaufmann Karl Lind, an der Kirche und Carl
Cender, Ecke der Hügel= und Carlsſtraße, anzumelden.
Die Vergnügungs-Commission. 1836a

Darmstädter deconomenVerein.
Der regelmäßige Jahresball wird Samstag den 3. März im Ritſert=
ſchen
Saale abgehalten. Beginn 8 Uhr Abends. Die Mitglieder des Vereins bei
dürfen keiner Eintrittskarte. Fremdenkarten ſind 2 Rm. bis einſchl. 1. März
zu haben bei den Herren G. Jacobi, Kiesſtraße Nr. 41 und J. Schneider,
ſliuthsſtraße Nr. 7. Jeder Theilnehmer hat das Recht 1-2 Damen frei einzuführen.
Der Vorstand. (616
Darmſtadt, den 20. Februar 1883.

Lebeusversicherung. (875
Die mit erheblichem Incaſſo ver=
bundene
hieſige Vertretung einer her=
vorragenden
deutſchen Lebensverſiche=
rungs
=Geſellſchaft iſt unter günſtigen
Bedingungen zu vergeben. Mit Re=
ferenzen
und näheren Angaben ver=
ſehene
gef. Anerbieten thätiger Be=
werber
bef. unter L. V. die Exped.

Lehrling gesuohl.
Ein hieſiges Fabrik. und Engros- Ge=
ſchäft
ſucht einen jungen Mann mit guter
Schulbildung in die kaufm. Lehre zu neh=
men
, event. gegen Vergütung.
(1876
Offerten sub S. 19 an die Exped.

1.

in Garten zu vermiethen Roßdörfer=
E ſtraße 36.
U877

vo
Amlzuge
(Fahrſtühle) für Lagerhäuſer und Fabri=
ken
, für Hand= und Maſchinenbetrieb liefern
in bewährter Conſtruction (Deutſches Reichs=
patent
) Wiesche & Scharſte,
Frankfurt a. M. 1878
Goldſiſchzucht
zu Bühne bei Borgentreich in Weſt=
falen
.
(1879

4Sinige wohlanſtändige und in
de Kenntniſſen gut geförderte,
T, aber unbemittelte Knaben ſuchen
bei ihrer Entlaſſung aus der Schule
bei hieſigen tüchtigen Meiſtern und Kauf=
leuten
in die Lehre zu treten. Herren,
welche auf dieſe Jungen reflectiren, werden
ergebenſt erſucht, ſich an den Unterzeich=
neten
wenden zu wollen.
W. Werner, Oberlehrer,
Dieburgerſtraße 66. 981
Speclalarzt Dr. med. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
(n einem hieſigen Engros=Geſchäfte
2 iſt eine Lehrlingsſtelle zu beſetzen.
Näheres bei der Exped. d. Bl. 11800

Cervelalwurst
in bekannter Güte M. 1. 35,
Wostphälischen Schinken,
ca. 10 Pfd. ſchwer, M. 1. 12 per Pfd.
empfiehlt beſtens
Clemens Behle
am Marktplatz. im Schwabſchen Hauſe.

Wei Schmiedmeiſter Hofmann in Eber=
ſadt
ſind mehrere neue Stuhlwägel=
[1882
chen billig zu verkaufen.
123

[ ][  ][ ]

444

M

1883) Ein feineres Hausmädchen,
welches perfect ſchneidern kann, die beſten
Zeugniſſe beſitzt und 7 Jahre bei einer höh.
Herrſchaft war, ſucht auf Oſtern Stelle.
Näh. Beck'3 Stellenbureau, Marktplatz 5.

1829) Köchinnen, Haus= u. Kinder=
mädchen
mit guten, langjährigen Zeug=
niſſen
, ſowie ordentliche Mädchen für alle
Hausarbeit ſuchen Stelle auf Oſtern.
Stellenbureau H. Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.
1831) Wegen Wegzug der Herrſchaft
ſucht ein junges Mädchen Stelle, als
Hausmädchen. Näh. Wilhelmſtr. 16, 2. St.

1830) Eine Frau ſucht Laufdienſt oder
Aushülfsſtelle. Langgaſſe 4, Manſarde.
1661) Ein Mädchen von Auswärts
das waſchen, bügeln und nähen kann, ſucht
Stellung als Hausmädchen.
Annaſtraße 22.
1884) Ein Mädchen geſetzten Alter;
ſucht Stelle als Haushälterin. Dieſelbe
verſteht das Kochen ſowohl wie Hand= und
Hausarbeiten gründlich, worüber Zeugniſſe
vorliegen. Zu erfragen bei Frau Hahn.
untere Sandſtraße.

1885) Ein junges anſtänd. Mädchen,
welches Kleidermachen, Bügeln u. Friſiren,
kann, ſucht zu Oſtern eine feinere Stelle.
Nüheres zu erfahren in der Exped. d. Bl.

(Ein zuverläſſiger Mann, der ſich jeder
C Arbeit unterzieht, auch Gartenarbeit
verſteht, ſucht Beſchäftigung. Karls.
ſtraße Nr. 44.
(1886

1887) Ein braves Mädchen, da=
nähen
und bügeln kann, ſucht Stelle als
Hausmüdchen. Näheres Kiesſtr. 40, part

M
u

1664) Ein tüchtiges Mädchen, in
Küche und Hausarbeit erfahren, welches
gute Zeugniſſe aufweiſen kann, wird für
Oſtern geſucht. Näh. in der Exped. d. Bl.

Puf das Büreau eines feinen Geſchäftes
5E wird ein Lehrling mit guter Schul=
bildung
geſucht. Näheres in der Expe=
dition
d. Bl.
(1668

1834)

Eine Löchin

mit guten Zeugniſſen wird zu Oſtern ge=
ſucht
. Zu erfragen in der Exped. d. Bl

1612) Es wird eine Kindergärtnerin
zu einem dreijährigen Kinde geſucht. Wo?
ſagt die Expedition.
1888) Ein gelernter Schreiner, der
ſich auch jeder anderen Arbeit unterzieht,
wird geſucht.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

6 41
1722) Ein tüchtiges Mädchen,
in Küche und Hausarbeit erfahren,
welches gute Zeugniſſe beſitzt, wird
für Oſtern geſucht. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.

Fine ſehr brave, reinliche Frau ſuch=
2 Laufdienſt, Zu erfr. Beſſ. Kirchſtraße

Nr. 21, eine Stiege hoch

[1889

1723) Zu einer einzelnſtehenden
Dame wird gegen hohen Lohn ein
geſetztes, braves Mädchen geſucht,
welches gut kochen und alle häuslichen
Arbeiten verrichten kann. Gute Zeug=
niſſe
ſind unbedingt erforderlich.
Näheres Friedrichſtraße Nr. 14,
mittkerer Stock.

(ür ein hieſiges Detail= und Fabrik=
ſp
geſchäft wird ein Lehrling mit guten
Vorkenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
geſucht. Näheres Expedition.
[1890

1891) Ein geſetztes ordentliches Mäd=
chen
, welches kochen kann und Hausarbeit
übernimmt, und ein junges, anſtändiges
Mädchen zu größeren Kindern, welches nähen
und bügeln kann, werden zu Oſtern zu
miethen geſucht. Nur Mädchen mit guten
Zeugniſſen finden Berückſichtigung. Wo?
ſagt die Expedition d. Bl.

1892) Für ein gebildetes junges Mäd
chen, das Maſchinen nähen u. Kleidermachen
gelernt hat, wird hier oder außerhalb eine
Stelle zu größeren Kindern geſucht, in der
es ſich namentlich in Handarbeiten nützlich
machen könnte. Es wird mehr auf Zuge
hörigkeit zur Familie, als auf hohen Ge=
halt
geſehen. Nüheres Niederramſtädter=
ſtraße
49, II. Stock.

1435) Ein Gehülfe und ein Lehr=
ling
werden für ein hieſiges Ver=
ſicherungs
=Bureau geſucht. Offerten
zub L. C. 10 poſtlagernd Darmſtadt.

980) Einen Lehrling ſucht
Thilipp Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27.

1893) Oberkellner, Zimmerkellner
Saalkellner, Kaffeekellner, Chef de
culsine, Portier, Hotelburſche, Zim
mermädchen, Büffetdamen ꝛc. ſuchen
Stelle. - Comptoir Fuhr, Mannheim.

Prima

ArTttUIWUIy.
äobte ohaer).
G. 1. Pot,.
Bleichſtraße. 1894

Holzpreiſe
im Großherzoglichen Holzmagazin.
Buchenſcheiter I. Cl. 10 M. 50 Pf.
8
KiefernſcheiterI.
Beſtellungen gegen baare Zahlung bes=
Großherzoglichem Rentamt (Paradeplatz 4).
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Woisso c;osmoſarbige
v1 Uuz. bioit
in zuirngaze &engl. Tüll
habe ich in den neueſten Mu=
ſtern
und reichhaltigſter Aus=
wahl
auf Lager.
Preise billigst, Sconto.
P. Berbemoh,
Ludwigſtraße 17.
Fin Drittel Sperrſitz abzugeben.
= Näh. i. d. Exped.
(1808
2 gebrauchte Sopha zu verkaufen.
- F. Wentzel, Tapezier, Schirmgaſſe 10.
[(1895
Neißzeug wird in und außer dem Hauſe
2 angefertigt. Näh. Kiesſtr. 30. (189]
Frachtbriefe
der Maiu=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 27. Februar.
7. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male.
Sebaſtian.
Trauerſpiel in 5 Acten von Otto Roquette.
Perſonen:
Sebaſtian
Herr Edward.
Katharina, Herzogin von
Braganza
Fräulein Berl.
Fräulein Ethel.
Jſabel, ihre Kinder
Juan,
Fräulein Schütky.
Gasparo von Braganza, ihr
Oheim
Herr Mickler.

Sortelha,
Herr Hacker.
Herzog von Tavora,
z Herr Wagner.
De Caſtro, General
Herr Franke.
5
Caſale,
Herr Hartig.
8
Mondego,
Herr Eilers.
Alexio de Menezes, früher
Staatskanzler, Mönch zu
St. Esperanza
Herr Werner.
Herzog von Alba, ſpaniſchen
General
Herr Dalmonico.
Graf de Silva, ſpaniſcher
Geſandter
Herr Knispel.
Ein ſpaniſcher Hauptmann Herr Leib.
Brito,portugieſiſcherOfficier, Herr Lautenberger.
Gorgas, ein alter Seemann, Herr Schimmer.
Ein Diener.

Herr Krüger.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr

[ ][  ][ ]

445

R41

Frauenverein Sonntahsruhe.

Halurweine,

60 Pf., 78er 80 Pf., 76er 1 Mt., 78er

Die Verlooſung unſerer diesjährigen Lotterie findet am grünen Donnerstag ſſelbſtgezogene, 8oer per Flaſche für nur
n 22. März ſtatt.
Wir erlauben uns darauf aufmerkſam zu machen, daß die Kinder unſerer Rothwein 1 Mt, in Gebinden billiger,
hkebeitsſchule keine Looſe verkaufen und der Jahresbeitrag wie ſtets gegen Quittung emfieht unter Garantie für deren Reinheit
ſcheben wird. Die Looſe ſind amtlich vom Stempel befreit!
P. Lam.
Moßdörferſtraße I. Die Vorſteherin der Kinderarbeitsſchule.
1896
Caſinoſtraße 25. (1630

Standegamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 31. December: Dem Metzger Valentin Schäfer ein S. Karl.
42. Januar: Dem Maurer Georg Geyer VI. ein S., Heinrich. Am
b Dem Handelsmann Johannes Andreas Bong eine T., Auguſte Ro=
f
. Am 6.: Dem Monteur Johann Grasmück ein S., Friedrich Jo=
Un Rudolph. Dem Müller Johann Späth ein S., Georg. Am 11.:
E Stabstrompeter Paul Joh. Leonhard Stützel ein S., Karl Franz
vy. Dem Apotheker Philipp Jakob Feldhofen eine T., Elſa Auguſte
Mthilde. Am 12.: Dem Waſſerfabrikant Johs. Funk ein S., Joh.
Ghroig Ernſt. Dem Taglöhner Joh. Friedrich Beck ein S. Georg
Wneig. Dem Privatdiener Franz Joſeph Höfling eine T., Pauline.
AU5.: Dem Maurer Valentin Wittmann eine T., Henriette Marie
bſcbethe. Am 17.: Dem Maurer Joh. Pbilipp Lotter ein S. Philipp.
Am Fabrikarbeiter Georg Schäfer ein S. Friedrich. Am 18.: Dem
Atzgermeiſter Wilhelm Frantz ein S. Georg Wilhelm. Dem Weiß=
bder
Philipp Lehr ein S., Wilhelm. Am 22.: Dem Großh. Polizei=
ſræktor
Dr. Auguſt Dietz eine T. Am 23.: Dem Inſtitutlehrer Karl
ſchreig Ernſt Waldecker ein S. Auguſt Maria. Dem Trompeter Gg.

Emil Werner eine L., Wilh. Math. Emma Georgine Wanda Auguſte.
Am 24.: Dem Kaufmann Wilhelm Heinrich Hublitz ein S., Wilhelm
Heinrich Eduard. Dem Weißbindermeiſter Wilhelm Erbes eine L., Re=
gine
Katharina. Am 26.: Dem Schuhmacher Friedrich Jöckel eine T.,
Anna Eliſabethe. Am 27.: Dem Güterarbeiter Ludwig Berg eine T.,
Margaretha. Am 29.: Dem Wagner Valentin Krämer ein S., Ernſt
Albert. Dem Landwirth Jakob Wittmann III. ein S., Heinrich Jakob.
Eheſchließungen:
Am 9. Januar: Der Waſſerfabrikant Johs. Funk, ein Wittwer da=
hier
, mit Eva Katharina Hartmann aus Alsfeld. Am 30.: Gärtner=
gehülfe
Daniel Geſſert aus Nierſtein, mit Anna Maria Oberle aus
Klein=Zimmern Kreis Dieburg.
Geſtorbene:
Am 3. Januar: Die unverehel. Caroline Kekule, 66 J. 1 T. Am
6.: Konrad Ermel aus Angerod Kreis Alsfeld, Zögling der Idioten= An=
ſtalt
, 12 J. 1 M. 18 T. Am 17.: Eva Margaretha Götz aus Lampert=
heim
, Zögling der Ldioten=Anſtalt, 11 J. 8 M. Dem Bahnarbeiter
Johannes Dechert II1. ein todtgeb. S. Am 22. Pfläſterer Heinrich
Dechert, 20 J. 4 M. Am 29.: Dem Küfer Martin Heuſer ein S.,
Heinrich. 3 M. 17 T. Am 31.: Anna Dorothea Jucoby geb. Geyer,
eine Wittwe, 67 J. 5 M.

E
8
Lodes=-nzeige.
Statt beſonderer Anzeige machen wir Freunden und
Erkannten die Mittheilung, daß unſer geliebter Sohn,
gutte, Vater und Bruder
Herr Albert Dyokerhofl
luch längerem, ſchweren Leiden in Berlin im 44ſten Lebens=
ahre
ſanft verſchieden iſt.
Um ſtilles Beileid bitten
die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23. Februar 1883.

Dankſagung.

Allen Denjenigen, welche unſerem lieben Sohne, Bruder
und Schwager, dem Lazarethgehilfen Friedrich Leisslor
die letzte Ehre erwieſen, insbeſondere dem Herrn Diviſionspfarrer
Strack, ſowie den Herren Militärärzten, ſprechen wir hierduich
unſeren innigſten Dank aus.
(1901
Darmſtadt, den 26. Februar 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung hiermit die traurige
ſluchricht, daß unſer guter Vater
Heinrich Trebs, Kanzleidiener i. P.,
ſezte Morgen im Alter von 80 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. Februar 18. 3.
oee Beerdigung findet ſtatt Mittwoch Nachmittag 4 Uhr.

(1900
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
m burch das Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen, innigſigeliebter
Enes, Bruders und Enkels
Heinrich May
vkuffenen Verluſte, ſowie für die zahlreichen Blumerſpenden
nerwartet zahlreiche Begleitnng zu ſeiner letzten Ruheſtätte
wir hierdurch unſeren innigſten Dank.
Beſſungen, den 24. Februar 1883.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Polintſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Februar.
Deutſches Reich. Die Donnerstag=Sitzung des Abgeordneten=
hauſes
zeigte gegen die Vorwoche ein gänzlich verändertes Bild. Auf
Grund einer von der 12. Commiſſion noch zum Licenzſteuergeſetz bean=
tragten
Reſolution entwickelte ſich, namentlich in Folge der leidenſchaft=
lichen
Ausführungen des Abg. Prof. Wagner, welche ſich über das ge=
ſammte
Gebiet der Socialpolitik erſtreckten, eine höchſt lebhafte Debarte,
an welcher nicht nur die liberalen Reduer, ſondern auch der Abgeorenete
Windthorſt Herrn Wagner und ſeinen ſtaatsſocialiſtiſchen Lehren ſcharf
zu Leibe gingen. Die Debatte ließ bei ihrem Schluß eine gewiſſe Auf=
regung
auf allen Seiten des Hauſes zurück, welche ſich durch die nun
beginnende Berathung des Cultüsetats gerade nicht minderte. Diesmal
hatte es Abg. v. Schorlemer=Alſt übernommen, die übliche Klage des
Centrums vorzubringen die der Cultusminiſter v. Goßler in entſchiede=
ner
Weiſe zurückwies; ſchließlich griff noch Herr Windthorſt in die De=
batte
ein. Bei der am Freitag fortgeſetzten Berathung des Cultusetats
erſchien außer Windthorſt und v. Schorlemer=Alſt auch Abg. Reichens=
perger
(Olpe) auf dem Plan: letzigenannter Abgeordnete brachte auch den
Miſchehen=Streit wieder zur Spräche und verlangte ſchließlich vom Cul=
tusminiſter
in ſehr kategoriſcher Weiſe Aufſchluß darüber, ob und nach
welchen Grundſätzen die preußiſche Regierung die Verhandlungen mit
dem Vatican fortzuſetzen gedenke. Vonk Seiten der Ultra=Conſervativen
brachte Abg. Stöcker eine Reihe von Wünſchen in Bezug auf Kirche und
Schule vor und griff im Uebrigen den derzeitigen Rector der Berliner
Univerſität. Profeſſor Dubois=Reymond, als einen Darwiniſten, d. h.
nach der Stöcker'ſchen Anſicht als einen Vertreter des craſſeſten Materia=
lismus
. auf das heftigſte an. Abg. Windthorſt interpellirte gleich ſeinem
Fractionsgenoſſen Reichensperger den Cultusminiſter über den Stand
mit Rom, worauf letzterer die präciſe Mittheilung gub, daß der letzte
päpſtliche Brief bereits beantwortet ſei, daß aber über den Inhalt der
Antwort noch nichts mitgetheilt werden könne. Die Debatte geſtaltete
ſich ſchließlich zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Abgeord
neten Cremer ünd ſeinem früheren Fractlonsgenoſſen, Herrn Windthorſt.
ſowie zwiſchen den Abgg. Stöcker und Hänel, welch letzterer Profeſſor

[ ][  ][ ]

446
R 41
Dubo's=Reymond gegen die Angriffe Stöcker's in Schutz nahm. Die
Debatte endete mit einer Fluth perſönlicher Bemerkungen, worauf eine miniſter Frhrn. v. Starck, den Ordenskanzler Generallieutenant v. Grol=
Reihe Capitel des Cultusetats ohne ſonderliche Discüſiön genehmigt
wurden. Am Sonnabend wurde die Berathung über den genannten wachs, den Geheimen Cabinetsrath Dr. Becker und den Hofjägermeiſten
Etat fortgeſetzt und trugen die Debatten einen mehr geſchäftsmäßigen
Charakter, als ſich nach den ſtürmiſchen Sitzungen der vorhergegangenen
Tage erwarten ließ. Eine Anzahl von Capitel wurde ohne erheblichere
Debatte bewilligt; auch die Poſition für den altkatholiſchen Biſchof wurde
gegen die Stimmen des Centrums, der Polen und einiger Conſervativen
ſchärfung des Examens der Philologen durch eine Zerlegung in eine Prinzeſinnen Victoria und Eliſabeth am Sonntag Abend 9½ Uh
wiſſenſchaftliche und in eine pädägogiſch=practiſche Prüſung. Gegen den
Regierungs=Vorſchlag ſprachen ſich aus verſchiedenen Gründen beſonders
die Abgg. Dr. Stern (Democrath), Dirichlet (Fortſchritth und Graf zu
Ausgaben der Commiſſion bei der erwähnten Prüfung geforderte Poſition
fand denn auch nicht die Genehmigung des Hauſes. Vie Berathung des
Cultusetats wurde am Montag fortgeſetzt.
Die Steuercommiſſion des Abgeordnetenhauſes hat ſich einſtimmig
dahin ausgeſprochen, daß durch Erlaß der beiden unterſten Stufen der
Claſſenſteuer reſp. hinſichtlich der Wahlberechtigung, die von der Steuer
ahhängig iſt, eine Aenderung der Verfaſſung nicht vorliege.
Vie vielgenannte Note des Cardinal=Staatsſecretärs Jacobini, welche
man als eine Ergänzung zu den beiden päpſtlichen Schreiben an Kaiſer
Wilhelm betrachten kann, iſt jetzt von der Nordd. Allg. 3tg. veröffent=
licht
worden. Die Note bezieht ſich der Hauptſache nach auf die vom
Päpſte bedingungs= und theilweiſe zugeſtandene Erfüllung der Anzeige=
pflicht
; indeſſen ſoll die Bewilligungsanzeige gleichen Schritt mit der Re=
viſion
der kirchenpolitiſchen Geſetze kalten. Vor Allem fordert die Note
legislatoriſche Maßregeln, die Gewähr leiſten für die freie Ausübung der
rirchlichen Jurisdiction und für die Freiheit der Erziehung des Clerus
nach päpſtlichen Inſtructionen. Sobald die Reviſion der Maigeſetze ab=
geſchloſſen
ſei, würde die für jetzt zeitweilig begrenzte Anzeigepflicht für
die Zukunft einen ſtändigen Charactr gewinnen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Abreiſe des Kronprinzen Rudolf nach
Berlin wird Dienstag, 27. Februar, erfolgen.
In der Berathung des Steuerausſchuſſes vom 24. erklärte die Linke
auf den Antrag, zwei Subcomite's aus beider Parteien zu bilden, ſie
werde ſich an der Berathung der Steuervorlage in der Commiſſion nicht
betheiligen.
Frankreich. DaßJournal officiel" vom 25. Februar enthält die
Decrete, denen zufolge die Herzöge von Aumale, von Chartres und von
Alençon in Disponibilität verſetzt ſind.
Den Decreten iſt ein Bericht
des Kriegsminiſters vorausgeſchickt, worin die Ergreifung dieſer Maß=
regel
verlangt wird, weil die öffentliche Meinung erregt worden ſei
burch die Unzukömmlichkeiten, die aus der Zugehörigkeit von Officieren
zur Armee entſtänden, die aus früheren Herrſcherfamilien entſtammen.
Die großen Principien der militäriſchen Subordination und der einheit=
lichen
Disciplin könnten geſchwächt erſcheinen durch das Verbleiben ſolcher
Officiere an der Spitze der Armee, denen bereits durch ihre Geburt eine
Ausnahmeſtellung eingeräumt ſei.
Män hält in eingeweihten Pariſer Kreiſen die Stellung des Kriegs=
miniſters
Thibaudin für abſolut unhaltbar. Es wird angenommen,
derſelbe werde nur noch kurze Zeit im Amte bleiben, bis die Decrete
gegen die Prinzen zur Anwendung gebracht wären. DHann würde doch
Campenon an Thibaudin's Stelle kreten und letzterer wieder ein größeres
Commando übernehmen.
England. Die Enthüllungen im Dubliner Mordproceß haben auch
auf die Beziehungen der im engliſchen Parlamente vertretenen Anhänger
Parnell's zu den iriſch=feniſchen Mordbaͤnden ein bedenkliches Licht ge=
worfen
. Die Partei des genannten Agitators im Unterhauſe beobachtet
allerdings eine ſehr befremdliche Haltung, denn auf mehrfache Auffor=
derungen
von Deputirten, ihre Stellung zu den iriſchen Geheimbünden
klarzulegen, verhielten ſich die Parnelliten theils ſchweigend, theils erhoben
ſie einen ſinnloſen Lärm. Letzteres geſchah auch in der Donnerſtags=Sitzung
des Unterhauſes, in welcher der ehemalige Staatsſecretär für Irland,
Mr. Forſter, ſchwere Anſchuldigungen gegen die Landliga erhob, was den
iriſchen Deputirten OKelley ſo lärmenden Proteſten veranlaßte, daß
das Haus ſeine ſofortige Suspenſion beſchloß. Das Unterhaus hat die
Adreßdebatte wegen der vielen hierzu geſtellten Amendements auch am
Sonnabend noch nicht zu Ende führen können.
Der Prinz von Wales iſt am 24. Abends nach Berlin abgereiſt.
Vereinigte Staaten. Aus Cincinnati wird unterm 24. Februar
berichtet: Der Strom iſt hier bereits eine Meile breit, 6000 Familien
ſind obdachlos. Noch größer iſt die Noth in der Nachbarſchaft Lawrence=
burg
an der Mündung der Miami. Der Boden ſteht dort 4 Fuß unter
Waſſer; jede Verbindung von hier aus iſt durch gewaltige ſchwimmende
Holzmaſſen unterbrochen. Die Höhe des Waſſerſtaͤndes von 1832 iſt be=
reits
um 3 Zoll überſchritten.
Aus New=York wird gemeldet, daß der Miſſiſſipi oberhalb Cairo
gefallen iſt, vom unteren Laufe wird noch Steigen berichtet, ohne daß
bis jetzt beſonderer Schaden entſtanden ſei.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 27. Februar.
S. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Major v. Stuckrad, Director der Kriegsſchule in Erfurt, ſowie den

Rittmeiſter la suite Heyl von Worms; zum Vortrag den Staat=
man
, den Miniſterialpräſidenten Schleiermacher, den Geheimerath Hall
v. Werner.
Die Abreiſe Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs und Ihrel
Großherzogl. Hoheiten der Prinzeſinnen Victoria und Eliſabeth,
nach Berlin erfolgte am Sonntag Vormittag 7 Uhr 35 M.
- Wie der D. Z.1 aus Verlin mitgetheilt wird, ſind dortſelbi
bewilligt. Eine längere Debatte erhob ſich über die beabſichtigte Ver= Se. Königl. Hoheit der Großherzog, ſowie Ihre Großh. Hoheiten de
in erwünſchtem Wohlbefinden angekommen. Die Allerhöchſten Herrſchaften
wurden von Ihren Kaiſerl. und Königl. Hoheiten dem Kronprinzen un
der Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs und von Preußen, ſowie vo=
Limburg=Stirum (Freiconſervativ) aus. Die für die Beſtreituna der Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Wilhelm und der Prinzeſſi=
Victoria von Preußen am Bahnhof empfangen und in das Schlof
geleitet.
Die 7D. 3.' bringt nachſtehenden Erlaß Sr. Königl. Hoheit del
Großherzogs vom 24. Februar zur Veröffentlichung:
Nachdem Ende November vorigen Jahres die Hochwaſſer des Rhein!
und Mains ſchwere Verwüſtungen insbejondere in den Kreiſen Mainz
Oppenheim und Offenbach, angerichtet, hat ſchon zu Ende des vori en
und zu Anfang des gegenwärtigen Jahres eine erneute Hochfluth ungleich
größere Strecken Landes bedeckt und ungleich höhere Schäden herLeigs
führt. So ſehr Ich mit Meinem Volke dieſe furchtbare Heimſuchung
beklage, ſo gereicht Mir doch zu lebhafter Genugthuung die Wahr,
nehmung, wie überall, wo die andrängenden Wogen Leben und Eigen=/
thum der Bewohner der bedrängten Ote gefährdeten, muthige Männe=
ſich
fanden, welche den Bedrohten zu Hülfe eilten, jei es, daß ſie mil
Unerſchrockenheit und Ausdauer die Dämme ergänzten, verſtärkten odel
vertheidigten, ſei es, daß ſie mit Verachtung eigener Gefahr und eigenen
Ungemachs für die Bergung des Lebens und Eigenthums ihrer be
drängten Mitbürger thätig bemüht waren. Wie bei dieſem Rettungs
werk Mitglieder aller Schichten der Bevölkerung ohne Unterſchied des
Standes und Berufs ſich verdient gemacht haben, ſo ſoll auch ein und
dasſelbe Ehrenzeichen die Bruſt aller Derer ſchmücken, welche bei jenem
Reitungswerk ſich vorzugsweiſe ausgezeichnet haben. Ich habe daher be
ſchloſſen, als
Chrenzeichen für Verdienſte während der
Waſſersnoth 188283
eine ſilberne, mit bezüglicher Inſchrift verſehene Medaille, welche an dem
Bande des Philippsordens getragen wird, zu verleihen. Ich ſprecht
gleichzeitig aber Allen, welche ſich bei der Hülfeleiſtung betheiligt haben
auch dort, wo wie bei der zweiten Ueberſchwemmung im Kreiſe Offen=
bach
, die Verhältniſſe eine plötzliche und dringende Gefahr für Leber
und Eigenthum nicht mit ſich brachten, ferner all n Denjenigen, welche ir=
wahrhaft
erhebender Weiſe gewetteifert haben, durch Gaben an Geld und
Gebrauchsgegenſtänden die Lage der von dem zerſtörenden Naturereigniß
Betroffenen zu erleichtern, ſowie allen Denjenigen, welche durch frei=
williges
Opfer an Zeit und Kraft für die Unterbringung, Verpflegung,
und Verſorgung der vom Waſſer aus ihrer Heimſtätte Vertriebenen ge=/
ſorgt haben und noch ſorgen, für ihr opferwilliges thatkräftiges Ver=
halten
Meine warme Anerkennung und Meinen Landesherrlichen
Dank aus.
Das erwähnte Ehrenzeichen wurde unterm 24. Februar ver=
liehen
:
Sr. Großh. Hoheit dem Generallieutenant und Diviſions=Commanden
Prinzen Heinrich von Heſſen und bei Rhein.
Vom L. Großh. Jufanterie=Regiment Nr. 115: Premier=Lt. Freihel
v. Krane, Premier=Lt. Herpel, Sec.=Lt. Peerrot, Sec.=Lt. Mootz, Viu=
Feldwebel Jünglirg, Sergeant Geyer, Unterofficiere Drömert, Ferna=
Spanuth und Dechert, Gardiſt Reibert, Horniſt Haller, Gardiſten Jach
und Schmidt, Gefreite Schneider und Muller, Gardiſten Weih und Em=
wein
, Einjährig=Freiwilliger Oppenheimer, Garde=Füſilier Eckhardt, Gav
diſten Appel und Deuſſer, Horniſt Gaußmann.
Vom III. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 117: Hauptmann Bickel,
Sergeant Frick, Füſiliere Seitz, Heleine und Oſtheimer, Sergeant Schu=
macher
, Füſiliere Winkler und Schäfer.
Vom IV. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 118: Premier=Lt. Eher=
hardt
, Seconde=Lt. C. Wagner, Sergeant Achilles, Musketiere Schall,
Hübner, Fink, Spira, Stagnet, Geiß, Geiberger, Daudiſtel, Wilhelm,
Jans und Becker.
Vom L. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 23. Wachtmeiſter Lochmann.
Vom II. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24: Seconde=Lt. v.
Oerzen, Seconde=Lt. Freiherr v. Starck II., Dragoner J. Eifler, dem
Perſ. Adjutanten Rittmeiſter Freiherrn Schenk zu Schweinsberg.
Dem Gouverneur der Feſtung Mainz Generallieutenant v. Woyna,
Exc., Gouvernements=Adjutanten Hauptmänn Herrmann.
Vom Heiſiſchen Pionierbataillon Nr. 11: den Hauptleuten Dillen=
burger
, Beßhold. Looff und v. Pöllnitz, den Premierlieutenants Freuding,
Braun und Geißler II., den Secondelts. Lauthaus II., Bergemann,
Steinhäuſer Stoll und Quaſſowski. Von der 1. Comp.: Vicefeldwehl
Martens, Sergeant Hillesheim, Gefreiter Andree, Pionier Adler. Von
der 2. Comp.: Vicefeldwebel Kretzſchmer, Sergeant Vaterroht, Lazareth=
gehülfe
Wolff, Unterofficier Keßler, Pionier Schuler, Gefreiter Gieſe.
Von der 3. Comp.: Vicefeldwebel Hofem, Unterofficier Völker, Gefreite=
Kühn, Pionier Fuhrmeiſter. Von der 4. Comp.: Vicefeldwebel Raabe,
Unterofficier Weidt, Gefreiter Taubert, Pionier Auffahrt.

[ ][  ][ ]

R 41
Vom II. Großh. Badiſchen Grenadier=Regiment Nr. 110 in Mann=
heim
: Premierlieutenant Bock, K. Heyd, Präſident des Rudervereins
micitias zu Mannheim, Joh. Jacobi, Obmann der Schiffer zu
Mannheim, P. S. Elberskirch aus Neuwied, Schiffscapitän in Ruhrort,
van der Poll aus Gent, Schiffscapitän in Ruhrort.
Im Kreiſe Bensheim: zu Bensheim: Dr. J. Uſinger, Kreisrath,
L0. Morneweg, Kreisaſſeſſor, F. Deppert, Schloſſermeiſter und Mitglied
der Feuerwehr, F. Blumb II., Zimmermeiſter und Mitglied der Feuer=
nehr
; zu Bürſtadt: Lorenz Ofenloch, Ortsgerichtsvorſteher, Seitz,
Cendarm, Held, Polizeidiener, Neurath, Stationsverwalter der Heſſ.
Ludwigsbahn; zu Groß=Rohrheim: Göbel, Bürgermeiſter, J. Fried=
rch
, Adjutant der Feuerwehr, E. Jacob Herbold, Signaliſt der Feuer=
mneehr
, Hiemenz, Gemeindeeinnehmer zu Hofheim; zu Lampertheim:
Eeelinger, Bürgermeiſter, Eberhard, Beigeordneter, Loos, Gemeindeein=
hmer
, Kunze, J. Braun, Feuerwehrzeugmeiſter, J. Korb, Schiffer,
. Jäger VI., Fuhrmann zu Lorſch; zu Wattenheim: G. May, ka=
ſtroliſcher
Pfarrer, Frl. M. May.
Im Kreiſe Bingen: F. Klee, Bürgermeiſter zu Freiweinheim.
G. Dillm -nn, Bürgermeiſter zu Heidesheim.
In. xreiſe Groß=Gerau: Schäfer, Bürgermeiſter zu Erfelden, Daum,
Bürgermeiſter zu Bauſchheim; zu Geinsheim: Ludwig Göhrs, evan=
bliſcher
Pfarrer, Georg Heinrich Rinner, Bürgermeiſter; zu Gerns=
heim
: Adam Rais, Feuermehrcommandant, Dörr, Gendarm, Schneider,
Eürgermeiſter zu Ginsheim, H. Roßler, Kreisaſſeſſor zu Groß=Gerau.
Im Kreiſe Mainz: zu Laubenheim: H. Klein, Weinhändler,
ax. Borger, Gemeinderathsmitglied, J. Rau, Gutsbeſitzer, A. Umber,
ſemtsbeſitzer, P. Schweitzer, Maurermeiſter, J. Philipp Spohn, Hand=
ar
beiter, F. Roth, Weinhändler; zu Mainz: Kreyßig, Stadthaumeiſter,
Frey, Bauſchreiber, Becker, Bauaſſiſtent (ngenieur, Kuhn, ſtädtiſcher
angenieur, Cordes, Bauaufſeher, Huber, Aufſeher, Vorſchmitt, Aufſeher,
ſCalfeld, Aufſeher, Arnoldi, Bauunternehmer, Paulſſen, ſtädtiſcher In=
grnieur
, Balß, Hülfsingenieur, Schreiber, Canalaufſeher, Jung, Maſchi=
nſſt
, Thomas, Eiſenbahndirector, Buch, Obermaſchinenmeiſter, Högy,
ſicdtiſcher Bauführer, Meyer, Hülfsingenieur, Bauer, Hülfsingenieur,
Exeuernagel, Hafenbauaufſeher, Kraus, Bezirksingenieur, Müller, Bezirks=
enimr
. N. Rack, Kaufmann (Abgeordneter), F. J. Uſinger, Bau=
uzternchuer
.
Im Kreiſe Oppenheim: zu Dienheim: Stark, Bürgermeiſter,
A. Jugenheimer, Maurer, E. Jochem, Zimmermann; zu Bodenheim:
E. v. Heuß, Gutsbeſitzer, A. Lenz, Küſer, D. Weil, Ackerburſche, W.
Tolles, Weinhändler, A. Müller jun., Holzhändler, V. Siegling, Acker=
buerſche
; zu Nackeuheim: E. Wiethüchter, Weinhändler, K. Simmler,
Eutsbeſitzer, G. H. Dreymann, Dampfmühlenbeſitzer, P. Bernard,
Schloſſermeiſter, A. Breivogel II., Schiffer. J. Sans, Gemeindeeinnehmer;
Nierſtein: A. Bechtel, Küker, J. Dörner, Wäſcher, F. Kehl,
Schiffer, L. Reichert, Feuerwehr=Commandant, A. Frank, Schiffer,
L. Keſſel, Schiffer; zu Oppenheim: F. J. Schmuck, Werkführer,
ſſ. Krummeck, Maurermeiſter, F. Zimmermann, Zimmermann.
Im Kreiſe Worms: zu Ginsheim: Oswald, Beigeordneter,
Geinhard, Geometer, Volz, Bürgermeiſter zu Hamm, Strack, Bürger=
miſter
zu Rhein=Dürkheim; zu Worms: K. v. Grolman, Kreis.
ay eſſor. W. Küchler, Bürgermeiſter, G. Binder, Beigeordneter, W. C.
He. yl, Geh. Commercienrath, N. A. Reinhart, Fabrikant (Abgeo dneter),
ſ. Müller, Capitän der Heſſiſchen Ludwigsbahn, M. Reiß, Schigmann,
r. Bergmann, Schutzmann, Rocker, Brandmeiſter der freiw. Feuerwehr,
fl. Zucker, Rottmeiſter der freiw. Feuerwehr, L. Schröder, Tüncher=
meiſter
, Chargirter der freiw. Feuerwehr.
O Herr Piofeſſor Dr. Thiel ſprach in der letzten Sitzung des
Localgewerbvereins über das Bier und ſeine Bereitung mit Rück=
ſicht
auf die Sicherheit gegen Verfälſchung, ein intereſſantes Thema,
melches der Vortragende in gewohnter, anſprechender Weiſe zu behandeln
verſtand. Zunächſt erinnert er an die Zeit der Agitation zu Gunſten
des Nahrungsmittelgeſetzes vor etwa 10 Jahren, wo in allen Zeitungen
den Bierbrauern ein längeres Sündenregiſter vorgehalten wurde, und
man die Anſicht verfocht, daß Bier überhaupt nicht mehr aus Malz,
Hopfen, Hefe, ſondern von Kartoffelzucker, Sprit, Glycerin, Herbſtzeitloſe
und ähnlichen aiftigen Ingredienzien hergeſtellt würde, die Berliner ſogar
ſoeit gegavcen zu erklären, daß das Gebräu gar nicht mehr die Bezeich=
mng
Bier=, ſondern höchſtens die als Dividendenjauchen verdiene.
Auch in hieſiger Stadt habe ſich eine Biergeſchichte abgeſpielt, indem eine
Ziitung einen längeren Artikel g=bracht, um den Nachweis zu liefern,
daß im Odenwald maſſenhaft Herbſtzeitloſe geſammelt und als Fälſchungs=
mi
ttel für das Bier vertrieben werde. Der Vorſtand des deutſchen
Brauerbundes' habe darauf Veranlaſſung genommen, der Sache näher
zu treten und den Nachweis zu liefern, daß kein wahres Wort daran
ſei, die kleinen Mengen Herbſtzeitloſe, welche im Odenwald geſammelt
werden, durchaus nicht für die Brauereien, ſondern für die Apotheken
bEtimmt ſind, ſodann ſei durch zahlreiche Unterſuchungen bewährter
Cheemiker feſtgeſtellt worden, daß das Bier in durchgängig tadelloſen
Artalität erzeugt und Verfälſchungen, wie ſie das Publicum unterſtellt,
nicht erliege. Trotzdem ſei ein gewiſſes Mißtrauen immer noch vorhan=
den
1. Redner führte nun aus, daß die Kunſt des Bierbrauens ein=
Bchſt ſchwierige ſei, trotz aller Vorſicht und Sorgfalt Verſehen
uxkommen könnten und ſelbſt die Wiſſenſchaft nicht immer im
shande ſei, die nöthigen Aufſchlüſſe darüber zu geben, wo der Fehlei
iege. Die große Mehrzahl der deutſchen Brauer ſei beſtrebt, einen guten Stof.
liefern und das ſchlechte Bier erſcheine in den allermeiſten Fällen

447
nicht gefälſcht, ſondern fehlerhaft. Bei einem ſo großen Gewerbebetrieb,
wie der Brauerei ſeien Fälſchungen, ſchon den ſtets wechſelnden Arbeitern
gegenüber, nicht geheim zu halten, ebenſowenig den die Controle über
das Rohmaterial ausübenden Steuerbeamten gegenüber. Der Brauer
müſſe ſich beſtreben, auch ſein Renommée zu erhalten, und ſogar der
kleine, wenig reelle Theil werde durch Anwendung von Hopfenſurrogaten,
die ſtets nur den bitteren Geſchmack, aber nicht die ſonſtigen Eigen=
ſchaften
des Hopfens erſetzen könnten, nicht den eines verſchwindenden
Vortheils wegen immerhin bedeutenden Werth eines ganzen Sud
Bieres aufs Spiel ſetzen. Ebenſo verhalte es ſich mit den Malzſurro=
gaten
. Gerſtenmalz ſei aus verſchiedenen Gründen ſtets das beſte
Material, die Verwendung von Weizen, Mais und Reis, welche die Her=
ſtellung
guter, haltbarer Biere ebenfalls ermöglichten, erlaubt, die Ver=
wendung
von Stärkemehl ſehr beſchränkt und nicht ſchädlich. Was den
Kartoffelzucker anlange, ſo ſei deſſen Anwendung ſchwierig, das Bier
werde nicht haltbar, immerhin finde derſelbe aber in Norddeutſchland,
wo man auf einen ſüßlichen Geſchmack reflectire, Anwendung; nicht ſo
Syrup, der zu theuer ſei, während deſſen Rückſtände in England, Frank=
reich
und Amerika benutzt zu werden pflegen. Nach der Statiſtik der
Steuerbehörde würden in der Steuergemeinſchaft, wie Redner eingehender
nachwies. ſehr wenig Malzſurrogate verwendet, da Gerſte, Weizen und
Reis 99.54 pCt. aller brauſteuerpflichtigen Rohſtoffe ausmachen, in Heſſen
ſogar 998 pCt. alles zur Verwendung gelangten Materials beträgt, wie
ſich denn auch Heſſen dadurch auszeichnet, daß auf ein Hectoliter Bier
23.4 Kilo Malz, gegen nur 21.88 Kilo in Bayern und 205 Kilo in der
Steuergemeinſchaft entfallen. Sodann machte der Vortragende die
Verſammlung mit den Hauptgrundzügen der Braumethode, zunächſt dem
Mälzen der Gerſte. vertraut; betonte, daß es außer der menſchlichen
Macht liege, den Keimungsproceß ganz beherrſchen zu können, legte die
Bedeutung des Darrens des Malzes für die Farbe und den Geſchmack
des Bieres dar, führte aus, wie die bei 60-65 Grad Celſius ſtatt=
findende
Einmaiſchung ausgeſchrotenen Malzes dazu diene, die Ver=
zuckerung
herbeizuführen, worauf die Eindampfung und der Hopfenzuſatz,
nach ihm behufs thunlichſter Vermeidung der Milchſäurebildung möglichſt
raſche Abkühlung auf dem Kühlſchiff folgt und nunmehr im Gährkeller
nach Zuſatz von Hefe der zweite wichtigſte Lebensproceß des Bieres, die
Gährung, Ausſcheidung der Hefe, Bildung von Kohlenſäure und Alkohol,
ſtattfindet, die eine möglichſt geringe Temperatur erheiſcht, damit die
Gährung bis zum Conſum andauert, wobet eine Menge ſelbſt von
der Wiſſenſchaft noch nicht genügend aufgehellte Momente in Betracht
kommen.
Der Brauer habe
ſo wurde zum Schluß noch ausgeführt
mit einer Menge Schwieriakeiten zu kämpfen, bedürfe in erſter
Linie geſunden und reinen Waſſers, dann wechſelten die chemiſchen
Beſtandtheile von Gerſte und Hopfen ſtets je nach Jahraang, Boden=
art
u. ſ. w., ferner bereite die Hefe als ein lebender Pflanzenorganis=
mus
oft große Schwierigkeiten, ſei endlich die Lage der Brauerei, die
Einrichtung der Malzaähre und Lagerkeller von einſchneidender Wirkung,
nicht minder die Ausbildung der Brauer, weshalb eine beſſere Fürſorge
Seiteus des Staats hiefür geboten ſein dürfte. Lebhafter Beifall
lohnte die intereſſunten und feſſelnden Ausführungen des Redners, dem
Herr Brauereibeſitzer Ulrich von Pfungſtadt noch Namens der Brauer
und des deutſchen Brauerbundes ſeinen wärmſten Dank ausſprach und
verſicherte, daß die Brauer keine Geheimniſſe beſäßen, beſtrebt ſeien, ſtets
gutes Bier zu produciren, auch die Verſanmlung einlud, demnächſt, da
eine Eismaſchine aufgeſteſtellt werde, ſein Etabliſſement zu beſuchen.-
An den Vortrag knüpfte ſich noch eine längere Debatte, in welcher na=
mentlich
die Verwendung der Holzſpäne zur Bierklärung als eine ſehr
fachgemäße, hin und wieder aber, wie es ſcheint, irrig verſtandene Ma=
nipulation
Erläuterung fand.
0 Vor einiger Zeit wurde zwei Schülerinnen der höheren Töchter=
ſchule
das in ihren auf dem Vorplatz hängenden Mänteln aufbewahrte
Schulgeld mit je 18 Mark während des Turnunterrichts geſtohlen und
gelang es dem Schutzmann Oſt die Diebe in der Perſon dreier Jungen
zu ermitteln, da ſie durch unverhältnißmäßige Ausgaben im Scating Rink
ſeine Aufmerkſamkeit erregt, wobei es ſich ergeben, daß die Betreffenden
auch noch weitere Taſchendiebſtähle im Gedränge am Faiz'ſchen Laden
verübt. In der am Montag ſtattgehabten Verhandlung der Strafkammer
wurde nun die Seele des Unternehmens, der noch nicht 14jährige, aber
bereits wiederholt wegen Diebereien beſtrafte Joh. Keil, Sohn des
Drehers Keil, zu 1 Jahr 14 Tage Gefänaniß verurtheilt, ihm jedoch 10
Wochen Unterſuchungshaft üufgerechnet. Seinen Genoſſen J. Deuchert,
der ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht, traf mit Rückſicht auf ſein jugend=
liches
Alter (noch keine 13 Jahr), 9 Tage Gefängniß, während der dritte
im Bunde ein gewiſſer Lang, weil noch keine 12 Jahr alt, ſtraffrei aus=
gehen
mußte.
O In der Nacht von Samstag auf Sonntag machte eine in der
Eliſabethenſtraße wohnhafte Frau den Verſuch, ſich durch Oeffnen der
Pulsadern zu entleiben, befindet ſich zur Zeit jedoch außer Lebensgefahr.
Dieſer Selbſtmordverſuch hängt zweifellos mit der Einleitung einer den
ThatbeFund des 5 180 des Strafgeſetzes umfaſſenden Unterſuchung zu=
ſammen
, in welcher auch zwei junge Engländer mitverwickelt ſind, die
nur gegen Cautionsſtellung auf freiem Fuß gelaſſen wurden. Die
näheren Details entziehen ſich der weiteren Erorterung.
Morgen Abend findet im Kaufmänniſchen Verein eine
Vereinsverſammlung ſtatt, bei welcher der Reichstagsabgeordnete W.
Büchner einen Vortrag über die dem Reichstag vorliegende Novelle
129

[ ][  ]

448

R 4

zur Gewerbeordnung betr. die Stellung der Handlungsreiſenden' halten
wird. Bei der Wichtigkeit dieſes den Kaufmannsſtand ſo ſehr intereſ=
ſirenden
Gegenſtandes dürfte eine recht zahlreiche Betheiligung zu erwarten
ſein, um ſo mehr, als ſich an dieſen Vortrag eine Discuſſion anreihen wird.
- Das am Samstag Abend von Fräulein L. Selzam veran=
ſtaltete
Concert nahm einen in jeder Beziehung glänzenden Verlauf.
Die Beſucher desſelben wurden durch hervorragende Leiſtungen auf
vocalem und inſtrumentalen Gebiet, die Veranſtalterin durch einen
reichen Ertrag zum Beſten der Waſſerbeſchädigten und Anerkennunge
ihrer Beſtrebungen belohnt.
Vor einem überaus zahlreichen Publicum fand am Sonntag
Abend im großen Saale des Saalbaues das angekündigte Concert der
oberbayeriſchen Schuhplattler= und Sänger=Geſellſchaft aus
Miesbach ſtatt und fanden deren Leiſtungen außerordentlichen Beifall.
Ganz beſonders waren es die ausgezeichneten Sopran=Solis ſowie die
oberbayeriſchen Schuhplatteltänze, welche das Publicum beſonders ani=
mirten
. Nach einem derartign Erfolge dürfte die Geſellſchaft Veranlaſſung
haben, noch ein zweites Concert hierſelbſt zu veranſtalten.
Die Angebote bei der Submiſſion für die Lieferung der eiſernen
Geländereinfaſſung für die Anlagen auf dem Louiſenplatz ſchwankten
zwiſchen M. 4.74 bis zu M. 12 für den laufenden Meter.
Der Termin für die Uebungen der Erſatz=Reſerve 1. Klaſſe
in dem Etatsjahre 1883184 iſt für den ganzen Bereich des 11. Armee=
corps
wie folgt feſtgeſetzt worden: 1. (8wöchige) Uebung vom 1. Sept. bis
28. Oct., 2. (4wochige) Uebung vom 1. bis 28. October. Eine Nach=
übung
oder Uebung ſchifffahrttreibender Erſatz=Reſerviſten findet jedoch
nicht ſtalt.
Der N. 3ta.' ſchreibt ihr Correſpondent aus Petersburg: In deut=
ſchen
Blättern findet ſich die durchaus unwahre Nachricht, es würden
vom Hofcomits für die 2000 Kellnerpoſten zur Krönung mit Vor=
Ilebe Deutſche, der Sprachkenntniß wegen, geſucht. Ich kann nur dringend
zur Vorſicht mahnen, denn das Comits wird ſich hüten, in Moskau mit
ſo vielen Fremden Unwillen zu erregen, zumal die Deutſchen ohnehin
nicht beliebt ſind und vor Allem die Kenntniß des Ruſſiſchen als der
oſtenſibel betonten Nationalſprache erforderlich iſt. Man möge ſich nur
vor übereilter Reiſe hierher hüten.
Mainz. Durch am 23. d. Mts. erfolgte Urtheilspublication ward
der Rentner M. Löb aus Worms des gewerbs= und gewohnheitsmäßigen
Wuchers ſchuldig erklärt und zu 1½ Jahren Gefängniß, wovon 6 Monate
durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſein ſollen, 5000 M. Geldbuße,
eventuell weiteren 16 Monaten, ſowie 5 Jahren Ehrverluſt verurtheilt.
Das Gericht erklärt, Löb habe in vielen Füllen die Unerfahrenheit, in
andern die Nothlage, in wieder landern beides ausgenützt, um ſich
wucheriſche Zinſen verſprechen, reſp. ſichern zu laſſen; die Häufigkeit der
Fälle beweiſe die Gewerbs= reſp. Gewohnheitsmäßigkeit des Löb'ſchen
Gebahrens.
Mainz. Am Sonntag Morgen entgleiſte bei Staudernheim
ein Güterzug. Der Zugführer blieb ſofort todt, 2 Waggons wurden
total zertrümmert.
Lindenfels im Odenwald wird demnächſt eine Badeanſtalt
erhalten, eine Einrichtung, die gewiß von allen Sommerfriſchlern des
ſchönen Punktes freudig begrüßt werden wird.
Frankfurt a. M. Aus ſicherſter Quelle erfährt der Frankf.
Beob.: daß ſämmtliche Schwierigkeiten, welche der Ausführung der
Main=Canaliſation noch entgegengeſtanden, beſeitigt ſind und die
Inangriffnahme der Arbeiten noch im Laufe des Frübjahrs bevorſteht;
vorausſichtlich werden ſie innerhalb dreier Jahre zu Ende geführt wer=
den
. Ebenſo ſteht im Laufe der nächſten Wochen die Submiſſions=
Ausſchreibung für den Fundamentbau des Stationsgebäudes für den
Centralbahnhof bevor, ſo daß die Eröffnung der Schifffahrt auf
dem canaliſirten Main bereits einen fertig geſtellten Centralbahnhof vor=
finden
wird.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Norddeutſche Loyd=Dampfer General Werderr, Capitän Chriſtoffers,
am 10. Februar von New York abgegangen, erreichte am 21. Februar
wohlbehalten Southampton und hat unverzüglich die Reiſe nach Bremen
fortgeſetzt. Der Antwerpener Poſtdampfer Nederland: Capitän
Ueberweg, von der Red Star Line, am 3. Februar von Antwerpen abge=
gangen
, und der Norddeutſche Aoyd=Dampfer Donau', Capitän Ringk,
am 4. Februar von Bremen abgegangen, erreichten beide am 21. Februar
wohlbehalten New=York. Der Antwerpener PoſtdampferSwitzerland
Capitän Jamiſon, von der Red Star Line, am 10. Februar von New=York
abgegangen, erreichte Antwerpen wohlbehalten am 22. Februar.

Großherzogliches Hoftheater.
Montag den 26. Februar 1883.
Der Schwabenſtreichn betitelt ſich das neueſte Opus von
Schönthan, welches am Freitag zum erſten Male hier aufgeführt
wurde. Der Gedanke, daß alle Menſchen einmal in ihrem Leben, früher
oder ſpäter, einen dummen Streich - nach etwas verbrauchter Bezeich=
nung
Schwabenſtreich= genannt - (die meiſten nach Schönthan an
ihrem Hochzeitstag; wie ſinnigl), bildet die Grundlage dieſes Luſtſpiels,
welches uns als Hauptfigur einen harmloſen, behäbigen Gutsbeſitzer vor=
führt
, deſſen Gattin in ihm einen Poeten zu entdecken wähnt und den

Glauben an ſeine bisher ſchlummernde eigentliche Beſtimmung auch El.
ihm zu erwecken weiß, ſo daß er unter gefälliger Mitwirkung eines O
Eitelkeit der Menſchen ausbeutenden Winkel=Literaten in fatale Situatä/
nen geräth und an große Blamage anſtreifend, durch Schaden kug wir
Neben dieſem Haupt=Schwabenſtreich gehen noch einige andere her, me
weiß nicht recht, warum, ohne eben zu viel mehr, als zur Staffage
dienen, wiewohl ſie Gelegenheit zu einigen hübſchen Scenen gaben. Wer=
wir
nun dem Stücke, inſofern es durch Lachen beſſert eine gewiß
Exiſtenzberechtigung nicht abſprechen können, ſo hätte unſeres Grachter/
der Verfaſſer doch beſſer gethan, unter der ſonſt beliebten, jede ernſte;
Beurtheilung ausſchließenden Flagge des Schwankes zu ſegeln.
=
ein
Luſtſpiel- im beſſeren Sinne des Wortes iſt die Charakterzeichnur/
zu flüchtig und das Hauptgewicht auf komiſche Situationen gelegt, d
beſonders in der zweiten Hälfte des Stückes mit Glück angebracht ſinh
aber faſt immer ins Poſſenhafte hinüber greifen. Wortpointen, die a=
Beigobe dienen, mögen in Berlin, wo ſie entſtanden ſind, ein dankbaru=
Publicum finden, uns ungebildete Leute aus der Provinzu laſſen ſie meü.
kalt. Ferner iſt der Zuſammenhang der Scenen ein loſer, der Fortſchr=
der
Handlung oft kaum bemerkbar, und die beiden erſten Acte über Ge,
bühr ausgeſponnen: das Stück ſoll eben einen Abend ausfüllen.
Die erſtmalige Aufführung verleugnete ſich als ſolche nicht, da h.
Dialog bisweilen ſtockte und die Stichwörter auszubleiben ſchienen; duh
aus lobenswerth waren dagegen Auffaſſung und Durchführung der e:
zelnen Partien. Die unſeres Erachtens gelungenſte Figur, die des Lil=
raten
Winkelberg, fand durch Herrn Wagner in Maske und Spiel
charakteriſtiſch gezeichnete Wiedergabe. Der Gutsbeſitzer Lörſch und deſſen
Ehehälfte wurden durch Herrn Butterweck und Frau Eppert,
wirkungsvoll gegeben, wie wir es von dieſen bewährten Kräften nid,
anders gewöhnt ſind, und die Darſteller des jungen Ehepaares, Her
Hacker und Frl. Ethel, thaten ihr Möglichſtes, um dieſe matten Figl=
ren
zu etwas zu geſtalten. Gediegenes leiſtete ferner Herr Steudei.
der etwas ſeltſamen Rolle des Gutsbeſitzers von Schwyburg, und Fran
Kläger bewegte ſich als Martha Lörſch auf dem von ihr ſo meiſterhaf
beherrſchten Gebiete. In der Scene mit dem Telegraphenboten ſchien
ſie uns übrigens doch des Guten etwas zu viel zu thun. Ergötzlich wa
endlich der tänzelnde Palmiro Tamburini des Herrn Franke, der aben
das Radebrechen beſſer nicht auch auf das Italieniſche ausgedehnt hättel
Das Haus war gut beſetzt; es wurde ja kein klaſſiſches Stück gel
geben. Die beiden letzten Acte ernteten reichen Beifall.
Die vor offenbar ausverkauftem Hauſe ſich abſpielende Tann
häuſer=Aufführung vom geſtrigen Abend ſtellte dem Publikum in den
Rolle des Landgrafen einen neuen Bewerber für das demnächſt zur Er=
ledigung
kommende Fach des ſerieuſen Baſſes, Herrn Reß aus Leipzig,
vor. Unſerer Anſicht nach iſt die ſchwebende Baßfrage durch dieſes
Debut keineswegs aus der Welt geſchafft. An ausgiebiger Stimme
von richtigem Baßtimbre zwar fehlt es dem Gaſte ebenſowenig, wie ar
ſchulgerechter Geſangsweiſe, allein die äußere Erſcheinung. die mimiſch=
Kunſt, Blick und Geberden laſſen außerordentlich viel vermiſſen. Unff
gerecht zu ſein, müſſen wir nun freilich in Anſchlag bringen, daß dis
Rolle des Landgrafen keineswegs eine von den dankbarſten, etwaige Vor=
züge
des Darſtellers ſofort in die hellſte Beleuchtung ſetzende iſt; gleich=
wohl
aber ſehen wir etwa noch kommenden Gaſtrollen des Herrn Reh
mit nicht gar hoch geſpannten Erwartungen entgegen. Ganz vorzüglich
löſten die heimiſchen Kräfte, zumal Frl. Roth und Herr Bär, 1
nächſt ihnen Frau Mayr ihre Aufgaben. Der Erfolg der Aufführun
war daher auch ein bedeutender; am Schluß des 1. und des 3. All=
mußte
ſich der Vorhang wiederholt heben. Solche tiefgefaßte und wil=
digen
Vorführungen des in dramatiſcher Hinſicht=doch wohl größtenm
genialſten Werkes von Richard Wagner werden das Ihre dazu thll,
dem Zeitpunkt immer näherz zu rücken, wo auch an dieſem ſeiner
Kunſt ſo jäh entriſſenen Meiſter das Dichterwort zur Wahrheit wird:
nwas Mitwelt auch an ihm beklagt, getadelt, es hat's die Zeit, es hars
der Tod geadelt. Eine beſondere Wagner=Feier fand, obgleich allgemein
erwartel, nicht ſtatt.

Polizeibericht vom 26. Februar.
Ein ſiellenloſer Kaufmann entlieh zum Leichenbegängniß ſeiner Frau
einen Ueberzieher; ſtatt denſelben aber wieder zurückzugeben, verſetzte er
ſolchen gegen 3 M. 50 Pf. bei einem Pfandleiher, was die Verhaftung
des Kaufmanns zur Folge hatte.

Tages=Kalender.
Generalver=
Mittwoch 28. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft.
Verſamm=
ammlung
der Darmſtädter Volksbank (Schützenhof).
lung des Kaufm. Vreins (Vereinslocal)
Donnerstag 1. März: Vortrag im Volksbildungsverein ( Turn=
gemeindehaus
).
Samstag 3. März: Ball des Oekonomenvereins (Ritſert). - Ball des
Männergeſangvereins (Traube). Ball der Turngemeinde Beſſungen-
CChauſſeehaus).
Montag 5. März: Concert von Tereſina Tua (Saalbau).
Mittwoch 7. März: Tanzſtunde von Wilhelm Dornewaß.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.