144.
Jahrgang.
Wennementopeis
vertelährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Bringerlohn. Autwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
vegengenommen m 1 Mark 50 Vf.
ww Quarial huek Poſtauffchlag
144.
Jahrgang
rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Auſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Bußer
Holzſtraße N. 25. ſowie azpir
von allm Annoneen-Epeditiona
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R29.
Mittwoch den 9. November.
E88I.
Gefunden: 1 Sack mit Holz, 1 Schleier, 1 Korb mit Weißerüben, 2 Sacktücher, 2 Sparkaſſenbücher, 1 ſchw. Fächer,
1 feiner Sporn.
Verloren: 1 Medaillon von ſchw. Email mit Goldrand, auf der Vorderſeite ein 4, auf der Rückſeite ein Kreuz, eine graue
Haarlocke, auf der Schlußfläche die Inſchrift: „22. Octbr. 1884., 1 kl. Portemonnaie (Täſchchen) mit 2 M. Inhalt.
Zugeflogen: 1 Rabe.
Darmſtadt, den 8. November 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Socialdemokratie ſind verboten worden:
1. laut Bekanntmachung der Königl. Regierung Abtheilung des Innern zu Schleswig vom 29. October 1881: Das
Flug=
blatt, ohne Ueber= und Unterſchrift, ſowie ohne Angabe des Druckers, mit den Worten anfangend: „die Verbreitung der
Flug=
blätter muß diesmal mit beſonderer Schnelligkeit geſchehen ꝛc. n.
2. laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Minden, vom 1. November 1881: Das bei
A. Vogel &m Co. in Braunſchweig gedruckte, im Verlage vom Wilhelm Kreuzkamp in Rheda erſchienene Flugblatt, betitelt: „ An
die Wähler des Wahlkreiſes Bielefeld-Wiedenbrück= und unterzeichnet: „Wähler des Wahlkreiſes Bielefeld-Wiederbrück, J. A.
D. Hegemann;
3. laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Düſſeldorf, vom 27. October 1881: Das
bei A. A. Herder, Volksbuchdruckerei Hottingen- Zürich gedruckte Flugblatt „ An die Wähler des Kreiſes Solingen, welches
die Wahl des Martin Rittinghauſen, Schriftſteller in Cöln, empfiehlt;
4. laut Belanntmachung der Königl. Baheriſchen Regierung der Pfaltz, Kammer des Innern zu Speyer, vom
28. October 1881: Das zur Wahl des Drechslermeiſters Auguſt Bebel aus Leipzig, Mitglied des ſächſiſchen Landtags,
auf=
fordernde Flugblatt mit der Ueberſchrift: „Mitbürger” und der Unterſchrift: „Eine Anzahl freiſinniger Wähler, gedruckt in der
Vereinsbuchdruckerei Hotlingen-Fürich, ohne Angabe des Druckers oder Verlegers;
5. laut Bekanntmachung der Königl. Bayeriſchen Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern zu
Augs=
burg, vom 29. October 1881: Der Wahlaufruf zu Gunſten des Auguſt Bebel aus Leipzig mit der Ueberſchrift: „
Reichstags=
wähler' und der Unterſchrift: „Die Socialdemokraten Augsburgs und Umgebung=, Druck der Schweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei
Hottingen-Zürich:
6. laut Bekanntmachung der Königl. Bayeriſchen Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern zu Ansbach, vom
28. October 1881: Das in der Schweizeriſchen Vereinsbuchdruckerei Hottingen-Zürich gedruckte Wahlflugblatt mit der
Ueber=
ſchriſt: „Mitbürger” und der Unterſchriſt: „Mehrere Bürger= welches mit den Worten: „Der Tag der Wahl naht' beginnt
und den Drechslermeiſter Auguſt Bebel aus Leipzig als Candidaten für den Reichstag empfiehlt.
Darmſtadt, den 7. November 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Bekanntmachung.
Am Dienstag den 15. d. Mts.,
Vor=
mittags von 10 Uhr ab, werden auf
dem Artillerie=Schießplatze bei Gries.
heim nachſtehende Materialien öffentlich
gegen gleich baare Bezahlung verſteigert
und zwar:
a) altes Bettſtroh aus circa 2000
Stroh=und Stopfpolſterſäcken, in
kleineren Partien,
b) circa 100 Klg. Eiſenabfälle aller Art,
6) „ 75 „ weiße u. graue Lumpen,
Verſammlung bei der Waſchküche 27 am
Weſtende des Lagers.
Die Einſichtnahme der Materialien kann
am Verſteigerungstage von Morgens 7 Uhr
ab ſtattfinden. Das Rauchen hierbei iſt
ſtreng unterſagt.
Artillerie=Schießplatz bei Griesheim, den
8. November 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. (9995
608
2268
Na 219
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den I1. November d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden im Gartenſaale Ecke der Kaſernen= und Rheinſtraße verſchiedene
gut erhaltene Möbel, als: 2 Sophas, 1 Kommode, 3 Kleiderſchränke,
12 Strohſtühle, 6 Rohrſtühle, 1 Regulator mit Schlagwerk, Bettſtellen,
Bettwerk, 1 Flügel von Lipp in Stuttgart, Spiegel, Teppiche,
1 Mehlkaſten, 1 Specerei=Einrichtung, 1 Copirpreſſe, 1 Vorplatzthür und
Fenſter, div. Kurzwaaren u. ſonſtige Gegenſtände öffentlich meiſtbietend verſteigt.
G. Adler jr., Amtsgerichts=Taxator.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Schuhmachermeiſters Georg
Gaydoul dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 702 - 196 Hofraithe,
Kies=
ſtraße,
II. 703 105 Grabgarten daſ.,
Mittwoch den 7. December l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbielenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[9542
Sieber und
Sohnen
ist die Wirkung der ächten
in Wiem,
bei Husten, Heiserkeit, Verschleimung ete.
Lu haben bei
Carl Watzinger.
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Fr. Pröscher,
Kirchſtraße. o7.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
Immobilien des früheren Todtengräbers
Jacob Beſt dahier, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
28 153, 1344 Acker bei der
Martins=
mühle,
29 155 906 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 21. December l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſt=
bietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. November 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[9996
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 10. November d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
werden mehrere Steigſchillinge im
Ge=
ſammtbetrag von 3878 Mark mit Zinſen
vom 19. September d. J. an auf hieſigem
Rathhaus öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 31. October 188l.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
(9772
Weimar.
Feilgebotenes.
Choooladen.
Vorzügliche Qualitäten, eigenes Fabrikat,
garantirt rein, empfiehlt
Vr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. (9546
Was würde man ſagen,
wenn heute eine Zahntinctur empfohlen würde zur Erzeugung neuer Zähne für
ver=
ſ altete Zahnlücken, und wäre dieſe Ankundigung etwas anderes, als das Verſprechen
neuer Haare an veralteten kahlen Stellen? Deshalb kann man bei den ſich
maſſen=
haft mehrenden Mitteln für Haarleidende nicht genug auf das ſeit Jahren bewährte,
von allen Autoritäten empfohlene, wegen ſeiner wirklichen Güte und Billigkeit ſich
auszeichnende
(3440
Carl Retter'ſche Haarwaſſer
aufmerkſam machen, welches wirklich leiſtet, was es verſpricht, nämlich: Conſervirung
und Kräftigung des Haares, Reinigung von allen Kopfhautübeln, als Schuppen ꝛc. und
Herſtellung eines weichen glänzenden Haares und feſten Scheitels. - Zu haben um
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Stock mit Glasabſchluß ꝛc. ſofort beziehbar.
Beſſ. Carlsſtraße 8 ein Manſarden=
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Beletage, 6 Zimmer nebſt Zubehör, zu
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gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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9226) Caſerneſtraße 50 der mittlere
Stock, 5 Zimmer, Magd=u. Bodenkammer,
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December. Näh. bei Adler, Georgſtr. 11.
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9396) Ludwigſtraße 20 Laden und
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Stiegen hoch, eine Wohnung von 5 Piecen,
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9447) Gardiſtenſtraße 24 ein Logis
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Wohnung für eine Familie ohne Kinder.
Desgl. im Hinterhaus eine Wohnung
ür eine einzelne Perſon.
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Wohnung in der Nähe des Bahnhofs,
4 Zimmer mit allem Zugehör, Bleichplatz
und Pflanzgarten, ſofort zu vermiethen.
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ein Parterre=Logis per 1. Januar zu verm.
Näheres Manſarde.
9668) Heinheimerſtraße 48 iſt ein
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Zimmer im 3. Stock mit oder ohne Möbel
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80
Diet
Zahlen
555 630) 75) 915 1135 12 150 215 455 54 735 103
de
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hür.
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101,
113
121
35
455
740
814
1040
1180
840
102
1100
124
3:
5.
774.
101
113:
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9788) Alexanderſtraße 11 ein neu
hergerichtetes Logis von 3 Zimmern, Küche
und Zubehör, gleich beziehbar, zu
ver=
miethen. Näheres im Seitenbau.
9789) Kranichſteinerſtraße 17 eine
elegante Wohnung in der Beletage von
4-5 Zimmern, Zubehör und großer
Vor=
garten zu vermiethen.
9903) Arheilgerſtraße 58 ein
freund=
liches Zimmer im 2. Stock mit ſeparatem
Eingang zu verm. und ſogleich zu beziehen.
9908) Liebfrauenſtraße 67 iſt ein
Logis zu vermiethen.
9911) Eliſabethenſtraße 4 2 möbl.
Zimmer mittl. Größe zu vermiethen.
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C. Woes0,
Ecke der Rhein= und graſenſtraße. (931
a Hir beabſichtigen, unſer Inſtallationsgeſchäft auf hieſigem Platze am 15.
No=
vember l. J. aufzuheben. Später etwa erforderlich werdende, in den Bereich
der von uns für Inſtallationen geleiſteten Garantie fallende Arbeiten werden
durch Herrn C. Rockel, Inſtallationsgeſchäft, Schützenſtraße Nro. 4 hier,
auf erfolgte Anzeige prompt erledigt.
Forderungen an uns ſind bis zum 15. November cr. geltend zu machen und
können ſpäter leine Berückſichtigung mehr finden.
Darmſtadt, im November 1881.
„2
Darmſtadter Waſſerleitungs-Geſchäft.
(9860
Bopp & Renther.
Das Inſtallationsgeſchäft von C.WoGhiel
übernimmt die Ausführung von
Waſſerleitungen. Cloſets & Bade-Anlagen
und ſichert reelle Bedienung zu.
(9861
3
G)
Tallht-aalodi:
Samstag den 12. November, Abends 8 Uhr, in den Rüumen des
Saalbames:
Thhenter, Comcert umd Tamz.
Die Vorſtellungen werden durch Mitglieder des Vereins ausgeführt.
Eine Näubergeſchichte.
Scherzſpiel in einem Aufzug von Karl v. Gollmik.
Hierauf folgt:
Monſieur Hercules.
Original=Schwank in einem Att von G. Belly.
Die Vergnügunge-Commission.
Theaterzettel mit Brogramm werden unſeren Mitgliedern zugeſtellt.
[9951
Geſu ch1
für zwei Perſonen (Vater und Tochter) in
IoidulU
2 2III freundl. Lage und für 3 Monate vom
1. Dec. an drei möblirte Zimmer, dazu
CCapellplatz). Küche und Magdkammer, deren Einrichtung
geſtellt wird. Offerten mit Preisangabe
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demſelben iſt Gelegenheit geboten, ſich auch h S - Stellenſuchende jeden Verufs
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Germania, Dresden.
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Saalbau- Aetien-Gesellschaft zu Darmstadt.
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per 30. Juni 1881.
17,142 86 Hypothek=Conto 145,714 29 Mobilien=Conto. 30509 28 Cautions-Conto
2400 5 pCt. Abſchreibung: 525 46 28983 82 Creditoren=Conto. 34286 43 Wein=Conto 8498. 63 Gewinn=Reſerve. 1150¼ 67 Kellergeräth=Conto 2600 20 Abſchreibung des Verluſts 4145 69 5 p6t. Abſchreibung: 130 9¼ 2470 23 5 p6t aus Ml. 33109. 52. 1655 47 5700 51 Ausſtände 824 31 Jaſſa=Vorrath: 181 38) 488,10 ſ23 488,10¼ 23
Darmſtadt, den 13. October 1881.
Der Finanz=Commiſſär:
Heuigst.
Für den Vorſtand:
Für den Auſſichtsrath:
Gustav Hiekler. Dr. E. F. Hoſſmann, Rechtsanwalt.
Friedrich Eisher. C. Heber.
110005
ſovouete Gogollsohall.
Der Unterzeichnete theilt hierdurch den verehrlichen
Mit=
gliedern ergebenſt mit, daß der löbl. Ausſchuß die Einrichtung einer
Mittagstafel für WMilglieder
genehmigt hat, und daß die Wabble dhdte nach Sicherung
einer gewiſſen Theilnehmerzahl) zu jeder Zeit beginnen kann.
Zu lebhafter Betheiligung höfl. einladend, zeichnet
Hochachtungsvollſt
G. A. Badunsken.
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Westaurateur.
Hatives-Austern
friſch eingetroffen.
Gebr. Wösinger.
Hof=Lieferanten,
Grafenſtraße Nro. 19. 10007
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( erlernt hat, wünſcht bei einem
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ſchneider, Schneiderin oder
Manufactur=
waarengeſchäft beſchäftigt zu werden.
Zu erfragen in der Expedition. 110008)
Fin halber Logenplatz (1 Rang) kann
abgegeben werden. Näh. Exp. 110009
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lebendfriſch per Pfd. 30 Pfg.
ſobr. Aösinger
Hof=Lieferanten,
Graſenſtraße Nro. 19. 110010
2273
1
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6)
835
95
231
54
547
748
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02
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Friſch eingetroffen:
Engl. Speckbückinge
. per Stück 8 Pfg.,
treraush. Lachsforelten,
per Stück 20 Pfg.,
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Geräuch. Aal.
ſebr. Kösinger.
Hof=Lieferanten,
Grafenſtraße 19. (1001
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C, in allen Hausarbeiten erfahren und
auch zu kochen verſteht, für ſogleich oder
Weihnachten geſucht. Zu erfragen Ernſt=
Ludwigſtraße 12, 2 Treppen. (10012
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u. bügeln kann, ſucht Stelle als Bonne
durch das Stellenbureau Nöſe, Friedrich=
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ſtraße 14½.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(6899
R 219
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch den 9. November.
5. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
Zur Feier von Schiller's Geburtstag
Wallenſtein=Trilogie.
Erſter Abend:
Wallenſtein's Lager.
Dramatiſches Gedicht in 1 Akt von Schiller.
(1. Theil der Trilogie.)
Perſonen:
Wachtmeiſter) v. d. Terzky'ſchen Herr Mickler.
Trompeter ) Karabiner=Rgt. Herr Leib.
Herr Klotz.
Konſtabler,
Herr Reichhardt.
Erſter ) Scharfſchütz
Herr Hedrich.
Zweiter
Erſter ) Holkiſcher reitender Herr Stury.
Jäger
Zweiter
Herr Wagner.
Buttleriſcher Dra= Herr Franke.
Erſter
Herr Schnorr.
Zweiter
goner
Arkebuſier vom, Herr Knispel.
Erſter
Zweiter) Regiment Tiefenbach Herr Schöhr.
Küraſſier von einem
wallo=
niſchen Regiment.
Herr Edward.
Küraſſier von einem
lom=
bardiſchen Regiment. . Herr Bögel.
Dragoner,
Herr Köhler.
Herr Krüger.
Kroat
Herr Göllnitz.
Uhlan
Herr Hartig.
Rekrut.
Bürger.
Herr Schimmer.
Bauer
Herr Werner.
Bauernkuabe,
Frl. Klein.
Kapuziner,
Herr Butterweck.
Soldatenſchulmeiſter
Herr Weitgaß.
Marketenderin
Frau Pichon.
Aufwärterin
Fräul. Bernhard.
Soldatenjunge
Kathinka Röder.
Hierauf:
Zweiter Theil der Wallenſtein=Symphonie von
Rheinberger.
Die Piccolomini.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten von Schiller.
(2. Theil der Trilogie.)
Perſonen:
Wallenſtein, Herzog zu Fried=
Herr Wünzer.
land
Octavio Piccolomini, General=
Herr Dalmonico.
Lieutenant
Max Piccolomini, ſein Sohn Herr Hacker.
Graf Terzky, Wallenſteins
Herr Stury.
Schwager
Herr Mickler.
Illo, Feldmarſchall.
Jſolani, General der Kroaten Herr Franke.
Buttler, Chef eines Dragoner=
Herr Werner.
Regiments.
Tiefenbach,
Generale, Herr Baumann.
Herr Bögel.
Don Maradas,
unter
Götz
Herr Wagner.
Wallenſtein
Kolalto,
Herr Hedrich.
Rittmeiſter Neumann.
Herr Reichhardt.
Kriegsrath von Queſtenberg Herr Knispel.
Baptiſta Seni
Herr Butterweck.
Herzogin von Friedland
Frau Steck.
Thekla, Prinzeſſin von
Fried=
land
Fräul. Weigel.
Gräfin Terzky
Fräul. Berl.
Ein Kornet,
Herr Schimmer.
Kellermeiſter des Grafen Terzky Herr Köhler.
Ein Diener des Octavio . Herr Krüger.
Herr Hartig.
Diener des Herzogs
) Herr Weitgaß.
Ein Diener Terzky's
Herr Leib.
Anfang 6 Uhr. — Ende nach halb 10 Uhr.
Donnerstag den 10. November.
Zweiter Abend:
Wallenſtein's Tod.
4 6(
71
1
74½
952
15
45
9
3e
.
7.
958
2½
59
9
855
126
39
103
1ch.
nen
üge.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wurde geſtern Abend mit
dem um 10 Uhr 5 Min. eintreffenden Schnellzug aus Oberheſſen zurück
erwartet.
O Geſtern hatten ſich zwei hieſige Reſtaurateure und ein
Wein=
händler wegen Uebertretung des 8 11 des Nahrungsmittelgeſetzes vor
dem Schöffengericht zu verantworten. Ihnen war zur Laſt gelegt,
daß ſie mit Starkezucker verſetzten Wein in fahrläſſiger Weiſe
als Naturwein feilgehalten. Bezüglich des Weinhändlers ließ der
Amtsanwalt die Anklage fallen, weil es ſich ergab, daß der
be=
treffende Wein noch nicht zum Verkauf beſtimmt war, nicht „fertig”
d. h. vollſtändig vergohren geweſen; dagegen wurde der Antrag geſtellt,
gegen die Reſtaurateure auf 80 reſp. 50 M. Geldſtrafe und
Veröffent=
lichung des Urtheils zu erkennen. Die Vertheidigung beſtritt, daß
das Vorhandenſein von Stärkezucker abſolut feſtſtehend dargethan ſei,
verfolgt weiter die Anſicht, daß ein ſolcher Zuſatz keine Fälſchung im
Sinne des Geſetzes ſei, und berief ſich ſchlietzlich darauf, daß die
Be=
ſchuldigten unmöglich in fahrläſſiger Weiſe gehandelt, da ſie den
Wein für reinen Naturwein gekauft und die dafür entſprechenden Preiſe
angelegt, eine Verpflichtung zur chemiſchen Unterſuchung indeß nicht
beſtehe. Der Gerichtshof ſprach die Angeklagten frei, verfügte weiter
Veröffentlichung des freiſprechenden Erkenntniſſes auf Koſten der
Staats=
kaſſe, da in erſter Linie angenommen wurde, daß die Beſchuldigten
ſoweit ſie den Wein wirklich feilgehalten - nicht in fahrläſſiger Weiſe
gehandelt, eine amtliche Behörde zur Unterſuchung noch nicht beſtehe.
4 In der zahlreich beſuchten Verſammlung des
Handels=
vereins am 5. November hatte der Vorſitzende vor allem die Pflicht,
den erſchienenen Ehrengäſten den Willkomm im Namen des Vereins
ent=
gegen zu bringen. Interne Angelegenheiten und Mittheilungen wurden
mit Rückſicht auf die lebhafte Betheiligung ſeitens der Beſucher auf die
nächſte Sitzung zurückgeſtellt. Herr Dr. Meiſel,
Handelskammer=
ſecretair, trug das intereſſante Thema „Das Reichsſtempelgeſetz” mit
Wärme. fließend und in eleganter Form vor. Die Debatte wurde mit
Verſtändniß geführt und durch die detaillirten Aufſchlüſſe des Herrn
Ober=Finanzrath Hofmann, ſowie des Herrn Rechtsanwalt
Stadtverord=
neten Krug ungemein lehrreich durch mitten aus dem Leben
heraus=
gegriffene Exempel, worauf das neue Geſetz probirt wurde. Die
be=
prochenen Themata haben nicht dazu führen können, dem Geſetz in
ſeiner jetzigen Form Freunde zu erwerben; dagegen iſt der Wunſch laut
geworden, dem Thema einen zweiten Vereinsabend zu widmen.
4 Der hieſige Sonntagsverein, der ſich die Aufgabe ſtellt,
ins=
beſondere weibliche Dienſtboten an den Nachmittagen der Sonntage von
4 Uhr an für einige Stunden zu ſammeln, um ihnen neben einer
ge=
ſunden Erbauung eine dem Sonntag entſprechende Belehrung und
Unter=
haltung zu bieten, feierte am Sonntag Nachmittag in dem für die Zwecke
der inneren Miſſion erbauten Saale in der Heinrichſtraße, der ihm auch
zum ſonntäglichen Verſammlungslocal dient, ſein 4. Jahresfeſt unter
zahlreicher Betheiligung ſeiner Mitglieder und eingeladenen Freunde.
Anſprechend wechſelten religiöſe Geſänge mit Volksliedern ab. Der von
der Leiterin des Vereins, Fräulein Emilie Mangold, der eine Anzahl
helfender Damen zur Seite ſtehen, erſtattete Rechenſchaftsbericht konnte
ein erfreuliches Wachsthum des Vereins mittheilen. Derſelbe zählt 106
Mitglieder, von denen etwa 60 durchſchnittlich am Sonntag ſich
zuſammen=
finden. Die Feier zeugte von dem gutem Geiſte, der in dem Verein
herrſcht. Er ſei darum allen weiblichen Dienſtboten zur Theilnahme
warm empfohlen, ſowie allen Herrſchaften, denen es am Herzen liegt,
daß ihre Dienſtboten ihre freien Stunden an den Sonntagen in rechter
Weiſe hinbringen.
44 Der erſte Kammermuſikabend des Herrn de Haan und
des Quartett=Vereins der Herren Weber, Helmer, Petr und Reitz
hatte Montag Abend einen zahlreichen und gewählten Hörerkreis im Saal
des Gaſthofes zur Traube verſammelt. Das Concert wurde durch
Haydn's liebliches Kaiſerquartett in Cdur eröffnet, deſſen
ſchwung=
voller und präciſer Vortrag aufs Erfreulichſte bewies, wie ſicher die
Mitwirkenden ſich auf einander eingeſpielt haben. Unter den vier Theilen
des Quartetts waren es namentlich die Variationen des zweiten Theiles,
mit ihrer wunderbaren, vielgeſtaltigen Behandlung der köſtlichen Melodie,
welche die Hörer feſſelten. Die zweite Nummer des Abends bildeten
drei Sätze der Violinſonate in G-dur v. Brahms, welche von Herrn
Hohlfeld edel und verſtändnißvoll geſpielt wurden. Das in letzter Zeit
vielbeſprochene ausgezeichnete Inſtrument des Herrn Hohlfeld bewährte
ſich aufs Glänzendſte. Den Clavierpart der Sonate ſpielte Herr de Haan
mit bekannter Meiſterſchaft und, ſeinem mehr nur begleitenden Charakte:
entſprechend, mit zarteſter Discretion. Der langſame zweite Satz wirkte
wahrhaft berückend auf das Ohr des Hörers. Die ganze Nummer wurde
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. In dem Streichoctett in Es-dur
von Mendelsſohn, welches das Concert beſchloß, liehen die Herren
Hohlfeld, Duras, Buchner und Pfeil dem Quartett=Verein ihre
Mit=
wirkung. Das Stück war fein und gründlich eingeübt und that die
günſtigſte Wirkung; vor Allem gefiel das Andante. Auch dieſer Nummer
wurde reicher Beifall geſpendet.
Gartenbauverein. Wir empfangen nachfolgende Zuſchrift:
Nachträglich ſind uns noch Anerbietungen von Obſthochſtämmen zuge=
2274
R 219
gangen, über welche Herr Oberdomänenrath Schenck, Vorſtand der
Obſtbauſectior, nähere Auskunft gibt. Die Beſtellungen müßten aber
bei der enormen Nachfrage von den Intereſſenten alsbald gemacht
werden. Im Allgemeinen können wir nur abrathen, in dieſem
Herbſt und nächſtem Frühjahr Hochſtämme zu kaufen, da alles Gute
verkauft iſt. Nieder=Formen dagegen ſind uberall vorräthig und zur
Pflanzung empfehlenswerth.
- Geſtern Vormittag trafen die Rekruten für die hieſige Gar
niſon ein.
- Das Dr. Maurer'ſche Haus in der Grafenſtraße ging in den
Beſitz des Herrn Schloſſermeiſter Baßmann über.
Worms, 7. Nov. Die Betheiligung bei der Stichwahl war - gegen
Erwarten - eine lebhaftere als bei der Wahl am 27. October. Im
Ganzen wurden diesmal ca. 1000 Stimmen mehr abgegeben. Auf
Dr. Falk fielen 8473 (am 27. Oct. 6476), auf Dr. Franck fielen
5718 (am 27. Oct. 3699) Stimmen. Wenn - wie ſicher anzunehmen
iſt - Hr. Dr. Falk in ſeinem früheren Wahlkreiſe das Mandat annimmt,
ſo wird, nach Offenlage der ſeitherigen Wählerliſten, die vorzunehmende
Neuwahl ſchon Ende dieſes Monats ſtattfinden.
W. Z.
41 Theater= und Kunſtnotizen. Im Getümmel des
politi=
ſchen Kampfes wird das Theater, wird die Kunſt leicht zum Stiefkinde.
In Berlin iſt das nicht der Fall, dort feiern die Muſen nicht.
Zu=
nächſt iſt ſeit langer Zeit ein wirklicher dichteriſcher Erfolg auf
drama=
tiſchem Gebiete zu verzeichnen, und dem Victoria=Theater gebührt das
Verdienſt, E. von Wildenbruch für ſeine Bühnenſchöpfungen Bahn
gebrochen zu haben, ſo daß das Hoftheater ſofort deſſen „Harald”
ange=
nommen hat. „Die Karolinger” werden auf der deutſchen Bühne
heimiſch werden, und ſie verdienen es, denn, weitab von der Menge der
Buchdramen, glänzen ſie durch eine wahre Fülle der Handlung, durch
vollendete Bühnentechnik, und nicht allein durch die markige und edle
Sprache. Mit einem Schlage iſt der jugendliche Dichter auf die Höhe
des Parnaſſes gehoben, und hoffentlich verſteht er es beſſer, als die
Preisgekrönten der Schillerſtiftung, ſich auf dieſer Höhe zu erhalten.-
Im Victoria=Theater gaſtirt mit großem Erfolge Clara Ziegler.
Nach zwei Jahrzehnten hat das Opernhaus Meyerbeers „
Dinorah=
man möchte faſt ſagen — ausgegraben. Die alte „Novität” hatte keinen
ſonderlichen Erfolg zu verzeichnen; ſo ſehr auch die Kritik einzelne
Schön=
heiten der Partitur rühmt, es gilt gerade von dieſer Oper Heines
Ur=
theil: „Gott gab uns der Ohren zwei, - um zu hören mit den beiden
Mozart, Beethoven oder Haydn; — gäb' es nichts wie Meyerbeer,
ſchon ein Ohr genügend wär=
- In Frankfurt a. M. beſchränkte
ſich das Opernrepertoire hauptſächlich auf Wiederholungen älterer
Ton=
werke, unter welchen Goldmarks „Königin von Sabar die meiſten
Aufführungen erlebte. Pablo de Saraſate, der berühmte
Violin=
virtuoſe, gab am 31. October ein Concert im Opernhauſe. Im
Schau=
ſpielhauſe wurde das Erſtlingswerk eines deutſchen Dichters: Siegerts
Tragödie „Klntämneſtra” zur Aufführung gebracht Die Aufnahme war
eine für den Dichter höchſt ehrenvolle.- Im Laufe des künſtigen Jahres
gedenkt Herr Angelo Neumann Wagners,Lohengrin; dem franzöſiſchen
Publikum vorzuführen. Ein gewagtes Unternehmen!- Edwin Booth,
der große amerikaniſche Tragöde, will Deutſchland mit einer Schauſpieler=
Geſellſchaft beſuchen und zuerſt in Berlin auftreten. Dagegen iſt Erneſto
Roſſi, der große italieniſche Tragöde, der in Berlin die größten
Triumphe gefeiert, von der New=Yorker Kritik nicht ſehr wohlwollend
empfangen und ſoll dadurch ſo verletzt worden ſein, daß er Amerika
ſo=
fort den Rücken kehren wollte. — Der Bildhauer Max Krauſe, ein
Schüler des Profeſſors Fritz Schaper, hat von der preußiſchen Regierung
den Auftrag erhalten, ſeine auf der großen Kunſtausſtellung in Berlin
vielfach bewunderte Statue des marathoniſchen Läufers mit
der griechiſchen Unterſchrift: Wir haben geſiegt! für die
National=
gallerie zu Berlin in karrariſchem Marmor auszuführen.
54 Was iſt Indylike?
Der Engländer giebt, kraft Anwendung des von der Etikette gebotenen
Titels: Miſſis, dem Fremden gegenüber ſeiner Gattin von vornherein die ihr
gebührende Stellung. Miſſis iſt die hochgeehrte Repräſentantin ſeines eigenen
„Ichs;, die Trägerin ſeines Namens, mit welchem er ſie ſogar im
Familien=
kreiſe anredet. Er erwartet und wünſcht von „Miſſis= eine „Höhe und
Würde: im Familienkreiſe ſowohl wie Fremden, vor allem aber den
Unter=
gebenen gegenüber. Sie ſoll es verſtehen, mit Würde das von ihm in ſeinem
Office, fern von ſeinem yhomei erworbene Vermögen im Hauſe am
Mittags=
tiſch in maſſiver Pracht an Silber, Porzellan und Gerichten, wie in ihrer
und der Kinder reichen Kleidung mit ebenſo ſtillem Ernſte zu entfalten, wie
er es zu erwerben. Sie ſei ,jeder Zoll eine Lady' und ſtets ſich des
Vor=
zugs bewußt, als Englands Tochter ſchon von Geburt eine ſolche zu ſein.
Trotz aller ſo eifrig betriebener Emancipationsbeſtrebungen in England
iſt die Lebensweiſe von Miſſis an ſſtrenge conventionelle Vorſchriften
ge=
bunden. Aber ſie iſt der Mühe Uberhoben, ihre Kinder ſelbſt zu pflegen, ſie
unter ihrer eigenen Obhut heranwachſen und zu tüchtigen Mitgliedern der
Geſellſchaft gedeihen zu ſehen. In zartem Alter ſchon werden die
Spröß=
linge entweder aus dem ſchützenden Dache des Elternhauſes entfernt, oder
ihre Erziehung fremden bezahlten Händen und Gewiſſen anvertraut.
Redaction und Verlag: L. C
Miſſis iſt yladyliken. Für dieſe, das Leben der Engländerin
be=
herrſchende und umfaſſende National=Eigenheit dürfte es der deutſchen Sprache
ſchwer werden, einen auch nur annähernd entſprechenden Ausdruck in einem
Worte zu finden. Ladylike zu ſein iſt für die Engländerin
ſelbſtverſtänd=
lich. Von der geborenen „Ladyi, der Tochter des höchſt ehrenwerthen Lords,
bis zu der Arbeiterfrau, die in einer im secondhand-Kaufe erworbenen
Toilette einhergeht, eine jede Tochter des ſtolzen Albions fühlt ſich ladylike.
Es iſt der Schleier, der, ſie einhüllend, ſie unnahbar macht, der Zauberſtab,
mit dem ſie den Mann ſich unterwirft. „Sie iſt nicht ladylikel iſt der
härteſte Urtheilsſpruch, den eine - o wie ſtrenge - weibliche Jury Uber
Miſſis fällen kann; ihn ſich zuzuziehen, fürchtet Miſſis mehr, als unſere
Frauen bei einer Einladung zum großen Damenkaffe der Frau Geheimerath,
die ſie beſtimmt und mit Recht erwarten, übergangen zu werden.
Dieſe wohlberechtigte Furcht, nicht ladylike zu ſein, hat Miſſis
Be=
dingungen und Vorſchriften für ihr Thun und Laſſen geſtellt, die in den
Augen einer deutſchen Frau ſie der Herrſchaft des eigenen Willens berauben
und ſie geradezu zur Sklavin dieſer Vorſchriften machen würden. Denn wie
würden unſere Frauen es wohl Uber ſich ergehen laſſen können, ihr eigenſtes
Gebiet im Hauſe, die Küche, nicht betreten zu dürfen, um die Vorräthe für
den Mittagstiſch zu überſehen und ſelbſt anzuordnen. Miſſis aber würde
das Recht, für eine feine Frau gehalten zu werden, verlieren, wenn ſie in
die Souterrain=Regionen aus ihrem parlou herabſtiege, in welchem die in
England alleinige Beherrſcherin des Küchen=Departements an jedem Morgen
vor Miſſis erſcheint, um Bericht zu erſtatten und Befehle, welche eine
wunder=
bare Aehnlichkeit mit höflichen Vorſchlägen haben, in Empfang zu nehmen,
ſie zu billigen, oder ſie zu verwerfen.
Es wäre entſchieden nicht ladylike für Miſſis, bei den täglichen
Ein=
käufen in den verſchiedenen Läden aus denſelben das kleinſte Päckchen ſelbſt
mit nach Hauſe zu nehmen, wie nöthig das eben Gekaufte für den
Augeu=
blick auch dort ſer. Miſſis harrt geduldig des Austrageboten der eben von
ihr verlaſſenen Handlung, und dieſer bringt es, durch die großen
Ent=
fernungen ſeiner verſchiedenen Botenziele bedingt, vielleicht erſt nach Stunden
nach Hauſe. Ganz und gar nicht ladylike wäre es, dem Preiſe eines
Gegen=
ſtandes, den der Verkäufer genannt hat, ſei er groß oder gering, mit einem
niedrigeren Angebot auch nur eines Farthings begegnen zu wollen.
Es würde das Entſetzen und die Entrüſtung des engliſchen
Dienſtperſo=
nals erregen, wollte Miſſis ſo wenig ladylike ſein, zum Fenſter
herauszu=
ſchauen, ja ſich nur längere Zeit am offenen Fenſter zu zeigen. Auf das
Klopfen an das ſtets geſchloſſene Haus, das, wie ſie wohl weiß, ihr den
heim=
kehrenden Gatten verkündet, oder die mit Ungeduld erwartete Freundin ihr
meldet, die Hausthür ſelbſt öffnen zu wollen, würde Miſſis unrettbar um
jeden Anſpruch, ladylike zu ſein, bringen. Es wäre ebenſo wenig ladylike
von Miſſis, dem zunächſt ſitzenden Gaſte beim Mittagstiſche den von ihr für
ihn gefüllten Teller mit Uebergehung des zu dieſem Zwecke hinter ihr
ſtehen=
den Dienſtmädchens eigenhändig zu überreichen. Auch würde es ihr ſehr
verargt werden, wenn ſie jemals ſelbſt das Schüreiſen zu dem von Zeit zu
Zeit nothwendigen Aufſtoßen des Kaminfeuers in die Hand nehmen und nicht
das Dienſtmädchen durch die Klingel aus dem Souterrain dieſer leichten
Mühe wegen wiederholt heraufrufen würde.
Solche und ühnliche kleine Verſtöße, die ſich ja nur auf Aeußerlichkeiten
beziehen, wurden einer Engländerin als unverzeihlich, als gegen den guten
Ton verſtoßend, angerechnet werden; von einer Ausländerin begangen, bringen
ſie ihr ein verüächtliches Achſelzucken, im beſten Falle die mitleidsvolle
Ent=
ſchuldigung: „a foreignerl ein. Nichts würde aber im Stande ſein, die
Sünderin nach ſolchem Vergehen in den Augen von Miſſis jemals für
ladylike gelten zu laſſen.
Das Selbſtgefühl des Engländers hat ihn für Miſſis eine an die
ritterliche Huldigung des Mittelalters erinnernde Ehrerbietung und
Ergeben=
heit wie Milde der Behandlung bewahren laſſen. Nie wird Miſſis in
Gegen=
wart Dritter, beſonders aber eines oder einer Untergebenen von dem
Haus=
herrn ein ſie tadelndes Wort überhaupt, oder dieſes gar in einem auch nur
Um eine Viertelnote geſteigerten Tone hören.
Miſſis nimmt dieſe wie alle
ihr gewidmeten Huldigungen und ihre erhabene Ausnahmeſtellung als
ſelbſt=
verſtändlich hin
Miſis erſcheint ſogar beim Frühſtluͤck und bei der Mittagstafel niemals,
auch nicht im kleidſamſten, verführeriſchſten Negligse. Das kokette
Morgen=
häubchen, der ſich weich anſchmiegende, die Figur in vortheilhafteſter Weiſe
darſtellende Morgenrock ſind ſchon nach den erſten Vormittagsſtunden
ver=
bannt. Der Mittagstiſch wird für den Gatten in ebenſolch gediegener Pracht
angeordnet, wie jede deutſche Frau es für liebe oder ſteife Gäſte ſicherlich mit
peinlichſter Genauigkeit thun wird.
„Missis at home zu fragt der Engländer, nachdem er beim Eintritt in
ſein Haus zuerſt ſeine Schritte in das Ankleidezimmer gelenkt, um für das
Erſcheinen vor der Gattin ſich ſorgfältig vom Straßenſtaub und Ruß zu
ſäubern und ſeinem äußeren Menſchen neuen Glanz zu verleihen. Dieſe der
Galanterie und höchſten Rückſichtnahme auf Miſſis entſprungene Gewohnheit
iſt gewiß anerkennenswerth und auch bei uns nachahmenswerth.
Tages=Kalender.
Donnerstag 10. November: General=Verſammlung des Alice=Vereins für
Frauenbildung und Erwerb zu Darmſtadt.- Verſammlung der Schiller=
Stiftung.
Samstag 12. November: General=Verſammlung der Geſellſchaft zur
Unter=
ſtützung der Knabenarbeitsanſtalt. — Abendunterhaltung im
Bürger=
verein. — Abendunterhaltung des Geſangvereins „Melomanen.”
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.