Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
144.
Jahrgang.
Srag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Sſerate
verden angenommen: iDarmſtadt
von der Expediton, Rheinſtr. xr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Blher.
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auzwirv
vn alle EiineenEweditionen.
Freitag den 28. October.
188L.
Edictalladung.
Nachdem wider den Erſatz=Reſerviſten Johann Chriſtian Wohlgemuth der 3. Erſatz=Reſerve=Compagnie I. Großh. Heſſ.
Infanterie=(Leibgarde=MRegiments Nr. 115, geboren am 17. December 1855 zu Wallſtadt, Bezirksamt Mannheim, der förmliche
Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe aufgefordert, ſich zu geſtellen, ſpäteſtens in dem auf
Mittwoch den 15. Februar 1882, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 22. October 1881.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
356
2i
59
92¼
8.
126
39
92
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Bankiers
D. Nathan zu Darmſtadt wird heute
am 26. October 1881, Nachmittags 5 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
Rechtsanwalt Dr. Wenck hier wird zum
Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
26. November 1881 einſchl. bei dem Gerichte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl des Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf:
Donnerstag den 17. November 188l,
Nachmittags 3 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forder=
ungen auf:
Donnerstag den 8. December 188l,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen,
für welche ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Auſpruch nehmen, dem
ſonkursverwalter bis zum 26. November 1881
einſchl. Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt 1.
Zur Beglaubigung:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
[9595
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Die am 14. l. Mts. abgehaltene Schwellen=
und Holz=Verſteigerung iſt genehmigt.
Darmſtadt, den 25. October 1881.
Der Eiſenbahnbaumeiſter:
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Liobig's Floischertract,
Nostle's Hindermehl,
Weiherahn's Haſermohl,
Englisch Haſormohl,
Hlartonstein's loguminose,
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weiſen hat, ſofort geſucht. Näheres in der
(9616
Expedition d. Bl.
2172
B 21
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß die Erhebungsſtation
Nr. 12 der Pfennigſparkaſſe dahier, ſeither vertreten durch Herrn Seifenfabrikant
Grodhaus hierſelbſt, in Folge Verhinderung des Letzteren nunmehr dem Herrn
Specereihändler Sieger dahier -Langgaſſe Nr. 43 - übertragen worden iſt.
Darmſtadt den 27. October 1881.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe dahier. (9617
gärhner=Verein Darmſtadt.
Die regelmäßigen Winterſitzungen finden nunmehr im Gaſthauſe zum
„Prinzen Carl” ſtatt, und ladet die Mitglieder zur erſten Sitzung auf Samstag
den 29. d. Mts., Abends 8½ Uhr, ergebenſt ein.
(9618
Der Vorstand.
Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Sonntag den 30. October d. J., Nachm. 3 Uhr:
Schlußz=Probe mit Zuſpection.
Nach der Probe Verſammlung.
Die Obmannschaft. (9619
Die Aufnahme
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jeder Art von Behörden und Privaten in ſämmtliche
exiſtirende Zeitungen, Kreis= und Wochenblätter, illuſtr.
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Toujours mals jamals.
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durchaus perfect, ſucht gegen hohen Lohn
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S. mann. 32 Jahre alt, der gegenwärtig
noch einen Vertrauenspoſten bekleidet,
wünſcht ſich an einem nachweislich rentablen
Geſchäfte mit Kapitaleinlage activ zu
betheiligen.
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Hausenstein & Vogler, Frank-
Turt a. M. erbeten.
19622
(Veſucht wird ein Primaner des Gym=
G naſiums der geeignet wäre einem
Schüler der unteren Klaſſe Nachhülfe=Stunde
im Lateiniſchen zu geben. Gefl. Offerten
nimmt die Exped. d. Bl. unter D. 9623
09623
entgegen.
angekommen bei
Aug. Marburg
Beſſungen.
[9624
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[9625
Lraukeinſchneiden
werden angenommen: Soderſtr. 5 part.,
Beſſ. Carlsſtr. 23 part. und Kiesſtr. 12.
Nach Paris
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mehrjährigen Zeugniſſen geſucht. — Offerten
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Frank=
furt a. M. (162830)
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Jute Wohnung und Koſt bei Bäcker
C Gerbig, Arheilgerſtraße.
9627
Samstag den 29. October.
[9593
wozu höflichſt einladet
Peter Peter Mwe.,
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat September ſind eingegangen:
1. Legate: 1) der Revierförſter Bierau
Witt=
von Wallernhauſen durch Curator Auguſt
A=
muth I1. daſelbſt 5 M. 15 Pf. 2) Der Jak
Geiß Wittwe in Wiesbaden durch Georg Fra
daſelbſt 42 M. 86 Pf. 3) Des Peter Gerhardt V
zu Wallerſtädten durch Bürgermeiſter Gerhar
daſelbſt 5 M.
11. In dem Opferſtock vor dem Waiſenhau
27 M. 75 Pf., theilweiſe mit folgenden J
ſchriften: 1) Den armen Waiſen verſproch=
50 Pf. J. K. - 2) Die längſt verſprochen
3 Mark; möge der liebe Gott den Fall nic
mehr eintreten laſſen. L. 199. 1881. - 3) Her
laß mich den rechten Weg wandeln. L. M. 5 P
4) In der Reſtauration J. Mengeringhauſe
am Sedantag geſammelt 4 M. -5) Den Waiſe
dieſe Gabe, da Gott meine innigſte Bitte
erhö=
hat und daß er mir auch ferner beiſtehen mög
1 M. - 6) Allmächtiger Gott, ſchenke uns Glü
und Segen in unſerem Haus. Den armen
Wa=
ſen 50 Pf. Dſtdt. 279 1881.
7) Ihr liebe
Waiſen, bittet für uns, daß wir unſer Geld wiede
bekommen. 20 Pf. K. W. - 8) Lieber Vater ir
Himmel ſegne den Eingang meines Sohnes i
die Quarta. 20 Pf.
9) Ihr lieben Waiſer
bittet Gott, daß er meine Wünſche erfüllen mog=
10 Pf. J. H. — 10) Lieber Gott, wende die Ge
fahr ab und laß den Feind nicht mehr hierher
50 Pf. - 11) Der liebe Gott hat meine Bitter
erhöret; den armen Waiſen 50 Pf. - 12) Ih
lieben Waiſen, bittet für die Geneſung meine=
Kindes Elſa 1 Mark. - 13) Der liebe Got.
ſchenke der Gattin und Mutter wieder die Ge
ſundheit 1 M. - 14) G. A. L. 50 Pf. Ih
lieben Waiſen, betet mit mir zu Gott, daß meir
Kind geſund bleibt ꝛc. — 15) Ihr lieben Waiſen
bittet mit mir Gott, daß Alexander wieder gul
wird. A. G. 5 Pf.
16) Den armen Waiſen
verſprochen 20 Pf. K. E. - 17) 1 M. wegen
eines unliebſamen Vorfalles am 17. September
in den Opferſtock.
Darmſtadt 14. October 1881.
Der Rechner der Großherz. Landes=Waiſenanſtalt.
Langsdorf Rechnungsrath.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag den 28. October.
13. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Zum erſten Male wiederholt:
Onkel Moſes.
Charakterbild in 1 Aufzuge von Hugo Müller.
Herr Werner.
Moſes Mendelsſohn
Samuel Goldheim, ſein Vetter, Herr Dalmonico.
Simon Elkan
Herr Butterweck.
Herr Hacker.
Heinrich Blume,
Eſther, ſein Weib
Frl. Ethel.
Samuel, deren Knabe:
Kathinka Röder.
Vorher wird die von Beethoven componirte
Ouverture zu „Prometheus; ausgeführt.
Hierauf zum erſten Male wiederholt:
In einer Stunde.
Luſtſpiel in 1 Aufzuge von Bernhard Buſch.
Frl. Weigel.
Königin Anna
Robert Harley, Graf v. Opford, Herr Werner.
Lady Crompton,) Damen der Frl. Berl.
Lady Danville, ) Königin Frl. Ethel.
Herr Steude.
Lord Harwich.
Herr Wagner.
Lord Wilmington
Lord Neals
Herr Knispel.
Edgar Windham, Kapitain
Herr Hacker.
Ein Page
Frl. Bernhard.
Zum Schluß=
Die Verlobung bei der Laterne.
Operette in 1 Akt von J. Offenbach.
Peter, Pächter
Herr Hofmüller.
Lieſe, ſeine Muhme. . rl. Czerwenka.
Fr. Mayr=Obrich.
Anna Maria,) Wittwen
Katharina,
Fräul. Schütky.
Nachtwächter.
Herr Leib.
Anfang halb 7 Uhr. — Ende halb 10 Uhr.
Sonntag 30. October. 14. Vorſtellung in
der 2. Abonnements=Abtheilung: Fauſt. Große
romantiſche Oper mit Ballet in 5 Akten von
Gounod.
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Für Familien und Leſecirkel, Bibliotheken, Hotels, Cafés und Reſtaurationen.
Probe=Rummern gratis und franco.
Abennements-Preis vierteljährlich 6 Mark. - Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und PoſtanPrtzz.
Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
ie
er.
oße
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. October.
Militärdienſtnachricht. Unterarzt Duvinage vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, wurde unter Verſetzung zum 2. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 116 zum Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. befördert.
Am Samstag werden die Erſatzreſerviſten 1. Kl. nach
10wöchentlicher Dienſtzeit wieder entlaſſen. - Am Donnerstag fand die
Vorſtellung derſelben auf dem Infanterie=Exercierplatze ſtatt.
- In der Woche vom 16.-22. October verſtarben in
Darm=
ſtadt mit Beſſungen 18 Perſonen, wovon 2 an Diphtheritis, 1 an
Diarrhöe und Brechdurchfall, 13 an Lungenſchwindſucht und 4 an
ent=
zündlichen Krankheiten der Athmungsorgane.
5 GRecitation Türſchmann) Anſchließend an die von uns
kürzlich gebrachte Notiz über die demnächſt hier in Darmſtadt
ſtatt=
findende Recitation des berühmten Richard Türſchmann theilen
wir unſern Leſern hierdurch mit, daß derſelbe am Mittwoch den
2. November d. J., Abends 7 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter
Hofes eine Recitation veranſtalten wird, in welcher „Macbeth zum
Vortrage gelangt. Die Karten hierzu ſind bei Hausverwalter Ruppel,
Grafenſtraße 37, in der Buchhandlung von Klingelhöffer,
Rhein=
ſtraße, und Abends an der Kaſſe zu haben. Die Preiſe werden ſein:
Numerirter Platz 2 M., Saal 1 M. 50 Pf., Schülerkarten 1 M. Im
übrigen verweiſen wir auf die Annoncen.
— Die Schwindel=Firma Sachs in Frankfurt a. M., welcher die
ſaueren Erſparniſſe ſo vieler zum Opfer fielen, hat auch in unſerer Stadt
einen würdigen Nachfolger gefunden und zwar in der Perſon des
Bankiers D. Nathan, Ernſt=Ludwigsſtraße, welcher ſich ebenfalls ſeinen
Gläubigern in betrügeriſcher Weiſe am Mittwoch durch die Flucht ent=
309. Wie wir hören, wird derſelbe ſteckbrieflich verfolgt und iſt das
Konkursverfahren bereits eingeleitet. Bei der Inventur ſoll ſich ein
Kaſſenvorrath von 1 Mark gefunden haben.
1 Am Mittwoch Abend erſchoß ſich ein hieſiger Geſchäftsmann in
der Lauteſchlägerſtraße.
Seit dem Jahre 1872 hat hier kein „Judithfeſt” mehr
ſtatt=
gefunden. In einer am Mittwoch Abend abgehaltenen zahlreichen
Ver=
ſammlung von Acceſſiſten wurde beſchloſſen, in dieſem Jahre wieder ein
ſolches Feſt zu feiern. An zahlreicher Betheiligung wird es nicht fehlen,
da die Judithabende noch in beſter Erinnerung ſtehen.
Beſſungen. Zu einer von den Bewohnern des unteren Theiles
von Beſſungen gegründeten „Neuen Vereinigung= haben bereits nahezu
60 Perſonen ihren Beitritt erklärt.
- Bei der Reichstagswahl iſt in Mainz der ſocialiſtiſchen Partei
die Fatalität paſſirt, daß in den mit „Liebknecht” bedruckten
Stimm=
zetteln das k fehlte, wodurch, wenn auch die Sache zu repariren geſucht
wurde, doch jedenfalls eine Anzahl ungültiger Ctimmen abgegeben
wurden.
Ein Mann, deſſen hochgeachteter Name weit über die Grenzen
ſeines engeren Vaterlandes bekannt geworden, iſt am Dienstag den
25. October in Gießen beerdigt worden; es iſt der Rechtsanwalt und
Stiftungsanwalt Herr Dr. Franz Eckſtlein. Das leidtragende Gefolge
war ein ſehr zahlreiches. Am Grabe ſprachen nach dem Geiſtlichen,
Pfarrer Schloſſer, der Advokat Dr. Muhl im Namen der heſſiſchen
Anwaltskammer, die dem verſtorbenen Amtsgenoſſen einen Lorbeerkranz
geſpendet hatte, ferner Profeſſor Dr. W. Oncken im Namen der
Gieße=
ner Loge, deren Meiſter der Verewigte geweſen, und Rentner van der
Heyden aus Frankfurt a. M., der im Auftrage der Großloge: „
Eklek=
tiſcher Bund” dem unvergeßlichen Bruder die drei ſymboliſchen Roſen
ins Grab warf. Aus allen Nachbarorten: Frankfurt a. M. Mainz,
Darmſtadt, Wetzlar, Weilburg ꝛc. waren Leidtragende erſchienen.
Frankfurt, 25. October. Während der Dauer der
Aus=
ſtellung wurden auf dem Platze an Bier verzapft: bei Herrn Binding
73724.9 Hectoliter, Henninger 64266.9; Henrich 528318; Groß und
Oberländer 41,2926; F. Reutlinger 24,9855) Jung 20,621.4; an
Aepfel=
wein bei Freyeiſen 276935. Steuer erhielt hierfür die Ausſtellung
36646.20 Mark; für den Hectoliter mußten 12 Mark abgegeben
werden.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Darmſtädter Hof. C. und M. Walker von England. Leonhardt,
Fabri=
kant von Hanau. Koepper, Privatier von Heidelberg. C. von Savignh,
Gutsbeſitzer von Hof Frages bei Hanau. Dr. Heydenreich von Arfolderbach.
Frau Dr. Sebaſtiani von Friedberg. Frau Otto Waldhauſen von
Claren=
berg bei Cöln. Baurath von Hügel mit Familie und Bedienung von Wien.
Dr. Erbach mit Familie von Flonheim. Profeſſor Jordan und Frau von
Düſſeldorf. Profeſſor Dr. Brehm von Berlin. Gehlen, Muſik=Director von
Zweybrücken. Baeſecke, Ober=Inſpector von Hamburg. Dr. Lahr,
Rechts=
anwalt von Gießen. Preuner, Fabrikant von Stuttgart. Herchenrötter,
Leib=
jäger von Birſtein. Königsberg von Moers, Köhler von Gladbach,
Gonner=
mann von Allendorf, Keſſel von Cöln, Oplatek von Prag, Schlamm von
Verlin, Schaefer von Ulm, May von Paris, Heymann von Schweinfurt,
Vollmann von Havelberg, Hoffmann von Mannheim, Louis Stürtz von
München, Heinr. Stürtz von Würzburg, Kirſchbaum von Solingen, Gaßen
von Remſcheidt, Engelhardt von Nürnberg, F. Roth von Zweibrücken,
Ham=
burger von Stuttgart, Reinmann von Frankfurt a. O., Schiertzer, Traub
und Meyer von Mannheim, Kaufleute. Frl. Hoffmann von Mannheim.
Dambitſch von Berlin, Siegel von Arnſtadt, Seibel von Mettlingen, Maier
von Bonndorf, Joſeph von Michelſtadt, Mechling von Andernach, Melch.
Auſt von Neuſtadt aH., Verhulſt von Wien, Wolf von Berlin, Rothſchild
von Stuttgart, Bernhard von Nürnberg, Kaufleute. Bithon, Stud. med
von München Diefenbach, Hotel=Beſitzer von Zwingenberg. Ulrich, Brauerei.
beſitzer und Frau von Pfungſtadt.
Vermiſchtes.
— Was koſtet der Kölner Dom? Die Summen, welche theils
aus Privatkreiſen, theils aus öffentlichen Mitteln ſeit 1821 in die
Dombau=
kaſſe gefloſſen ſind, betragen bis heute 18 Millionen Mark, die ſo ziemlich zu
gleichen Theilen auf die Thürme und den Ausbau der Kirche ſelbſt verwandt
wurden. Diejenigen Summen, welche die früheren Jahrhunderte für das
Gebäude aufbringen mußten, namentlich diejenigen Gelder, die in den
co=
loſſalen Fundamenten ruhen, ſowie die zum Ankauf benachbarter Grundſtücke
erforderlichen Opfer ergeben mindeſtens einen eben ſo hohen Betrag, ſo daß
der Dom heute einen Geſammtwerth von ca. 40 Millionen Mark
dar=
ſtellen wird.
- Vielleicht die ſchnellſte je in Amerika vorgekommen
Bahnherſtellung fand ſtatt auf der Strecke, welche ſpeciell für den Zug
des Präſidenten Garfield in Longbranch gebaut wurde. Der Directions=
Aſſiſtent Stearns von der New=Jerſey=Centralbahn gab am 5. September um
12 Uhr 46 Min. Nachm. dem Bahnmeiſter Murtangh telegraphiſch Ordre,
einen neuen Schienenſtrang zu legen von der Hauptlinie in Elberon nach
Franklin Cottage, eine Entfernung von 3420 Fuß. Um 3 Uhr Nachmittags
wurden die Erdarbeiten begonnen zunächſt nur mit 12 Mann! von da ab
brachte jeder Zug Arbeiter hinzu, bis um 7 Uhr Nachmittags die Zahl von
351 geübten Leuten zur Stelle war; der Arbeitszug mit Oberbaumaterialien
langte um 7 Uhr 15 Min. an. Die erſte Schiene wurde um 7 Uhr 45 Min.
Abends und die letzte am 6. September um 2 Uhr 40 Min. Morgens gelegt.
Dann ruhte die ganze Arbeit bis 5 Uhr, von wo ab bis 9 Uhr dieſelbe
vollendet und ſogleich durch mehrmaliges Befahren mit einer Maſchine die
ſichere Ausführung dargethan wurde. Die Verwaltung erließ ein beſonderes
Dankſchreiben an die betheiligten Beamten für ihre ſchnelle und
wirk=
ſame Arbeit.
Wie der Sachſenhäuſer Hutmachermeiſter H. ſich Geld
zum Kneipen verſchafft. Der Hutmacher H. iſt ein tüchtiger Geſchäfts=
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mann, nur ſchade, daß er eine ſo große Vorliebe für den Aepfelwein hat.
Seine Frau iſt ſehr bemüht, dieſe Liebhaberei zu unterdrücken, und hat als
pantoffelſchwingende Herrſcherin deshalb den Geldſchlüſſel an ſich genommen.
Neulich, beim Frühſchoppen, machte H. die Bekanntſchaft eines neuen
Zech=
cumpans, der ihn alsbald Uberredete, einen Blauen zu machen und im
„Waſſerweibchen' den Aeppelwein zu ſtudiren. Aber wo das Geld dazu
hernehmen? Da kommt ihm ein guter Gedanke. Er geht nach Hauſe,
ſchleicht ſich unbemerkt auf den Boden und nimmt dort einige der Haſenfelle,
die er zur Cylinderfabrikation gekauft hat, gibt die Felle ſeinem neuen Freund
und inſtruirt denſelben. Wohlgemuth geht der Meiſter nun an ſeine
Ar=
beit. Da klingelt's und ein Mann tritt ein, der dem Meiſter Haſenfelle zum
Verkauf anbietet. Nach einigem Hin= und Herreden wird man handelseinig,
die Frau bezahlt die Felle und der Fremde trollt vergnügt ab. Eine
Stunde darauf ſitzen beide Zecher warm im Wirthhaus und der biedere
Sachſenhäuſer kann ſich gar nicht genug freuen, daß er ſeiner Alten eine
Naſe gedreht hat.
- Fatale Geldbeutel. Ein Reiſender machte dieſer Tage am
Billetſchalter des Bahnhofs zu Nurnberg zu ſeinem großen Schrecken die
Entdeckung. daß ſämmtliches in ſeinem Geldbeutel enthaltene Gold glänzend
weiß geworden - wie es ſich hernach herausſtellte, mit Queckſilber amalgamirt
war. In der Meinung, daß die Münzen Falſiſikate ſeien, wurde die
Ver=
haſtung des vermeintlichen Falſchmünzers durch anweſende Detectives
ver=
aulaßt. Die Unterſuchung der Münzen ſtellte indeß deren Echtheit alsbald
außer jeden Zweiſel und entriß den Verhafteten der fatalen Lage, in welche
er durch die Benutzung des kurz vorher gekauften Lederbeutels verſetzt worden
war. Die Prüfung ergab einen hohen Gehalt von Queckſilber, welches die
Poren des Leders fülle. Ein Goldſtück, ſchwach am Leder des Geldbeutels
gerieben, wurde ſofort weiß Weitere in dieſer Richtung angeſtellte
Nach=
forſchungen ergaben das Reſultat, daß die meiſten Geldbeutel dieſer Art, wie
ſie von Hauſirern zum Preiſe von 50 Pf. verkauft werden, queckſilberhaltig
ſind, weil ſie aus den ſchafledernen Beuteln gefertigt ſind, in welchen das
Queckſilber die Reiſe von Spanien zu uns gemacht hat.
Pariſer Kinder. Knaben und Mädchen ſpielten im
Tuilerien=
garten. „Leihe mir Deine Springſchnur;, ſagt ein etwa zehnjähriger
Gentleman. „Ja, wenn Du mir von Deiner Chokolade geben willſt=,
er=
widerte das kleine Mädchen flink, „Gut, aber erſt nachher.”
Nein, vor=
Papa beſucht ſeinen Sohn eines
her .. O, ich kenne die Männer!
Tags im Lheeum. Nachdem derſelbe die mitgebrachten Sußigkeiten verzehrt
hat, fängt der junge Menſch an zu gähnen und andere Zeichen ſchlecht
ver=
hehlter Ungeduld zu geben. „Du langweilſt Dich wohl zu fragte der Vater.
„Du möchteſt wohl lieber mit Deinen Kameraden ſpielen gehen? „O=,
ent=
gegnete der hoffnungsvolle Schüler, „ich bin groß genug, um zu begreifen,
daß man ſich gelegentlich auch einmal die Familienſimpelei gefallen
laſſen muß.
- Höfliche Condukteure. Ein Condukteur auf der Linie nach
Frankfurt ruft: „Billete vorweiſen. Ein Paſſagier aus Sachſen ſagt: „Ei
Herr Jeeſesl Das iſt ja in Breußen grade, als wenn die Wache in's Gwehr
gerufen werd. Bei uns derheeme in Sachſen ſagt mer: „Ei, bitte, mei
kuteſtes Herrchen, mechten Se nich ſo freundlich ſein und mir Ihr Billet ufn
kleenen Ogenblick zeigen? ich geb's Sie's gleich wieder."
- Strafurtheile aus früheren Zeiten.
Strafe der Weinverfälſcher.) Eine alte Kölner Chronik berichtet aus
dem Jahre 1427 in lateiniſcher Sprache, wovon wir hier die Ueberſetzung
geben: Im Jahre 1427 landeten zwei junge Bauern und Weinhändler mit
Wein am Ufer und ſagten, ſie ſeien Nachbarn der Kölner, weil ſie ihren
Wein von dem Fluß Nahe genannt, hierhergeführt hätten, aber ſie hatten
ihren Wein gefälſcht ſowohl Farbe als Geſchmack. Als dies die
Bürger=
meiſter merkten, wurden die Weine vernichtet, es waren ſieben Fuder, die
beiden Weinhändler wurden in das Gefängniß geworfen, mit glUhendem
Eiſen auf die Kinnbacken gebrannt und mit Ruthen zu den Stadtthoren
hinausgepeitſcht. Auf Bitte ihrer Landesherrn ſchenkte man ihnen das Leben,
ſonſt würden ſie hingerichtet worden ſein.
Strafe für Baum= und Waldfrevler.) Aus dem Weisthum der Hohen
Mark bei Homburg vor der Höhe im Jahre 1401. Auch ob Jemand einen
Baum ſchälete, wird er betreden, ſo ſoll man ihm einen Darm aus ſeinem
Leibe ziehen und den an den Baum binden und ihn um den Baum führen,
ſo lang der Darm ausgeht. Wer auch die Mark freventlich anzündete, den
ſoll man dreimal in das dickſte Feuer werfen; kommt er daraus, ſo hat er
damit gebüßt.
Verordnung wegen der Raupen). Als Kaiſer Friedrich II., der große
Hohenſtaufe, im Jahre 1231 in Luceria weilte, ſtellte eine Unmaſſe von
Rau=
pen entſetzliche Verwüſtungen an, und erließ er deshalb im April jenes Jahres
eine Verordnung, daß jeder (erwachſene) Einwohner (der Dörfer) vor
Sonnen=
aufgang 4 Maaß der Raupen ſammeln und an die 4 Geſchworenen des
Ortes zum Verbrennen geben ſoll, bei Strafe von 1 Unze Gold für jede
Perſon und 100 Unzen Gold für den betreſſenden Ort.
Polizeibericht vom 23. October.
Ein hieſiger Banquier N. wird wegen Veruntreuung einer
bedeuten=
den Summe anvertrauten Geldes ſteckbrieflich verfolgt.— Der vormalige
Stationsvorſteher Schmitt von hier hat ſich geſtern Abend um 8½ Uhr
in ſeiner Wohnung erſchoſſen.
Lages=Kalender.
Sonntag 30. October: Schlußprobe mit Inſpection der Beſſunger.
Turnerfeuerwehr.
— Tie Abſtimmung zur Reichstagswahl ergab in den einzelnen
Wahlbezirken Darmſtadts nachfolgendes Reſultat:
Davon fielen Stimmen auf:
8
Wahllokal
GS.
O¾
3 52 v8 1. Schulh. Ballonplatz. 662 384 140 54 18 150 618 352
IL.
deßgl. 141 10 7 15 78 327 200
11I.
deßgl. 100 21 45 1V. Schulh. Rundethrmſtr609 386 160 3. 31 29 80 571 308
WV.
Pädagog. 148 8 10 112 584 322
V1
deßgl. 179 16 91 VI1. Schulh. Niederramſtr. 628 453 180 42 31 20. 639 419
VLLL.
geßal. 181 6 41 1X. Schulh. Grafenſtraße. 459 310 121 65 15 L. Schulh. Friedrichſtr. 618 403 189 59 2= 24 566 382
deßgl.
XL. 152 129 10 34 615 374
deßgl.
XII. 151 74 80 22 47 zuſammen 68964293 1842 528 969 24 740 1178 588 236
Beſſungen. 97 73 20 159 Aus den Landgemeinden liegen bis heute früh folgende Ergebniſſe vor: Kreis Darmſtadt: Arheilgen 72 67 11 3 79 Braunshardt Eberſtadt, 292 29 21 42 Erzhauſen . Eſchollbrücken. 55 8 19 Gräfenhauſen. Griesheim. 94 13 49 100 Hahn mit Eich Meſſel 24 37 8 Nieder=Beerbach Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach
74 21 14 Ober=Ramſtadt. 116 29 102 16 Pfungſtadt . 497 96 Roßdorf 50 57 54 23 Schneppenhauſen. Traiſa 45 24 5 5 Veiterſtadt. Wixhauſen. 7 85 6 23 zuſammen 3404 1105 1427 237 1195 Kreis Groß=Gerau: Aſtheim. Bauſchheim. Berkach
„ Biebesheim
36 19 66 Biſchofsheim 46 12 69 26 Büttelborn Crumſtadt. 82 65 28 Dornberg. Vornheim Erfelden 24 52 12 Geinsheim. Ginsheim 109 10 29 Hoddelau 32 35 53 Groß=Gerau 130 87 41 Haßloch Kelſterbach Klein=Gerau 33 20 24 Königſtädten Leeheim, Mörfelden Nauheim, 56 19 Naunheim Rüſſelsheim Stockſtadt 14 31 53 Trebur Galldorf Wallerſtädten, 92 20 Wolfskehlen 35
77 11 Worfelden Kreis Groß=Gerau 689 428 412 39 Kreis Darmſtadt, 3404 1105 1427 237 1195
zuſammen:4093 1533 1839 237 1234
E3 ergiebt ſich aus vorſtehender allerdings noch unvollſtändiger
Zuſammenſtellung, daß eine Stichwahl und zwar zwiſchen Büchner
und wahrſcheinlich Thiel nothwendig werden wird.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.