144.
Jahrgang.
144.
Jahrgung.
Wonnenentspreis
olertesljährlich 1 Mark 50 Pf. mel
Bringerlohn. Anzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mari 50 Pf.
ww Ouartal unck Poſtaufihlag
rag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Phunſterrtes uhitthſtenngvoldtt.
Iuſerate
vendenangenomnmmn uDarnſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auzwirn
von allen Ainnonen Erpeditionen
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
208.
Dienst
den 25. Oetober.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 12. October 1881 iſt auf Grund
des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das
Flug=
blatt: „Wähler von Altſtadt=Dresden! von Auguſt Bebel, Selbſtverlag des Verfaſſers, Vereins=Buchdruckerei Hottingen=Zürich,
verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Großherzoglich Badiſchen Landes=Commiſſaͤrs zu Karlsruhe vom 7. October 1881 iſt auf Grund
8 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie
der 8
die Druckſchrift mit den Eingangsworten: „Zur Reichstagswahl! Arbeiter! Bürger! Am 27. October ers.” verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Schleswig vom 11. October 1881 iſt auf
Grund der 88 und 12 des Reichsgeſetzes vom 2½. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Social=
demokratie die Nr. 161 der „Ottenſener Nachrichten! vom 9. October cr. wegen des in derſelben enthaltenen ſocialdemokratiſchen
Aufrufs an die Wähler des 6. Schleswig=Holſteiniſchen Wahlkreiſes verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 17. October 1881 iſt auf Grund
des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das
Flug=
blatt: „ An die Wähler in Altſtadt-Dresden von Auguſt Bebel, d. d. Wurzen am 25. September 1881; Verleger A. Härter
in Zürich. Druck der Vereins=Buchdruckerei Riesbach=Fürich=, verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 188I.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern zu Wiesbaden vom 14. October 1881 iſt auf
Grund der 88 11 und 13 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Social=
demolratie die nicht periodiſche Druckſchrift, Flugblatt: „Neuwahl zum deutſchen Reichstage am 27. October 1881, an die
Wähler des Kreiſes Höchſt und Uſingen gerichtet. Verlag von Carl Conrad in Bockenheim, verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
2146
Ne. 208
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung Abtheilung des Innern zu Düſſeldorf vom 12. October 1881 iſt auf
Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie das
bei A. Härter, Voltsbuchdruckerei, Hottingen=Zürich gedruckte Flugblatt: „ An die Wähler Barmen=Elberfelds und der
Unter=
ſchrift: „Das ſocialdemokratiſche Wahl=Comits=, verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königlichen Regierungs=Präſidenten zu Ansbach vom 15. October 1881, ſind auf Grund des
5 11 Abſatz 1 des Geſetzes vom 31. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemolratie, die
Druckſchriften:
1) Ein Flugblatt ohne Angabe des Druckers und Verlegers, überſchrieben mit: „Freunde und Genoſſen! Arbeiterl” mit
dem Datum: Deutſchland, Anfang October 188½ und mit einer Reihe bekann ter Namen von Socialdemokraten unterzeichnet;
2) Eine Druckſchriſt, gleichfalls ohne Angabe des Druckers und Verlegers, mit der Aufſchrift: „Werther Genoſſel”
ſowie mit den Eingangsworten: „Da für Donnerstag den 27. October die allgemeinen Reichstagswahlen angeordnet ſind ꝛc. , ohne
Datum und Unterſchrift;
3) Drei Entwürfe zu ſocialdemokratiſchen Flugblättern und zwar: a. mit der Ueberſchrift „Wähler des ... Wahlkreiſes,
der Wahltag naht:; b. mit der Ueberſchrift: „Wähler! Bürger! Landleute! Arbeiter! In wenigen Tagen - 27. October d. J.,
c. mit den Eingangsworten:„Wähler! Auf den 27. October ſeid Ihr an die Urnen berufen ꝛc.„;
4) Eine Druckſchrift mit dem Titel: „Der Vetter aus Amerika; eine Erzählung für Landleute, erbaulich zu leſen=, ohne
Bezeichnung des Druckers und Verlegers, verboten worden.
Darmſtadt, den 21. October 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Bekanntmachung.
Durch Strafbefehle Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt I. ſind folgende Strafen gegen
die beibemerkten Perſonen erkannt worden:
1) Wegen Verkaufs gewäſſerter Milch als
ganzer Milch:
1881. Auguſt 31. Auguſt Heldmann
hier M. 25.
Eod.: Valentin Thomas, Jacob's
Sohn, zu Wixhauſen M. 15.
Eod.: Georg Volz, Sohn des Georg
Volz II1. in Meſſel, M. 15.
2) Wegen Verkaufs abgerahmter Milch
als ganzer Milch:
Auguſt 31.: Wilhelm Spengler zu
Traiſa M. 15.
Eod.: Katharina Schuchmann, in
Dienſten bei Oeconom Ludwig
Wörner in Reinheim, M. 15.
Eod.: Peter Helm, in Dienſt bei
Oeconom Georg Bundſchuh in
Lengfeld, M. 15.
Eod.: Jacob Helene's Ehefrau zu
Ober=Ramſtadt, in Dienſten bei
Oeconom Wilhelm Schuchmann
in Ueberau, M. 15.
Sept. 5.: Johannes Blaum zu
Grä=
fenhauſen M. 15.
Sept. 8.: Amalie Benz. Dienſtmagd
bei Aug. Brenner, Aumühle
bei Arheilgen, M. 15.
Sept. 9.: Georg Seipel zu
Gun=
dernhauſen M. 15.
Berichtigt wird zur Bekanntmachung vom
11. d., daß der dort als beſtraft genannte
Milchhändler zu Weiterſtadt nicht Krämer,
ſondern Jacob Körner II. heißt.
Darmſtadt, den 20. October 1881.
Der Gerichtsſchreiber. (9492
Mittwoch den 26. October, Vormittags 9 Uhr,
werden „Martinſtraße Nr. 351 im Seitenbau nachverzeichnete Mobiliar=
Gegenſtände, als: Kommode, 1 kleiner Buffetſchrank, Kleiderſchränke, Tiſche,
Stühle, Bettwerk und ſonſtiger Hausrath, gegen baare Zahlung verſteigert.
c7I
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
19493
Bekanntmachung.
Die auf den 28. October l. J.
anbe=
raumte Submiſſiontzeröffnung von Subſellien
und anderem Schulgeräthe für das neue
Schulhaus zu Roßdorf fällt aus.
Roßdorf, den 21. October 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
[9494
Müller.
z2
E.
Feilgebotenes.
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kl. freundl. Zimmer (möblirt) mit Penſion.
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H Victoriaſtraße 55, 57 und 59 jeg
Gder 1. und 2. Stock mit allen Be=
Gquemlichkeiten zu vermiethen und als=
G bald zu beziehen. Näh. Kahlertſtr. 1.9.
WAGiet
8
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8829) Neckarſtraße 10 iſt der zweit
Stock, enth. 9 Piecen, Waſſerleitung nebſt
allen Bequemlichkeiten, auf 1. Januar
anderweit zu vermiethen.
8831) Wilhelminenſtraße 17 derkleine
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mitl
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Nitſert.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl.
Zimme=
ofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
8997) Dieburgerſtraße L, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne
Penſion billig zu vermiethen.
9078) Louiſenſtraße 40, gegenüber
dem Palaisgarten, ein ſchön möbl. Zimmer
bis 1. Nov. zu vermiethen.
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Näheres in der Exp. d. Bl.
9337) Schönes möblirtes Zimmer
zu vermiethen Waldſtraße 17, 1. Etage.
9451) Wienersſtraße 50 eine Wohnun,
im 2. Stock mit 3 Zimmern, Küche und
allen Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen
2149
9077) Dieburgerſtraße 44 2 Logis,
das eine bald, zu beziehen.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9171) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchlägerſtraße eine hübſche
Wohnung von 4 Zimmern mit Zubehör,
Küche m. Waſſerl., Glasabſchluß per Ende
November und auch ſofort zu vermiethen.
Daſelbſt eine Manſarde, 4 Zimmer,
Küche, Waſſerl., für 230 M. per ſofort.
9514) Schulſtraße!Seitenbau mehrere
kleine Logis gleich beziehbar.
9515) Gartenſtraße 13 ein Logis zu vermtz
9516) Ein fein möblirtes Zimmer
nebſt Schlafzimmer im öſtlichen
Stadt=
theil an einen Herrn ſogleich zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9517) Beſſunger Carlsſtraße 47 der
mittlere Stock, beſtehend aus 3 Zimmern
mit allem Zubehör, zu verm. u. gleich zu bez.
Vermiſchte Nachrichten.
(eingetragene Genoſſenſchaft).
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Montag den 31. October,
Abends 8 Uhr,
im Locale der L. Heß'ſchen Brauerei,
Kirchſtraße.
T age s or dnu ng:
1) Nechnungsablage für das 3.
Quar=
tal 1881;
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Ver=
handlungen des Starkenburger
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Sprech stunden:
8-9 Uhr Vormittags und Nachmittags 2-3 Uhr.
Für Magenhranhre:
Dienstag und Freitag von 3-4 Uhr Nachmittags.
[9376
OS
Darmsladl.
ſhlerverſammlun.
Dienstag., 25. October, Abends 8 Uhr,
i m Hanau e r Ho f.
Herr Profeſſor Thiel wird ſein Programm entwickeln
Die Wähler des Wahlkreiſes Darmſtadt=Groß=Gerau, mit Ausſchluß
der Socialiſten, ſind eingeladen.
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Dienstag den 25. October 1881, Abends 7½ Uhr:
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Grosso,
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G
Efhalé GAhio-
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Kaiſerl. Kgl. öſterr. Hofballmuſikdirector,
Kaiſerl. Braſil. Ehren=Hofkapellmeiſter,
mit ſeiner eigenen Lapelle aus Wien.
Numerirte Billets 2 Mt., nichtnumerirte Billets 1 Mk., Vorſaal 50 Pfg.,
ſowie Programme ſind vorher in der Muſikalienhandlung von Georg Thies, im
Saalbau bei Herrn Velten und Abends an der Kaſſe zu haben.
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Ah zur Nachricht, daß für alle Theilnehmer
G am Hochzeitsfeſte des Hrn. 6
Deſon-
bach mit Frln. Math. Lauteschläger
gedruckte Exemplare von dem Gedichte:
Cinis coronat opust im Geſchäfte des
Herrn Wilh. Diefenbach zur
Ver=
fügung ſtehen.
19528
Lo0e
der Frankfurter Ausſtellung
2. Serio
Hauptgewinn im Werth von
20000 Mark,
ſowie der
Weihnachts=Ausſiellung
hieſiger Gewerbehalle
ſind 1 M. in der Expeditton d. Bl.
zu haben.
Ziehung Ende December.
bei
Feiner Bienenhonig
per 1 Pfund 60 Pfg.
Vall. Sohwab.
Ernſt=Ludwigsſtr. 11. 19529
Fin braves Mädchen, das bürgerl. kochen u.
gründl. die Hausarbeit verſteht, kann ich
den geehrten Herrſchaften empfehlen. 19530
Stellenbureau Röſe, Friedrichſtraße 14½.
Hin gebildeter, 2½jähriger Mann, welcher
E, ſeine Militärzeit vollendet hat, auch mit
Pferden umzugehen weiß, ſucht Stelle als
Diene r.
Näheres Arheilgerſtraße 53.
[9531
Ein geb. Mädchen ſucht Beſchäftigung
2 im Nähen.
Kiesſtraße 14. 3. Stock.
19532
(Geräumige Wohnung, 5 bis 6
Zim=
mer, ſofort geſucht.
Offerten
mit Preisangabe an Heyn, Poſtlagernd
Aachen.
9533
Pirca 25,000 Mark auf erſte gute
C, Hypothek zu 4½ pCt. aus zuleihen.
WoL. ſagt die Expedition.
[9534
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit ſtatt jeder beſonderen Anzeige
die traurige Nachricht, daß es
Got=
dem Allmächtigen gefallen hat, unſern
lieben Gatten, Vater, Schwager und
Onkel Ludwig Schütz, Rendant i. P.,
nach langem ſchweren Leiden, geſtärkt
durch den Empfang der hl. Sakramente,
zu ſich zu rufen, und bitten um ſtille
Theilnahme.
[953⁵
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch
den 26. d. M. Morgens 11 Uhr, vom
Sterbehauſe Riedeſelſtraße 68 ſtatt.
10e
1185
jehenen
ellzüge.
Verbo t.
Der dahier erſchienene „An die Bewohner von Stadt und Landu überſchriebene und „für die Socialdemokratie des
Darmſtadt-Groß=Gerauer Wahlkreiſes' von Philipp Müller, Darmſtadt unterzeichnete Aufruf wirde auf Grund des 8 11 des
Geſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie hierdurch verboten.
Darmſtadt, den 23. October 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
28
TodesrAuzaigOe
Am 17. d. Mts. um 3 Uhr Morgens entſchlief nach
längerem ſchweren Leiden meine innigſt geliebte Gattin
Hey
Ko-
P=
kEéALreh Ei Uui SG „URU)
geborene Griſtn Rohde.
Um ſtille Theilnahme bittet der tiefbetrübte Gatte
Freiherr Ludwig von Rotsmann,
9536
Großh. Heſſ. Kammerherr.
Hofgut Dozelrode bei Alsfeld, den 18. October 1881.
Krieger=Perein Darmſtadt.
Unſer langjähriges Mitglied
Rendant i. P. Ludwie Sohütz
iſt Sonntag Abend 7½ Uhr verſchieden.
Die Beerdigung findet Mittwoch Vorm. 11 Uhr vom
Sterbehaus aus, Riedejelſtraße 68, ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder, ſich bei Begleitung der
Leiche recht zahlreich zu betheiligen.
(953
Der Vorstand.
Specialarzt Dr. med. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
((899
Erfolge.
Laden
19537
in frequenter Lage ſofort zu miethen
ge=
ſucht. Offerten mit Angabe der Straße,
Größe u. Preis sub S62779 an
Haasen-
stein &Vogler, Franhfurta. M.
ee.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 25. October.
11. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt:
Der Gold=Onkel.
Poſſe mit Geſana in 3 Abtheilungen von
Emil Pohl. Muſik von A. Conradi.
Perſonen:
Conſtantin Böhlke,) Brüder Herr Dalmonico.
Florian Böhlke,
Herr Franke.
Roſamunde, Florians zweite
Frau
Frau Pichon.
Iſidor, Florian's Sohn zweiter
Ehe
Kathinka Röder.
Franz. Eiſenbahn=Conducteur Herr Stury.
Mathilde Böhlke, Waiſe.
Hrl. Ethel.
Laura, Ladenmädchen
Frau Kläger.
Friedeck, reicher Privatmann Herr Wernter.
Blumenkranz. jüd.
Handels=
mann
Herr Butterweck.
Stubbe, Hausknecht
Herr Mickler.
Plümicke, Commis b. Florian Herr Hacker.
Stille, Juſtizrath
Herr Hedrich.
von Steckwitz
Herr Kuispel.
Anfang 78Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. October.
- In dem Hochverrathsprozeß gegen Breuder und Genoſſen
ſaßen auf der Anklagebank: Schuhmacher Joh. Breuder, Schneider
G. Kriſtupeit, Schuhmacher H. Baum, Schmied H. Chriſt und Schneider
H. Peſchmann, ſämmtlich von Frankfurt a. M.; Schloſſer H. Jacobi und
Arbeiter H. Dillich, beide aus Beſſungen; Gärtner G. C. Mahr,
Schuhmacher P. Böll und Bäcker W. Braun, alle drei aus
Darm=
ſtadt; Metallſchläger A. Lichtenſteiger aus Lechhauſen, Literat V. Dave
aus London, Techniker Th. Waterſtraat, Kaufmann M. Metzkow und
Schneiderin M. Legel, ſämmtlich aus Berlin. Das Reichsgericht in
Leipzig erkannte gegen W. Braun 2 Jahre 7 Monate, Joh. Breuder
und V. Dave 2Jahre 6 Monate, G. Kriſtupeit und A. Peſchmann
2 Jahre, H. Jacobi 2 Jahre 3 Monate, Lichtenſteiger 1 Jahr 6 Monate,
P. Böll und H. Dillich 1 Jahr ſämmtlich Zuchthausſtrafe; gegen
M. Metzkow 2 Jahre, G. C. Mahr 3 Monate Gefängniß; Baum; Chriſt,
Waterſtraat und M. Legel wurden freigeſprochen. In den
Entſchei=
dungsgründen heißt es: Die Bildung von Gruppen zu Frankfurt,
Darm=
ſtadt u. a. O. war beſtimmt, den gewaltſamen Umſturz des Staates,
der geſellſchaftlichen Ordnung vorzubereiten. Die Theilnahme der
Ver=
urtheilten an dieſen Gruppen ſei erwieſen: ebenſo ihre plänmäßige
Ver=
breitung ſocialdemokratiſcher Schriften. Hierdurch ſei der Thatbeſtand
von 5 86 des Strafgeſetzbuchs erbracht. Die Handlungen ſeien nicht
aus idealer Geſinnung, ſondern aus Neid, Haß und Bosheit entſprungen,
die ſelbſt vor einer Verherrlichung des Meuchelmordes nicht zurückſchreckte.
Deshalb ſei ihnen das Merkmal einer ehrloſen That in Geſtalt der
Zuchthausſtrafe aufzudrücken.
— Der Wintercurſus der Induſtrieſchule des Alicevereins
für Frauenbildung und Erwerb, welcher ſeit vorigem Donnerstag
eröffnet iſt, zählt 138 Schülerinnen, 33 mehr als im vorhergehenden
Sommercurſe; eine größere Zahl von Anmeldungen mußte leider wegen
mangelnden Raumes zurückgewieſen werden.
Den vielfachen Anfragen zu entſprechen bringen wir die
Mit=
theilung, daß Sträuß nur ein einziges Concerk in Darmſtadt
veranſtaltet.
- Wie wir hören, ſieht dem hieſigen gebildeten Publicum ein in
ſeiner Art einziger Genuß in Ausſicht, indem der berühmte Recitator
Richard Türſchmann, der in allen Orten, wo er bis jetzt ſich hören
ließ, geradezu ſenſationellen Erfolg gehabt hat, nächſten Samstag den
29. d. Mts. im Saale des „Darmſtädter Hofesu eine Recitalion
ver=
anſtalten wird. Herr Türſchmann feiert im Augenblicke in Mainz wahre
Triumphe, indem er ſchon ſeit einigen Wochen vor Hunderten von
Zu=
hörern ſeine Recitationen abhält. Es ſind dies nicht Vorleſungen
Claſ=
ſiſcher Stücke, ſondern freie Reproductionen derſelben mit allen Perſonen
ohne Auslaſſung einer Scene; der Vortragende iſt des Augenlichtes
be=
raubt und recitirt alles aus dem Gedächkniß; er beherrſcht dabei in
geradezu wunderbarer Weije die ſämmtlichen Dramen von Shakeſpeare,
Schiller, Leſſing, Sophokles, Goethe und ſteht nicht nur durch dieſe
Koloſſal=
leiſtung ſeines Gedächtniſſes, ſondern mehr noch durch die geiſtvolle
Interpretation des Gedankeninhalts der vorgetragenen Werke in ſeiner
Art einzig und unübertroffen da. Indem wir ſchon jetzt unſeren Leſern
den Beſuch der Türſchmann'ſchen Recitationen aufs angelegentlichſte
empfehlen, werden wir in der Kürze weitere Mittheilung über das in
der erſten Recitation zum Vortrag gelangende Werk, wahrſcheinlich die
Antigone von Sophorles, machen.
— Wie bereits gemeldet, fand am verfloſſenen Sonntag die
Ein=
weihung der in der Stadtkavelle errichteten geſchmackvollen (von Herrn
Profeſſor H. Müller entworfenen) Gedenktafel zu Ehren der beiden
frü=
heren Stadtpfarrer Ludwig und Keim ſtatt. Herr Pfarrer Ewald,
hielt die bezügliche Weiherede, welche hauptſächlich die Verdienſte der
genannten Geiſtlichen um das Zuſtandekommen der Union in unſerer
Stadt hervorhob.
Geſtern Abend erlitt ein hieſiger Bürger in der
Wilhelminen=
ſtraße, einen Schlaganfall und wurde bewußtlos weggetragen.
N6
21
- Geſtern Morgen gegen 12 Uhr brannten in der Nähe des Waldes
bei Beſſungen 2200 Wellen im Werth von 250 M. nieder.
- Am Sonntag fand zu Groß=Gerau eine zahlreich beſuchte
Verſammlung von Anhängern der Candidatur Goldmann für die
be=
vorſtehende Reichstagswahl ſtatt. Herr Präſident Goldmann entwickelte
in ausführlicher Rede ſeine Stellung zu den hauptſächlichſten Fragen,
welche den nächſten Reichstag beſchäftigen werden, und fanden ſeine
Darlegungen lebhaften Beifall und vollſte Zuſtimmung bei den
An=
weſenden, die mit Vertrauen dem Wahlacte entgegenſehen. Die
Ver=
ſammlung wurde mit einem begeiſterten Hoch auf Se. Maj. den Kaiſer
und Se. Königl. Hoheit den Großherzog geſchloſſen.
Am Freitag wurde der berühmte Staatsrechtslehrer Geheimerath
Profeſſor Bluntſchli in Karlsruhe, als er im Begriffe war nach dem
Schluſſe der Synode zur Audienz bei dem Großherzog zu gehen, auf
dem Schloßplatze vom Schlage getroffen und ſtarb alsbald. Die Leiche
wurde nach Heidelberg übergeführt und am Sonntag dort beerdigt.
Der Schriftſteller Berthold Auerbach iſt in Cannſtadt an einer
Lungen=
entzündung ſchwer erkrankt.
208
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 21. October.
Hebbels Nibelungen hatten ein ziemlich zahlreiches Publikum
verſammelt, welches das Gebotene äußerſt freundlich entgegennahm und
die Hauptdarſteller bei den Aktſchlüſſen durch einmaligen oder
wieder=
holten Hervorruf auszeichnete. Im Großen und Ganzen erkennen wir
dieſen Beifall als berechtigt an, da das Zuſammenſpiel, von ſorgfältiger
Einſtudirung zeugend, glatt vor ſich ging, und die Einzelleiſtungen auch
in den kleineren Nollen nirgends unter dem Niveau des zum Gelingen
des Ganzen Erforderlichen ſtanden, in den Hauptrollen Meiſterleiſtungen
genannt werden konnten. Unter dieſen heben wir an erſter Stelle den
Hagen des Herrn Wünzer hervor. Mit durchdringendem
Verſtänd=
niß ſeiner Aufgabe und faſt überreichen Mitteln der Darſtellung brachte
uns der Künſtler dieſen finſteren Charakter näher, der trotz Allem, was
uns von ihm abſtößt, eine ſittliche Miſſion zu erfüllen glaubt. Hätte
die Ausſprache nicht ſtellenweiſe an Undeutlichkeit gelitten, ſo könnte Herrn
Wünzers Hagen geradezu als unübertrefflich gelten. — Nicht minder
vorzüglich war der Siegfried des Herrn Edward. Die glänzende
Erſcheinung, die ungezügelte phyſiſche Kraft, die Unbefangenheit und
Offenheit ſeines Weſens, die dem Helden vom Niederland ſchließlich den
Untergang bereitet, hatten in genanntem Herrn einen trefflichen
Ver=
treter, der namentlich für ſeinen Zornesausbruch bei der Nachricht vom
angeblichen Treubruch der Sachſen und Dänen reichlichen Beifall bei
offener Scene einerntete, den unſer Geſchmack jedoch eher der
Sterbe=
ſcene im letzten Akte zuweiſen möchte, da an jener früheren Stelle die
Leidenſchaft zu heftig und der Steigerung und Nüancirung nicht fähig
war. - Von den Frauenrollen gebührt die unumwundenſte
Aner=
kennung der Kriemhilde der Frl. Weigel, die nicht nur das liebende,
hingebende, ſondern auch das beleidigte, vom Schmerz zerriſſene und
Nache athmende Weib zu verkörpern und mit allen Tönen menſchlicher
Leidenſchaft auszuſtatten wußte, wenn auch das Organ der geſchätzten
Künſtlerin ſich nicht überall als ausreichend erwies. Wenn wir jetzt
auf die Darſtellung der Brunhilde zu reden kommen, ſo kann es
zwar unſere Aufgabe nicht ſein, ein Drama, wie das vorliegende, welches
ſeit Jahren Bürgerrecht an unſerer Hofbühne erworben, und über deſſen
Werth die berufenſten Kunſtkenner ſich aufs Günſtigſte geäußert haben
- wurden doch Hebbels Nibelungen ſeiner Zeit durch die ſeltene
Aus=
zeichnung des Schillerpreiſes geehrt - nochmals eingehender äſthetiſcher
Würdigung zu unterziehen: dramatiſche Wirkſamkeit bei feiner Zeichnung
einzelner Charaktere ſind unbeſtreitbare Vorzüge der Dichtung, die
ander=
ſeits unter ſchleppenden Erzählungen und Dialogen nicht ſelten Noth
leidet; hingewieſen muß aber darauf werden, daß gerade die Brunhilde
Hebbels der betreffenden Darſtellerin die größten Schwierigkeiten bereitet.
Tenn während ſowohl in der älteren Geſtaltung der Sage, wie ſie uns
in der Edda entgegen tritt, als auch in dem großen National=Epos der
Nibelungen Brunhilde den Siegfried von früher her kennt, ſo iſt bei
Hebbel nur Brunhilde von Siegfried bereits erblickt worden, er ſelbſt
blieb vor ihr verborgen. Der tödtliche Haß, mit welchem Brunhilde
Siegfried verfolgt, noch ehe ſie erfahren, daß er es war, der ſie zweimal
überwältigt hat, bleibt deßhalb nicht genügend motivirt. Soll es vielleicht
verborgene Liebe ſein, die ſie für den ſtärkeren Mann fühlt, die aber in
Haß ſich verkehrt, da Liebe für einen anderen als den Gatten als
Un=
recht von ihr empfunden wird? — Jedenfalls iſt dieſer Punkt eine
Klippe, die kaum die hervorragendſten Künſtlerinnen vermeiden dürften.
Dies vorausgeſchickt, iſt Frl. Berl's Darſtellung ehrendſte Anerkennung
zu zollen, die beſonders der ausdrucksvollen, durch wohlklingendes
Or=
gan unterſtützten Declamation gebührt. Von den übrigen Mitwirkenden
verdienen namentlich lobende Erwähnung Frau Steck (Frigga), die
Herren Mickler (Volker), Hacker (Gunther) und Werner, deſſen
Kaplan durch den Schluß des Stückes, wie er diesmal zuerſt hier
ge=
ſehen wurde, Bedeutung erhalten hatte. Unſeres Erachtens hätte man
es bei der früher beliebten Scenenanordnung belaſſen ſollen. Denn wenn
auch nicht geleuenet werden kann, daß der Schluß, wo Kriemhilde an
der Bahre des gemordeten Gatten klagend zuſammen bricht, nicht
Be=
friedigung gewährt
die Löſung iſt eben dem dritten Theile der
Nibelungen vorbehalten, deſſen Aufführung bisher an unſerer Hofbühne
unterblieb — ſo wird doch durch die angefügte Todtenprobe im Dom,
etwa abgeſehen von dem erzielten theatraliſchen Effect, nichts gefördert.
Die Verwünſchungen, die Kriemhilde nach den Worten des Prieſters,
welche verſöhnend wirken ſollen, gerade an dieſer Stelle ausſtößt, haben
etwas ungemein Verlezendes, während dieſelben anderſeits als nicht
ſchwerwiegend genug erſcheinen können, um etwa eine dramatiſche Schuld
Kriemhildens zu begründen. Zweimaliger Scenenwechſel nach Siegfrieds
Tode zieht das Stück zu ſehr in die Länge, es kann nicht zu Ende
kommen.
Montag, den 24. October.
In Anbetracht des ausgedehnten Raumes, den wir für den Bericht
über die Nibelungen in Anſpruch nehmen mußten, wollen wir uns
bezüglich der geſtrigen Tannhäuſer=Aufführung auf wenige Worte
beſchränken. Neu beſetzt war - abgeſehen von der kleinen Partie des
Hirtenknaben, den Frl. Gimony paſſend repräſentirte - die Rolle der
Eliſabeth durch Frl. Roth und die des Landgrafen durch Hrn.
Baumann. Erſtere ſtand auch diesmal durchaus auf der Höhe ihrer
geſanglichen Aufgabe. Die Stimme erwies ſich in allen Lagen und
Stärkegraden volltönend, mächtig und wohlthuend. Das Spiel, edel
und ſprechend in allen ruhigen Momenten, läßt höchſtens in bewegter
Leidenſchaftlichkeit eine gewiſſe Abrundung der Geberden vermiſſen. Von
Hrn. Baumanns Landgraf gilt faſt wörtlich, was wir ſ. Z. über
ſeinen König Heinrich zu bemerken hatten. Sein ſchöner, weich und
doch markig klingender Baß läßt ihn den Anforderungen der Partie mit
Bequemlichkeit Genüge leiſten. Frau Mayr und Herr Bär hatten
beide ihren glücklichen Abend; ſelbſtverſtändlich durften ſie ſich daher
neben den ſchon Genannten - der ehrendſten Anerkennung erfreuen, die
ſich freilich hinſichtlich der Venus in lautem Beifall nicht füglich
aus=
ſprechen kann. Ausgezeichnet gelang Alles, was dem Orcheſter zu thun
oblag. Die Ouverture fand begeiſterten Applaus, und ihr ganz
eben=
bürtig war namentlich die Introduction des 3. Aktes und der Marſch
im 2. Akte. Das Haus war - ganz ſo, wie bei der Lohengrin=
Aufführung - in allen Räumen gut beſetzt: ſo weiß das Publikum die
„Wagnerfrage” praktiſch zu löſen, unbekümmert um den hitzigen Streit
der Muſiker und Muſik=Gelehrten, der noch immer nicht zur Ruhe
kom=
men kann.
Literariſches.
Die „Nomanbibliothek” welche nun ihren zehnten Jahrgang
beginnt und ſtets ein Sammelplatz der beſten Romane war, altbewährte
Namen um ſich ſchaarte, neue in die Literatur einführte, hat uns auch für
den neuen Jahrgang eine ſolche Fülle des Intereſſanten in Ausſicht geſtellt,
daß wir wohl mit Recht geſpannt ſein durfen. F. v. Stengl, der
Ver=
faſſer des „Peſſimiſten: und Hans Wachenhuſen, der bekannte Romancier,
eröffnen den Jahrgang, der Erſte mit einem erſchütternden Bilde aus dem
italieniſchen Volksleben: „Das Mädchen von Capri; der Andere mit einem
draſtiſchen, intriguenreichen Roman aus der vornehmen Welt: „Der Schweden=
Schatz: Gregor Samarow führt, wie uns der Proſpect erzählt, mit
„Peter der Dritte; den großen Chklus ruſſiſcher Hofgeſchichten aus dem
vorigen Jahrhundert zu Ende, während Johannes van Dewall eine
ſüd=
deutſche Hof= und Stadtgeſchichte aus dem Jahre 1866 erzählt, die das volle
Intereſſe des Thatſächlichen hat; Gräfin Keyſerling verwickelt uns auf
dem „Karneval von Nom' in die bunteſten Abenteuer: Emile Erhard,
deſſen „Gräfin Ruth= ſo großes Glück machte, bringt „Die Roſe vom Haffe=
Lambert Helix eine in England ſpielende Liebesgeſchichte: „Lady Gwendolen:
und wenn wir noch „Hanna- von B. Oulot, „Im tiefen Forſtel von
A. L. Haidheim, „Frühling und Sonnenſchein' von A. Römer nennen,
ſo haben wir - abgeſehen von dem noch reicher gewordenen
Feuilleton-
genug gethan, um auf den großen Reichthum und den verlockenden Reiz des
Jahrgangs, deſſen Inhalt mit dem Obengenannten keineswegs abgeſchloſſen
iſt, hinzuweiſen. Daß die „Aomanbibliothek= troz der Maſſe des
Ge=
botenen, ſo ungemein billig iſt, wird ihr noch zu beſonderer Empfehlung
dienen.
Tages=Kalender.
Dienstag 2. Oetober: Concert von Ed. Strauß aus Wien im Saalbau.
Mittwoch 26. October: Concert des Violoncellvirtuoſen J. Diem in der
Traube.
Camstag 29. October: Abendunterhaltung des Geſangvereins Sängerluſt.
Montag 31. October: Concert des Muſikvereins im Saalbau.
Quar=
tal=Verſammlung der Darmſtädter Volksbank.
Gold=Courſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 71-75 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 37-42 Pfg.
20 Frankenſtücke 16 M. 14-18 Pf. Dollars in Gold 4 M. 22-26 Pfg
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.