Darmstädter Tagblatt 1881


01. November 1881

[  ][ ]

Gnnmentonen
Netſshriih 1 Marl 50 Pf. ue
Buyelohn Artwärz werden von
da pefikmtern Beſtellungen en
vgngenomma m 1 Mar vo Br.
wOuartil uet Poſtaufichlaz.

Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jüuſttitep zultrhuttuſgoodtt.

Mſerate
vedanangenommmt nDarnktadt
von der Epedition, Rheinſtr. Rr. 2.
RBeſſungen von Friedr Ahe
Holzſtraße Ar. E. ſowie auzpirn
von allen Auvanuen Tpeditkman

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Diensta g den 1. November.
1881.
RA3.

B e k a n n t m a ch u n g.
In dem IV. Wahlkreis des Großherzogthums (Darmſtadt-Groß=Gerau) haben bei der am 27. d. Mts. ſtattgehabten
Wahl von 11100 gültig abgegebenen Stimmen erhalten:
1) Fabrikant Wilhelm Büchner zu Pfungſtadt 5108,
2) Profeſſor Dr. Karl Thiel zu Darmſtadt 2191,
3) Präſident Dr. Goldmann zu Darmſtadt 2125,
1360,
4) Drehermeiſter Auguſt Bebel zu Leipzig
5) Geheimerath von Biegeleben zu Darmſtadt 309,
7.
6) Zerſplittert
Außerdem wurden 34 ungültige Stimmen abgegeben.
Es wird dies unter dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, da ſich eine abſolute Stimmenmehrheit für einen
Candidaten nicht ergeben, in Gemäßheit des 8 12 des Wahlgeſetzes vom 31. Mai 1869 eine engere Wahl unter den beiden
Candidaten:
Fabrikant Wilhelm Büchner zu Pfungſtadt,
Profeſſor Dr. Karl Thiel zu Darmſtadt
ſtattzufinden hat.
Mit Bezugnahme auf die 88 28- 31 des Wahlreglements vom 28. Mai 1810 wird daher weiter zur öffentlichen Kenntniß
gebracht, daß der Termin zur Vornahme der engeren Wahl auf
Samstag den 5. November l. J3.
ſeſtgeſetzt iſt, die Wahlhandlung Vormittags um 10 Uhr beginnt und Nachmittags um 6 Uhr geſchloſſen wird, ſowie daß
alle bei dieſer Wahl auf andere als die beiden genannten Candidaten fallenden Stimmen ungültig ſind.
Darmſtadt, am 31. October 1881.
Der Wahl=Commiſſär:
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zum 1. Januar 1882 wird für das Bureau und die Wache des 4. Polizei=Reviers ein Dienſtlokal, beſtehend in einem
großen und zwei kleineren Zimmern, mit Eingang direct von der Straße, ſowie den erforderlichen Räumen für Aufbewahrung
von Brennmaterial, Geräthen ꝛc., - möglichſt in der Mitte des Reviers gelegen - zu miethen geſucht.
Erwünſcht iſt, wenn in demſelben Gebäude eine Wohnung für den Polizei=Revier=Commiſſir zur Verfügung geſtellt werden
lann. - Schriftliche Offerten mit Preisangabe ſind bis 3. November d. J., Vormittags 9 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde
im Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr. 5 parterre, abzugeben.
Darmſtadt, den 27. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern zu Poſen vom 21. October 1881 iſt auf Grund
des 8 6 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das
Socialiſtiſche Wahl=Comiter zu Poſen als eine unter den 85 1 des gedachten Geſetzes fallende Verbindung verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

590

[ ][  ][ ]

2200

M 213
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Regierungs=Präſidenten zu Breslau vom 18. October 1881 iſt auf Grund der
88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das
im Druck von H. Zimmer &am; Co. in Breslau erſchienene, an die Wähler Breslaus: gerichtete, von vielen ſocialdemokrati ſchen
Arbeitern und Handwerkern, im Auftrage C. Kulmann in Breslau unterzeichnete Flugblatt, verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n k m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Süchſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 18. October 1881 iſt auf Grund des
8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das bei Moritz
Günther in Mitweida gedruckte: Wähler des 15. Reichstagswahltreiſes überſchriebene nud Cduard Eims im Namen mehrerer
Wähler des 15. Reichstagswahlkreiſes; unterzeichnete Flugblatt verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Süchſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 18. October 1881, iſt auf Grund
des 8 11 Abſatz 1 und 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Social=
demokratie
das in 8ſchopau und der dortigen Gegend verbreitete Flugblatt mit der Ueberſchrift: An meine Wähleru und unter=
zeichnet
: Das Comits zur Erzielung einer wahrhaft freiſinnigen und volksthümlichen Reichstagswahl im 20. ſächſiſchen Reichs=
tagswahlkreis
; auf welchem als Druckort: Schweizeriſche Vereinsbuchdruckerei Hottingen-Zürich angegeben iſt, verboten
worden.
Darmſtadt, den 28. October 188I.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 21. October 1881 iſt auf Grund des 8 11 des
Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemolratie das angeblich in Hottingen=
Zürich gedruckte Flugblatt: An die Wähler des 6. Verliner Reichstagswahlkreiſes !, unterzeichnet: Berlin, den 18. October 1881.
Zahlreiche ſocialiftiſche Arbeiter und Handwerker, verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Regierungs=Präſidenten zu Breslau vom 18. October 1881 iſt auf Grund der 88 11
und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die im Druck
von H. Zimmer u. Co. in Breslau erſchienene, von Feltenberg in Breslau im Auftrage vieler ſocialdemokratiſcher Arbeiter und
Handwerker unterzeichnete, an die Wähler zum deutſchen Reichstage gerichtete, nicht periodiſche Druckſchrift verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 20. October 1881 iſt auf Grund
des 8 11 Abſ. 1 und 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Social=
demokratie
das Flugblatt mit der Ueberſchriſt: An die Wähler im 17. ſächſiſchen Reichstagswahlkreiſe; und unterzeichnet: Einige
Wähler, die ſich für die Wahl eines Vollsmannes im 17. Reichstagswahlkreiſe intereſſiren', Verlag von Max Preißer in Chemnitz,
Druck von der Vereinsdruckerei Hottingen=Fürich, verboten worden.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

Ueberſicht der Durchſchnittspreiſe
von folgenden Früchten vom 15. bis 21. October 188I.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 25. Korn per Sack
100 Kilo M. 20.50. Gerſte per Sack 100 Kilo M. 19.
Hafer per Sack 100 Kilo M. 17.50.
Darmſtadt, den 27. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht der Marktpreiſe
von folgenden Gegenſtänden vom 16. bis 22. Ottober 188l.
Butter per ¼ Kilo M. 1.5, ditto in Partieen 160 Kilo
M. 1. Eier per Stück 7 Pfg., ditto per 25 Stück Ml. 1.65.
Kartoffeln per 100 Kilo Mk. 5.50, ditto per 25 Kilo Ml. 1.25.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 4.50. Heu per 50 Kilo Mk. 4.50.
Darmſtadt, den 27. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

R5213
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Polizeireviere L-IV.
von Großherzoglichem Polizeiamt Darmſtadt beauftragt worden ſind, die Anmeldungen
zu dem von uns zu vergebenden Stiftungsholze für den bevorſtehenden Winter in
der Zeit vom 31. October bis 5. November d. Js., Vormittags von 9-11 Uhr
und Nachmittags von 3-5 Uhr entgegenzunehmen.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(9709

Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
der Modiſtin Erwine Schlitz=
berger
zu Darmſtadt wird, nachdem der
in dem Vergleichstermine vom 4. October
1881 angenommene Zwangsvergleich durch
rechtskräftigen Beſchluß von demſelben Tage;
beſtätigt iſt, hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Für die Ausfertigung:
Der Gerichtsſchreiber:
(9739
Kümmel.
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art
an den Nachlaß des Gg. Hch. Lauten=
ſchläger
von Nieder=Ramſtadt ſind
binnen 14 Tagen um ſo gewiſſer bei unter=
zeichnetem
Gerichte geltend zu machen, als
ſie ſonſt bei der bevorſtehenden Regulirung
dieſes Nachlaſſes nicht berückſichtigt werden
würden.
Darmſtadt, den 27. October 1881.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadi II.
[973)
v. Diemar.
Uſinger.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für
das ſtädtiſche Ooſpital und Armen=
haus
betr.
Der Kartoffelbedarf vorſtehender Anſtal=
ten
für die nächſten 8 Monate (bis Ende
Juni 1882) ſoll auf dem Submiſſionsweg
vergeben werden.
Es ſind zu liefern:
1. In das ſtädtiſche Hoſpital:
Alsbald:
11500 Kg. (115 Malter 100 Kg.) gute
Speiſekartoffeln.
2000 (20 Malter 100 K9.) Sa=
latkartoffeln
.
Im März 1882:
5000 Kg. (50 Malter 100 Kg.) blau=
augige
Kartoffeln.
7500 Kg. (75 Malter 100 K9.) gute
Speiſekartoffeln.
2. In das ſtädtiſche Armenhaus,
alsbald:
15000 Kg. (150 Malter 100 Kg.) gute
Speiſekartoffeln, Alles in beſter Qualität
Die Lieferung kann ſowohl einem ein=
zigen
, wie mehreren Uebernehmern über=
tragen
werden, und laden wir Lieferungs=
luſtige
ein, ihre Offerten mit Preisangabe,

die mindeſtens eine Lieferung von 25 ge=
wogenen
Maltern 100 Kg. umfaſſen
müſſen, bis längſtens Montag den 7. No=
vember
d. J., Vormittags 12 Uhr,
in den vor unſerem Bureau aufgehängten
Submiſſionskaſten einzulegen. Gleichzeitig
ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder
Sorte mit genauer Bezeichnung bei uns
abzugeben. Die näheren Bedingungen
können bei uns eingeſehen werden.
Darmſtadt, am 27. October 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O=B.:
Hickler,
(9629
Beigeordneter.

Am Samstag, den 12. November,
Morgens 9 Uhr, ſoll im Büreau der
unterzeichneten Behörde, Liebigſtraße 9,
2 Treppen, die Füllung des Eiskellers
beim Caſino auf dem Schießplatze, an den
Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen ſind an den Werk=
tagen
, Morgens von 8 bis 11 Uhr, im
[9732
Büreau einzuſehen.
Verwaltungs=Commiſſion des
Artillerie=Schießplatzes bei Darmſtadt.

Donnerstag den 3. November d. J.,
Nachmittags 3 Uhr, ſoll in der Hof=
raithe
des Faſſelhalters Georg Breit=
wieſer
I. dahier ein zum Sprung untaug=
licher
, aber ſehr gut gehaltener Faſſeleber
meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung
verſteigert werden.
Ober=Ramſtadt, am 29. October 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Ober=Ramſtadt.
[9733
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Halaga, Sherry,
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[ ][  ][ ]

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Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr die Colonial=, Material=
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[ ][  ][ ]

M 213

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100 Stück M. 5.
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Haiwein-Essenz & Limonade-kssenz
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BalukA-
Enzigrode
A1GIAOT UU uAAIGSalt6.

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Erbo von Adlerhorst.
Roman von
Emma von Brandis-Lelion.
Preis ca. 3 Mark.
9745
Sehöning’sche Buch- u. Kunsthandlung
CJ. Esser) in Paderborn.

r70 eingerroſen.
Neue Hessina-Orangen
und Citronen, in ſchönſier
Frucht,
Neue röm. Hagelmüsse,
Taſelmandeln,
Malaga-Rosinen,
Ceigen,


Kranzſeigen,

Harokkan. Muskat-
Datteln,
Sultaninen,
Elemé-Rosinen,
Corinthen,
Ital. Maronen,
Bordenux-und türk.
PAlaumen.
Phillipp Wobor.
Carlsſtraße 24. (9746

Prima Cervelatvurst,
üchte Gothaer,
alle Größen.
G. P. Potl,
Bleichſtraße.
[9748

Rheinischer
M
Wllhsn- Brlsthlollg.
4 Die unterzeichvete Fabrik bringt
hiermit zur Kenntniß. daß der Ver=
ſandt
von rheiniſchem Trauben=Bruſt=
Honig, aus 1881er Ernte gewonnen,
begonnen hat.
W. H. Eichenheimer in Mainz.
Depot in Darmstadt bei den
Herren A. Fiſcher, gr. Ochſengaſſe 14;
G9. Liebig Sohn, Louiſenſtraße 10;
M. W. Praſſel, vorm. Jordis,
Rheinſtraße 14; Emanuel Fuld, Kirch=
(9749
ſtraße.

Vermiekhungen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
1. Sept. zu verm.
Gebr. Nover.

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Carl Watzuger,
Louiſenplatz 4.
(9747

7982)
Stallung und

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Rheinſtraße Nr. 41, event. mit
Memiſe,

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ſtraße
49, 3. Stock rechts.

EROVIC, ALaudh, Franzen. RoLaGhGts,OPISGI,RUSGhGn6to. 2
rAunSGnAARgGRRAOIVCallles. ABAO U U 9360
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6895) Rheinſtraße 2é
ſind 2 Läden mit Comptoir zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
6696) Aliceſtraße 6 iſt die Beletaz
zu vermiethen und Mitte Sept. zu beziehe:

7264) Saalbanſtraße7, nächſt der
Rheinſtraße, neu hergerichtetes
Logis, beſtehend aus 5 Zimmern,
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Bequemlichkeiten, ſofort beziehb. zu verm.

7265) Beſſ. Carlsſtraße 42 ein möbl

7079) Ecke der Rhein= u. Grafen
ſtraße der mittlere Stock per 1. Octb.
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G. L. Kriegk.
7557) Woogsplatz 13 ein möblirte;
Zimmer zu vermiethen.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine freund
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2 ruhige Leute zu vermiethen.

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Heidelbergerſtraße ein Laden mit Ein=
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Zu erfragen Schützenſtraße 17.
8093) Ein haden mit Logis
ſowie allen Bequemlichkeiten per
1. October beziehbar zu vermiethen.
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8094) Rheinſtraße S eine Wohnung
3 Stiegen hoch von 5 Zimmern und 2 Ka=
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ꝛc. neu hergerichtet.
8506) Waldſtraße 34 Hochparterre
2 freundliche Zimmer unmöblirt zu verm.
8523) Georgſtraße 1I, Seitenbau, ein
kl. freundl. Zimmer (möblirt) mit Penſion.
AALGtAGee
A 8582) Kahlertſtraße 7der 2. Stock,
S
HVictoriaſtraße 55, 57 und 59 je
Gder 1. und 2. Stock mit allen Be=
Gquemlichkeiten zu vermiethen und als=
Zbald zu beziehen. Näh. Kahlertſtr. 7.
GeGtteGAetted
8829) Neckarſtraße 10 iſt der zweite
Stock, enth. 9 Piecen, Waſſerleitung nebſt
allen Bequemlichkeiten, auf 1. Januar
anderweit zu vermiethen.
8831) Wilhelminenſtraße 17 derkleine
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mit
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Ritſert.

[ ][  ][ ]

2205

7904) Rheinſtraße 23 Beletage,
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar, event. auch
früher, zu vermiethen.

8252) Schloßgraben 11 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8337) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
Logis, mit Waſſerleitung verſehen, an eine
einzelne Dame zu vermiethen.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl. Zimmer
ſofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
8997) Dieburgerſtraße L, 2. Stock
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne
Penſion billig zu vermiethen.
E59077) Dieburgerſtraße 44 2 Logis,
das eine bald, zu beziehen.
E9o78) Louiſenſtraße 40, gegenüber
dem Palaisgarten, ein ſchön möbl. Zimmer
bis 1. Nov. zu vermiethen.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9171) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchlägerſtraße ½ eine hübſche
Wohnung von 4 Zimmern mit Zubehör,
Küche m. Waſſerl., Glasabſchluß per Ende
November und auch ſofort zu vermiethen.
Daſelbſt eine Manſarde, 4 Zimmer,
Küche, Waſſerl., für 230 M. per ſofort.
9337) Schönes möblirtes Zimmer
zu vermiethen Waldſtraße 17, 1. Etage.
9451) Wienersſtraße 50 eine Wohnung
im 2. Stock mit 3 Zimmern, Küche und
allen Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
9516) Ein fein möblirtes Zimmer
nebſt Schlafzimmer im öſtlichen Stadt=
theil
an einen Herrn ſogleich zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9615) Alexanderſtraße 8 ein ſchönes
Zimmer im 3. Stock mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und gleich beziehbar.
9679) Friedrichſtraße 24, 1. Etage,
Ecke der Caſinoſtraße, möblirtes Zimmer
mit Schlafſtube ſofort zu vermiethen.
9750) Sackgaſſe Nr. 3 iſt eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
9751) Schulſtraße 11 im erſten Stock
nach der Straße ein möbl. Zimmer.

Vermiſchte Nachrichten.

Dr. Draudt
hat ſeine ärztliche Praxis wieder an=
getreten
.
19752

24uterricht in den Elementarfächern wird
14 ertheilt. Nähere Auskunft bei der
Expedition d. Bl.
(9753

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(6899

E23
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Beginn des ſechsten Jahres=Curſus am 15. November l. J.; Daner
deſſelben bis zum 15. März 1882. Anmeldungen nimmt entgegen das Bureau
Großherzoglicher Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein, Neckar=
ſtraße
3 woſelbſt auch das Programm der Anſtalt abgegeben und Auskunft über
19685
disponible Wohnungen, Verköſtigung, deren Preiſe ꝛc. ertheilt wird.

Akice=Yerein
ur
Frauenbildung und Erverb zu Darmstadl.
Die geehrten Vereinsmitglieder werden hiermit zur General-Versammlung
ſauf Donnerstag den 10. Novbr. 1881, Nachmittags 3 Uhr, in der Aliceſchule
(Friedrichsſtraße) ergebenſt eingeladen.
T a g e g o r d n u n g:
1) Bericht über die Thätigkeit des Vereins in den Jahren 1880 und 1881.
2) Beſchlußfaſſung über die Rechnungen des Vorſtands für die Jahre 1879f80
und 188011, welche mit Belegen vom 7. November an Werktags Vormittags 10
bis 12 Uhr, bei dem Vicepräſidenten Freiherrn v. Wedekind (Caſinoſtraße 2)
zur Einſicht der Vereinsmitglieder offen liegen.
3) Wahl zur Ergänzung des Vorſtandes.
O9754
Darmſtadt, den 28. October 1881.
Der Vorstand.

19755
Alice=Schule.
Der Unterricht im Bügeln beginnt Mittwoch den 2. November, Morgens
8 Uhr.
Der Vorſtand.
00
2.
5
auſmanniſcher,
e Cein.
SprachGubs.
Neben den ſeither beſtandenen franzöſiſchen und engliſchen Sprach=Clubs für
Fortgeſchrittene beabſichtigen wir, auch ſolche für Anfänger zu errichten, und haben
zu dieſem Zwecke Einzeichnungsliſten im Vereins=Locale aufgelegt.
(9695
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der Arbeit.
(9696

[ ][  ][ ]

2206

R 213
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7408

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Herrn Hauptmann von Lnaniecki,
für das während unſerer 10wöchentlichen Uebung uns dargebrachte Wohlwollen und die
wahrhaft väterliche Fürſorge unſeren innigſten Dank hiermit öffentl ich auszuſprechen.
Unſer Compagnieführer wird in aller Herzen in froher Erinnerung ſtets fortleben.
(9756
Darmſtadt, den 30. October 1881.
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Sohn, Bruder, Schwager und Onkel,
Kaufmann Wilhelm Schnei der,
im 23. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
M. Schneider,
Poſtexpeditors Wittwe.
Darmſtadt, den 30. October 1881.
Die Beerdigung findet Dienstag 3 Uhr
Nachmittags vom Sterbehauſe, Mühl=
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Neu einſtudirt.
D i e R ü u b e r.
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Perſonen:
Maximilian, regierender Graf
von Moor.
Herr Knispel.
Karl,
Herr Edward.
ſeine Söhne
Franz.
Herr Werner.
Amalie, ſeine Nichte
Fräul. Weigel.

Spiegelberg.
Schweitzer,
Grimm,
Roller,

Herr Franke.
Herr Dalmonico.
Hr. Hartig.
Libertine:
Schufterle, nachher Banditen Herr Mickler.
Herr Stury.
Razmann,
Herr Wagner.
Koſinsky,
Herr Hacker.
Hermann, Vaſtard eines
Edelmanns.
Herr Steude.
Ein Pater
Herr Butterweck.
Daniel, ein alter Diener
Hr. Leib.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. November.
Vergleichende Zuſammenſtellung der Reichstags=Wahlen im
Wahlkreis Darmſtadt-Groß=Gerau.
Es ſtimmten ab:
1881.
1878.
ſreis Darmſtadt:
Büchner Küchler Moſt Wamb.Wüchner Goldm. Thiel Bebel Viegeleb.
1817 1864 1134 149 1847 528 920 720 214
Darmſtadt.
97 73 159 20
Beſſungen . 158 244 254 12 236
6½
79
11
3
72
76 1
124
34
1 Arheilgen

1 Braunshardt, 12 25 1 15 2 Eberſtadt, 25 264 8½ 1 292 27 21 48 Erzhauſen, 2 86 3 42 37 1 Eſchollbrücken 51 35 10 55 8 19 Gräfenhauſen 90 11 62 6 13 Griesheim.. 65 120 88 94 13 49 100 Hahn mit Eich 56 48 86 35 14 Meſſel 25 90 24 151 8 Nieder=Beerbach 55 37 3 53 48 Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach 78 78 33 74 21 14 8 Ober=Ramſtadt. 133 10 30 116 29 102 16 Pfungſtadt. 490 144 503 101 96 Roßdorf. 54 189 19 50 57 54 23 Schneppenhauſen 3 33 47 2 Traiſa 23 19 55 45 24 4 6 Weiterſtadt, 16 28 51 24 14 3 19 Wixhauſen. 64 31 4½ 85 6 23 zuſammen 3131 3692 1803 164 3684 1296 1418 1205

237

Kreis Groß=Gerau:

Bauſchheim, 14 96 21 29 Berkach.. 14 10 4 9 3 12 Biebesheim. 128 3 36 19 66 Biſchofsheim.. 88 41 47 12 69 28 Büttelborn. 36 80 8 59 1 Crumſtadt. 86 100 1 92 65 28 Dornberg. 10 10 13 Dornheim.. 93 49 60 1 Erfelden 86 24 53 12 Geinsheim.. 18 46 12 29 100 1 11 Ginsheim 152 47 2 109 11 4 Goddelau . 44 96 32 35 33 Groß=Gerau 239 134 3 130 87 41 6 Haßloch 14 16 5 12 9 Kelſterbach: 50 46 91 59 2 93 81 Klein=Gerau 53 13 33 20 24 Königſtädten. 144 1 15 Leeheim,
28 85 28 28 46 Mörfelden 34 93 87 81 49 12 4 Nauheim. 12 108 3 56 35 4 Raunheim. 19 6 44 16 20 Rüſſelsheim, 114 40 161 5 [3 35 Stockſtadt 30 58 14 31 53 Trebur. 74 78 72 14 24 Walldorf.. 37 40 43 5 18 Wallerſtädten. 116 20 92 20 Wolfskehlen 26 135 35 77 Vorfelden 11 28 16 29 KreisGroß=Gerau 1408 1981 348 12 1424 829 773 160. 67 Darmſtadt. 3131 3602 1893 104 3684 1296 1418 1205 207 4539 5673 2241 176 5108 2125 2191 1305 304 Officielles Geſ.= Reſultat. 4559 5655 2190 283 5108 2125 2191 1360 309

Wie ſich aus dem Vergleich beider Reſultate (1878 und 1881) er=
von
549 Stimmen gegen 1878 aufzuweiſen, während die Herren Präſi=
dent
Goldmann und Profeſſor Dr. Thiel zuſammen 1339 Stimmen weniger
als Hrn. Provincialdirector Küchler, der Candidat von 1878,. hatten.
Die Zahl der ſocialdemocratiſchen Stimmen iſt dießmal um 830 geringer
als bei der vorhergehenden Wahl.
Zuſammen haben die Herren Thiel und Goldmann 4316 Stimmen,
erzielt, während Herr W. Büchner 5108 Stimmen erhielt; da ihm
wenigſtens theilweiſe zufallen, ſo würde dieß, gleiche Wahlbetheiligung
vorausgeſetzt, 6468 Stimmen gegen Profeſſor Thiel ergeben und ſonach
die Stichwahl an dem Reſultat nichts ändern. Berückſichtigt man indeß,
im Jahre 1878 dagegen 157738 Stimmen abaegeben wurden, während
die Zahl ſämmtlicher Wahlberechtigten im 4. Wahlkreis Darmſtadt= Groß=
ihre
Stimmen abgegeben hat, ſo kann man der Candidatur Thiel für die

2207
213
in der Ueberzeugung, daß es doch zur Stichwahl komme, bei der 1. Wahl
nicht abſtimmten, während andererſeits die Wichtigkeit der dießmaligen
Reichstagswahl doch auch zur regſten Betheiligung bei der Stichwahl
anſpornen ſollte. Die Stichwahl findet am 5. November ſtatt.
Wahlreſultate aus dem Großherzogthum Heſſen: Worms=
Heppenheim: Stichwahl zwiſchen Dr. Falk und Oberlandesgerichts=
rath
Dr. Frank. Offenbach=Dieburg: Stichwahl zwiſchen Kreis=
rath
Hallwachs und Liebknecht. Bingen=Alzey: Stichwahl
Darmſtadt=Groß=Gerau:
zwiſchen Bamberger und Heyl.
Stichwahl zwiſchen W. Büchner und Profeſſor Dr. C. Thiel. Als=
feld
=Lauterbach: Lüders. Friedberg=Büdingen: Dr.
Schröder. Bensheim=Erbach: Stichwahl zwiſchen Provincial=
Director Küchler und Frhr. v. Löw. Gießen: Gutfleiſch. Mainz:
Stichwahl, (wie bereits mitgetheilt) zwiſchen Liebknecht und Dr.
Philipps.
- Militärdienſtnachrichten. v. Loos, Gen.=Major und
Commandeur der 87. Iuf.=Brigade, wurde zum Commandanten von
Mainz ernannt.- Maſuch, Oberſt vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117,
Lum Commandeur des Weſtfäl. Füſ.=Regts. Nr. 37, Hofmann,
Major vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117 zum etatsmäßigen Stabs=
officier
ernannt; Caſpary, Hauptmann, bisher Compagnie=Chef von
demſelben Regt., zum überzähligen Major, Lichtenberg, Pr.=Lt. von
demſ. Regt. zum Hauptmann und Compagnie=Chef, v. Lyncker, Sec.=Lt.
von demſ. Regt., zum Pr.=Lt. befördert; Buff, Hauptm. und Comp.=Chef
vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, dem Regt. unter Beforderung zum
ü berzähligen Major, aggregirt; v. Heyden, Hauptmann und Com=
pagnie
=Chef vom 8. Rhein. Inf.=Regt. Nr. 70, in das 2. Großh. Inf.=
Regt. Nr. 116 verſetzt; Spohr, Hauptm. und Comp.=Chef vom
2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116 in das 1. Hannover. Inf=Regt Nr. 74 ver=
ſetzt
; Fulda, Pr.=Lt. vom 2. Großh. Inf.=Negt. Nr. 116, zum Haupt=
mann
und Compagnie=Chef, Helling, Sec.=Lt. von demſ. Regt. zum
Pr.=Lt. - befördert; Moore, v. Frankenberg=Ludwigsdorff,
Port.=Fähnrs. vom 1. Großh. Inf.= Regt. Nr. 115. Teltz, Port.=Fähur.
vom 2. Großh. Inf=Regt. Nr. 116, Kunzen, Schimpff, Babſt,
Port.=Fähnrs. vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117, Proffen, Port.=
Fähn. vom 4. Großh. Iuf.=Negt. Nr. 118, Kreuter, Port.=Fähnr.
vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, zu Seconde=Lieutenant ssvefordert; Frhr.
v. Eſebeck, Oberſt=Lt. und etatsmäßiger Stabsofficier vom 2. Großh.
Drag.=Regt. (Leib=Drag. Regt. Nr. 24, unter Verleihung des Nanges eines
Regiments=Commandeurs, mit Beibehalt ſeiner bisherigen Uniform, zu
den Officieren von der Armee verſetzt; Graf v. Lüttichau, Major aggreg.
dem Garde=Kür.=Regt., als etatsmäßiger Stabs=officier in das 2.
Großh. Drag.=Regt. Nr. 24 einrangirt; Graf. v. Schweinitz und
Krain Frhr. v. Kauder, Port.=Fähnr. vom Großh. Feld=Art.=Regt.
Nr. 25 zum außeretatsmäßigen Sec.=Lt., Vock v. Wülfing, Unter=
officiere
von demſelben Regiment, zum Port.=Fähnr. befördert;
Schwansl Vicefeldw. vom Reſerve=Landw.=Vat. (Magdeburg) Nr. 36,
zum Sec.=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Zuf.=Regts. Nr. 116 befördert,
Forch, Plier, Chriſtophe, Sec. Lts. von der Landw.=Iuf. des 1.
Bat. (Mainz) 4. Gr. Landw.=Regts. Nr. 118, zu Pr.=Lts. befördert.
- Frhr. v. Pagenhardt, Sec.=Lt. la suite des 1. Pomm. Han-
Regts. Nr. 4 der Abſchied bewilligt. - Feis, Kaſ.=Juſpector in Worms
zum Garniſons=Verwalt.=Inſp. ernannt.
0 Die Ankündigung eines demnächſt erſcheinenden Supplements zum
Thurn'ſchen Choralbuche veranlaßt uns, zur Vermeidung von Miß=
verſtändniſſen
wiederholt darauf hinzuweiſen, daß es ſich hier lediglich
um eine Privatarbeit handelt, die keinen officiellen Charalter hat. Die
demnächſt von dem Großh. Oberconſiſtorium zu veranſtaltende Heraus=
gabe
des Choralbuches für die evangeliſche Kirche ih, wie wir aus zu=
verläſſigſter
Quelle mittheilen können, noch zur Zeit in der Vorbereitung
begriffen und wird dieſes Choralbuch, wenn nicht die bereits vorhandene
Verwirrung noch weiter vermehrt werden ſoll, demnächſt zum ausſchließ=
lichen
Gebrauche beim Gottesdienſte zur Verwendung gelangen müſſen.
-th Die am Samstag Abend im hinteren Saale der Reſtauration
Fink abgehaltene Monatsverſammlung des hieſigen Krieger=
vereins
war ziemlich zahlreich beſucht und um ſo anziehender, als es
giebt, hat der Candidat Herr W. Büchner im Jahre 1881 ein Mehr dem Präſidenten des Vereins, Herrn Reallehrer Dr. Nies, während
ſeiner diesjährigen Fer
rienreiſe möglich war, vie Entwicklung und Thätig=
keit
einer großen Anzahl von Kriegervereinen unſeres Landes aus eigener
Anſchauung kennen zu lernen, um hiernach die Eindrücke, die er mit=
gebracht
, in einem äußerſt intereſſanten Vortrag eingehend zu ſchildern.
Zunächſt gedachte der Vorſitzende des kürzlich verſtorbenen Cameraden
Schütz, deſſen Andenken durch Erheben von den Sißzen=gechrt wurde, und
ging dann zu der Tagesordnungsüber. Der Präſident wieshnun imgVerlauf
wahrſcheinlich dießmal auch wieder die Stimmen der Socialdemocraten ſeines Vortrags darauf hin, wie die Begeiſterung für die Idcen der
Kriegervereins=Beſtrebungen im Allgemeinen leider abgenommen habe,
ſo daß eine Reihe von Vereinen, namentlich in öheinheſſen, nur dem
Namen nach beſtände, während andere bereits auf dem Ausſterbeetat
daß bei der diesmaligen Wahl nur 11134 Stimmen, bei der Stichwahl figurirten. Es erkläre ſich dies dadurch, daß ſich die poliliſche Strömung
wie die ſonſtigen Parteiſpaltungen auch eines großen Theiles von Krieger=
vereinen
bemächtigten, was zur Folge habe, daß ſich ſeloſt in Heineren
Gerau 21,462 beträgt, ſonach im 1. Wahlgang etwa die Hälfte der Wähler Orten mehrere derartige Vereine gebildet, von deneh, da die Zunahmie
an Mitgliedern in keinem Verhältniß zur Abnahme ſtehe, die meiſten für
Stichwahl noch nicht alle Chancen abſprechen, nmſomehr als viele Wähler die Dauer nicht lebensfähig ſein könnten.- Weit beſſer wie in Bhein=

[ ][  ]

E
2208
heſſen ſei es mit dem Kriegervereinsweſen in Oberheſſen beſtellt; denn
während ſich der Rheinheſſe für irgend eine Idee ſehr raſch begeiſtere,
halte dies dem Oberheſſer etwas ſchwerer, dagegen hänge er aber auch
um ſo zäher an dem, was er anſcheinend langſam, aber um ſo ſicherer
in ſich aufgenommen habe, und aus dieſem Grunde blühe und gedeihe
das Vereins= und Verbandsleben in Oberheſſen, und zwar ſelbſt in den
entlegenſten Orten, in einer Art und Weiſe, wie es für die Beſtrebungen
der Kriegervereine nicht ſchöner gedacht werden könne. Der Vorſitzende
knüpfte hieran einzelne Epiſoden aus mitgemachten Vereinsfeſten und
=Verſammlungen und ſchloß ſeinen mit großem Beifall aufgenommenen
einſtündigen Vortrag mit dem Wunſche, daß das Vereinsleben auch in unſerer
Provinz nicht erlahmen, ſondern nach und nach ſich immer mehr ent=
wickeln
und ausbilden möge. Nach Verleſung der Vereinsprotocolle,
ſowie Bekanntgabe verſchiedener Vereinsangelegenheiten, wobei namentlich
der Beitritt ſämmtlicher Herren Officiere der Reſerve und Landwehr mit
Freuden begrüßt wurde, ging man zu dem wichtigſten Theile der Tages=
ordnung
, der Chriſtbeſcheerung für die Kinder gefallener und an ihren
Wunden und Krankheiten geſtorbener Kameraden, über. Nach kurzer
Discuſſion wurde beſchloſſen, den noch vorhandenen 55 ſchulpflichtigen
Kindern für das Vaterland Geſtorbener auch in dieſem Jahre wieder eine
Chriſtbeſcheerung zu veranſtalten und mit deren Organiſation jetzt ſchon
ans Werk zu gehen.
Mit einem Hoch auf die Kriegerkameradſchaft
Haſſia und deren Protektor, Se. KöniglichelHoheit den Großherzog,
wurde die Verſammlung geſchloſſen.
- Die Verſammlung des mittelrheiniſchen Lehrer=
bundes
wird im kommenden Frühjahre in Darmſtadt abge
halten werden.
C Der am Sonntag Abend hier eingelieferte Banquier Nathan
hatte in Köln bereits ein Billet nach New=York gelöſt, beſaß indeß
nur wenige Baarmittel.
In der am 27. v. M. in Mainz abgehaltenen 21. General=
verſammlung
des Vereins zur Unterſtützung und Beauf=
ſichtigung
der aus den Strafanſtalten Entlaſſenen im
Großherzogthum Heſſen wurde von dem Vicepräſidenten der Großh.
Centralbehörde, Hofgerichtsdirector Dr. Zimmermann zu Darmſtadt, zu=
nächſt
aus dem 21. Hauptrechenſchaftsberichte mitgetheilt, daß ſich in den
beiden Jahren 1878 und 1879 die Einnahmen auf 10554 M. 1 Pf., die
Ausgaben auf 9911 M. 62 Pf. belaufen haben. Die Unterſtützungen
für die Pfleglinge des Vereins ſind von 1164 M. 80 Pf. im Jahre 1874
progreſſiv bis auf 3575 M. im Jahre 1880, die Zahl der Pfleglinge in
derſelben Zeit von 92 auf 233 geſtiegen; bis Ende September 1881 be=
trägt
die Zahl derſelben bereits 299. Die Zahl der Mitglieder des
Vereins hat nicht in entſprechender Weiſe zugenommen, denn 1874 betrug
dieſelbe 582 mit 991 M. und 1880 746 mit 1136 M. 95 Pf. an Bei=
trägen
und Geſchenken. Gegen 1842, dem erſten Jahre nach der Stiftung
des Vereins, iſt leider eine bedenkliche Abnahme eingetreten. Damals
trugen 1710 Mitglieder die Summe von 1636 fl. 59 kr. (- 2806 M.
26 Pf.) bei. Es waren alſo über 1000 Mitglieder mehr, und ebenſo
betrugen deren Einzahlungen 1729 M. 34 Pf. mehr als jetzt. Da das
Capitalvermögen des Vereins, welches am 1. Juli 1879 den Nominal=
werth
von 38.314 M. 29 Pf. erreicht hatte, jetzt auf 36.600 M. geſunken
iſt und die Zinſen hierdurch, ſowie durch die Herabdrückung des Zins=
fußes
überhaupt auf jährlich 1463 M. 14 Pf. geſchmälert worden ſind,
ſo ergibt ſich hieraus mit Nothwendigkeit, daß eine lebhaftere Betheili=
gung
für den Verein herbeizuführen iſt, wenn deſſen wichtiger Zweck
fernerhin erreicht werden ſoll. Einen klaren Blick in die überaus große
Wichtigkeit der Sache erhält man, wenn man in's Auge faßt, daß die
Zahl der in den heſſiſchen Strafanſtalten aufgenommenen Sträflinge von
1876 mit 1412 bis zum Jahre 1879auf 191L angewachſen iſt, in 3 Jahren
ſich alſo um 35 pCt. vermehrt hat; dazu kommen nun noch die zahl=
reichen
Sträflinge, welche in den Haftlocalen der einzelnen Amtsgerichte
Strafen bis zu 6 Wochen verbüßen. Daß unter dieſen Umſtänden allein
der ſachliche Koſtenaufwand des Staates für die Strafrechtspflege ohne
Hinzurechnung der Beſoldungen für die Beamten und Aufſeher während
des Jahres 1879,80 die enorme Summe von 600 603 M. 20 Pf. betrug,
kann hiernach nicht auffallen. Die Aufgabe des Vereins iſt es, durch
Zurückführung der entlaſſenen Strafgefangenen zu einem geordneten
arbeitſamen Leben zur Verhütung weiterer Verbrechen beizutragen und
iſt in ſeinem jetzt 40jährigen Beſtehen ein großer Theil der 10,131 Pfleg=
linge
mit Geld unterſtützt worden und wurden ferner zu deren Beſſerung
durch Begründung eines geſicherten Nahrungs=uſtandes 124158 M. 33 Pf.
aufgewendet, welche bei einem nicht unbeträchtlichen Theile der Pfleglinge
gute Früchte getragen haben. Im Beſonderen betrug die Zahl der auf=
genommenen
Pfleglinge in der dreijährigen Dauer der Pflegſchaft von
1876 bis 1879 562 Perſonen. Von dieſen blieben nach Abzug der
mittlerweile verſtorbenen, abweſenden, ausgewanderten und ausgetretenen
übrig 440 Perſonen. Die Zahl der gebeſſerten betrug 94 Perſonen, als
gut wurden bezeichnet 211 Perſonen, was immerhin als ein erfreuliches
Ergebniß angeſehen werden kann. Am ſchwierigſten bleibt es immer, den
entlaſſenen Ctrafgefangenen einen lohnenden Dienſt oder Arbeit zu ver=
ſchaffen
, weil ſich nur wenige entſchließen können, Jemanden in ſeine
Dienſte zu nehmen, der bereits beſtraft worden iſt. Allerdings iſt etwa
die Hälfte der Pfleglinge wegen Verbrechen und Vergehen wider das
Eigenthum beſtraft worden. Stößt man aber dieſe Menſchen trotz ihres
wohl feſten Vorſatzes, wieder zu einem geordneten Leben umzukehren,

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zurück, ſo ſind ſie faſt genöthigt, wieder dem Verbrechen ſich hinzugebe=
Es wäre daher bei dem Mangel öffentlicher Aſyle für Arbeitsloſe beſo=
ders
wünſchenswerth, wenn ſich Menſchenfreunde fänden, die bere
wären, wenigſtens auf Probe oder während kurzer Zeit derartige Strä
linge in ihre Dienſte zu nehmen. - Für die Jahre 1881 bis 1883 inc
wurden zu Mitgliedern des Vereins=Ausſchuſſes gewählt die Herre
Oberconſiſtorial=Präſident Dr. Goldmann, Juſtizrath v. Kreß, Mitpredige
Nitſert, Oberappellations= und Caſſations=Gerichtsrath Schenk, Kreisaſſeſſo
v. Zangen, ſämmtlich zu Darmſtadt, Provinzial=Director Dr. Bökman
zu Gießen, Provinzial=Director Küchler und zur Ergänzung Polizeirat
Künſtler zu Mainz. Indem wir den ſo wohlthätig wirkenden Verei=
der
werkthätigen Theilnahme des Publicums empfehlen, fügen wir nos
bei, daß Anmeldungen zum Beitritt als zahlende oder doch al=
Vertrauensperſonen mitwirkende Mitglieder bei den Großh. Bürger
meiſtereien zur Beförderung an die Bezirksvereinscommiſſarien jederzei
abgegeben werden können.

Großherzogliches Hoftheater.
Samstag den 29. October.
Vor ſchwach beſetztem Hauſe gingen geſtern Abend drei Einakter
über die Bühne: Das Charakterbild Onkel Moſesl von Hugo
Müller, das Luſtſpiel Ineiner Stundel von B. Buſch und Die
Verlobung bei der Laterne;, Operette von J. Offenbach. Die
Stücke ſind ſämmtlich hier nicht unbekannt und bei gleicher Beſetzung
bereits früher eingehend beſprochen worden. Sie wurden alle drei recht
gut geſpielt. In Onkel Moſes zeichneten ſich beſonders Herr Werner
und Herr Dalmonico aus und nächſt ihnen fand Frl. Ethel die
entſchiedenſte Anerkennung. In dem darauf folgenden Luſtſpiel brachte
Frl. Weigel die liebenswürdige Leutſeligkeit der Königin Anna zu
ſchönem und deutlichem Ausdruck. Frl. Berl und Frl. Ethel ſtellten
die Hofdamen der Königin in angemeſſener Weiſe dar. Herr Werner
hatte als Graf Opford gute Maske gemacht und gab eine neue Probe
der Vielſeitigkeit ſeines Talentes. Recht glücklich charakteriſirten die Herren
Steude und Hacker zwei ſtark contraſtirende Figuren; erſterer den
einfältigen Landlord Harwich, deſſen Ideenkreis ſich auf Fuchsjagden,
Pferde und Hunde beſchränkt, letzterer den ſchwungvollen, poetiſchen
Kapitän Windham. Die Offenbach'ſche Operette wurde als ein Stück
von gefälligem, melodiſchem Fluß und zugleich als Probe einer hier
wenig cultivirten Gattung mit Intereſſe angehört. Die Rollen waren
durch Frau Mayr, Frl. Schütky, Frl. Czerwenka und Herrn
Hofmüller aufs zweckmäßigſte und beſte beſetzt. Die muſikaliſche
Leitung hatie Herr Concertmeiſter Weber übernommen, der auch die
den Abend eröffnende Prometheus=Ouverturer von Beethoven
dirigirte.
Montag den 31. October.
Gounod's große Oper Fauſt; - oder, wie man ſie doch füglich
betiteln ſollte, Margarethen -, ſeit 20 Jahren ein Zug= und
Paradeſtück unſerer Bühne, hatte durch ihre mancherlei muſikaliſchen
Schönheiten und vor Allem wohl durch die glänzende Pracht der Aus=
ſtattung
geſtern wieder eine zahlreiche Zuhörerſchaft verſammelt und
fand eine überaus warme und freundliche Aufnahme. Allerdings hatte
die Aufführung eine ſolche auch wohl verdient, ſie bildet ein neues
Glied in der ſtattlichen Kette von gut gelungenen Opernabenden, die wir
in dieſer Saiſon bereits zu verzeichnen hatten. Einen wahren Triumph
feierte Frl. Czerwenka als Margarethe. Vielleicht keine andere Nolle
liegt ſo ganz im Bereich des glücklichen Talentes dieſer Künſtlerin, viel=
leicht
keine andere iſt ihr, in Folge fleißigen, allen Details zugewandten
Studiums ſo ganz - wenn wir ſagen dürfen - in Fleiſch und Blut
übergegangen als dieſe. Das Publicum weiß die ausgezeichnete Leiſtung
denn auch gebührend zu würdigen; nach dem mit großer Bravour ge=
ſungenen
Schmuckwalzer wurde Fräul. Czerwenka durch zwei Bouquets,
und nach der Kirchenſcene durch einen Lorbeerkranz ausgezeichnet.
Herr Bär ſang den Fauſt mit oft bewährter Tüchtigkeit und fand eben=
falls
reichen Beifall. Herr Baumann hatte als Mephiſto mit einigen
in der tiefen Lage der Rolle begründeten, vielleicht durch momentane
Indispoſition noch geſteigerten Schwierigkeiten zu kämpfen, könnte auch
wohl im Spiel etwas beweglicher und lebhafter ſein. Gleichwohl war
der Geſammteindruck ſeines Mephiſto ein recht günſtiger und wurde
durch mehrmaligen Applaus auch als ſolcher anerkannt. Beſonderes Lob
verdient die Deutlichkeit der Textausſprache. Frl. Simony (Siebel)
und Frau Pichon (Marthe) füllten ihre Partieen befriedigend aus.
Herr Bögel fand, wie immer, als Valentin wohlverdienten Beifall.
Einen beſonderen Reiz verliehen der Aufführung die vortrefflich arran=
girten
und eingeübten Maſſenſcenen und Chöre, vor Allem die Volks=
ſcene
im II. Akt. Vom hochſten Glanz war wieder die ſceniſche Aus=
ſtattung
, zumal der Blocksberg und die Apotheoſe Gretchens am Schluſſe.

2
t. Ge.

Polizeibericht vom 31. October.
Der flüchtig gewordene Bankier Nathan iſt geſtern Abend in Be=
gleitung
des Criminalſchutzmanns Knapp, von Cöln kommend, hier ein=
getroffen
und in gerichtliche Haft genommen worden.- Es iſt gelungen,
zwei wegen hier verübter Einbruchsdiebſtähle verfolgte Perſonen feſt=
zunehmen
.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.