Darmstädter Tagblatt 1881


18. November 1881

[  ][ ]

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

144.
Jahrgang.

Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Mera
verden angenommen: nDarnſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Ar. 2.
mBeſſungen von Friedr. We
Holzſtraße R. B. ſowie auuim
van ala Amueazeditia.

Freitag den 18. November.

188I.

40)
220
30
22
½.
742.
329)

34
185

½
ge.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die für die Eliſabethenſtraße von der Neckar= bis Saalbauſtraße angeordnete Sperre wird aufgehoben, dagegen ſolche für
die Strecke von der Grafen= bis Wilhelminenſtraße verfügt.
Darmſtadt, am 17. November 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
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[ ][  ][ ]

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[ ][  ][ ]

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ner, kgl. Hofrath u. a. v. Profeſſor
an der Univerſität Würzburg.
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M. Arth, L. Brüchweh, Jac. Röhrich,
Ph. Weber, W. Weber, Delitateſſen=
Handl., Georg Naumann, Jac. Röſch,
[10285
Chr. Tuma, Conditoreien.

Weihnachts-Geſchenke.
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Maria blanche IV. Meter Mk. 3.25,
III. 4.75,

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Zimmer im 3. Stock mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und gleich beziehbar.
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gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10251) Kranichſteinerſtraße23 1. St.
ein Zimmer ſofort zu vermiethen, auf Ver=
langen
mit Verköſtigung.
10287) Ecke des Marktes und der
Marktſtraße 1- Haus Zöppritz - ein
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.

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guten Zeugniſſen, aller Arbeit fähig,
er auch mit Pferden umzugehen weiß, ſuch
Stelle. Zu erfr. in der Exped. (10186t

[ ][  ][ ]

2340

R6 226
Zum Beſten der Barſen,
ausgehend von dem Allce-Frauenvereln, Abtheilung für
Waiſenpflege, findet
Samstag den 19. November, Abends 6½ Uhr,
im
grossen Saale des Saalbaues
LAVAOON
Zur Aufführung werden kommen:
ſtatt.
1) Soloscherz.
9 Dio Liebe Im Arregt, Luſtſpiel in 1 Akt von G. zu Putlitz.
3) Die Verlobung bei der Latorne, Operette in 1 Alt von
Offenbach.
Den muſikaliſchen Theil des Abends hat Herr Muſildirector Adam mit ſeiner
Kapelle übernommen.
Im ſog. Gartenſaale iſt ein Buffet aufgeſtellt, welches vor, während und nach
der Vorſtellung eröffnet iſt und woran die Erfriſchungen zu feſten, mäßigen Preiſen
verkauft werden.
Der Ertrag iſt gleichfalls zum Beſten der Waiſen beſtimmt.
Freunde der Sache, welche das Buffet mit entſprechenden Gaben verſehen
wollen, ſind gebeten, dieſelben von Freitag den 18. November, Morgens, bis Samstag
den 19. November, Mittags 12 Uhr, in dem Hauſe Sandſtraße 2, im oberen Stock,
von da an direkt im Saalbau abgeben zu laſſen.
Die Programme werden das Nähere beſagen.
Billets und demnächſt Programme 10 Pfg. ſind in der Buchhandlung
des Herrn A. Bergſträßer zu haben.
Preiſe der Plütze: Sperrſitz 3 Mark, numerirter Platz im Saal, auf der
Eſtrade und Gallerie 2 Mark, nichtnumerirter Platz daſelbſt 1 Mark 50 Pfg.,
[1018:
Vorſaal1 Mark.

Matholiken-Verein.
Sonntag den 20. November, Abends 8 Uhr:
Abend-Anterhaltung.

für Herren empfehl=
Lachenez in beſtem Sortiment
[10290
billigſt.
L. Boetlinger. werden ſchön und bil=
Puppen ig gelleidet Wieners=
(10067
ſtraße 7½, Parterre. ſucht für
Ein Buchhalter jeine freien
Stunden Beſchäftigung. Gefl. Offerten be=
foͤrdert
d. Exped. d. Bl. unter S. G. (10156 brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
16899
Erfolge.
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Müth 1X. von Dieburg, welcher jeden
Dienstag, Donnerstag und Samstag hier=
her
kommt. Aufgebe=Häuſer: Gaſthaus zum
Landsberg u. Jonas Lehmann, Markt 4. (Feübte u. zuverläſſige Colporteure,
oder cautionsfähige Reiſende,
finden bei hoher Proviſion ſtets Be=
ſchäftigung
bei
[10066
C. Hoffmann.
vormals L. W. Rühl'ſche Buchhandlung Darmstadt, Ballonplatz.

Adreßbuch 1882.
Freitag den 18. Nov. Nachm. iſt Bogen 7
Re bis Schm auf den Revieren u. dem Melde=
büreau
aufgelegt.

Lioos0
der Frankfurter Ausſtellung
L. Serie
Hauptgewinn im Werth von
20,000 Mark,
ſowie der
Weihnachts=Ausſtellung
hieſiger Gewerbehalle
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Ziehung Ende December.
Von heute ab verkaufe ich mein
Prima Hammelfleiſch
per ½ Kilo 60 Pfg., anbei noch eine
Qualität im Laden abgeholt zu 40 Pfg.
L. Hein, (10293
Schuſtergaſſe, gegenüber der Krone.
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C= Nanges ſucht in Darmſtadt einen
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Hamburg.
[10294
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Referenzen zur Seite ſtehen, ſucht einen
Vertrauenspoſten als Buchhalter, Reiſender,
Kaſſier oder Verwalter. Franco=Anerbieten
befördert unter B 150 die Exp. d. Bl. (10295

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 18. November.
11. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung
Krieg im Friedeu.
Luſtſpiel in 5 Acten von G. v. Moſer und
Franz v. Schönthan.
Heindorf, Rentier
Herr Butterweck.
Mathilde, ſeine Frau
Hrl. Berl.
Ilka Etvös, ſeine Verwandte Frau Kläger.
Agnes Hiller, ihre Geſell=
ſchafterin

Fräul. Weigel.
Henkel, Stadtrath
Herr Werner.
Sophie, deſſen Frau
Frau Eppert.
Elſa, deſſen Tochter
Frl. Ethel.
von Sonnenfels, General
Herr Dalmonico.
Kurt von Folgen, deſſen
Adjutant
Herr Hacker.
Ernſt Schäfer, Stabsarzt
Herr Edward.
von Reif=Reiflingen, Lieutenant Herr Steude.
Paul Hofmeiſter, Apotheker, Herr Wagner.
Franz Konnecy, Burſche bei
Folgen,
Herr Franke.
Martin, Diener
Herr Leib.
Anna, Köchin
b. Hein= Frau Kilian.
Roſa, Stubenmädchen) dorf
Fräul. Bernhard.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Sonntag den 20. November.
12. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Die Meiſterſinger von Nurnberg.
Oper in 3 Abtheilungen von R. Wagner.

10
i=
8a

[ ][  ][ ]

R226

E.
Lrobe=Tummern gratts und Eanc.
Abennements-Preis vierteljährlich 6 Mak. - Zu bezehen durch alle Buchhandlugen und Pfuſ. z.

Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.

2341

Waiſenhaus=Nachrichteu.
Im Monat October ſind eingegangen:
1. Geſchenk eines Ungenannten durch die
Stadtpoſt 5 M.
II. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
17 M. 28 Pf., theilweiſe mit folgenden In=
ſchriften
: 1) Den armen Waiſen aus Dankbar=
keit
, da mein Wunſch erhört wurde, 2 M.
2) Ihr lieben Waiſen, bittet für die Erfüllung
meines Wunſches. M. A. 30 Pf.
3) Ihr
lieben Waiſen, bittet mit mir den lieben Gott,
daß er meine Bitte nochmals erhören möge.

F. S. 5 M. - 4) Für die Erfüllung meines
Wunſches, aus Dankbarkeit den armen Waiſen
verſprochen, 1 M. E. 18. October. - 5) Gott=
lobl
endlich erlöſtl Den armen Waiſen 1 M.
6) Den armen Waiſen 50 Pf. an dem 6. Ge=
burtstag
unſerer lieben verſtorbenen Elſa. K. Sch.
7) Herr, ſende deinen Segen zu meinem Vor=
haben
. 10 Pf. - 8) Ihr lieben Waiſen, bittet
den lieben Gott, daß er meine 2 Wünſche erfüllt
und mich von Kummer befreit. 30 Pf. El. V. R.
9) Ihr lieben Waiſen, bittet den lieben Gott,
daß er mein heißes Flehen erhöre. A. R. 1 M.
10) Von meinem erſten Verdienſt den Waiſen!

50 Pf. A. L. - 11) Den lieben Waiſen für
die Erfüllung eines Wunſches 10 Pf. Ph. Bl.
12) Den armen Waiſen für einen erfüllten
Wunſch. 50 Pf. - 13) Mit der Bitte um be=
ſtändige
Geſundheit. 20 Pf. - 14) Ihr lieben
Waiſen, bittet zu dem Vater im Himmel, daß
er meine Bitte gewähre. M. S. 20 Pf.
15) Daß unſer Wunſch in Erfüllung geht. 2 Pf.
Darmſtadt 11. November 1881.
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. November.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben ſich geſtern Vor=
mittag
mit J.J. G. G. H.H. den Prinzeſinnen Victoria und Eliſa=
beth
zu Beſuch des Fürſten uud der Fürſtin zu Leiningen nach Amor=
bach
begeben.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den Kreis=
veterinärarzt
Dr. Ph. Kuhn zu Worms auf ſein Nachſuchen mit Wir=
kung
vom 1. Januar k. J. ab in den Ruheſtand verſetzt.
0 Um bei landwirthſchaftlichen Ausſtellungen größere, auch
wirklich einen Antrieb zur Theilnahme an Ausſtellungen gewährende
Prämiirungen für Rindvieh und Pferde, ſogenannte Staatspreiſe,
gewähren zu können, iſt im Budget der Centralſtelle für die Landwirth=
ſchaft
hierfür nunmehr ein jährlicher Betrag von 3000 M. vorgeſehen.
Bei dieſen Preisvertheilungen ſoll dem eigentlichen Zuchtvieh reſp. dem
vom Ausſteller ſelbſt gezüchteten Vieh ſtets der Vorzug gegeben und Feſt=
lichkeiten
mit den betreffenden Ausſtellungen nicht in überwiegendem
Maße verbunden werden.
0 Für die der Forſtverwaltung unterſtellte Unterhaltung der
Brücken und Wege iſt im neuen Budget ein gegen früher um
20000 M. erhöhter Betrag in Anſatz gebracht, weil immer mehr die
Thatſache hervortritt, daß in manchen Theilen des Landes die Holzpreiſe
hauptſächlich deßhalb ſo niedrige ſind, weil die vorhandenen Waldwege
zu ſchlecht und daher die Abfuhr der Waldproducte zu theuer und
ſchwierig iſt, deßhalb in der Anlage rationeller, an die vorhandenen
Straßen und Bahnlinien ſich anſchließender Wegſyſteme ein weſentliches
Mittel erblickt werden muß, um im Intereſſe der Staatskaſſe die Holz=
preiſe
wieder auf einen höheren Stand zu bringen.
Dermalen werden vom Staatsminiſterium jährlich etwa
3000 Päſſe und 1500 Paßkarten ausgeſtellt.
Bekanntlich ſind in letzter Zeit die Weidenpflanzungen
an den Altrheinen und Auen, als den ſchnellen Waſſerabgang
hemmend, vielfach heftig angeeriffen worden, allein nach den deßfallſigen
Ermittelungen der Regierung ſind alle dieſe Beanſtandungen unbegründet,
vielmehr haben ſich fragliche Anlagen in jeder Beziehung bewährt.
Die Schwurgerichtsſitzungen der Provinz Starkenburg
für das IV. Quartal werden Montag den 12. December beginnen.
Im neuen Staatsbudget iſt für Herſtellung des äußeren Ver=
putzes
und Anſtrichs des Großh. Hofmarſtallgebäudes ein Betrag
von 14,300 M. vorgeſehen; ferner ſoll im hieſigen Kanzleigebäude
die neue ſtädtiſche Waſſerleitung zur Einführung gelangen, was ſchon die
Sicherung gegen Feuersgefahr wünſchenswerth erſcheinen läßt. (N. H. V.)
O Im Jahr 1884 ſoll die neue Organiſation des Straßen=
bauweſens
vollſtändig durchgeführt ſein und damit ſämmtliche noch
vorhandene Bauauſſeherſtellen in Wegfall kommen, dagegen aber
in den 15 Straßenbaubezirken 28 Straßenmeiſter und etwa 310
Straßenwärter thätig ſein.

- Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. October.
Activa. Kaſſebeſtand 24,900 M. 92 Pf. Mobilien 2488 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 945,314 M. 6 Pf. Wechſel=Conto
202514 M. 92 Pf. Effecten=Conto 15,678 M. 70 Pf. Verwaltungs=
koſten
18.300 M. 9 Pf. Haus= und Immobilien=Conto 97756 M. 24 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 35.577 M. 43 Pf. Dividenden=Conto
2095 M. 73 Pf. Reſervefonds=Conto 54,192 M. 70 Pf. Gewinn=,
Reſerve= und Deleredere=Conto 24393 M. 23 Pf. Stammantheile
507751 M. 18 Pf., Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 682,942 M.
66 Pf. Umſchlag im October 1,131,163 Mark.
Dem Vernehmen nach hat Herr Oberbürgermeiſter Ohly bei
ſeiner Anweſenheit in Berlin die ſ. 3. in Ausſicht geſtellte Entnahme
von Waſſer aus der Eſchollbrückerleitung durch die hieſige Garniſon in
Anregung gebracht, hoffentlich mit Erfolg.
P. Herr Richard Türſchmann hat ſich durch ſeine zweite
Recitation ohne jeden Zweiſel einen weiteren Kreis von Freunden und
Verehrern ſeiner Kunſt erobert und man darf von unſerem, trotz mancher
Vorurtheile kunſtfreundlichen und kunſtempfänglichen Publicum mit
Sicherheit erwarten, daß es dem von der Kraft und Hoheit echter Poeſie
durchglühten Künſtler bei künftigen Beſuchen noch wärmere Theilnahme und
Anerkennung in weiterer Ausdehnung entgegenbringen werde. Man darf
wohl behaupten, daß ein ſo begeiſterter Dolmetſch des tragiſchen Dichter=
wortes
, der uns die hohen Geſtalten unſterblicher Dichtwerke in ſo greif=
barer
Verkörperung und geiſtiger Vertiefung vor die Seele zu zaubern
verſteht, einen beſonderen Anſpruch auf unſere äſthetiſche Theilnahme
hat. Jedenfalls dürfte feſtſtehen, daß durch eine lebens= und verſtänd=
nißvolle
Reproduction der beſten Dramen der Weltliteratur ein großer
und feſter Beſitz an Geiſt und Geſchmack, eine kräftige und ſegensreiche
ſEinwirkung auf unſere Seele gewonnen wird, daß ſolche Reproductionen
daher mindeſtens dasſelbe Intereſſe verdienen, als es manchen Vorträgen
über die verſchiedenartigſten Stoffe entgegengebracht wird, zwiſchen denen
eine geiſtige Verbindung ſich auf keine Weiſe vermitteln läßt, ein In=
tereſſe
, das wir hierdurch natürlich nicht bemängeln wollen, ſondern dem
wir ſeine vollkommene Berechtigung gern zugeſtehen. - Wie wir aus
guter Quelle vernehmen, wird Herr Türſchmann noch einmal in Darm=
ſtadt
recitiren, und zwar Göthe'sFauſt der am 26. November zum
Vortrag kommen ſoll. E3 iſt dies eine der glänzendſten Leiſtungen des
Recitators,. die überall die ungetheilteſte Bewunderung fand. - Es iſt
zu beklagen, daß die eingegangenen Verpflichtungen Herrn T. daran
hindern, uns eine Tragödie des Sophokles zu recitiren, wozu den
Redner ſeine auf den Säulen altklaſſiſcher Studten ruhende Bildung in
hervorragender Weiſe befähigt. Nicht Vielen dürfte es bekannt ſein,
daß Herr Türſchmann auf den Wunſch des Präſidiums der 35. Philo=
logenverſammlung
den König Oedipusz recitirte und vor dieſem
Areopag von Kennern die herzlichſte und wärmſte Anerkennung fand.
* Herr Carl Alberti, welcher im vorigen Winter im kaufmän
niſchen Verein' mit großem Beifalle auftrat, wird in nächſter Zeit, unter
gefälliger Mitwirkung der Frau Pauline (Allemand, erſten Coloratur=
ſängerin
, welche in neueſter Zeit mit außerordentlichem Beifall in Bremen
gaſtirte, des Herrn Georg Weber, Opernſänger, bekannt und beliebt von
ſeinem hieſigen Engagement, beide vom Stadttheater in Frankfurt a. M.,
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in Frankfurt a. M., Herrn Capellmeiſter Freund, eine muſikaliſch= lung jener landwirthſchaftlichen Vermögenſchaften, welche von der Zwangs=
und wollen wir denſelben bei Gelegenheit ſeines zweiten Auftretens in vorzulegen. Hoffentlich ruft dieſe Anregung auch in Deutſchland ent=
empfehlen
und ihm einen recht vollen Saal wünſchen.
- Für das Samstag den 17. December abzuhaltende Judithfeſt
iſt die Aufführung des Tannhäuſer oder der Acceſſiſtenſtreit auf der
Wartburg! vorgeſehen.
- Geſtern Morgen entſtand in Mainz Feuerlärm in Folge des
Brandes eines auf dem Ludwigsbahnhof ſtehenden Waggons mit Epi=l tung=, trat ich in eine Kirche. Es war eben Kinderlehre. Die kleinen Kinder
ritus. Derſelbe brannte mit Ladung vollſtändig nieder.
- Für die Samstag den 19. d. M. abzuhaltende Schleppjagd von den Sacramienten - drang mir ſo wunderbar luſtig zum Herzen, rief
findet das Rendezvous Nachmittags 1½ Uhr bei der Windmühle, das mir im erſten Augenblicke eine ſolche Menge froher Erinnerungen dunkel
Halali gegen 24 Uhr auf dem Griesheimer Schießplatz ſtatt. (N. H. V.) ähnend in's Gedächtniß zuruck, als ob ich einem alten Jugendgeſpielen be=
Nachwahl ſtattzufinden. Für den Wahlkreis Worms=Heppenheim in mir. Heidelberg tauchte auf vor meinem geiſtigen Auge, die Hirſchgaſſe,
iſt Seitens der heſſ. Fortſchritts= (nationalliberalen) Partei nunmehr ein Commers, das Cerevis, die Schläger, - - ich hab's, ich habsl und
Profeſſor Dr. Marquardſen aus Erlangen in Ausſicht genommen.
Die geſicherte Heimſtätte.
dung wird durch übereinſtimmende Klagen aus mehreren Theilen Deuiſch= liche Gefahr für mich, denn der Schweizer mit ſeinem mächtig beknauften
Element einer geſunden volkswirthſchaftlichen Organiſation des Staates''Es ſtimmte, und wollte mich ohne alle Umſtände als Ruheſtoͤrer des Gottes=
iſt
daher wohl kathſam, angeſichts des dieſem Stande drohenden Unter= dienſtes hinauswerfen. Nur meine Betheuerung, daß ich die öſterreichiſche
ganges, die Einrichtungen in Erwägung zu ziehen, durch welche in anderen Ueberſetzung des Liedes vom Sacrament in heiliger Begeiſterung mitgeſungen,
wird. DieBadiſche Landeszeitung: wies kuͤrzlich auf die von politiſcher ſchien und nur kopfſchuttelnd abzog.
Weisheit zeugenden Geſetze der nordamerikaniſchen Vereinigten Staaten hin,
licher Unglücksfälle geſchützt werden.
die Heimſtätten (56 bis 112 Joch Grundſtücke), kann ihm weder vom der Corrector überſehen, und der Kobold im Setzkaſten lachte ſich ins Fäuſt=
Wucherer, noch von der Steuerbehörde im Zwangswege verkauft werden: chen, und mit ihm lachten die Tauſende, welche es laſen. Was iſt aber ein
vvon Haus und Hof getrieben; kann er nicht werden. Ein gewiſſes, wenn
äuch nur geringes Geld=Einkommen des Kleingrundbeſitzers iſt vor der Se. Majeſtät bei der Durchreiſe von den Wällen der Feſtung mit Salat=
Pfändung geſchützt. Jener gänzliche Ruin, jenes Herabſinken des freien
nicht ſelten vorkommt, wird daher in den Vereinigten Staaten durch das
Geſetz möglichſt verhutet. Dr. Alexander Pez führt in ſeinem Buche Die
amerikaniſche Concurrenz dieſe Einrichtung des Homesteadsü als eine der erſte Rate eingezahlt haben, mittheilt, der Reſt des Betruges lanſtatt des
Urſachen an, welche die Landwirthſchaft Amerikas gegenüber jener der alten Betrages) werde nächſtens erhoben werden? Und wer vermöchte ernſt zu
Welt ſo ſehr begünſtigen. Das ſogenannte Heimſtätte=Geſetz gibt jedem bleiben, wenn er in dem Nekrolog eines Muſikers lieſt, daß derſelbe Jahre
Grundbeſitzer das Recht, eine Liegenſchaft bis zum Werthe von 5000 Dollars
als Heimſtätten in das Bezirksgrundbuch mit der Wirkung eintragen zu
laſſen, daß, wenn die Eintragung vollzogen iſt, dieſes Grundſtück eine un=
antaſibare
Familienzufluchtsſtätte bildet, die nur in einem einzigen Falle Sitzung fand die Beerdigüng lanſtatt Beeidigung) ſämmtlicher Mitglieder
unter den Hammer gebracht werden kann, nämlich wenn der Beſitzer eine
Hypothek aufnimmt und die aus derſelben hervorgehenden Verpflichtungen
nicht erfullt. Dieſes Heimſtätte=Geſetz hat ſich vollkommen bewährt. Es
har Fälle gegeben, wo die Familien in Roth und Elend geſtoßen, von Wuche=
rern
u. dergl. erdrückt, unter Schlägen unverdienten Unglucks zuſammenge=
brochen
wären, wenn ſie nicht auf ihren ſicheren Heimſtätten angeſeſſen geweſen
wären. Dieſes Heimſtättegeſetz wird vervollſtändigt durch das Pfäͤndungsgeſetz,
welches beſtimmt, wie weit in Fällen der Zahlungsunſähigkeit die Zwangs=
verſteigerung
ſich erſtrecken darf. Letzteres Geſetz bezieht ſich beinahe auf
ſämmkliche Berufskreiſe und huldigt dem Grundgedanken, den Bürgern ein
gewiſſes Vermögens=Minimum zu ſichern, ſo weit dies durch Staats=
hülfe
möglich iſt. Was die Landwirthſchaft treibende Klaſſe der Be=
völkerung
betriſſt, ſo werden Aclerbaugeräthe und was ſonſt zur
Feldwirthſchaft 'gehört, nebſt, drei Kuhen und deren Saugkälbern,
zwei Ochſen oder zwei Pferden oder zwei Mauleſeln nebſt ihrem Geſchier und
Futter auf einen Monat, ein Wagen, alle Saat und Saͤmereien, die man in
den nächſten ſechs Monaten gebrauchen wird, bis zum Betrage von 200
Dollars, ferner 75 Bienenſtöcke, dann ein Pferd und Wagen im Beſitze einer
verkrüppelten Perſon, welche des Gefährtes zu ihrem Lebensunterhalte bedarf,
endlich Gefluͤgel bis zum Werthe von 25 Dollar von der Pfändung ausge=
ſchloſſen
. Es kommt dieſes Geſetz insbeſondere den kleinen Farmern zu Güte
und ſchiebt den Wucherern einen wirkſamen Riegel vor. Als die Farmer in
Südkalifornien vor 3 oder 4 Jahren durch zwei aufeinanderfolgende Miß=
ernten
betroffen wurden, hätten viele derſelben Haus und Hof als Bettler
verlaſſen müſſen, wenn ſie nicht ihre Heimſtätte beſeſſen hätten und durch das
Pfändungsgeſetz vor Enteignung der zur Fortſetzung ihrer Wirthſchaft noth=
wendigen
Geräthſchaften und Vorräthe geſchützt worden wären. Nachdem
aber nach den mageren Jahren wieder beſſere Zeiten eingetreten waren, konn=
ten
ſie nachträglich ihre Verpflichtungen erfüllen und ſitzen noch gegenwärtig
auf ihrer Scholle. Dieſe amerikaniſchen Einrichtungen haben auch in Oeſter=
reich
die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt und der öſterreichiſchen Regierung iſt

und des rühmlichſt bekannten Dirigenten des Neeb'ſchen Männerchors 1 der Antrag geſtellt worden: Die Regierung wird erſucht, über die Feſtſtel=
dramatiſche
Soirsen veranſtalten. Herr Alberti, ein Darmſtädter Kind, pfändung auf das Vermögen der Landwirthe auszunehmen ſind, Erhebungen
welcher während 26 Jahre ehrenvolle Stellungen an renommirten Bühnen zu pflegen und dahin dem Reichsrathe einen Geſetzentwurf wegen Schaffung
einnahm, mußte in Folge eines Nervenleidens dem Theater entſagen, eines pfandfreien Exiſtenz=Minimums für die Landwirthe auf dem Lande
ſeiner Vaterſtadt dem Wohlwollen des Publikums beſonders warm ſprechende Maßregeln zur Erhaltung unſeres bedrängten Kleingrundbeſitzes
hervor.

Vermiſchtes.

In Boulogne, ſo erählt ein Reiſender der Petersburger Zei=
ſangen
ein Lied, und ſangen zu meiner Freude ſo gut, wie ich es ſonſt ſelten
in Frankreich gehört habe. Aber die Melodie des Liedes - das Lied handelte
W. Liebknecht hat ſich nun doch für die Annahme der Reichs= gegnet ſei; ich ſuchte und ſuchte, ſo oft die Melodie von Neuem begann, den
tagswahl in Offenbäch entſchieden und hat ſonach in Mainz eine Namen des alten Bekannten. 3ch ſchloß die Augen, da wurde es lebendiger
in meinem beſten Baſſe ſtimmte ich mit ein in das heilige Lied und ſang:
Dein Haupt will ich bedecken, Und drauf den Schläger ſtrecken, Es leb' auch
dieſer Bruder hoch! So lange wir ihn kennen, Wolln wir ihn Bruder
nennen, Ein H .. . . . . . . der ihn ſchimpfen ſolllo Ich hatte die Kirche,
Der Niedergang des kleinen Grundbeſitzes in Folge wachſender Verſchul= Boulogne und ganz Frankreich vergeſſen. Aber gerade darin lag eine ziem=
lands
beſtütigt. Die Erhaltung des Standes kleiner, in zufriedenſtellender Stock trat gewaltigen Schrittes auf mich zu, als ich in der Barbarenſprache
Lage befindlicher Grundbeſitzer iſt anerkanntermaßen ein äußerſt wichtiges mit in die Melodie die man in der That Ton für Ton hier ſang, ein=
Ländern der kleine Grundbeſitz vor der Auflöſung durch Verſchulden bewahrt erlöſte mich aus ſeiner gewaltigen Hand, obgleich er mir nicht recht zu trauen
- Ergötzliche Druckfehler. Nach dem Friedensſchluß von 1871
durch welche daſelbſt die Farmer gegen die ſchlimmſten Folgen wirthſchaft= berichtete ein Verliner Blatt von einer jungen Dame, welche mit dem Eiſer=
nen
Kreuz geſchmückt worden ſei, und ſchloß den Bericht mit folgenden Wor=
Demk amerikaniſchen Landmanne bleibt unter allen Umſtänden ein Stück ten: Eine Dame erregte wegen ihres ſeltenen Schmutzes allgemeine Auf=
Land geſichert, das ihm kein Gläubiger nehmen kann. Die Homesteads, merkſamkeit. Daß es anſtatt Schmutzes - Schmuckes heißen ſoll, hatie
ſolcher Druckfehler im Vergleich damit, daß ein anderes Blatt erwähnt, daß
ſchüſſen lanſtatt Salutſchuſſen) begrußt wurde, und bei der Schilderung des zu
Bauern zur Knechtſchaft oder zum Vagabundenthum, wie es bei uns leider Ehren derMajeſtät veranſtalteienGartenfeſtes mittheilte, daß Tauſende von Lumpen
ſanſtatt Lampen) dem Garten ein feenhaftes Ausſehen verliehen? Was ſoll
man von einer Actiengeſellſchaft halten, welche, nachdem die Actionäre die
lang gedudelt ſanſtatt geduldet), oder daß der Geſangverein Arion- ſeinen
Verſtand ſanſtatt Vorſtand) verloren ? In einem anderen Blatt ſtand in einem
Bericht über die Eröffnung des Landtags zu leſen: Gleich nach Beginn der
ſtatt=, und wieder ein anderes Blatt, daß die Mehrzahl der Mitglieder des
Landtages für unbedingte Freßfreiheit ſanſtatt Preßfreiheit) ſei. Nur durch
die Kirche führt der Weg zu meiner Tochter;, ſoll in einem Roman ein
Vater erklären; der kleine Setzteufel aber ſpielt dem Setzer zwei falſche Buch=
ſtaben
in die Hand und es hieß nun: Nur durch die Kuche führt ꝛc.: Auch
Goethe mußte es ſich gefallen laſſen, in Folge eines Druckfehlers ein dicker
Furſt ſanſtatt Dichterfuͤrſt) genannt zu werden; ebenſo wie die Primadonna
in dem Theaterbericht mit Entſetzen leſt, daß ſie in der neuen Oper eine
kunſtvoll geflickte lanſtatt geſtickte) Robe getragen, oder daß ſie ihres Katers
lanſtatt Vaters) wegen verhindert worden iſt, in ihrer Glanzkolle aufzu=
treten
. Sie muß den Koboldſtreich ebenſo ruhig hinnehmen, wie jene junge
Feſidame, von der es in einem Verichte hieß: Sie trug Matroſen an ihrer
Bruſt ſſtaͤtt Mairoſen).
Polizeibericht vom 12. November.
Zwei Individuen entwendeten geſtern Abend aus einem Specerei=
geſchaͤfte
in der Sackgaſſe einen Ballen Kaffee im Werthe von 150 M.
Bei dem Verſuche des Verkaufs des Kaffees ſtellte ſich heraus, daß der=
ſelbe
geſtohlen war. Die beiden Thäter wurden verhaftet und der Kaffee
dem Eigenthümer wieder zurückgegeben.
Lages=Kalender.
Freitag 18. November: Eröffnung der Winter=Abend=Verſammlungen
des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Samstag 19. November: Concert der Geſellſchaft Eintracht. Theater
im Saalbau, veranſtaltet vom Alice=Frauenverein zum Beſten der
Waiſen.
Sonntag 20. Nopember: Abend=Unterhaltung im Katholiken=Verein.
Mittwoch 23. November: Ball in der Vereinigten Geſellſchaft. - Ma=
giſche
Vorſtellung des Profeſſor Maſſa im Saal zur Traube.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel-