Darmstädter Tagblatt 1883


25. Januar 1883

[  ][ ]

146.

Grnetpriz
Bexz 1 Mark 50 Pf.
Ahue. zuwvirt werden von
En Piintenn Beſellungen ent=
guganna
zn 1 Mar vo Pf.
wahl ud. Poſtauſſchlag.

146.
Jahrgang.

Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Donnerstag den 25. Januar.

Darmſtadt, am 18. Januar 1883.
Betr.: Sitzung des Kreistags für den Kreis Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß Art. 39 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 bringen wir hiermit in Nachſtehendem den Inhalt der Kreistagsbe=
ſchlüſſe
vom 13. December v. J. zur öffentlichen Kenntniß:
1. Die Wahl der Mitglieder und Erſatzmänner in die Einſchätzungs=Commiſſionen zur Veranlagung=der Einkommenſteuer
1. Abtheilung im Etatsjahr 188384; ebenſo
II. die Neuwahl der nach den 88 13, 14, 24 und 25 des Reglements, die Beſchaffung der Mobilmachungspferde betr.,
vom 6. April 1876 zu bildenden Muſterungs=Commiſſionen und der Taxatoren in die Aushebungs=Commiſſion
auf die Dauer von 6 Jahren, 1883 bis incl. 1888,
wurde vorgenommen;
III. der Verwaltungsbericht des Kreis=Ausſchuſſes für das Rechnungsjahr 188182 und
IV. Die Kreisrechnung vom Jahr 188182, welche folgende Ergebniſſe hat:

H. Bezeichnung
der
Rubriken. Betrag nach Mithin gegen den
Voranſchlag dem Vor=
anſchlag

M. Pf der
Rechnung
M. Pf.l M. mehr
Pf. Einnahme. Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen 41200 41200 1 Gebühren 1 18 26 50 8 50 Kapitalzinſen 546 89 689 97 142 48 Beihülfe an Angehörige der Reſerve und Landwehr 17 14 70 30 53 16 Proceßloſten 25 25 Strafgelder zur Belohnung des Aufſſchtsperſonals 4557 90 4557 90 Erſatzpoſten 116 28 3176 3060 46 Ausſtände aus vorhergehenden Jahren 259 53 220 70 38 83 20 Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren 447 78 461 70 13 92 Summe der Einnahme 42630 63 50403 9 7836 42 63 83 Verglichen 42630 62 63 83 ſo bleibt mehr 7772 59 7772 59 Ausgaße. Kapitalzinſen 194 24 265 71 71 47 22 Beſoldungen, 1600 1600 23 Diäten und Gebühren
. 1500 1368 20 131 80 24 Botenlohn und Verkündigungskoſten 50 6 40 43 60 25 Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften 800 757 25 42 75 26 Kreis=Unterſtützungen 30300 34482 51 4182 51 28 Unterhaltung und Erbauung von Bezirksſtraßen 600 432 40 167 60 80 Zuſchuß in andere Kaſſen 830 802 18 1 27 82 92 Strafgelder zur Belohnung des Aufſichtsperſonals 4463 4463 37 Ausgeliehene Kapitalien 5482 5700 47 218 44 89 Reſervefonds 820 53 820 53 10 Betriebskapital (indisponibler Vorrath. 453 82 . . 453 82 Summe der Ausgabe 42630 62 49875 12 8935 42 1687 92 Verglichen 42630 62 1687 92 ſo bleibt mehr 7247 50 7247 50 Abſchluß. Die Einnahme beträgt 42630 62 50403 21 7772 59 Die Ausgabe beträgt 42630 62 49878 12 7247 50 Verglichen, bleibt Reſt 14. 09 525 09) 66 [ ][  ][ ]

78

R18

Der vocſtehend berechnete Reſt beſecht:
a. in liquidirten Ausſtänden
b. in baarem Vorrath

206 M. 40 Pf.
818 69
525 N. 09 Pf.

Zuſammen wie oben
wurden gutgeheißen;
V. der Boranſchlag über Einnahme und Ausgabe der Kreislaſſe für 1883ſ84 wurde wie folgt:
Einnahme:

1. Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen:
M.
Pf.
a) nach dem für die Gemeindeumlagen gül=
tigen
Geſammtſteuerkapital:
1. des Kreiſes
89775 M.
2. ohne Darmſtadt - 650 90425
b) nach anderen Normen
3. Gebühren
18
.
6. Kapitalzinſen
601 26
8. Proceßkoſten
10
10. Erſatzpoſten
320
11. Beiträge zu Wegbau= und Unterhaltungsloſten 34587
19. Ausſtände aus vorhergehenden Jahren
206 40
20. Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren
313 69
Summa 126486 85

Ansgabe.
22. Beſoldungen
23. Diäten und Gebühren
24. Botenlohn und Verkündigungskoſten
25. Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften
26. Kreis=Unterſtützungen
28. Unterhaltung und Erbauung von Kreisſtraßen
30. Zuſchuß in andere Kaſſen
37. Auszuleihende Kapltalien
39. Reſervefonds für unvorhergeſehene Fülle.
40. Betriebskapital (indisponibler Vorrath)

M. Pf.
8100
2200
50
870
38200
54725
2500
619 26
1197 50
525 0

Summa 126486 85
feſtgeſtellt und zugleich die Unterhaltungsvoranſchlüge für die Kreisſtraßen, ſowie der Neubau einer Kreisſtraße
von Erzhauſen nach der Damſtadt-Frankfurter Staatsſtraße bei der Bayerseich mit den vorgeſehenen Gummen
genehmigt;
VI. die approrimativen Koſtenvoranſchläge über die in kommenden Jahren noch zu erbauenden Kreisſtraßen wurden, vor=
behältlich
der ſpeciellen Genehmigung der einzelnen Projecte und unter Vorausſetzung der Mitwirkung der übrigen
Factoren (Provinz ꝛc.), gutgeheißen;
VII. zum Mitglied des Kreis Ausſchuſſes an die Stelle des verſtorbenen Herrn Rechtsanwalts Lindt wurde der frühere
Rechtsanwalt, Freiherr Dr. Georg von Wedekind dahier, gewählt.
Darmſtadt, am 18. Januar 1883.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
v. Marquard.
(723

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir geben hiermit bekannt, daß das Einführen feſter Stoffe in die Straßen=Sinklaſten bei Straſe verboten iſt.
Darmſtadt, den 20. Januar 1853.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

1650

Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde einge=
tragen
:
Die Firma Julius, Sandtmann,
Cigarrenfabrik in Pfungſtadt, deren
Inhaber Julius Sandtmann zu Ham=
burg
und Ernſt Sandtmann zu
Pfungſtadt waren, iſt am 31. De=
cember
1882 erloſchen. Das Geſchäft
iſt auf Ernſt Sandtmann überge=
gangen
und betreibt derſelbe ſolches
ſeit dem 1. Januar 1883 unter der
Firma Ernſt Sandtmannz.
Dem Wilhelm Stein zu Pfungſtadt
wurde Procura ertheilt.
* Darmſtadt, den 23. Januar 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[724
Lauer.
Uhrig.

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden heute folgende Ein=
träge
vollzogen:
1) die Paplerwaarenfabrik H. Gonner=
mann
zu Darmſtadt hat dem Lud=

wig Frölich dahier Procura ertheilt.
Derſelbe iſt berechtigt die Firma zu
vertreten und zu zeichnen.
2) Herr Theodor von Lyncker betreibt
ſeit. 1. Januar 1883 zu Darmſtadt
eine Uniformen= und Militäreffecten=
Fabrik unter der Firma Unifor=
men
= und Militäreffecten=
Fabrik Darmſtadt
3) Die Handſchuhfabrik unter der Firma
J. Röcklu in München hat ſeit
14. December 1882 in Darmſtadt
eine Zweigniederlaſſung, gegründet.
Herr Wilhelm Henigſt zu Darmſtadt
iſt als Verkäufer beſtellt und ermäch=
tigt
, Geld und Geldeswerth, Zuſtel=
lungen
, Poſtſendungen und Werth=
packete
in Empfang zu nehmen und
zu quittiren.
Darmſtadt, den 2. Januar 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[725
C. Küchler.
Bartha.

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[72

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[ ][  ][ ]

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[418

[ ][  ][ ]

R18

181

Camstag den 27. Januar:

zux Feier von
Horar's ſoburtstag.
G
Frau Kammerſängerin Mayr.
Fräulein Johanna Schneider.
Ein Theil der Großh. Hofkapelle.

Herr Hoftapellmenter W. de Haan.


H
1) Chor: Bundeslied Mozart.
2) Prolog, geſpr. von
Fräul. Schneider.
3) Khor: O Iſis und
Oſiris
4) Arie aus: Der
Schauſpieldirector, Mozart.
geſ. v. Frau Mayr.
5) Chor: Stiftungs=
Mendelsſohn.
feier
6) Conntagslied, . Mendelsſohn.
Herenade, aus
Romeo u. Julie,: Gounad.
geſ. v. Frau Mayr.
7) Serenade Gedur)
für 12 Blasinſtrum.
und Contrabaß Mozart.

Chöre von Mozart, Mungold und
Mendelsſohn.

Mozart.

bei den Herren: Vergſträßer, Bölling,
Schödler und Thies, ſowie an der
733
Raſſe.
Friſch:
Lebend:
Rheinſalm,
Auſtern,
Turbot,
Hummern,
Seezungen, Aal,
Cabliau,
Hechte,
Schellfiſche,
Karpfen,
riſch gewüſſerten
Stockfiſch und Labberdan,
prima Caviar.
ſebr. Hösinger
[734
Hoflieferanten.

76
Geſchafts=Lroſſnung und Empſehlung.
Einem hohen Adel und geehrten Publikum die ergebenſte Anzeige, daß ich unterm
Heutligen in dem von mir käuflich erworbenen Hauſe Bleichſtraße Nr. 44 eine
Schweinemetzgerei errichtet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch
nur gute und reine Waare, reelle und prompte Bedienung meine werthen Abnehmer
auf das Angenehmſte zufrieden zu ſtellen.
Hochachtungsvoll
Fhilipp Sannorl, Schweinemetzger.
Mein Lager von Geſchäftsbüchern
in großer Auswahl

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Frisd. Wilh. Ruhtus
in Dortmund,
keiner Concurrenz nachſtehend, auf allen Ausſtellungen, welche beſchickt wurden
Prämiirt; empfehle zu Fabrikpreiſen.
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raptes
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Pult= und Notizkalender ꝛc. ꝛc., ſtets auf Lager.
Hauit Reuler,
3

Blutlaus=Vertilgungsmittel.
Das wirkſamſte Mittel zur Vertilgung der Blutlaus, dieſes den Aepfelbäumen
ſo großen Schaden bringenden Inſectes, iſt die von Profeſſor Dr. Neßler empfohlene,
aus mehreren Stoffen beſtehende Miſchung. Dieſelbe wird fix und fertig nebſt Ge=
brauchsanweiſung
in Büchſen 4 Kz., 2 Kg. und 1 Kg. abgegeben im General=
Depot von
(661
Carl Gauls in Darmſtadt.
Volksbildungs-Verehn.
Achter Vortrag.
Donnerstag den 25. Januar 1853, Abends 8 Uhr, im Turngemeindeſaal.
Herrn Pfarrer Dr. Erumm von Großwinternheim, über:
Victor v. Echeffel's Trompeter von Seckingen.
Tageskarten zu 20 Pfg. bei Herrn Kaufmann Philipp Schorlemmer, Ernſt=
Ludwigsſtraße 25 und Abends am Saal=Eingang.
(679

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(667
diſtenſtraße 15.

Speclalarzt Dr. mod. Heyer,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(6899
Erfolge.

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E wird ſehr billig abgegeben Wilhelmi=
nenſtraße
17.
[717
Frachtbriefe
der Main=Recke=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M.7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Gal

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.
Gamstag den M. Januar: Vorabendgottesdienſt um 45. Uhr. Morgengottesdienſt um 84 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagottesdienſt um 8½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 27. Januar: Vorabend 4 Uhr 15 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 5 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 28. Januar an: Morgens 6 Uhr 80 Minr.
Nachmittags 4 Uhr 15 Min.
51

[ ][  ][ ]

182
K 18

AAAO Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 26. d. Mis.,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützen=
hofe
dahier Hügelſtraße
6 gepfäudete Schweine
gegen Baarzahlung.
Die Verſteigerung findet jedenfalls ſtatt.
Darmſtadt, den 24. Januar 1883.
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (42 737) Ein braves junges Mädchen
von guter Famille ſucht Stelle durch das
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtraße 46. 629) Eine junge, reinliche Wittwe
wünſcht Monatsdienſt. Zu erfr. Schloßg. 3. 681) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Mühlſtraße 14. 738) Ein braves Mädchen, 30 Jahre
alt, das kochen kann und die Hausarbeit
gründlich verſteht, ſucht Stelle durch das
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtraße 46. 739) Ein jung. Mann von 16 Jahren
ſucht Stelle auf einem Bureau als Schreiber.
Näheres in der Expedition d. Bl.
W
740) Brave Madcen, oie kochen
können erhalten ſofort gute Stelle. Stellen=
bureau
Röſe, Eliſabethenſtraße Nr. 46.
741) Eine Kinderfrau od. Mädchen,
geſetzten Alters, das die Kinderpflege gründ=
lich
verſteht, zu einem kleinen Kinde geſucht. Dr. Stimmel,
Rheinſtraße 25. Siebentes Verzeichniß
der für die Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums
weiter eingegangenen Kleidungsſtücke ꝛc. Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria 3 Gaben, beſtehend aus
Teppichen, 10 Betttüchern und eine Parthie Kleidungsſlücken. Durch
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Vietoria: Ungenannt ein Pack Kleider. Herr Oberamtsrichter Schaum zwei Paar Stiefel. Frau Dachdecker
Pullmann ein Pack Kleidungsſtücke. Frau Beyerle do. Herr Ober=
förſter
Schröder in Gebweiler do. Herr Secretär Scheurer do.
Pfarrer in Queckborn ein Pack Kleidungsſtücke und Bettzeuge. Frau
L. L. ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Franz Groß, Apotheker in
Kürnbach do. Herr Heinrich Brückner in Nieder=Florſtadt do. Frau
Steuercommiſſär Bauer do. Frau Eſſelborn ein Pack Kleidungsſtücke

Großherzogliches Hoftheatek.
Donnerstag den 25. Januar.
Abonnement auspendu.
Einmaliges Gaſtſpiel des Königlich Bayeriſchen
Kammerſängers Herrn Franz Nachbaur:
Der Prophet.
Große Oper in 5 Acten mit Ballet von Meyerbeer.
Perſonen:

Johann von Leyden.
Fides, deſſen Mutter,
Bertha, deſſen Braut
Jonas.

Mathiſen, Wiedertaufer, Herr Eilers.

Fräulein Finkelſtein.
Fräulein Czerwenka.
Herr Hofmüller.
Herr Baumann.
Herr Bögel.
Herr Fiſcher.

Herr Hedrich.

Zacharias,
Graf Oberthal
Erſter Kriegshauptmann Herr Reichhardt.
Zweiter
Ein Anführer der Wieder=
täufer
,
Ein Soldat:
Herr Krüger.
Ein Bürger von Münſter. Herr Leib.
Ein Bauer.
Herr Mickler.
prau Kilian.
Erſter Chorknabe
Zweiter
Frau Roßmann.
11 Johann . . . Herr Franz Nachbaur.
als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Freitag den 26. Januar:
Der Regiſtrator auf Reiſen.
Poſſe mit Geſang in 3 Ucten von PArronge und
G. v. Moſer. Muſik von Bial.

Sonntag den 28. Januar:
Zum erſten Male wiederholt:
Mignom.

und Bettheuge. Herr Metzger Arnheiter ein Pack Kleidungsſtücke.
Frau Bankbeamte Neuz do. Ungenannt do. L ein Pack Kleidungs=
ſtücke
und Bettzeuge. Ungenannt ein Pack Kleidungsſtücke. Ungenannt
do. Frau Kölſch do. Frau Landgerichtsdirector von Herff ein voll=
ſtändiges
Kinderbett mit vollſtändigem gutem Inhalt. Ungenannt
ein Pack Kleidungsſtücke. Gebr. Eichberg do. Frau Rechnungsrath
Lautenſchläger drei wollene Hemden. L. K. ein Pack Kleidungsſtücke
und Bettzeuge. Frau Fabrikant Fr. Hochſtädter ein Pack Kleidungs=
ſtücke
. Ungenannt do. Herr J. Goldſchmidt do. Ungenannt do.
Ungenannt do. Frau Günther und Schwarz, Private, eine ſehr reiche
Gabe an Kleidungsſtücken und ein vollſtändiges Bett. Herr Garde=
corporal
Hartherz ein Pack Kleidungsſtücke. Herr v. Wittgenſtein do.
Herr C. A. Schubert, Berlin do. Frl. Caroline v. Stein do. Herr
Oberförſter Folz ein Pack Kleidungsſtücke und Bettzeuge. Herr
Secretaͤr Lorenz ein Pack Kleidungsſtücke. Herr Poſtrath Jordan do.
Frau Lina Schlegelmilch, Suhl do. Frl. Caroline Stockhauſen do.
Herren Conradt und Fabricius, Wöllſtein do. Frau Dr. Dettweiler
in Falkenſtein do. Frau v. Pfiſter do. Ungenannt eine Parthie
Schuhe und Bettwerk. Herr Oberbaurath Schäfer ein Pack Kleidungs=
ſtücke
. Herr Buchhalter Schäffer do. Frau Baron v. Graevenitz do.
Frau K. K. do. Frau Obermedicinalrath Wüſt, Wwe. (2. Gabe) ein
Bettinhalt. Herr Fr. Schäfer, Schreinermeiſter eine neue Kinderbett=
ſtelle
. Herr Gg. Gräff eine Kinderbettſtelle. Frau Dahlen (3. Gabe)
ein Pack Kleidungsſtücke. Ungenannt do. Herr Wilhelm Olgert,
Kehl do. Aus Sonneberg bei Wiesbaden do. M. B., Berlin do.
Herren Gebr. Zöppritz drei wollene Decken. Frau Burkhardt ein
Pack Kleidungsſtücke. Gräfin Eleonore Bernſtoff, Hannover do. Frau
und Fräulein Eppert (2. Gabe) do. Herr Moritz Freiherr Schenk
zu Schweinsberg do. Herr Friedrich Reineck, Neuhaltensleben do.
Frau Baumhard in Gedern do. Herr H. C. Gillig, Sonneberg do.
Herr Schleidt, Freiburg in Sachſen do. Herr Knitter Barneuk zu
Kwieciszewo do. Ungenannt ſieben Kiſſenüberzüge. Frau Ganden=
berger
ſechs Paar Strümpfe. Frau Pfarrer Heyer ein Pack Kleidungs=
ſtücke
. Frau Ludwig v. Willich do. Ungenannt do. Frau F. S.

ſechs Paar Unterhoſen, eine Weſte. Frau Pfarrer Draudt ein Pack
Kleidungsſtücke. Fr. K. Bl., Berlin do. A. W. Schotten do. Un=
genannt
ein Kinderwägelchen. Netzenburg ein Pack Kleidungsſtücke.
Offenbach do. Herr Strauß von Offenbach drei Kinderkleidchen.
Kreisamt Offenbach ein Pack Kleidungsſtücke. Frl. Eckſtein (2. Gabe)
ſechs Paar Strümpfe. Herr Secretär Hechler ein Pack Kleidungs=
ſtücke
. Frau Pauline Förmes do. Gemeinde Homberg fünf Kiſten
Kleidungsſtücke und Nahrungsmittel. Frau Dr. Weygand, Wwe.,
Wimpfen ein Ballen do. Herr Theodor Hofmann, Thum, Chemnitz
ein Ballen Strumpfwaaren. Herr C. Jähmſt in Naumburg do.
Frau Bürgermeiſter Greon, Bremen eine Kiſte Strumpfwaaren. Agnes
Gräfin zu Solms=Rödelheim 4 do. Herr Lehrer C. Reutzel, Büdingen
do. Herr Polizeidirector Dr. Strauch, Wiesbaden do. Herr A. Prinzel
in Saalgau 4 do. Herr Bürgermeiſter Alles, Florſtadt ein Sack do.
Herr Bartz u. Cie., Berlin 9 Kiſten do. Herr J. M. Schulhof,
Gießen 5 Säcke Kleidungsſtücke. Herr Pfarrer Wahl, Hirzenhein
2 Kiſten do. Herr Bürgermeiſter Altenheimer, Oppershofen 2 do.
Herr J. Bentz in Schwäb. Hall 3 do. Herr Pf. Rüdinger, Baſel
6 Ballen do. Herr C. G. Zimmermann, Hanau 3 Kiſten und ein
Faß do. Herr Joſeph Forſtmann, Trier ein Faß do. Herr Pfarrer
Scriba in Wimpfen ein Sack do. Herr Oberamtsrichter Seibert,
Höchſt i. Odenw. eine Kiſte do. Herr E. Zimmermann, Hanau
(2. Gabe) 9 Kiſten do. Frauenverein, Oberweſel ein Sack do. Herren
Rube und Lorenz, Schweinfurt 2 Säcke do. J. Huber, Friedbberg
3 Säcke do. J. C. Heyn's Nachfolger, Chemnitz ein Ballen do.
Herr Rentamtmann Reuling, Michelſtadt ein Pack do. Herr Schlemmer,
Heidelberg eine Kiſte do. Großh. Bürgermeiſterei Ober=Om 10 Säcke
und 3 Kiſten do. Herr Fried. Heim u. Cie., Offenbach ein Sack do.
Freiherr Riedeſel, Schloß=Altenburg ein Sack do. Margarethe Weick=
hardt
, Butzbach 5 Kiſten do. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim eine
Kiſte do. Herr J. K. Moſcheroſch, Aſſenheim ein Sack do. Herr
Robert Kromm, Urach ein Faß do. Herr Vorſitzender Hatzig, Hannover
ein Sack do. Herr Wilhelm Alles, Nieder=Florſtadt ein Sack do.
Herr A. Fülbert, Utphe 3 Kiſten do. Herren Koch und Petz, Gießen
4 Kiſten do. Herr Redacteur J. Adolph, Ober=Ingelheim 2 Säcke do.
Herr W. A. Stierlein in Aalen eine Kiſte do. Herr L. Schütz,
Lauterbach eine Kiſte do. Herr Decan Buchhold, Aſſenheim ein Sack
do. Herr Dr. Vogt, Butzbach 3 Säcke do. Herr Chriſtoph Haas,
Eßlingen 2 Faß do. Herr Oberbürgermeiſter Groß, Pforzheim
7 Kiſten do. Frau Kreisarzt Dr. Prinz. Nidda an Sack do. Herr
Valentin Funk, Marienſchloß eine Kiſte do. Herr M. Eiſerle in
Wimpfen ein Sack do. Hülfscomilk in Tuttlingen 4 Kiſten do.
Vaterländiſcher Frauenverein in Kaſſel 6 Ballen do. Hülfscomits
in Reutlingen 4 Kiſten do. Herren Werner und Cie., Berlin eine
Kiſte do. Herr Günther in Straßburg ein Korb do. Unterſtützungs=
comite
in Werden eine Kiſte do. Herr J. M. Schulhof, Gießen
(2. Gabe) eine Kiſte do. Herr Haueiſen, Ludwigsburg 3 Kiſten do.

[ ][  ][ ]

Hülfseomite in Heibelberg 10 Kiſten bo. Redacteur Abolph, Ober=
Ingelheim (2. Gabe) 4 Säcke do. Frauenverein in Ober=Weſel
2 Kiſten do. Herr Major Weygand, Erbach 2 Kiſten do. Herr
Oberpfarrer Wagner, Michelſtadt ein Korb do. Herr J. M. Schul=
hof
, Gießen (3. Gabe) eine Kiſte do. Herr S. Strauß in Gedern
eine Kiſte do. Herr G. C. Bücking, Alsfeld ein Ballen do. Herr
J, Seifers, Nürnberg 3 Säcke gebr. Kaffee. Herr M. Franzen,
Meiningen eine Kiſte Kleider. Herr C. Meinert, Conradsdorf 3 Sack
Erbſen. Frl. M. v. Kremſta in Muhrau eine Kiſte Kleider. Frau
Amtshauptmann Bellert, Stringau ein Korb do. Hülfscomite in
Heilbronn 8 Kiſten Schuhwaaren. Herr Chriſtoph Haas, Eßlingen
ein Faß Kleider. Herr J. Huber, Friedberg 4 Sacke do. Herr
Heinrich Frank Söhne, Ludwigsburg 2 Kiſten Surogat. Herren Plaut
und Vogel 200 Kilogr. Erbſen.
Weiter ſind eingegangen vom Comits in Stuttgart eine Wagen=
ladung
Bekleidungsſtücke und Naturalien. Vom Stadtmagiſtrat
Aſchaffenburg eine Wagenladung Bekleidungsſtücke und Naturalien.
Von Herrn Polizeidirector Schaffner in Homburg v. d. H. 3 Wagen=
ladungen
Bekleidungsſtücke und Naturalien. Von dem Comits in
Aſſenheim eine Wagenladung Lebensmitteln und eine Wagenladung
Heu und Stroh. Von der Bürgermeiſterei Ginheim 3 Wagenladungen
Dickrüben, Kartoffeln, Heu, Stroh, Frucht und Bekleidungsücke.
Abgegangen ſind bis heute:
An verſchiedene waſſerbeſchädigte Orte 140 Kiſten und 10 Ballen
Bekleidungsgegenſtände und verſchiedene Nahrungsmittel.
Ferner wurden aus dem Depot direct eingekleidet ca. 110 Perſonen
vom Schießplatz bei Griesheim, 24 Kinder im Eliſabethenſtift und
mehrere aus den waſſerbeſchädigten Orten bei Private untergebrachte
Perſonen.
Dagegeu gingen ab:
Zwei Wagenladungen Stroh und Kartoffeln an das Großh.
Kreisamt Bensheim. Eine Wagenladung Heu und Stroh nach Nan=
heim
bei Groß=Geran. Eine Wagenladung Dickrüben und eine
Wagenladung Lebensmittel an das Großh. Kreisamt Groß=Geran.
Darmſtadt, 20. Januar 1883.
Für das Comite zur Unterſtützung der Waſſerbeſchädigten
im Großherzogthum.
Fr. Engelhardt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. Januar.
Deutſches Reich. Ueber den Lebensgang des verſtorbenen Prinzen
Karl ſeien folgende Daten mitgetheilt: Prinz Karl wurde am 29. Juni
1801 zu Charlottenburg als dritter Sohn des Königs Friedrich Wil=
helm
1I1. und der Königin Luiſe geboren. Den Traditionen des preußi=
ſchen
Königshauſes gemäß war die Erziehung des jungen Prinzen eine vorzugs=
weiſe
militäriſche. Mit 10 Jahren trat Prinz Karl als Secondelieutenant
in das 1. Garderegiment z. F. ein, wurde am 23. März 1816 zum
Premierlieutenant ernannt und avancirte nun verhältnißmäßig raſch auf
der militäriſchen Stufenleiter. 1836 war er bereits commandirender
General des 1V. Armeecorps und 1854 wurde er zum General= Feldzeug=
meiſter
mit dem Range eines General=Feldmarſchalls ernannt und an die
Spitze der geſammten preußiſchen Artillerie geſtellt, welche vorzugsweiſe
ihm ihre hertige muſterhafte Ausbildung verdankt. Den Feldzug gegen
Dänemark machte der Verewigte als Chef der Artillerie und die Feldzüge
gegen Oeſterreich und Frankreich im Hauptquartier ſeines königlichen
Bruders mit. Prinz Karl war außerdem ruſſiſcher Feldmarſchall und
Inhaber des ruſſiſchen Infanterie=Regiments Prinz Karl von Preußen
ſowie Chef des öſterreichiſchen Dragoner=Regiments Nr. 8. Vermählt
war Prinz Karl mit Prinzeſſin Marie Luiſe von Weimar, welche ihm
am 17. Januar 1877 durch den Tod entriſſen wurde und aus dieſer
Ehe ſtammt, außer 2 Töchtern, als einziger Sohn Prinz Friedrich Karl,
welcher gegenwärtig an den Ufern des Nils weilt.
- Die officielle
Trauerfeier für den verewigten Prinzen erfolgte am Mittwoch und die
Ueberführung der Leiche nach Nikolskoe unter militäriſcher Escorte am
Abend des genannten Tages. In der Kirche zu Nikolskoe, bei Glienicke,
dem Jagdſchloſſe des Prinzen Karl, ruht bereits die Gemahlin desſelben
und an ihrer Seite wünſchte der nun Tahingeſchiedene ſeine letzte Ruhe=
ſtatt
zu finden.
Aaläßlich des Ablebens des Prinzen Karl von Preußen iſt eine vier
zehntägige Trauer für die ganze Armee und eine dreiwöchige für die
Artillerie ſowie für das Infanterieregiment Nr. 12 und das Ulanen=
regiment
Nr. 15 angeordnet.
Der Schaden, welcher der Berliner Induſtrie durch den Ausfall der
für die ſilberne Hochzeit des Kronprinzen in Ausſicht genommenen Feſt=
lichkeiten
erwächſt, iſt eine ſehr großer, da ein enormer Fremdenverkehr in
Ausſicht geſtanden und viele Geſchäfte bereits ſehr große Aufträge über=
nommen
und zum Theil bereits ausgeführt hatten. Dem Vernehmen
nach hat der Kaiſer in Rückſicht hierauf angeordnet, daß die Feſtlichkeiten
am 28. Februar im weißen Saale des Schloſſes abgehalten werden
ſollen.
Der in London eingetroffene Bericht des Capitäns des Sultan=
mißt
der Cimbrias die Schuld an dem Ziſammenſtoß bei. Er behaup=
tet
, die Lampfpfeife der Cimbria' nicht gehört zu haben, auch ſei die=
ſelbe
, als er ſie zum erſtenmale erblickte, mit voller Dampfkraft gefahren.

18
188
Den Untergang des Schiffes habe er nicht bemerkt und will denſelben
erſt mehrere Stunden nach ſeiner Ankunſt in Hamburg erfahren haben.
Dieſe Ausſagen widerſprechen indeſſen in jeder Beziehung dem, was von
den geretteten Paſſagieren und Mannſchaft der Cimbriar ausgeſagt
wird.
Oeſterreich. Der Sprachenausſchuß des Reichsraths lehnte am 23.
den Antrag Wurmbrand, die deutſche Sprache als Staatsſprache zu pro=
clamiren
, ab.
Frankreich. Am Dienstag überreichte das Miniſterium dem Prä=
ſidenten
Greoy ſeine Demiſſion, nachdem ſich dasſelbe im Cabinets=
rath
über die Geſetze der Thronprätendenten nicht hatte einigen können.
Die Demiſſion wurde von dem Präſidenten nicht angenommen, und
ſollen weitere Verſuche gemacht werden, eine ſchließliche Einigung
herbeizuführen.
Die Kaiſerin Eugenie erklärte bei ihrer Ankunft in Paris den am
Bahnhof zu ihrem Empfange Verſammelten, ſie ſei nach Frankreich ge=
kommen
, weil das ihr Recht ſei und weil ſie einem Napoleon ihre Sym=
pathie
beweiſen wolle.
England. Die Morgenblätter vom 23. erklären ſich autoriſirt, das
Gerücht, die deutſche Regierung habe vom Herzog von Edinburgh die
Anwartſchaft auf das Herzogthum Coburg gekauft oder zu kaufen ſich
erboten, zu dementiren.
Die Dubliner Polizei nimmt jetzt faſt täglich neue Verhaftungen in
Verbindung mit der Verſchwörung vor. Unter den zuletzt Verhafteten
befindet ſich Miles Kavanagh, der Kutſcher des Miethswagens, in welchem
die Angreifer des Geſchworenen Field entkamen. Im nächſten Verhöre
werden Devine und Poole, die an der Schießaffaire in Abbeyſtreet, bei
welcher ein Geheimpoliziſt erſchoſſen wurde, betheiligt waren, ſowie Patrik
Deleney, der vor Kurzem wegen des Mordverſuches gegen den Richter
Lawſon zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, als Kronzeugen
vernommen werden. In dieſem Verhöre werden Beweiſe dafür gebracht
werden, daß in einer Sitzung des yinneren Cirkels- über einen Polizei=
beamten
, der ſich in der Aufſpürung von Uebelthätern hervorgethan,
ſowie über einen hohen Beamten der iriſchen Regierung das Todesurtheil
gefällt worden.
Rußland. Die R. Z." meldet aus Mitau unterm 23. Januar: In
voriger Nacht iſt Schrikenhöfer's Theater niedergebrannt, das Feuer ent=
ſtand
Abends 10½ Uhr, die Entſtehungsurſache iſt nicht bekannt. Es
hatte geſtern keine Vorſtellung ſtattgefunden. Es gelang, das Feuer zu
localiſiren. Das Theatergebäude und das Mobiliar iſt bei der Moskauer
Feuerverſicherung mit 75,000 Rubel verſichert.
Der neuernannte Gouverneur von Livland, Kammerherr Schewitſch,
iſt in dieſen Tagen in Riga eingetroffen und dort feierlichſt begrüßt
worden. Es kuüpft ſich an ſeine Perſönlichkeit bekanntlich die Hoffnung,
daß er der Provinz die Ruhe wiedergeben werde, die durch die Senatoren=
Reviſion, über deren Ergebniſſe noch immer nichts bekannt iſt, aufs
ſchwerſte geſtört worden iſt. - Die ruſſiſche Regierung hat beſchloſſen,
von ihren Geſandtſchaften an den deutſchen Höfen, abgeſehen von der
Berliner Botſchaft, nur diejenige in Stuttgart beſtehen zu laſſen und
in Dresden und Weimar je eine Miniſterreſidentſchaft zu errichten.
Spanien. Der Finanzminiſter erklärte am 22. in der Kammer,
daß die ſofortige Baareinlöſung der Coupons der Zprocentigen conſoli=
dirten
Schuld, welche der ſpaniſchen Finanzcommiſſion für das Ausland
präſentirt würden, angeordnet worden ſei.
Türkei. Anläßlich mehrerer Vorkommniſſe benachrichtigte die Pforte
die Botſchafter mittels Note, daß alle Schildwachen, Wachpoſten auf
Befehl des Kriegsminiſters gegen Jedermann, d r den ihnen ertheilten
Inſtructionen zuwiderhandelt, nach erfolgter Aufforderung von den Waf=
fen
Gebrauch zu machen haben.
Die Grenzregulirung zwiſchen der Türkei und Montenegro ſtößt noch
immer auf mancherlei Hinderniſſe. Jtzt beanſpruchen beide Theile den
Beſitz der ſtrategiſch nicht unwichtigen Morawa=Höhe an der albaneſiſchen
Grenze; die beiderſeitigen Grenzpoſten ſtehen ſich auf dieſer Höhe auf
Flintenſchußweite gegenüber, was leicht die Veranlaſſung zu einem blu=
tigen
Zuſammenſtoße geben kann. Montenegro hat in dieſer Angelegen=
heit
eine Note an die Pforte gerichtet.
Caypten. Der Proteſt, welchen die franzöſiſche Regierung durch
ihren Vertreter in Kairo dem eayptiſchen Cabinet gegen die Aufhebung
der Controle hat überreichen laſſen, deutet auf neue Schwierigkeiten hin,
die ſich der Löſung der egpptiſchen Frage entgegenſtellen. Unter den
gegenwärtigen Umſtänden dürfte dieſer Proteſt wohl ganz erfolglos
bleiben, er zeigt aber, daß die Entfremdung zwiſchen Frankreich und
England bezüglich Cgyptens noch keineswegs beſeitigt iſt und mit Span=
nung
darf man den weiteren diplomatiſchen Schritten in dieſer Ange=
legenheit
entgegenſehen.
Vereinigte Staaten. In New York ſind jetzt detaillirte Berichte
über die Kataſtrophe eingelaufen, welche dem von San=Franzisko ab=
gegangenen
Expreßzuge zugeſtoßen. Es wurden 18 Paſſagiere und zwei
Bahnbedienſtete getödtet. Der nach Los Angelos beſtimmte Zug war
mit zwei Locomotiven einen ſteilen Abhang hinaufgefahren, und während
eine der Locomotiven ſich loslöſte. wurde der Zug unbeherrſchbar und
ſtürzte den Abhang hinunter, wodurch die fürchterliche Kataſtrophe ver=
urſacht
wurde. Zwei Schlafwaagons und drei andere verbraunten. Die
in den Trümmern feſt eingekeilten Perſonen röſteten vor den Augen der
am Leben gebliebenen langſam zu Tode. Bis jetzt ſind ſiebzehn verkohlte
Leichen geborgen worden, aber die Zahl der Opfer ſcheint größer zu ſein,
da noch viele Reiſende vermißt werden. Mr. Downey, der ehemalige

[ ][  ]

184
M.
Gouverneur von Californien, wurde ſchwer verletzt und ſeine Frau be=
findet
ſich unter den Getödteten.
Südamerika. Für die Beilegung des Streites zwiſchen Peru und
Ebile iſt die in vergangener Woche erfolgte Wahl des Generals Fgleſias
zum Präſidenten der Republik Peru nicht ohne Bedeutung. Jyleſias
hat nämlich die Wahl nur unter der Bedingung angenommen, daß die
Bevölke ung von Peru den Frieden wünſche, und letzteres dürfte nach
dem un dreijährigen Krieg wohl der Fall ſein. Hoffentlich wird
nur auch dem Treiben Pierola's, des Exdictators von Peru, und ſeinen
Gu rillabanden bald ein Ende gemacht.
Aus Ttadt und Lund.
Darmſtadt, 2. Januar.
Nr. 1 des Amtsblattes Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz, Section für Juſtizverwaltung, enthält: Ausſchreiben,
d. d. Darmſtadt, 17. Januar, betreffend Ladung und Verhaftung von
im Eiſenbahnbewachungsdienſte beſchäftigten Perſonen.
Die Sitzungen der hieſigen Einſchätzungscommiſſionen
für die Steuerregulirung von 1853184 wurden geſtern beendigt.
Dem Verlooſungs=Comite ſind bereits über 1700 Geſchenke Uber=
geben
worden, die demnächſt zu einer Ausſtellung arrangirt werden
ſollen. Namentlich haben auch hier wieder die Mitglieder des Großh.
Hauſes beigrſteuert und ſind gleichzeitig viele Geſchenke durch Vermitte=
lung
Ihrer Großh. Hoheit der Frau Prinzeſſin Carl von dem Königl
Bayeriſchen Hofe eingetroffen.
Herr Kammerherr von Flotow iſt geſtern Vormittag geſtorben.
Die Beerdigung findet vorausſichtlich Samstag Nachmittag auf hieſigem
Friedhof ſtatt.
Alsbalb nach der zweiten großen Ueberſchwemmung
dieſes Winters war der Landescultur=Inſpector Dr. Klaas beauſtragt
worden, die Ausdehnung des Ueberſchwemmungsgebietes aufzunehmen.
Die in Folge dieſes Auftrags gefertigte Karte wird vervielfältigt und
demnüchſt auch dem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Wir
entnehmen einſtweilen den gemachten Aufjeichnungen, daß zur Zeit des
höchſten Standes der Uberſchwemmung nicht weniger als 410 Quadr.=
Kllom. (164,000 Morgen) in der Regel waſſerfreien Geländes unter Waſſer
geſetzt waren, und zwar in 81 Gemarkungen der Provinzen Starkenburg
und Rheinh, ſſ n. Als vollſtändig, beziehungsweiſe bis auf verſchwindende
Bruchtheile unter Waſſer geſetzt, konnten die Gemarkungen Biblis, Bob=
ſtadt
, Bürſtadt, Hammer=Au, Hofheim, Maulbeer=Au, Wattenheim, Aſt=
heim
, Berkach, Geinsheim, Korſtſand, Ginsheimer Auen, Leeheim, Trebur,
Treburer Auen und Wallerſtädten betrachtet werden.
- Aufſchrift der Poſtſendungen nach fremden Ländern.
Wiederholt iſt auf die Nothwendigkeit hingewieſen worden, für die Ab=
faſſung
der Aufſchriften bei Poſtſendungen nach fremden Ländern, in
denen die deutſche Sprache wenig oder gar nicht gebräuchlich iſt, z. B.
nach Rußland, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Amerika u. ſ. w.,
lateiniſche Schriftzüge anzuwenden. Aufſchriften in deutſchen, den
fremdländiſchen Poſtanſtalten unbekannten Schriftzeichen geben in den
betreffenden Ländern nicht ſelten Anlaß zu Irrthümern und Weit=
ſchweifigkeiten
, ſo daß derartige Briefe den Adreſſaten mit Verzögerung
zugehen oder als unbeſtellbar behandelt und nach dem Aufgabeort zurück=
geſandt
werden. Es wird deshalb auf das obige Erforderniß vom Reichs=
poſtamt
von Neuem aufmerkſam gemacht.
O Nach den bisherigen Erfahrungen kann der Kohlenverbrauch
der Pumpſtation des ſtädtiſchen Waſſerwerks auf jährlich ungefähr
6200 Centner veranſchlagt werden.
O Die in den letzten zwei Jahren ſtattgehabten theilweiſen Erneue=
rungen
des Gasrohrnetzes, die auch in dieſem Jahre in ziemlich
ausgedehntem Maße fortgeſetzt werden dürften, haben bereits zur Folg=
gehabt
, daß der freilich nie zu vermeidende Gasverluſt des Werkes
einen nicht unerheblichen Rückgang erfahren hat.
Vacante Stellen im Bereiche des 11. Armeecorps.)
Blankenhain, Irrenanſtalt, Pförtner, 860 M. Bockenheim, Poſtamt,
Briefträger, 1040 M. Caſſel, Eiſenbahnbetriebsamt, Kanzliſt, täglich 2 M.
60 Pf. Frankfurt a. M. Poſtamt I, zwei Poſtſchaffner, je 1040 M.
Poſtamt 1, Briefträger 1040 M., Poſtamt IV, Poſtſchaffner 1040 M.,
Packetträger 990 M., Hanau, Poſtamt, Briefträger O44 M. Herborn,
Poſtamt, Landbriefträger 612 M. Lüdenſcheid, Magiſtrat, Nachtwächter
400 M. Melſungen, Steuer= und Forſtkaſſe, Vollziehungsbeamter 1302 M.
Schmalkalden, Steuerkaſſe, Vollziehungsbeamter, 1152 M., Wehlheiden,
Strafanſtalt, Aufſeher 1110 M.
Mainz, 24. Januar. In die vom Hochwaſſer heimgeſucht geweſenen
Ortſchaften des Kreiſes Mainz hat ſich eine Commiſſion begeben, um be=
züglich
der Beſchädigungen Aufnahmen zu machen.
Mainz, L3. Jan. Der Bürgermeiſterei iſt ſeitens des Commandos
der hieſigen Feuerwehr ein Plan zu Reorganiſation zugegangen,
welcher bereits die Genehmigung derſelben gefunden hat. Nach dem Ent=
wurf
ſoll die Eintheilung der Feuerwehrbezirke möglichſt den Pollzeibe=
zirken
entſprechen und die Mannſchaften den Löſchbezirken ihrem Wohn=
ort
entſprechend zugetheilt werden. Durch dieſe Eintheilung wird die Er=
richtung
neuer Spritzenhäuſer nöthig, während andere in Wegfall kommen.
Die wichtigſte Neuerung iſt jedoch die, daß fortan bei ausgebrochenem
Feuer zunächſt nur die Mannſchaften des betreffenden Bezirks zur Brand=
ſtätte
ausrücken, die übrigen aber in Reſerve bleiben, bis ſie zum Ein=

18
greifen befohlen werden. Es heißt in dem Entwurf, daß eine Spritze,
genügend mit Waſſer verſehen um ununterbrochen arbeiten zu können,
wirkſamer ſet, als mehrere, die nur in Pauſen Waſſer geben können.
Der Schaden, welcher bei Löſcharbeiten durch zu vieles Waſſer herbeige=
führt
werde, ſei in der Regel namentlich bei keinem und mittlerem Feuer
bedeutender, als der durch das bekämpfte Element ſelbſt angerichtete.
Die Reorganiſation iſt höchſt wahrſcheinlich nur die Vorläuferin einer
Berufsfeuerwehr, welche hier ſicher in den nächſten Jahren neben der
freiwilligen errichtet werden wird.
Mainz 24. Januar. Geſtern Nachmittag begab ſich eine Deputa=
tion
von Officieren und Mannichaften des brandenburgiſchen Fußartillerie=
Regiments Nr, 3, deſſen Inhaber der verſtorbene Prinz Karl von Preu=
ßen
ſeither geweſen, nach Berlin, um den Trauerfeierbchkeiten, die dort
ſtaitfinden, beizuwohnen.
D. Z.
Berlin. In Bismarck's Palais, Wilhelmsſtraße, brach am
22. ds. Abends gegen 10 Uhr Feuer aus. Gäſte waren anweſend,
mehrere Säle hell erleuchtet. Ein Kronleuchter ſoll gefallen ſein. Das
Feuer ſchlug zum Fenſter hinaus.

Unter den Zwiſchendeckspaſſagieren der Cimbriau befanden
ſich auch 6 Indianer aus Nordamerika, welche ſich im Berliner Panopticon
ſehen ließen, wo ſie viel Geld verdient hatten. Sie wollten
bereits mit einem früheren Schiffe wieder in ihre Heimath zurück=
kehren
, wurden hieran jedoch durch die Krankheit eines ihrer Kameraden
verhindert und kamen ſo auf die Cimbria-. Bei dem Zuſammenſtoß
bemächtigten ſie ſich ſofort eines der Boote und wehrten mit ihren
Meſſern Jeden ab, der noch hineinſteigen wollte. Schließlich wurden
ſie durch die Matroſen überwältigt und aus den Booten in das Waſſer
geworfen, wo ſie ſämmtlich ertranken.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 24. Januar.
Der geſtrige Abend brachte als Neuheit D ie Rantzau= Schauſpiel
von Erckmann=Chatrian.
Eine dramatiſirte Dorfgeſchichte. Zwei feindliche Brüder werden,
der eine durch die Pietät gegen ſeine längſt verſtorbene Mutter der andre
durch die Liebe zu ſeiner einzigen Tochter, die in glühender Reigung zu
dem Sohn des Feindes entbrannt iſt, wieder zur Verſöhnung gebracht;
ein dichteriſcher Vorwurf, der des Reizes der Neuheit zwar entbehrt, aber
mit pſychologiſcher Feinheit und dramatiſchem Geſchick behandelt iſt und
daher nicht ohne Wirkung auf die Zuſchauer bleibt. Von glücklicher Er=
findung
, beſonders iſt die Nachtſeene, wo die Brüder ſich zum erſten=
male
wieder zuſammen finden. Auch der gewaltige Ausbruch der Leiden=
ſchaft
des älteren Bruders gegenüber ſeiner Tochter am Schluß des 2.
Actes übt eine bedeutende Bühnenwirkung aus. Der dramatiſche Bau
des Schauſpiels iſt gut, die Charakterzeichnung markig und beſtimmt, der
Verlauf der Handlung klar und überſichtlich. Die Aufführung zeigte
nicht allzu viele Spuren von Unſicherheit und Unfertigkeit, das Publikum
legte indeſſen kein beſonderes Intereſſe. an den Tag.
Von allen Rollen iſt die des Johann Rantzau am tiefſten gegriffen
und am ſorgfältigſten ausgemalt. Sie wurde von Herrn Dalmonico
mit Energie und Wahrheit dargeſtellt; ſchon oben haben wir die Scenen
namhaft gemacht, in denen er den bedeutendſten Eindruck machte. Von
der dichteriſchen Seite betrachtet, kommt ihm wohl die Figur ſeines
Bruders Jucob Rantzau am nächſten, die jedoch unſerer Empfindung
nach von Herrn Tilers nicht in ihrer ganzen Bedeutung ausgenutzt
wurde.
Herr Hacker hatte Jacob's Sohn Georg darzuſtellen, einen Cha=
rakter
, der mit der gewaltigen Leidenſchaftlichkeit, die ſein väterliches
Erbtheil bildet, eine rechtliche, gerade und tüchtige Sinnesart verbindet.
Er löſte ſeine Aufgabe in erfreulichſter und befriedigendſter Weiſe. Im
Mittelpunkt der Begebenheiten ſteht der Schullehrer Florentius, ein
braver, guter Menſch, das vermittelnde und begütigende Element zwiſchen
den vielen ſchroffen und kantigen Charakteren. Er kam in der Darſtel=
lung
des Herrn Werner zu voller, durch kleine Gedachtnißſchwankungen
nur wenig beeinträchtigter Geltung. Louiſe Rantzau iſt eine liebliche
Geſtalt, voll Güte und Liebe und doch nicht ganz ohne einen Anflug
der Rantzau'ſchen Unbeugſamkeit. Ihre Darſtellung durch Frl. Ethe
ließ nichts zu wünſchen übrig. Eine köſtliche Figur war die alte Nanette,
von Frl. Schütky aufs trefflichſte geſpielt und mit rühmenswerthe:
Selbſtverläugnung maskirt. Frau Eppert als Marianne und Frau
Kläger als Julchen bewährten ſich in gewohnter Weiſe. Die Vertreter
der kleinen Rollen thaten ſämmtlich ihre Schuldigkeit. Ein am Schluh
des zweiten Aktes geworſener Kranz kann in Anbetracht der Situation
wohl nur Herrn Dalmonico gegolten haben.

TagesiKalender.
Donnerstag 26. Januar. Vortrag im Volksbildungsverein (Turnge=

meindeſaal)
Freitag 26. Januar: Verſammlung des Localgewerbvereins in der Reſtau
ration Bockshaut.
Gamſtaz 27. Januar: Faſchingskneipe des Turnelubs Beſſungen be=
Fey. Geſelliger Abend des Beſſunger Männerquarteits auf den
Schießhaus. - Erſtes Concert des Mozart=Vereins im Saalbau.
Samstag 3. Februar: Maskenball im Saalbau. - Maskenball des Gel
ſangvereins Liederzweig bei Markwort.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.