Jhuuſtltrtes Aultthlunhvothir.
Inſerate
ondmangenommem= nDarmtad"
von der Expeditton, Rheinſte. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Buzer
Holzſtraße N. 25. ſowie auzvirn
von allen AnnoneenEzeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Freitsz den 9. December
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur oöffentlichen Kenntniß, daß die kürzlich im Intereſſe
Steinkohlenempfänger in Ausſicht genommene Verwiegung der in Säcken
einge=
cht werdenden Steinkohlen bei den Octroi=Erhebeſtellen wegen der damit
ver=
denen Schwierigkeiten in der Regel nicht ſtattfinden wird.
Ausnahmsweiſe werden Nachwiegungen zu Octroizwecken erfolgen. Die Empfänger
in Säcken eingebrachten Steinkohlen können ſich jedoch nicht darauf verlaſſen,
das Gewicht derſelben ſtädtiſcherſeits controlirt und feſtgeſtellt worden ſei.
Darmſtadt, den 25. November 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
C0776
Ohly.
Das Schulgeld für die Vorſchüler des Gymnaſiums pro IV. Quartal 1881
d nächſten Mittwoch den 7. und Samstag den 10. d. Mts., Nachmittags von
is 4 Uhr, in dem Conferenzzimmer des Gymnaſiums erhoben.
Darmſtadt, den 5. December 1881.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
499½
Langsdork. Rechnungsrath.
Unterzeichneter erlaubt ſich ein geehrtes Publikum von Darmſtadt und
Umgegend zum Beſuch ſeiner
5.
ganz ergebenſt einzuladen.
Ich war bemüht, für alle literariſchen Bedürfniſſe, welche Jung und Alt
fordern, Sorge zu tragen, und hoffe, den an mich geſtellten Anforderungen in
jeder Weiſe entſprechen zu können.
Anſichtsſendungen ſtehen auf Verlangen jederzeit zu Dienſten.
Jeder Käufer erhält bei einer Entnahme im Betrage von 10 Mk. eine
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3. Raubthiere.
4. Bilder aus Südamerika.
5. Die deutſchen Befreiungskriege.
6. Der St. Gotthardtunnel.
7. Das Jahr 1870-7I.
8. Vom Illhriſchen Küſtenlande.
9. Die deutſchen Kaiſer.
10. Aus Oeſterreichs Bergen.
11. Bilder aus Ungarn.
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1. Der Dom zu Köln.
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3. Deutſche Sagen und Märchen.
4. Die deutſchen Reichslande.
5. Goethe und Schiller.
6. 7. Der Rhein.
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hieſiger Gewerbehalle
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Ziehung Ende December.
Handelsverein fur Darmſtadt und Beſlungen.
Einladung zur Vereinsversammlung.
Montag. 12. December 1881, Abends präcis 8 Uhr,
im oberen Saale des Gaſthofs „Prinz Carl”
T a g e s o r d n u n g:
1) Einläufe und Mittheilungen,
2) Wahl zur Handelskammer,
3) Die Localfrage. Berichterſtattung und Antrag anf Gründung eines
geſel=
ligen Vereins.
Wir erſuchen unſere Mitglieder um recht zahlreiches Frſcheinen.
Der Vorstand.
[11074
Wir bringen hiermit zur öffenlichen Kenntuiß, daß wir dem
Herrn Heinrich Grebert,
lin Firma J. D. Grebert in Darmſtadt)
Gervinusſtraße 73½
eine Agentur der
lalohlnor Allonoinon ordihonungs Astion doollohalt
(für Unfall= und Lebensverſicherung)
übertragen haben und derſelbe ſomit zur Entgegennahme von Verſicherungsanträgen
für die genannte Geſellſchaft berechtigt iſt.
Offenbach a. M., im December 1881.
Die General-Agentur:
E. Berck. C. Hahn.
Bezugnehmend auf vorſtehende Bekanntmachung, empfehle ich mich dem verehrlichen
Publikum zur Vermittelung von Verſicherungen für obengenannte Geſellſchaft und bin
zu jeder Auskunftsertheilung gerne bereit.
TCEmrich Grobort,
Pa. gebr. cand. Java-Lafkee,
von A. Zunz ſeel. Wittwe in Bonn.
Selbstgebrannten cand. Java-
Hafkes, vom feinſten Geſchmack per
⁄₈ Kilo M. 1.40.
11041
Emanuel Fuld.
Taſchentuch=Parfum. Anſchließlich an
LousEs berühmte Specialitäten:
Mai=
glöckchen, Héliotrope blanc und König in der
Nacht wird uns als neueſte Schöpfung der Firma
Buſtav Lohſe, Berlin „EDEL,UEIsst
( geſetzlich geſchützt als ein aparter u. diſtinguirter
Odeur genannt, worauf wir unſere Leſer
hier=
durch beſonders aufmerkſam machen.
[10205
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 9. December.
6. Vorſtellung in der 4. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Pech=Schulze
Original=Poſſe mit Geſang und Tanz in
3 Akten von H. Salingre.
Perſonen:
Friedrich Schulze, Rentner
Herr Butterweck.
Auguſte Schulze, deſſen Frau Frau Pichon.
Louiſe, deren Lochter
Friedrich Schulze, Partikulier
Jda Schulze, deſſen Frau
Frl. Ethel.
Herr Knispel.
Fräul. Berl
H=
[1075
P ä u ß L k
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
Alexander.
M. Vaustadé,, ſtraße.
Nini Schulze, deren Tochter. Kathinka Röder.
Füſilier Schulze.
Herr Franke.
Minna Schulze
präul. Schütky.
Friedrich Schulze, Hof=
Photo=
graph
Herr Wagner.
Friedrich Schulze,
Reſtau=
rateur
He=
Stury.
Marie Schulze, deſſen Frau Frau Kilian.
Carl Müller,
Herr Hacker
bin Hauswirth
Herr Dalmonico
Anfang 7 Uhr. — Ende gegen 10 Uhr.
Sonntag den 11. December.
Abonnement suspendu,
Zweite Gaſidarſtellung des Herrn Anton Schott.
von Hannover.
Rienzi, der letzte der Tribunen.
Große tragiſche Oper in 5 Akten von Wagner.
859
92
111
2³⁄₈
Die m
Zahlenb
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
erluſte unſerer lieben Tochter, insbeſondere für die zahlreichen
lumenſpenden, ſagen wir Allen unſeren aufrichtigen, tiefgefühlten
dank.
Die trauernde Familie:
F. Kranich. (1000
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. December.
S. Königl. Hoheit der Großherzog werden ſich Samstag den
. ds. zu S. K. H. dem Landgrafen von Heſſen nach Schloß
Philipps=
he begeben und werden deßhalb an dieſem Tage keine Audienzen
heilen.
— Officiös wird geſchrieben: Dem Vernehmen nach beſchäftigt ſich
3 Reichsamt des Innern außer mit anderen größeren legislatoriſchen
ebeiten auch mit der reichsgeſetzlichen Regelung des
Verſicherungs=
eſens. Das in dieſer Beziehuug bereits geſammelte Material iſt vor
rzem den einzelnen Landesregierungen behufs etwaiger Berichtigung
d Vervollſtändigung mitgetheilt worden. Obwohl die ganze
Angelegen=
t ſich hiernach noch im Stadium der Vorbereitung befindet, ſo erhellt
ch aus den Mittheilungen, welche den Bundesregierungen zugegangen
d, ſo viel, daß an eine Verſtaatlichung des Verſicherungsweſens nicht
acht wird, die Abſicht des Reichskanzlers ſich vielmehr auf eine
nor=
ttive Regelung der ſtaatlichen beziehungsweiſe vom Reiche auszuübenden
fſicht über das geſammte Verſicherungsweſen (Lebensverſicherung,
erverſicherung u. ſ. w.) beſchränkt.
— Der Ausſchuß des Centralverbandes deutſcher
In=
ſtriellen nahm am 7. d. M. eine Reihe von Reſolutionen an, deren erſte
e baldige Reform der Geſetzgebung über Handelskammern als nothwendig
ärt, welche neben der Vertretung des eigentlichen Handelsſtandes die
thrung der Intereſſen der Induſtrie und des Handwerkes ſicherſtellt.
te zweite Reſolution erklärt die Errichtung eines deutſchen
Volks=
thſchaftsrathes im Sinne der früheren Antrage des Centralverbandes
dringendes Bedürfniß. Die dritte Reſolution erklärt, die angeſtrebte
Hdehnung des Haftpflichtgeſetzes werde den Erfolg haben, den
Klaſſen=
zu verſchärfen, und die Eintracht zwiſchen Unternehmer und Arbeiter
k ernd zu untergraben, ohne den berechtigten Anſprüchen der Letzteren
3 genügen, weshalb dieſen Beſtrebungen entgegenzutreten und die
Ein=
ung der Unfallverſicherung zu fördern ſei. Dieſe Reſolutionen ſollen
Kenntniß des Reichskanzlers gebracht werden.
In der Sitzung der ſächſiſchen zweiten Kammer vom 6. December
Cärte Staatsmimiſter v. Noſtiz=Wallwitz, daß gegenwärtig wenig
Aus=
auf Abänderung des Unterſtützungswohnſitz=Geſetzes vorhanden ſei
es bis dahin nützlich ſein werde, das Landarmenweſen zu
decentrali=
ſit und auf die Bezirksverbände zu übertragen. Der Miniſter ſchließt,
U eine Aeußerung des Abgeordneten Matthes eingehend: „Daß wir
Rt gut thun würden, eine allgemeine Reichs=Invalidenkaſſe in'3 Leben
3½ rufen, darüber bin ich mit dem Abgeordneten vollſtändig
einver=
ſt den; aber daß der Gedanke überhaupt aufgeworfen wird, älteren
Bürftigen, die nicht mehr arbeiten, ein geſicherteres Loos zu verſchaffen,
al bisher möglich geweſen, daß man dieſen Gedanken aufgeworfen,
hl; ich nicht für einen Nachtheil, ſondern für einen Vortheil; ich
9 be, daß die beſten Köpfe, die tüchtigſten Männer unſerer und der
ki tigen Zeit ſich mit dieſem Problem beſchäftigen und zu beſchäftigen
hen werden, und daß man überhaupt dieſen Gedanken aufgeworfen,
di Löſung dieſes Problems mit zu den Arbeiten der geſetzgebenden
Fi oren zu machen, halte ich für eine der beſten Blüthen der
Ent=
wflung der Jetztzeit, eine Blüthe, die uns für manche unangenehme
Ei hrung tröſten kann.
Zur Frage der Aufhebung der techniſchen Hochſchule
in darmſtadt: Unter dieſer Ueberſchrift bringt die „Fr. Pr. einen
au Darmſtadt datirten Artikel, den wir hier um ſo lieber reproduciren,
alz das Verhältniß der Stadt zur techniſchen Hochſchule in ſehr
gründ=
lid Weiſe darlegt. Der Artikel, welcher zunächſt eine Berichtigung
gejſer, in Nr. 600 des erwähnten Blattes entwickelten Anſichten
bef eckt, lautet wie folgt: „ In Darmſtadt beſtand Jahrzehnte hindurch
un bis zum Jahre 1867 neben der Realſchule eine ſehr frequentirte
höl e Gewerbeſchule. Beide Anſtalten beruhten auf einem zwiſchen
Stt und Stadt beſtehenden Uebereinkommen, in Folge deſſen die Stadt
für ieſelben unter Anderem das Gebäude ſtellen mutzte. Dieſes ſehr
ger mige Gebäude blieb Eigenthum der Stadt und wurde zu ¾⁄₈ von
der öheren Gewerbeſchule, zu ³₈ von der Realſchule benutzt. Im Jahre
181 wurde mit Einwilligung der Stadt die höhere Gewerbeſchule in
die chniſche Schule umgeſtaltet. Im Jahre 1868 erfolgte dann mit
lan ändiſcher Zuſtimmung (ok. Reg.=Blatt v. 1868, Nr. 54) die
Um=
wa lung der techniſchen Schule in eine polytechniſche Schule, welcher
int ahre 1877 bei Reviſion ihrer Statuten die Bezeichnung „techniſche
Ho hule Allerhöchſten Orts beigelegt wurde. Auch die letztgenannten
Irl. ungen konnten nur unter Mitwirkung der Stadt Darmſtadt
ge=
ſche n. Dieſelbe erklärte ſich auf Verlangen des Staates nicht nur
ber, auch der an die Stelle der techniſchen Schule tretenden
polytech=
niſe; Schule drei Fünftheile des Gebäudes zu gewähren, ſondern auch
255)
241
die Koſten der Beleuchtung und Heizung zu ſtellen und namhafte
jähr=
liche Beiträge zu leiſten.
Schon nach 2-3 Jahren hatte ſich die techniſche Hochſchule ſo günſtig
entwickelt, daß Raummangel eintrat. Die Regierung ſann der Stadt
nun an, das ganze Gebäude der techniſchen Schule zur Verfügung zu
ſtellen und fur die Realſchule einen Neubau zu errichten. Die Stadt
erbot ſich, zunächſt zu einem Neubau für das Polytechnikum bis zu
250,000 M. zuzuſchießen. Die Regierung ging aber hierauf nicht ein.
Die Stadt ging nun mit ſchwerem Herzen auf das ſtaatliche Verlangen
ein, überließ der techniſchen Hochſchule das ganze Gebäude zur Benützung
und erbaute für die Realſchule, die proviſoriſch in vier ungeeigneten
Localen untergebracht werden mußte, ein neues Gebäude für 650,000 M.
Im Jahre 1819 überließ ſie auf Verlangen der techniſchen Hochſchule
auch noch einen ſeither zu Realſchulzwecken errichteten proviſoriſchen
Schulbau, welchen ſie mit einem Aufwand von ca. 2500 für die Zwecke
der techniſchen Hochſchule einrichten ließ. In den Jahren 1869-1881
ver=
wendete ſodann die Stadt, theils auf Grund des älteren Uebereinkommens,
theils auf jedesmaliges Anſinnen der Regierung, nach und nach in da s
Polytechnikum 115,000 M. und ſtellte im Jahre 1881 eine
noth=
wendig gewordene Erweiterung des chemiſchen Laboratoriums mit einem
weiteren Koſtenaufwand von 14000 M. herl
So iſt ldie gutmüthige Stadt Darmſtadt durch landſtändiſche Beſchlüſſe
über Errichtung und Fortbeſtehen der techniſchen Hochſchule, ſowie durch
die ſteten amtlichen Vorhalte der großen Vortheile, welche ihr die techniſche
Hochſchule, bringe, bewogen worden, dieſer Anſtalt in 11 Jahren
circa 700,000 Mark zu opfernl Die Stadt Darmſtadt iſt bei
Errichtung und Unterhaltung dieſer Anſtalt ein Hauptfactor geweſen,
der auch bei der Frage des Fortbeſtandes oder der Aufhebung ein
ge=
wichtiges Wort mitzureden hat und mitreden wird. Die Frage des
Bedürfniſſes und der Nützlichkeit der Anſtalt iſt doch bei deren
Errich=
tung erwogen und von allen maßgebenden Factoren anerkannt worden.
Will man ſie aus dem Grunde, weil ſie, wie alle ähnlichen
Anſtalten, unter dem Einfluß der Zeitverhältniſſe in der Frequenz
etwas zurückgegangen iſt, wieder aufheben, ſo wird die Stadt Darmſtadt
unter Anderem auch die obige volle Summe zurückfordern, die
ſie doch nur in dem wohlbegründeten Glauben, daß der Beſtand der
Anſtalt ein dauernder ſei, gemacht hat. Welcher Einwand wird
einem ſolchen Anſpruch entgegengeſetzt werden können?, Rechnet man
noch die an etwa 32 Profeſſoren zu zahlenden Penſionen hinzu, ſo
werden ſich doch die meiſten Mitglieder der Ständekammer wohl beſinnen,
ehe ſie ſo ohne Weiteres eine Verweigerung der Mittel zum Fortbeſtehen
der techniſchen Schule beſchließen. Jedenfalls wird die Stadt Darmſtadt
hr gutes Recht bis auf's Aeußerſte verfolgen, ohne daß ſie aus
dem Munde rechtlich und billig denkender Menſchen den abgedroſchenen
Vorwurf des „Darmſtädter Local=Patriotismus: zu fürchten braucht. 0.
- Am 6. d. M. trat eine Anzahl von Männern aus Stadt und
Land hier zuſammen, um eine Verſtändigung anzubahnen, zu welcher
die Reichstagscandidatur des Herrn Präſidenten Dr. Goldmann den
äußeren Anſtoß gegeben hatte. Es handelte ſich dabei vorerſt um die
Feſtſtellung derjenigen Punkte, welche als gemeinſame Grundlage für
das Zuſammengehen der ſeither verſchiedenen Parteiſchattirungen
ange=
hörigen Theilnehmer dienen ſollten. Nach eingehender Beſprechung fanden
folgende Sätze einſtimmige Annahme:
1. Wir erblicken die beſte Garantie für die Zukunft unſeres
Vater=
landes, d. h. für eine geſunde Weiterentwicklung und einen
ſegens=
reichen Ausbau des deutſchen Reiches in einer ſtarken
monarchi=
ſchen Regierung;
Wir erblicken in der Herrſchaft des Parlamentarismus, wie
ſolche von unſern liberalen Parteien angeſtrebt wird, eine große
Gefahr nach innen und nach außen.
2. Wir fordern von dem Staat die Anerkennung der chriſtlichen
Religion als der wichtigſten Lebensmacht und als der Quelle
ſowohl wahrer Sittlichkeit, wie ächter Humanität. Die
Conſe=
quenz daraus iſt: die Pflicht des Staats ſeinen Character, als
den eines chriſtlichen nicht noch weiter aufzugeben, die Pflege und
Erhaltung religiöſen Lebens dagegen kräftig zu fördern; wir
er=
ſtreben dies unter ausdrücklicher Anerkennung der Rechte aller
Staatsangehörigen.
3. Wir erkennen in der kaiſalichen Botſchaft an den kürzlich
zu=
ſammengetretenen Reick=tag den ebenſo ethiſchen, als
ſtunts=
männiſch=practiſchen weg den Umſturzplänen der Socialdemokra.ie
zu begegnen. D bei handelt es ſich nicht um die Zuſtimmung
zu dem einen over andern Punkte des Reichskanzlerprogramms,
ſondern um Juſtimmung zu den Beſtrebungen, der in dieſem
Programme enthaltenen Politik.
Es wurden dann weitere Beſchlüſſe über die Organiſation und die
künftige Wirkſarckeit gefaßt, worauf man ſchließlich noch die Bezeichnung
„Conſervative Vereinigung= für den neuen Verein annahm.
Das 4. Kirchengeſangfeſt des evangeliſchen
Kirchengeſang=
vereins für Heſſen ſoll am 18. Juni k. J. in Gießen und die
General=
verſammlung des Vereins am Tage vorher ebenda abgehalten werden.
89 Proteſtanten=Verein. -„Baldiges Wiederſehenl
Hoffent=
lich in einer Kirche Darmſtadts”! Dieſen Abſchiedsworten im vorigen
Jahre nach dem herrlichen Vortrage über „Proteſtantismus und
Proteſtantiſche Kirche' (28. November 1880) wird Zwingli=Wirth
von Baſel mit Freuden Folge leiſten und nächſten Montag den
684
2558
R.
12. Dezember, Abends 6 Uhr in der Stadtkapelle wieder zu uns
ſprechen und zwar: „Vom poſitiven Chriſtenthum.n Die
Klar=
heit und Entſchiedenheit des kräftigen Schweizers, ſeine tief religiöſe
Em=
pfindung und Wärme haben damals die Herzen gewiß aller Zuhörer
ergriffen und dem wahren proteſtantiſchen Geiſte neue Nahrung gegeben ?
Möge darum Niemand verſäumen, dem nächſten Vortrage eine Stunde
zu opfern - ein reicher geiſtiger Genuß wird ihn dafür entſchädigen.
1 Die Einlagen in die Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadt
be=
trugen im October und November 9816 M. 15 Pf. alſo durchſchnittlich
in der Woche rund 1100 M.
0 Sämmtliche auf nicht gepflaſterten Straßen und Plätzen liegende
Hydranten werden dermalen mit einem Pflaſterkranz umgeben,
wel=
cher dazu dient auch bei eingetretnem Froſt die betreffende Stelle
kennt=
lich zu machen.
0 Wie verlautet, beſteht die Abſicht im ſüdöſtlichen
Stadt=
theil einen Verein zur Wahrung der dortigen localen Intereſſen
ins Leben zu rufen.
- Die gelinde Witterung erlaubte es, daß geſtern am 8.
De=
cember, in der Wilhelminenſtraße, die Mannſchaften in leinenen
Kleidern im offenen Hofe zu Mittag ſpeiſten.
0 Unlängſt ſtarb hier, ein hochbetagter, Herr, der keine
näheren directen Verwandten hinterließ, und deshalb verſchiedenen
ge=
meinnützigen Anſtalte Legaten zuzuwenden gedachte.
Eigenthümlicher=
weiſe ſchlug er jedoch den Weg der Errichtung eines Teſtaments oder
Schenkungsurkunde nicht ein, ſondern begnügte ſich damit, ſeine
des=
fallſigen Beſtimmungen einfach ſchrift lich niederzulegen und die
betreffen=
den Werthpapiere demgemäß auszuſcheiden, Privataufzeichnungen, auf
welche das Gericht nach unſerer Geſetzgebung natürlich keine Rückſicht
nehmen kann, weshalb der ganze Nachlaß vermuthlich an in Amerika
wohnende Erben ausgehändigt werden wird.
) Wie von verſchiedenen Seiten beſtätigt wird, iſt das Vorkommen
von blühenden Kornähren in unſerer nächſten Umgebung,
insbe=
ſondere am Arheilger Mühlchen gar keine beſondere Seltenheit mehr.
⬜ Nach uns gewordener Mittheilung beſteht in unſerer
Nachbar=
gemeinde Beſſungen auch jetzt unter der Herrſchaft des neuen
Wegbau=
geſetzes keine ſonderliche Neigung für Herſtellung der Wegſtrecke vom
Darmſtädter Friedhof bis an das Böllenfallthor einzutreten.
O Auf der ihrer Vollendung entgegengehenden Bahnſtrecke Erbach=
Hetzbach=Eberbach finden die eiſernen Schwellen eine
ausge=
dehnte Anwendung.
Der Köln. 3ig. wird aus St. Petersburg unterm 6.
De=
cember gemeldet: Eine Bande von 15 Mann mit vollſtändigen
Officiers=
uniformen und Georgskreuzen verſehen, die ſich jedenfalls übermorgen
am Georgsfeſte betheiligen wollte, wurde aufgehoben. In Folge deſſen
und außerordentliche Vorſichtsmaßregeln getroffen worden.
Zur Warnung für Auswanderer. Aus New=York wird
berichtet: „Die Einwanderung fährt fort, eine ſtarke zu ſein, und der
Superintendent des Beſchäftigungs=Bureaus im Einwanderungsamte
fürchtet, daß unter den Einwanderern in dieſem Winter in Folge der
Unmöglichkeit, Beſchäftigung für ſie zu finden, großer Nothſtand entſtehen
dürfte. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat ſeit Kurzem beträchtlich
nachgelaſſen. Eine große Menge von Einheimiſchen wartet jetzt auf Arbeit
und es hält ſchwer, ſelbſt für dieſe Leute Beſchäftigung zu finden.
4X Theater= und Kunſtnotizen. Das Mainzer Theater=
Publikum hatte in voriger Woche Gelegenheit, das Sprichwort: „Der
Prophet gilt am wenigſten in ſeiner Heimath” Lügen zu ſtrafen. Am
Montag gaſtirte nämlich Herr Hacker, Mitglied unſeres Hoftheaters,
als Schiller in Laube's „Karlsſchülers, und Mittwoch fand die erſte
Aufführung der „Nothlüger von Conrad Kraus ſtatt. — Das zweite
Concert des dortigen „Vereins für Kunſt und Literatur” bewegte ſich
ausſchließlich in dem Rahmen der Kammermuſik, und die Koſten des
Programms trugen lauter Darmſtädter Gäſte: die Altiſtin uuſerer
Hofoper, Frl. Jettka Finkelſtein und die Quartettiſten Herren
Hohl=
feld, Helmer, Oelsner und Reitz. Das Publikum ſpendete ihren
Vorträgen ausnahmslos lebhaften Beiſall, in den auch die Kritik
ein=
ſtimmte. Großes Intereſſe erregten namentlich die Solovorträge des
Herrn Hohlfeld auf ſeiner Violine, der ihm von einem Kunſtmäcen
geſchenkten Straduari. — Director Jahn, früher Kapellmeiſter in
Wiesbaden, ſoll beabſichtigen, mit dem Ende dieſes Jahres ſeine Stellung
als Director des Wiener Hofoperntheaters, die er erſt zu Anfang dieſes
Jahres angetreten hat, zu verlaſſen. Ein Grund dieſes Entſchluſſes wird nicht
angeführt. - Friederike Bognar, vor Jahren eine der Stützen des Wiener
Burgtheaters, welches ſie verließ, um die unruhvolle Thätigkeit einer
gaſti=
renden Künſtlerin zu entfalten, ſoll jetzt an ſtarker Nervenüberreizung leiden.-
Die Schlachtenmaler waren bei uns zur komiſchen Figur geworden; jetzt
hat ſich der Künſtler gefunden, der den Krieg ſo malt wie er iſt, mit
all ſeinen furchtbaren Greueln. Der Mann iſt ein Ruſſe Wereſchagin,
der die aſiatiſchen Feldzüge und den ruſſiſch=türkiſchen Krieg als
Com=
battant mitgemacht und wie die Hiſtorie erzählt, mit keckem Muth ſtets
in den erſten Reihen gefochten hat. Mit dem höchſten ruſſiſchen Orden
für perſönliche Tapferkeit geſchmückt, ging nun Wereſchagin daran, die
Eindrücke, welche er auf den Feldzügen geſammelt, in einer Reihe von
Gemälden wiederzugeben. welche die Greuel des Krieges mit voller
241
Naturwahrheit ſchildern. Dieſe Bilder, welche auf der Wanderung durch
die Hauptſtädte Curopas begriffen ſind, haben Wien zu ihrer erſten
Ruhmes=Cappe gemacht und dort unerhörtes Aufſehen erregt. Das
Künſtlerhaus, welches die intereſſante Collection von achtzig Gemälden
enthielt, wurde vom Publikum täglich geſtürmt. Vierzehn Tage gab es
in der frohen Donauſtadt nur zerſtörte Geſichter und ernſte Mienen.
Am Tage lernte man bei Wereſchagin das Gruſeln, bei Nacht ſah man
Sarah Bernhardt ſterben. In jedem Falle aber floſſen die
Thränen=
bächlein reichlich; ohne rothgeweinte Sarah Bernhardt=Augen, ohne bleiche
Wereſchagin=Wangen wird ſich ſobald keine Wienerin auf der Ringſtraße
zeigen.
47 Theater= und Kunſtnotizen. Ernſt von Wildenbruch
iſt der in kurzer Zeit zu einem Dramatiker erſten Ranges
empor=
geſtiegene Dichter. Seine Tragödie: „Der Menonit” hat in Frankfurt
a. M. die Feuerprobe der erſten Aufführung in einer Weiſe beſtanden, wie
dies nur eine im Feuer lebendigen Dichtergeiſtes geformte Poeſie vermag.
Das titelloſe Luſtſpiel, das kürzlich der Münchener Hoftheater=
Intendanz anonym eingereicht wurde, rührt von Paul Lindau
her; es wird nun nach Vereinbarung mit dem Verfaſſer den Titel „
Jung=
brunnen' führen und ſollte am 5. December aufgeführt werden. — Einen
entſchiedenen Erfolg errang ſich im Königl. Hoftheater in München Dr.
Julius Werthers hiſtoriſches Intriguenſtück „Der Kriegsplanz.
Einen überaus günſtigen Erfolg hatte auch Paul Heyſes hiſtoriſches
Schauſpiel „Die Weiber von Schorndorfu auf der Karlsruher
Hof=
bühne. - Das deutſche Theater in Prag rüſtet ſich zu einer
bedeu=
tungsvollen Feier. Am 13. Januar 1882 iſt ein Jahrhundert verſtrichen
ſeit der erſten Mannheimer Aufführung der „Räubers. Dieſer
Geburts=
tag unſerer neuen dramatiſchen Literatur ſoll an der Prager Bühne
be=
ſonders feſtlich begangen werden. - Im Chätelet=Theater in Paris hat
das Colonne'ſche Orcheſter mit Bruchſtücken aus dem „
Tannhäuſer=
einen wahren Triumph gefeiert. Zum erſten Male unſeres Wiſſens
unterblieb bei der Aufführung Wagnerſcher Muſik vor einem Pariſer
Publikum jeglicher Verſuch einer Mißfallens=Aeußerung. - Zum Capitel
„Perſonalia” iſt zu berichten, daß der Intendant der herzoglichen
Hof=
capelle in Meiningen, Dr. Hans v. Bülow um ſeine Entlaſſung
gebeten und ſolche auch erhalten haben ſoll, und daß Rudolf Bial in
Newyork geſtorben iſt. In dieſem iſt eine der populärſten
Perſönlich=
keiten des Berliner Muſiklebens entſchwunden. Als Capellmeiſter am
Wallner=Theater hat er die Muſik zu den Poſſen Pohls, Salingres und
Jacobſohn's geliefert, in denen er ſeine Haupttreffer fand. Insbeſondere
„Die Mottenburger” mit dem von jedem Leierkaſten abgehaſpelten
„Röschen hatte einen — Piepmatz' haben mehrere Jahre den Markt des
Berliner Gaſſenhauerliedes beherrſcht. Leider packte ihn der Uebermuth;
er ging unter die Directoren, errichtete am Königsplatz eine Italieniſche
Oper und hatte richtig nach ein paar Jahren ſein mühſam erworbenes
Vermögen verloren. In der neuen Welt, wohin er vor zwei Jahren
überſiedelte, hat ihm dann als Leiter eines Concertunternehmens das
Glück wieder gelächelt. - In der Königl. Nationalgalerie zu
Berlin ſind jetzt die vier Oelgemälde placirt worden, die aus der
dies=
jährigen akademiſchen Ausſtellung erworben wurden: „Himmelfahrt
Chriſtil von Eduard von Gebhardt, =Abenddämmerung am Todten
Meerz von Eugen Bracht und zwei Bilder kleinen Maßſtabs von
Oscar Wisnieski: „Edelknabe und Landmädchen” und „
Heim=
kehro. - Das Werner'ſche Congreßbild, ſoll, ſpäteſtens
Mitte März in Berlin wieder eintreffen, um zur Feier des Geburtstages
des Kaiſers an ſeinem Beſtimmungsorte, dem Feſtſaale des Rathhauſes,
zur Aufſtellung gelangen. Zuvor wird das Bild in München,
Stutt=
gart, Düſſeldorf und Königsberg ausgeſtellt werden. — Der Ruſſe
Vereſchagin, deſſen Schlachtgemälde wir in unſerer letzten Kunſt=
Chronik erwähnten, hat das Kroll'ſche Theater vom Januar an gemiethet,
um daſelbſt ſeine Bilder auszuſiellen. — Der Architekt E.
Gieſen=
berg, welcher am Ausbau des Frankfurter Opernhauſes ſo
weſent=
lichen Antheil hat, iſt zur künſtleriſchen Specialleitung des neu
zu erbauenden Leipziger Gewandhauſes berufen worden. - Eins
der bedeutendſten Baudenkmäler ſcheint der Macht der Alles
vernichten=
den Zeit unterliegen zu müſſen. Die Kuppel der berühmten Soften=
Moſchee in Konſtantinopel droht dem Einſturz.
Tuges= Kalender.
Täglich: Vorſtellungen in der Menagerie Americaine.
Freitag 9. December: 4. Verſammlung der Mitglieder des
Localgewerb=
vereins Darmſtadt.
Samstag 10. bis Montag 12. December: Vogelmarkt des älteren
Ver=
eins für Vogel= und Geflügelzucht.
Sonntag 11. December: Vortrag im Proteſtantenverein zu Darmſtadt.
Zwei große Eröffnungs=Vorſtellungen des Circus Althoff im
Skating Rink.
Montag 12. Dezember: Verſammlung des Handelsvereins für
Darm=
tadt und Beſſungen.
Montag 19. December: Generalverſammlung des Bauvereins für Arbeiter
wohnungen. — Generalverſammlung der Steinkohlengeſellſchaft Merkur.
Hauptverſammlung des Hülfsvereins im Damenſalon des
Saalbaues.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 66-71 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 31-36 Pfg
20 Frankenſtücke 16 M. 16-20 Pf. Dollars in Gold 4 M. 21-24 Pfg=
Redactien und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.