Darmstädter Tagblatt 1883


31. Januar 1883

[  ][ ]

Wimementspreis
Anntuhrlich 1 Mark 50 Pf. Md.
Dierlohn Auzwärz werden von
Ao Pofümten Beſtellungen ent=
2peagnomma zu 1 Mark 50 Pf.
wo Ouatal fnck Poſtauſſchlag

(Jrag= und Arzeigeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswäcts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Vehörden.
4 2D.
Mittwoch den 31. Januar.
1883.

Gefunden: 1 kleines rothes Plüſchportemonnaie mit 22 Pfa Inhalt. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie ohne Juhalt. 1 brauner
alter Herrenrock. 1 ſchwarze Taſche mit verſchiedenen Zeitungen. 1 Schahmütze von ſchwarzem Plüſch. 1 kleiner
Hohlſchlüſſel. 1 kleiner Schlüſſel. 3 Schlüſſel aneinandergefügt. 1 Pulswärmer von Pelz.
Zugelaufen: 1 junges gelbes Hündchen.
Darmſtadt, den 29. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Betreffend: Die Fleiſchbeſchau.
Darmſtadt, am 26. Januar 1883.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt

ſim die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme derjenigen von Darmſtadt und Beſſungen.
Es iſt bei uns zur Anzeige gebracht worden, daß in einzelnen Fällen die Vorſchrift des Artikel 313 des Polizeiſtrafgeſetzes
von Wirthen nicht beachtet worden iſt. Indem wir daher die erwähnte Vorſchrift, welche nachſtehend abgedruckt iſt, hierdurch
in Erinnerung bringen, beauftragen wir Sie zugleich, deren Beobachtung ſtreng zu überwachen und bezüglich jeder Verfehlung
dagegen Polizei=Anzeige zu erheben. Insbeſondere wollen Sie auch die Fleiſchbeſchauer Ihrer Gemeinden anweiſen, jede zu
ihrer Kenntniß kommende Uebertretung des Artikels 313 Ihnen zur Anzeige zu bringen.
v. Marquard.
Artikel 313. Es darf von keinem Metzger oder Wirthe oder Garkoche, welcher Fleiſchſpeiſen verabreicht, bei Vermeidung
einer Strafe von 3 bis 10 fl., Vieh ſindvieh, Schweine, Schafe oder Ziegen) zum Zwecke des Genuſſes des Fleiſches von
ſolchem geſchlachtet werden, wenn nicht vorher eine Beſichtigung des zu ſchlachtenden Stück Viehs durch den dazu verpflichteten
Fleiſchbeſchauer ſtattgefunden hat.
(895

B e k a n n t m a ch u n g,
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß das Bedecken der Stuten durch Landgeſtütsbeſchäler in loco
Darmſtadt am 1. k. Mts. beginnen und zwar täglich in den Mittagsſtunden von 11 bis 2 Uhr ſtattfinden wird. Die Deck=
ſcheine
werden auf unſerem Büreau ausgefertigt. Zugleich machen wir darauf aufmerkſam, daß im Falle der Nicht=
benutzung
, die Deckſcheine bis ſpäteſtens Ende Juli 1883 an uns zurückgegeben werden müſſen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(85

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden folgende Einträg=
vollzogen
:
am 22. Januar 1883:
Die Firma Darmſtädter Brodfabrik
Otto Kreizner und die dem Fritz Borcherd.
ertheilte Procura iſt ſeit 22. Januar 1883
erLoſchen.
Carl Meyer und Theodor Hatzmann
etreiben ſeit 22. Januar 1883 zu Beſſungen

eine Brodfabrik unter der Firma Darm=
ſtädter
Brodfabrik, Carl Meyer & Co.
als gleichberechtigte Theilhaber.
am 25. Januar 1883.
Die Firma H. Sonnthal dahier,
Vergolderladengeſchäft, iſt ſeit 25. Januar
1883 erloſchen.
Die Firma Wilhelm Büttnern zu
Darmſtadt, offenes Ladengeſchäft als Ver=
golder
und die dem Ludwig Büttner er=
theilte
Procura ſind vom 25. Januar 1883
an erloſchen.

Das Vergolderladengeſchäft Wilhelm
Büttner iſt vom 25. Januar 1883 auf
Hermann Sonnthal dahier als Alleininhaber
übergegangen, welcher dasſelbe unter der
Firma H. Sonnthal, vorm. W. Büttner
fortbetreibt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(896
C. Küchler.
Bartha.

[ ][  ][ ]

224

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die Im=
mobilien
des Zimmermanns Ludwig Storck
dahier und zwar:
II. 145 ⁄o 984 Hofraithe und
Grabgarten, in
der Kranichſtei=
nerſtraße
,
Donnerstag den 8. Februar l. J,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden zum letzten Mal
mit unbedingter Genehmigung ver
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1451
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des Steinkohlenhändlers Fried=
rich
Stumpf dahier und zwar:

Flur. Nr. Meter. II. 320 98 Hofraithe, runde Thurmſtraße, II. 320¹⁄₁₀ 429 Grabgarten, da, elbſt,

Mittwoch den 14. Februar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[16
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Weißbindermeiſters Heinrid
Franz dahier und zwar:
Met.
Flur. Nr.
II. 9270⁄₁oo 326 Hofraithe, Wie=
nersſtraße
,
II. 92745⁄₁₀o 109 Grabgarten da=
elbſt
,
Mittwoch den 28. Februar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(450
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verſügung ſoll die Hof=
raithe
des Gaſtwirths Wilhelm Schmidt
dahier und zwar:
Flur 1, Nr. 1041⁄₁₀, ⬜Meter 853
Hofraithe Ernſt=Ludwigsſtraße,
Mittwoch den 14. Februar 1883,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[18
Berntheiſel.
ym 15. Februar er., morgens 9 Uhr,
ſollen die Fuhrenleiſtungen pro
1883 vergeben werden.
Die Bedingungen können an den Werk=
tagen
, morgens von 9-11 Uhr, im Bureau, werden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt,
Liebigſtraße 9, zwei Treppen, eingeſehen
werden.
Schießplatz= Verwaltungs=Commiſſio L.55 Emtr. Stärke verſteigt.

22
Stammholz=Verſteigerung.
1. In der Fürſtlich Iſenburgiſchen Oberförſterei Dreieichenhain.
1) Montag den 5. Februar d. J., werden im Revier Offenthal, Diſtrict
Geishecke, Koberſtadt und Wagnersberg verſteigert:
90 Eichſtämme von 37-82 Em. Durchm. u. 2-11 Met. Länge - 116.26 Fm.
89 Eichſtämme (Wagnerholz) v. 18-36 Em. Ochm. u. 3-12 Met. Lge. 43,21
26 Rothbuchenſtämme von 28-54 Cm. Durchm. u. 2-9 Met. Länge = 1746
Zuſammenkunft Vormittags 10 Uhr, in dem Diſtrict Koberſtadt auf der
Staatsſtraße von Langen nach Offenthal.
2) Dienstag den 6. Februar im Revier Sprendlingen=Neuhof, Diſtrict,
Flitterſee und Beſtewieſenhegwald:
111 Eichſtämme von 37-85 Em. Durchm. und 2-11 Met. Länge -14794 Fm.
49 Eichſtämme (Wagnerholz) v. 18-36 Em. Ochm. u. 4-12 Met. Länge -2174
1 Eſchen=u. 2 Elzbeerſtämme v. 18-2 4-5
= O38
6 Lindenſtämme
16-23 4- 7 = 9774
5-
27 Erlenſtämme (aſtrein) 19- 25
= 625

Zuſammenkunft Vormittags 10 Uhr am Eck der Beſtewieſen= und Neuhof=
ſchneiſe
(Kreisſtraße von Neu=Iſenburg nach Götzenhain).
3) Mittwoch den 7. Februar im Revier Götzenhain, Diſtrict Aberlen,
Gebück, Dornſee, Buchſtecken und Sölchen:
42 Eichſtämme
von 37-85 Em. Durchm. u. 3-10 Met. Länge -5435 Fm.
60 Eichſtämme (Wagnerh.) v. 18-36 3-12 = 2667

8 Kiefernſtämme
32-60
2 Eſchenſtämme
20- 25
30 Erlenſtämme laſtrein) 18-32
14 Roth=u. Hainbuchenſt. 29-35
83 Fichten=u. 5 Lärchenſt. 15-28
28-30
2 Lindenſtämme
4 Buchen= und 32 Fichtenſtangen.
Zuſammenkunft Vormittags
Aberlen, 1 Kilometer von Götzenhain.

6-10
8-9
6-15
510
8-17
12-15

11,16
069
1249
833
3723
176

10 Uhr auf der Abtriebsfläche im

Diſtrict

26 Fichtenſtämme, 25 Fichtenſtangen und 1 Eichenſtamm von 123 Fm. in den
Diſtricten Sölchen und Buchſtecken werden am Verſteigerungstage nicht vorgezeigt.
Die Hölzer aus dem Revier Offenthal lagern 5-6 Kilometer von den Bahnſtationen
Langen und Meſſel, die aus den Revieren Sprendlingen=Neuhof und Götzenhain 4
bis 5 Kilometer von der Station Neu=Iſenburg.
Auskunft ertheilen die Förſter Leonhardt zu Offenthal, Gabler zu Sprend=
lingen
, Joſt zu Götzenhain und der Unterzeichnete.
II. In der Fürſtlichen Oberförſterei Offenbach, Revier Sprendlingen.
4) Donnerstag den 8. Februar aus den Diſtricten Brand, Eichenbühl
und Birmen:
215 Eichſtämme von 20-83 Em. Durchm. und 24-124 Met. Lüng=
229,80 Feſtm., darunter 26 Stämme mit 66,25 Fſtm.
185 Kiefernſtämme von 30-60 Em. Durchm. und 5-14 Met. Länge
wO.
22301 Fſtm, darunter 8 Stämme mit 1938 Fſtm.
2 Fichtenſtämme = 319 Feſim.
8 Birkenſtämme = 358
6 Erlenſtämme = 303
Die Hölzer lagern 3-4 Kilometer von den Bahnſtationen Offenbach und Neu=
Iſenburg. Die Stämme aus Diſtrict Birmen 6½ Stück - 7328 Fſtm. werden
am Verſteigerungstage nicht vorgezeigt
Jede gewünſchte Auskunſt ertheilen die Fürſtlichen Förſter Schickedanz und
Bloch zu Neu=Iſenburg. Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr auf der Offenbach
Sprendlinger Chauſſee an der Brandſchneiſe.
Dreieichenhain und Offenbach, den 25. Januar 1833.
67
Fürſtl. Oberförſterei Offenbach. Fürſtl. Oberförſterei Dreieichenhain.

Reiß.

Kiefern=Stammholz=
Verſteigerung.
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 5. und Dienstag den
6. Februar l. J.,
jedesmal von Vormittags 9 Uhr an,
Diſtrict Kirchtanne und Klingsackertanne,
1690 400 Stück kieferne Stämme von 20 bis

Haberkorn.

[897

Die Zuſammenkunft iſt den erſten Tag
auf der Kreisſtraße nach Seeheim am
Eingang des Waldes, den zweiten Tagl
auf dem Beckerweg am Eingang des Waldes.
Gegen vorſchriftsmäßigen Bürgſcheinel
wird das Holz bis Ende September l. J
verbürgt.
Eberſtadt, den 29. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Müller.
(88

[ ][  ][ ]

R 22
Feuerverſicherungsbank für Deutſchland zu Gotha.
Bekanntmachung.
Nach dem Rechnungsabſchluß der Bank für das Geſchäftsjahr 1882 beträgt
die in demſelben erzielte Erſparniß:
80 Procent
der eingezahlten Prämien.
Die Banktheilhaber empfangen, nebſt einem Exemplar des Abſchluſſes, ihren
Dividenden=Antheil in Gemäßheit des zweiten Nachtrags zur Bankverfaſſung von
1877 der Regel nach beim nächſten Ablauf der Verſicherung beziehungsweiſe des Ver=
ſicherungsjahres
, durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den in obigem Nachtrag
bezeichneten Ausnahmefällen aber baar durch die unterzeichnete Agentur, bei welcher
auch die ausführliche Nachweiſung zum Rechnungsabſchluß zur Einſicht für jeden
Banktheilnehmer offen liegt.
Darmſtadt, im Januar 1883.
Georg Hof,
899
Agent der Feuerverſicherungsbank f. D. zu Gotha.

Vor Eintreffen der neuen Frühjahrsſtoffe
beabſichtige ich mit den aus vorigem Jahre noch
vorräthigen
GUraUuUIidn

BuAUUIUN
möglichſt zu räumen und habe zu dieſem Zweck
einen großen Theil ganz bedeutend im Preiſe
ermäßigt.
Reste in jeder Länge allerbilligſt.
1 = -OTOOII,
Ludwigsſtraße Nr. 17. (75

Buchen= und Tannenſcheitholz 1. Claſſe,
geſchnitten und geſpalten, liefert in ſtets trockener Waare billigſt und prompt
Holz= und Kohlen=
Georg Sohneider,, handlung.144
Blutlaus=Vertilgungsmittel.
Das wirkſamſte Mittel zur Vertilgung der Blutlaus, dieſes den Aepjelbäumen
ſo großen Schaden bringenden Inſectes, iſt die von Profeſſor Dr. Neßler empfohlene,
aus mehreren Stoffen beſtehende Miſchung. Dieſelbe wird fix und fertig nebſt Ge=
brauchsanweiſung
in Büchſen 4 Kg., 2 Kg. und 1 8g. abgegeben im General=
Depot von
66)
Carl Gaulé in Darmſtadt.

225

W.
LanzLarlen,
Tisoh.
Henn.
Einladungskarten,
AdressAarten,
VerlobungsBriete
liefert prompt in hübſcher Ausführung
Papierhandlung
L. E. Hülkor,
Schulſtraße 14. (859

Echte Wugllsche
Grops,
Echte englische
BEScU66
mpfiehlt
Fhiedr. Schaefer
Ludwigsplatz 7. 11133

4. Für Bekannte erbitte noch einige der kleinen
Bücher Krankenfreund denn in Folge
meiner unerwartet ſchnellen Geneſung wollen
7 Alle das Buch loſen ꝛc.: Dieſe Zeilen eines
glücklich Geheilten ſprechen für ſich ſelbſt; wir
machen daher nur darauſ aufmerkſam, daß der
Krankenfreund; auf Wunſch von Richter'3
Verlags=Anſtaltin Leipzig gratis

[9783

Eehd
Cöluisch Wasser
Engros=Lager von I. H. Farina,
gegenüber dem Jülichsplatz,
Feiuste Payſumente
für Taſchentücher in Flacons und aus=
gewogen
.
Feinste Toilette Seifen,
Feinste Haaröle & Pomaden
empfiehlt
Fpiedr. Schaefer
[ll44
Ludwigsplatz 7.
Zwei einthürige neue
Kleiderſchränke
mit verziertem Geſims zu verkaufen.
Näheres Roßdörferſtraße 1.
(666

[ ][  ][ ]

226

00000000000000
Daunen,
Belkedern,
Barchend,
Beſdreh,
Bellzenge,
GH
Bell.
Esässer
galluns,
ohne 8
Beilücher naht 2
empfiehlt in den beſten
8 Qualitäten zu den billigſten
Preiſen
8

16 IGRId,
778
MarIrt 4.

Slearikerzen
von Münzing
in allen Größen und Qualitäten,
Stearinkerzen
von Motard in Berlin,
Maohilichler
mit Kork= und Porzellanſchwimmer
von Glafey in Nürnberg,
Salon-Machtichter
von Overbeck in Dortmund
(äußerſt reinlicher Brand ohne Oel.)
Poinstos Hachtichtersl,
Petroleum & Haiseröl.
Ghrist. Sonnmh,
(900
Wilhelminenſtraße.

Häuser.

Durch Ueberzug des Herrn C. Schoberth.
nach Berlin läßt derſelbe ſeine zwei Häuſer,
das erſte gelegen obere Herdwegſtraße
Nr. 94, neu erbaut, zum Alleinbewohnen,
1½ſtöckig, mit großem Vor= und Hinter=
garten
(Bauplätze), Flächeninhalt ca. 24.
Klafter; ſowie das Haus Mauerſtraße
Nr. 19, 2ſtöckig mit Giebelmanſarde, Sei=
tenbau
, Einfahrt, Hof= und Garten, ſehr
preiswürdig, unter günſtigen Zahlungs=
bedingungen
. verkaufen.
Alles Nähere durch P. Thüringer,
(686
Darmſtadt, Schulſtraße 5.

Tüglich frische Eier
f901
Niederramſtädterſtraße 37.

Abnds. kach. i. Ee den o r. in jeder Schreibnurenhandung vondtie. 1696
Berlin. F. Soennecken's Verlag, Bonn Leipzig.

J. C. Köng & Ebhardtsche
Geſchaftsbucher
in größter Auswahl bei
H. B. Müler,
Schulstrasse 14.
Anerkannt beſtes und billigſtes Fabrikat.
(862
Verkauf zu Fabrikpreiſen.

200 Stück friſchgeſchoſſene
Hasrm
von der Großh Hofjagd, ſowie eine friſche
Sendung franzöſiſcher

Capaunen & Welſche
Arch. Crimm,

empfiehlt

Schulſtraße 16.

[72¾

Stückreiches Fettſchrot, gew. Nuß= und
Knabbelkohlen, Stückkohlen, Braunkohlen,
wie Steinkohlen, Briquettes, Anthracit=
kohlen
ffür amerik. Oefen, Holzkohlen
Buchen=und Tannenholz, ſowohl in Metern
als in Centnern, kleingemacht; erſteres in
vorzüglicher Qualität vom Frankenſtein,
liefere billigſt und prompt.
Ludwig Fadum,
Friedrichsſtraße 26. (8556

Frisohe Lachstorellen,
Speckbückinge
zum Roheſſen bei
Wilhelm Hanck,
Ballonplatz 5.
(902

Das Portratt
W. v. Wlotows.
letzte Aufnahme in Cabinetformat,
vorräthig bei
[931a
4. Schödler.

[ ][  ][ ]

M 22

Gegründet:
1837.

Die

Gegründet:
1837.

Dampf-Kaffee-Brennerei

von

b. Ullltu 80l. WIo,

⁄oBonn u. Berlin C,
bringt ihren nach eigener
Methode gebrannten
NarArhafOe
in empfehlende Erinnerung.
1. Qualität: M. 160, (1848
II.
M. 150,

in ½ und 1 Kilo=Packeten.
Jedes Packet iſt mit Firma und
Schutzmarke verſehen.
Niederlagen in Darmſtadt:
Carl Watzinger, Louiſenplatz 4,
Ein. Fuld, Kirchſtraße
A. Buss, Dieburgerſtraße 9,
In Beſſungen:
A. Weinmann, Carlsſtr. 8,
Aug. Harburg, Carlsſtr. 54.

Hedicinal Tokayor.
Durch den directen Bezug aus den
ſsellereien des Weinbergbeſitzers Fru. Stein
in Erdö-Bonye bei Tokay (Ungarn) ſind
ſwir im Stande, chemiſch analyſirten, garan=
furt
echten Tokayer-Naturwein
folgenden Preiſen zu verkaufen:
1. Fl. Tokayer M.1.80, 2.20u. 250
l2 I. -, l.20, 1.40
50 Pf., 60 u. 70 P.
¹⁄₈
Carl Watzinger, Louiſenplatz 4.
Wilbh. Weber, Eliſabethenſtr. 14.
Die Analyſe obiger Weine und Gut=
ſaͤchten
der landwirthſchaftlichen Verſuchs=
Station für das Großherzogthum Heſſen
kunn in unſeren Geſchäftslokalen eingeſehen
ſwerden.
[8772
GodAurouolſo.
von Rundeisen,
as die dauerhafteſten, liefert
41 M. 12 und M. 7 per Stück

50S. veulseh,

Darmſtadt.

[842

Trockenes
Tannen=Abfallholz
utwährend zu haben bei
Schuchmann,
(616
Grafenſtraße I.
5 junge Canarienhahnen, gute Schläger,
6 Mk., zu verkaufen Wilhelminen=
(903
taße Nr. 8.

W

GSSOOOOOOOOO6
4 5023) Obere Hügelſtraße 37
ein Laden neu hergerichtet mit an=
H grenzendem Logis ſofort zu bez.
00000000000
7672) Rheinſtraße 8 eine freundliche
neu hergerichtete Wohnung, Waſſerleitung
und allem Zubehör.
9304) Martinſtraße 30 eine neu
hergerichtete Manſarde, 3 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſener Vorplatz, Keller, Bleiche,
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Näheres eine Stiege hoch.
9820) Hochſtraße 10 iſt der zweite
Stock mit 5 Zimmern zu vermiethen.
10545) Kranichſteinerſtraße 17, Par=
terre
, Wohnung von 4 Zimmern mit allem
Zubehör, auch großem Garten, zu verm.
10547) Zimmerſtraße 5 ein Man=
ſarden
=Logis zu vermiethen u. gl. zu bez.

1025) Ein geraumiger Taden mil
Comptoir, Lagerraum und Wohnung
ſeither von Herrn Scharmann bewohnt
per 1. April zu vermiethen.
P. Berbenich Ludwigsſtraße Nr. 17.

11623) Rheinſtraße 47 im Hinter
bau eine kleine Wohnung per Februar
k. J. Näh. Rheinſtraße 49 3. St. reo, ts
11746) Bleichſtraße 37 ein Laden
mit Wohnzimmer zu vermiethen.
11939) Eliſabethenſtraße 64 die
Beletage von 6 Zimmern mit allem Zu=
behör
, Waſſerleilung und Bleichplatz,
ſofort beziehbar.
11953) Dieburgerſtraße 8 eine ſchöne
Manſarde, 3-4 Stuben, Küche, Waſſer=
leitung
und Zubehör, ſofort beziehbar.
23) Beſſunger Carlsſtr. 8 iſt das
Manſardenlogis, 2 Zimmer, Kabinet,
Küche ꝛc. per 1. März zu vermiethen.
24) Niederramſtädterſtraße 26 iſt
im Gartenhaus der untere und 2. Stock,
beſtehend in je 3 Zimmern, Küche, Gar=
tenantheil
u. ſonſtigen Bequemlichkeiten bis
1. April anderweitig zu vermiethen; auf
Wunſch früher beziehbar. - Zu erfragen
daſelbſt im Seitenbau.
48) Im zweiten Stock neu hergerich=
tete
Wohnung von 5 Zimmern, Magd=
kammer
und Zubehör, an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
51) Ein geräumiger Laden, mit
oder ohne Wohnung, zu vermiethen.
Jacob Wolff, Schulſtraße 10.
129) Wilhelmſtraße 10 ein ſchönes
Logis (Knieſtock, 6 Zimmer, Magd=
ſtube
, Bodenraum, Keller, Vorgarten ꝛc.,
baldigſt zu beziehen. Näheres Beſſ.
Karlsſtraße 37.

2 Zimm, Cabinet, Küche. Zu erfr. 1. St l von 3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
64

22)
191) Ecke der Saulbau= u. Wald=
ſtraße
19 iſt ein Laden mit Logis, bis
1. März beziehbar, zu vermiethen. Zu
erfragen in der Manſarde.

195) Saalbauſtraße 75 ein ſchö=
nes
Hochparterre mit Veranda, ſechs
Zimmer, Küche, 3 Zimmer im Sou=
terrain
, Keller und ſonſtiges Zubebör.
18
251) Caſerneſtraße 64 iſt eine fur
ſich abgeſchloſſener Hinterbau, Sommerſeite,
Waſſer ꝛc. an eine ruhige Familie zu verm.
277) Wendelſtadtſtr. 11 die Beletage,
beſtehend aus 5 Zimmern und allem Zu=
behör
, ſowie der 3. Stock, ebenfalls fünf
Zimmer, Küche, Keller ꝛc. Beide Logis
haben Waſſerleitung, Milbenutzung des
Bleichplatzes, auf Wunſch Antheil am Vor=
gärtchen
und ſind Anfang April beziehbar.
Näheres Wendelſtadtſtraße 13, parterre.
Beletage,
[
8 Neckarſtr. 10 4 ſchöne
Zimmer, Kammern, Küche, Waſſer, Man=
ſarde
, Bleichplatz.
462) Blumenthalſtraße 47 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und bis 1. April zu beziehen.
Näheres 43 parterre daſelbſt.
463) Saalbauſtraße 73 iſt wegzugs=
halber
eine ſchöne Parterre=Wohnung auf
1. April zu vermiethen. Ebendaſelbſt zwei
Zimmer mit Balkon an einen anſtändigen
Herrn.
461) Grafenſtraße 17 iſt im Seiten=
bau
ein freundliches Logis, 2 Zimmer,
Cabinet und ſonſtiges Zugehör nebſt einer
größeren geräumigen Werkſtätte und 2 Re=
miſen
zu vermiethen und bald zu beziehen.
467) Der 2. Stock meines
Hauſes iſt zu vermiethen.
Ferd. Hann,
3 Ludwigsſtraße 3.
469) Ludwigsplatz, 2. Stock, ein
Logis von 4 Piecen mit Zubehör u. Waſſer=
leitung
, beziehbar 1. April oder auch früher.
Gg. Lerch Wwe.
Eingang Ernſt=Ludwigſtraße 24.
573) Wendelſtadtſtraße 22, Beletage,
4 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen.
574) Manſarde, 3 Zimmer und Zu=
behör

M. 192 - mit Waſſer. Nähe=
res
Liebigſtr. 25.
575) Gardiſtenſtraße Nr. 35 ein
freundliches Logis, 3 Zimmer nebſt Zu=
behör
zu vermiethen.
581) Schulſtraße 3 im dritten Stock
3 Zimmer, Küche, Waſſerleitung u. allem
Zubehör zu vermiethen.

596) Soforl zu beziehen.
Ernſt=Ludwigſtraße 19 Laden, mit
Comptoir und Keller. Preis 450 Mk.

278) Promenadenſtr. 16 Wohnung v. 698) Carlsſtraße I2 eine Wohnung

[ ][  ][ ]

228

730) Milhelminenſtr. 8 zwei Zim=
mer
mit Alkov. ohne Möbel per 1. April
zu vermiethen.

795) Waldſtraße 17 Beletage per
l. April, 6 Zimmer, Magd= u. Bo=
denkammer
, Waſſerleitung, Garten.
Durch Verlegung der Küche entſpricht
die Wohnung allen Anforderungen.
Auskunft im Hauſe und bei Herrn
L. Alter Saalbauſtraße 37.

797) Noßdorferſtr. 9 iſt die Man=
ſarde
von 4 Piecen und Waſſerleitung auf
1. April zu vermiethen.
798) Schützenſtraße 6 iſt der zweite
Stock, ſofort beziehbar, zu vermiethen.
800) Gervinusſtraße 4 eine gerüu=
mige
Manſarde mit Glasabſchluß, ſofort.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtr. 25.
804) Neue Kiesſtraße 51 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Näheres Nr. 49.
810) Im Hauſe Aliceſtraße 25 ſind
4 elegante Stockwerke entweder zuſammen
oder auch jeder Stock (5 Zimmer mit Zu=
behör
) für ſich allein billig zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen. Näheres
Aliceſtr. 23, parterre rechts.
868) Landwehrſtraße 33. parterre,
ein Logis, 3 Zimmer, Küche, Keller nebſt
Zubehör zu vermiethen und kann ſofort
bezogen werden.

904) Eliſabethenſtraße 14

der ſeither von Herrn Dr. Küch=

ler bewohnte 1. Stock per 1. April
zu vermiethen. Auf Wunſch kön=
nen
noch 2 Zimmer im 2. Stock
zugegeben werden.

900) Kleine Ochſengaſſe 5 ein Laden
mit Wohnung für jedes Geſchäft geeignet.
906) Landwehrſtraße 13 ein Zimmer
im 2. Stock mit oder ohne Möbel, ſowie
ein Zimmer im Dachſtock, zu vermiethen.
907) Schützenſtraße 17 die Beletage
mit 4 Zimmern, Cabinet, Küche m. Waſſer=
leitung
, Magdſtube ꝛc. per 15. April.
908) Alexanderſtr. 5, Seitenb., zwei
vollſtändige Logis mit allen Bequemlichkeiten
zu verm., per 1. März u. 1. Moi beziehb.

909) Friedrichſtr. 18 Beletage,
5 Zimmer ꝛc., zu vermiethen.

und anſtoßende Räume, für
Laden M. 300. Louiſenſtr. 42.1909a

910) Untere Rheinſtraße zwei mit=
telgroße
Wohnungen, eine ſofort zu be=
ziehen
. Näheres daſelbſt Nr. 49, Schelle
rechts, oder bei C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.

911) Heidelbergerſtraße Nr. 17

2

gegenüber Heinrichſtraße, Beletage mit Bal=
kon
, 3 Piecen, Küche ꝛc., am paſſendſten
für einzelnen Herrn oder Dame per als=
bald
. Auf Wunſch Stallung. Rückert.
912) Ein großer Laden nebſt Woh=
nung
iſt zu vermiethen bei
G. Ph. Nieder, Schuſtergaſſe 3.

BD
913) Geiſtbera 9 ein Logis zu verm.

914) Promenadeſtr. 23 wegen
Abreiſe der ohere Stock, enth. 6 Zim=
mer
, Küche, Speiſekammer, Waſſer=
leitung
ꝛc. Näheres zu erfragen
bei L. Harres, Promenadeſtraße 25.

W
E

11148) Martenplatz 7. 2. Stock.
2 gut möblirte Zimmer zu vermiethen.
11340) Wilhelminenſtraße 211 ſind
- 2 elegant möbl. Zimmer mit oder
ohne Cabinet zu vermiethen.
11950) Ludwigsplatz 6 ſchönes Zim=
mer
zu vermiethen.
11954) Dieburgerſtraße 8 im zwei=
ten
Stock 2 ſchöne große Zimmer ſof. beziehb
11960) Alexanderſtraße 19 ſchön
möblirtes Zimmer mit Alkoven
236) Kirchſtraße 21 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach der Straße, für
einen Herrn oder Dame, auch an Schüler
auf Wunſch mit Koſt, gleich zu beziehen.
358) Rückertſtraße 8 ein Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
470) Marktplatz ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit Ausſicht auf den
Markt, bis März zu beziehen. Volz.
472) Ein, möblirtes Zimmer
mit Frühſtück zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 24.
503) Beſſ. Wittmannsſtraße 28
C2. Stock) ein ſchön möblirtes Zimmer.
601) Dieburger Straße Nr. 11, 2
Stiegen, ein möbl. Zimmer zu vermiethen
602) Alexanderſtraße 16 iſt ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
603) Grafenſtraße Nr. 33 1 freund=
lich
möblirtes Zimmer.
818) Ein möblirtes Zimmer, auf
die Straße gehend zu vermiethen. Näheres
im Laden Markt 1, Hirſchapotheke.

T)ha mein Mann auf einige Zeit nach
D England zurückgekehrt iſt, halte ich
mich bereit, Herren oder Damen
englisch. Unterricht
von den Anfangsgründen an zu ertheil en.
Zu jeder Zeit können junge Damen in
ein engl. Converſations=Kränzchen ein=

treten.

Hrs. Bengough,
(839
Saalbauſtraße 7.

Handſchuhe, Federn,
echte Spitzen, Herren= und Damen=
coſtüms
werden wie neu gewaſchen in der
Schönfärberei
Böhler
Hofſtallſtraße Nr. 6. (84

nſtändige Mädchen können das Bügeln
14 gründlich erlernen. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.
0915

W

916) Ein junger krafliger Mann, wel=
cher
im Reiten und Fahren mit Pferden
wohl erfahren, ſucht für den Tag Beſchäf=
tigung
. Auskunft bei K. Ziegenhain,
Arheilgerſtraße 25.

917) Ein braves Mädchen, 16 Jahre
alt, ſucht Stelle gegen geringen Lohn.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.

918) Ein junger Mann ſucht Arbeit,
einerlei welcher Art. Caution kann geſtellt
werden. Näheres Schloßgaſſe 12, 2 Tr.,
erſte Thüre links.

LE
Al-l

715) Ein reinliches braves Dienſt=
mädchen
, welches Liebe zu Kindern hat.
Ernſt=Ludwigſtraße 9.

919) Braves Mädchen v. 14-16J
für Ausgänge u. leichte Handarbeit
geſucht. Eckladen d. Eliſabeth. u. Louiſenſtr.

Fin junger Mann mit guten Schulkennt=
= niſſen kann bei mir als Lehrling

921) Ein tüchtiger Magazinier, ge=
ſetzten
Alters, wird geſucht. Solche, die in
der Schreibmaterialienbranche thätig waren,
erhalten den Vorzug.
Polytechniſches Arbeits=Inſtitut
1. Schröder, Heinrichſtraße 59.


rür den zum 1. Februar in's Leben

9 tretenden
Wissenschattlichen Lesezirkel
18 der beſten Journale pro Quart. M. 4)
uche ich noch einige Mitleſer.
C. Hofmaum,
Wilhelminenſtraße 21. (92½

Vezugnehmend auf die Mittheilung der
Frau Bertram, in Nr. 20 d. Bl.,

mache ich einem verehrl. Publikum bekannt,
daß ich mein Geſchäft nicht auf ſolche
Baſſis gegründet habe, noch viel weniger
auf dieſe Weiſe Kundſchaft ſuche, ſondern
nur durch reelle und pcompte Bedienung.
Hochachlungsvoll
G. Eipkel, Buchbinder,
Marktplatz 4. (923

Feinste türkische Ewetschen,
Amerik. Apfelschnitzen,
Echte Ital. Maccaroni,
Feinste Eier- Gemüse- und
Suppen-Nudeln,
Feinste Kunstbutter z. Backen
per ½ Kilo 80 Pfg. (924
EMAIIO1 EUIG.

(920
eintreten.
A. Anton, Wilhelminenſtraße.

[ ][  ][ ]

229

R 22
Katholiken=Verein Darmſtadt.
Sonntag den 4. Februar, Abends halb 8 Uhr:
RASUUGAu-
Eintrittskarten für Masken ſind an demſelben Tage Vormittags von 11 bis
12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr im Vereinslocale in Empfang zu nehmen.
Dienstag den 6. Februar, Abends 8 Uhr, findet Kappenabend ſtatt.
Die Vergnügungs-Commission.
1925
VolksbildungsVerein.
Neunter Vortrag.
Donnerstag den 1. Februar 1883, Abends 8 Uhr, im Turngemeindeſaal.
Herr Dr. Julius Landsberger in Darmſtadt, über:
Sagenhafte Menſchen in der Litteratur (Aeſop, Till=
Eulenſpiegel, Genovefa, Wilhelm Tell ꝛc.)
Tageskarten zu 20 Pfg. bei Herrn Kaufmann Philipp Schorlemmer, Ernſt=
Ludwigsſtraße 25 und Abends am Saal=Eingang.
(877

Vereinigte Geselschaft.
Der auf den 5. annoncirte Ball findet am 6. Februar ſtatt.
Der Ausſchuß der Vereinigten geſellſchaft.
[926

2
f.
Hiohl jede Annone bringt EFrlolg.
Darauf iſt vielmehr von weſentlichem, wenn nicht entſcheidendem Einfluſſe neben dem
Inhalte auch die Form, vor Allem aber die Wahl der geeigneten Publikationsorgane
(Zeitungen, Kreis= und Wochenblätter, Fachzeitſchriſten ꝛc.). Hierüber ertheilt objectiv
Zuverläſſigen Rath und giebt Auskunft über die durch Veröffentlichung jeiner Anzeige
erwachſenden Koſten die Annoncen=Expedition von
Haasonstein & Vogler in Frankfurt am Main (Veil 60).

GGuAuAn
Larven, Gold- u. Silberborden,
Spitzen, Franzen, Plitter,
Kordeln, Stoffe, Strümpfe.
BomiuoS
zu verleihen.
H. Förlh,
Rheinſtraße 2.
(928

ſEin Wohn= nebſt Schlafzimmer, möbl.
= per ſofort geſucht. Offerten mit
Preisangabe zu ſenden an Fw. Ramsden,
Beſſunger Heinrichſtraße 108.
[929

Jehrling desuoh.
Ein hieſiges Fabrikations= und Engros=
Geſchäft ſucht einen mit guten Schulkennt=
niſſen
ausgeſtatteten jungen Mann in die
kaufmänniſche Lehre zu nehmen.
Bezügliche Offerten sub 8 19 an die
Expedition d. Bl.
(930

Für die Waſſerbeſchädigten in Heſſen
ſind weiter bei uns eingegangen: durch Fräulein
Em. v. Plönnies Ertrag einer Lotterie, veran=
ſtaltet
von den Confirmandinnen des Herrn Hof=
prediger
W. Baur in Berlin 120 M., Ertrag
einer Lotterie von einigen Quartanern des Gymi=
naſiums
26 M., in Summa 146 M. Hierzu
früherer Betrag 2473 M. 58 Pf., zuſammen bis
jetzt 2619 M. 58 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition des Tagblatts.

Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige gebe ich Verwandten
und Freunden Kenntniß von dem heute früh im 83. Le=
bensjahre
erfolgten plötzlichen Ableben unſeres treuen Vaters
Dr. Ludwig Küchler,
Steuerrath i. P.
Darmſtadt, den 30. Januar 1883.
Namens der Familie:
W. Küchler,
Bürgermeiſter von Worms.
Die Beerdigung findet ſtatt Donnerstag den 1. Fe=
bruar
, Nachmittags 4 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 81. Januar.
Deutſches Reich. In Folge von Mittheilungen franzöſiſcher
Zeitungen über für Pariſer Hoſpitäler geliefertes, angeblich aus Deutſch=
land
ſtammendes gefälſchtes Chinin, hat der Vorſtand des Vereins
chemiſcher Induſtriellen beſchloſſen, das geſammte Material unverzüglich
zur Kenntniß des Reichskanzlers zu bringen und gleichzeitig bei der
Pariſer chambre syndicale des produits gegen den lügneriſchen Bericht
der Journale zu ſproteſtiren. Wie ſich herausgeſtellt hat, wurde das
fragliche Chinin aus einer italieniſchen Fabrik bezogen und wurde die
Fälſchung in Paris ſelbſt verübt,

Die National=Zeitung; erfährt, daß im preußiſchen Arbeits=
miniſterium
der Entwurf eines Geſetzes fertig geſtellt worden iſt, wel=
ches
die Bewilligung der Mittel zum Bau einer Anzahl neuer Eiſen=
bahnen
bezweckt. Letztere ſind theils als Vollbahnen, theils als Secundär=
bahnen
projectirt und werden einen Koſtenaufwand von über 47 Millio=
nen
Mark erfordern, außerdem aber eine Vermehrung des vorhandenen
Betriebsmaterials beanſpruchen, deſſen Beſchaffung auf ungefähr 7 Mil=
lionen
berechnet iſt. Dieſen Summen treten noch etwa 22 Millionen für
Erweiterungen und Anſchaffungen bei den Staatsbahnen hinzu. Der
Landtag wird ſich vorausſichtlich noch in dieſer Seſſion mit der Berathung
dieſes Geſetzentwurfes zu befaſſen haben.
Der am 1. Juli zu eröffnende neue Bahnhof in Straßburg wird
mit völligem Ausſchluß des Gaſes eine großartige electriſche Beleuchtung
erhalten. Die erſte Anlage wird nicht weniger als 1200 Glühlichtlampen
und 65 Bogenlichtlampen umfaſſen, welche Zahlen ſich mit der weiteren
Fertigſtellung der anderen Gebäude noch ſehr bedeutend vermehren
werden.
Das Zuſtandekommen der Höllenthalbahn darf jetzt als geſichert
betrachtet werden.
Der Reichsanzeiger= bringt folgende Dankſagung des kronprinzlichen
Paares: Tief gerührt durch die vielen Beweiſe der Liebe und Theil=
nahme
, welche uns am 25. Jahrestage unſerer Vermählung erfreuten,
fühlen wir uns zugleich durch das Bewußtſein beglückt, und gehoben,
daß in der Hauptſtadt wie im ganzen deutſchen Vaterlande, ja weit über
deſſen Grenzen hinaus unſer Familienfeſt Anlaß geboten hat, das Gefühl
feſter Gemeinſchaft, ohne Anſehen von Rang und Stand und ohne Unter=
ſchied
des Stammes oder des Bekenntniſſes in ſder Treue zu Kaiſer und
Reich und in der Anhänglichkeit an den Träger der deutſchen Krone und
ſein Haus auf3 Neue zu bekunden. Beglückwünſchungen in Briefen,
Telegrammen, dichteriſchen und ſonſtigen künſtleriſchen Gaben, ſowie
Blumenſpenden und Huldigungen mannigfacher Art gingen uns in ſolcher
Fülle zu, daß wir darauf verzichten müſſen, den Vertretern ſtädtiſcher
und anderer Gemeinweſen, Körperſchaften, Vereine und Anſtalten einzeln
zu danken. Wir wählen dieſen Weg, um alle Diejenigen unſerer herz=

[ ][  ][ ]

230
Ferne ihren freundlichen Antheil bewieſen. Dabei geben wir gern unſerer beziffert ſich für den Monat December auf 98 Millionen Dollars, welcher
beſonderen Genugthung Ausdruck, daß unſere ſilberne Hochzeit Veran= Betrag bis jetzt nur einmal überſchritten worden iſt.
laſſung geworden iſt, durch wohlthätige Stiftungen und Sammlungen
zu edlen und gemeinnützigen Zwecken dem Tage, an dem wir einſt unſeren
Ehebund ſchloſſen und mit Gottes Hülſe das Glück unſeres Lebens be=
gründeten
, durch Mildthätigkeit und Wohlthun in ſchönſter Weiſe eine
unſerem Sinne und Wunſche entſprechende Bedeutung verleihen."
Die nächſte Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes findet am
6. Februar ſtatt. Es dürfte ſchwerlich möglich ſein, daß der Reichstag
vis dahin ſeine Berathungen ſoweit gefördert hat, daß dann, wie man
beabſichtigt hatte, eine Vertagung der Thätigkeit desſelben bis nach dem
Oſterfeſt eintreten könnte.
Die Nordd. Allg. 3tg.u enthält einen ſcharfen Artikel wegen der
parlamenkariſchen Angriffe auf die Militärverwaltung und ſagt: Die
Fortſchrittspartei weiß, daß die Wehrkraft des Landes nicht allein in der
Ziffer der Individuen ſich darſtellt, welche im Nothfalle mit Gewehren
und Munition ausgerüſtet werden können ſondern daß der Geiſt des
einheitlichen Wirkens auf den Grundpfeilern der Kameradſchaft und
Disciplin der bewaffneten Menge erſt den inneren Werth verleiht. An
dieſen Pfeilern zu rütteln iſt jederzeit viel bedenklicher und gefährlicher,
als dieſer oder jener Abſtrich im Etat des Heeres.
Die dem Reichskanzler von Privaten zugegangenen Gaben im Betrage
von 8000 M. ſollen den Familien in Saͤndhofen und Schaarhof zuge=
wendet
werden, welche ihre Ernährer bei der Rettungsfahrt nach Oppau
verloren haben.
Oeſterreich=Ungarn. Herr v. Giers hat nach einem Aufenthalt
von vier Tagen die Kaiſerſtadt an der Donau am Sonntag wieder ver=
laſſen
und ſich auf dem directeſten Wege nach Petersburg zurückbegeben.
Was der leitende ruſſiſche Staatsmann mit dem Grafen Kalnoky, dem
Chef des Wiener auswärtigen Amtes, eigentlich verhandelt hat, entzieht
ſich noch der allgemeinen Kenntniß, daß aber die wichtigſten gegenwärtig
zwiſchen Oeſterreich und Rußland ſchwebenden Fragen discutirt worden
ſind, erſcheint zweifellos. Namentlich erſcheint die Vermuthung nicht
ungerechtfertigt, daß es ſich hierbei um das Verhältniß zwiſchen beiden
Staaten auf der Balkanhalbinſel gehandelt habe und daß nach dieſer
Richtung hin der Beſuch des Herrn v. Giers in Wien eine Annäherung
Rußlands an Oeſterreich bedeute. Ob zwiſchen Herrn v. Giers und Graf
Kalnoky förmliche Abmachungen getroffen worden ſind, muß die Zeit
lehren, jedenfalls kann man aber annehmen, daß dieſelben, wenn ſie
wirklich exiſtiren, auch dem deutſchen Reichskanzler mitgetheilt werden,
was ja bei dem intimen Charakter des Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland
und Oeſterreich natürlich erſcheint.
Der Handelsminiſter hat dem Conſortium Fogeriy die Conceſſion
zur Erbaung der Wiener Stadtbahn verliehen. Die Koſten werden auf
60 Millionen Gulden veranſchlagt. Der Bau ſoll unter Staatsaufſicht
ausgeführt werden.
Frankreich. Fallieres iſt zum Conſeil=Präſidenten ernannt worden
und übernimmt interimiſtiſch das Auswärtige. Der Marine= und der
Kriegsminiſter werden ſpäter ernannt werden; die übrigen Miniſter
bleiben. General Thibaudin hat das ihm angetragene Portefeuille des
- In der Sitzung der Kammer vom
Kriegs nicht angenommen.-
29. Januar erklärte Conſeilpräſident Fallieres, daß das Cabinet in Folge
von Meinungsverſchiedenheiten demiſſionirt habe. Die Demiſſion der
Miniſter des Auswärtigen, des Kriegs und der Marine ſei angenommen
worden. Der Präſident der Republik habe ihm den Vorſitz übertragen.
Obwohl das Miniſterium noch nicht complet, ſtelle er ſich doch zur Ver=
fügung
der Kammer; er verlange in der in Aede ſtehenden Frage im
Intereſſe des Landes eine prompte Löſung. Caſſagnac und Janvier de la
Motte beantragen, die Berathung der Vorlage bis zur Ernennung des
in dieſer Frage ſehr intereſſirten Kriegsminiſters zu vertagen. Fallieres
erwiderte, es handle ſich hier nicht um ein Militärgeſetz, ſondern um ein
politiſches Geſetz. Die Kammer trat ſofort in die Berathung ein, welche
am Dienstag fortgeſetzt wurde.
In Lyon ſind ſtrenge Anordnungen getroffen worden, um einem
befürchteten Verſuche, die gefangenen Anarchiſten zu befreien, entgegen=
zutreten
. Sämmtliche Wachen ſind verdreifacht worden und eine größere
Zahl Sicherheitsagenten verſehen den Dienſt um die beiden Gefängniſſe.
Die Wachen haben Befehl, auf Jeden zu ſchießen, der nicht der erſten
Weiſung nachkommt. Ein Theil der Garniſon iſt couſignirt und die
Patrouillen ſind verſtärkt.
Türkei. Ueber die Audienz. welche der deutſche Bot=
ſchafter
beider Pforte, Herr v. Radowitz, jüngſt beim Sultan
hatte, wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß in derſelben blos Fragen,
welche die localen Intereſſen der deutſchen Botſchaft in Konſtantinopel
berühren, erörtert worden ſeien. So ſeien z. B. unter Anderm einige
Reclamationen, welche der deutſche Botſchafter zu Gunſten einiger deutſcher
Unterthanen erhoben hatte, ferner die Stellung und Miſſion der deutſchen
Oficiere in Konſtantinopel erörtert worden. Ueberdies wird verſichert,
daß Herr v. Radowitz bei dieſer Gelegenheit den Sultan anläßlich der
jüngſt erfolaten Ertheilung der neuen gewerblichen Conceſſionen beglück=
wünſchte
. Der Empfang des Botſchafters war ein ſehr wohlwollender,
eine politiſche Bedeutung hatte jedoch die Conferenz. wie aus Geſagtem
hervorgeht, nicht.
Süd=Amerika. Der Präſident der Republik Gua e=
mala
, Barrios, hat ſeine Entlaſſung eingereicht; doch wurde dieſelbe

N2z
lichen Erkenntlichkeit zu verſichern, die uns in der Nähe und in weiter von der Kammer nicht angenommen. Die Waarenausfuhr der Unior

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 30 Januar.
Das den heſiſchen Kammern mitgetheilte,Gutachten der Mainzer
Commiſſion zur Unterſuchung der Heſſiſchen Strombauverhältniſſen von
1882 wurde in zweiter Kammer dem Finanzausſchuſſe zur Berichter=
ſtattung
überwieſen. Zur Erledigung dieſer Aufgabe. wurde jener Aus=
ſchuß
um 3 Kammermitglieder verſtärkt. Zum Berichterſtatter über
dieſen für große Kreiſe wichtigen Gegenſtand wurde Abg. Schroeder, zum,
Correferenten Abg. Geyer nunmehr beſtellt.
Für die am Donnerstag den 1. Februar, Nachmittags präcis 3 Uhr.
ſtattfindende Stadtverordneten=Verſammlung iſt folgende Tagesordnung
beſtimmt: 1) Mittheilungen. - 2) Erſatzwahl zweier Mitglieder der
Armenverwaltung, der Bezirksvorſteher und Armenpfleger.- 3) Antrag
des Herrn Stadtverordneten Dr. L. Büchner, Grubenentleerung betr.
4) Rechnung der Polizeikaſſe für 1881-82. - 5) Feſtſtellung des Zu=
ſchuſſes
zur Waſſerwerkskaſſe für 1881-82. - 6) Druck des Verwal=
waltungsberichts
für 1881-82 undl des Voranſchlags für 1883-84.
Geheime Sitzung. a. Gehaltsverhältniſſe der Schutzmannſchaft; b. ſonſtige
perſönliche Angelegenheiten.
Benächbärte, namentlich Mainzer Blätter haben in den
letzten Tagen wiederholt betont, daß in vielen der durch die
Ueberſchwemmungen betroffenen Orte an Kleidungsſtücken u. ſ. w.
noch große Noth herrſche, und daß dieſer Thatſache gegenüber die
Bekanntmachung des Landescomites zur Unterſtützung der Waſſer=
beſchädigten
; wonach dem Bedürfniß an den bezeichneten Gegen=
ſtänden
abgeholfen ſei, in eigenthümlicher Weiſe auffallen müſſe.
Abgeſehen davon, daß in dieſer Bekanntmachung ausdrücklich bemerkt
iſt, daß auch noch demnächſt hervortretenden Bedürfniſſen aus den
vorhandenen Vorräthen abgeholfen werden könne, muß jenen Ver=
öffentlichungen
gegenüber hervorgehoben werden, daß das Landescomite
aus zahlreichen Berichten derjenigen ſeiner Mitglieder die an Ort und
Stelle geweſen waren, und ſeiner an allen Orten befindlichen Ver=
trauensmänner
die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß ein durch die
Ueberſchwemmungen hervorgerufener Nothſtand in der an=
gegebenen
Richtung im Augenblick nicht mehr vorhanden ſei. Wenn,
woran wir nicht zweifeln, den Mitgliedern anderer, dem Laͤndescomits
nicht angeſchloſſener Comites Leute in dürftiger, mangelhafter Klei=
dung
begegnet ſind, ſo waren das eben Leuͤte, die auch zu anderen
Zeiten, wo Ueberſchwemmungen nicht ſtattfinden, ſich beſſerer Kleidung
nicht zu erfreuen haben, und die jedenfalls durch die Ueberſchwem=
mungen
Nichts verloren hatten. Nothſtänden aber abzuhelfen, die
mit der Waſſersnoth abſolut Nichts zu thun haben, kann ſich das
Landescomite in keiner Weiſe berechtigt halten, da die ihm anver=
trauten
Gaben lediglich zur Abhülfe des durch die Waſſersnoth her=
vorgerufenen
Nothſtands beſtimmt ſind. Gerade die zahlreichen Be=
ziehungen
zu Perſonen, die die Verhältniſſe der einzelnen Orte auch
in anderen als den jetzigen Zeiten genau kennen gelernt haben, haben
dem Landescomite unzweifelhaft eine richtigere Grundlage der Be=
urtheilung
verſchafft, als dies vereinzelte Beſuche der betroffenen
Gegenden durch mit deren ſonſtigen Verhältniſſen weniger bekannte
Perſonen ermöglichen konnten. Wie wir aus dem neueſten Mainzer
Journal- erſehen, haben denn auch diejenigen Herren, die bisher nöch
Roth an allen Enden und Ecken erblickt haben, die Ueberzeugung ge=
wonnen
daß dem augenblicklichen Bedürfniß an Kleidern u. ſ. w.
abgeholfen iſt, eine Ueberzeugung, die ſie wahrſcheinlich ſchon etwas
früher gewoͤnnen haben würden, wenn ſie ſchon vorher mit dem
Landescomite in nähere Fühlung getreten wären, die zu erlangen
ihnen nahe gelegt worden war.
D. 8.
0 Die Strafkammer des Landgerichts hatte am Dienstag über ein=
Strafſache wegen groben Unfugs zu befinden, die wegen ihrer Grund=
lage
und der verſchiedenen Wandlungen, die ſie durchlaufen, - man
ſchien ſie nämlich anfänglich als Vergehen gegen die Religion und Auf=
reizung
verſchiedener Bevölkerungsklaſſen gegeneinander aufzufaſſen:
allgemeines Intereſſe erregte. Am 6. September 1881 fand nämlich in
Dieburg ein landwirthſchaftliches Feſt ſtatt, bei welchem für die Ifrae=
liten
beleidigende Rufe ertönten, wie eine Anzahl junger Leute, darunter
die in Rede ſtehenden Angeklagten in offenbar angeheiterter Stimmun
das ſog. -Cohnlied= jangen u. dergl. worauf eine Anzahl Iſraelite
eine ſtrafrechtliche Unterſuchung herbeiführte, in Folge derenezaͤ
Schöffengericht auch Haftſtrafen bis zu 18 Tagen verhängte. Dieſ=
Urtheil wurde von der Strafkammer vernichtet und die Sache abermal
an das Schöffengericht verwieſen, welches nunmehr alle Ang=
klagten
freiſprach und der Staatskaſſe die ſämntlichen Koſte=
auferlegte
, wogegen die Staatsbehörde. wie bemerki, wieder Berufün,
anzeigte und Verurtheilung der Angeklagten wegen groben Unfugs
einer Geldſtrafe in Antrag brachte, wogegen Rechtsanwalt Schödler in
theilweiſe humoriſtiſcher Weiſe, die damalige Feſtſtimwung ſtark be
tonend, Freiſprechung der Beſchuldigten beankragte. Nach längerer Be
rathung wurden vier Angeklagte freigeſprochen, der fünfte dagegen weg
groben Unfugs zu 25 M. Geldſtrafe und Tragung von ein Sechſtel
freilich hier ſehr bedeutenden Koſten verurtheilt.

[ ][  ][ ]

biſſe.

ffüher langjähriges Mitglied der Stadtverordnetenverſammlung.
Herr Profeſſor Dr. Lepſius wird bereits am 3. Februar abreiſen.
l.
ſinen bedeutenden, ja ungewöhnlichen Erfolg errungen.-;
2
lul'Veweis für die weiſe finanzielle Geſchäftsgebahrung. Der Redewart,
her=
von
70-80, bei feſtlichen Anläſſen von 250-350 Mitgliedern beſucht köanten.
waren, daß zahlreiche freie Vorträge über allgemein intereſſante Themata
Ferkk
Jund
Pitſchriften und des Converſationslerikons.
lan
Lommnung der Hülfsmittel durch Anſchaffung weiterer Löſchgeräthe und jecte die Stadt Darmſtadt an der Spitze marſchiren ſoll.
Einrichtung der neuen Telephonleitung, durch welche thatſächlich bereits
Inoch malige Beanſpruchung der Schiedsrichter mit, ein Zeichen für die berigen ſteigern könnte.
8. fr iedliebenden Geſinnungen in dieſem vielgegliederten Vereinsleben. Der
wl Reſuliat des abgelaufenen Jahres conſtatiren, er anerkannte die Thätigkeit dieſe in der Praxis geſtalten werden.
em der ſämmtlichen Functionäre, ſowie der zahlreichen Commiſſionen, deren
gn hingebender Thätigkeit neben den geſunden Vereinsprincipien dieſer
Pr ar=
brund

me Dr. med. Büchner, als deſſen Stellvertreter Herr Secretär Koch, als nommen und der Anforderungszettel betreits zugeſtellt ſein.
l4 Schriftführer die Herren Buchhalter Bach ſowie Redacteur H. Kichler,
beamte Paul erwählt.
worden.
von einem Vortrage ſprechen, welchen der Landeskulturinſpector Herr 454 Kilometer darſtellk.
Dr. Klaas in einer Sitzung des Localgewerbvereins gehalten haben ſoll,
Heſſ. Morgen danon abgetrieben werden könnten, dieſes iſt mir in hohem minten gegen die hellen Reisbiere in Abnahme begriffen iſt.

B22
231
- Geſtern Morgen ſtarb in hohem Alter Steuerrath Dr. Küchler, Grade aufgefallen und hat mich in Erſtaunen verſetzt. Hiernach mützte
alſo nicht nur die ganze Darmſtädter Bürgertanne, ſondern auch noch
Herrn Profeſſor Dr. Lepſius an der hieſigen techniſchen Hoch= die beiden angrenzenden Domanialdiſtricte Baſſintheil und Burawald
ſchule wurde ein mehrmonatlicher Urlaub zu einer Reiſe nach Griechen= von den jünaſten Pflanzungen an bis zu den haubaren Holzbeſtänden
land ertheilt. Derſelbe hat von der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften gründlich raſirt werden. Dieſer Waldmantel iſt aber für Darmſtadt
den ehrenvollen Auftrag erhalten, in Gemeinſchaft mit einem preußiſchen durchaus nöthig, weil ſonſt den Weſtwinden Thor und Thür geöffnet
Docenten der Geologie die Umgegend von Athen aufzunehmen, um die wäre und dieſelben alsdann über die abgeholzte Sandſteppe gegen die
Streitfrage über die Marmorlager in Attika zur Entſcheidung zu bringen. Rheinſtraße heranſtürmen und den Bewohnern derſelben dicke Sand=
wolken
in die Augen blaſen würden. Auch iſt dieſer Wald für unſere
ü Lat.1. Ueber die Concertſängerin Frl. Wally Schauſeil, die dem= Nadelholzconſumtion, für die Spaziergänger und für deren Geſundheit
nächſt hier in der Schöpſung' von Haydn ſingen wird, ſchreibt die in und Erholung durchaus unentbehrlich. Wenn ferner der Herr Landes=
lült
göIn erſcheinende Neue Muſikzeitung= in ihrer letzten Nummer Folgendesi. culturinſpector behauptet, daß mit dem Abfallwaſſer aus der Stadt
Frl. Wally Schauſeil aus Düſſeldorf, die treffliche Concertſängerin, hat dieſes Saͤndterrain ſo verbeſſert werden könnte, daß daſſelbe als Wieſe
u dem unlängſt ſtattgehabten Abonnements=Concert in München=Gladbach und Gemüſefeld, gegenüber dem Waldertraa von nur 16 Mark per Hectar.
mit Leichtigkeit eine jährliche Rente von 200 Mark per Hectar abwerfen
In der am 27. Januar im Turnhauſe am Woogsplatze abge= würde, ſo mag der verehrte Herr Dr. dieſes erſt einmal beweiſen, denn
baltenen Hauptverſammlung der Turngemeinde erſtatteten die mit der Pallaswieſe, welche unten in der Tiefe am Darmbach liegt, kann
m) Functionäre des Vereins Bericht über die Vereinsthätigkeit im Jahre hier ebenſowenig ein Beweis geführt werden, als mit der erſt neuerdings
1882, welchem wir Folgendes entnehmen: Der langjährige verdienſtvolle daſelbſt ausgeführten, noch unvollendeten, koſtſpieligen Wieſenanlage,
. 1. Schriftwart, Herr Buchhalter Bach. wieß einen Stand der Mitglieder= welche trotz des naſſen Jahrganas noch keineswegs zu der Hoffnung eines
jahl von 620 per 1. Januar 1883. ſowie eine Geſammt=Jahresfrequenz dauernden guten Erfolgs berechtigt. Mit dem bischen Abflußwaſſer aus
von 842 Mitgliedern nach, welche ſich unter Berückſichtiguna des Zu= und der Stadt, mit der ſchmutzigen Steinkohlenlauge, welche mit den Keimen
il Abgangs ergibt. Aus den Berichten des Säckelwarts, Herrn Stadtv. aller möglichen Unkräuter geſchwängert iſt, kann man die 1600 Morgen
Lehr, ſowie des Controleurs, Verſicherungsbeamten Herrn Paul, geht her= Sandboden nicht bewäſſern und nicht verbeſſern. Waſſer allein thuts
aentz vor, daß die Jahres=Einnahmen 5200 M., die Ausgaben 5000 M. betragen, hier freilich nicht! Selbſt die Goldtinctur der Aborte der Reſidenz würde
üf 416 ein Kaſſevorrath von 200 M. verbleibt, obwohl für Actiertilgüng nicht hinreichen, hier in der beabſichtigten Ausdehnung und auf die Dauer
lulsund neu ausgeliehene Kapitalien 600 M. verwendet worden ſind, ein einen üppigen, grünen Gemüſewald herzuſtellen, an welchem ſich unſere
Spaziergänger, insbeſondere die Vegetarianer erfreuen und die betreffen=
Herr M. Anſpach, leat dar, daß die Wochenverſammlungen durchſchnittlich ſ den Kaſſen alljährlich eine Rente von 200 Mark per Hectar einſtreichen
Ohne mich vorerſt auf Weiteres einzulaſſen, wollte ich mir hier nur
aus dem Schooße der Gemeinde hervorgegangen ſind und ein ehrendes erlauben, unſere verehrten Stadtverordneten darauf aufmerkſam zu
den 1½ geugniß für das geiſtige Streben der Mitglieder ablegen. Der Zeugwart, machen, daß ſchon oft ſchön und plauſibel dargeſtellte Projecte bei wirk=
Herr F. Kraus, weiſt ein Immobiliarvermögen von 39000 und ein Ge= licher Ausführüng gründlich mißlungen ſind. Exempla sunt odiosal
mit l ſommtvermögen von 43500 M. nach dem nur eine Hypothekenſchuld von Doch möchte ich hier nur leiſe an den Brunnenbau in der Griesheimer
11000 M. gegenüberſteht. Der Bücherwart Herr Miniſt. Caculator A. Tanne und an die frühere Anlage der Neuwieſe in der Darmſtädter
Ee1 Preuſchen, Conſtatirt einen Beſtand von 1041 Bänden einſchl. der Fach= Tanne erinnern. In dem Brunnen - ohne Waſſer - liegen 100,000 M.
begraben. Sie wurden mit Sand zugedeckt und obendrauf eine Kiefern=
Das Riegenturnen, das Männerturnen und die Fechtriege waren ſaat ausgeführt. Die Neuwieſe - ohne eigentliches Wieſengras - auf
lun l nach dem Berichte des Turnwarts Herrn T. H. Anton zuſammen von der allerbeſten Stelle der Darmſtädter Bürgertann=, verwandelte ſich bald
hik 77 Mitgliedern regelmäßig frequentirt, auch ſind bei auswärtigen Feſten in Folge des Kraftwaſſers aus der Stadt in eine Brenneſſel= und Un=
Fla= 9 Preiſe errungen worden. Der Branddirector, Herr Juſtus, als 1. Ob= kräuter=Remiſe, ſo daß dieſelbe umgebaut werden mußte und jetzt wieder
nen maͤnn der freiwill. Turner=Feuerwehr, berichtet von einem im Corrections. mittelſt Holzpflanzung dem Walde zurückgegeben iſt. Ich glaube deßhalb,
ng hauſe ſtattgehabten Großfeuer, von der Erweiterung der Befugniſſe dieſer daß es vorerſt nicht rathſam iſt, auf die gemachten Vorſchläge einzugehen,
m Corporation in Folge der neuen Löſchordnung, ſowie von der Vervoll= und ſehe ich nicht ein weßhalb bei jedem Auftauchenden koſtſpieligen Pro=
Wenn Herr Dr. Klaas das Recept beſitzt. wie man auf magerem
in der nächſten Minute nach Ausbrechen eines kleinen Brandes der Leiter Waldboden einen jährlichen Ertrag von 200 Märk per Hectar mit Leich=
des
Löſchweſens Kenntniß von dem Vorfalle erlangt hatte. Die Sing= tigkeit erzielen kann, ſo mag er dasſelbe erſt einmal in den unmittelbar
mannſchaft, welche unter der tüchtigen Leitung des Herrn Muſikdirector angrenzenden Privat= und Gemeindewaldungen von Griesheim, wo man
Ackermann ſieht, war bei allen feſtlichen Anläſſen der Ausgangspunkt mit dem Gemüſe= und Zwiebelbau wohl' bekannt iſt, in Anwendung
uben der Veranſtaͤltungen und erfreut ſich deßhalb allgemeinen Wohlwollens. bringen. Auch empfiehlt ſich zu Verſuchen das Hoſpital Hofheim, deſſen
Be Namens der Aufnahme= und der Rechnungs=Prüfungscommiſſion berichten Waldungen ganz in der Näse der Darmſtädter Lanne liegen und von
enn 1 dte Herren Buchb. Wandel und bezw. Bankbeamte Jöckel den richtigen gleicher Beſchaffenheit ſind. Die Verwaltung würde erfreut und dankbar
nnt ) Befund, und Herr Photograph Magnus theilte aus den Verhandlungen ſein, wenn ihr Mittel und Wege angegeben würden, mittelſt welcher ſie
des Schiedsgerichts Namens des Herrn Photograph Rudolphen die ein= den Ertrag ihres Waldbeſitzes auf das Zehn= bis Zwölffache ihres bis=
Laſſen wir alſo erſt einmal unſere Nachbarſchaft mit den großartigen
Vorſitzende konnte hiernach in dem Ublichen Reſums ein durchaus günſtiges Culturverbeſſerungen vorangehen und warten wir ruhig ab, wie ſich
Reiß, Großh. Forſtmeiſter."
A. Beſſungen, 29. Januar. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle
günſtige Stand der Gemeinde meiſt zu danken iſt. - Bei der hierauf erfahren haben, ſoll ein erſt kurze Zeit hier beſtehender Geſangverein,
vorgenommenen Wahl des Vorſtands verblieben die Aemter des Büreaus 1 wegen Verkaufs nicht von Gr. Hauptzollamte abgeſtempelter Löoſe bei
den bisherigen Trägern. Als erſter Vorſitzender iſt hiernach Herr Prof. der Chriſtbeſcheerung in das höchſte Strafmaß, nämlich 250 Mk. ge=
Mainz, 28. Januar. Seit längerer Zeit beſtehen bekanntlich in Bel=
als
Kaſſier Herr Stadtv. Lehr und als Controleur Herr Verſicherungs= gien Beſtrebungen, eine direkte Eiſenbahnlinie von Brüſſel nach Mainz
und Frankfurt a. M. zur Herſtellung zu bringen. Die Lage der Sache
- Wegen Befreiung vom Militärdienſte im Bereiche des hat ſich nun derart geſtaltet, daß nicht daran zu zweifeln iſt, daß belgiſcher=
11. Armeecorps und in Elſaß=Lothringen, iſt vom Kriegsminiſterium ſeits zur Verwirklichung dieſes Projekts geſchritten werden wird, wenn
eine Unterſuchung eingeleitet worden, die bereits ernſte Folgen gehabt Deutſchland den dieſſeitigen Theil der Linie zur Ausführung bringt, oder
hat. Nach dem Berl. Tageblatt' ſind aus dem Bereich des 11. Armee= genehmigt. Wie die auf Veranlaſſung des belgiſchen Comite's ausge=
corps
4 höhere Militärärzte, Oberſtaͤbsärzte reſp. Stabsärzte, ſuspendirt arbeiteten Pläne und Entwürfe erzeben, würde die neue Linie Brüſſel=
Mainz nur eine Länge von 305 Kilometer repräſentiren, während der
Wir erhalten folgende Zuſchrift: Zufällig hörte ich dieſer Tage jetzige über Köln führende Eiſenbahnweg eine Länge von 417 reſp.
Im Etatsjahr 1881,82 hat die Bierproduction im Groß=
welchen
ich nunmehr auch wirklich im Darmſtädter Tagblatt= vom herzogthum Heſſen wiederum eine kleine Steigerung erfahren. Im Be=
23. ds. Mts. geleſen habe und welcher mich zu nachſtehender Aeußerung 1ieb ſtänden 234 Brauereien, die faſt ſämmtlich unter der Bedingung
veranlaßt. Den vorgetragenen allgemeinen Betrachtungen über den Ein= der Nachverſteuerung fixirt waren. Die Menge des gewonnenen Bieres
fluß des Waldes auf das Klima ꝛc. zolle ich wie die andächtigen dank= betrug 740.578 Hectoliter und der darauf entfallende Betrag der Brau=
baren
Zuhörer gleichfalls meinen Beifall. Wie aber Herr Dr. Klaas ſteuer 697588 M., ſo daß einſchließlich der erhobenen Uebergangsabgaben
bezüglich unſerer Darmſtädter Waldverhältniſſe zu der Schlußſolge ge= und Zölle für eingeführtes Bier die Geſammteinnahme von Vier
langt, daß der gegen Nordweſt und Südweſt vorhandene dichte und 709883 M. betrug. Intereſſant iſt, daß der Verbrauch von Malz=
ſchützende
Waldbeſtand hier nicht nöthig ſei und daß 400 Hectar-1600 jurrogaten, insbeſondere von Reis in Folge der Abneigung der Conſu=
65

[ ][  ]

232
Jahres überſchweminte Terrain unſerer Gemarkung iſt immer noch zu
zwei Dritttheil unter Waſſer, während das benachbarte Nackenheim,
Dank des Pumpwerks zu Laubenheim, welches die 3 Gemeinden ge=
meinſchaftlich
unterhalten, vom Waſſer beinahe vollſtändig frei iſt. Nach
allgemeiner Anſicht muß faſt ein Drittel, bis die Hälfte der Häuſer in
Bodenheim neu gebaut werden.
Der Friedberger Frühjahrs=Pferde=Markt findet
am 6. Februar ſtatt.
Vacante Stellen im Bereich des 11. Armee=Corps. Im
Ober=Poſtdirections=Bezirk Caſſel. bei dem Poſtamte III., Poſtverwalter,
1000 M. Bad Langenſchwalbach, ſtädtiſche Curverwaltung, Portier, 500
M. Gießen Poſtamt, Stadtpoſtbote 884 M. Königſtein, comnmunal=
ſtändiſche
Wegbauverwaltung, Wegmeiſter, 1416 M. Nieder=Lahnſtein,
communalſtändiſche Wegbauverwaltung, Wegmeiſter 1380 M. Wiesbaden,
Königl. Polizei=Direktion, Bureaudiätar, 1200 M. Nähere Auskunft er=
theilen
die Bezirksfeldwebel und Bezirkscommandos.

Friedrich von Flotow. X*
Der nunmehr verewigte populäre Tondichter wurde den 27. April
1812 auf Teutendorf, dem Gute ſeines Vaters - des Gutsbeſitzers
und Rittmeiſters Adam von Flotow - geboren. Schon in früher Ju=
gend
zeigte ſich bei dem Kinde eine große Begabung zur Muſik, in wel=
cher
die Mutter (eine geb. von Boeckmann) ihm den erſten Unterricht
gab. Bis zum 10. Lebensjahre war Friedrich im elterlichen Hauſe, dann
kam er zu einem Pfarrer in Penſion und hierauf in verſchiedene Inſti=
tute
, in welchen ihm alles Mögliche, nur nicht Muſik gelehrt wurde.
Man hielt ihn ſogar grundſätzlich von dieſer Kunſt fern und unterdrückte
ſo jede Spur des in ihm ſchlummernden Talentes. Für die diplomatiſche
Laufbahn beſtimmt, ſollte er, noch nicht 16 Jahre alt, die Univerſität
beziehen. Er war zu dieſem Schritte reif aus der letzten Erziehungs=
anſtalt
, die er beſuchte, entlaſſen worden, und hielt ſich vor ſeinem Ab=
gange
zur Univerſität einiee Monate bei ſeinem Vater auf. Endlich des
Zwangs ſeiner geiſtlichen Erzieher ledig, äußerte ſich auch ſofort wieder
ſeine Liebe zur Kunſt und mit vollem Eifer begann er dieſe zu treiben.
Wie es ſtets bei wirklichen Talenten der Fall, regte ſich auch bei dem
jungen Flotow ein mächtiger Trieb zum ſelbſtſtändigen Schaffen, und ſo
entſtanden in dieſer Zeit, trotzdem er nicht die geringſten thebretiſchen
Kenntniſſe beſaß, eine Anzahl von Liedern und Klavierſtücken. Ohne
einen beſonders glücklichen Zufall hätte aber wahrſcheinlich das junge
Talent erſt nach vielem Ringen zur Entfaltung gelangen können. Ein
ſolcher Glücksfall war es. daß gerade zu jener Zeit der berühmte Clari=
netten
=Virtuos Jwan Muͤller auf einer Kunſtreiſe nach Mecklenburg kam
und ſich mehrere Wochen auf Teutendorf aufhielt. Dieſer machte den
alten Herrn auf das große Talent ſeines Sohnes aufmerkſam und brachte
es dahin, daß Friedrich, trotz der Einſprache mehrerer hochgeſtellter Ver=
wandten
, die väterliche Erlaubniß bekam, ſich der Muſik widmen zu
dürfen. Anſtatt in den juriſtiſchen Hörſaal wurde nun Friedrich von
Flotow nach Paris geſchickt, und hier gab er ſich mit großem Eifer unter
der Leitung des berühmten Theoretikers Anton Reicha 3 Jahre den mu=
ſikaliſchen
Studien hin. Die erſten Opern, die der angehende Componiſt
ſchrieb, Rob Roy' und Alice kamen auf den Liebhabertheatern des
Marquis von Belliſſen und des Grafen Caſtellane zur Aufführung;
bald darauf (1839) ward die Lper ,Le duc de Guise' zum Beſten der
in Paris lebenden polniſchen Flüchtlinge in der italieniſchen Oper ge=
geben
. Dieſes Werk gefiel ſo ſehr, Baß man endlich auch in weiteren
Kreiſen auf das reiche Talent Flotow's aufmerkſam wurde. Nach zehn=
jährigem
Pariſer Aufenthalt erhielt er den Auftrag, für die Opéra co-
miqus
das LibrettoLesclave de Camosns und für die große Oper
einen Act des Ballets Das Wunderwaſſer zu componiren. Außerdem
entſtanden in dieſer Zeit die Opern Le naufrage de la Héduse', Le
Forestierz und Läme en peine'. In Paris lernte Flotow auch den unter
demPſeudonym W. Friedrich bekannten Luſtſpieldichter Rieſe kennen. Letzterer
bot ihm ein deutſches Textbuch an, welches Flotow ſo ſehr gefiel, daß er
ſofort an deſſen Cömpoſition ging. So entſtand Aleſſandro Stradellav.
Welchen großen Erfolg dieſes, noch immer auf allen deuiſchen Opern=
Repertoirs ſich behauptende Aerk hatte, iſt bekannt. Nach einigen Jah=
ren
(1846) erſchien nuͤn Flotow's zweites Hauptwerk Martha, oder der
Markt zu Richmonde. Auch dieſes Libretto iſt mit großem Geſchick be=
arbeitet
. Es dürfte nur ſehr wenig deutſche Opern geben, die ſo viel
Glück gemacht, ſo weite Verbreitung gefunden haben, wie Martha.
Nicht allein in Deutſchland iſt dieſes Werk bis auf den heutigen Tag ein
Liebling des Publicums, auch auf den italieniſchen, franzöſiſchen, hollän=
diſchen
, belgiſchen, ruſſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Bühnen hat
es rühmlichen Einzug und reiche Anerkennung gefunden. Es folgten nun
die Opern Indra=- ebenfalls an vielen Bühnen, wie auch an der
hieſigen Hofbühne, eine ſtets gerne gehörte Repertoiroper - Rübezahl;
[1854). Die Großfürſtin= (1855). Albins, Text von Moſenthal, (856),
die Feſtöper Herzog Albrecht von Mecklenburg;, die kleineren komiſchen
Opern Pianella und Die Wittwe Grapin ferner die reizende Muſik
zu Shakespeares -Wintermärchen Im Jahre 1855 wurde Flotow als
Intendant an das Schweriner Hoftheater berufen. Ihm ſelbſt kam dieſe
Ernennung ganz unerwartet, nachdem er ſich kurz vorher in der Nähe

1 Unter Benuhzung perſönlicher Mittheilungen des Verblichenen, ſo=
wie
Gleichs Charakterbild

B 22
Bodenheim, 80. Jan. Das am 28. November verfloſſenen Wiens eine Villa erbaul hatte, um auf dieſem Wohnſitz, weniger geſtört
von dem Treiben der großen Welt, ganz ſeiner Kunſt zu leben. Das
Hoftheater in Schwerin aber entwickelte ſich unter ſeiner umſichtsvollen
Leitung zu einem der hochgeachtetſten deutſchen Kunſtinſtitute.
Flotow hinterläßt zwei leider unvollendete Werke: Sakuntala= und
die komiſche Oper Die Muſikanten; aus welcher ein äußerſt melodiſches
und anmuthiges Stück, das in zwei hieſigen Männergeſangvereinsconcer=
ten
ſo beifällig aufgenommene Champagnerlied' (von der Gattin des
Componiſten geſungen) dem hieſigen Publicum bekannt geworden iſt.
Was Flotow's Muſik vor allem Anderen ſo ſiegreichen Eingang und
große Popularität verſchaffte, iſt ihre gewinnende Anmuth. Ebenſo, wie
bei Auber, finden wir bei ihm ein leichtflüſſiges, liebenswürdiges und
melodiſches Element, das ſich in den elegaͤnteſten und pikanteſten Wen=
dungen
ergeht und von einem ſehr ſcharf ausgeprägten Rhythmus be=
lebt
wird.
Dabei gebricht es jedoch der Melodik Flotow's in bedeutenden Mo=
menten
auch nicht an Herzlichkeit und Wärme der Empfindung, ebenſo
wenig iſt characteriſtiſcher Ausdruck zu vermiſſen. Von höchſt angenehm
berührender Wirkung iſt und bleibi ſeine Muſik ſtets. Es wird eben
dieſe Wirkung durch die friſchen Melodien, pikante Rhythmik, geſchickte
Harmoniſirung, naturgemäße und brillante Behandlung der menſchlichen
Stimme, effeckvolle und wirkungsvolle Inſtrumentation, wie durch Glätte
und Zierlichkeit der äußeren Form erreicht. Bezüglich der letzteren hat
ſich Flotow ein ganz beſonderes und nicht hoch genug zu ſchätzendes Ver=
dienſt
um die komiſche Oper durch die Beſeitigung des Dialogs erworben.
Er hat damit thatſächlich die unbegründete Anſicht widerlegt, es ſei der
Dialog in der komiſchen Oper durchaus nothwendig. Der Componiſt
vereinige ſich nur mit dem Dichter dahin. daß letzterer nichts in das
Textbuch bringe, was für muſikaliſche Behandlung unmöglich iſt.
Wie ſehr oft vorzuasweiſe die erklärten Lieblinge des Publicums und
diejenigen Componiſten, die das heitere Genre ſo vertreten, daß es auch
ſeinen Zweck erfüllt, von den Fachgenoſſen und der höheren Kunſtkritik
mit Geringſchätzung behandelt, ſogar in berber Weiſe angegriffen werden,
ſo auch bei Flotow. Und kann man, ſo fragen wir, ſich wohl einen
würdigeren, talentvolleren Vertreter der franzöſiſchen komiſchen und Spiel=
oper
, deren künſtleriſche Berechtigung wohl Niemand anzweifeln wird,
denken ? Bei welchem deutſchen Componiſten - ohne Lortzings Ver=
dienſte
zu ſchmälern finden wir ſolche reizenden und einſchmeichelnden
Kundgebungen eines liebenswürdigen Talenkes, das mit ſo großem Ge=
ſchick
die Kunſtmittel handhabt und durch gründliche Studien auf dem
betreffenden Gebiet die Anforderungen der Bühne ſo genau kennt?
Letzteres namentlich iſt eine Sache, die allerdings nur zu oft gerade
denjenigen Muſikern abgeht, die es lieben, jehr ſtreng über geſchickt ge=
machte
und daher leicht eingängliche Opernmuſik zu urtheilen, die aber
ſelbſt, wenn ſie ſich auf dramatiſches Gebiet wagen, nur Ungeſchicktes,
Lebensunfähiges und daher - was das Schlimmſte iſt Langweiliges
zu Wege bringen, das, wenn es gut geht, durch die Hände guter Freunde
bei der erſten Vorſtellung einen Achtungserfolg' erringt, um nach der
zweiten, höchſtens dritten Aufführüng vor leeren Bänken für ewige Zeiten
zu Grabe getragen zu werden. Exempla sunt odiosa - ſonſt könnte
man eine ſtattliche Reihe todtgeborener Opern anführen, die während
der letzten dreißig Jahre aus dem Tintenfaß ſolcher Muſiker hervor=
gegangen
ſind, die vornehm auf alles nicht nach der oder jener für, Claſſiſch=
oder
doch wenigſtens für allein ſeligmachend gehaltenen Chablone Ge=
arbeitete
herabſehen.-
Auszeichnungen hatte Friedrich von Flotow auf ſeiner ruhmvollen
Laufbahn viele erfahren, mehr aber als dieſe äußeren Ehrenzeichen gilt
die unbegrenzte Verehrung, die warme Liebe und allgemeine Sympathie,
welche ſich der große Künſtler durch ſein Schaffen, wie durch ſeinen edlen
und vortrefflichen Charakter bei Alt und Jung zu erwerben wußte.
Nicht allein ſeine des beſten und liebevollſten Vaters, Gatten und Bruders
beraubte Familie, nicht allein die Zahl der intimeren Freunde und Be=
kannte
, ganz Deutſchland trauert an ſeinem Grabe
Friedrich von
Flotow's Name bleibt unſterblich, ein hell leuchtender Stern am Himmel
der Kunſ!
Ad. Kugler.

Tages=Kalender.
Mittwoch 31. Januar: Kammermuſikabend des Quartetivereins ( Darm=
ſtädter
Hof). Vortrag im Kaufmänniſchen Verein zum Beſten der
Waſſerbeſchädigten (Vereinslocal).
Donnerstag 1. Februar: Vortrag im Volksbildungsverein (Turngemeinde=
Saal).
Freitag 2. Februar: Generalverſammlung des Localgewerbvereins ( Bocks=
haut
.)
Samstag 8. Februar: Maskenball im Saalbau. Maskenball des Ge=
ſangvereins
Liederzweig bei Markwort. Maskenball des Geſangver=
eins
Liedertafel.
Fachſchingskneipe der Turngemeinde Beſſungen
(Chauſſeehaus).
Sonntag 4. Februar: Masken=Ball des Katholiken=Verein.
Montag 5. Februar: Generalverſammlung des Verſchönerungsvereins.-
Richard Wagner=Concert von Angelo Neumann (Saalbau).
Dienſtag 6. Februar: Ball der Verein. Geſellſchaft.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.