10⁄₈
ſölze
ſolgen
irren
nmer
heilun
144.
Jahrganlg.
hrey
m d=
Hoh
Wonnementspreis
ertelälhrlich 1 Mark 50 Pf. mel
Gringerlohn Urſwarts werden von
allen Poftämtern Beſtellungen
en=
ogengenommen zu 1 Mark 50 Vf.
zw Quartal hneck. Poſtaufichlag
rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdmengenommen: in Darmſtadt
von der Expeditlon, Rheinſtr. Nr. V.
mBeſſungen von Friedr. Bllher.
Holzſtraße N. 25, ſowie auswünt
von alle AmoneenTweditionen
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R2A.
Freitag den 25. November.
E884.
Betreffend: Die im Großherzogthum beſtehenden Kriegervereine.
Darmſtadt, am 21. November 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Diejenigen von Ihnen, welche unſerem Ausſchreiben vom 9. l. Mts. noch nicht entſprochen haben, erinnern wir an deſſen
Frledigung binnen 3 Tagen.
v. Marquard.
Betr.: Die Boranſchläge der Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt für s Jahr 1. April 1882-83. Darmſtadt, 22. Rovember 188I.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Ober=Ramſtadt und Malchen.
Wir erinnern Sie daran, daß der Ihnen durch unſer Ausſchreiben vom 23. September l. J. vorbeſtimmte Termin zur
Einſendung der Gemeindevoranſchläge für 1882-83 am 15. l. Mts. abgelaufen iſt, und ſehen der alsbaldigen Vorlage, eventuell
Ihren Berichten über den Stand der Angelegenheit und die Gründe etwaiger weiterer Verzögerung binnen fünf Tagen entgegen.
von Marquard.
Betreffend: Die Vertilgung der Blutlaus.
Darmſtadt, am 21. November 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Bezugnehmend auf unſer Ausſchreiben vom 10. September l. J. (Tagblatt Nr. 180) erinnern wir diejenigen von Ihnen,
welche den vorſchriſtsmäßigen Bericht noch nicht erſtattet haben, an deſſen baldige Vorlage.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g
Bekanntmachung.
die Beſchüdigung der Telegraphenanlagen betreffend.
Die zur Weiterführung des ſich an der
Die Reichs=Telegraphenlinien ſind häufig vorſätzlichen oder fahrläſſigen Be= ſüdweſtlichen Ecke des neuen Stalles auf
ſchädigungen, namentlich beim Fällen von Bäumen in der Nähe von Leitungen, durch dem Funk'ſchen Platze ſammelnden Abfall=
Zertrümmerung der Jſolatoren mittelſt Steinwürfe ꝛc., ausgeſetzt. Da hierdurch dieſ waſſers erforderlichen Arbeiten, veranſchlagt
Benutzung der Telegraphenanſtalten verhindert oder geſtört wird, ſo wird auf die zu 1500 Mark, ſollen an den
Mindeſt=
durch das Strafgeſetzbuch für das Deutſche Reich feſtgeſetzten Strafen wegen der=(fordernden vergeben werden.
gleichen Beſchädigungen aufmerkſam gemacht.
Hierzu haben wir Termin auf:
Gleichzeitig wird bemerkt, daß demjenigen, welcher die Thäler vorſätzlicher oder
fahrläſſiger Beſchädigungen der Telegraphenanlagen derart ermittelt und zur Anzeige
bringt, daß dieſelben zum Erſatze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen
bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle aus den Fonds der
Reichspoſt= und Telegraphen=Verwaltung werden gezahlt werden. Dieſe Belohnungen
werden auch dann bewilligt werden, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters
oder wegen ſonſtiger perſönlicher Gründe geſetzlich nicht haben beſtraft oder zum
Er=
ſatze herangezogen werden können; desgleichen wenn die Beſchädigung noch nicht
wirk=
lich ausgeführt, ſondern durch rechtzeitiges Einſchreiten der zu belohnenden Perſon
ver=
hindert worden iſt, der gegen die Telegraphenanlage verübte Unfug aber ſoweit
ſeſt=
ſteht, daß die Beſtrafung des Schuldigen erfolgen kann.
Die Beſtimmungen in dem Strafgeſetzbuche für das Deutſche Reich lauten:
8 317. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanſtalt
vor=
ſätzlich Handlungen begeht, welche die Benutzung dieſer Anſtalt verhindern oder ſtören,
wird mit Gefängniß von einem Monat bis zu drei Jahren beſtraft.
8 318. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanſtalt
fahrläſſigerweiſe Handlungen begeht, welche die Benutzung dieſer Anſtalt verhindern
oder ſtören, wird mit Gefängniß bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu
neun=
hundert Mark beſtraft.
Darmſtadt, 17. November 1881. Der Kaiſerliche Ober=Poſitdirector.
Samstag den 3. December c.,
Vormittags 10 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer —
Riedeſel=
ſtraße Nr. 60 - woſelbſt auch die
Be=
dingungen ꝛc. zur Einſicht ausliegen,
an=
beraumt, und laden Unternehmungsluſtige,
welche ſchon ähnliche Arbeiten zur
Zufrieden=
heit ausgeführt haben, zur Abgabe
bezüg=
licher Offerten ein.
Darmſtadt, den 23. November 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. 110500
Carmelirte Haronen
empfiehlt
Carl. Vatzinger
110409
Louiſenplatz 4.
643
[ ← ][ ][ → ]2402
No. 231
B e k a n n t m a ch u n g.
Die von Herrn Kapellmeiſter Martin Wallenſtein an ſeinem dahier beſtehenden/
Conſervatorium für Muſik geſtifteten drei Freiſtellen ſind vom 1. Januar 1882
an für drei Jahre zu vergeben. Die Inhaber der Freiſtellen erhalten drei Jahre
lang vollſtändigen Unterricht in demjenigen muſikaliſchen Fach, welches ſie ſich zum
Lebensberuf erwählen.
Zur Erlangung der Freiſellen berechtigt ſind vorzugsweiſe geborene Darmſtädter
männlichen und weiblichen Geſchlechts, welche das 13. Lebensjahr erreicht haben und
in einer vorzunehmenden Prüfung für genügend qualificirt befunden werden.
Geſuche um die Freiſtellen, welchen eine kurze Schilderung der perſönlichen
Ver=
hältniſſe und Nachweis über etwaige Vorbildung beizufügen iſt, ſind bis zum
3. December l. J. an uns zu richten.
Darmſtadt, den 18. November 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
110394
Ohly.
Fortſetzung der Verſteigerung
von Oelgemälden
Freitag den 25. November, Vormittags 10 Uhr,
im oberen Saale des Darmſtädter Hofes.
Es ſind noch eine Partie Bilder neu hinzugekommen.
(0501
G. Adler jr., Amtsgerichts=Taxator.
Lieferung
von Saat=Eicheln und Bucheln für die
Waldungen des Großherzoglichen Hauſes
und der Gemeinden in der Oberförſterei
Ernſthofen.
Die Lieferung von etwa 120 Ctr. Eicheln
und 305 Ctr. Bucheln ſoll im Wege
der Submiſſion an die
Wenigſtfordern=
den vergeben werden.
Der anzuliefernde Saamen muß
min=
deſtens 81 Procent keimfähige Körner
be=
ſitzen und die Anlieferung längſtens bis
zum 8. k. M. frachtfrei zur Bahn=
Station Ober=Namſtadt erfolgen.
An=
gebote auf das oben angegebene Quantum
Eicheln und Bucheln oder einen beſtimmten
Theil deſſelben ſind verſiegelt und mit der
Aufſchriſt: „Lieferung von Bucheln
und Eicheln” portofrei an die
unter=
zeichnete Stelle längſtens bis 26. d. M.
zu richten.
Die Eröffnung der eingelegten Gebote
und eventuell die Ertheilung des Zuſchlags
auf Anlieferung des Bedarfs im oben
be=
merkten Umfang oder eines beſtimmten
Theils deſſelben erfolgt in Gegenwart der
betr. Großherzoglichen Bürgermeiſter
Montag den 28. d. Monats,
Vormittags 11 Uhr,
in der Behauſung des Gaſtwirths Ludwig
Schaller zu Nieder=Modau.
Die Herren Submittenten werden erſucht
im Termin gleichfalls zu erſcheinen oder
Bevollmächtigte zu ſenden.
Ernſthofen, den 17. November 1881.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthoſen.
Preuſchen.
(10397
Chriſtbäumchen=Verſteigerung.
Donnerstag den 1. December l. J.,
Mittags 12 Uhr,
ſollen in dem Klein=Biberauer Gemeinde=
wald 12 bis 14 Hundert Fichten zu Chriſt.
bäumchen, von verſchiedenen Längen, an
Ort und Stelle öffentlich verſteigert
werden.
Kaufliebhaber. welche dieſelben vor der
Verſteigerung einſehen wollen, haben ſich
an Forſtwart Schork zu Lützelbach zu
wenden.
Klein=Bieberau, am 23. Novbr. 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Klein=Bieberau.
Rauth.
(10502
E
Feilgebotenes.
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ſtühlchen, Papierkörben, Damenkörben, Arbeitskörben,
Staubtuch=
körben, Schlüſſelkörben, Wäſchepuffs, Puppenwagen,
Puppen=
möbeln, ſowie Korbwaaren aller Art. Zugleich mache ich
darauf aufmerkſam, daß ich die Arheiten der unter meiner
Leitung ſtehenden Rheinheſſiſchen Lehranſtalt für Korbflechterei
2 in Rhein=Dürkh im verkaufe. Dieſe Arbeiten fanden bei der
Generalverſammlung des Landesgewerbevereins zu Gießen, ſowie
bei der Provinzialausſchußſitzung des landw. Vereins Rheinheſſen zu Oſthofen lobende
Er=
wähnung. Prämirt wurden dieſelben auf der Gartenbau=Ausſtellung zu Worms. (10504
rAt amatirter Hafos Punſch=Eſſenen.
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Carl Watzinger,
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Wilhelminenſtraße, Ecke Eliſahethenſtraße,
[10406
im Hauſe des Herrn Hufnagel.
Handelsveren fur Darmſtadt und Beyungen.
Apan-
Eimadung zuC vorehsVt. dammlung
Montag den 28. November 1881, Abends präcis 8 Uhr,
im oberen Lokal des Gaſthoſs „Prinz Carl=
Tagesordnung:
1) Einläufe und Mittheilungen.
2) „ Börſe und Actienweſen: Vortrag des Herrn Paul Steller,
Handels=
kammerſecretär aus Offenbach.
Im Anſchluß an unſere letzte Vereinsverſammlung, in welcher das =
Reichsſtempel=
geſetz' in ſo intereſſanter Weiſe behandelt wurde, empfiehlt ſich auch vorſtehende
Tages=
ordnung einer recht regen Theilnahme Seitens unſerer Vereinsmitglieder.
Der Vorstand. 10509
Gartenbau=Verein.
Die diesjährige Generalversammlung findet Mittwoch den 7. December,
[10510
Nachmittags 3 Uhr, im Saalbau ſtatt.
Der Vorstand.
gé (051
Saal zum „Darmstädter Hot.
Samstag den 26. November, Abends 6½ Uhr.
Gmohvon nAdralaon nausth-Anon”
von Martim Wallensteim,
unter Mitwirkung von Fräulein Fhocka aus Frankfurt und Herrn
Concertmeiſter Wherhurde aus Bremen.
Gedur-Sonate von Beethoven. Smite von Ruſt. A-moll-Sonate
von Rubinſtein. Arie und Lieder von Beethoven, Liszt und Laſſen.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 Mk. Saal 2 Mk., Vorſaal 1 Mk., ſind zu
haben in der Hofbuchhandlung von Herrn Klingelhöffer, bei Herrn Thies, ſowie
bei Herrn Verwalter Ruppel, Grafenſtraße Nr. 35, und Abends an der Kaſſe.
Adreßbuch 1882.
Freitag den 25. Nov. Nachm. iſt Bogen 12
Alexander=bis Dieburgerſtraße incl. auf den
Revieren und dem Meldebüreau aufgelegt.
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Emser Wassers unter Leitung der
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werden angenommen: Soderſtr. 5 part.,
Beſſ. Carlsſtr. 23 part. und Kiesſtr. 12.
Feübte u. zuverläſige Colporteure,
oder cautionsfühige Reiſende,
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ſchäftigung bei
(10069
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vormals L. W. Rühl'ſche Buchhandlung,
Darmstadt, Rallonplatz.
5000 Mark
werden auf liegende Güter zu leihen
ge=
ſucht. Offerten unter J. 12 erbeten an
die Expedition dieſes Blattes. (10428
Hine ſchwarze Katze hat ſich verlaufen.
EC, Man bittet, dieſelbe Hügelſtraße 37
gegen Belohnung abzugeben.
(1049.
Geſucht auf Weihnachten
ein feineres Hausmädchen. Daſſelbe
muß waſchen, bügeln und nähen können,
ſchon in feineren Häuſern gedient haben
und gute Zeugniſſe aufweiſen können.
Darmſtadt, Promenadeſtr. 17. (10512
Geſucht
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ſelbſt=
ſtändig arbeitende Modiſtin für die feinere
Putz=Confection, die gleichzeitig gewandte
Verkäuferin ſein muß. Offerten unter W.
an die Exp. dſs. Bl.
(10469
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Deutſchen Reiches. Preis 5 Mark. Enthaltend circa 300 Autographen und
Zeichnungen hervorragender lebender deutſcher Männer und Frauen, ſowie
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reichs und der Schweiz. Herausgegeben im Auftrag und zum Beſten der
Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger von der Verlagshandlung des
Deutſchen Familienblatts.
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Schücking. - „Herodiasu von E. Vely. - „Zittar, Roman aus dem
Schwarzwalde, von Baring Gould (Verfaſſer der „Mehalah?). - „Eine
Priſen von Albert Lindner. - „Ein Traum' von W. Jenſen. - „Nach
Jahr und Tagl von Konrad Telman. - Ferner neue Erzählungen von Ernſt
Wichert, K A. Becker, Theodor Fontane, Emil Marriot, L. v. François, M.
v. Ebner=Eſchenbach, E. v. Bincenti, Ferdinand Groß, Beit Ried und Anderen.
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Am 1. October begann ein neuer Jahrgang der Heftausgabe.
Eine Probenummer oder =Heft iſt durch alle Buchhandlungen, ſowie auch
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L. W. Rühl) Darmstadt.
(10266
2
im Probelokal des Vereins, Alexanderſtraße 6.
Tagesordnung: Antrag des Vorſtandes auf Abänderung der 88 18 u. 31 der Statuten.
Um zahlreiches Erſcheinen bittet
[10513
Der Vorstand.
Montagden 28. November, Abends 8 Uhr, im großen Saale
„.
des „Darmſtädter Hofes:
VorArox des Herrn Profeſſor Dr. L. Büchner hier:
„Ueber die Stellung der Frau in Natur und Geſellſchaft.”
Für Nichlmitglieder ſind Tageskarten M. 1.50 in der Bergſträßer'ſchen
Buchhandlung, ſowie Abends am Saaleingang zu haben.
Jedes Mitglied iſt berechtigt auf ſeine Vorleſungskarte eine Dame frei einzuführen.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Vorleſungs= reſp. Abonnementskarte
oder Abgabe der Tageskarte geſtattet.
Schluß der Saalthür präcis 8½ Uhr.
(9457
Der Vorſtand.
Rheinsalm.
Turbots.
Seezungen.
Cabliaul.
Schellfsche.
Laberdan.
Stookfische.
Honikendamer
Bratbückinge
Russ. Caviar.
Rheinlachs.
Hechte.
Karplen.
Aale.
Bärsche.
Bräsem.
Gummer.
Carlsſtraße 24. (165½
Samstag den 26. November:
Metzelſuppe.
Ueberrh. Federweißer, Schoppen 35 Pf.,
wozu freundlichſt einladet
E. Mehlbreck,
Bleichſtraße 27. (10492
Samstag den 26. Novbr. d. J. in der
Limd'ſchen Wirthſchaft, Kirchſtraße 35
in Beſſungen, wozu freundlichſt einladet
H. Scoralich.
10499)
Berloren
am 12. Nov. zwiſchen Annaſtraße und dem
Weiterſtädter Exercierplatze ein
dunkelbraun=
ſeidener Regenſchirm mit braunem Griff.
Abzugeben gegen Belohn. in d. Exp. (10515
(Dem ungenannten Ueberſender von 15 Mark
T= als Zuſchuß zu dem Erträgniß der
Theatervorſtellung zum Beſten der Waiſen
wird hierdurch der Empfang mit herzlichem
Dank beſcheinigt.
Darmſtadt, den 23. November 1881.
v. Preuſchen.
(10516
ntäi. h. ii c ildlila ckinnld.
Rirchſtraße.
LEGEß,
aller ins
Coloniaſwaarenſach
einschlagenden
Artikel.
Hatzlager.
S6EGlAII4I:
Kaſſee,
Landes=Broducte,
Dekicakeſſen,
Minerakwaſſer,
Hämereien.
En gros & en détail.
1806)
VV. V
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Minsrtrirarar
644
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336 Seiten groß Octav: Preis 1 Mark 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt, Stadtmauern und Stadthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung. die Häuſer einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche, Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbäu und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſtlichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
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für Knaben u. Mädchen in ſolider u. eleganter Handarbeit empfehlen/
Henigst & Münch,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theil
nahme, die uns bei unſerem ſo ſchmerzlichen
Verluſte zu Theil wurden, und für die
Be=
gleitung zur Ruheſtätte ſagen wir unſeren;
tiefgefühlteſten Dank.
Familie G. P. Ackermann,
Wagnermeiſter. 110520
Lederwaaren-Fabrik,
Waldſtraße Nr. 24.
[10517
Unterricht in doppelter Buchführung ꝛc.
beabſichtigt der Unterzeichnete an 2 Tagen in der Woche an hieſigem Platze zu ertheilen
und erſucht gefl. Anfragen nach Frankfurt a. M., Seilerſtr. 39 III, einſenden zu
wollen.
A. zud,
Lehrer der
Handelswiſſenſchaften.
10518
Bei allen catarrhaliſchen Affectionen der Luftwege, Rachen=, Lungen= und Kehlkopfeatarrhen,
Huſten, Schnupfen, Heiſerkeit ꝛc. haben ſich nach übereinſtimmendem Urtheil einer größeren
An=
zahl angeſehener Aerzte, die Voßſchen Katarrhpillen als das raſcheſte und ſicherſte Mittel
beſtens bewährt.
Es gebührt denſelben mit vollem Recht die Bezeichnung Heilmittel, da ſie nicht wie Paſtillen,
Syrupe, Vonbons, Thees ꝛc. nur vor übergehende Beruhigüng bringen, ſondern dadurch, daß ſie
den entzündlichen Zuſtand der Schleimhäute beſeitigen, auch das Leiden heben.
So wird der ſo läſtige Schnupfen in wenigen Stunden beſeitigt und ſchwere Katarrhe binnen
kürzeſter Friſt in die mildeſte Form übergeführt und vollſtändig zur Heilung gebracht.
Herr Dr. med. Wittlinger hat über dieſes neue Heilverfahren eine Broſchüre geſchrieben, in Vorkommendes Ballet, arrangirt von Fräul.
welcher die überaus günſtigen Reſultate, welche von ihm und anderen pract. Aerzten erzielt Dittmann. Akt 11 Zamborolla, ausgeführt
wurden, aufgeführt ſind.
Dieje Broſchüre wird gralis an Jedermann abgegeben und iſt in den Apotheken, welche die, Tanz. ausgeführt vom Corps de Ballet; b) La
ächten W. Voß'ſchen Katarrhpillen ( Schachtel M. 1. -) verkaufen, erhältlich in
Frank=
furt a. M.: Adlerapotheke; Aſchaffenburg: Hofapotheker Friedrich: Creuznach:
Apotheker Dr. Vaupel; Kaiſerslautern: Adlerapotheke; Speyer: Pfülffs Apotheke.
Man achte ſtets beim Ankauf darauf, die ächten W. Voß'ſchen Katarrhvillen zu erhalten, und
weiſe alle Schachteln, welche nicht mit einem ziegelrothen Verbandſtreifen, auf welchem ſich die 15. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Schutzmarke und der Namenszug des Dr. med. Wittlinger und Apotheker W. Voß befinden
muß, als unächte zurück.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 25. November.
14. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Precioſa.
Schauſpiel mit Geſang und Tanz in 4 Akten
von C. M. v. Weber.
Don Francesco de Carcamo Herr Dalmonico.
Don Alonzo, ſein Sohn
Herr Hacker.
Don Fernando de Azevedo
err Knispel.
Donna Clara, ſeine Gattin. Frau Pichon.
Don Eugenio, beider Sohn. Herr Steude.
Don Contreras.
Herr Werner.
Donna Petronella, ſeine Braut Frau Kugler.
Der Zigeunerhauptmann:
Herr Mickler.
Biarda, die Zigeunermutter Frau Eppert.
Precioſa
Frl. Weigel.
Lorenzo,
Herr Hartig.
Zigeuner
Zebaſtian,
Herr Leib.
Pedro, ein Schloßvogt
Herr Butterweck.
Fabio, ein Gaſtwirth
Herr Reichhardt.
Ambroſio
Herr Schimmer.
Ein Bauer
Herr Fränke.
vom Corps de Ballet. Akt 4: a) Spaniſcher
Manola, getanzt von Fräul. Bohne.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag den 27. November.
Robert der Teufel.
(10519 Große heroiſche Oper in 5 Akten von Meyerbeer.
Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Reſtaurationz.
Probe=Rummern gratis und frunc.
Aermrment=Pris vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchandlungen und Poſtunſtehha.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
E 231
2407=
Aus Stadt und Land.
ſel.
uf.
1.
ech.
Darmſtadt, 25. November.
— Der Bundesrath hat die Verlängerung des kleinen
Belagerungs=
uſtandes für Berlin um ein Jahr beſchloſſen.-Wie die „N. A.
⁄. berichtet, hat das K. preußiſche Miniſterium des Innern angeordnet,
88 aß die Kaiſerliche Botſchaft zur Eröffnung des Reichstags
m Hinblick auf deren epochemachende Bedeutung in Placatform in
ämmtlichen Gemeinden des preußiſchen Staates durch Aushang an den
ür Bekanntmachung lokaler Verordnungen beſtimmten Oertlichkeiten
be=
onders zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden ſoll, zu welchem Zwecke
uſie in 90,000 Exemplaren in Placatform in der Geh. Staatsdruckerei
ervielfältigt wurde.
Das Betriebscapital der Reichs=Poſt= und
Tele=
fraphenverwaltung ſoll durch eine neue Anleihe von 9¾ Mill.
Mark erhöht werden. Damit würde der Betriebsfonds der
Poſtver=
valtung eine Höhe von 15 Millionen erreichen. Die Nothwendigkeit
dieſer Erhöhung erklärt ſich aus dem ungeheueren Aufſchwunge, den der
hel poſtanweiſungsverkehr genommen hat: Während die Einzahlungen auf
4 Poſtanweiſungen im Jahre 1872 kaum ¼ Milliarde betrugen, erreichten
te im Jahre 1880 die Höhe von 2½ Milliarden. Welchen Umfang bei
ßl einem ſolchen Verkehr der Zuſchußbedarf für die einzelnen Verkehrs=
Hlanſtalten erreicht, erhellt daraus, daß u. A. den Ober=Poſtkaſſen in
Leipzig 5 Millionen Mark, in Köln a. Rh. 1,300,000 Mark und in
Frankfurt am Main 1 Million Mark, ferner beiſpielsweiſe den Poſtämtern
in Mannheim 1,150,000 Mark, in Elberfeld 750,000 Mark und in Nord=
2 hauſen 720,000 Mark monatlich an fortdauernden Crediten haben
be=
willigt werden müſſen.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 26. vom
23. November 1881 enthält: 1) Bekanntmachung, die Beſtätigung von
Stiftungen und Vermächtniſſen betr. — 2) Bekanntmachung, die
Errich=
tung eines Familienfideicommiſſes durch Se. Königl. Hoheit den
Land=
grafen von Heſſen betr. - 3) Bekanntmachung, den Verkehr zwiſchen
dem Großherzogthum Heſſen und den angrenzenden Vereinsſtaaten mit
ſteuerpflichtigen Getränken, ſowie die zur Ausfertigung und Erledigung
7. von Uebergangsſcheinen ermächtigten Stellen betr. - 4) Bekanntmachung,
die Erhebung einer Umlage in der iſraelitiſchen Religionsgemeinde zu
2 Eppelsheim für 1881,82 betr. - 5) Ordensverleihungen.
- 6) Ermächti=
7) Charakter=
- gungen zur Annahme und zum Tragen fremder Orden.
4 ertheilung. - 8) Zulaſſungen zur Rechtsanwaltſchaft. — 9)
Tienſt=
nachrichten. — 10) Ruheſtandsverſetzungen. - 11) Concurrenzeröffnungen.
12) Sterbefälle.
— Der den Ständen des Großherzogthums vorzulegende Entwurf
3 eines neuen Erbſchaftsſteuergeſetzes ſoll ſich in der
Hauptſach=
an das preußiſche Erbſchaftsſteuergeſetz anſchließen und namentlich nicht
mehr wie ſeither einen einheitlichen Procentſatz für alle
Collateralſteuer=
jälle ohne Rückſicht auf die Nähe des Verwandtſchaftsgrades enthalten.
0
Stadtverordnetenſitzung vom 24. November. (Kurzer
Bericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der Großh.
Ober=
bürgermeiſter mit, daß er jüngſt Veranlaſſung genommen, dem Hrn.
Oberbaurath Hobrecht in Berlin das Ehrendiplom hieſiger Stadt zu
1 überreichen, und daß Herr Hobrecht den freundlichen Geſinnungen
hieſi=
ger Stadt freudig bewegt gedankt. — Eine weitere Mittheilung betraf
den dort ſtattgehabten Congreß für Armenpflege, der nächſtes Jahr
; hier, zu tagen gedenkt und auf dem unſer Armenweſen
ehrende Anerkennung, gefunden.
Die Commandantur.
hieſiger Stadt, fühlt, ſich durch einen Artikel, eines, hieſigen
) Blattes über den Zuſtand des Funk'ſchen Platzes einigermaßen
beleidigt, und erſucht die Bürgermeiſterer um Berichtigung des
deßfallſigen in öffentlicher Sitzung gefallenen Ausdrucks. Dieſem
Geſuch konnte nicht entſprochen werden, zumal ſelbſt die
Garniſons=
verwaltung anerkannt hat, daß der Zuſtand fraglicher Straße
in verſchiedener Beziehung mißſtändig ſei und Abhülfe erheiſche.
Hierauf wurde die Sparkaſſerechnung für das Jahr 1880
einfach gutgeheißen, hinſichtlich der Verwiegung von
Stein=
kohlen in ſogenannten Sackcentnern, die ſich als nicht ausführbar
er=
wieſen, beſchloß man eine öffentliche Bekanntmachung des Inhalts zu
erlaſſen, daß das Verwiegen dieſer Sendungen Sache der Kaufer ſei.
Ferner wurde beſchloſſen, die Unfallverſicherung des bei dem Waſſerwerk
beſchäftigten Perſonals bei der Chemnitzer Geſellſchaft zu verlängern.
Nach Antrag des Stadtverordneten Momberger ſollenzdieſ ſtädtiſchen
5) Pfandverſteigerungen in die Monate Mai und October verlegt
„ werden. Man hofft auf dieſe Weiſe einen weiteren Kreis von Bietern
9 heranzuziehen und wird auch für größere Publication der betr. Anzeigen
Sorge tragen. - Die Koſten für Erbauung des Hochreſervoirs
⁄ wurden heute im Geſammtbetrag von 163,659 M. rechnungsmäßig
feſt=
geſtellt. — Auf ergangene Anfrage ſeitens des Kreisamts erklärte die
Verſammlung, daß die Stadt kein Intereſſe an der Herſtellung des
chauſſirten Vicinalwegs von hier nach Eſchollbrücken habe, hinſichtlich
der auf 24,000 M. veranſchlagten Herſtellung der Wegſtrecke vom
Fried=
hof nach dem Bellenfallthor ſprach man ſich dagegen für
Er=
bauung auf Kreiskoſten aus. Schließlich genehmigte man, daß das
Liebig'ſche Geburtshaus in der Kaplaneigaſſe mit einer Gedenktafel
ver=
ſehen werden ſoll. Hierauf trat man in eine geheime Sitzung ein.
In der ordentl. Hauptverſammlung des hiſtoriſchen Ver
eins für das Großherzogthum Heſſen, welche am Mittwoch
Abend im Saalbau abgehalten wurde, hielt Herr Dr. M. Rieger einen
ſehr intereſſanten Vortrag über die Beziehungen der Nibelungenſage zum
Rheinlande, welcher in der Darmſtädter Zeitung zum Abdruck
gelangt. In den Vereinsausſchuß pro 1881,84 wurden gewählt
die Herren: G. Dieffenbach in Friedberg, Oberappellationsgerichtsrath
Draudt, hier, Pfarrer Frohnhäuſer in Lampertheim, Profeſſor Dr. Grimm
in Wiesbaden, Bürgermeiſter Heimburg in Worms, Profeſſor Hofmann,
F. Kofler, Superintendent Dr. Liuß, Profeſſor Marx, Geh. Ober=Baurath
Dr. Müller, Bibliothekſecretär Dr. Nick, Dr. M Rieger,
Mitpre=
diger Ritſert, Haus= und Staatsarchivar Dr. Schenk zu Schweinsberg,
in Darmſtadt, Dompräbendat Schneider in Mainz, Reaiſchuldirector
Sol=
dan in Gießen, Geheimerathl Walther, Rechtsanwalt Wörner, Haus= und
Staatsarchivar Dr. Wyß in Darmſtadt.
6 Die Zeugenvernehmung in dem Proceß gegen Pfarrer Seib von
Ober=Abtſteinach ergab, daß der Beſchuldigte in großartiger Weiſe ſeinen
Oeconomiebetrieb eingerichtet, aber ſo, daß derſelbe unmöglich eine Rente
abwerfen konnte, conſtatirte, daß er jedes Verlangen nach
Rechnungs=
ablage, Beſtellung eines anderen Rechners, Berufung einer
Generalver=
ſammlung ſtets zu vereiteln gewußt, bis endlich das Gericht die Sache
in die Hand nahm und der Beſchuldigte erſt dann, als ihm mit der
Staatsanwaltſchaft gedroht wurde, ſich zur Herausgabe der Bücher
herbei=
ließ. Die Kaſſe ſelbſt war leer, Werthpapiere waren nicht mehr
vor=
handen. — Die Staatsbehörde, welche am Donnerstag das Wort
zur Bearündung der Anklage ergriff, wies darauf hin, in welch
ſchmäh=
licher Weiſe hier gewirthſchaftet worden, und führte geſtützt auf das
ſach=
verſtändige Gutachten aus, daß das 28,000 M. betragende Deficit dem
Beſchuldigten zu Laſt geſetzt werden müſſe und beantragt deshalb
Er=
kennung einer Gefängnißſtrafe von wenigſtens 4 Jahren.— Die von
Rechtsanwalt Schödler geführte Vertheidigung beſtritt, daß irgend ein
Beweis dafür erbracht ſei, daß der Angeklagte das Geld in
unred=
licher Weiſe veruntreut, glaubte vielmehr darauf hinweiſen zu ſollen,
daß immerhin die Möglichkeit beſtehe, daß es durch mangelhafte
Buch=
führung u. ſ. w. ohne Verſchulden des Angeklagten abhanden gekommen,
weshalb Freiſprechung beantragt wurde. Das Urtheil lautet unter
Abrechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft auf 3 Jahre 2 Monate
Gefängniß, zugleich Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer on 2 Jahren.
Die Hinrichtung Wettmannswelche auf geſtern früh feſtgeſetzt
war, mußte wegen verſpäteten Eintreffens des Scharfrichters auf
Sams=
tag früh 7½ Uhr verſchoben werden.
4 D ie Sammlung von Cigarren=Abſchnitten betr. Die
gegen Schluß des vergangenen Jahres angeregte und in einer damals im
Ensling'ſchen Locale abgehaltenen Verſammlung, geregelte Organiſation
der Sammlungen von Cigarrenſpitzen betr., hat, Dank ſer es der Thätigkeit
ſo vieler Herren, recht erfreuliche Früchte getragen! Während für
Weih=
nachten v. J. eine Cumme von etwas über 100 M. vorhanden und zur
Beſcheerung von Kinderhemdchen für die hieſige Kleinkinderſchule
ver=
wendbar war; — welche dadurch, daß Herr Kaufmann Schloſſer dahier
den Stoff zum Selbſtkoſtenpreis lieferte und die Hemden ſelbſt auf ebenſo
uneigennützige Weiſe koſtenfrei geſchnitten und genäht wurden, um ſo
reichlicher der Zahl nach (200 Stück) ausfallen konnte - iſt dermalen
wieder in der Volksbank eine Summe von über 300 Mark als das
Erträgniß des abgelaufenen Cammeljahres angelegt, über deren
Ver=
wendung in einer demnächſt bekannt gemacht werdenden Verſammlung
aller Derjenigen, welche ſeither dieſen Sammlungen, im Intereſſe des
damit verbundenen ſchönen wohlthätigen Zweckes, ihre Thätigkeit
zu=
wendeten, Beſchluß gefaßt werden, aber auch allen Herren, welche wie
z. B. Herr Hofbuchdruckerei=Beſitzer H. Kichler und Herr Hof=
Buch=
binder Supp durch unentgeltliche Herſtellung und Bezeichnung der
Sammelkiſtchen, ſowie überhaupt Allen, welche in hervorragender Weiſe
die Sammlungen angeregt, gefördert und durch Geld=Beiträge vermehrt
haben, der wohlverdiente Dank ausgeſprochen werden ſoll.
Unter dem bei der Volksbank angelegten Betrag ſind folgende Geldbeiträge
enthalten u. zwarl. aus Sammelkiſtchen: In den Brauereien: Zur Krone6 M.
17 Pf., der Geſellſchaft Corona daſelbſt 20 M. 90 Pf. Hanauer Hof
14 M. 80 Pf., Fay 17 M. 29 Pf., Orlemann 2 M. 53 Pf., Ensling
1 M. 49 Pf., Heß 1 M. 88 Pf., Anker 2 M. 27 Pf.; in den Gaſt= und
Wirthſchaften: zum Schwanen 1 M. 94 Pf. zur Bockshaut 10 M.
98 Pf., zur Traube 4 M. 63 Pf. von Schwarz 2 M. 48 Pf.; in den
Reſtaurationen: von Engelter 3 M. 27 Pf., Stengel 3 M. 98 Pf.,
Molter 1 M. 57 Pf.; ferner in der Vereinigten Geſellſchaft 1 M. 76 Pf.,
Eintracht 3 M. 22 Pf., katholiſches Caſino 22Pf.; ſodann 2. Von Herrn Fr.
Schloſſer, Erlös für Cigarren=Abſchneider 5 M., von Beamten der Bank
dahier 4 M. 68 Pf., Herr S. Benjamin 1 M. 1 Pf., Louis Nötel 1 M.
50 Pf., Ehrhardt und Metzger 40 Pf., Geſtütsdiener Hering in Bönſtadt
geſammelt 1 M. 30 Pf., ſowie von Diverſen 1 M. 10 Pf. - im Ganzen
116 M. 37 Pf. Es ſind ſomit für Cigarren=Abſchnitte allein ca. 200 M.
erlöſt worden!
Wenn für einen an ſich ſo werthloſen Gegenſtand, der heute noch
größtentheils weggeworfen wird, bei emſiger Sammlung ein ſolcher
Er=
lö3 erzielt und zum Beſten der Armen verwendet werden kann, ſo wird
das für Viele, welche bisher an der Möglichkeit eines ſolchen Erträgniſſes
lächelnd gezweifelt haben, gewiß nur ein Sporn ſein, ſelbſt ſich für dieſe
Sammlungen zu intereſſiren und durch Beiſpiel und Aufmunterung,
2408
ſi5
Sorge für die Sammelkiſtchen, Ablieferungen des Geſammelten u. ſ. w.
einen noch höheren Ertrag erzielen zu helfen. Die geſammelten
Cigarren=
ſpitzen können entweder in die, in den bezeichneten Lokalitäten befindlichen
Sammelkiſtchen eingelegt oder an Herrn Rentner L. Gütlich Nr. 9 Ernſt=
Ludwigsſtraße abgeliefert werden, welcher Letztere auch fernerhin, wie
bisher, zu deren Empfangnahme und Ablieferung an Herrn Leopold
Müller, Waldſtraße 4. der dem Abſatz derſelben ſeine erfolgreiche
Thätig=
keit widmet, bereit iſt, und an welche Beide ſich auch wegen Abgabe
von Sammelkiſichen zu wenden iſt.
Möge dieſe Anregung auch für kommendes Jahr einen ſegensreichen
Erfolg haben!
Am Mittwoch Abend begann im Saal zur Traube Herr Profeſſor
Maſſa die Reihe ſeiner Vorſtellungen im Gebiete natürlicher Magie
und Illuſion. Wohl hat ſich im Publicum - und nicht mit
Unrecht-
dieſem Kunſtzweig gegenüber eine gewiſſe Abneigung herangebildet, doch
dürfte die Urſache hiervon meiſtentheils auf Fälle zurückzuführen ſein, in
welchen auf mit Zuhülfenahme aller möglichen Aufſchneiderei betriebenen
Reclame in Folge plumper Handhabung klägliches Fiasco folgte. Zu
dieſer Kategorie zählt Herr Maſſa ſelbſtverſtändlich nicht, und in
dem=
ſelben Maße, wie ſeine Leiſtungen der Beachtung werth ſind, wird ſich
ihm das Intereſſe ſeiner Zuſchauer zuwenden und ihm die verdiente
Anerkennung eintragen. Herr Maſſa ſtützt ſich vor Allem auf eine
eminente Gewandtheit, vermöge deren er ſelbſt mehrfach ſchon Geſehenem
neues Intereſſe zu geben vermag; doch ermangeln ſeine Erläuterungen
mitunter der Klarheit des Ausdrucks.
Im Uebrigen wünſchen wir
Herrn Maſſa, der ſeine nächſte Vorſtellung auf Mittwoch den 30. d. Mts.
anberaumte, ein volles Haus. Auf einige Stunden weiß derſelbe ſein
Publicum angenehm zu unterhalten - das iſt doch die Hauptſache.
- Die anhaltend ſchöne, überaus milde Witterung hat zur Folge,
daß die Mäuſe in manchen Gegenden des Landes ſich außerordentlich
vermehren. In manchen Gemarkungen, namentlich Rheinheſſens, hat die
junge Saat ſowie der Klee bereits ganz erheblichen Schaden gelitten.
— Die von den „Mainzer Nachrichten” zuerſt gebrachte Mittheilung
von dem Ausbruche der Trichinenkrankheit in Bingen beruht auf einer
Myſtification, deren Urheber hoffentlich ermittelt wird.
— Die Frage, welche die Hiſtoriker in letzter Zeit eiſrig beſchäftigte,
ob die frühere Brücke bei Mainz römiſchen oder karolingiſchen
Urſprungs ſei, ſcheint jetzt definitiv entſchieden zu ſein. Hr. Profeſſor
Dr. Grimm von Wiesbaden, welcher ſich mit Vorliebe mit Studien über
das römiſche Mainz beſchäftigt, hatte gelegentlich eines in Darmſtadt
ge=
haltenen Vortrags ſeine Abſicht ausgeſprochen, den in Caſtel befindlichen
Reſten des römiſchen Caſtellums nachzugraben. Dieſe Abſicht führte er
im Verein mit einigen anderen Herren aus, die Arbeiten waren von
glänzendem Erfolg gekrönt. In der Nähe der Kirche hat man die
Um=
faſſunasmauern eines römiſchen Caſtells aufgegraben. Da die Achſe der
alten Brücke und des Brückenkopfes genau in die Mitte des Caſtellums
fällt, ſo iſt wohl mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß die alte Brücke von
Römern erbaut wurde.
41 Theater= und Kunſtnotizen. Auf dem Wallnertheater
in Berlin herrſcht eine Art embarras de richesse bezüglich guter
Luſt=
ſpiele und Poſſen; es könnten noch einige Theater davon leben. Der
„Mann im Monde ging zum fünfzigſten Male über die Bretter.
Vor=
läufig iſt ſeitens Lebruns eine Art Perſonal=Union mit dem Belle=
Alliance=Theater abgeſchloſſen worden, die ſich trefflich rentirt.
An dem letzteren hat das drollige=Kyritz=Pyritzz urſprünglich wohl auch
für das Wallnertheater geſchrieben, einen vollen Erfolg zu verzeichnen.
Im Oſtend=Theater hat „Der Schelm von Bergenz eine
ſtattliche Anzahl von Wiederholungen zu verzeichnen. — Sarah
Bern=
hardt hat Wien verlaſſen und ſich zunächſt nach Budapeſt begeben.
Der Empfang daſelbſt übertraf die kühnſten Erwartungen. Als der Zug
in die überfüllte Halle einfuhr, trat die vielköpfige Deputation der
ſtudentiſchen Jugend, dann die des ungariſchen Schriftſtellervereins und
des „Cecile français an den Salonwagen heran und brachte ein
drei=
maliges ſtürmiſches Eljen aus. Die Menge drängte ſich ſo ſehr an das
Coupé heran, daß Sarah kaum ausſteigen konnte. Als ſie den Boden
betreten hatte, umringte ſie der ganze Schwarm, unaufhörlich jubelnd
und Eljen rufend. Die erſte Vorſtellung im Volkstheater - es wurde
wie in Wien die „Cameliendamer gegeben - fand vor übervollem
Hauſe ſtatt. Nach dem erſten Acte reichte man der Künſtlerin einen
koloſſalen Lorbeerkranz mit Bändern in den ungariſchen Farben,
geſpen=
det vom „Cecile françaist Nach jedem Aetſchluß wurde ſie fünf bis
ſechs Mal gerufen!! - In Warſchau beſchäftigt ſich das
Theater=
publikum mit dem bevorſtehenden Auftreten der Künſtlerinnen Sarah
Bernhardt und Modrzejewska auf der dortigen Bühne. Daß
die Polen auf die letztere große heimiſche Tragödin ſtolz ſind, iſt
natür=
lich. Ihr ſteht eine enthuſiaſtiſche Aufnahme bevor. Von Sarah
Bern=
hardt ſprach bis jetzt die Preſſe kühler. Durch eine pfiffige Aeußerung
jedoch hat die Schauſpielerin für ſich Reclame zu machen gewußt. Sie
ſagte nämlich zu einem in Paris weilenden angeſehenen Polen, der es
nach Warſchau mittheilte, daß ſie ſich glücklich ſchätze, in Warſchau die
erſte Vorſtellung zu einem wohlthätigen Zwecke zu geben, um ſo den
Polen Dankbarkeit zu zollen für die Theilnahme, welche dieſelben im
Kriege 1870-71 den Franzoſen bewieſen hätten. Es lebe die Reklame!
— Die Oper in Cairo wird demnächſt ihre Pforten ſchließen, da die
militäriſche Commiſſion, welche mit der Anordnung des Budgets beauf=
231
tragt iſt, gefunden hat, daß es in den Kreiſen der Eingeborenen
Miß=
ſtimmung erregen dürfte, wenn für das Vergnügen der Curopäer
jähr=
lich eine Summe von 325,000 Franes verausgabt würde.
Vermiſchtes.
— Ueberein Familiendrama wie es erſchütternder wohl ſelten
vorgekommen ſein mag, berichten die H. N. aus Hamburg: Sonntag Abend
ſchickte der Streichholzfabrikant Müller ſeine beiden Kinder mit Nachbarkindern
ins Affentheater auf St. Pauli und empfing dieſelben bei ihrer Rückkehr
anſcheinend mit gewohnter Ruhe und Heiterkeit. Das Dienſtmädchen
ent=
kleidete die noch von den Erlebniſſen fröhlich plaudernden Kinder und legte
ſie in ihre Bettchen, worauf ihnen die Eltern bald nachfolgten. Als nun
heute Morgen das Dienſtmädchen die Herrſchaften zum Kaffee rufen wollte,
ließ ſich Niemand ſehen; da auch auf wiederholtes Klopfen nicht geöffnet
wurde, faßte das Mädchen an den Thürdrücker; auffallender Weiſe war die
Thür unverſchloſſen. Bei ihrem Eintritt in das Schlafzimmer bot ſich dem
Mädchen ein erſchütternder Anblick dar. Die beiden Knaben lagen in neuen
ſchneeweißen Hemdchen regungslos auf der Bettdecke, die Bruſt mit
Blumen=
bouquets geſchmückt, während Mann und Frau in ihren Feſttagskleidern
innig umſchlungen auf dem Bette ruhten. Sofort das Schlimmſte ahnend,
rief das Mädchen Nachbarn herbei und ſtellte es ſich nunmehr heraus, daß
die ganze Familie todt war. Es iſt bereits conſtatirt, daß ſämmtliche
Per=
onen an Gift geſtorben ſind, und zwar muß die That während der Nacht
geſchehen ſein. Im Comptoir fand man mehrere Papiere, welche Eigenthum
der im Geſchäfte Angeſtellten und Dienenden ſind; bei den Papieren lagen
die ausgeſtellten Zeugniſſe für das geſammte Dienſtperſonal. Ueber die
Motive ihrer entſetzlichen That haben die Verſtorbenen zwar nichts
Schrift=
liches hinterlaſſen; nach den Ausſagen aber faſt ſämmtlicher Nachbaren
unter=
liegt es keinem Zweifel, daß ſie ein Opfer des Wuchers geworden ſind.
Das Hamburger Blatt bringt zu dem tragiſchen Falle noch folgende weitere
Notizen: Der Welt gegenüber zeigten die unglücklichen Eheleute durchaus
nicht, daß ihnen ihre ſchlechten pecuniären Verhältniſſe ſo ſehr zu Herzen
gingen; obgleich der Gerichtsvollzieher bei ihnen kein ſeltener Gaſt war.
be=
ſuchten ſie Concerte, Theater u. ſ. w., ohne jedoch dabei beſonderen Aufwand
zu machen. Am Donnerstag voriger Woche äußerten ſie einem Freunde
gegenüber, daß ſie am Montag aller Sorgen enthoben ſein würden, was der
Freund mit einer wegen pecuniärer Angelegenheiten beabſichtigten Reiſe de=
Ehemanns nach Kiel in Verbindung brachte. Durch die verzweifelte Thal
hat ſich nun aber gezeigt, was das unglückliche Paar meinte, und daß es ſich
ſein Unglück nur zu ſehr zu Herzen genommen hatte. Der Befund des
Schlafzimmers zeigte ſofort, was geſchehen war, denn auf der Nachttoilette
ſtand eine Doſe mit aufgelöſtem Arſenik, an welcher ein Zettel befeſtigt war
mit den Worten: „Nicht anrühren, ſtarkes Gift. Die beiden allerliebſten
Kinder hatten eſſiggetränkte Schwämme vor dem Munde. Müller hat noch
am Tage vor ſeinem Tode dem Dienſtmädchen 15 Mark gegeben und ein
Angeſtellter ſeines Geſchäfts fand ſein Depoſitum, ein Sparkaſſenbuch über
600 Mark, unangetaſtet vor. Das Ganze macht alſo den Eindruck, daß
Müller, nachdem er einſah, daß er aus den Wucherhänden nimmermehr
herauskommen werde, beſchloſſen hat, wenigſtens als ehrlicher Mann zu
ſterben; denn die ihn zur Zeit drückende Schuld, wegen der er gepfändet
werden ſollte, betrug weit weniger als die Summe des Sparkaſſenbuchs.
Münchener Blätter melden: Auf unſerem Maximiliansplatze und
zwar auf der Anhöhe der Anlagen rechts der Verbindungsſtraße zwiſchen
Pranners= und Max=Joſephſtraße wurde dieſer Tage mit den Fundamentirungs=
Arbeiten für das dortſelbſt zur Aufſtellung beſtimmte Monument Juſtus
von Liebig's begonnen. Herr Bildhauer Prof. Wagmüller, der zur Zeit
leider an das Krankenlager gefeſſelt iſt, hofft das in carrariſchem Marmor
ausgeführte Monument, das in mehr als Lebensgröße den Gelehrten, mit
der Robe angethan auf dem Lehrſtuhle ſitzend, einer Forſchung nachſinnend,
darſtellt, bis zum kommenden Maimonate vollſtändig zu vollenden.
Dererſte Billardſpieler der Welt, Profeſſor Loon
Goffart, giebt gegenwärtig in Caſtans Panoptikum in Berlin Vorſtellungen, die
allerdings alles Uberbieten, was bisher in Karamboltechnik vorgeführt wurde.
Daß dieſer Profeſſor des Billards auf ebener Fläche jeden beliebigen Ball
karambolirt, iſt ſelbſtverſtändlich; aber damit begnügt er ſich noch nicht.
Er behandelt den Ball, um ein artilleriſtiſches Gleichniß zu gebrauchen, nicht
bloß im Kern=, ſondern auch im Granatſchuß und karambolirt im Doubls
von der Bande mit dem aufſpringenden Spielball den zweiten Ball auf
einer Flaſche oder noch höher auf dem Hut eines Herrn, der mitten auf dem
Billard auf einem Stuhl Platz genommen hat. Faſt noch erſtaunlicher ſind
die Produktionen mit den fünf bis ſechs Bällen, die quadruplirt über das
Billard fliegen, ohne ſich zu treffen oder an verſchiedene Flaſchen anzuſtoßen,
die in den Ecken und in der Mitte aufgeſtellt find.
Polizeibericht vom 24. November.
Einer auswärtigen, hier anweſenden Frau wurde, während ſie vor
einem Laden in der Ludwigſtraße verweilte, aus der Manteltaſche
das Portemonnaie mit 82 M. und einem Eiſenbahnbillet geſtohlen. Der
Thäter iſt unbekannt.
Tages=Kalender.
Samstag 26. November: Abendunterhaltung des Beſſunger älteren
Ge=
angvereins.
— Concert des Mozartvereins. — 2. Kammermuſikabend
des Kapellmeiſters Martin Wallenſtein im Darmſtädter Hof. -
Abend=
unterhaltung des Männergeſangvereins.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.