144.
144.
Juhrgang.
Wonnementspreis
ertelzüihrlich 1 Mark 50 Pl. mel
Bringerlohn Unzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
end=
egengenommen zu 1 Mark 5o W.
vw Quarial incl Poſtaufichlag.
rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Mfnar
vedenangenommeni hDermſtadt
vn der Epedinon Rheinſt. X V.
mBeſſungen von Friedr. Wia
Holzſtreße R. A, ſovie aviin
von ellan Gunnanen Tyredittaun
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Donnerstag den 13. October.
N 200.
188L.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturaleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird biermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat September 1881 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 17 M., für Heu 8 M., für Stroh 7 M. per
100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 10. October 1881.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Stelle eines Forſtwarten für den Schutzbezirk „ſtädtiſche Tanne” iſt anderweit zu beſetzen. Erforderniſſe ſind: kräftige
Geſundheit, makelloſer Ruf und Kenntniß im Schreiben und Rechnen, worin eine Prüfung zu beſtehen iſt. Das Einkommen
der Stelle beſteht in 850 Mark Gehalt und 200 Mark Wohnungsvergütung jährlich. — Qualificirte Bewerber wollen ihre Geſuche
bis zum 22. d. Mts. ſchriftlich bei uns einreichen. Perſönliche Vorſtellung iſt nur auf unſere beſondere Einladung hin zuläſig.
Darmſtadt, den 6. October 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9049
Ohly.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 14. October, Vormittags 10 Uhr,
werden Steinſtraße Nr. 21: 3 Stelleitern, 1 Badbütte, Holzwerk, Flaſchen, Krüge
und ſonſtige Gegenſtände gegen Baarzahlung verſteigert.
(9124
K. Strauß, Taxator.
STLeee
neuer Ernte, vorzügliche feine Qualitäten,
empfiehlt
G Arf
8417)
Wilhelminenſtraße 29.
Bekanntmachung.
Behufs Vergebung der bei dem Neubau
der hieſigen Infanterie=Kaſerne erforderlich
werdenden Stakerarbeiten, veranſchlagt auf
2616 Ml. 45 Pfg., im Wege der öffent
lichen Submiſſion, ſteht in unſerem
Ge=
ſchäftszimmer, Riedeſelſtraße Nr. 60, auf
Sonnabend den 15. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ein Termin an, zu dem wir
Unternehmungs=
luſtige mit dem Bemerken einladen, daß
Bedingungen und Anſchlag bei uns
ein=
geſehen werden können, und die gehörig
verſchloſſenen und mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten vor dem oben
bezeich=
neten Termine einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 8. October 1881.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. (9088
Main=Neckar=Bahn.
Verkauf von alten
Bahn=
ſchwellen ꝛc.
Freitag den 14. October d. 33.,
Vormittags 9 Uhr.
wird am Holzhofe dahier eine Partle alte
Bahnſchwellen und altes Bauholz öffentlich
verſteigert.
Darmſtadt, den 9. October 1881.
Der Eiſenbahnbaumeiſter:
9057
Dittmar.
Feilgebotenes.
neue Eberſtädter Wägelchen ſind zu
[9125
verkaufen bei
Schmiedmeiſter Hofmann, Eberſtadt.
Prima ſtückreiches Fettschrot,
vorzüglich im Brand, Auss- und
Stückkohlen zu den billigſten
Preiſen.
E. Stanmumler,
Waldſtraße 17. I604
Prima Buhrkohlen,
ſowie Stück= und gewaſchene Nußkohlen,
von vorzüglichem Brand, empfiehlt billigſt.
J. Wingeldey.
3994
Obergaſſe I.
551
2050
K 200
0000000000SGlOOOO000000000.
Comwiche!
Brüssels,
Vorräthig am Stück
und als
Velvet,
Sopha= u. Bettvorlagen.
Lapestry,
Wollene Leppiche am Stück 130 Etm. breit,
neue Qualität.
Sopha-Vorlagen in prima holländiſcher
Waare.
Cocosmatten, Cocosläufer.
AA-U Uuouud,
Mein Lager war noch nie ſo reich ſortirt und
ſind die Preiſe bei beſter Waare äußerſt billig.
Jos0ph VpIok,
25 Wilhelminenſtraße,
Ex- zunächſt der katholiſchen Kirche. 8492
Die Dampf-Haflee-Brennerei
von
A. Tmmtz S0l. WWO
Bonn und Berlin C..
empfiehlt ihren nach eigener Methode
gobrannten Java-Kaffee,
la Qualität Mk. 1.70 per ½ Kilo,
Ia
„
„ 1.60 ½ ½ „
in Packeten von ½ und
Jedes Packet ist mit Firma und nebenstehender
Schutzmarke versehen.
Dieser Kaffee ist nach eiver eigenen, auf langjäbrige Brfahrung
gestütaten Methode gebrannt, wodurch die bei gewöhnlicher Röstung
sich verflüchtigenden aromatischen Bestandtheile gebunden werden.
Hierdurch wird beim Gebrauche dieses Kaffee's anderen
gegen-
über der vierte Theil erspart.
Die Mischung ist so gewählt, dass kräftige und aromatische Kaffee's
vereinigt das wohlschmeckendste Getränk liefern, wodurch sich dieser
Kaffee in ganz Deutschland zahlreiche Freunde erworben hat. (8389
Niederlagen in Darmstadt bei den Herren Carl Watzinger,
Louisenplatz 4, Emanuel Fuld, Kirchstrasse I, A. Buss,
Die-
burgerstrasse 9. In Bessungen bei den Herren Aug. Marburg,
Carlstrasse 54, A. Weinmann, Carlsstrasse S, A. Lücken,
Ober-
gasse 36.
und
von
Phil. Weber,
Carlsſtraße 24.
Lebendfriſch:
Turbots,
Seezungen,
Rudiolv,
per Dutzend
MKr. 1.20,
CummerD,
Hechte,
Carpten,
4ale, (9126
Schleien.
Büllige Pantoſiehn.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
das Paar zu 3 Mark, friſche Sendung
Frauen=, Männer= und Kinderſtiefel in
bekannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße I. 1 St. hoch.
Fin gebrauchter, gut erhaltener ſtarker
Leiterwagen
ſteht zum Verkauf Liebigſtraße Nr. 2,
Parterre.
(8906
Kartoffel=Verkauf
Hof Hopfengarten.
Bergſträßer goldgelbe, feine Speiſe=
Kartoffeln
9 M.
Ueberrheiner gelbe, bekannte
gute Sorte
„
Aechte dunkelblaue
„
Roſen
„
Bei Abnahme von 1 Malter an werden.
die Kartoffeln frei ins Haus geliefert.
Proben werden verabfolgt.
(9067
verſchied. gute Sorten,
Kartoffeln,s und 1 Mark pro
100 Kilo, 50 Pfg. pro Kumpf (10 Liter).
VIIa TLotoW,
Dieburgerſtraße Nr. 235.
9d 2 z 640 V. 853 922
Prima Hammelfleiſch,
per halb Kilo 40 Pfg.
G. HauOr,
Wendelſtadtſtraße. 18908
N.
1115,
125.
155
2½
532
630
740
830,
105
1190,
Die w
Babben
4 200
„
Auterm Preis
verkaufe ich die letzten Stücke einiger Qualitäten und
Artikel, welche ich eingehen laſſe und zwar nur:
Am 17. October: Mehrere Qualitäten Shirting, Halbleinen und
Reinleinen.
Eine Partie Bukskeim und Tuche ſehr billigh,
Am 18. und
19. October: „ Herren-Unterbeinkleider,
„ fertige Herrenhemden.
„
Ferner für Rechnung des Fabrikanten:
Am 20. Oetober: Eine Partie schönes reinleinenes Tischzeug,
Hausmacher, Drell, Jaquard, Damast
„ 21.
„
(außergewöhnlich billig).
„ 22. „
Nettopreiſe.
Auf andere als oben angeführte Tage werden die einzelnen Verläuſe
leinen=
falls ausgedehnt.
Ferner
neu eingetroſſen
und als beſonders preiswerth zu empfehlen:
Jutestofke von
Hemdeneretonnes ſchöne Qualität
Hemdendowlas, ſehr ſtark
Flanell-Unterröchte,
Reinlein. Betttücher, ohne Naht
Reinlein. Handtücher,
Mk. 1.90 per Meter an.
„ 0.50
„ 0.60, 6,70 per Meter.
„ 5 u. E per Stück.
„ 4 per Stück.
„) 7 per Dutzend.
[912,
5 NCt. Sconto bei Baarzahſung.
J. A. Loopprils.
für 10 Pfennige 50 Mal
Engl. Patent=Feueranzünder, Feuer anzumachen. 8660
Alleinverkauf Bernhard H. Hachenburger, Eliſabethenſtr. 42.
Verkaufsſtellen bei den Herren G. Liebig Sohn, Louiſenplatz, W. Henſel,
Ernſt=Ludwigs=u. Saalbauſtr., Ph. Weber, Carlsſtr., C. Reinemer, Nieder=
Ramſtädterſtr., A. Buß, Dieburgerſtr. hier u. A. Marburg, Carlsſtr. in Beſſungen.
OBUſGIVIVL. -AONLrGUd
in Kurz- Wollen- und Weißwaaren
wegen gänzlicher Geſchäftsaufgabe. - Sämmtliche Waaren unter Fabrilpreiſen.
Carlsſtraße
Hohur. Alter,
Nr. 20,
neben Herrn Schweinemetzger Riehl.
(9100
reinlichſtes, beſtes
Briquettes auls Brannkohlen, und angenehnſtes
Brennmaterial für Stuben= und Küchenfeuerung.
Anthracit-Mohlen für amerikaniſche Oefen.
Prima Ruhr=, Stück=, Nuß= und Schmiedekohlen, Holzkohlen.
Kleingemachtes trockenes Holz, in vorzüglicher Güte, empfiehlt
Bernhard H. Hachenburger
Eliſabethenſtraße 42.
(8656
2051
Hin gutes Lagerfaß, 32 Ohm haltend,
C, iſt wegen Raummangel zum Preiſe von
(9071b
100 Mark abzugeben.
Villa Flotow,
Dieburgerſtraße Nr. 235.
ſEine Garnitur feiner Peluche=Möbel
C. zu verkaufen.
69101
Näheres Eliſabethenſtraße I.
Lechte ial. Maccaroni
2.
(Amalf),
SuppenHaccaroni,
Eiergries,
2.
Eiergerste.
Feinste Eierfaden- und
ſemüse Hudeln,
keiersuppenteie,
riſch eingetroffen.
Philipp Weber,
(9128
Carlsſtraße 24.
Beſtellungen
feinſter Speise-Martoſteln, Prima
Qualität, für den Winterbedarf, können
Riedeſelſtraße Nr. 42 parterre gemacht
werden. Proben daſelbſt.
[9129
Eine Obſtkelter,
wenig gebraucht, billig zu verkaufen.
Rheinſtraße Nr. 39.
19130
Ein gut erhaltener Gas=Luſtre,
für Erker= oder Zimmerbeleuchtung geeignet,
und zwei Gasarme werden billig
(913]
abgegeben. Ludwigsplatz 4.
KaffeeSpecialität.
Großes Lager direct importirter Thee's,
3 obere Rheinſtraße 3.
zpeok-Java,
kräftig und reinſchmeckend,
per ¼ Kilo 95 Pfa. empfehlen
Carl Diehm & Co.,
3 obere Rheinſtraße 3,
9132
nächſt dem Markt.
Dur vorſchriftsmäßigen Umänderung
a) von Bierpreſſionen fertigt
ſämmt=
liche Artikel und hält am Lager, (9133
W. Eruef,
Fabrik u. Gießerei, Aliceſtraße 5.
Salatkartoffeln per Kumpf 35 Pfg.,
Nüſſe per Hundert 25 Pfg.
(9134
Oberer Heerdweg 87.
Ferſchiedene leere Weinfäſſer billig zu
2
[9135
verkaufen.
Ludwigsplatz.
205
N 200
Allb =Pkttl-Okphlpl
von
Au. GGtuIIzn
hat wieder ſein Lager auf das Reichſte von den eleganteſten bis zu den
einfachſten Mäntelm für Damen und Kinder aſſortirt und ladet
ergebenſt zu freundlichem Beſuche ein.
Reelle Bedienung, billigſte und ſtreng feſte Preiſe.
Beſtellungen nach Maß werden ohne jeden Preisaufſchlag ſchnellſtens
(9136
ausgeführt.
Cognae per ½ Liter M. 150.
Rum
„ „ „ 1.10.
Aras „ „ „ „ 1.-
Eirschwasser „ „ 1.30.
Feinſte abgelagerte Originalwaare.
Philipp Weber.
Carlsſtraße 24.
913]
74 diesjährige Ernte vorzügliche
1A01E Qualität, empfiehlt
69138
C. Pettuanr.
[9139
Winterſalatpflanzen bei
2 Gärtner Hanck, N.=Ramſtädterſtr.
(lle Artikel für Laubſägearbeiten
Tb empfiehlt die Dreherei von
19140
L. Kuhn,
Schulſtraße 3 im Hinterhauſe.
Vermiethungen.
6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
1. Sept. zu verm.
Gebr. Nover.
6757) Ruthsſtraße 9 ein Logis, 3
Zim=
mer, Waſſerleitung. Preis 228 M.
7791) Soderſtraße 48 der untere
Stock, 3 Zimmer, Küche ꝛc ſogleich zu be=
J. Schreiner.
ziehen.
7476) Victoriaſtraße 48. Beletage,
elegante Wohnung von 5-6 Zimmern
mit Balkon und allem Zubehör.
Näheres Parterre.
755) Woogsplatz 13 ein möblnrtes
Zimmer zu vermiethen.
7695) Mühlſtraße 60 am Kapellplatz
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die Beletage, mit allen Bequemlichkeiten
ſ anderweit zu vermiethen und im November,
auf Verlangen auch ſchon früher zu beziehen.
Nüheres im Hauſe parterre.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine
freund=
liche Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.
704) Aheinſtrahe 23 Velelager
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar, event. auch
früher, zu vermiethen.
7935) Obere Hügelſtraße 13 eine
freundliche Parterre=Wohnung, 5 Zimmer,
Küche, Waſſerleitung u. alle Bequemlichkeiten.
8252) Schloßgraben 11 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8274) Nieder=Ramſtädterſtraße 71
3 Tr. zwei freundl. möblirte Zimmer nach
der Straße, 8 und 10 Mk. auf Wunſch
mit Penſion zu vermiethen.
8337) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
Logis, mit Waſſerleitung verſehen, an eine
einzelne Dame zu vermiethen.
8506) Waldſtraße 34 Hochparterre
2 freundliche Zimmer unmöblirt zu verm.
6895) Rheinſtraße 23
ſind 2 Lüden mit Comptoir zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
8460) Marienplatz 11 Stall,
Burſchen=
ſtube, Remiſe alsbald zu verm. Näheres
Neckarſtraße 5 Parterre.
8501) Friedrichſtraße Nr. 22
Parterre 3 - 4 Zimmer unmöblirt
ofort beziehbar.
8509) Gartenſtraße 13 neben der
Münze mehrere Logis zu vermiethen.
1.
ſ2e
144
242
[532
[834
956
15
G e592) Kahlertſtraße 7der 2. Stock, p
S
9Victoriaſtraße 55. 57 und 59 jekb
m
„der 1. und 2. Stock mit allen Be=H.
Gquemlichkeiten zu vermiethen und als=G
Gbald zu beziehen. Näh. Kahlertſtr. 7.8.
1
8831) Wilhelminenſtraße17 derkleine
Theil der Beletage, 5 Zimmer, Küche mil
Waſſer, nebſt allem Zubehör, zu verm. und
ſofort zu beziehen. Heinrich Ritſert.
8979) Ludwigſtraße 1 möbl. Zimmer
ofort zu bez. Georg Lerch, Ludwigsplatz.
8997) Dieburgerſtraße 9, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit oder ohne
Penſion billig zu vermiethen.
eine Par=
Liebigſtraße .
erre=
wohnung, enthaltend 3 Zimmer, 2 Cabinette,
Küche mit allen Comfort, alsbald zu
be=
ziehen. Näheres Liebigſtraße 15, parterre.
9075) Kiesſtraße 13
zwei Zimmer zu vermiethen.
⁵„u
s
242
66
948
V.
5
naesh
11s
24
8=
94.
1
165
84
74
1⁄
93
)
0
de
ſele
gie.
d9.
1
D. h H5 5 69 9 835 95¾ 8 121 8½ 22 8 5 2½ 547 5 748 115 „ 49 71⁷ 95 18
2
3 6 ⁄₈ 50 940 1581 721) 1
9101) Sandſtraße 10, 1. Stock, ein
möblirtes Zimmer gleich beziehbar.
9078) Louiſenſtraße 40, gegenüber
dem Palaisgarten, ein ſchön möbl. Zimmer
bis 1. Nov. zu vermiethen.
9195) Magdalenenſtraße 6 mittl. St
ein ſchön möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
GGN.OO.
9141) In nächſter Nähe der Dra= H
c goner=, Artillerie= und Train=Kaſerne H
4 iſt ein Haus, beſtehend aus drei voll=
8
ſtändig neu hergerichteten
Woh=
nungen 6 Piecen mit Boden und
2 Souterrain=Räumen, ſonſtigen Be=
S quemlichkeiten, Garten, Stallung,
6 Remiſe ꝛc., per . Nov. zu verm. H
4 Näheres in der Exp. d. Bl.
gaoeoroeogeoe,
9142) Mühlſtraße 28 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9143) Schloßgraben 1 zwei Stiegen
hoch 2 möblirte Zimmer zu vermiethen,
auf Verlangen mit Koſt.
9144) Waldſtraße 23 Hinterhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9145) Neckarſtraße 16 2 ſchöne
un=
möblirte Zimmer mit Ausſicht auf die
Straße auf ſofort.
Vermiſchte Nachrichten.
(Fine noch rüſtige, ſeinere Frau oder
C. Mädchen, welche Liebe zu Kindern
haben und mit ihnen umzugehen verſtehen,
wird geſucht. Liebigſtraße Nr. 9. (9034
ür ein hieſiges Engrosgeſchäft wird ein
T5 junger Mann mit guten
Schulkennt=
niſſen als Lehrling geſucht. Schriftliche
Offerten nimmt unter D Nr. 105 die Exp.
d. Bl. entgegen.
18683
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C, kann die Manufacturwaarenbranche
erlernen und wird bei Fleiß und Gehorſam
freie Wohnung nebſt Koſt gewährt. Offerten
gub G H an die Exped. erbeten. (9122
Zenſion, billig und gut, finden Schü=
4' ler und Schülerinnen im Gartenhaus.
Beſſunger Karlsſtraße 5. Daſelbſt ein kl,
Wohnung an Leute ohne Kinder alsbald
(8315
zu vermiethen.
K6 200
2053
Offene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hof, Hofpapierhandlung. 14326
„
Schön möbl. Zimmer billigſt zu verm.
1 Wienersſtraße 71 parterre.
(9080
(Fin gewandter, zuverläſſiger Herrſchafts=
C, kutſcher mit beſten Zeugniſſen ſucht
Stelle. Näheres bei Beck, Stellenbureau,
Gartenſtraße 13.
(9285
Concert-Auzaigr.
Die Concerte zum Beſten des Wittwen- und
Wiſenſonds der Belhherzoglichen Hoſmnſih
werden Montag den 17. October ihren Anfang nehmen. - Das
Abonnement bezieht ſich, wie ſeither, auf vier Concerte. Die
Abonnements=
preiſe ſind: Sperrſitze im Saal und in den Logen 9 Mk., nichtnummerirte
Plätze im Saal und in den Logen 6 Mk. — Subſcriptionsliſten ſind in den
Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer und Bergſträßer, ſowie bei
Herrn Muſikalienhändler Thies aufgelegt.
Darmſtadt, im October 1881.
Der Vorstand. (9081
Matholocher Gesehen-Verei.
Sonntag den 16. October, Abends 8 Uhr, im Saale des Katholiken=Vereins:
wozu die Mitglieder des Katholiken=Vereins und die Ehrenmitglieder des Geſellen=
Vereins freien Zutritt haben, wenn ſie die Legitimationskarten, welche zu jeder Zeit
bei dem Hausmeiſter, Herrn Scheerer, in Empfang genommen werden können,
vor=
zeigen. Nichtmitglieder können nur durch Mitglieder genannter Vereine eingeführt werden.
Entree: 1 Mark. Damen ſind frei.
(9146
aDer Vorstand.
beſorgt pünktlichſt und billigſt unter Garantie
Ladwig Aller,
[7916
Säalbaustrasse 37.
Zwei Damen ſuchen zum 1. November
1) in dem der Stadt zunächſt gelegenen
Theile von Beſſungen eine Wohnung von
circa 2 Stuben, 2 Kammern und Küche
(Parterre oder erſter Stock. Adreſſen mit
Angabe des Preiſes abzugeben Annaſtraße 18
erſter Stock.
(9090
(Fine perfette zuverläſſige Köchin, welche
E, ſchon in fein. Höuſern gedient hat, auch
ſich etw. Hausarbeit unterzieht, ſucht
als=
bald Stelle. Näheres bei Frau Mattern,
Waldſtraße 4.
[914,
ädchen, welche in Darmſtadt
cl Schulen beſuchen, können guten
Mittagstiſch, auch Halbpenſion erhalten.
28 Caſinoſtraße. 3. Stock. (9148
Schellfiſche, Hechte,
Kabliau, Karpfen,
Seezungen, Aal,
friſch und lebend.
ſebr. Rösinger,
Hof=Lieferanten, (151
futerricht im Engl., Franz. und
11 Math. ertheilt gegen mäßiges
Honorar ein Studirender der techniſchen
Hochſchule.
Zu erfr. in der Exp. d. Bl.
9152
Srau Herzberger nimmt noch einige
Kunden im Kleidermachen, ſowie
ine junge Frau ſucht Laufdienſt.
2
= Bleichſtr. 40 Manſarde. Döring.
Kinderkleider und Knabenanzüge an.
Schulzengaſſe 4.
19153
(n der Nähe des Schloßgrabens wird
2) ein trockener Raum als Magazin zu
miethen geſucht. Näh. Schloßgraben 7. (9084
Fin Füll= oder Säulenofen wird zu
Ce kaufen geſucht. Kranichſteinerſtraße 5½.
Daſelbſt iſt ein nur wenig gebrauchter
Porzellanofen zu verkaufen.
[9150
Fußputzer geſucht auf Accordarbeit bei
Carl Scheneh,
Eiſengießerei und Waagenfabrik,
Landwehrweg 55. (9154
F.
inen Schreinergehülfen ſucht (9155
H. Haas, Beſſ. Kirchſtraße 33.
552
2054
Ein gut heizender, kleiner, eiſerner
C Ofen wird geſucht. Offerten mit
Höhe und Preis gub E. B. 17 an die
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Expedition d. Bl.
R 200
ſine reinl. Frau ſucht Laufdienſt, zugleich
C=Waſchen u. Putzen. Kl. Ochſeng.10. (9157
Eine Kaute Pferdemiſt zu verkaufen.
C, Schwanenſtraße 39.
(9158
Israelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
An den Schlußtagen des Laubhüttenfeſtes.
Freitag den 14 October, am Vorabend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 5 Uhr.
Samstag den 15. und Sonntag den 16. October, an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt:
Anfang Morgens um 8 Uhr.
Samstag: Predigt um 8½1 Uhr. Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Samstag am zweiten Abend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 6 Uhr.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 15. October: Vorabend 4 Uhr 50 Min.
Morgens 8 Uhr, Nachmittags 4 Uhr, Abends 6 Uhr.
Sonntag 16. October: Morgens 8 Uhr, Nachmittags 4 Uhr.
Feſtes=Ausgang 6 Uhr.
Wochengottesdienſt: Von Montag den 17. October an: Morgens 6 Uhr 15 Min.,
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Großherzogliches Hoftheatek.
Donnerstag den 13. October.
4. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Neu einſtudirt.
Rigoletto.
Oper in 4 Akten von J. Verdi.
Perſonen:
Herzog von Mantua
Herr Bär.
Rigbletto, ſeine Tochter
Herr Kraze.
Gilda, deſſen Tochter
Fr. Mayr=Olbrich.
Graf von Monterone.
Herr Köhler.
Graf von Ceprano
Herr Bögel.
Die Gräfin, ſeine Gemählin. Fräul. Simony.
Marullo, Cavalier.
Hr. Mayr.
Borſa, Höfling
Hr. Reichhardt.
Sparafucile, ein Bravo
Herr Baumann.
Maddalena, ſeine Schweſter: Hrl. Finkelſtein.
Anfang 7 Uhr. — Ende halb 10 Uhr.
Freitag 14. October. 5. Vorſtellung in der
2. Abonnements=Abtheilung. Zum erſten Male
wiederholt: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Volksſtück mit Geſang in 4 Akten von E.
Anzen=
gruber.
Standesamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 28. Auguſt: dem Zimmermeiſter Gg. Ludw. Stier eine L.,
Liſette Katharina. Am 30.: Dem Garde=Unterofficier Heinr. Gümblein
ein S. Am 31.: Dem Schmied Heinrich Eichenauer ein S., Heinrich.
Dem Profeſſor Dr. Ernſt Dorn ein S., Bernhard Ernſt. Dem
Trom=
peter Peter Röhrig ein S., Peter Philipp. Am 4. Septhr.: Dem
Weiß=
binder Heinrich Jager ein S., Georg Heinrich. Am 6.: Dem Profeſſor
Theodor Landsberg eine T., Elſe. Am 8.: Dem Fuhrmann Joh.
Georg Müller eine T., Katharina. Am 9.: Dem Handelsgärtner Georg
Geyer IV. eine T., Emilie. Am 10.: Dem Wagnermeiſter Georg Wilh.
Schneider ein S., Wilhelm Georg. Am 16.: Dem Fabrikarbeiter Chriſt.
Friedr. Noldt ein S. Chriſtian. Dem Bäcker Peter Traut ein S.,
Ludwig. Am 20.: Dem Maurer Daniel Frieß eine L., Katharina.
Am 21.: Dem Maler Karl Johs Chriſtoph Siegler ein S. Karl Joh.
Ludwig. Eine uneheliche Tochter Anna Maria. Dem Monteur Heinr.
Jung eine L., Anna Zoa Emilie. Am 23.: Dem Telegraphen=Aſſiſtent
Michael Maurer ein S. Emil Martin. Am 28.: Dem Königl. Preuß.
Poſt=Sekretär Amand Zeisberg ein Sohn, Karl.
Eheſchließungen:
Am 1. September: Rentner Joh. Peter Gemmer, ein
Wittwer=
zu Darmſtadt, mit Anna Maria Schleunig, geb. Schmid zu Beſſungen:
Am 3.: Kreisbauaufſeher=Aſpirant Heinrich Peter Aßmuth, mit Anna
Eliſabethe Katharina Wittmann hier. Am 4.: Handelsgärtner Wilhelm
Steinmann hier, mit Maria Scheidet von Oagersheim in der Rheinpfalz.
Am 25: Handelsgärtner Peter Wenz, ein Wittwer hier, mit Charlotte
Götz, geb. Steiger, von Hemsbach in Baden. Maurer Johann Peter
Kartſcher mit Eliſabethe Margarethe Göttmann hier.
Geſtorbene:
Am 3. September: Der Steinhauer Leonhard Reuter II., 37 J.
4 M. alt. Dem Maurer Georg Geyer ein todtgeborener Sohn. Am
22.: Die Ehefrau des Weißbinders Jacob Daniel Creter, Maria, geb.
Köhler, 58 J. 1 M. alt. Am 25: Eliſabethe Kern, 4 J. 3 M. alt.
Am 26.: Der Weißbinder Daniel Schneider, 46 J. 8 M. alt. Am 29.:
Eliſabethe Weicker, eine Wittwe, 66 J. 7 M. alt.
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Im Monat September.
Getaufte.
Georg Ludwig Stier eine T., Liſette Katharina, Peter Kartſcher und Eliſabethe Margarethe
Am 4. Sept.: Dem Hofkutſcher Joh. Philipp aeb. den 28. Aug. Am 27.: Dem Fabrikarbeiter Göttmann.
Haun, ein S., Ludwig, geb. den 25. Auguſt. Chriſtian Friedrich Nold ein S., Chriſtian, geb.
Beerdigte.
Hem Schuhmacher Peter Lautenſchläger ein S. den 16. Sept.
Friedrich, geb. den 8. Aug. Dem Steinmetz
Georg Konrad Wittmann ein S., Wilhelm, geb.
den 8. Juli. Am 7.: Dem Kaufmann Wilhelm
Schön eine T., Johanna Maria Franziska, geb.
den 18. Juni. Am 11.: Dem Steindrucker
Ludwig Engel ein S. Jacob, geb. den 22. Aug.
Dem Eiſengießer Hermann Weißmantel eine T.,
Anna, geb. den 28. Aug. Am 15.: Dem
Gaſt=
wirth Heinrich Schneider ein S., Heinrich Wilh.,
geb. den 7. Aug. Am 25.: Dem Zimmermeiſter
Getraute.
Am 1. Sept.: Rentner Joh. Peter Gemmer,
ein Wittwer und Anna Maria Schleunig, geb.
Schmitt. Am 3.: Kreisbauaufſeher=Aſpirant
Heinr. Peter Aßmuth und Eliſabethe Katharina
Anna Wittmann. Am 4.: Handelsgärtner Wilh.
Steinmann und Marie Scheidet. Am 25.:
Handelsgärtner Peter Wenz, ein Wittwer, und
Chorlotte Götz. geb. Steiger. Maurer Johann
Am 2. Sept.: Adam Roth, Sohn von Spengler
Georg Wilhelm Roth hier, ſtarb den 31. Aug.,
3 J. Am 5.: Leonhard Reuter, Steinhauer,
ſtarb den 2. Sept., 37 J. Am 25.: Marie
Cceire, geb. Köhler, Ehefrau von Jacob Daniel
Creter, Weißbindermeiſter hier, ſtarb den 22. Sept.,
58 J. Am 28.: Johannes Loth, ledigen Standes,
ſtarb zu Darmſtadt den 26. Sept., 68 J.
Am 28.: Weißbinder Daniel Schneider, ſtarb
den 26. Sept., 46 J.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. October.
Die Stadtverordnetenverſammlung hält ihre nächſte
öffentliche Sitzung am Donnerstag, den 13. October, Nachmittags
präcis 3 Uhr ab. Tagesordnung: 1) Mittheilungen; 2 Anlegung
eines Feuertelegraphen und Errichtung einer ſtändigen Feuerwehr;
3) Bauliche Herſtellungen im Armenhaus; 4) Canalbauten in der
Eliſabethenſtraße, der Ernſt=Ludwigsſtraße und einem Theil des
Mühl=
wegs; 5) Erweiterung der Eliſabethenſtraße; 6) Antrag des Herrn
Stadt=
verordneten Juſtus, die Hydranten in ungepflaſterten Straßen betr.;
7) Anſchaffung von Waſſermeſſern; 8) Waſſerverſorgung des Großherzogl.
Hoftheaters; 9) Leſtament der Frau Regierungsrath Kohlermann;
10) Verrechnung des Waſſerwerks= und Canalbau=Anlehens; 11)
Gültig=
keit von Poſteinzahlungsſcheinen ſtatt Quittungen der Empfänger;
12) Holzhauerei im Winter 188182. Geheime Sitzung: 13) Perſönliche
Angelegenheiten.
Wie wir hören, hat die Bürgermeiſterei das Geſuch des Circus
Herzog um Ueberlaſſung des Marktplatzes abſchläglich beſchieden.
- Herr Woogsaufſeher Gunder wird ein Volksbad für Frauen
und Kinder der unbemittelteren Klaſſe erbauen.
(N. H. V.)
L. Beſſungen, 11. October. Die Donnerstag den 13. ds. Mts.
Nachmittags 5 Uhr, ſtättfindende Gemeinderathsſitzung hat folgend
Tagesordnung: 1) Erbauung einer Suppenküche, 2) Geſuche, 3) Mit
theilungen.
Die in Homburg v. d. H. ausgebrochenen Blattern
wurden nach genauen Unterſuchungen durch ein dorthin gebrachtes
Pflegekind eingeſchleppt. Im Ganzen ſind 7 Perſonen von der
Krank=
heit befallen worden, welche in vor der Stadt gelegenen Baracken
ge=
pflegt werden.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 11. October.
- Unſere Frauen, Luſtſpiel in 5 Acten von Moſer und
Schön=
than. So hat denn das jüngſte Kind der fruchtbaren Muſe Moſer=
Schönthans auf ſeiner Tour von Berlin via Hamburg, Köln und
Frank=
furt auch bei uns ſeine Karte abgegeben, und, um es nur von vornherein
zu geſtehen, wir glauben, es wird ihm gelingen, ſich für einige Zeit bei
uns ſeßhaft zu machen, wennſchon ihm die Erinnerung an ältere
Ge=
ſchwiſter, namentlich an „Krieg im Frieden durch einen Wall
hochge=
ſpannter Erwartungen den Weg zum Erfolg erſchwert hatte. Von irgend
einem tief gegriffenen pſychologiſchen oder ſocialen Problem, von einheit=
l
N 200
lich=ſtraffem Zuſammenhang. von bedeutender Charakterzeichnung, von
ſpannender Handlung, von dem Allem iſt freilich nicht die Rede. Selbſt und Können in die einfachſten Formeln gebracht zu haben. Alles, was unſere
im 4. Acte, wo eine Art von Peripetie nach der ernſten Seite hin da= Vorfahren an Schnörkeln, an Farben, an gebrochenen Linien anwendeten, das
durch herbeigeführt werden ſoll, daß über dem Haupte einiger der weſent= hat unſer „einfaches: Jahrhundert zu beſeitigen gewußt. In neuen Städten
lichſten Perſonen das drohende Ungewitter des Bankerotts ſich zuſammen= bauen wir gerade Straßen, ſo gerade, daß man 'ſchon auf eine Viertelmeile
zieht, kommt keine ernſtliche Spannung auf; man glaubt an keine wirk= vom anderen Ende der Straße Einen gähnen ſehen kann, wenn der Anblick
liche Gefahr, denn es ſind ja für alle Fälle reiche Schwiegereltern im der geradelinigen Langeweile ihn dazu bringt, was meiſtens der Fall iſt.
Rückhalt, die zwar hartherzige Miene machen, aber ſicherlich, werns zum
Aeußerſten kommt, ihr Kind in der Noth nicht preisgeben werden. Mit denen Alles ebenſo geradlinig langweilig war, bei den ſogenannten
Mieths=
einer verblüffenden Nonchalance ſind die Scenen aneinander gereiht und oder Zinskaſernen, haben die Architekten ſeit einigen Jahren wieder
ange=
die bunteſten Combinationen und Situationen herbeigeführt; vor keiner fangen ſtilvolle Häuſer zu erbauen: Das iſt ein Fortſchritt - gegen das Alte,
Unwahrſcheinlichkeit ſchrect der beherzte Muth der Verfaſſer zurück. „Es denn der Bauſtil jener Häuſer ſtammt aus alten Zeiten. Die Bauherren,
iſt merkwürdig, wo alle dieſe glücklichen Zufälle herkommen= muß der welche dem Fortſchritt huldigen, ſuchen meiſtentheils, und wenn dieſelben Ge=
Rentner Dorn ſelber bekennen, und wir ſchließen uns ſeinen Worten an. meinſchaften ſind, immer den billigſten Preis zu erzielen. Das erſcheint
In beneidenswerther Sorgloſigkeit machen die Verfaſſer nicht einmal auf den erſten Blick ſehr vernünſtig, folgerichtig in einem Zeitalter, wo Alles
auch nur den Verſuch, die Nähte zu verdecken, mit denen ſie - wir Geld eintragen muß, wo die Rentabilität die erſte Bedingung eines
Unter=
können es kaum gelinder bezeichnen - ihre Scenen aneinander geflickt nehmens iſt und der Werth eines ſolchen nach der Dividende beurtheilt wird,
haben. Und doch L. betrachtet man die einzelnen Scenen für ſich, ſo die es abwirft. So entſtand denn die Submiſſion, das öffentliche
Aus=
ſtecken ſie meiſt ſo voll von komiſcher Kraft, voll harmloſer Liebenswür= ſchreiben von Arbeiten und der Zuſchlag an den Mindeſtfordernden. Die
digkeit, voll drolliger Originalität, daß man aus dem Lachen kaum Sache ſcheint allerdings ſo einfach und praktiſch, daß man ſich fragt: Wie
herauskommt und lachend verzeiht man Alles. Wer uns mit einem konnte es kommen, daß erſt das 19. Jahrhundert auch dieſes erfinden oder
Teller voll ſüßer Näſchereien zu erfreuen gedenkt, dürfen wir mit ihm entdecken mußte?
rechten, daß er uns nicht wahrhafte Fleiſchkoſt bietet? Die
Leiſtungs=
fähigkeit unſerer Bühne umſpannt einen weiten Raum, gönnen wir da= erwägt nach ſeinem Ermeſſen reſp. ſeinen Erfahrungen, was dieſe oder jene
her Anſpruchsloſer Heiterkeit immerhin auch ein beſchränktes Plätzchen. Arbeit koſten kann, berechnet naturlich die äußerſten Preiſe in Bezug auf
Wollen wir nun einen Abriß der „Fabel: des Stückes geben, ſo kommen ) Billigkeit, ſetzt dieſelben an und läßt eine Submiſſion ausſchreiben, wobei es
wir freilich ſaſt in Verlegenheit. erſtaunt fragen wir uns ſelbſt: wie iſt nun Sache der Gewerbtreibenden iſt, zuzuſehen, was ſie thun können, um
es möglich, mit einem ſolchen Mimmum von ſtofflichem Gehalt ganze zwiſchen dem bereits äußerſt reducirten Verdienſt und Null oder gar nichts
5 Acte auszufüllen? Doch man urtheile ſelbſt. Drei Ehepaare: Dorn's, einen Punkt zu finden, eine Ziffer, auf welche ſie eingehen können, indem ſie
Stein's und Hilbergs, nebſt zwei Liebespaaren: Paul Groſſerl unter den Anſatz herabbieten.
mit Grete Dorn und Max Cornelius mit Ella Brandt, dazu
der Lohndiener Pfeffermann und etwa noch die Köchin Ulricke und öffentlichen Arbeiten, die gerade ſo ſolid ſein müſſen, wie die der
Vor=
tragen die Handluͤng. Die beiden Compagnons Stein und Hilberg laſſen fahren, welche weit mehr koſteken; denn dieſe Solidität iſt eine ausdrückliche
ſich in eine gewagte Speculation ein und werden nur durch verwandt= Bedingung bei der Sübmiſſion und die jachverſtändigen Uebernehmer der
ſchaftliche Intervention vom Ruin gerettet. Der Schiftſteller Paul Arbeit werden gewiß nichts gutheißen und annehmen, was dieſen Bedingungen
Groſſer' hat durch ſein Luſtſpiel „Unſere Frauen” den Zorn der Frau nicht entſpricht, denn — ſie müſſen ihre Sache verſtehen.
Dorn auf ſich gezogen. Sie lädt ihn, den ihr ganz Unbekannten, in das
Haus ihres Schwieg=ſohnes, um ihm gehörig den Text zu leſen, will ſ Stadt oder der Staat von Privatgeſellſchaften, deren ausgeſprochener Zweck
ihn aber dann — unter falſchem Namen, damit er unerkannter Zeuge die Ausbeutung der Gemeinſchaft iſt, wollen wir hier nicht reden) erwirbt
der Beurtheilung ſeines Stückes ſein könne - in ihre Familie einführen. etwas zu einem höchſt billigen Preiſe, ſo billig, daß allerdings derjenige,
Merkwürdiger Weiſe fällt dem Schrifſteller nun nichts Klügeres ein, als welcher es bedingungsgemäß zu dieſem Preiſe liefern will, Schaden daran
ſich den Namen ſeines Freundes Max Cornelius aus Dresden, der leiden oder zu Grunde gehen muß, wenn die Arbeit bedeutend iſt. Denn die
Tags zuvor in Berlin eingetroffen iſt, beizulegen, und damit iſt eben Sachverſtändigen wiſſen genau, daß der Menſch nicht anders arbeiten kann,
den üblichen Verwechſelungen Thür und Thor geöffnet. Während ſich als um dabei ſeinen Lebensunterhalt zu finden.
der ächte Max in Ella verliebt und Gegenliebe findet, thut der falſche
Max ein Gleiches bezüglich der naiven Grete Stein. Beide Mädchen,
erſt geſchworene Freundinnen, entzweien ſich in der Ueberzeugung, Neben= thut, und nimmt Schaden dabei, oder er hat in dem Vertrage, den der
buhlerinnen in der Liebe zu ſein. Rentner Dorn ſelbſt, ein Pantoffel= Sachverſtändige aufgeſtellt hat, ein Rebenloch entdeckt, durch welches die ganze
held, wie er im Buch ſtebt, hat inzwiſchen ſeine eigenen Sorgen. Weisheit der Submiſſions=Bedingungen wie durch einen durchlöcherten Topf
Um ſich von Zeit zu Zeit einen vergnugten Abend außer dem rinnt.
Hauſe zu ſchaffen, hat er ſeiner geſtrengen Gattin vorgeſpiegelt,
zu einem Geheimrath Schulz eingeladen zu ſein. Die mißtrauiſche ſo ängſtlich Uber das allgemeine Wohlbefinden wacht, unmöglich ein ſolches
Gattin verlangt Beweiſe für die reale Exiſtenz dieſes fingirten Geſchäft eingehen. Denn wenn es auch Leute geben könnte, die mit wahrer
Geheimrathes, und Lohndiener Pfeffermann übernimmt es, deſſen Luſt ihr Vermögen und ihre Arbeit einer Stadt opfern, ſo darf dieſelbe doch
Rolle zu ſpielen; neue Verwickelung, neue Verlegenheit! Doch verzichten ſolches Opfer nicht annehmen, ſchon um der Familie des Opferwüthigen
wir auf genauere Skizzirung; nicht das Was iſt es ja, was in dem nicht. Denn der moraliſche Untergrund des Begriffes Gemeinde iſt der Schutz
Stücke wirkt und reizt, ſondern das Wie - bis dann alles zum guten des Einzelnen durch engeres Zuſammenſchließen und nicht die Ausbeutung
Ende gediehen iſt. — Die Darſtellung war eine animirte und glatte; desſelben zu Gunſten des abſtracten Begriffes Gemeinde.
alle Mitwirkenden leiſteten ihr Beſtes; ſollen wir einzelne beſonders
her=
vorheben, ſo wären es die Damen Steck, Kläger und Ethel, ſowie der Arbeit faſt auf ein Nichts zuſammengedrückt wird. Exiſtenz und
Wohl=
die Herren Butterweck, Steude und Franke. Der Beifall der fahrt des Gemeinweſens ſind auf Arbeit und Arbeitswerth baſirt. Die Arbeit
ziemlich zahlreichen Zuhörerſchaft ſteigerte ſich von Act zu Act, „und das 1 muß dem Arbeiter das Beſtehen garantiren, ſonſt tritt Berarmung und
genügt”, meinte der Lohndiener Pfeffermann.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. J. Turing v. Ferrier von Stuttgart. Paronin
Horneck v. Weinheim, Stiſtsdame von Thurn. v. Lehmann von Wiesbaden.
v. Weſtenberg von Haag. J. Schiedmäyer und Familie von Stuttgart.
Frau Kuchen von Frankfurt a. M. Fr. Chr. Pietſch. Druckereibeſitzer von
Gießen. H. Neumann, Stud. med. von Berlin. J. H. Hanburg von
England. Stappenmacher und Frau von Budapeſt. Max Jaud von
Rävens=
burg. Rud. Weber, Dr. jur. von Erlach bei Bern. Arnold Bertſchinger
von Lenzburg. Victor Mahillon und Gemahlin von Brüſel. Sandmann
von Breslau, Mortenſen von Mettenau, H. Berge von Frankfurt, Schmidt
von Cöln, Mondanton von St. Croiz, T. Schwezer von Calw, Jonas von
Berlin, Sitt von Hamburg, Hitzſchke von Elberfeld, R Falkenroth von
Breckerfeld, Schönhof von Offenbach, Krebs und Schneider von Frankfurt,
T. Aißlingen von Aalen. Aug. Bier von Oberſtein, Stern von Offenbach,
Tachau u. Zucker von Berlin, Meyer von Bielefeld, Vonderweidt von
Biſch=
weiler, Dube von Berlin, Kaufleute.
Die Submiſſionen.
In unſerer Nachbarſtadt Mainz ſcheint ein heftiger Kampf gegen das
ſeither Ubliche Verfahren der Vergebung der Arbeiten, durch Submiſſion an
den Wenigſtnehmenden, zu entbrennen. Der „Mainzer Anzeiger= ſchreibt
über dieſes intereſſante Thema:
2055
Wir leben in einem Zeitalter, das ungemein ſtolz darauf iſt, alles Wiſſen
Das haben wir nun bald gemerkt und ſtatt der „ſchönen: Häuſer, bei
Ein Sachverſtändiger, ein ſtäüdtiſcher Baumeiſter, z. B. in Bauſachen,
Auf dieſe Weiſe gelangen wir in der Neuzeit zu enorm billigen Bauten
Auf den erſten Blick iſt das Ding ſehr einfach. Die Gemeinſchaft, die
Was müſſen ſie ſich alſo denken, wenn ſo fabelhaft abgeboten wird auf
ſchon reduzirte Preiſe? Entweder iſt der Menſch unzurechnungsfähig, der das
Im erſteren Falle darf die Gemeinſchaft Stadt oder Staath, welche ſonſt
Man muß ſich fragen: wo hinaus ſoll das führen, wenn der Werth
Elend ein.
Allerdings kann die Gemeinſchaft verlangen, daß ſich Niemand an ihr
beſonders bereichere und daß ein Jeder das Mögliche leiſte und dieſes war
anfangs wohl der leitende Gedanke bei den Ausſchreibungen. Aber, wie es
immer bei menſchlichen Einrichtungen geht: Alles artet aus, und die heutigen
Submiſſionen haben aufgehört das zu ſein, was ſie ſein ſollten.
Nun tritt allerdings der zweite der oben erwähnten Fälle ein, daß der
Submiſſionsvertrag oder die Lieferungsbedingungen irgend eine Lucke haben,
welche der ſchlaue Geſchäftsmann benützen kann, um den Nachtheil, den er
anſcheinend durch großes Unterbieten erleidet, wieder auszugleichen. Solcher
Dinge giebt es die Maſſe und die ganze Wiſſenſchaft des fachkundigen
Ge=
ſchäftsleiters, welcher im Namen des Gemeinweſens die Submiſſionsbedingungen
aufſtellt, ſtrengt ſich oft vergebens an, um alle Löcher zu verſtopfen, durch
welche der praktiſche Gewerbtreibende nebenhinaus und um den Vertrag
herumgehen kann. Da braucht nur in den Bedingungen die eine oder die
andere nicht präcis genug geſtellt, die Qualität dieſes oder jenes Materials
nicht ſo definirt zu ſein, daß nicht ein anderes dafür an die Stelle geſetzt
werden kann, ſo wird es der Submittirende gewiß benutzen und das
Gemein=
weſen, welches ſehr billig erworben zu haben glaubt, wird ſich bald
über=
zeugen, daß es ſehr theuer bezahlt hat. Daß ſolches Verfahren ſchon in
älterer Zeit bekannt, aber auch gewürdigt wurde, dafür ſpricht ein klaſſiſches
Beiſpiel, nachzuleſen in des unſterblichen Cervantes' Buche, genannt Don
Quijote.
Als Sancho Panſa, der Schildknappe des unbeſiegten Ritters,
Statt=
halter auf der Inſel Barataria war, da erſchienen vor ſeinem Gericht zwei
2056
R
Männer, einer derſelben war ein Schneider, der andere ein ſchlauer Bauer.
Die hatten unter ſich eine Art Submiſſionsvertrag geſchloſſen. Der Bauer
beſaß ein Stück Tuch, aus dem er eine Mütze wollte machen laſſen. Als er
den Schneider fragte, ob das Tuch für eine Mütze lange und dieſer bejahte,
da fiel dem Bauer ein, daß der Schneider wahrſcheinlich ein Stück davon
Ubrig behalten werde, denn derſelbe hatte die Frage zu raſch bejaht. Er
fragt alſo, ob der Schneider nicht vielleicht auch zwei Mützen daraus machen
könnte. Der Schneider, welcher die Sache merkte, bejahte. Jetzt wurde der
Bauer kuhner, er fragte nach drei, nach vier, nach fünf und ſchließlich, ob
ſechs Müutzen aus dem Stück zu machen wären. Der Schneider „ſubmittirte”
ruhig auf die Arbeit weiter. Jetzt dachte der Bauer: Den habe ich; nun
mag er zuſehen, woher er die ſechs Mützen nimmt. Als der Ablieferungstag
kam, da erſchien der Schneider mit den ſechs Mützen, fünf auf je einem
Finger der linken, die ſechſte auf dem Daumen der rechten Hand. Sie paßten
alle ſechs ganz ausgezeichnet, auf die Finger nämlich. Jetzt ſchrie der Bauer
Zeter ob des verſchnittenen Tuches, während der Schneider den Macherlohn
für ſechs Mützen verlangte. Das gab einen Prozeß, und ſo kam die Sache
vor das Forum Sancho Panſas, der mit ſalomoniſcher Weisheit den Fall
dahin entſchied: Der Bauer verliert ſein Tuch, der Schneider den Macherlohn,
weil ſie ſich gegenſeitig übervortheilen wollten; denn der Bauer mußte wiſſen,
daß das Tuch unmöglich langt, der Schneider aber, daß die Mützen nicht
zu gebrauchen waren. Dieſe ſelbſt ſprach der „Statthalter: dem Fiscus zu.
Bei unſerer fortgeſchrittenen Gerichtspflege iſt der Fall allerdings
undenk=
bar, daß, wenn es zum Prozeß käme, ein Richter, wie Sancho Panſa es
that, beiden Theilen Unrecht gäbe, oder gar die Confiscation von
unbrauch=
baren und nicht zweckentſprechenden Dingen, die im Submiſſionswege geliefert
ſind, ausſpräche. Denn was ſollte der Fiscus z. B. mit Thüren anfangen,
die nicht ſchließen, mit Bänken und Schemeln, die zuſammenbrechen, wenn
man Miene macht, ſich darauf zu ſetzen, wohin ſollte er eine Mauer ſtellen,
die mit reinem Sand und Kalkwaſſer aufgeführt und kaum ſo lange ſtehen
dürfte, bis der Prozeß entſchieden iſt, oder mit anderen Dingen mehr, wie
ſie bei uns durch das Submiſſionsverfahren erzielt zu werden pflegen ?
Ein anderes Mittel, welches ſich für den Submittenten bietet, um ſeinem
Schaden wieder beizukommen, wenn er zu tief unterboten hat, iſt die
Ge=
pflogenheit gewiſſer der Bauherren, während des Baues Verbeſſerungen
vor=
zunehmen, die aus dem Rahmen der ſubmittirten Arbeit natürlich
hinaus=
gehen und nun im Taglohn zu den denkbar höchſten Preiſen ausgeführt
werden.
Wenn man von dem einen ſeltenen Fall abſieht, wo beſondere
Verhält=
niſſe oder beſondere Hülfsmittel dem Submittenten zur Verfügung ſtehen,
wie z. B. der Firma Holzmann in Frankfurt, die in Baſel ſich zum Bau
einer zweiten projectirten Rheinbrücke mit bedeutendem Abſchlag anbot, falls
dieſer Bau ſofort, während noch alle Einrichtungen, Maſchinen u. ſ. w. an
Ort und Stelle wären, vor ſich ginge - abgeſehen von ſolchem Falle,
wie=
derholt ſich bei den Submiſſionen, wie ſie jetzt weit gediehen ſind, dieſelbe
Erſcheinung. Die Stadt hofft bei der Rauferei um den hingeworfenen
Brocken zu verdienen, und Derjenige, der dieſen Brocken erhaſcht, hat
keines=
wegs die Abſicht, zum Beſten der Gemeinſchaft Schaden zu leiden. Sagen
wir's mit dürren Worten in der=Geſchäftsſprachel: Einer ſucht den Andern
zu „ machen”
Noch einmal: Das widerſtrebt dem Rechtsgrundſatz, der unſerem
Ge=
meindeweſen ſtets als Leiter dienen ſoll. Die erſte Bedingung für alle
öffent=
liche Arbeiten iſt außerdem: Gediegene Ausführung. Und für dieſe bietet
uns das jetzige Submiſſionsverfahren in erſter Linie keine Garantie.
Einen weiteren Nachtheil hat dasſelbe aber auch noch, daß es fremde
Concurrenz auf den Markt ruft und zwar in ungerechter Weiſe. Es iſt
ganz natürlich, daß benachbarte Städte oder Ortſchaften meiſtens etliche
Pro=
cent niedriger bieten können. Abgeſehen von den bei uns zur möglichſten
Höhe geſchraubten Preiſen der meiſten Lebensbedürfniſſe, welche dem
Ein=
heimiſchen von dieſer Seite die Concurrenz erſchweren, tritt noch ein anderes
Moment dazu.
Das Erſtere involvirt eine Ungerechtigkeit und Unbilligkeit gegen den
Einheimiſchen, auf deſſen höchſten Verdienſt Steuer= und Umlageſätze baſirt
ſind, die alſo auf jedes Stück, welches er producirt, wieder aufgeſchlagen
werden müſſen. Von dieſer Art Gerechtigkeit aber ſteht nichts in den
Geſetz=
büchern und Niemand, vor allen Dingen kein Juriſt, braucht ſich darum zu
kummern, wenn das entgegengeſetzte Verfahren Vortheil bringt.
Unterſuchen wir alſo bloß dieſen „Vortheil”. Neben den bedeutenden
Juriſten in unſerem Stadthauſe gibt es auch ganz kernhafte Rechner dort.
Rechnen wir ein wenig. Zu jeder Arbeit gehört in erſter Linie Arbeitskraft,
die dargeſtellt wird durch Maſchinen oder Menſchen, in den meiſten Fällen
durch beide zuſammen. Beide verzehren und gebrauchen daher
conſumſteuer=
pflichtige Gegenſtände, die erſteren Kohlen, die anderen Lebensmittel. Wenn
alſo eine Arbeit in der Stadt gemacht wird, ſo zahlt ihr Unternehmer einen
nicht unbedeutenden Bruchtheil der Herſtellungskoſten auf Umwegen an die
Stadt zurück durch den Verbrauch der octroipflichtigen Gegenſtände.
Außer=
dem bezahlt er ſammt ſeinen Gehülfen Umlagen; hat er keine Arbeit für
dieſelben, ſo entläßt er ſie und ſie werden auch die Stadt in den meiſten
Füllen verlaſſen, zum mindeſten keine Umlagen zahlen, wenn ſie nichts
ver=
dienen. Schließlich wird aber auch der Unternehmer mit Fug und Recht nicht
die Umlagen von 20,000 Mark Einkommen zahlen können und zahlen wollen,
wenn 15,000 Mark davon hinausgefloſſen ſind. Er wird ſagen müſſen:
Hätte ich die ſtädtiſche Arbeit im Betrage von 15,000 Mark erhalten, ſo
könnte ich Euch davon die Umlagen bezahlen, da ihr aber den Verdienſt
hin=
ausgehen laßt, ſo müßt Ihr auch dort die Steuer davon holen.
Wenn man dies zuſammenrechnet, ſo wird man bald finden, daß der
200
auswärtige Unternehmer, ſelbſt wenn er um einen gewiſſen Prozentſatz noch
unter die Angebote der hieſigen herabgeht, immer noch theurer arbeitet, als
dieſe. Die Submiſſion verfehlt alſo auch in dieſem Falle den Zweck,
ob=
ſchon ſie, nach den Ziffern oberflaͤchlich zu urtheilen, das beſte Reſultat
liefert.
Trohdem iſt das Submiſſionsverfahren im vollen Gange und nicht ſo
leicht zu beſeitigen, auch wenn es noch mehr Uebelſtände mit ſich führte. Die
„freie Concurrenz” iſt einmal Schlagwort und damit iſt die Rennbahn
er=
öffnet. Von Gerechtigkeit darf man daher nicht reden, alſo nur von Intereſſe,
und im eigenen wohlverſtandenen Intereſſe rathen wir, bei allen Submiſſionen,
welche die Stadt ausſchreibt, die Bedingung vorzubehalten, daß Einheimiſche
in der Grenze eines gewiſſen Procentſaßes als niedrigſt Anbietende angeſehen
werden, ſelbſt wenn ſie mehr fordern als Auswärtige. Denn nur dadurch
entſteht eine freie Concurrenz. Selbſt bei der freieſten Concurrenz, auf der
erwähnten Rennbahn, wägt man Sattelzeug und Jockey und gleicht durch
Bleigewichtzuſatz die Unterſchiede aus. Bei unſerem Submiſſionsverfahren
aber geſchieht das genaue Gegentheil den Einheimiſchen iſt das Blei unſerer
ſtädtiſchen Auflagen in die Taſchen geſteckt und der Auswärtige wird ohne
dasſelbe mit ihnen zum Wettlauf zugelaſſen. Die Concurrenz kann alſo nur
durch eine Ausgleichuug frei werden. Bis jetzt iſt ſie es nicht, da ſie von
vornherein den Einheimiſchen in Nachtheil ſetzt.
Mzr. Anz.)
. Dtir een.
Vermiſchtes.
Genau in derſelben Weiſe wie der Kriegsſchatz des Juliusthurms
wurde, ſo ſchreibt die ,Magdb. Zeitung= 1871 und ſpäter die
Kriegsent=
ſchädigung Frankreichs an Deutſchland nachgezählt oder vielmehr nur revidirt.
Die erſte größere Zahlung von 200 Millionen Franes leiſtete anfungs März
1871 die Stadt Paris. Die erſte Rate der großen Summe wurde an der
Neuilly=Brücke in preußiſche Trainwagen geladen und nach Verſailles
über=
geführt, um vom General=Intendanten der Armee, General v. Stoſch,
ab=
genommen zu werden. Die General=Intendantur ließ ſich auf Nachzählung
der einzelnen Geldrollen ein; ſie gewahrte indeß ſchon nach zwölfſtundiger
Thätigkeit, daß ſie, wenn jede einzelne Gold= und Silberrolle geöffnet und
gezählt werden ſollte, ein volles Jahr nach dem Friedensſchluß in Verſailles
bleiben müßte, und da dies nicht anging, ſo wurden die Zahlungen auf
Treu und Glauben als richtig angeſehen und nur noch einzelne Geldſäcke,
gerade wie man ſie griff, gewogen. Dies Verſahren iſt eingehalten worden
dis zur Zahlung der letzten Rate zu Ende des Jahres 1872. Die
Geſammt=
zahlung Frankreichs hat auf Heller und Pfennig geſtimmt; denn es iſt bei
der Reichsbank, die das Gold und Silber weiter gab, keine einzige
Recla=
mation eingegangen. Intereſſant iſt, daß die Bank von Frankreich die Zahlung
der Pariſer Kriegsentſchädigung von 200 Millionen Franes aus einem ganz
eigenthümlichen Grunde unterbrechen mußte. Da ſie nämlich je 2000 Fres.
in einen Beutel thun ließ, ſo fehlten ihr plötzlich die Geldbeutel, und Favre
Uberbrachte nach Verſailles die Meldung, die Bank wäre unfähig, Zug um
Zug die Zahlung zu leiſten, wenn ihr nicht die bereits abgelieferten
Geld=
ſäckchen zurückgeliefert würden. Man erklärte in Verſailles, dies wäre ganz
unmöglich, und als Favre bemerkte, die Bank von Frankreich hätte bei
Zah=
lungen in Beuteln ein geſetzliches Recht auf Berechnung der Koſten für jeden
Beutel mit 75 Ctms., war die deutſche Armeeverwaltung nicht bloß bereit zu
ſofortiger Zahlung der 75 Etms. pro Beutel, ſondern ſie erbot ſich auch zu
Leinwandlieferungen an die Bank von Frankreich. Für die Beutel zur
Unter=
bringung der 200 Millionen Franes wurden im ganzen 3750 Franes
Ent=
ſchädigung an die Bank zurückgezahlt, und dieſe Beutel werden bis zu dieſer
Stunde hier wie bei verſchiedenen Reichsbankſtellen benutzt. Außer in Gold
und Silber zahlte Frankreich in deutſchem Courant und Papier, außerdem
in Wechſeln auf London und Wien. Nur ein einziges Manco von 25 Thlrn.
iſt conſtatirt worden, aber nicht durch Verſchuldung der Pariſer Bank; ſie
hatte nämlich einen Darlehnsſchein über 25 Thlr. in Empfang genommen,
der imitirt war.
In einem größeren Frankfurter Hotel ereignete ſich vorigen
Sams=
tag eine drollige Scene. Ein etwas ſtark angeheiterter Fremder kam gegen
Mitternacht, wie ihm dies ſchon mehrmals paſſirt war, in ſein Hotel, lavirte
auf dem Corridor herum und gelangte, nach Ueberwindung verſchiedener
Hinderniſſe, endlich in ſein Zimmer, wo er Licht machte und anfing ſich
aus=
zukleiden. Wie er damit faſt zu Ende gekommen, bemerkt er, daß ſich in
ſeinem Bette etwas regt; er leuchtet hin und richtig liegt ein Menſch mit
großem ſtruppigem Barte ſchlafend darin. Kurz entſchloſſen nimmt er ſeinen
Stock und ſchlägt auf den Eindringling los. Dieſer wird wach und ſchreit
ganz jämmerlich um Hilfe. In dem Moment erkennt der Nachtvogel, daß
er in ein falſches Zimmer gerathen iſt; er ergreift ſchleunigſt ſeinen Rock,
ſeine Weſte und ſeinen Hut glücklicher Weiſe hatte er ſich noch nicht völlig
entkleidet - und verſchwindet in der Thüre. Er ſucht in aller Haſt ſein
Zimmer, aber das Zetermordiogeſchrei des Andern ſchallt unausgeſetzt durchs
Haus; verzweifelnd läuft er auf dem Gang herum, und nach wenigen
Augen=
blicken wird er von den herbeigeeilten Kellnern und Hausknechten gepackt,
jämmerlich geprügelt und ſeines Kleiderbündels, da man vermuthete, er habe
geſtohlen, beraubt. Er proteſtirt wüthend und regalirt ſeine Gegner mit
Püffen und Ohrfeigen, die mit Zinſen zurückbezahlt werden, bis endlich die
Sache aufgeklärt wurde.
Tages= Kalender.
Camstag 15. October: Abendunterhaltung des Geſangvereins Teutonia.
Sonntag den 16. October: Ball des katholiſchen Geſellen=Vereins.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei