146.
146.
Jlhrgang.
Wonnementapreis
vhenketjhrlich 1 Mark 50 Pf. Inc.
Erhgerlohn. Auzwürtz werden von
allm Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Mark b0 Pf.
Zo Quartal mel. Poſtaufſchlag
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
nſtrirtes Unterhaltungsbla
Inſerate
werdenangenommen u Darmſtadt
von der Expeditlon. Rheinſr Nr. 28.
in Beſjungen von Friedr. vlößer,
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamits, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
N1
Dienstag den 16. Januar.
1883.
Darmſtadt, am 12. Januar 1883.
Betreffend: Die Einſendung der für die Großh. Landeswaiſenanſtalt zu erhebenden Collecten und Büchſengelder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Beſtehender Vorſchrift gemäß ſollen die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten Sammelbüchſen am 31. Januar l. J3. von
Ihnen und dem den Mitverſchluß führenden Gemeinderathsmitglied geöffnet und deren Inhalt, nebſt dem vorſchriftsmäßig
aus=
gefertigten und unterſchriebenen Sortenzettel bis ſpäteſtens zum 31. März l. J3. von Ihnen gelegentlich perſönlich oder
durch andere, Koſten nicht verurſachende, Gelegenheit auf unſerem Bureau übergeben werden. Sollte nichts eingegangen ſein, ſo
iſt darüber eine von Ihnen und dem betreffenden Gemeinderathsmitglied zu unterſchreibende Beſcheinigung hierher vorzulegen.
Wir empfehlen Ihnen, dieſer vorerwähnten Vorſchrift pünktlich nachzukommen.
v. Marquard.
(404
Darmſtadt, am 12. Januar 1883.
Betreffend: Die Ausführung der Beſtimmungen der Gewerbeordnung über Arbeitsbücher, Arbeitgkarten und die Beſchäfligung
von Arbeiterinnen, ſowie jugendlicher Arbeiter in den Fabriken.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſierein des Kreiſes.
Innerhalb 8 Tagen wollen Sie berichten, wlevlel Arbeitsbücher=Duplicate im Jahr 1852 ausgefertigt und wieviel
Ge=
bühren dafür von Ihnen erhoben worden ſind.
Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen, für die Folge unſere Verfügungen vom 26. Februar 1880 und 14. November 1881
genau zu beachten.
v. Marquard.
455
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird der Mühlweg für Fuhrwerle und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 13. Januar 1883.
Großherzogliche; Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(406
B e k a n n t m a ch u n g.
Den 8 85 der Verordnung vom 1. Februar 1882, die Ausführung der allgemeinen Bauordnung betreffend, bringen wie
nach=
ſtehend mit dem Bemerken in Erinnerung, daß wir alle Pläne, welche dieſen Vorſchriften nicht entſprechen, unnachſichtlich
zurück=
geben werden.
8 85. Zur Erlangung der baupolizeilichen Genehmigung für Neubauten und Hauptveränderungen an Gebäuden ſind von
dem Bauherrn die zur Prüfung und Beurtheilung des Bauprojects erforderlichen Pläne in doppelter Ausfertigung vorzulegen.
Dieſe Pläne haben zu enthalten:
a) Situation des Bauplatzes und deſſen Umgebung, mit Angabe der Himmelsgegenden, der anſtohenden Straßen, Wege
und Waſſerläufe, ſowie beſtehender oder projectirter Baulinien; die Eigenthumsgrenzen, benachbarte Gebäude mit
Bezeichnung deren Benutzung, Höhe, Bauart und Eigenthümer. Dieſe Situation iſt in dem Maßſtabe von Iooo
der natürlichen Größe darzuſtellen. Für Neubauten iſt der Situationsplan von einem Geometer zu fertigen.
b) Grundriſſe für jedes einzelne Stockwerk vom Keller bis zum Dachraum, mit Angabe der Feuerungseinrichtungen.
c) Mindeſtens einen Vertikaldurchſchnitt durch jedes Gebäude, mit Angabe der Terrainhöhe und der Höhe der
be=
treffenden Straße.
c) Anſicht nach der Straße und, wenn das Bauweſen von mehreren Straßen aus ſichtbar wird, Anſichten von dieſen
Straßen aus.
0) Bei Bauverändernngen iſt der beſtehende und der künftige Zuſtand deutlich und durch verſchiedene Farben kenntlich
zu machen. Neue Bauten ſind mit rother, beſtehende Bauten aber, ſoweit ſie eine Aenderung uicht erfahren, mit
ſchwarzer und, ſoweit ſie beſeitigt werden ſollen, mit gelber Farbe zu bezeichnen.
29
102
N1
Die unter b, e, 4 und e bezeichneten Grundriſſe, Durchſchnitte und Anſichten ſind in dem Maßſtabe von ¹oo
darzuſtellen.
In allen Plänen ſind die weſentlichſten Dimenſionen der Gebäude, der einzelnen Räume derſelben und der
Conſiructions=
theile mit deutlichen Zahlen einzuſchreiben. Jedem Plan muß ein Maßſtab beigeſetzt werden.
Außer den vorſtehend bezeichneten Plänen können, inſoweit ſolches zur Prüfung und Beurtheilung eines Bauprojectes
er=
forderlich erſcheint, Detailpläne in größerem Maßſtabe von Gebäudetheilen, Feuerungsanlagen, Conſtructionen ꝛc., ſowie
Nivelle=
ments des Bauplatzes und der angrenzenden Straßen verlangt werden.
Für alle einzureichenden Pläne iſt dauerhaftes Material zu verwenden, und in der Regel ſind dieſelben in Actenformat-
33 Centimeter Höhe und 21 Centimeter Breite - zuſammengelegt einzureichen.
Die Situationspläne ſind von Demjenigen, welcher ſie gefertigt hat, die Bauriſſe aber von dem Bauherrn und dem
Tech=
niker, von welchem ſie herrühren, unter Angabe des Datums zu unterzeichnen. Die Unterzeichner ſind für die Richtigkeit der
Pläne und der eingetragenen Maßverhältniſſe verantwortlich.
Für Eiſenconſtructionen, für ungewöhnliche Bauten, oder ſonſt auf Erfordern, können zu den Bauplänen ſchriftliche
Er=
läuterungen, reviſionsfähige Feſtigkeitsberechnungen ꝛc., verlangt werden. Nach Lage der Verhältniſſe kann die Polizeibehörde auch
andere Maßſtäbe, als die zu b, e, d und e bezeichneten, zulaſſen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1883.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
1222
B e k a n n t m a ch u n g.
Bei der Kaiſerlichen Ober=Poſidirection in Darmſtadt lagern die nachverzeichneten unbeſtellbaren Gegenſtände:
der Einlieferung. 1 Muſterſendung, enth. Wein=Etiquetten Mainz 2 15. März 1882. 1 Brief mit 5 M. Offenbach (Main) Mr. Quentin ; 13. Januar 1882.
1 ſchwarzes Tuch, am 12. März 1883 im Poſtwagen von Friedberg nach Echzell aufgefunden.
1 Packet, enthaltend Kleider
1 Brief, enthaltend 2 Taſchentücher
1 Einſchreibbrief
1 Brief mit 3 Albums
1 Brief mit M. 1.10
Darmſtadt
Gießen
Mainz
Mainz
Brensbach
Halle (Saale)
Mainz
Chicago
Darmſtadt
30. Januar 1882.
26. Februar 1882.
1. November 1831.
26. März 1882.
Raſt
Lampe & Wens
Frankfurt (Main) 31. Januar 1882.
A. Weirich
Schreiber
Frau Knipp
1 Filzhut, am 23. April 1882 im Wartezimmer des Poſtamts Friedberg aufgefunden.
4. Mai 1882.
3. April 1882.
20. April 1882.
30. April 1882.
2. Auguſt 1881.
16. Juni 1882.
13. März 1882.
22. März 1882.
Dirlam
Gießen
1 Brief mit 1 Buchzeichen
Cherry Ridge
26. Juli 1882.
1 Brief mit 1 Buchzeichen
New=York
H. Weller
Gießen
26. Juli 1882.
1 Brief mit 60 Pf.
Gießen
Heil
Homburg (Höhe) 16. Juli 1882.
1 Brief mit 50 Pf.
Darmſtadt
Neue Heſſ. Vollsblätter Darmſtadt
12. Juli 1882.
1 Brief mit 2 M.
Gröning
Taſſel
Mainz
21. Auguſt 1882.
1 Poſanweiſung über 25 M.
B. Haas
Beerfelden
Stuben b. Bludenz, 23. November 1881.
1 Einſchreibbrief
Gießen
Hagen
Otto Schneider
3. Fuli 1882.
1 Einſchreibbrief
Kufſtein
Erbach (Odenwald) A. Kaiſer,
25. Juli 1882.
Die zur Empfangnahme dieſer Gegenſtände Berechtigten werden hierdurch aufgefordert, ſich binnen vier Wochen, vom
Tage des Erſcheinens dieſer Nummer des Darmſtädter Tagblatts ab gerechnet, zu melden, widrigenfalls das in den Sendungen
enthaltene Geld bezw. der Betrag der Poſtanweiſungen der Poſtarmen= bezw. Poſtunterſtützungskaſſe überwieſen und der ſonſtige
zum Verkauf geeignete Inhalt der Sendungen zum Beſten dieſer Kaſſe öffentlich verſteigert werden wird.
Darmſtadt, 11. Januar 1883.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
Hagemaun.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe der Fuhrmann Philipp Rück
Ehe=
frau dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
I 482. 159 Hofraithe große
Caplaneigaſſe,
1 484¼
40
½. Brunnen
ſelbſt
da
Donnerstag den 1. Februar l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden
und der Zuſchlag ſofort ertheilt, auch wenn
ſ ein der Schätzung entſprechendes Gebot
nicht eingelegt wird und andere rechtliche
Hinderniſſe nicht entgegen ſtehen.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
1408
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 18. ds. Mts.,
Vor=
mittags um 10 Uhr,
oll die Nutzung des Rohrs im großen
Woog in mehreren Looſen meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
Zuſammenkunft auf dem ſüdlichen Damm.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
v. Preuſchen.
(409
(407
4
5
1729⁄₈
96
250
530
92¼
4 Nur
Wieke
Vies
Laßis
Oeffentl. Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den Nachlaß der Wittwe des Hauptmanns
Friedrich Auguſt Gandenberger von
Darmſtadt ſind binnen 14 Tagen bei uns
anzumelden als ſie ſonſt bei Regulirung
des Nachlaſſes keine Berückſichtigung finden
werden.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[410
Schäfer.
Bartha
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hof=
raithe des Gardeunteroffiziers i. P. Heinrich
Franz dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜ Mtr.
II. 92700,
v 326 Hofraithe Wieners
ſtraße,
II. 92745⁄,₀o 109 Grabgarten daſelbſt
Mittwoch den 14. Februar l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(411
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Die am 11. Januar im Diſtrict
Wie=
ſenthal abgehaltene Holzverſteigerung iſt
ge=
nehmigt. Die Abfuhrſcheine können vom
19. Januar an beim Großh. Rentamte
Groß=Gerau in Empfang genommen werden,
und findet die Holzüberweiſung am 20.
Ja=
nuar, Morgens von 8 bis 11 Uhr, ſtatt.
Mörfelden, den 12. Januar 1883.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
[412
Marx.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 17. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete in dem Hauſe
Marktplatz Nr. 5 hier unwiderruflich
nach=
ſtehende Gegenſtände gegen Baarzahlung
Eine große Partie Galanteriewaaren,
ſowie Porzellan, Taſſen, Gläſer, Teller,
Kinderſpielzeug, Steingut u. ſ. w.
ferner eine vollſtändige
Ladeneinrich=
tung, 1 Clavier, 1 Nähmaſchine,
1 Sopha, 12 Pelucheſeſſel und noch
ſonſtige Mobiliargegenſtände.
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
412a
Engel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Jagd=Verpachtung.
Freitag den 9. Februar d. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſoll auf hieſigem Rathhaus die Jagd in
der Roßdörfer Feld= und Waldgemarkung
auf weitere ſechs Jahre verpachtet werden.
Roßdorf, den 13. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
[413
Müller.
R11
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes der Oberförſterei
Meſſel.
Montag den 22. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus den Domanialwalddiſtricten
Röder und Dieburger Mark:
Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke.
Kiefer 447 5950 öffentlich verſteigert.
Das Holz aus der Dieburger Mark
wird bei der Verſteigerung nicht vorgezeigt
und wollen ſich Steigliebhaber dasſelbe
vorher durch den Großh. Forſtwart
Ger=
mann zu Steinacker vorzeigen laſſen.
Zuſammenkunft auf der Meſſel=
Urbe=
racher Straße an der Meſſeler
Gemar=
kungsgrenze.
Meſſeler Forſthaus, 11. Januar 1883
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
[414
Heinemann.
Bekanntmachung.
Der Bedarf an Fleiſch, Brod, Semmel,
Hülſenfrüchten, Kartoffeln, Butter, Eier,
Materialwaaren, Wein, Bier, Milch ꝛc.
für das hieſige Garniſon=Lazareth, pro
1. April 1883 bis ult. März 1884, ſowie
die Verwerthung der in derſelben Zeit
auf=
kommenden Küchenabfälle, Knochen,
Brod=
reſte und das alte Lagerſtroh, ſoll im Wege
der öffentlichen Submiſſion an den
Min=
deſtfordernden reſp. Meiſtbietenden
ver=
geben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Freitag den 19. Januar 1883,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer des Lazareths
an=
beraumt.
Lieferungs= und Kaufluſtige werden
hier=
mit aufgefordert, ihre Gebote ſchriftlich
und verſiegelt, mit der Aufſchrift:
Sub=
miſſion auf Lieferung von Victualien” reſp.
„Ankauf von Brodreſten ꝛc.” bis zu dem
genannten Tage portofrei einzuſenden.
Die Lieferungsbedingungen liegen von
heute ab hierſelbſt zur Einſicht aus, und
ſind vor Abgabe der Offerten zu unter=
(395
chreiben.
Darmſtadt, den 12. Januar 1883.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.
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Wasserbeschädigton Hessens beehre ich mich anzuzeigen, da
ich eine größere Partie ſolcher Artikel meines Lagers, di
D=E ich für die Zukunft nicht weiter zu führen beabſichtige, au
den Fabrikations- reſp. Einkaufspreis herabgeſetzt und eine Ausſtellung
derſelben arrangirt habe, zu deren Beſichtigung ich das verehrte
Publikum höflichſt einlade.
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Preußiſche Jahrbücher, Gegenwart, Nord und Süd, Deutſche Nundſchau, Deutſche
Revue, Globus, Natur, Humboldt, Petermann's Mittheilungen, Revue des
deux Mondes, Nineteenth Century und a. m.
Die Auswahl der Zeitſchriften ſteht Jedermann frei und richtet ſich der
Preis des Abonnements nach der getroffenen Auswahl, das Abonnement iſt
viertel=
jährlich, der Wechſel wöchentlich.
Es iſt alſo Jedermann in der Lage, ſich eine Leſemappe nach eigener
Wahl zuſammenzuſtellen.
Weltere Zeilſchriften und Fachiournale werden nach Verſtändigung eingereiht.
Dieſes neue Unternehmen iſt ſo gedacht. daß neben dem Bedürfniß an
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haltung auch das Bedürfniß an Zeitſchriften für Kunſt, Muſik, Theater, für
Ge=
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aller Nouveautés aus
renom=
mirteſten Fabriken d. In= u.
Aus=
landes.
11966
Preiſe ſehr ſolid. Reparaturen prompt.
26
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H
„= ſucht per ſofort in Mitte der
9 Stadt ein Parterre= oder
Bel=
etage=Logis. Offerten mit Preis=
G ange erbittet man unter N M.
H Nr. 100 an die Expedition d. Bl.
D abzugeben.
(306
goooaaOOogooee.
ſEin herrſchaftliches Haus mit
Garten und wenn moglich auch
mit Stallung zu miethen geſucht.
Offerten mit Preisangabe an die
Expedition sub I zu ſenden. (364
In Parketloge 3
iſt ein ganzer Platz zu vergeben.
Näheres in der Expedition d. Bl. (366
In eine
1428
Samenhandlung
CR ros
wird ein tüchtiger mit der Branche
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rener Comptoirist, ſelbſtſtändiger
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beiter, gewandter Correſpondent mit
Sprach=
kenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
zum ſofortigen Eintritte zu engagiren
ge=
ſucht. - Briefl. Offerten unter WS555.
in Rudolk Mosse, Frankfurt aM.
30
106
R 1
Oeconomenverein Darmſtadt.
Die ordeuliche Generalverſammlung ſoll Sonntag den 21. Januar 1883.
Nachmittags 3 Uhr, im „goldenen Anker” ſtattfinden.
Gegenſtände: a) Rechnungsablage pro 1883;
b) Erſatzwahl zum Vorſtand;
0) Beſchlußfaſſung hinſichtlich des Balles.
Das Mitgliederverzeichniß wird mit weiteren Mittheilungen jedem Berechtigten
noch vorher zugeſtellt.
Der Voretand. (429
ſesangverein
Sängerlusl.
Zum Beſten unſerer durch die Hochfluth geſchädigten Landsleute gibt der Verein
unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Hofmuſiker Ströher, und unter gütiger Mit=/
wirkung der Herren Dern, Pfeil und Scheld von der Großherzoglichen Hofmuſik
Samstag den 20. d. Mts., Abends 8 Uhr, ein
COTEEN
im C. Ritser''ſchen Saale (Schützenhof). - Die Zahlung zur
Eintrittsberech=
tigung iſt der Liberalität der Beſucher anheimgeſtellt; es iſt jedoch dafür eine
Mini=
maltaxe von 30 Pfg. feſtgeſetzt. Im Concert=Locale wird auch Eier zum
gewöhn=
lichen Preiſe verabreicht.
(430
Vorträge zum Beſten des Kirchenbau=Vereins
im Jeſtſaaſe des Gymnaſiums.
Mittwoch den 17. Januar, Abends 7iUhr:
Herr Superintendent Dr. Köhler: „Ueber Guſtav Adolph in
Deutſchland.
Tageskarten M. 1. an der Kaſſe.
1376
Caalbau Darmstadt.
W
430) Ein reinl. braves Madchen ſucht
Laufdienſt oder tagweiſe Arbeit.
Schul=
ſtraße 16.
E
436) Ein hieſiges
Manufacturwaa=
rengeſchäft ſucht unter günſtigen
Be=
dingungen ein Lehrmädchen. Näheres
bei der Expedition.
204) Geſucht eine Köchin aufs Land
in der Nähe Darmſtadts. Eintritt Febr.
Gute Zeugniſſe erforderlich. Näh.
Riedeſel=
traße 42 parterre.
301) Ein anſtändiges Dienſtmädchen
geſucht, das etwas kochen kann und die
ganze Hausarbeit verſteht, auf ſogleich.
Erbacherſtraße 69 I.
431) Ein ülteres Mädchen,
Fran=
zöſin oder Engländerin, wird nach
außer=
halb zur Erziehung von 2 Kindern im Alter
von 2-4 Jahren geſucht. Nur ſolche,
welche ſchon ühnliche Stelle begleitet, mögen
ich melden bei Gg. Beck, Stellenbureau,
Marktplatz 5.
438) Ein junger fleißiger Burſche wird
per ſofort geſucht. Näheres Exped.
Haushälterin gesuchl.
Nach einer kleinen Stadt Thüringens
wird eine geſetzte Perſon als Haushälterin
geſucht. Näheres bei Fräul. Schneider,
Rittergaſſe 2, hier.
[439
Der diesjährige Saalbau Maskenball findet Samstag den 3. Februar in allen
Räumen des Saalbaues ſtatt.
Diejenigen Herren, welche ſich wie in früheren Jahren bei Aufführungen zu
betheiligen wünſchen, werden gebeten, ſich Mittwoch den 17. Januar, Abends 8½ Uhr,
zu einer Beſprechung in der Saalbaureſtauration einzufinden.
(431
Bas Comité.
8.
Kauſ manuiſcher Oerein.
Mittwoch den 17. Januar, Abends 9 Uhr:
VereinsVersammlung.
Tagesordnung: Geſchäftliche Mittheilungen.
Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet
[432
Der Vorstand.
Das am Mittwoch den 10. d. M. durch den Geſangverein „Liedertafel' zum
H. Beſten der Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums im Traubenſaal
abgehal=
tene Concert lieferte eine Brutto=Einnahme von 618 M. 40 Pf. und konnte,
f3
nach Abzug der unvermeidlichen Koſten und nachdem Herr Hotelbeſitzer
Stempel auf die mit ihm vereinbarte Saalmiethe zu Gunſten der
Waſſerbeſchä=
digten gänzlich verzichtet, der anſehnliche Betrag von 529 M. 10 Pf. an den
Schatzmeiſter des Landes=Comitss, Herrn Michell, abgeliefert werden.
Der Vorſtand, indem er dies erfreuliche Ergebniß zur öffentlichen Kenntniß
bringt, erachtet es als ſeine Pflicht, den Mitwirkenden bei dem gelungenen Concerte
ſowohl, als auch dem betreffenden hieſigen Publikum für die aufs neue erprobte
Opfer=
willigkeit ſeinen ſchönſten Dank hiermit auszudrücken.
433
Der Vorſtand des Geſangvereins Liedertafel.
Lecheim, am 14. Januar 1883.
Beſten Dank dem Herrn Wachtmeiſter Lochmann im 1.
Dra=
goner=Regiment Nr. 23 für ſeine unermüdliche Thättgkeit während
der hieſigen Waſſercalamität.
[434
Auszuleihen 3000 fl.
Näheres bei der Expedition.
[212
Patent=Anaben=Schlittſchuh
verloren. - Abzugeben gegen Belohnung
Gardiſtenſtraße 1.
(440
Ein eleganter Damenmaskenanzug
C. wird zu leihen geſucht.
Gefl. Offerten mit Preisangabe an die
Expedition unter Nr. 441.
(441
Fine einzelne Dame ſucht bis zum 1. Mai
C= ein freundliches Logis in einem
ru=
higen Haus von 2-3 Zimmern, Küche,
mit Waſſerleitung, abgeſchloſſenem
Vor=
platz ꝛc. Off m. Preisangabe unt. Chiffre
P. P. bei der Exped. d. Bl. abzugeben. 1442
Friſche Amſterdamer
Sohellfsche,
Cablal,
ſsl. Astrachan Caviar.
Gebr. Hösinger,
Hoflieferanten.
[443
Trockenes Abfallholz
ortwährend billigſt zu haben.
(5694
Bleichſtraße Nr. 29.
[ ← ][ ][ → ]R 1
Der Reſidenzkulender für das Jahr 1883
iſt erſchienen und zu 40 Pfa. pro Exemplar zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
4
Warnung.
Ich warne Jedermann meinem Sohne
Wilhelm Meyer auf meinen Namen weder
etwas zu leihen noch zu borgen, indem ich
für nichts hafte.
Eberſtadt, am 15. Januar 1883.
deorg Leonhard Hoyer I.
vorzügliche Qualitäten in allen Preislagen
und täglich friſch gebrannt empfehlen
Lobstenn & Scholl,
am Ludwigsplatz. (445
Spoclalarzt Dr. med. Heyer,
Herlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
rieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
ückigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
(6898
Erfolge.
Eriechische Weine,
Halaga, Sherry,
Arrac de Batavia,
Jamaica Rum,
Cognae Ine Champagne
empfiehlt
(8088
Apotheker Serlbo, Kirchſtraße.
Frachthriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Ruhr’Steinkohlen,
prima Qualität, klein gemachtes Tannen=
und Buchenholz empfiehlt
Hax REmm,
Hügelſtraße I. (371
107
Für die Waſſerbeſchädigten in Heſſen
ſind weiter bei uns eingegangen: von ſieben Scat=
Brüdern 7 M. 30 Pf., Rentner J. Ohl, 2. Gabe
20 M., Ungenannt 5 M. von einer munteren
Geſellſchaft am Neujahrsabend geſammelt 14 M.,
E. S. 3 M. Helwert 10 M., Fräulein
Dannen=
berger 5 M., Fräulein O. Dambmann 6 M.,
Fräulein Mina Schmitts 5 M., Scatgeſellſchaft
bei Schatz 1 M. 85 Pf., Köchin Marg. Hermann
1 M. 50 Pf., Frau Weſternacher, 2. Gabe 20 M.,
Reviſor Hill 5 M., Hauptmann Kehrer in Kolberg
5 M., Frau Hauptmann Kehrer 5 M., Frau
Uhrig, 2. Gabe 20 M., A. B. 60 Pfg., Fräulein
Strunk, 3. Gabe 5 M., von einer Scatgeſellſchaft
bei der Tante, 3. Gabe 2 M., Frau Werkmeiſter
Stürz 1 M. 50 Pf., Frau Pfarrer Frey Wittwe,
2. Gabe 6 M. Klaſſe Ober=Secunda der
Real=
ſchule 21 M. 51 Pf. A. B. 1 M., Scat im
Laubfroſch am 13. Januar 5 M., Geſellſchaft
Corona 8 M. Gewonnen von einem vierblättrigen
Kleeblatt 1 M. 15 Pf., in Summa 185 M. 41 Pf.
Hierzu früherer Betrag 1754 M. 72 Pf., zuſammen
bis jetzt 1940 M. 13 Pf. wovon unterm Heutigen
abermals 300 M. an das Landescomite, in Summa
bis jetzi 1800 M., abgeliefert wurden.
Um weit re Gaben bittet
die Expedition des Tagblatts.
Die für Groß=Gerau extra eingegangenen 50 M.
ſind dahin abgegangen und uns diesbezügliche
Quittung zugeſchickt worden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 16. Januar
16. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung:
Die Räuber.
Ein Schauſpiel in 5 Acten von Schiller.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Mittheilung widmen wir Verwandten
und Freunden hiermit die traurige Nachricht, daß es dem
Allmächtigen gefallen hat, geſtern Nachmittag 4 Uhr
unſer geliebtes Söhnchen
GOOTO
im Alter von 4 Monaten plötzlich zu ſich abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten die tiefbetrübten Eltern
Georg und Hinna Kalser.
[446
Darmſtadt, den 15. Januar 1883.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht um 1 Uhr verſchied ſanft mein einziges,
inniggeliebtes Kind Louise nach zweitägiger Krankheit
an einer Lungenentzündung im 5. Lebensjahre.
Dies allen Verwandten und Freunden ſtatt jeder
beſonderen Mittheilung mit der Bitte um ſtille
Theil=
nahme.
Darmſtadt, den 14. Januar 1883.
Anna Gros, geb. Falkenberg,
Poſtſecretärs=Wittwe.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag den 16. l. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr.
8
Dankſagung.
Für die vielfachen Beweiſe von Theilnahme, die mir von
allen Seiten beim Ableben meiner unvergeßlichen, lieben, theuren
Tante zu Theil geworden, ſowie für die reicher Blumenſpenden
bei deren Beſtattung ſage ich allen Freunde:. und Bekannten
meinem herzlichſten innigſten Dank.
Darmſtadt, den 12. Januar 1883.
Mary Mullor.
Verlooſung
zum Beſten der Waſſerbeſchädigten,
unter dem Protectorat Ihrer Großherzoglichen Hoheit
der Prinzeſſin Victorin von Geſſen.
A u f r u f.
Die Stunden der Angſt und des Jammers, welche die
Bewohner der Rheinufer in den erſten Tagen und Nächten
des neuen Jahres durchgekämpft huben, bilden eine Kette von
Leiden, deren Ende bis heute noch nicht abzuſehen iſt.
Zwar iſt viele Noth bereits gelindert.
Die ſchleunigſte Hülfe ſeitens der Nachbarorte und
be=
ſonders des Militärs hat über alles Lob Erhabenes geleiſtet,
und noch ſind an all den Stätten des Elends die Organe
der Regierung und das Landescomits raſtlos thätig, die
Be=
drängten unter ſicherem Obdach zu bergen, ſie zu kleiden und
zu ſpeiſen.
Aber noch weit mehr bleibt zu thun übrig.
Trotz des vorausſichtlich von den Ständekammern zu
be=
willigenden Credits, trotz der höchſt anerkennenswerthen, bis
jetzt von Stadt und Land bewieſenen Opferwilligkeit, hat die
Nächſtenliebe für ihre Bethätigung noch ein großes Feld.
Auf Wochen und Monate hinaus werden, ganz abgeſehen von
dem Wiederaufbau und der Wiedereinrichtung der Häuſer,
Entwäſſerung und Aufbeſſerung der Felder, die Koſten für
Erſatz der vernichteten Vorräthe, des ſchwer geſchädigten
Vieh=
ſtandes, für die Verköſtigung und Bekleidung der in den
Nachbarorten Untergebrachten und dergleichen von uns
ge=
tragen werden müſſen.
Beruhigen wir uns alſo nicht mit dem Gedanken, es ſei
genug geſchehen! Wie in der Geſchichte unſeres Landes und
insbeſondere unſerer Stadt die zur Zeit des Nothſtandes in
Oſtpreußen, Schleſien, Ungarn und in den Jahren des großen
Krieges 1870 und 1871 durch zahlloſe Liebesgaben und
un=
ermüdliche Pflege der Kranken und Verwundeten bethätigte
Opferfreudigkeit für alle Zeit glänzen wird - ſo wollen wir
auch jetzt, Hoch wie Nieder, Jung und Alt, Männer und
Frauen, die ſchwer heimgeſuchten Uferbewohner den
45
108
Schlägen des Schickſals nicht erliegen laſſen, ſondern nach
Kräften ſie aufzurichten und ihre Wunden zu heilen ſuchen!
Im Anſchluß an den vor wenigen Tagen veröffentlichten
Aufruf des Landescomites haben daher die Unterzeichneten,
zur Erleichterung der Sammlung und zur Erreichung einer
möglichſt allgemeinen Betheiligung aus allen Kreiſen der
Ge=
ſellſchaft, es für zweckmäßig gehalten, auch hier in
Darm=
ſtadt, ähnlich wie in anderen Städten, eine größere
Verlooſung
zum Beſten der Waſſerbeſchädigten zu veranſtalten.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Victoria haben das
Pro=
tectorat gnädigſt übernommen.
Jedes paſſende Geſchenk, ob groß oder klein, iſt
will=
kommen und ſoll als Gewinn verwendet werden.
Mit dem Vertrieb der Looſe zu 50 Pf. wird demnächſt
begonnen.
Indem wir uns alſo der ſicheren Hoffnung hingeben,
daß die Bewohner Darmſtadts und der Umgebung,
insbe=
ſondere auch die durch ihre Opferwilligkeit
be=
währten Frauen und Jungfrauen, unſer
Unter=
nehmen zu einem ſegensreichen Ende führen helfen, bemerken
wir noch, daß die Hauptſammelſtelle im weſtlichen
Flügel des Großh. Reſidenzſchloſſes (frlheres Bureau der
Hauptſtaatskaſſe) vom 16. d. Mts. ab bis auf Weiteres an
den Wochentagen Nachmittags von 2 bis 4 Uhr zur
Empfang=
nahme von Gaben geöffnet ſein wird.
Auch jeder der Unterzeichneten iſt von jetzt ab zur
Ent=
gegennahme von Geſchenken zu genanntem Zweck bereit.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
Gräff, Stadtverordneter, Vorſitzender.
Rudolph, Photograph, ſtellv. Vorſitzender.
Thies, Muſikalienhändler, Schriftführer.
Stromeyer, Kaufmann, Rechner.
Bernhardt, Volksbankdirector. Beſt, H., Hofweißbinder.
Conzen, Dr., Gymnaſiallehrer. Fehrer, H., Kaufmann.
Friedrich, Gymnaſiallehrer. Geminder, Volksbank=
Controleur. Geuther, G., Kaufmann. Grodhaus
Fabrikant. Harres, Bauunternehmer. Henigſt,
Bank=
beamter. Hornmann, C., Kaufmann. Hornmann, H.,
Kaufmann. Jochheim, Hoflieferant. Jungmann,
Poſt=
ſecretär. Kahlert, Ph., Kaufmann. Kemmler, C. F.,
Kaufmann. Küchler, Buchdruckereibeſitzer. Lerch,
Gym=
naſiallehrer. Mohr, G.-L., Kunſthändler. Müller
Juwelier. Müller, G. L., Kaufmann. Müller, H.,
Rentner. Netz, Hoftapezier. Nies, Dr., Reallehrer. Ohlh,
Oberbürgermeiſter. Pfersdorf, F. W., Optiker. Poth
G. P., Kaufmann. Rohde, Fabrikant. Roll, L.,
Kauf=
mann. von Rotsmann, Oberſt. Rückert,
Bauunter=
nehmer. Schmitt, F., Fabrikant. Schneider, L.,
Kauf=
mann. Schwab, Gottfried, jun. Volz, J., Metzger.
Walther, Kaufmann. Trier, L., Kaufmann. Weitzel
H. J., Director. von Weſterweller, Generalmajor.
Will, Kaufmann. von Zangen, Oberſt. Zernin,
Hauptmann la guite.
Weitere Sammelſtellen ſind:
Volksbank, Darmſtadt, Steinſtraße 2.
D. Fair und Söhne, obere Rheinſtraße EErnſt=Ludwigs=
Platz 1).
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz 10.
G. Thies, Eliſabethenſtraße 26.
C. Gerſchlauer, Neckarſtraße Nr. 28.
A. W. Zimmermann, untere Rheinſtraße 39.
G. P. Voth. Caſinoſtraße 12.
W. Mangold, Apotheke, Promenadeſtraße 9.
M. Roll, Dieburgerſtraße 2.
J. Zimmermann, Stiftsſtraße 44.
Franz Ebert, Fuhrmannsſtraße 2.
John Schmidt, Wendelſtadtſtraße 22.
Carl Rohde, Beſſunger Carlsſtraße 46.
H. Müller, Heidelbergerſtraße 41.
11
Elfte und dreizehnte Sammelliſte
über
die Beiträge für die Waſſerbeſchädigten im
Großherzogthum Heſſen.
(Die 12. Cammelliſte eiſchien bereits in Nr. 10 vom 13. Januar.)
(Beträge in Mark.)
Von Ihrer Majeſtät der Kanerin=Königin 1000. Staatsminiſter
v. Starck Exc. (weitere Gabe) 100. Spielkranzchen„Adele: 1.80. Von
dem Comite zur Unterſtützung der durch Waſſersnoth Geſchädigten in
Augsburg 1000. Alb. Gros in London 50. Frau Bankdirector
Bopp 50. W. (ungenannt) 2. Aus der Gemeindekaſſe
Freimers=
heim 150. Von der Gemeinde Schneppenhauſen 20. Aus der Kirche,
Schule und dem Pfarrhaus in Kirch=Göns (Weihnachtsopfer) 15.
Aus der Gemeinde Pleitersheim 365. Von der Bürgermeiſterei
Eckelsheim 60. L. Henneberg, Profeſſor 10. Aug. Rhein in
Butz=
bach 11.19. Dr. Wehſarg, Kreisarzt in Wörrſtadt (erſpartes Porto
für nicht abgeſchickte Neujahrsgratulationen) 3. Aus der Kirchenkaſſe
in Hohenſtein 2. Frau Herſchel aus Coblenz (weitere Gabe,
vor=
zugsweiſe für Ried) 30. Durch Herrn Kreisrath Joſt, weitere
Samm=
lung im Kreiſe Erbach 18211. Ungenannt 2. Vom Comitk für
Rhem. Main und Moſel in Leipzig (darunter 500 M. für die Stadt
Mainz, dritte Sendung) 1500. Durch Herrn Kreisrath Schönfeld,
Sammlung im Kreiſe Lauterbach (dritte Rate) 1000. Aus der
Ge=
meindekaſſe Ober=Kainsbach 20. Durch Herrn Gaſthalter Stempel
(Hotel zur Traube) von der Tiſchgeſellſchaft, Feſteſſen am
Neujahrs=
tag 70, von den Stammgäſten 14. Fuchs, Portier 1. Geſammelt
am 30. December bei einem Junggeſellen=Abſchiedseſſen 33.
Samm=
lung am Sylveſterabend bei den Gäſten der Brauerei Ungeheuer 22.67.
Sylveſterfeier bei der Familie S. in Leipzig 15. J. Weitzel, Director
(zweite Gabe) 10. Geſellſchaft „Canaria- Darmſtadt,
Geſammtüber=
ſchuß ihrer dritten Ausſtellung 41.63. Durch den Alice=Frauen=
Verein für Krankenpflege hier (zweite Gabe des Vorſtandes des
Pro=
vinzialverbands der vaterländiſchen Frauenvereine in Schleſien, aus
der Sammlung für Waſſerbeſchädigte des Rheingebietes 1000. Von
dem Perſonal im Hotel zur Traube hier 25.50. H. J. Rau (zweite
Gabe) 500. Gabe aus dem Gotteskaſten der Diaconiſſencapelle in
Neuendettelsau 67.20. Weber, Kanzleiinſpector 3. C. M. Eiſenſtuck
ſweitere Gabe) 20. Sänger (weitere Gabe) 10. Von dem Heſſen=
Darmſtädter=Club in Berlin (weitere Gabe) 50. Von Ungenannt
(Frankfurt) 20. Ungenannt (Frankfurt, zweite Gabe) 100. Von
Stammgäſten bei Wirth Gg. Weber am Neujahrsabend geſammelt 12.
Bartha, Gerichtsſchreiber 10. Von den „Neuen Heſniſchen
Volks=
blättern” (weitere Ablieferuna) 108.61. Durch H. Fehrer, von einer
Kegelgeſellſchaft 26.65. x. J. Z. 10. Durch Herrn Rentamtmann
Richter, Sammlung in den Gemeinden Neuſtadt, Sandbach,
Hain=
ſtadt und Raibreitenbach 200. Ueberſchuß einer Abendgeſellſchaft des
Geſangvereins Liederkranz in Ober=Mörlen 10. Peter Schneider III.
zu Oſtheim 10. Durch Herrn Kreisrath Joſt, weitere Sammlung.
aus dem Kreiſe Erbach 783. Durch Herrn Pfarrer Conſchuh in
Götzenhain, Collecte und beſondere Gabe 19. Sammlung aus der
Gemeinde Wackernheim 95.45. Bei einer Abendunterhaltung im
Katholikenverein geſammelt 22.17. Frl. S. Bonhard 10. Beitrag
der Gemeinde Darsbach 5. v. Gründler, Generalmajor z. D.:
Wiesbaden (zweite Gabe) 50. Durch Rentamtmann Schäfer von dem
Turnverein in König und nachträglich aus der Gemeinde Kirch=
Brombach 19. Von dem Hülfscomite in Reichelsheim 293.15. Von
dem Comite in Friedberg (ſechſte Rate) 685. Sammlung aus der
Gemeinde Nieder=Ingelheim 180.15. Nachträglich aus der Gemeinde
Gau-Algesheim 3.80. Von dem Kreiscomite Büdingen (weitere
Sendung) 1334.20. Sammlung in der Achen'ſchen Brauerei 13.50.
Moritz Landau, in Firma E. Fuld (zweite Gabe) 6. Buchner,
Rechts=
anwalt (zweite Gabe) 30 M. Reſtvermögen des ehemaligen
Muſik=
vereins in Butzbach 37.45. C. F. Petſch zu Frankfurt 20.
Schor=
lemmer, Hofſchreiner, Wittwe Z. G. Schorlemmer, Hoſſchreiner 10.
Frau Kromm aus Offenbach 1. Lehrer Hefermehl 31.
Kauf=
mann Rudolph Herzog in Berlin 3000. Von der Expedition des
„Tagblattes;, Sammlung ſvierte Lieferung) 600. Bechtold,
Hof=
möbelfabrikant (zweite Gabe) 20. Kirchencollecte aus den deutſchen
Gemeinden der Redemption und La Villette in Paris 150. Dr.
Bennig=
hof (zweite Gabe) 30. Von einer Partie v. St. 450. Von der
Gemeinde Aspisheim 105. Durch die Bürgermeiſterei
Baben=
hauſen 28.30. Aus Herleshauſen (für Ried) 1.50. Sammlung aus
der Gemeinde Nieder=Eſchbach 74.30. Stierlin, Redacteur der „
Kocher=
zeitung: in Aalen 44. Von dem Vorſchuß=, Spar= und Creditverein
in Dieburg 100. Von dem Hülfscomite für Waſſerbeſchädigte des
Main=, Rheinlandes und der Moſel in Leipzig (für Kreis Worms
und Benshein je 300 M.) 600. Beitrag der Gemeinde Ober=
Finken=
bach 20. B. rag der Gemeinde Unter=Finkenbach 5. Beitrag der
Gemeinde Rehoach 20. Zuſammen 15.384.91. Hierzu die bereits
ver=
öffentlichten 170 075.6. Im Ganzen 185,459.97.
Treue Heſſen in Schleſien 10. Gottfried Schwab II. Erlös aus
einem Prolog 21.: Frau Louiſe Strecker, geb. Schenk, 2. Gabe 6.
Durch Herrn Guß v Butz von der „Hagener Zeitung' 400.
Pro=
feſſor Dr. Uhrig, 2 Gabe 10. Geh. Oberbaurath Dr. Müller,
2. Gabe 20. Freu Roſa Müller, geb. George 20. Frau
Rechnungsrath Seilert und Sohn, 2. Gabe 10. Ingenieur
1
K. Seibert in Airolo, 2. Gabe 10. Geheimerath v. Biegeleben,
2. Gabe 100. Frau Eliſabeth v. Biegeleben, 2. Gabe 20. Rittmeiſter
v. Biegeleben in Hannover 15. Theodor Trier, 2. Gabe 100.
W. Collein 20. Oberconſiſtorialrath Dr. Sell, 2. Gabe 50. F. 5.
Von den „Neuen Heſſiſchen Volksblättern” 3. Rate 313.97.
Sammlung in der Gemeinde Büttelborn 55.80. E. J. 20.
Haupt=
mann a. I. 8. Selzam 30. A. v. Löw 30. Juſtizrath Schenck 20.
Landgerichtsrath Bernays in Colmar 100. Frau Hochſtätter=
Godfrey 20. Frau Dr. Sell 50. Frau Rittmeiſter Schmidt 50.
Commercienrath Karl göppritz in Heidenheim, 2. Gabe 800. Frl.
E. und W. Weidenbuſch 10.
Tiſchgäſte im Hotel zur Traube 68.
Von einer Geſellſchaft in der Reſtauration Formhals 60.20. H. P. 10.
Geh. Oberfinanzrath Schulz. 2. Gabe 20. Frau Lina Trier, 2. Gabel 0.
Präſident Goldmann, 2 Gabe 40. Frau Oberſt Scheerer 20.
Er=
trag eines Spielabends 1.42. Sylveſterſvielkaſſe bei Frau Feuſtell
in Braunſchweig 6. Zahnarzt Langheinz 20. Spieldifferenz im
Laub=
froſch 1. Jonas Meyer 60. Aus Eiſenach für Hofheim, Sammlung
bei einem Leſezirkel=Eſſen 30.55. Inhalt zweier Spiel=Sparbüchſen 289.
Hofjuwelier Schnitzſpahn 10. Hofopernregiſſeur Cramolini, weitere
Gabe 10. Dr. mod. Credner in Hanau 10. Von dem Kriegerverein
in Nieder=Hilbersheim 30 P. in Berlin 3. Von dem
Localhülfs=
verein Büdingen 30. Rechtsanwalt Schlichting in Potsdam 10.
Controleur, der directen Steuern, Kriegbaum in Metz 15.
Stud. M. W. in Berlin 20. Frl. Schiller in Bad Oeynhauſen 5.
Haus=Collecte in der Gemeinde Ober=Olm 800. Hauptmann
Brau=
müller in Hannover 10. Aus der Gemeindekaſſe zu Bermersheim 40.
Von dem Geſangverein zu Bermersheim 30. Von der Berliner
Zei=
tung 200. M. K. 4. Von den Stammgäſten der Brauerei Heß und
durch Bemühung des Kellners Paul 66. Von dem Vorſchußverein
in Butzbach 100. Frau A. Lohſe, geb. Knorr in Elberfeld 50. Frau
Oberlandesgerichtsrath Müller, 2. Gabe 20. Von dem Unterofficier=
Corps des 2. Bataillons 1. Großh. Heſſiſchen Infanterie= (Leibgarde=)
Regiments Nr. 115 33.80. Stadtcommandant Oberſt Freiherr von
Röder, 2. Gabe 40. Pfarrer Alefeld in Gräfenhauſen 10. C. Merck,
2. Gabe 500. O. L.G.=Regiſtrator Schäfer, 3. Gabe b. Geh.
Staats=
rath Finger, 2. Gabe 40. Von dem Unterſtützungs comits für die
Ueberſchwemmten der Rheinpfalz, Rheinheſſen und Baden in
Stutt=
gart 3000. Durch Herrn Oberpfarrer Wagner in Michelſtadt: 1) von
Sr. Erlaucht dem Grafen zu Erbach=Fürſtenau 300, 2) weitere
Sammlung in Michelſtadt 88, 3) Ertrag eines Concerts des
Geſang=
vereins „Liederkranz” und der Muſikgeſellſchaft in Michelſtadt 90.72,
4) Sammlung aus der Gemeinde Langenbrombach 4.70 5)
Samm=
lung aus der Gemeinde Stockheim 2460. F. P. Schäfer 3. Durch
Herrn Decan Beyer: Von A. und C. v. H. aus Wertheim 60,
G. v. B. 10, Ungenannt 3. Durch P. Meinecke 8. Durch
Land=
gerichtsrath Bernays in Colmar, Sammlung in der Geſellſchaft „
Er=
yolung: 70. Von dem Verein ehemaliger 2. Garde=Ulanen in Berlin
durch Caſtellan Fehler daſelbſt 60. Oberpoſteommiſſarius Welcker,
2. Gabe 20. General Mootz, 2. Gabe 20. Freiherr v. Leonhardi,
2. Gabe 50. Frau Generalin v. Bennigſen, 2. Gabe 10. Fräulein
F. von Witzeleben 5. A. E. Schenk, 2. Gabe 50. Aus einem
Spiel=
kranz 4. H. H. 2. Gabe 3. A. S., 2. Gabe 3. Reviſor Spamer,
2. Gabe 5. Frln. Sophie Fuchs, Lehrerin in Neu=Iſenburg, bei den
Schulkindern geſammelt 10. Louis Goldſchmidt in Brüſſel 50. Frl.
S. Klein 10. Hofmaler F. Nebel 5. C. A. 20. Ein Heſſe (Poſt
Zittau) 10. Von dem Vaterländiſchen Frauenverein in Fulda 150.
Durch das Pfarramt Eſchollbrücken 8. Auguſt Vorbach in
Holz=
hauſen 20. v. Wittgenſtein=Carlsburg 20. W. Deurer in Hamburg 30.
Lehrer Mees zu Biebelsheim 815. Kataſterinſpector Günther in
Straß=
burg 15. Von der Stadt Hanau 300. Von einem Ungenannten (Poſt
Cös=
feld) 60. Durch Herren Dr. Bierbaum und Emmerling weitere
Sendung aus der Sammlung in Heidelberg 200. J. E. 10. Von
einem Kurheſſen 30, aus den Sparbüchſen deſſen Kinder 4.
M. A. v. Rothſchild &am; Söhne zu Frankfurt a. M., 2. Gabe 500.
Durch das Comite zur Unterſtützung der Ueberſchwemmten in der
Rheinpfalz, Rheinheſſen und Baden zu Stuttaart, 2. Sendung 3000.
Von dem Hülfscomite in Heilbronn 1000. Diefenbach=Römer,
2. Gabe 100. Von dem Turnverein in Offenbach, Sammlung unter
den Mitgliedern 600. Von dem Bürgermeiſteramt St. Johann
a. d. Saar 828. Moritz Sartorius in Düſſeldorf 100. N. N. 3.
Durch Herrn Kreisrath Wolf in Alzey: 1) von der Gemeinde
Bechen=
heim 100, 2) von dem Geſangverein Volxheim 50 3) von Frau
Director Hüffel 3. Durch Großh. Bürgermeiſter Müller, Sammlung
in Rödelheim 300. Durch W. Schreiner für die Turngemeinde
Lau=
bach Ertrag einer Abendunterhaltung 9.50. Von der Sammelſtelle
G. Köſter in Heidelberg 242.50. Dr. Eckhardt in Klingenmünſter 20.
Von der Gemeinde Ober=Olm nachträglich 9. Von dem „Arnſtädter
Nachrichten= und Intelligenzblatt= 250. Frau Lina Schlegelmilch in
Suhl 10.30. Von der Aachener und Münchener
Feuerverſicherungs=
geſellſchaft 5000. Oberſteuerinſpector v. Burt, 2. Gabe 10. Geh.
Cabinetsrath Dr. E. Becker, 2. Gabe 50. Frau L. Kaufmann, Wittwe,
2. Gabe 20. Freiherr v. Titzenhofen in Greiz 100. Rechtsanwalt
Dr. Frank 5. E. E. Hofmann 10. G. F., 2. Gabe 30. M. K.,
3. Gabe 20. Fräulein L. F. (für Wallerſtädten) 10. A. Gärtler 9.
Hofſtallſecretär Neßling, 2. Gabe 10. Sparkaſſerechner Weber 5.
Ertrag der von dem Officiercorps des Großh. Leibgarde=Regiments
Nr. 115 veranſtalteten Abendunterhaltung 1204. Oberappellations=
11
109
gerichtsrath Schenk, 2. Gabe 20. Von dem Kaufmänniſchen Verein aus
der in dem Local aufgeſtellten Sammelbüchſe (1 Woche 4. -11. 1.) 25.
Frau Selma Sch. in Breslau 3. J. E. Niedlich=Mileno in
Neuen=
burg 25. Fabrikinſpector Schmidt 20. Von einem Dienſtmädchen 0.50.
Geheimerath Dr. Stüber, 2. Gabe 20. Banquier Benjamin 40. Aus
der Sammlung durch A. v. Schlemmer in Hochheim a. M. 100.
Louis Aull, 2. Gabe 30. Ungenannt 5. Schuhmachergehülfe Ludwig
Oſt 0.50. Rechtsanwalt Purgold, weitere Gabe 20. Fräulein
A. Purgold, weitere Gabe 10. Oberſtaatsanwalt Becker 30.
C. Mettenius geb. Braun in Berlin 7. Steuerrath Rau 20.
Fräu=
lein Emilie Lindt aus Zwingenbera 10. Von dem „Berliner
Tage=
blatt= 500. Zuſammen 23555.10. Hierzu die bereits
veröffeut=
lichten 222,292.20. Im Ganzen 245,847.30.
Die von Seiner Majeſtat dem Deutſchen Kaiſer zur Linderung
des Nothſtandes in Folge der Rhein=Ueberſchwemmungen bewilligte
Beihülfe von 100,000 Mark iſt zur Kaſſe eingefloſſen.
Um weitere Beiträge bittet
Darmſtadt, den 12. Januar 1883.
Der Schazmeiſter des Landescomits.
Michell,
Hauptſtaatskaſſedirector.
Fünftes Verzeichniß
der für die Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums
weiter eingegangenen Kleidungsſtücke ꝛc.
Hilfs=Comits in Langen 1 Pack Kleidungsſtücke. Herr General
von Frankenberg Brod und Kaffee. Frau Oberſt Rütt 1 Pack
Klei=
dungsſtücke. Ein Dienſtmädchen, Ungenannt 1 Pack do. Ungenannt
1 Pack do. Frau R. und H. Schmidt Wwe. 1 Pack do. Herr Dahlem
1 Pack do. Frau Rechnungsrath Planz 1 Pack do. Herr Gärtner
Weber 1 Pack do. Herr Inſpector Schäfer 1 Pack do. H. K. und
C. B. 1 Pack do. Ungenannt 1 Pack do. Ungenannt 1 Pack do.
E. B. 1 Pack do. Herr Provinzialdirector von Marquard 1 Pack do.
Herr Oberſt von Dresky 1 Pack do. Herr Emil Reis 1 Pack do.
Herr A. v. G. 1 eiſ. Bettſtelle mit Inhalt. Frau Baumeiſter Groß
und Frau Amtsrichter Linkenfeld 1 Pack Kleidungsſtücke. Fabrikant
Otto Schäfer, Büdingen, durch das Großh. Kreisamt Büdingen 20
Paar wollene Stauchen, 16 Paar Handſchuhe. N. N. von
Heppen=
heim 1 Pack Kleidungsſtücke. Frau Rückert 1 Pack do. Frau
Staats=
anwalt Hallwachs, Frau Pfarrer Stahl und Frl. Huth 1 Pack do.
Herr Oberſteuerdirector Hügel 1 Pack do. Herr Steinkohlenhändler
Georg Schneider 1 Pack do. Herr L. Schlapp, Lehrer in Penſ. 1Pack
do. Herr Feldwebel Hiebel 1 Pack do. Herr Oberſtallmeiſter von
Rabenau 1 Pack do. Herr M. Nathan, Lederhändler 1 Pack do. Frau
Hofrath Bender 1 Pack do. Herr Rechtsanwalt Grünewald 1 Pack do.
Ungenannt 1 Pack do. Herr Rentner Dickerhof 1 Pack do. Herr
N. W. Michelſtadt 1 Pack do. Frau Steehely. Frau Koch 1 Pack do.
Herr Conſul Eiſenſtock 1 Quantum Kaffee. Ungenannt 1 Pack
Klei=
dungsſtücke. Herr Conditor Fiſcher 1 Pack do. Frau Hischen 1 Pack
do. Herr Oberappell.=Gerichtsrath Draudt 1 Pack do. Ungenannt
1 Pack do. Frl. Knorr 1 Pack do. Herr Stein 1 Pack do. Fräul.
Decker 1 Pack do. Ungenannt 1 Pack do. Frau Schiff 1 Pack do.
Herr Auguſt Keller, Eberſtadt 1 Pack do. Ungenannt 1 Pack do.
Frl. von Diemar 1 Pack do. Frau Marie Zöppritz 1 Pack do.
Un=
genannt 1 Pack do. Frau Diſtr.=Einnehmer Heß 1 Pack do. Herr
Samenhändler Weinmann 1 Pack do. Herr Pf. Müller 1 Pack do.
Herr Amtsrichter Meiſel. Groß=Umſtadt 1 Pack do. Firma Friedrich
Schäfer 1 Partie Verpackungskiſten, 50 Fläſchchen Cognac, 50
Fläſch=
chen Arrac. Frau Meyer 1 Pack Kleidungsſtücke. Herr B.
Breit=
wieſer, Ober=Ramſtadt 1 Pack Kleidungsſtücke. Herr
Medicinal=
rath Scriba 1 Paar Stiefel. Herr Gaſtwirth Berdux ein
ganzer Bettinhalt. Fräulein Naumann 1 Pack Bekleidungsſtücke.
Herr Rechnungsrath Marloff 1 Pack Bekleidungsſtücke. Frau H.
Meyer 1 do. Frl. Louiſe Beck 1 do. Herr J. Merx 1 do.
Unge=
nannt 1 do. Heydenreich= und Siebold=Stiftung (M. L. Sney
4 bl. Betttücher, 1 Teppich. Dieſ. (Fr. Dr. Rieger) 1 Bettinhalt.
Herr Friedrich Peppler 1 Pack Kleidungsſtücke. Frau Dr. Hallwachs
2 Teppiche, 2 Paar Kinderſtiefel. Herr Möbelfabrikant Bechtold sen.
1 Wiegenkorb mit Bettinhalt. Herr Major von Niepold 1 Pack
Klei=
dungsſtücke. Herr Georg Anton, Mechanikus 1do. Frau Trompeter
Rinck 1 do. Herr Weißbindermeiſter Heinrich Beſt 1do. Herr Schlapp
1 do. Herr Kaufmann Schwinn 1 do. Frau Mathilde Weller 1 do.
Herr Kaufmann Hauptmann 1 do. Ungenannt 1 do. Herr
Kauf=
mann Wildenhain 1 do. Frau von Karben 1 do. Herr Strohmeyer,
Kaufmann 5 Paar Stiefel. Frau Pfr. Ittmann Wittwe in Groß=
Umſtadt 1 Pack Kleidungsſtücke. Nannz Schneider 1 do. Herr
Pro=
feſſor Sonne ein vollſt. Bett. Frl. Seip 1 Pack Kleidungsſtücke.
Frau Friedrich 1 do. Herr M. Büchner 1 do. Frau Stallmeiſter
Goder 1 do. Frau Betſch 1 do. Frau Pfr. Georgt und Frau
Ober=
ſörſter Georgi 1 do. Herr Dr. Buxmann 1 do. Ungenannt 1 do.
Ungenannt 1 do. Frau Hauptmann Külp 1 do. Frl. Fertſch 1 do.
von S. 1 do. Herr Kumpa 1 do. Herr A. Volz 4 Hemden. Herr
Seeger 1 Pack Kleidungsſtücke. M. S. 1 do. Herr M. Meyer 1 do.
Frau Grünewald 6 Paar Strümpfe. W. L. 1 Pack Kleidungsſtücke.
Frl. Dahlem 1 Pack Kinderſachen. Herr Obermedicinal=Aſſeſſor
Dr. Uloth 1 Pack Kleidungsſtücke. Fr. Dr. Maurer 1 do. Frl.
Becker 1 do. Herr Präſident Goldmann 1 do. Frl. von Sanders
1R
110
1 do. Herr Hachenburger 1 do. Herr OberappellationseGerichtsrath
Hoffmann 1 do. Ungenannt 1 do. Herr Provinzial=Director von
Marquard 1 do. Frl. Büchler 1 do. Herr Profeſſor Werner 1 do.
Frau Reichardt 9 Paar Strümpfe. Von ſdem Königlich Bayeriſchen
Geſandten Graf Taufkirchen durch Freifrau von Stoſch geſandt
200 Paar Frauen= und Kinderſtrümpfe.
Bis heute ſind an verſchiedene Orte der Waſſerbeſchädigten
74 Kiſten und 10 Ballen mit circa 12,000 verſchiedenen
Bekleidungs=
ſtücken abgegangen.
Um weitere Gaben wird gebeten.
Darmſtadt, 12. Januar 1883.
Für das Comits zur Uuterſtützung der Waſſerbeſchädigten
im Großherzogthum.
Friedrich Engelhardt.
Poliiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 16. Januar.
Deutſches Reich. In der am Donnerstag ſtattgefundenen Sitzung
der Licenzſteuer=Commiſſion erklärte Finanzminiſter Scholz: Preußen
würde ſofort nach Annahme des Licenzſteuergeſetzes eine Vorlage beim
Bundesrathe einbringen, betreffend die Beſteuerung geiſtiger Getränke
und Tabakfabrikate im Reiche, ſo zwar, daß die Vorräthe an Wein,
Bier, Branntwein und Tabak bei den Detailverkäufern nach dem
Geld=
werthe beſteuert würden, wodurch die etailliſten in den Stand geſetzt
würden, die Steuer auf die Conſumenten abzuwälzen. Die preußiſche
Regierung habe dieſe Vorlage bereits ausgearbeitet.
Der Reichstag nahm am Sonnabend den Antrag Büchtemann,
denatuirtes Talg nicht als Palmitin zu behandeln, trotz des Widerſpruchs
des Staatsſecretärs Burchard, an. Der Antrag, Talg und Palmöl,
zur Stearinfabrikation beſtimmt, zollfrei zu laſſen, gelangte an die
Bud=
get=Commiſſion. Tas Haus erledigte hierauf Wahlprüfungen nach den
Commiſſionsanträgen, wobei die Wahl des Abgeordneten Lenzmann
(Fortſchritt) in Dortmund für ungültig erklärt wurde, und vertagte ſich
ſodann bis nächſten Donnerstag.
Auf Anordnung des Kaiſers ſoll das große Coſtumefeſt, welches am
Abend des ſilbernen Hochzeitstages des Kronprinzen im K. Schloſſe zu
Berlin ſtattfindet, im K. Opernhauſe zum Beſten der Waſſerbeſchädigten
im Weſten Deutſchlands wiederholt werden.
Die „Karlsr. Ztg.- warnt in einem längeren Artikel ebenfalls vor
dem Zudrang zum juriſtiſchen Studium, der immer größer zu werden
droht obwohl auch Baden bereits übergenug Juriſten beſitze.
Oeſterreich. Die am 12. in Wien eröffnete Poſtſparcaſſe
hatte einen ganz außerordentlichen Erfolg zu verzeichnen.
Für den
Raiſer war Einlagebuch Nr. 1 reſervirt worden, 450,000 Einlagebücher
und 500,000 Poſtſparkarten waren ſofort vergriffen und laufen zahlreiche
Beſtellungen aus den Provinzen ein. Wie aus Wien berichtet wird,
ſollen die Caſſationsverhandlungen im Ringtheaterproceß am 9. Februar
beginnen.
Frankreich. In der Sonnabend=Sitzung der franzöſiſchen
Depu=
tirtenkammer dankte Präſident Leiſſon für ſeine Wiederwahl, und betonte
die Nothwendigkeit der Eintracht der Republikaner, wodurch Gambetta
die beſte Chre erwieſen würde. (Beifall.) Dann machte Briſſon der
Kammer Mittheilung von dem Entſchluſſe der Regierung, am 14. Januar
öffentliche Gebete für Cambetta in Paris abhalten zu laſſen, was
Laroche=Joubert zu der Bemerkung veranlaßte, angeſichts der jüngſten
antireligiöſen Kundgebungen derartige conſtitutionelle Gepflogenheiten zu
unterlaſſen.
Am Freitag hat die Ueberführung der Leiche Gambetta's von Paris
nach Nizza ſtattgefunden. Etwa fünfzig Perſonen, Deputirte und
perſön=
liche Freunde Gambetta's, befanden ſich im Trauerzuge, welcher nur
in Marſeille längere Zeit - etwa eine Stunde - anhielt.
Die
Beer=
digung in Nizza erfolgte am Sonnabend unter zahlreicher Betheiligung.
Lord Lyons überreichte am Samstag Luclerc die britiſche Note in
Betreff Cgyptens.
Von dem „Françaiss wird General Sauſſier als vermuthlicher
Nachſolger Chanzys im Commando des 10. Armeecorps (Chalons)
be=
zeichnet.
Dem Präſidenten der Procehverhandlungen gegen die Anarchiſten in
Lyon gehen fortwaͤhrend Drohbrieſe zu.
England. Zwiſchen England und Frankreich ſcheint bezüalich der
tuneſiſchen und auch eayptiſchen Frage eine Verſtaͤndigung im Werke zu
ſein. Wie die „Timess mitzutheilen weiß, würde England der
Abſchaf=
ſung der Capttulationen in Tunis zuſtimmen und Frankreich demgemäß
die von England vorgeſchlagenen Arrangements bezüglich Coyptens
an=
nehmen und ſich mit der Aufhebung der Controle einverſtanden erklären.
Ob das Letztere indeſſen ſo gewiß iſt, muß dahingeſtellt bleiben.
In Dublin ſind in vergangener Woche zahlreiche Verhaftungen
er=
folgt; unter den Verhafteten befindet ſich auch Municipalrath Carey.
Letzterer und zwanzig der Angeſchuldigten, meiſtens Arbeiter, wurden am
Sonnabend vor das Zuchtpolizeigericht geſtellt, unter der Anklage, an
einem Complotte zur Etmordung mehrerer Poltzeiofficianten
theilge=
nommen zu haben. Die Verhandlung wurde ſchließlich auf acht Tage
verſchoben.
Wie aus London berichtet wird, hat das Befinden Gladſtones ſich
gebeſſert und wird er am Dienstag den 16. nach dem Continent,
wahr=
ſcheinlich nach Cannes abreiſen. Der Herzog und die Herzogin von Edin=
11
burg begaben ſich am Montag Abend zur Feier der ſilbernen Hochzeit
des Kronprinzen nach Berlin. Die Herzogin von Connaught iſt am
Samstag Mittag von einem Sohne entbunden worden.
Italien. Die lächerlichengDemonſtrationen der italieniſchen
Radi=
calen und Jrredentiſten haben eine ſchärfere Ueberwachung des
Grenz=
verkehrs zwiſchen Italien und Oeſterreich zur Folge gehabt. Die
ita=
lieniſche Regierung hat angeordnet, daß der Perſonenverkehr an der
öſterreichiſchen Grenze wie nach den Bombenaffairen auf das
Sorg=
fältigſte überwacht werde. Verdächtige Reiſende ſollen genauen Leibes=
und Gepäckdurchſuchungen unterzogen werden.
Spanien. In der Provinz Murcia wurden wiederholte
Erd=
erſchütterungen wahrgenommen, die indeß keinen Schaden verurſachten.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland ſind mit
ihrer Familie in vergangener Woche endlich von Gatſchina nach
Peters=
burg übergeſiedelt, wo ſie im Anitſchkoff=Valais Wohnung genommen
haben. Es geht hieraus hervor, daß der Czar ſich in ſeiner
Reſidenz=
ſtadt wieder ſicher vor nihiliſtiſchen Attentaten fühlt.
Türkei. Die leichte Spannung, welche zwiſchen der Türkei und
Italien inſolge des Umſtandes entſtanden iſt, daß der italieniſche Conſul
in Tripolis eine türkiſche Schildwache mißhandelte, dauert noch an. Die
Pforte hat den türkiſchen Botſchafter in Rom, Muſurus Bey, beauftragt,
wegen des Zwiſchenfalls in Tripolis die Abberufung des dortigen
ita=
lieniſchen Conſuls zu verlangen. Einſtweilen macht die italieniſche
Re=
gierung noch Schwierigkeiten, dieſem nur gerechten Verlangen der Pforte
nachzukommen.
Cgypten. Die egyptiſche Frage kommt jetzt allmählich wieder in
Fluß. England will in dieſer Angelegenheit ein Circularnote an die
Mächte verſenden, zugleich ſcheint es aber mit einzelnen Mächten beſonders
verhandeln zu wollen. Wir haben oben ſchon eine Mittheilung der
„Timess erwähnt, nach welcher England der Abſchaffung der
Capitu=
lationen von Tunis zuſtimmen will, wenn Frankreich ſich verpflichtet,
Englands Arrangements bezüglich Coyptens anzunehmen. Ferner hat
England durch ſeinen Giſchäftsträger in Conſtantinopel, Windham, dem
Miniſter des Auswärtiaen, Aarifi Paſcha, eine Note uberreichen laſſen,
in welcher der Pforte Vorſchläge bezüglich der militäriſchen, ftnanziellen
und gerichtlichen Reorganiſation Coyptens gemacht werden. - England,
Deutſchland, Oeſterreich. Belgien, und Holland haben der Verlängerung
der internationalen Gerichtshöfe in Alexandrien um vorläufi; ein Jahr
zugeſtimmt. — Die Nachricht, daß ein Theil des e=yptiſchen
Occupations=
corps nach England zurückkehren werde, iſt in den an die betreffenden
Truppentheile erlaſſenen Tagesbefehlen widerrufen worden.
Vereinigte Staaten. Die Zahl der Opfer des Hotelbrandes in
Milwaukee beträgt 82 Perſonen, größtentheils Bedienſtete des Hotels.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 16 Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſten Freiherrn Röder von Diersburg, Bezirks Commandeur in
Gießen, Oberconſiſtorialrath Sell, Oberkammerherrn Freiherrn von
Leon=
hardi und Miniſterialrath Jaup; zum Vortrag den Staatsminiſter
Frei=
herrn von Starck, Miniſterialpräſident Schleiermacher und Geheimen
Staatsrath Finger.
Gelegentlich des am 14. d. M. in Verlin ſtattgehabten
Krö=
nungs= und Ordensfeſtes haben u. A. erhalten:
Den Rothen Adler=Orden zweiter Klaſſe mit
Eichenlaub: Graf von Herzberg, General=Major und
Comman=
deur der 49. Infanterie=Brigade (I. Großh. Heſſiſchen).
Den Rothen Adler=Orden vierter Klaſſe: Amelung,
Poſtdirector zu Offenbach a. M. Dieckmann, Hauptmann im
3. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment Nr. 117. Roſenhagen, Ober=
Poſtcommiſſarius zu Darmſtadt.
Das Allgemeine Ehrenzeichen: Bourgeois, Feldwebel
im Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regt. Nr. 25. Fiſcher, Stabshautboiſt
beim 3. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment Nr. 117. Morgenſtern,
Roßarzt beim 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiment Nr. 23.
— Der Bericht des Finanz=Ausſchuſſes ſpricht ſich für die
Bewil=
liguna der von Großh. Regierung in der Nothſtandsvorlage verlangten
500,000 M. aus. Dieſelben ſind durch ein Anlehen aufzubringen.
Die Tagesordnung für die auf Mittwoch, den 17. d. M.
anbe=
raumte Sitzung der Zweiten Kammer iſt derart, daß ſie auch für
eine bereits in Ausſicht genommene zweite Sitzung noch hinreichenden
Berathungsſtoff liefern wird. Es handelt ſich zunächſt um die in Folge
des Ablebens der Abgg. Stroebel und Betz erfolgten Neuwahlen der
Herren Schaum (Herrnhaag) und Falk (Mainz). deren Berathung
wohl Angeſichts der zur Verhandlung ſtehenden wichtigen
Nothſtands=
vorlage für dringlich erklärt werden wird, um den genannten Herren bei
der vorausſichtlichen Giltigkeitserklärung ihrer Wahlen den ſofortigen
Eintritt in die Kammer zu ermöglichen. Ueber den
Hauptberathungs=
gegenſtand, die ſogenannte Notbſtandsvorlage, wird, wie bereits
tele=
graphiſch gemeldet, nach dem Ergebniß der geſtern mit der Gr.
Staats=
regierung ſtattgehabten Sitzung des Finanzausſchuſſes der Abg.
Wolfs=
kehl Namens dieſes Ausſchuſſes einen ſchriftlichen Bericht an das Plenum
erſtatten. Es folgen nun auf der TageLordnung diejenigen Gegenſtände,
welche wir vor einigen Tagen als das zur Berathung der Kammer reife
Material bezeichneten. Hinzugekommen ſind noch: Die Vorlage Gr.
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz, betreffend die Herſtellung einer
feuerkeſten Treppe in dem Gefängniß zu Darmſtabt: die Vorlage deſſelben
Miniſteriums wegen Einführung der ſtädtiſchen Waſſerleitung in das
Provinzialarreſthaus nebſt Haftlokalen und das Gefängniß zu Darmſtadt,
ſowie die Vorlagen deſſelben Miniſteriums und des Miniſteriums der
unter der Verwaltung des Gr. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz
ſtehende Centralgebäude zu Friedberg und in das Großherzogliche Schloß
daſelbſt.
Die Miniſterlalabtheilung für öffentliche
Geſund=
heitspflege hat an die Kreisgeſundheitsämter und delegirten
Kreis=
aͤrzte der von der Ueberſchwemmung betroffenen Bezirke ein Ausſchreiben
erlaſſen, in welchem hervorgehoben wird, daß die diesmaligen
Ueber=
ſchwemmungen in ihrer ganz ungewöhnlichen Ausdehnung mitten in der
Winterszeit eine Bevölkerung betroffen und theilweiſe auf längere Zeit
hinaus, wenn auch nicht gerade obdachlos gemacht, ſo doch des eigenen
aufreibende Arbeit und Angſt während der Waſſersnoth, durch Kummer
über ſchwere Vermögensverluſte und durch die Sorge um den Unterhalt
in nächſter Zukunft an körperlicher und moraliſcher Widerſtandsfähigkeit
gegen geſundheitsſchädlich=Einflüſſ= viel eingebüßt hat; eine Milderung der
ſchiernach zu erwartenden Nachwirkungen auf den allgemeinen Geſundheits=
Zuſtand ſei nur von energiſcher Anordnung der in menſchlicher Macht
Rehenden Gegen= und Schutzmaßregeln zu erhoffen. Die oben erwähnten
Behörden werden hiernach aufgefordert, die der Ueberfluthung ausgeſetzt
geweſenen Gemeinden und einzelnen Wohnplätze in nächſter Zeit öfters
zu beſuchen, ſich von dem Geſundheitszuſtand der Bewohner zu
Uberzeu=
gen, ſowie auch darauf hinzuwirken, daß die erlaſſenen Vorſchriften gegen
Ddas allzufr Uhe Wiederbeziehen der durchfeuchteten Wohnungen beobachtet
werden; ferner haben dieſelben bei der geſundheitlichen Wiederherſtellung
der Wohnungen in ſachverſtändiger Weiſe mitzuwirken und eine beſondere
Aufmerkſamkeit auf die bereits errichteten und noch zu errich=
Lenden Baracken=Aſyle zu verwenden. Vorausſichtlich in den nächſten
Tagen ſoll für die Gemeinden des Ueberfluthungsgebietes die Arzeig=
Pflicht für typhöſe Krankheiten eingeführt werden, und ſollten
Krank=
heiten in epidemiſcher Weiſe auftreten, ſo ſeien die bereits früher er=
Zangenen Borſchriften zur Jſolirung und Unterdrückung derſelben ſofort
In Anwendung zu bringen. — Ein Mangel an ärztlicher Hilfe in den
betroffenen Gemeinden dürfe unter keinen Umſtänden eintreten; ſollte es
Argendwo einem Erkrankten, beſonders den ärmeren Einwohner an
ärzt=
lichem Beiſtande oder entſprechender Krankenwartung fehlen, ſo haben
Die erwähnten Behörden die momentan nöthige ärztliche Hülfe einſtweilen
ſelbſt und unentgeltlich zu leiſten und ſofort zu veranlaſſen, daß jenem
Mangel durch Zuziehung eines piaktiſchen Arztes abgeholfen wird.
Fer=
ner wird die Ueberzeugung ausgeſprochen, daß es an der vollen
Bereit=
willigkeit der praktiſchen Aerzte ſowie der Apotheker zur Löſung der
ge=
ſtellten Aufgabe nicht fehlen werde.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt Nr. 1 enthält:
1) Bekanntmachung, die Gebühren der Ortsgerichte betr. - 2) Bekannt=
Machung; die Auſicht über die Unterſuchungsgefängniſſe betieffend.-
8) Bekanntmachung. die Koſten der Rechtshülfe betr.
- (Militärdienſtnachrichten.) Kritzler, Major vom 4.
Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, als Bataillons=Commandeur in das 6.
Bran=
denbürg. Inf.=Reat. Nr. 48 verſetzt; Kroll, Major vom 4. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 118, zum etatsmäß. Stabsofficier ernannt; v. Schön=
Feldt, Major, aggregirt dem 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, in dieſes
Regiment einrangirt.
- Oberſtlieutenant v. Sommerfeld, la quite des
General=
ſtabs der Armee und ſeitheriges erſtes Directionsmitglied der
Kriegs=
akademie wurde zum perſönlichen Adjutanten des Kronprinzen ernant.
Bei dem Sonntags=Abendgottesdienſte war die Stadtkapelle trotz
des ſchönen Wetters, das Tauſende in's Freien gelockt hatte, wie faſt
Ammer bis auf den letzten Platz gefüllt.
2 Die Stadtverordnetenverſammlung hat in ihrer jüngſten
Sitzung, üinſ welcher kaum mehr als die Hälfie der Mitglieder
an=
weſend waren, gegen den Antrag ihrer Finanzcommiſſion und entgegen
der warmen Befürwortung des Herrn Oberbürgermeiſters mit einer
Stimme Mehrheit beſchloſſen, dem „Heſſiſchen Hülfsverein vom rothen
Kreuz. zugleich Landesverein der Kaiſer Wilhelms=Stiftungs, d. h.
den Invallden und Hinterbliebenen aus dem Kriege von 1870-71
die ſeit langer Zeit gewährte Jahresgabe von 685 M. fortan zu
ent=
entziehen.
Wir ſind zwar feſt überzeugt, daß dieſer Beſchluß, wie von dem
Herrn Oberbürgermeiſter bereits angekündigt, einer Reviſion
unter=
zogen werden wird und nicht beſtehen bleiben kann, und daß der
Vor=
ſtand des Hülfsvereins, für deſſen Wirkſamkeit jener Beſchluß eine
weittragende Bedeutung hat, das Seinige gründlich thun wird, um
im Einklang mit der öffentlichen Stimmung jene Aufhebung
herbei=
zuführen, wollen aber keinen Augenblick verſaͤumen, ſofort darüber
Aufklärung zu geben, daß derſelbe auf vollſtändig unrichtigen
that=
ſächlichen Unterſiellungen beruht. Der Stadtverordnete Reh hat, nach
Ihrem Sitzungsreferat, angezeben, „es würden für Ausbildung von
Krankenpflegern und ſonſtige Zwecke des Friedens circa 11,000 M.
jährlich verausgabt.: Die den Herren Stadtverordneten vorliegende
Vereinsrechnung für das Jahr 1881 weiſt die Unrichtigkeit dieſer
geradezu unbegreiflichen Angaben nach: es ſind in dieſem Jahr für
Unter=
kützung von Invaliden und Hinterbliebenen 14535 M. und „für
Aufgahen des Vereins in Friedenszeiten' (Ausbildung von Pflege=
E 11
111
perſonal ꝛc.) 892 M. 92 Pf. verausgabt worden, die geſammte
Aus=
habe betrus überhaupt nur 16995 M. 83 Pf. So ziemlich tas
Gleiche hätten die, den Herren Stadiverordneten wie Jedermann zur
Einſicht offerirten Vereinsrechnungen der vorderen Jahre erſehen
Finanzen, betreffend die Einführung der ſtädtiſchen Waſſerleitung in die) laſſen. Ebenſo unrichtig iſt die Angabe des Stadtverordneten
Rückert; „der Verein habe im Jahre 1881 6000 M. Copitol aus
geliehen; dieſe Summe werde aus dem Verein zugefloſſenen
ein=
maligen Beiträçen beſtehen.: Ein Blick in die Rechnung hätte
er=
geben daß keinerlei Beiträge capitaliſirt worden ſind, daß überhaupt
das Vereinsvermögen in 1881 nicht eigentlich vermehrt worden iſt.
In dem gedachten Jahr ſind laut Rechnung an Capitalien
zurück=
empfangen (meiſt in Folge von Converſion). . M. 32543.03
angelegt wurden
„ 3868604
das Mehr beträgt alſo
M. 6145.01
Dagegen war zu Beginn des Jahres an Kaſſevorrath vorhanden
Heims beraubte, welche durch die vorausgegangene Mißerndte, durch M. 230035, am Schluſſe desſelben aber nur M. 295.97; in der
Capitalanlage ſteckt alſo temporär angelegter Kaſſevorrath (
Betriebs=
fond) mit
M. 2004.38
Weiter war in 1851 von dem Zweigverein in Bingen
ein Capital von
7 4000 ſeit 1870 bis dahin dort verwaltet und deſſen
Zinſenertrag zur Invalidenunterſtützung verwendet
wor=
den war, aus Zweckmüßigkeitsaründen an die
Central=
verwaltung des Vereins überliefert worden, damit die
Zinſen fortan dirct vom Geſammtvorſtand zu jenen
Zwecken verwendet würden. Dieſes Capital wu. de alſo
nun von der Hauptkaſſe angelegt. Endlich zahlte die
Stadt Darmſtadt in 1881, wegen Verlegung des
Etats=
jahres, oͤſt Jahresbeitraa, nämlich vro 1881 und zum
Vorauß auch pro 1. Quartal 1882; letztere
„ 17125
gebörten ſomit nicht in das Wirthſchäftsjahr 1881 des
vereins und waren für 1882 zu reſerviren.
Die Summe dieſer Beträge von
M. 617163
bleibt hinter der angeblichen Vermögensvermehrung von „ 614301
noch zurück. Eine Vermehrung hat alſo nicht ſtattgefunden.
Schließlich nur noch eine Bemerkung. In anderen deutſchen
Staaten haben ſich bekanntlich in 1870 neben den Vereinen vom
rothen Kreuz überäul beſondere Invaliden=Unterſtützungsvereine
ge=
bildet und die erſteren capitaliſiren im Frieden ihre ſämmtlichen
Zinſen und Mitgliederbeiträge, wie dies auch in Heſſen bis 1870
ge=
ſchah, als nothwendige Reſerve für künftige Kriegsfälle. Nur in
Heſſen hat der rothe Kreuzorein nach dem letzten Klieg auch die
Aufaabe der Invalidenunterſtützung als Landesverein der Kaiſer
Wilhelmsſtiftung mit übernommen. Iſt es da richtig, wenn man
ihm zumuthen will, nunmehr nicht nur ſeine Mitgliederbeiträge und
Zinſen, ſondern aäuch ſein Capital für dieſe Unterſtützungszwecke
auſzubrauchen auf die Geſahr hin, daß in nicht allzuferner Zeik dieſe
Unterſtützung aus Mangel an Mitteln ganz eingeſtellt werden müßte?
O Die Strafkammer des Landgerichts verurtheilte am Montag
den früheren Regiſtraturgehülfen beim Amtsgericht Darmſtadt 1, den
von Ellenbach gebürtigen Adam Bitſch, wegen Unterſchlazung von
86 Mark, verübt in 26 Fällen, zu 3 Monaten 22 Tagen Gefängniß,
rechnete ihm jedoch die verbüßte Unterſuchungshaft mit 3 Monaten
12 Tagen auf, ſprach ihn aber hinſichtlich der weiteren Anklage der
Vernichtung öffentlicher Urkunden frei. Der Verurtheilte, welcher ſich
auf monatlich etwa 100 Mark geſtanden, vereinnahmte nämlich
ver=
ſchiedene Polizeiſtrafen, bezüglich deren bereits die Umwandlung reſp.
Verbüßung in entſprechender Haftſtrafe angeordnet war, unterließ
jedoch die Ablieferung des Geldes an den Gerichtsſchreiber und wußte
ſein Vergehen durch entſprechendes Verbergen der betreffenden Acten
längere Zeit zu verdecken. Der Gerichtshof nahm zu Gunſten des
Angeklagten an, daß er als ein harmloſer, einfacher Landbewohner,
von dem Firniß der Stadt verblendet, den Verlockungen ihrer
Ver=
gnügungslocale erlegen ſei, und zwar geflützt darauf, daß er in Folge
ſeines Stolzes im „Gießmänn'ſchen Ctabliſſement;, wö er auch wohnte,
auf die Bahn des Verbrechens gerathen war.
(EEingeſandt) Dem Vorſtande des Verſchönerungs=
Ver=
eins erlaübt man ſich zur gefälligen Erwägung anheim zu geben, ob es
nicht geeignet ſei die rückſtändige Generalverſammlung recht
bald abzuhalten ?
In der letzten Stzung des Localgewerbvereins hielt Hr.
L. Moͤſer einen durch Vorlage zahlreicher treffeicher, dem Land=
sgewerb=
verein gehörigen Photögraphien weſentlich unterſtützten Vortrag über die
Geſchichte der Elfenbeinſchnitzerei. Dieſe Kunſtinduſtrie iſt eine uralte,
reicht bis ins graue Alterthum hinauf und ihr Studium iſt auch
inſo=
fern von hohem Werth, als in den auf uns überkommenen Fundſtücken
altegyptiſchen und babyloniſchen, theilweiſe auch griechiſchen und
römi=
ſchen Urſprungs, wichtige Aufſchlüſſe über Sitten, Gebräuche und
Trach=
ten erhalten ſind. Die Elfenbeinbearbeitung ſtand in Griechenland zur
Zeit des Perikles in hoher Blüthe und war es neben Gold das
Mate=
rial, aus welchem ein Phidias die Werke ſchuf, die ſeinen unſterblichen
Ruhm begründeten. Auch den Römern war die Verwendung des
Elfen=
beins wohl bekannt, insbeſondere diente dasſelbe in ſpäterer Zeit zur
Herſtellung der als Ehrengeſchenke ſehr gebräuchlichen Diptychen, einer
als Vorläufer des jetzigen Bücheinbandes zu betrachtende, meiſt mit In= verſehenen Decke für die damals gebräuchlichen Schreibtafeln
112
H.
Aus ſpätrömiſcher Zeit, dem 4. und 6. Jahrhundert, iſt uns noch eine
Anzahl ſolcher Conſulardintychen erhalten und bildet eines, das des
Con=
ſuls Flavius Aſtirius (449 nach Chriſti) eine Verle unſeres, an
werth=
vollen Elfenbeinarbeiſen reichen Muſeums. Mit der Ausbreitung des
Chriſtenthums fand auch die Elſenbeinſchnitzerei Eingang in der Kirche,
bereits im 9. Jahrhundert in Gegenſtänden des Ver kehrs, namentlich den
Haarkämmen hervorragender Peiſonen, Könige und Biſchöfe, dann ſich
immer mehr als Schmuck= und Luxusartikel einbürgernd, entgegen, ſtand
im Mittelalter, wo das Elfenbein das Material zu den koſtbarſten
Ein=
lazen lieferte, in hoher Blüthe, die bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts
beinbearbeitung Ende des 16 Jahrh. wieder zu einer bedeutenden und
in ihren zahlreichen uns erhaltenen Werken, die namentlich das bayeriſche
Nationalmuſeum birgt, zu bewundernden Höhe der Vollendung empor,
die uns vor allem in dem Münzſchrein des großen Meiſters Angermeyer
(1624) entgegentritt, wurde von kunſtliebenden Fürſten lange Zeit nicht
allein gepflegt, ſondern auch ſelbſt geübt. In Heſſen haben wir ihre
Einfüh=
rung dem kunſiſinnigen Grafen Franz von Erbach zu danken, der
dort die Elfenbeininduſtrie heimiſch gemacht. Die Verſammlung war
dem Vortragenden für ſeinen fleißig ausgearbeiteten Vortrag, der viel
An=
regendes bot, zu lebhaftem Tank verpflichtet, der ihm auch nicht
vorent=
halten blieb. — Hiernach verbreitete ſich 1 och Hr. Ingenieur Nau über
die ſteigende Anwendung, welche die Ottlo'ſchen Gasmotoren namentlich im
Kleinbetrieb finden, und nahm die Verſammlung abermals Anlaß, ihre
Wünſche bezüglich Ermäßigung der Gaspreiſe zu erneuern.
Das am Samſtag Abend zum Beſten der Waſſerbeſchädigten von
den Stammgäſten der Ensling'ſchen Brauerei veranſtaltete Concert
hatte auch dieſesmal ein zahlreiches Publicum angezogen, und fanden
namentlich die durch einen elektriſchen Apparat bedeutend vergrößerten
photographiſchen Anſichten überſchwemmter Gegenden von Mainz,
Boden=
heim, Laubenheim ꝛc. ungemeinen Beifall. Das finanzielle Ergebniß
darf wie bei der letzten derartigen Veranſtaltung als ein günſtiges bezeichnet
werden, indem ca. 160 M. vereinnahmt und dem Central=Comits
über=
wieſen werden können. Wie wir hören, ſoll vielſeitigem Wunſche
ent=
ſprechend morgen Abend nochnals ein ähnliches Concert ſtattfinden und
dabei gleichfalls wieder die nach der Natur aufgenommenen Anſichten
der überſchwemmten Gegenden gez igt werden.
0 Der Hausburſche der Firma W. Büchner in Pfungſtadt iſt
mit Mitnahme von 1800 M. durchgegangen und wird der Flüchtige, ein
Württemberger, ſteckbrieflich verfolgk.
Die Silberprosuction Deutſchlands betrug im Jahr 1881
185607 Kiloaramm, wovon 59836 Kilo auf die Mannsfelder
Gewerk=
ſchaft und 39.123 Kilo auf Freiberg in Sachſen entfallen.
Einige von den Schülerinnen des Hofmänniſchen Mädchen=
Inſtituts haben durch eine von denſelben veranſtaltete Lotterie 720 M.
zum Beſten der Waſſerbeſchädigten erzielt.
— Am Sonnſag Morgen brach ein junger Mann, der ſich über die
abgeſteckte Grenze hinausgewagt hatte, im Froßen Woog ein. Ein
Knabe wurde am Kopf beim Hinſtürzen von einem dagegen rennenden
jungen Mann ſchwer verlehk.
— Der am Samstag in. Saalbau abgehaltene carnevaliſtiſche
Abend war von ca. 400-500 Theilnehmern beſucht. Nach Abzug der
Koſten dürften etwa 150 Mark für die Waſſerbeſchädigten übrig bleiben.
Geſtern morgen ſind weitere 35 Einwöhner von Aſtheim,
Männer. Frauen und Kinder, im Griesheimer Lager untergebracht
wor=
den. Es war ein trauriger Anblick dieſelben mit Bettwerk und ihren
ſonſtigen Habſeligkeiten bepackt, von dem Bahnhof aus auf der Chauſſee
ihrem Beſtimmungsorte entgegen wandern zu ſehen.
Erſt am Mittag des 12. Januar iſt der Rhein bei Mainz
wieder in ſeine Ufer zurückgetreten, nachdem er 16 Tage über ſeinen
Ufern geſtaͤnden hatte.
Offenbach. 15. Januar. Hier hat ſich gleichfalls ein Comitt
ge=
bildet, um zum Beſten der Ueberſchwemmten eine Verlooſung
abzu=
halten. Es ſind bereits 600 Gegenſtände im ungefähren Werthe von
6000 M. eing=gangen.
Nach einer Mittheilung der Darmſt. 3tg. iſt die
Ueberſchwem=
mung des Rieds hauptſächlich durch die Brüche zweier Dämme
veranlaßt worden. Durch den Bruch des Dammes bei Lampertheim
wurden die Orte Bürſtadt, Bobſtadt, Hofheim, Biblis, Wattenheim,
Nordheim, Groß=Rohrheim und des Dammes bei Erfelden die Orte
Leeheim Hornberg, Berkach, Geinsheim, Wallerſtädten überfluthet. Die
Orte Biebesheim, Stockſtadt, Goddelau, Erfelden werden hauptſächlich
durch Grundwaſſer, allerdings in erheblicherer Weiſe, wie dies ſonſt
vorzukommen pflegt, geſchäͤdigt.
Co lange die Schäden an den Dämmen bei Lampertheim und kung zur Folge hatte.
Erfelden nicht gründlich beſeitigt ſind wird der Rhein dort ſeine
Fluthen nach den überſchwemmten Orten fortwährend, ſelbſt bei
mittlerem Waſſerſtand, ausſenden. Es muß daher Alles daran geſetzt
werden, dieſe Schäden, ſobald wie irgend thunlich, zu beſeitigen, wenn Dienſtag 16 Januar: Vortrag des Miſſionars Stoll im Saabau.
dies auch mit beſonderen Schwierigkeiten verbunden ſein mag und bei
der beträchtlichen Länge der eingeriſſenen Dammſtücke nur mit ſehr
er=
heblichen Koſten geſchehen kann. Dem Vernehmen nach ſoll die Bau= Donnerſtag 18. Januar: Vortrag im Volksbildungsverein.
behörde, von gleicher Anſicht geleitet, bereils mit den Vorbereitungen Samstag 20. Januar: Maskenball der Vereine Eintracht und
Bürger=
der unverzüglich vorzunehmenden erforderlichen Arbeiten an erwähnten
Dämmen beſchäftigt ſeinz-
— Nach amtlichen Ermittelungen beträgt die Zahl der in dem
Be=
zirksamte Frankenthal in den überſchwemmten Ortſchaften eingeſtürzten
Gebäulichkeiten: in Oppau 185. in Ediaheim 120. in Studernheim 20,
in Frankenthal 6. in Mörſch 62, in Roxheim 154. in Bobenheim 132.
zuſammen 677 Gebäude. Der Zuſammenſturz vieler Gebäulichkeiten
er=
ſcheint beſonders in den Klöſtern gepflegt worden zu ſein und tritt uns klärt ſich übrigens auch dadurch, daß dieſelben wenia ſolid, arößtentheils
aus ungebrannten oder nur wenig gebrannten Lehmſteinen errichtet waren.
Aus den überſchwemmten Orten mußten 1976 Verſonen in anderen
Ort=
ſchaften unterg=bracht werden, wovon 731 ein Unterkommen in
Franken=
thal fanden, welches außerdem noch 597 Einheimiſche zu unterſtützen hat.
2 Am 8. Januar hatte ſich eine große Zahl von Zuſchauern auf
angedauert haben map. Nach einer kurzen Pauſe ſchwang ſich die Elfen= dem Eiſe der Weichſel in der Nähe der Dirſchauer Brücke eingefunden,
um die Thätigkeit der Eisbrechdampfer anzuſehen und ſich dabei ſehr
weit vorgewagt. Plötzlich löſte ſich bei dem erneuten Anrennen eines
der Dampfer eine mächtige Eisſcholle los und ungefähr 200 Perſonen
trieben ſtromabwärts, wobei eine Anzahl theils in das Waſſer ſtelen,
theils in der Verzweiflung hineinſprangen. Herbei geeilte Boote fiſchten
die vom Strome Fortgeriſſenen auf und holten die Jammernden von
der Scholle. Ob Alle gerettet wurden, ließ ſich indeß nicht feſſtellen.
-Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady. Rheinſtraße 47.
Der Rotterdamer Poſtdampfer Scholten' Cavitän Vis, von der
Nieder=
ländiſch=Amerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft. welcher am 30.
De=
cember 1882 von Rotterdam abging, iſt am 11. Januar 1883
wohlbe=
halten in New York angekommen.
Der Aniwerpener Poſtdampfer
Switzerland; Cavitän Beynon, von der Red Star Line, welcher am
30. December 1883 von New=York abging, iſt am 13. Januar 1883
wohlbehalten in Antwerpen angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Monkag den 15. Januar.
Die Freitags=Vorſtellung giebt uns zu ausführlichem Berichte keine
Veranlaſſung. Sie brachte eine Wiederholung des Tollköpfchens
(Cyprienne) von Sardou die mit dem nämlichen Beifall
aufge=
hommen wurde, wie ſämmtliche Aufführungen dieſes geißtreichen
Luſt=
ſpiels. Das Haus war ziemlich gut beſetzt. Die Hauptdarſteller wurden
im 2. Acte bei offener Scene und nach dem 2. Acte, ſowie am Schluß
des ganzen Stückes zweimal ſtürmiſch hervorgerufen Se. Kal. Hoheit der
Großherzog nebſt ſeinem hohen Gaſte wohnten der Vorſtellung bei.
Statt der angekündiaten Oper „Der Prophetn die wegen
Heiſer=
keit des Herrn Bär ausfallen mußte, wurde am Sonntag der Freiſchütz
geaeben. Die Aufführung war im Einzelnen nicht ganz ohne
Uneben=
heiten. die wir indeſſen nicht allzu hoch anſchlagen und dem Umſtande
zu aute halten wollen, daß dieſelbe gewiſſermaßen eine improviſirte war.
Was die Einzelleiſtungen betrifft, ſo können wir berichten, daß Fräulein
Cerwenka als Agathe den meiſten Beifall erntete. insbeſondere nach der
Edur=Arie und nach der Cavatine im 3. Acte. Erfreulicher Weiſe erwies
ſich die Tonbildung diesmal faſt frei von den früher bemerkbaren
Mängeln. Auch Fräulein Simony war als Aennchen recht lobenswerth
und ſang namentlich ihre Romanze und Arie des 3. Actes recht zu Dank.
Bezüglich der Männerrollen, in deren Beſetzung gegen früher bedeutende
Veränderungen flaltgefunden hatten, haben wir uns nach der erſten
Auf=
führ ung der Oper dahin ausgeſprochen, daß jene nur zum Vortheil
der=
ſelben gereichten. Dieſe Anſicht haben wir geſtern beſtätigt gefunden,
und wir haben daher der damaligen ausführlichen Beſprechung in dieſer
Hinſicht nichts hinzuzufügen. Von den Enſemble=Rummern erwäbnen
wir noch das Terzett im 2. Acte. Den Chören. namentlich dem
Braut=
jungfer Chor, kann Lob geſpendet werden. Das Orcheſter war tüchtig:
die prächtige Quvertüre wurde lebhaft applaudirt. Bedauerlich iſt es
nur, daß das Zuſpätkommen einzelner Theaterbeſucher einen ungeſtörten
Genuß derſelben nicht recht aufkommen ließ; beſonders wurde das Adaaio
derſelben in ſeiner Wirkung ſehr beeinträchtigt. Das Haus war mäßig
beſucht und verbielt ſich, im Ganzen genommen der Aufführung
gegen=
über ziemlich kühl. In der Wolfsſchlucht=Scene ſchienen die Maſchinerien
gelegentlich nicht ganz nach Wunſch zu functioniren.
Polizeibericht vom 15. Januar.
Einem Gaſtwirth auf dem Marienplatz wurden am 12. Abends
zwiſchen 4 und 5 Uhr aus einem im zweiten Stock desſelben Hauſes
be=
findlichen Zimmer Gegenſtände im Werthe von 174 M. geſtohlen.
Eine Dienſtmagd iſt beſchuldiat, ihre Herrſchaft beſtohlen zu haben,
wes=
halb ſie verhaftet wurde.
— Eine Unbekannte verſuchte in eine
Magd=
kammer einzuſchleichen, wurde jedoch hieran verhindert und ergriff die
Flucht. — Ein Taglöhner logirte ſich unter falſchem Namen in einer
Herberge ein und entwendete einen Bettdeckülberzug, was ſeine Berhaf=
Tages=Kalender.
Mittwoch 17. Januar: Vortrag zum Beſten des Kirchenbau=Vereins im
Feſtſaale des Gymnaſiums.- Verſammlung des Kaufm. Vereins.
verein. — Concert des Geſang=Vereins Sängerluſt.
Sonntag den 21. Januar: Generalverſammlung des Oekonomen=Vereins
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.