148.
Wonnementspreis
verdsjährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Beuͤnerlohn. Auswärtz werden von
da Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poſtaufſchlag
146.
Juhrgang.
Grag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Dönnerstag ben 11. Januar.
1883.
83 8.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſung zu Gunſten der Waſſerbeſchädigten der Umgegend von Mainz.
Das Großherzogliche Kreisamt Mainz hat dem Comits zur Unterſtützung der Waſſerbeſchädigten der Umgegend von
Mainz die Erlaubniß ertheilt, zu Gunſten dieſer Waſſerbeſchädigten im Kreiſe Mainz eine Verlooſung von Gebrauchs= und
Kunſtgegenſtänden zu veranſtalten und hat Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz den=Verkauf der Looſe im
ganzen Umfange des Großherzogthums geſtattet.
Darmſtadt, am 6. Januar 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(26)
v. Marquard.
Darmſtadt, am 8. Januar 1883.
Batreffend: Maßregeln gegen das Bagantenthum.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihuen, welche mit Erledigung unſerer Verfügung vom 12. v. Mts. noch im Rückſtande ſind, werden
hier=
mit an deren Erledigung binnen 8 Tagen erinnert.
1263
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch rechtsträftiges, am 31. December 1882 von dem commandirenden General des 11. Armee=Corps beſtätigtes
Er=
kenntniß vom 23. December 1882, ſind die nachſtehenden Mannſchaften:
1) Musketier Franz Pacher der 8. Compagnie 2. Großh. Heſſ. Iufanterie=Regiments (Großherzog) Nr. A116 aus
Dresden, Kreis Dresden, Königreich Sachſen;
2) Musketier Georg Karl Ferbekr, der 3. Compagnie 2. Großh. Heſſ. Iuſanterie=Regiments Großherzog) Nr. 116
aus Offenbach, Kreis Offenbach;
in contumaciam für ſahnenflüchtig erlärt und jeder in eine Geldſtrafe von dreihundert Mark verurtheilt worden.
1264
Darmſtadt, den 4. Januar 1883.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Vorſchriften über das Feilbieten und Auſbewahren exploſiver Stoffe wird vielfach nicht nachgelebt, und bringen wir
daher nachſtehend die 88 23-31 des Geſetzes vom 2. Juni 1880 mit dem Bemerken zur Kenntniß, daß wir für die Folge die
Beſtrafung jeder Zuwiderhandlung veranlaſſen.
Handel mit exploſiven Stoffen.
8 23. Wer exploſive Stoffe feil zu halten beabſichtigt, muß davon der Pollzeibehorde Anzeige machen.
8 24. Die Abgabe von exploſiven Stoffen an Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten.
3 25. Pulver, Pulvermunition, Feuerwerkskörper und Zündungen in Quantitäten von mehr als 1 Kilogramm, ſowie alle
ſonſtigen exploſiven Stoffe in jeder Quantität dürfen nur an ſolche Perſonen abgegeben werden, von welchen ein Mißbrauch nicht
zu beſorgen iſt, und welche in dieſer Hinſicht dem Verkäufer vollkommen bekannt ſind. Wofern Letzteres nicht der Fall iſt, hat
ſich der Käufer durch ein Zeugniß der Polizeibehörde auszuweiſen, daß der Abgabe kein Hinderniß im Wege ſteht. Dieſes
Zeug=
niß iſt bei der Abgabe von Oynamit, Schießbaumwolle und der in 8 2 bezeichneten Stoffe in jedem Falle erforderlich.
Die Polizeibehörde hat ſich vor Ertheilung des Zeugniſſes über die Art der beabſichtigten Verwendung und den etwa
beab=
ſichtigten Aufbewahrungsort zu erlundigen und zeigneten Falls die entſprechenden Maßnahmen zu treffen.
An jeder Dynamitpatrone muß die Bezeichnung „Oynamit= und die Firma der Fabrik deutlich angebracht ſein.
8 26. Wer ſich mit der Anfertigung oder dem Verkauf von exploſiven Stoffen befaßt, iſt verpflichtet, über alle Käufe
und Verkäufe von Pulver, Pulvermunition, Feuerwerkskörpern und gündungen in Quantitäten von mehr als 1 Kilogramm,
ſo=
wie über alle Küufe und Verkäufe ſonſtiger exploſiver Stoffe ein Buch zu führen, welches über die Namen und die Legitimation
der Abnehmer, den Zeitpunkt der Abgabe und die abgegebenen Quantitäten Aufſchluß gibt.
19
64
R8
Dieſes Buch, ſowie die nach 8 25 erforderlichen geugniſſe ſind der Polzeibehörde auf Verlangen jeder Heit zur Einſicht
offen zu legen.
Lagerung exploſiver Stoffe.
A. Pulber, Pulvermunition, Feuerwerkskörper und Zündungen.
8 27. Wer mit Pulver, Pulvermunition, Feuerwerkskorpern und Zündungen Handel treibt, darf
1) im Kaufladen nicht mehr als 1 Kilogramm,
2) im Hauſe außerdem nicht mehr als 5 Kilogramm vorräthig halten.
Auf Nachweis eines beſonderen Bedürfniſſes kann die Erhöhung des Vorraths unter 2 zeitweilig bis auf 10 Kilogramm
geſtattet werden.
Die Auftewahrung desſelben darf nur in einem auf dem Dachboden (Speicher) belegenen, mit keinem Schornſteinrohre in
Verbindung ſiehenden, abgeſonderten Raume, der beſtändig unter Verſchluß zu halten iſt und mit Licht nicht betreten werden
darf, erfolgen. Die Behältniſſe müſſen den Beſtimmungen in 8 4, Abſatz 1 und 2 entſprechen und bedeckt ſein.
8 25. Perſouen, welche nicht unter die Beſtimmung des 8 27 fallen, bedürſen behufs der Auſbewahrung von mehr als
1 Kilogramm der polizeilichen Erlaubniß.
8 29. Großere als die in 8 27 bezeichneten Mengen ſind außerhalb der Ortſchaften in beſonderen Magazinen
aufzube=
wahren, von deten Sichetheit die Pelizeibehörde und, ſoweit es ſich um militäriſche Magazine handelt, die Polizeibehörde in
Gemeinſchaft der Militärbehörde ſich überzeugt hat.
Es kann angeordnet weiden, daß die Schlüſſel zu dieſem Locale in den Händen der Behörde bleiben.
Auf Kriegspulvermagazine in Feſtungen finden vorſtehende Beſtimmungen keine Auwendung.
8 30. Die Aufbewahrung an der Herſtellungsſtätte, ſowie an der Verbrauchsſtätte unterliegt den im 8 31 gegebenen
Vorſchriften.
B. Andere Sprengſtoſſe.
8 31. Die in 8 2 aufgeführten epploſiven Stoffe dürfen nur an der Herſtellungsſtätte, Dynamit und Nitrocelluloſe außer an
der Herſtellungsſtaͤtte nur an denjenigen Orten, wo dieſe Stoffe behufs eines gewerblichen Betriebes zur unmittelbaren
Ver=
wendung gelangen, oder in beſonderen Magazinen aufbewahrt werden
Für die Aufbewahjung an der Herſtellungsſtätte ſind die bei Ertheilung der Conceſſion - 8 16 der Gewerbeordnung vom
21. Juni 1869 - vorgeſchriebenen Bedingungen, in Ermange ung ſolcher Vorſchriften die Weiſungen der Polizeibehörde zu beachten.
Die Niederlagen an der Verbtauchsſtätte, ſowie die beſonderen Magaziue bedürfen der polizeilichen Genehmigung und ſind
nach den von der Polizeivehörde zu ertheilenden Vorſchriſten einzurichten.
Bei den Niederlagen der Militärverwaltung concurrirt in derſelben Weiſe, wie bei ihren Pulvermagazinen, die
Militär=
behörde 68 29).
Es kann angeordnet werden, daß die Schlüſſel zu dem Magazin in den Händen der Behörde bleiben.
Darmſtadt, den 6. Januar 183.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
265
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Das Erſatz. Geſchäft pro 1883, hier Aufſtellung der Rekrutirungs=Stammrolle für die Stadt Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der Militäipflichtigen zur Stammrolle vom 15.
Ja=
nuar bis 1. Februar l. Js., Vormittags, unter Vorlage der Geburtsſcheine der betr. Pflichtigen auf unſerem Bureau entgegen
genommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahre 1863 dahier geborenen und domicilirten Militärpflichtigen;
b) Militaͤrpflichtige hier wohnende Studenden, Gymnaſiaſten und Föglinge anderer Lehranſtalten;
c) Militaͤrpflichtige hier dauernd ſich aufhaltende Dienſtboten, Haus= oder Wirthſchaftsbeamte, Handlungsdiener,
Lehrlinge, Handwerksgeſellen und Lehrburſchen, Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniſſe
ſtehende Militärpflichtige.
Die unter a genannten Militärpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur Vorlage eines Geburtsſcheines
entbunden.
Außerdem haben ſich
4) auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr überſchritten haben und weder einem
Truppentheil überwieſen worden ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben,
ſowie Diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind, vorausgeſetzt, daß alle dieſe in Darmſtadt ihren dauernden
Aufenthalt haben.
Bezüglich derjenigen Militäipflichtigen, welche zeitweiſe abweſend ſind, liegt deren Eltern, Vormündern, Lehr, Brod= und
Fabrikherren die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerklam, daß diejenigen, welche es unterlaſſen, ſich zur Stammrolle
zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haſt bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Jeder der zur Meldung verpflichteten Militärpflichtigen muß gehörig nachweiſen (durch Beſcheinigung des Arbeitgebers ꝛc.
oder ſonſtige Zeugniſſe), daß er zur Zeit der Meldung dahier wirklich als dauernd aufenthaltlich und nicht nur als
vor=
übergehend anweſend angeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 4. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(223
5
5
d46
d⁄3
15₈
15
2.
89
10
130
Di=
8alh)
65
Bekanntmachung.
Durch vollſtreckbar gewordene
Straf=
befehle Großherzoglichen Amtsgerichts
Darm=
ſtadt 1 ſind gegen die nachgenannten
Milch=
verkäufer die beibemerkten Strafen
ausge=
ſprochen worden:
1) Wegen Verkaufs abgerahmter Milch
als ganzer:
15. Dec. 1881: Lutz. Michael II,
Milch=
händler zu Wixhauſen, 20 M.
21. Sept. 1832: Petry, Marie, Tochter
des Georg Petry II. in Reinheim, 30 M.
22. Sept. 1882: Schneider, Margarethe,
Ehefrau des Heinrich Schneider in Ober=
Ramſtadt, 30 M.
22. Sept. 1882: Schuchmann, Katharina,
Wittwe, Milchverkäuferin zu Reinheim,
30 M.
3. Oct. 1883: Groh, Peter,
Milchhänd=
ler hier, Milchverkäufer bei Gg. Ph.
Volz II. in Groß=Bieberau, 25 M.
3. Nov. 1882: Nungeſſer, Eliſabetha,
Tochter des Jacob Nungeſſer II. in
Gräfenhauſen, 25 M.
Eodem: Lutz, Eliſabetha, Tochter des
Chri=
ſtian Lutz in Wixhauſen, 25 M.
4. Nov. 1882: Mahr, Valentin,
Milch=
verkäufer in Traiſa, 25 M.
2) Wegen Verkaufs abgerahmter und
gewäſſerter Milch:
16. Oct. 1882: Volz, Magdalena,
Milch=
verkäuferin, Tochter des Georg Volz II
in Meſſel, 30 M.
3) Wegen Verkaufs gewäſſerter Milch:
4. Oct. 1882: Wolf, Georg,
Milchver=
käufer in Dienſten bei Landwirth
Nico=
laus Caffenberger zu Groß=Bieberau,
25 M.
25. Oct. 1882: Stork, Margarethe,
Toch=
ter des Johannes Stork in Darmſtadt,
25 M.
4. Nov. 1882: Stumpf, Georg,
Milchver=
käufer und Landwirth in Darmſtadt,
25 M.
7. Nov. 1882: Lennert, Karl, von
Heu=
bach, in Dienſten bei Valentin Hook,
Landwirth in Lengfeld, 25 M.
Bekannt gemacht:
(266
Der Gerichtsſchreiber.
Brennholz=Verſteigerung
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 15. Januar l. Js.,
Vormittags um halb 10 Uhr,
werden auf dem Rathhaus zu Eberſtadt:
140 Raummeter KiefernScheitholz und
1000 Stück Kiefern=Wellen verſteigt.
Bemerkt wird, daß das Holz meiſtens
dürres iſt und im Diſtrict „
Klingsäckern=
tannu ſitzt.
Es wollen ſich die Steigliebhaber an
Forſtwart Tritſch zur näheren
Aus=
kunftsertheilung wenden.
Gegen vorſchriſtsmäßige Bürgſcheine
wird das Holz bis Ende September l. J.
verbürgt.
Eberſtadt, den 8. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
267
R68
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1883, hier die Aufſtellung
der Stammrollen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der
Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 16. Januar bis 1. Februar l. J3. unter
Vorlage der Geburtsſcheine - mit Ausnahme der hier Geborenen - der betreffenden
Pflichtigen auf unſerem Bureau entgegengenommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
1) alle im Jahre 1863 Geborenen,
2) ebenfalls die im Jahre 1862 und 1861 Geborenen,
3) alle Militärpflichtigen, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre
Dienſt=
pflicht durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten, jedoch in Beſſungen
ihren dauernden Aufenthalt haben.
Militärpflichtige, welche zwar hier geboren, jedoch in anderen Kreiſen des
Groß=
herzogthums zur Stammrolle eingetragen ſind, können hier nicht zur Muſterung
zu=
gelaſſen werden.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche von hier abweſend ſind, liegt
deren Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= oder Fabrikherren die Anmeldung ob.
Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß Diejenigen, welche es
unterlaſſen ſich zur Stammrolle zu melden, mit Geldſtrafen bis zu 30 Mark event.
Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Beſſungen, den 3. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[93
Pferde= und Wagen=Verſteigerung.
Montag den 15. Januar, Vormittags 10 Uhr,
werden wegeu Geſchäftsaufgabe im Hauſe untere Hügelſtraße 71
12 Reit= und Wagenpferde, edler Race,
worunter ein gut gerittenes ruhiges Damenpferd und 2 Zugpferde gegen
baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Tarator.
WB. 9 Pferde ſind ein= und zweiſpännig gefahren und alle fein geritten.
Aus dem Gemeindetannenwald Diſtrict
„Saufang: kommen folgende Holſortimente
zur Verſteigerung und zwar:
Montag den 16. Januar l. Js.,
Vormittags 9 Uhr:
1699 Raummeter Kiefern=Scheiter,
262
„ Knüppel,
12,280 Hundert
„ Reiſer,
194 Raummeter „ Stücke.
Und Dienstag den 17. Januar l. J.
Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle.
309 Stück Kiefern=Stämme von 25
bis 50 Emt. Durchmeſſer und 10
bis 16 Meter Länge.
Forſtwart Vollhardt ertheilt auf
Verlangen nähere Auskunſt.
Abgang zur Stammholzverſteigerung
um 81 vom Stationsgebäude der Main=
Neckar=Bahn aus.
Beſſungen, den 8. Januar 1883.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(217
Tafeläpfel per Pfd. 20 Pf.,
Kochäpfel per Pfd. 15 Pf.
bei
L. Helsheimer.
8
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1262
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5 8
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8
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53) Waldſtraße 33 ein freundlich
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AuoraerUlt.
Wegen Erbſchaftsreg lirung (rſuche ich
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meinen ſeel. Mann
Herrn Carl Eichberg
(Firma Gebr. Eichberg)
oder an mich geltend zu machen haben, ihre
Rechnungen innerhalb 8 Tagen bei mir
einzureichen.
[251
Marie Eichborg.
Uuterrieht
in franzöſiſcher u. engliſcher Grammatik
und Converſation. Nachhülfeſtunden in
allen Fächern erth. Frl. E. HMötting,
Eliſabethenſtraße 60.
(280
Wiſſenſchaftlicher
HCs2UürkOh.
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beab=
ſichtigt, im Verein mit einer Anzahl von
Mitgliedern des hier beſtehenden
wiſſen=
ſchaftlich=künſtleriſchen Vereins und als
theil=
weiſer Erſatz für den eingegangenen
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graphiſcheſtatiſtiſchen Leſezirkel einen
Wissenschattlich-Utterarlsch-
Eünstlerischen Lese-Arkel
dahier einzurichten, welcher die geleſenſten
deutſchen Wochen= und Mouatsſchriften mit
Ausſchluß der blos auf Unterhaltung
be=
rechneten illuſtrirten Journale enthalten ſoll.
Bei einer Anzahl von ohngefähr zwanzig
Journalen und dreißig Theilnehmern würde
ſich der jährliche Abonnements=Preis auf
16 Mk. ſtellen; der Wechſel würde
min=
deſtens einmal in der Woche ſtattfinden.
Diejenigen verehrlichen Herren u. Damen,
welche an dieſem Zirkel Theil zu nehmen
wünſchen, werden erſucht, ſich auf der
Sub=
criptionsliſte, welche in dem Laden der
unterzeichneten Handlung (Ludwigſtr. 20)
aufliegt, baldgefälligſt einzeichnen zu wollen.
Sobald die Zahl dreißig erreicht iſt, wird
die Liſte geſchoſſen.
Hochachtungsvoll
C. Hofmann,
Buchhandlung.
(281
20
68
W
durch Frau Frank, Caſinoſtraße 2: (199
2 perfecte Herrſchaftsköchinnen, l
per=
fecte Reſtaurationsköchin, 1 Kinderfrau mit
vorzüglichen Zeugniſſen, 1 geſunde Amme.
200) Ein junges anſtändiges
Mäd=
chen, welches Kleidermachen und Bügeln
kann, ſucht eine paſſende Stelle. Näheres
Landwehrſtraße 15, Manſarde.
247) Ein junges anſtändiges
Müd=
chen wünſcht ſofort Stelle. Grafenſtraße
Nr. 4, Hinterhaus.
282) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Näheres bei Frau Rühl, Holzſtraße 23.
W
durch Frau Frank, Caſinoſtraße 2. (20:
2 bürgerliche Köchinnen nach außerhalb.
205) Für mein Kurz= und
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J. C. Sohmidt.
65) Ein ſolides Müdchen, das kochen
kann und alle Hausarbeit verſteht, wird
ſogleich in Dienſt geſucht. Neckarſtraße
Nr. 15, oben.
BuLhfUhrumg.
Curſus f. Damen u. Herrn beg. am
22. Januar. Anmeldungen bei Fräulein
E. Mötting, Eliſabethenſtr. 60. (283
ſEs wird bis Ende März eine Werk=
Wſtätte mit Wohnung geſucht von
Hofgürtler Sulzmanm Wittwe. (173
(Fin junger Mann wünſcht engliſche
CStunden zu nehmen. Offerten nur
von Herren und mit Preisangabe unter
H10 an die Exped. d. Bl. erbeten. (253
Dwei Drittel Theaterplatz, 2. Rang,
Balkon, iſt Mühlſtraße Nr. 9
ab=
zugeben.
[255
(Fine geſchickte Kleidermacherin
em=
pfiehlt ſich den geehrten Damen.
Zu erfragen Hochſtraße 32 bei Herrn
Thomä, im 2. Stock.
[256
ſEine gewandte Friſeurin empfiehlt ſich
E, den geehrten Damen.
Schloßgarten=
ſtraße 55. Beſtellungen können auch
ent=
gegengenommen werden Wendelſtadtſtraße
Nr. 20 im Laden.
(284
Nuf 1. April ein Logis von 5 Zimmern
1 und Zubehör in Nähe der Artillerie=
Caſerne geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter M. an die Exped. d. Bl. (285
B 8
Localgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 12. Januar l. Js., Abends 8 Uhr. 7. Verſammlung
der Mitglieder im Saal der Reſtauration Bockshaut, Kirchſtraße dahier.
Tages=
ordnung: 1) Vortrag des Herrn Techniker L. W. Möſer über die Geſchichte
der Elfenbeinſchnitzerei. 2) Mittheilungen des Herrn Ingenieur Nau über
Fortſchritte der neueren Gaskraftmaſchinen.
Eröffnung des Saals um 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins.
Buſch.
286
Darmſlädte:
Männer=Geſangverem.
w grossen Saale des Saalbauss.
Montag den 15. Januar 1883, Abends 8 Uhr:
GRUUN
zum
Beſten der Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums,
unter Leitung des Herrn Adolf Kugler
und unter gütiger Mitwirkung der Frau Kammerherr Roſa von Flotow, des
Fräulein M. Kröh, des Herrn Concertjängers Auguſt Ruff aus Mainz, des
Herrn Hofſchauſpielers Hugo Edward, des Herrn Hofconcertmeiſters Miroslaw
Weber, des Herrn Hofſängers H. Bögel, ſowie der Herren Hofmuſiker Petr,
Buchner und Pfeil.
Karten für Sperrſitz 3 Mk., Saal und Eſtraden 2 Mk., Vorſaal 1 Mk.,
ſind in den Buch= und Muſikalien=Handlungen der Herren Bergſträßer, Hoffmann
(Ludwigsſtraße), Klingelhöffer, Thies und Schödler zu haben.
(107
Die Karten, welche für das auf den 20. v. Mis. projectirt geweſene Concert
gelöſt worden ſiud, haben zu obigem Concert Gültigkeit.
4
tkmohlenoezugsverein yMteriUr.
General=Verſammlung.
Montag den 15. Januar 1883, Abends 8 Uhr, im hinteren Saale der
Heß'ſchen Brauerei, Kirchſtraße.
Tagesordnung: Rechnungsablage, Vertheilung des Ueberſchuſſes, Wahl zur
Er=
günzung des Vorſtandes.
Der Vorstand. (11965
n den localen Mittheilungen des Tagblatts vom vorigen Samstag beſchäftigte
ſich ein Unbekannter - vermuthlich der Nämliche, der ſich früher über meinen
Kaffee und noch früher über mein Wirthſchaftsinventar und Anderes
beklagte-
abermals mit der Ludwigshöhe. Diesmal iſt es das neu errichtete
Wirth=
ſchaftsgebäude, was ihn zu Beſchwerden veranlaßt. Nach der übereinſtimmenden
Anſicht (2) der in voriger Woche zahlreichen Ludwigshöhe=Beſucher ſei das
Wirthſchafts=
gebäude ſehr unſchön, verunſtalte den Platz vor dem Ausſichtsthurm; es ſei dringend
zu wünſchen, daß die zuſtändige Behörde ſich der Sache annehme, um, ſoweit möglich,
weiteres Unheil (1 zu verhüten. Der 34 Artikelſchreiber wird mir nicht übel
neh=
men, wenn ich ihm heute nicht ſo höflich erwidere, wie in dem Kaffeeartikel. Ich
merke die Abſicht und werde verſtimmt. Wenn der Herr Artikelſchreiber glaubt, die
Behörde anweiſen zu müſſen, weiteres Unheil zu verhüten, ſo kann ich dem
geehr=
ten Publikum nur mittheilen, daß nach genehmigtem Bauplan und mit Erlaubniß der
hohen und höchſten Behörde das neue Wirthſchaftsgebäude auf dem Platze errichtet
wurde, wo es jetzt ſieht und bleibt abzuwarten, wie der angefeindete Bau ſich darſtellt
wenn er erſt einmal fertig iſt. Im Uebrigen muß ich mich nach meinem Geldbeutel
richten, bin aber gerne bereit, wenn Schreiber des betr. Artikels mir den Seinigen
zur Verfügung ſtellen will, auch einen ſiylvollen Prachtbau herzuſtellen.
8
2
G. Fpey.
K
Friſche Sendung franzöſiſcher Capaunen, Poularden,
Welſchhahnen und Hühner
in ſchönſter und beſter Waare, ſo auch frlschgeschoscone Hansen und
Rehe empfiehlt
288
Heiurioh drimm, Schulſtraße 16.
Zum Beſten der Ueberſchwemmten
in Heſſen.
Cametag, 13. Januar, 8 Uhr Abends, in sämmtlichen
Räumen des Saalbaues:
Grosser Carnevalistischer Herren.
G UaRL-LDGId.
[198
Zum Schluß:
=
TEmLUOT,
SREOD-
Kappe und Stern für Herren M. 1. 20, für Damen ¾ M. l. - ſind bei
Herren: D. Faiz & Söhne, Kaufmann Buß, Dieburgerſtraße, Buchhändler Heß,
Carlsſtraße, Inſpector Velten im Saalbau bis Samstag Vormittag 11 Uhr
zu erhalten. — An der Abendkaſſe werden 20 Pf. mehr erhoben.
Herren, die Vorträge zu halten wünſchen, werden erſucht, ſich bei Herrn Geider,
(D. Fair & Söhne) baldigſt anmelden zu wollen.
Da wir nur dieſe einzige Stzung dieſes Jahr veranſtalten, ſo
bitten wir, des wohlthätigen Zweckes wegen, um die zahlreichſte Be=
theiligung.
Darmstädter Carneval Eesellsohaft.
Ralholtken-Cerei -ArmIaol.
Sonntag den 14. Januar, Abends 8 Uhr präcis:
TOTTTA
von Herrn H. Lippert über „Die Geſchichte des Handels bis zum Aus.
1289
gange des 15. Jahrhunderts.”
41)
GAAIbaU.
15
140)
Zu der am Samstag Abend ſtattfindenden
2
1
E
Carnevalistlschen Sitzung verabreiche ich ein
4
4)
2
L
A-A-.
L. R. Pahun HxportOior
im Glas 15 Pfennig.
Sohäler, Reſtaurateur.
AAPLN
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
Alexander=
H. SAustadt,
ſtraßz.
-.
E.en.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt
Haupt=Synagoge.
Samstag den 13. Januar: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabbathausgang um 5 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 13. Januar: Vorabend 4 Uhr. Morgens 8 Uhr. Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 14. Januar an: Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachmittags 4 Uhr.
(291)
Echt Schottische
Hasergrütze
(cotsch Oatmea)
von Grosse & Blackwell,
in Originalbüchſen von 28 Pfd., 14 Pfd.,
7 Pfd., 4 Pfd., 2 Pfd., 1 Pfd. u. offen.
Directe Zuſendung.
Emanuel Feild.
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Berhin. Leißzigerſtraße 91, heilt auch
briefſich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hanzs-utkheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſien Fällen, ſtels ſchnell mit beſtem
E.julgi.
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292) 1000 Stück 3jährige
Himbeer=
ſtöcke billig abzugeben Feldbergſtr. 58.
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Schwäche und Verdauungsstörung.
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GLönis Wilhelms-Folsenquollen in Ems.
Ooſendl. Vortag
sa Cantban.
Donrerstag den 1½. Jan., Abends
acht Uhr, über die Rechtfertigung
des Lebens aller Menſchen durch den
Opfertod Chriſti u. die Rechtfertigung
des einzelnen Menſchen, der zu Chriſto
kommen will, durch den Glauben:
Röm. 5, 18 u. 4,I.
1293
Eintritt frei für Jedermann.
F. Stoll, Miſſionar.
C
„
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 11. Januar
12. Vorſtellung in der 6. Abonnements=Abtheilung:
Czaar und Zimmermann.
Komiſche Oper in 3 Acten von A. Lorting.
Perſonen:
Peter l. Czaar von Rußland, Herr Grienauer.
Peter Jwanow
Herr Reichhardt.
Van Bett, Bürgermeiſter . Herr Eilers.
Marie, ſeine Nichte
Fräulein Simony.
General Lefort, ruſſiſcher
Geſandter
Herr Bögel.
Lord Syndham, engliſcher
Geſandter
Herr Baumann.
Marquis von Chateauneuf Herr Hofmüller.
Wittwe Brown
Frau Pichon.
Ein Officier
Herr Franke.
Herr Leib.
Ein Rathsdiener
Vorkommendes Ballet:
Akt 3. Niederländiſcher Tanz, ausgeführt vom
Corps de Ballet.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr .)
Freitag den 12. Januar:
T o l l kö pf ch e n.
CCyprienme.) at. Br
„ 8
50
Lodes=Anzeige.
Heute Morgen um halb 9 Uhr ſtarb nach längerem
Leiden meine liebe gute Tante
Fräulein Christiane Sehnitzspan
dahier, was ich ihren zahlreichen Freunden und Bekannten
mit der Bitte um ſtille Theilnahme hiermit anzeige.
Mary Müllor.
Darmſtadt, den 9. Januar 1883.
Die Beerdigung findet Freitag, 12. Januar, Morgens
9 Uhr, ſtatt.
[294
Viertes Verzeichniß
der für die Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums
weiter eingegangenen Kleidungsſtücke ꝛc.
1) Herr W. A. Stierlein, Buchdruckereibeſitzer in Aalen in
Württemberg. 1Kiſte Bekleidungsſtücke. 2) Herr Bürgermeiſter Muth
in Göttenau 1 Pack Bekleidungsſtücke. 3) Local-Comits Friedberg
2 Pack do. 4) Dille Salem in Lichtenthal 1 Federdecke. 5) Herr
M. Leichtentritt in Breslau 1 Pack Kleidungsſtücke. 6) Herr Dr. Reitzner
1 Pack do. 7) Herr Kaufmann Diehm 1 Packet Kaffee. 8) Mathilde
Gräfin Solms=Rödelheim (2. Gabe) 1 Packet Kleidungsſtücke und
2 Paar Stiefel. 9) Gebrüder Buderus in Hirzenhain 20 eiſerne
Oefen. 10) Gärtner Weber und Frl. Juny (2. Gabe) 1 Pack
Kleidungsſtücke. 11) Herr Kaufmann Köſtle 1 Pack do. 12) Herr
Oberſtlieutenant v. Sanders 1 Pack do. 13) Frau Spengler (2. Gabe)
1 Pack do. 14) Herr Miniſterial=Secretär Sittmann 1 Pack do.
15) Frau M. E. Sarg 1 Pack do. 16) Frau Lippert 1 Pack do.
17) Herr Kaufmann Diehm (2. Gabe) 1 Kiſtchen Kaffee. 18)
Un=
genannt 1 Pack Kleidungsſtücke. 19) Herr Scriba in Schotten1 Pack
do. 20) Herr Major Reh 1 Pack do. 21) Frau Geheimerath Baur
und Frau Oberlieutenant zv. Stein 2 Laibe Brod und 1 Quantum
Kaffee. 22) Herr Reith 1 Pack Kleidungsſtücke. 23) Herr Kaufmann
A. Weimann in Beſſungen 1 Quantum Reis. 24) Frau Braun 1 Pack
Kleidungsſtücke. 25) Herr Kaufmann Anton Schmidt 1 Pack do.
26) Freiherr v. Schenk 1 Pack do. — Bis heute ſind 62 Kiſten und
5 Ballen mit Bekleidungsſtücken an die Waſſerbeſchädigten abgegangen.-
Um weitere Zuſendungen von Bekleidungsſtücken, insbeſondere Schuhe,
Stiefel, Hemden, Strümpfe und Teppiche, wird gebeten, und können
ſolche in dem Bureau des Herrn Inſpector Velten im Saalbau
ab=
gegeben werden.
Darmſtadt, 6. Januar 1883.
Fur das Comits zur Unterſtützung der Waſſerbeſchädigten
im Großherzogthum.
Friedrich Engelhardt.
Volitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 11 Januar.
Deutſches Reich. In der Reichstagsſitzung vom 9. Januar theilte
Fürſt Bismarck unter allſeitigem lebhaften Beifall mit, er habe ſoeben
eine Kaiſerliche Ordre erhalten, wonach der Kaiſer als Beihülfe zur
Lin=
derung des Nothſtandes und um den Gedanken zum Ausdruck zu bringen,
daß das geſammte Reich den ſchweren Nothſtand einzelner Reichstheile
mitempfindet, aus dem Dispoſitionsfonds bei der Reichshauptkaſſe
600,000 M. bewilligt. Der Reichskanzler ſei beauftragt, die
Verwen=
dung mit möglichſter Beſchleunigung herbeizuführen. Der Kaiſer könne
nicht beabſichtigen, mit der verhältnißmäßig geringen Bewilligung
ein=
durchgreifende Linderung herbeizuführen, ſondern nur die Geſinnung der
Nation dahin zu bethätigen, daß dieſe mit derſelben Theilnahme wie die
nächſten Nachbarn den Unglücklichen beiſpringe. Für die Aufgabe
mög=
lichſt ſchleuniger=Verwendung wünſche er eine Verſtändigung mit den
den überſchwemmten Gebieten angehörenden Abgeordneten, denen er die
ganze Summe überwieſen ſehen möchte. Der von Abgeordneten erlaſſene
Hülfsaufruf laſſe die Abgeordneten des ebenfalls heimgeſuchten Elſaſſes
vermiſſen; er wünſche deren Heranziehung und erſuche die Abgeordneten
Bayerns, Badens, Württembergs, Heſſens und Preußens heute Abend
9 Uhr ihn zu beſuchen, um über die Verwendung der Summe
vertrau=
lich mit ihm zu discutiren.
In der am Abend ſtattgehabten Beſprechung bei dem Reichskanzler,
welce bis 112 Uhr dauerte, und welcher faſt ſämmtliche bereits
an=
weſenden Reichstagsabgeordneten der Rhein= und Mainuferſtaaten
bei=
wohnten, wurde beſchloſſen 440,000 M. ſofort und der Reſt erſt in etwa
8 Tagen zu vertheilen, um nachträgliche Reclamationen berückſichtigen zu
können. Von der Summe von 440,000 M. entfallen auf das
Groß=
herzogthum Heſſen (für das Landescomite), die Rheinpfalz und
Rhein=
preußen je 100,000 M., Baden, Elſaß=Lothringen und rechtsrheiniſches
Bayern je 40,000 M. und für Württemberg 20,000 M.
Die parlamentariſche Campagne hat mit dem am Dienstag, den
9. ds. Mts., erfolgten Wiederzuſammentritt des Reichstags, woran ſich
am nächſten Tage die Wiederaufnahme der Arbeiten des preußiſchen
Ab=
geordnetenhauſes ſchloß, ihre Fortſetzung gefunden.
Für die preußiſcherſeits im Bundesrath beantragte Erhöhung der
Holzzölle werden, wie verlautet, auch die bayeriſche und württembergiſche
Regierung mit geringen Modificationen ſtimmen. Die Aenderungen
der ſächſiſchen Regierung zu dem preußiſchen Antrag ſollen dahin gehen,
daß der Zoll auf rohe und gebeilte Hölzer nicht, wie es der preußiſche
Antrag fordert, auf das Dreifache, ſondern nur etwa auf das Doppelte
erhöht werden ſoll, daß dagegen für den Zoll auf bearbeitete Hölzer
zu denen nach den neueſten Verordnungen auch Eiſenbahnſchwellen
ge=
hören - für welche Preußen eine Verdoppelung des Eingangszolls
fordert, eine Erhöhung auf den drei= oder vierfachen Satz eintreten ſoll.
Wie die ,N. Pr. Z.- aus ſicherer Quelle erfährt, ſteht nunmehr die
Ernennung des jetzigen Regierungspräſidenten in Stralſund, Grafen
Behr=Negendank, zum Oberpräſidenten der Provinz Pommern nahe
be=
vor. Als ſein Nachfolger wird in erſter Reihe der bisherige
Unterſtaats=
ſecretär für Elſaß=Lothringen, Herr v. Pommer=Eſche, genannt.
Die Nothſtandsvorlage für das preußiſche Abgeordnetenhaus
iſt bereits fertiggeſtellt worden. Hiernach ſollen drei Millionen Mark,
und zwar zur Hälfte als fonds perdu, an die Gemeinden zur
Herſtel=
lung der Wege, Dämme, Deiche, Uſer und was ſonſt zerſtört worden iſt,
gegeben, theils auch Privaten zugewendet werden, die hart betroffen ſind,
um ſie präſtationsfähig zu erhalten. Der ganze Charakter der Vorlage
iſt lediglich der einer Beihülfe, abgeſehen davon, daß der Staat die Koſten
trägt auf Grund der ihm obliegenden Aufgaben, deren Erfüllung er ſich
auch nicht entziehen wolle.
Nach der dem Reichstage zugegangenen Berechnung der
Matricular=
beiträge für 1883184 haben zu zahlen: Preußen 49484481 M., Bayern
20565686 M. Sachſen 5485,165 M., Württemberg 7623241 M.,
Baden 5,102624 M., Heſſen 1,700,029 M. Mecklenburg=Schwerin
1026,603 M., Sachſen=Weimar 559,837 M., Mecklenburg=Strelitz 170,586.
M., Oldenbura 610338 M., Braunſchweig 637924 M., Sachſen=
Mei=
ningen 377636 M., Sachſen=Altenburg 282,239 M., Sachſen=Coburg=
Gotha 355,724 M., Anhalt 434,866 M. Schwarzburg=Sondershauſen
123161 M. Schwarzburg=Rudolſtadt 143985 M., Waldeck 99462 M.,
Reuß ä. L. 94164 M., Reuß j. L. 190,906 M. Schaumburg=Lippe
64170 M. Lippe=Detmold 220,355 M., Lübeck 122042 M. Bremen
292735 M., Hamburg 910009 M., Elſaß=Lothringen 3447979 M.
Frankreich. Bei dem am 9. Janu arerfolgten Wiederbeginn der
Sitzungen der Deputirtenkammer feierte Alterspräſident Guichard das
Andenken Gambetta's und Chanzy's durch eine Anſprache an die
Mit=
glieder. Bei der hierauf vorgenommenen Präſidentenwahl wurde Briſſon
mit 281 von 319 Stimmen wiedergewählt.
Am 9. Januar begannen in Lyon die Verhandlungen gegen die
Anarchiſten, worunter ſich Fürſt Krapotkin befindet. Die Zahl der
Angeklagten beträgt 66.
England. Die Beſorgniſſe, welche in verſchiedenen Blättern bereits
an die Erkrankung des engliſchen Premiers Gladſtone geknüpft wurden,
können einſtweilen noch als unbegründet betrachtet werden. Immerhin
iſt bei dem hohen Alter des Patienten nicht jede Beſorgniß abſolut
aus=
geſchloſſen.
Niederlande. In der holländiſchen Abgeordnetenkammer iſt ein
Geſetzentwurf eingebracht worden, welcher eine Neueintheilung der
Wahl=
bezirke, die Bildung von 37 neuen Bezirken und die Vermehrung der
Zahl der Abgeordneten um 6 vorſchlägt.
Spanien. Das neue Miniſterium iſt folgendermaßen
zuſammen=
geſetzt: Sagaſta, Präſidium; Vega Armijo, Aeutzeres; Pullon, Inneres:
Martinez Campos=Krieg; Romero Giron, Juſtiz; Pelayo Cueſta, Finanzen;
Arias, Marine; Qunez de Arce, Colonien; Fomcuto Gamazo, Arbeiten.
Das Miniſterium leiſtete am 9. den Eid.
Cghpten. Das Decret des Khedive von Cgypten, welches die
inter=
nationale Commiſſion für die Entſchädigungen verlangt, wird alsbald
erwartet. Nach dem den Vertretern der auswärtigen Mächte in Kairo
unterbreiteten Entwurfe würde Cgypten zwei Mitglieder zu derſelben
entſenden, und zwar den Präſidenten und den Vice=Präſidenten, England,
Frankreich, Italien, Rußland, Deutſchland, Oeſterreich und die Vereinig
ten Staaten von Nordamerika je ein Mitglied. Dänemark, Holland,
Portugal, Spanien und Schweden würden gemeinſam durch ein
Mit=
glied in der Commiſſion vertreten ſein; ganz ohne Vertretung würden
demnach von europäiſchen Staaten Griechenland und die übrigen
Balkan=
ſtaaten, Belgien und die Schweiz bleiben.
Am 7. Januar gerieth der Dampfer „Colombo' im Suezcanal au
den Grund, wodurch der Verkehr gehemmt wurde; derſelbe konnte indeß
bereits am 8. wieder eröffnet werden.
Vereinigte Staaten. In Baltimore herrſchen die Blattern. Man
zählt bereits 450 Erkrankungsfälle; die Epidemie iſt noch im Zunehmen
begriffen. Auf vielen Gebäuden wehen gelbe Fahnen.
Süd=Amerika. Aus Lima wird gemeldet, daß die chileniſche
Re=
gierung durchaus nicht geſonnen ſei, auf ihre Stellung in dem eroberten
Peru zu verzichten. Vielmehr will Chile die Occupation Perus im
bis=
herigen Umfange bis auf Weiteres aufrecht erhalten. Der
Geſundheits=
zuſtand der Peru beſetzt haltenden chileniſchen, welcher bisher als ziemlich
bedenklich geſchildert wurde, ſoll gegenwärtig ein befriedigender ſein. Auch
ſoll der Höchſtcommandirende alle Vorkehrungen getroffen haben, um dem
Ausbruche des gelben Fiebers in der bevorſtehenden heißen Jahreszeit
nach Möglichkeit vorzubeugen.
Ans Etadt und Lanb.
Darmſtadt, 11. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Reallehrer Dr.
M. J. Höfner zu Mainz in den Ruheſtand verſetzt.
Pflege genommen zu deren Aufnahme bereits Vorſorge getroffen iſt.
die für die Nothleidenden getroffenen Vorkehrungen zu beſichtigen.
Tagesordnung der heute Nachmittag 3 Uhr ſtattfindenden
pflege und Unterſtützung der Soldaten im Felde, ſowie an den Verein
3) Voranſchlag der Realſchule für 188384. 4) Antrag des Herrn
ſtädtiſche Budget zur Anſchaffung von Maſchinen ꝛc. behufs geruchloſer
Gruben=Entleerung. 5) Canalbau in der Wiener= und Stiftsſtraße.
6) Antrag des Herrn Stadtverordneten Reh auf Subventionirung der
Knaben=Arbeitsanſtalt. 7) Gasrohrlegung in der Kahlertſtraße. 8) Die
Viehzählung im Januar 1883.95 Unfallverſicherung des
Waſſer=
werksperſonals. 10) Statut, die Verſorgung der Wittwen und Waiſen
ſtädtiſcher Beamten betreffend. Geheime Sitzung: a) Beſtätigung der
Todtengräber für 1883. b) Sonſtige perſönliche Angelegenheiten.
Im ſtädtiſchen Hoſpikal dahier, hatte im Monat December
1882 die Verpflegung von 199 Kranken, 42 Pfründnern und 28 Perſonen
des Hausperſonals, zuſammen 269 Köpfe, mit 5421 Verpflegstagen ſtatt.
Das ſtädtiſche Armenhaus beſchloß das Jahr 1882 mit
einem Inſaſſenbeſtand von 37 Männern, 30 Frauen und 15 Kindern,
zuſammen 82 Perſonen, wovon 5 Männer, 4 Frauen und 1 Kind im
December v. J3. zugegangen waren. 2 Männer und 6 Kinder waren im
Nämlichen Monat ausgetreten.
Wir empfanden die nachfolgende Zuſchrift:
Ein Artilel des wegen ſeiner wiederholt verſicherten Friedliebe
be=
kannten ; Correſpondenten in der vorigen Samſtagnummer dieſes
Blattes zwingt mich, um Mißverſtändniſſen zu begegnen, zu der
ausdrück=
lichen Bekunntmachung der dem 2 Correſpondenten wohl auch bekannten
Thatſache, daß ich ſeit langer Zeit keine Sitzung des
Kirchenvorſtandes beſuchte undauch in der in Rede
ſtehenden Sitzung nicht anweſend war. Wie ich in den letzten
Tagen erſt erfuhr, hat das ſtädtiſche Bauamt Vlan und Voranſchlag für
Einführung der Gasbeleuchtung in der Stadtkirche, doch wohl auf
An=
trag des Kirchenvorſtandes, vorgelegt, weßhalb es doppelt räthſelhaft und
bedauerlich erſcheint, daß der 2 Correſpondent ſo ohne allen Grund das
von ihm wiederholt in verſchiedenen Artikeln und Extrabeilagen feierlich
begrabene Kriegsbeil wieder ausgegraben und gegen mich gewendet hat.
Den Mitgliedern des Kirchenvorſtandes, die, wenn ich nicht irre, von einer
überwiegenden Majorität von immerhin doch auch zu der ev. Gemeinde
gehörenden Gemeindegliedern gewählt wurden, mag ſich im Uebrigen die
Frage aufdringen, auf welche Weiſe ſich verhindern läßt, daß gewiß nicht
im Intereſſe des Friedens geſchehene Mittheilungen an Leute gelangen,
die ſo kriegeriſch über den kirchlichen Frieden zu wachen ſich berufen
Pfnor.
fühlen, wie der friedliebende 4 Correſpondent.
T Im Feierabend=Hauſe war die Frequenz im December
ſtärker wie je, denn in der Zähliſte ſind 2771 Beſucher eingetragen, an
welche 1497 Bücher und 15 Briefbogen zum Briefſchreiben ausgegeben
wurden. — Nachdem Herr Pfarrer Deggau vor 14 Tazen in äußerſt
intereſſanter und belehrender Weiſe über „Das Handwerk der alten
Chi=
neſen und Cgypter” ſprach. wird derz geſchätzte und beliebte Redner am
nächſten Freitag den 12. Januar, Abends 8½ Uhr einen zweiten
Vor=
trag über „Das Handwerk bei den alten Juden und Perſern' halten,
welcher gewiß, ebenſo wie der erſte Vortrag, viel des Intereſſanten
bieten wird.
Die Geſellſchaften Eintracht und Bürgerverein halten,
wie wir hören, am 20. d. Mts. wieder einen Maskenball mit
verſchie=
denen größeren Aufführungen ab, wobei durch Sammelbüchſen auch
unſeren Waſſerbeſchädigten Landsleute gedacht werden ſoll. Da uns
die Maskenbälle von den letzten Jahren noch in guter Erinnerung ſind,
ſo ſehen wir einem genußreichen Abend wieder entgegen.
5 Dem Vernehmen nach haben in den letzten Tagen auf dem hieſigen
Rathhaus bereits mehrere Perſonen vorgeſprochen, welche unter der
An=
gabe, zu den Waſſerbeſchädigten zu gehören, um Unterſtützung
baten. Es kann als gewiß angenommen werden, daß auch bei der
hieſigen Einwohnerſchaft ſchon ſolche Leute erſchienen ſind, ſowie daß ſich
derartige Vorkommniſſe in der nächſten Zeit häufig genug wiederholen
werden. Deshalb ſoll hierdurch das Publikum vor derartigen Geſuchen
dringend gewarnt ſein! Für diejenigen unſerer Landesbewohner, die
wirk=
lich durch das Hochwaſſer Schaden gelitten, wird an Ort und Stelle
durch die zuſtändigen Behörden des Comits's, welchen reichliche Mittel
zur Verfügung ſtehen, geſorgt; ſoweit dieſelben ihre Wohnungen verlaſſen
mußten, wurden ſie in den ihrer Heimath benachbarten Gemeinden
unter=
gebracht, oder können dort noch Aufnahme finden. Es könnte gar nicht
geduldet werden, daß die einzelnen Beſchädigten auf eigene Fauſt im
Lande umherziehen und ſich Gäben erbitten; die Hülfe ſoll, wo nöthig,
mit voller Hand, aber unter genauer Controle verabreicht werden. Es
B8.
71
iſt dringend zu befürchten, daß auch in dieſer Beziehung das vorhandene
Unglück gewiſſenloſen Leuten Aulaß zu falſchen Vorſpiegelungen gibt.
4 Wie aus dem Inſeratentheil erſichtlich findet das von dem hieſigen
„ Maͤnnergeſangvereins veranſtaltete Concert zum Beſten der
Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums Montag den 15. Januar
Auf Veranlaſſung J. G. H. der Frau Prinzeſinz Karl werden im großen Saale des Saalbaues ſtatt. Ihre gütige Mitwirkung zu
Kinder aus den überſchwemmten Orten im hieſigen Eliſabethenſtift in demſelben haben Herr und Frau Kammerherr F. v. Flotow und Herr
Hofſänger Bögel in liebenswürdigſter Weiſe wieder zugeſagt, außerdem
Se. G. H. Prinz Heinrich begab ſich geſtern früh 6 Uhr 50 Min. der allen hieſigen Kunſtfreunden rühmlichſt bekannte Tenoriſt Herr
Con=
nach Bensheim und von da nach Bürſtadt Hofheim und Bobſtadt, um certſänger Auguſt Ruff aus Mainz, welcher die Arie,So ihr mich
von ganzem Herzen ſuchet, aus Mendelsſohns „Elias.” ſowie Lieder von
Kücken und Hochfeld zum Vortrag bringen wird. Den inſtrumentalen
Stadtverordneten=Verſammlung: 1) Mittheilungen. Theil des gewählten Programms haben Fräulein M. Kröh =Pianoforte)
2) Leiſtung eines ſtädtiſchen Beitrags an den Hülfsverein für Kranken= ſowie der geniale Geiger Herr Hofconcertmeiſter Miroslaw Weber und
Herr Hofmuſiker Petr gütigſt übernommen, welche u. A. ein Adagio
fuͤr Unterſtützung von heſiſchen Invaliden ꝛc. vom Feldzuge 1866. für zwei Violinen von Sebaſtian Bach ſpielen werden. Als eine beſonders
anziehende Nummer erwähnen wir ferner das Melodram „Der Blumen
Stadtverordneten Dr. Büchner auf Einſtellung eines Betrages in das Räche," (Gedicht von Freiligrath), zu welchem Herr Fr. v. Flotow
eine reizende Muſik geſchrieben und das durch Herrn Hofſchauſpieler Hugo
Edward - welcher ebenfalls ſeine gütige Mitwirkung zuſagte,
zum Vortrag gelangen wird. Bezüglich der Chorvorträge wollen wir
nur erwähnen, daß die in dem letzten Vereinsconcert ſo beifällig
aufge=
nommenen Werke; „Kyrie, Gloria, Agnus dei; aus der Meſſe für
Männerchor von Fr. v. Flotow; drei Geſänge für Männerchor von
Ferd. Büchler, und „Normannenzug' (mit Baritonſolo) von Max
Bruch zur erſtmaligen Wiederholung gelangen. Schließlich haben wir
noch mitzutheilen, daß dem Concert ein ſtimmungsvoller Prolog, verfaßt
von dem auch in weiteten Kreiſen rühmlichſt bekannten Dichter „
Haide=
roſen' Herrn Karl Schäfer vorangehen wird. — Möge durch das
eben Mitgetheilte in Anbetracht des grenzenloſen Elends, welches über
unſere armen Landeskinder hereingebrochen iſt, der pecuniäre Erfolg des
humanen Unternehmens der denkbar günſtigſte ſeinl
Vorgeſtern ſchwebte Stadtverordneter Lautz durch das Umfallen
ſeines Wagens im yhohlen Weg=, wobei er unter die Räder des
Ge=
ſpanns gerieth, in größter Lebensgefahr und erlitt verſchiedene nicht
un=
erhebliche Quetſchwunden am Kopfe.
(N. H. V.)
Von der Direction der Aachen=Münchner
Feuerver=
ſicherungsgeſellſchaft wurde dem Comils für die
Waſſerbe=
ſchädigten Heſſens der Betrag von 5000 M. überwieſen, eine Handlung
welche auch von anderen in Heſſen gut vertretenen Geſellſchaften
Nach=
ahmung verdient.
Aus einem am 8. hierher gelangten Privatbriefe entnehmen wir,
daß bei den Rettungs= und Dammarbeiten in der Umgegend von
Gerns=
heim ſich die noch jünge Gernsheimer Feuerwehr ganz beſonders
rühmlich hervorgethan hat. Dies hat einen Ungenannten veranlaßt, zu
Ehren jener wackeren Männer ein Preislied zu dichten. Indem wir
dasſelbe hier zum Abdruck bringen, ſprechen wir die Hoffnung aus, daß
auch e8 noch ſeinen Theil beitragen möge, der braven Feuerwehr die
verdiente Anerkennung, den armen Nothleidenden aber eine Hülfe zu
ver=
ſchaffen, die ſie bei der nun eingetretenen Kälte vor allen Unbilden der
Witterung hinlänglich ſchützt.
Die rheiniſche Feuerwehr.
F. F. G.
Melodie: Hinaus in die Fernes.
Ob hoch auf die Flamme Verderben ſprühend loht,
Vor wänkendem Damme der wilde Strom uns droht,
Das Horn ruft uns zu Waffen und Geräth!
Auf ſeinem Platze Jeder dem Feinde ſteht.
Und ob wir die Flamme mit Mannesmuth gedämpft,
Mit Fluthen des Stromes in Sturmesnacht gekämpft,
Ein ächter Geiſt in uns lebendig war,
Nicht bebten wir in Sorgen noch in Gefahr.
Der Feind abgeſchlagen, wer weiß, wie bald er kehrt!
Wir bleiben in Waffen, gerüſtet und bewehrt
Und hilfreich in allen Zeiten hin
Wir wahren Bürgertugend und Bruderſinn!
So ſtehet in Treue der feſte Bund bereit
Als Helfer und Retter in ſchwerem Drang der Zeit,
Schlägt Einem auch das Stündlein in der Noth,
So ſtirbt er für die Seinen den Heldentodt.
Neujahr 1883.
In dem benachbarten Griesheim ſind ungefähr 100 Kindelr
aus den überſchwemmten Orten des Rieds untergebracht worden.
⬜ Während der Jahre 1879-82 ſtand der Sohn einer reichen
Müllerswittwe von Groß=Umſtadt in Mainz in Garniſon Und
contrahirte bei einem dortigen Wirth, allwo er auch Kameraden und
Vorgeſetzte tractirte, ganz enorme Zechſchulden, worüber ſchließlich
Wechſel und eine Anerkenntnißurkunde im Geſammtbetrage von mehr
als 2000 Mark ausgeſtellt wurden. Als die Dienſtzeit beendigt war
und der erſte Wechſel präſentirt wurde verweigerte der Betreffende
die Zahlung und erwuchs in Folge deſſen die Sache zur Competenz
der Kammer für Handelsſachen bei dem hieſigen Landgericht, wo der
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RS
Bellagte geltend machte, Kläger habe ſeinen Leichtſinn benutzt, ihn Franz Liszt, Dichtung von Otto Roquette, auf. Der genannte Berein
im trunkenen Zuſtand und, durch Bedrohung der Anzeige bei hat den Dichter aufgefordert, der Aufführung beizuwohnen.
der Militärbehörde wegen leichtſinnigen Schuldenmachens, die
Unter=
ſchriften zu entlocken gewußt, was der Wirth freilich entſchieden
beſtritt. Die dieſerhalb angeordnete Beweisaufnahme und Vernehmung
fand, kam indeß noch nicht zum Abſchluſſe und wurde mitgetheilt, daß
Material für Erhebung einer auf Betrug und Wucher gerichteten Anklage
zu finden.
Die maſſenhaften, mitunter ſehr ſtarken Dammbrüche,
werden zum größten Theil auf die Schaaren von Mäuſen uns
Maul=
würfen zurückgeführt, welche in Folge des andauernden Regenwetters,
ihre Heimſtätten auf dem flachen Felde aufgebend, an den Dämmen und
den breiteſten Stellen auf der anderen Seite der Dämme das Waſſer
durchſickerte, indem ſich dasſelbe durch die maſſenhaft vorhandenen
Mäuſe=
derart unterwühlte, daß trotz aller übermenſchlichen Anſtrengungen, welche
durch Verſtopfen und Ausbeſſern der ſchadhaften Stellen gemacht wurden,
die ſchrecklichen Kataſtrophen nicht abzuwenden waren.
Der höchſte Waſſerſtand des Rheins bei Mainz betrug nicht,
wie früher bemerkt, 5.93 Meter, ſondern 603 Meter, ſomit 8 Centimeier
mehr als im November v. J. Der Irrthum war dadurch entſtanden,
daß bei der Uebertragung des verlängerten Brückenpegels ein um 10
Centi=
meter zu niedrer Staͤndpunct verzeichnet wurde.
- Die Bürgermeiſterei Oppenheim hat dem Vernehmen nach.
auf ſtädtiſche Koſten vollſtändig zu unterhalten und zu verpflegen.
Das überſchwemmte Gebiet zwiſchen Mannheim und Bingen
um=
faßt einen Flächenraum von etwa 660 Quadrat=Kilometer. Zum Ver= gleich vor dem Richterſtuhl der franzöſirenden Bildung Friedrich's des
gleiche ſei bemerkt, daß der Bodenſee nur eine Fläche von im Mittel
539 Quadrat=Kilometer bedeckt. Hiernach kann man ſich ein Bild von
dem großartigen Umfange der Rheinüberſchwemmung machen. Die
großen Ueberſchwemmungsgebiete der Nebenflüſſe des Rheines ſind nur
zum kleinen Theile in obiger Zahl enthalten, welche 66,000 ha oder
258496 preuß. Morgen entſpricht.
— Der „Heſſen=Verein: in Leipzig hat dort für die Ueberſchwemmten
am Rhein und ſeine Nebenflüſſe bereits 15,000 M. durch ſeine Samm= heit verhelfen zu können. Aber immerhin mag der Deutſche den Götz
lungen aufgebracht.
Rabatt=Sparanſtaͤlt möchten wir aufmerkſam machen, daß dieſelben bis
oder einen Sparſchein eingewechſelt werden. Den Beſitzern von
Rabatt=
ſcheinen überhaupt, insbeſondere denen mit geringen Beträgen, welche
nicht auf Umtauſch ꝛc. reflectiren, empfehlen wir, alle Rabattſcheine von legenheit gegeben, ihre in den vorjährigen Shakeſpeare Cyclen erworbene
1882, auch die geringſten Beträge, ſofort an den „Verein gegen
Ver=
armung und Bekteleis (Luiſenſtraße Nr. 26, Nachmittägs von 2-6 Uhr)
dahier einzuſenden, welcher vor dem 31. Januar 1883 ſich gewiß gern
der Mühe des Sammelns dieſer Scheine und der Einwechſelung von je plaſtiſch, einfach und groß gezeichnete markige Götz des Herrn Wünzer
100 M. vegen 4 M. baar oder einen Sparſchein zum Beſten der Armen
unterziehen wird.
Aus A ſtheim wird berichtet, daß kurz vor dem Hereinbrechen
des Hochwaſſers dem 11jährigen Mädchen eines armen dortigen
Ein=
wohners ein Bein amputirt werden mußte. Als die Waſſerkataſtrophe
eintrat, wurde das kranke Kind von ſeinen Eltern in die oberen Räume
Geſchöpf zum Jammer ſeiner faſt verzweifelnden Eltern mehrere Tage
ohne ärztliche Hilfe lag, da Aſtheim ja von der übrigen Welt vollſtändig
abgeſchnitten war. Endlich kam Hilfe. Eine Anzahl der wackeren Caſtler
Pioniere rückte an, und als die Soldaten von den Eltern hörten, in
welch trauriger Lage ſich ihr Kind befinde, erſtatteten ſie ihrem Offiziere
Meldung. Dieſer berichtere den Sachverhalt tlegraphiſch nach Mainz und
ſchon mit dem nächſten Zuge fuhr ein geprüfter Lazarethgehilfe nach
Aſt=
heim und brachte dem kranken Kinde Hufe, ſo daß ſich dieſes nunmehr
auf dem Wege der Beſſerung befindet.
Michelſtadt i. D. 9. Januar. Mit Anfang dieſes Monats iſt
die ſeiner Zeit von Dr. C. Scharfenberg errichtete Waſſerheilanſtalt
zu Michelſtadt, welche während der Lletzten 20 Jahre als Eigenthum
von Dr. W. Spieß betrieben wurde, nach Ableben des Letzteren auf
den Sohn des erwähnten Dr. C. Scharfenberg, Herrn Dr. K.
Schar=
fenberg, übergegangen und wird von demſelben vom 1. März l. J. an
weiter betrieben.
Der Verein zur =Beförderung des Gartenbaues in den Preuß.
Staatens, welcher in Berlin ſeinen Sitz hat, ſtellte ſich die löbliche
Auf=
gabe, bei den übrigen Gartenbau= und damit zuſammenhängenden
Ver=
einen, Sammlungen zu veranſtalten, zur Unterſtützung der durch die
Ueberſchwemmung des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe hart betroffenen
Handelsgärtner, ſoweit dieſe nicht aus eigenen Mitteln den Schaden
zu tragen vermögen.
Die Erhebung Defregger'3 in den Adelſtand wird
von den Weäpen in folgender köſtlicher Form gemeldet: Amtliches. Dem
Bayeriſchen Adel iſt der berühmte Maler Franz Hefregger verliehen worden
Nächſten Montag führt der Rühl'ſche Geſang=Verein in
Frankfurt die Legende von der heiligen Eliſabeth= Orotorium von
xre.
In Neuſtadt a. d. H. fand am Montag den 8. Januar eine
gerichtliche Verſteigerung von 82000 Liter fabricirtem Bein ſtatt,
welche dem dortigen Weinhändler Herrn Beckmann gehörten. Dieſer ſ. 9.
von Zeugen, die am Mittwoch vor der Kammer für Handelsſachen ſtatt= Wein wurde in Folge ſtrafgerichtlichen Urtheils beſchlagnahmt und ſind
die Fabrikate vor Uebernahme durch die Steigerer mit Eſſigſäurehydrat
nunmehr die Staatsanwaltſchaft in Mainz der Sache näher getreten, um denaturirt worden, ſo daß ſie nur noch zu Eſſig= reſp.
Branntweinbe=
reitung tauglich ſind. Die Weinfabricate hatten einen Gehalt von 6½
bis zu 40 Procent Alkohol.
VacanteStellenim Bereich des Kl. Armee=Corps.
welche die ſchreckliche Kataſtrophe über unſere Rheingegend hervorgebracht, Brilon, Magiſtrat, 4 Nachtwächter, je 135 M. pro Jahr. Caſſel,
Poſt=
amt III., Poſtverwalter. 1000 M. jährlich nebſt Wohnungsgeldzuſchuß.
Caſſel, General=Commiſſion, mehrere Lohnſchreiber, 25 Pf. pro Bogen.
Fritzlar, Bürgermeiſteramt, Polizeiwachtmeiſter, 450 M. jährlich nebſt
Böſchungen Schutz ſuchten. Hierdurch läßt es ſich auch erklären, wie an Dienſtkleidung. Hofgeismar, Bürgermeiſteramt, Stadtſchreiber, 900 M.
Gehalt jährlich. Hofgeismar, Bürgermeiſteramt, Kanzliſt, 480 M. Gehalt
jährlich. Offenbach a. M., Poſtamt, Landbriefträger, 780 M. jährlich.
löcher trichterartig in das Innere der Dämme einbohrte und dieſelben Schlüchtern, Seminar, Seminardiener, 800 M. nebſt freier Wohnung.
Hofgeismar, Bürgermeiſteramt, 2 Feldhüter 468 M. jährlich.
Im
Hereich der Großherzoglichen 25. Diviſion: Grünberg, Amisgericht,
Amts=
gerichtsdiener, 1175 M. jährlich. Offenbach, Hauptſteueramt,
Haupt=
ſteueramtsdiener, 1260 M. jährlich. Waldmichelbach, Amtsgericht,
Amts=
gerichtsdiener, 1080 M. jährlich.
Großherzagliches Hoftheater.
Mittwoch, 10. Januar.
Götz von Berlichingen von Goethe. Von jenem
zauberiſch=
beſchloſſen 40 Kinder aus der ſo ſchwer geſchädigten Gemeinde Geinsheim genialen Hauche, der aus der Originalform von Goethe's Götz
ge=
waltig wirkend herauswehte, von jener kräftigen Urſprünglichkeit, die
mit einem Schlage das deutſche Draͤma umgeſtaltete und die - wenn
Großen nichts weiter als eine imitation détestable des mauvaises
piéces anglaises - doch die Herzen der deutſchen Jugend
unwiderſteh=
lich zu ſich zwang, ſo daß aus dieſem einen Stück eine ganze Saat von
trägiſchen Dichtern aufwuchs, von dieſem friſchen, durch und durch
deutſchen Geiſte hat die in ſpäterer, elaſſiſcher Zeit zu Stand gekommene
feilende und glättende Bühnenbearbeitung bekanntlich gar vieles
ver=
wiſcht, ohne gleichwohl dem Werke zu abſoluter dramatiſcher
Geſchloſſen=
auch in dieſer Geſtalt mit freudigem Stolz als ein Kleinod ſeiner Lite=
Die Beſitzer von Rabattſcheinen von 1882 der Berliner ratür betrachten, und ſeine Aufführungen, zumal wenn ſie von ſo tüchtigen
Kräften und mit ſo viel Liebe und Fleiß vorbereitet ſind, wie es die
31. Januar 1883 verfallen, daher umgetauſcht, 100 M. gegen 4 M. baar geſtern auf unſerer Hofbühne ſtattgehabte augenſcheinlich war, ſollten
füglich auf größeres Intereſſe des Publicums rechnen dürfen, als das
ſpärlich gefüllte Haus geſtern kund gab. Der Regie war reichliche Ge=
Virtuoſität in Anordnung lebendiger Maſſeſcenen zu bethätigen, und ſie
hat dieſe Gelegenheit mit Erfolg wahrgenommen. Unter den
Einzel=
darſtellern ragte, wie ſchon in früheren Jahren, der kraftvoll und
hervor, eine von jenen Meiſterleiſtungen, die uns immer auf3 Neue
be=
dauern laſſen, daß die Umſtände dieſen vorzüglichen Künſtler ſo ſelten auf
die Bretter kommen laſſen. Ihm reihten ſich aufs Beſte an der
fein=
durchdachte und namentlich in der Scene ſeines Lodes nachdrücklich
wirkende Weislingen des Herrn Edward und der Knappe Franz des
Herrn Hacker, eine Geſtalt voll Kraft und Gluth, ganz verzehrt von
des von den Fluthen umtoſten Häuschens gebracht, woſelbſt das arme wahnſinniger Leidenſchaft, und innerlich jammervoll jerriſſen vom
Zwie=
ſpalt ſeiner Empfindungen.
Eine köſtliche, derbe und joviale Figur war Selbitz, geſpielt von
Herrn Werner, und mit gleicher Auszeichnung iſt Herr Dalmonico
als Darſteller Lerſens zu erwähnen. Herr Butterweck geſtaltete den
Hauptmann des Reichsherrn zu einer prächtigen Charge, und Herr
Wagner that ſich als Bauernführer Metzler durch vorzügliche Maske
herpor.
Auch Herr Knispel (Bruder Martin) hat auf lobende
Erwäh=
nung Anſpruch, ebenſo Herr Mickler (Sickingen) und noch mancher
von den Vertretern kleinerer Partien. Vorzüglich, wie ſtets, war Frau
Kläger als Georg, und von den Aepräſentantinnen der Frauenrollen
glauben wir Fräulein Berl für ihre ſchöne und gewinnende Wiedergabe
der Eliſabeth die Palme reichen zu dürfen.
Fräulein Braunfels ſpielke die Adelheid, jenes Weib, „bei deſſen
Schöpfung Gott und Teufel ums Meiſterſtück wetteten= und ihrer
künſtleriſchen Individualität entſprechend, erzielte ſie beſonders in den
hochgeſtimmten pathetiſchen Theilen ihrer Rolle ihre Wirkung und fand
lebhaften Beifall. Fräulein Ethel entwarf von der edlen, jungfräulichen
Marie ein recht erfreuliches Bild.
Tages=Kalender.
Donnerstag 11. Jan. Oeffentl. Vortrag des Miſſionar F. Stoll im Saalbau.
Freitag 12. Jan. 7. Verſammlung des Localgewerbverein Darmſtadt.
Samstag 13. Januar: Carnevaliſtiſcher Abend der Carneval=Geſellſchaft
zum Beſten der Waſſerbeſchädigten im Saalbau. — Allgemeiner
Kartenſpiel=Abend zum Beſten der Waſſerbeſchädigten. — General=
Verſammlung der Freiw. Turnerfeuerwehr Beſſungen bei Gaſtwirth
B. Kroop.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.