Darmstädter Tagblatt 1881


22. September 1881

[  ][ ]

144.

Wonnementspreis
Verteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Briͤngerlohn. Uuswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
vegengenommen
zu 1 Mark 50 Pl.
pw Qnanial inel. Poſtaufichlag

rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Euſllttep aſlt-hultuugvoluu.

Inſerate
werdenengenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. xr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße N. 2, ſowie auzvirn
von allen Cunnonen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
fur die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.

R 185.

Donnerstag den 22. September.

1881.

Bekanntmachung.
Samstag den 24. September 188l,
Nachmittags 2½ Uhr,
wird in dem der Großherzoglichen Landes=
Waiſen=Anſtalt gehörigen Walde Diſtrict
Tanne die Kartoffelernte von 5,6631 Hect.
Gelände in 41 Looſen öffentlich an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 20. September 188l.
Der Rechner
Großherzoglicher Landes=Waiſen=Anſtalt.
Langsdorf, Rechnungsrath. 68323

Bekanntmachung.
Montag den 26. September, Nach
mittags 3 Uhr, wird die Kartoffel=Ernte
von ca. 7½ Hectaren, aus 43, zum Theil
kleineren Looſen Seeländer, Spätroſen und
Weißgelben beſtehend, in der ſtädtiſchen/
Tanne öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft an der Neuwieſe, nächſt
dem Rummel'ſchen Felſenkeller.
Darmſtadt, am 21. September 188l.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (8411

Kartoffel=Verſteigerung.
Donnerstag den 29. Septbr. 1881
Vormittags 9 Uhr, wird in dem Ge=
meinde
=Tannenwald, DiſtricteMaitanne!
und Saufang!, die Kartoffel=Ernte von
15,0334 Hectaren Gelände in 117 Looſen
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert.
Credit wird bis 1. December gegeben.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt im
Diſtrict Saufang'.
Beſſungen, den 20. September 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
8412
Nohl.

Freiwillige Möbel=Verſteigerung.
2
Dienstag den 27. September, Vormittags 10 Uhr
ſ anfangend, werden durch den Unterzeichneten im Ritſert'ſchen Saale zum Schützen=
hof
zu Darmſtadt nachverzeichnete ganz neue, hochelegante, ſehr ſolid gearbeitete Möbel
gegen gleich baare Zahlung verſteigert:
Von imitirtem Ebenholz: reich geſchnitztes ſchwarzes Salon=Mobiliar:
Sopha, 2 Fauteuils, 6 Polſterſtühle mit prima Havanna=Seidendamaſt, 1 Sopha=
tiſch
, ein reich geſchnitztes Vertikow, 1 reich geſchnitzter Schreibtiſch ꝛc.
In Eichenholz: Ein kunſtvoll gearbeitetes Herren=Zimmermobiliar: Sopha,
2 Fauteuils, 6 Polſterſtühle, Sophatiſch, Sophaſpiegel, Schreibtiſch, Bücherſchrank;
1 do. Speiſezimmer=Mobiliar: 1 großes, reich geſchnitztes Buffet, 12 hohe Rohr=
Lehnſtühle, 1 Speiſetiſch für 20 Perſonen, 1 Servirtiſch.
In Nußbaumholz: 1 Wohnzimmer: 1 Garnitur, Sopha, 2 Fauteuils,
4 Demi Fauteuils, prima Peluche, Bordeaur=Sopha, Tiſch, Trumeaux, Vertikow ꝛc.
Voudoir: 1 Garnitur, Sopha, 2 Fauteuils, 4 Demi=Fauteuils mit feinſtem
franzöſiſchem Fantaſieſtoff, Sopha, Schreibtiſch ꝛc.
Außerdem noch diverſe andere Gegenſtände.
Beſichtigung Montag den 26. September, Nachmittags von 2 Uhr ab.
Darmſtadt, den 21. September 1881.
Engel, Gerichtsvollzieher.
[8413

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Konkurs des Maurermeiſters Heinrich Tracht dahier
gehörigen Immobilien:
228 Hofraithe, Hermannsſtraße,
451 Hofraithe daſelbſt,
II. 61⁄₁₀₀
450 ganz neu erbautes Herrſchaftshaus,
II. 61¾⁄oo
ſollen Montag den 26. September d. J., Nachmittags 5 Uhr,
in dem Ortsgerichtslocale verſteigert werden.
Beſſungen, den 20. September 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(836¾

Flur. Nr. ⬜Meter. II. 8⁵⁄₁₀ II. 6l⁵⁄₁oo 67

504

[ ][  ][ ]

1874

Main=Neckar=Bahn.
Verkauf alter Materialien.
Die auf einigen Stationen der Main=
Neckar=Bahn lagernden alten Materialien
an: Schienen, Schmiedeiſen, Gußeiſen,
Drehſpänen ꝛc. ſollen
Donnerstag den 29. l. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion vergeben werden.
Der Hauptmagazins=Verwalter zu Darm=
ſtadt
wird über dieſe Materialien bis zum
bezeichneten Termine Auskunft geben, und
können die Verkaufsbedingungen, ſowie das
Verzeichniß der zum Verkaufe kommenden
Materialien, gegen eine Gebühr von
40 Pfennig auf frankirte Anfrage von dem=
ſelben
bezogen werden.
Die Gebote müſſen bis zu genanntem
Termine bei dem Hauptmagazins=Verwalter
in Darmſtadt frankirt, verſchloſſen und mit
der Aufſchrift: Verkauf alter Materialien
betreffend eingereicht werden.
Darmſtadt, den 15. September 1881.
Der Betriebs=Inſpector:
J. V.:
18322
Dittmar.

Feilgebotenes.
18810
Engl. Bückinge zum Roheſſen,
Russ. Sardinen in Piales,
Verliner Roallmops,
Holl. Voll-Häringe fein marinirt,
Holl. Sardellen,
Sardines Thuile
friſch eingetroffen.
G. P. Koth,
[8224
Bleichſtraße.

Prima ſtückreiches Feltschrot,
vorzüglich im Brand, Huss- und
Stückkohlen zu den billigſten/
Preiſen.
G. Stanmnuler,
Waldſtraße 17. (7604
Prima Buhrkohlen,
ſowie Stück=und gewaſchene Nußkohlen
von vorzüglichem Brand, empfiehlt billigſt
J. WingeldeV,
5994
Obergaſſe 1.

Büllige Panloieh.
2379) Die ſo beliebten Frauenpantoffeln,
Paar zu 3 Mark, friſche Sendung
auen=, Männer= und Kinderſtiefel ir
kannter Güte eingetroffen.
Bahnhofsſtraße 1, 1 St. hoch.

R185
Freihändiger Verkauf
von Weißwaaren, Leinen und Wollwaaren,
im Gaſthauſe zum zweißen Schwanen (Kirchſtraße).
den 22. September den
bis Mittags
Freitag
Donnerstag
12 Uhr,
ganzen Tag und
werden im Auftrag durch Taxator K. Strauß zu billigſt taxirten Preiſen ausverkauft:
Eine große Partie einfache und doppeltbreite Leinen und Halbleinen zu Hemden und
Betttüchern ꝛc., ferner eine Partie Tiſchtücher, Servietten und Tafeltücher und eine
Menge Handtücher, auch Kaffeedecken, Deſſert=Servietten, Shirting, Chiffons, Elſäſſer
Madapolames, Satins, Piqués, weiße und farbige Bettdecken, Colter, 60 Otzd. weiße
leinene und 40 Dtzd. farbige Taſchentücher, 20 Otzd. Frauen=Flanellhemden, Damen=
jacken
, Damenhoſen, eine Partie Flanell= und Lama Reſte, 20 Dtzd. leinene Bruſt=
einſätze
für Herrenhemden ꝛc., weiße und farbige Herrenhemden.
[8414
Leſtschriſtems
Bayar M. 250 Modenwelt M. 125 IIlustrirte Frauen-
neitung
M. 250, große Ausgabe M. 4.25, Daheim M. 2, Veher Land
und Heer M. 3, Romanbibliotheh M. 2 u. ſ. w. u. ſ. w. beſorge ich
ohne weiteren Aufſchlag regelmäßig und pünktlich.
Ausländiſche Zeitſchriften liefere ich eben ſo ſchnell und zu denſelben Preiſen wie Andere.
Mein reichhaltiger Journallesezirkel wird zwei Mal wöchentlich gewechſelt
(8328
und koſtet von October bis December M. 2.25.
Johs. Woitz.

Modenwelt, Bazar,
ſowie ſämmtl. Zeitſchriften u. Modeblätter liefert raſch und mit der k3-ſirengſten
Pünktlichkeit 2 die Buchhandlung und Hofbuchbinderei
L. Vogelsberger
(8301
Schützenſtraße.
Reiche Auswahl von Probeheften und Nummern zu gefl. Anſicht.

AusvOrhaaufs
Die zur Konkursmaſſe der Modiſtin Erwine Schlitzberger hier gehörigen
Waaren, beſtehend in
Hüten, Federn, Spitzen, Bändern, Blumen,
Kleidern, Sammet, Seide ete.,
werden von Montag den 19. September bis zum 25. September im Laden=
Lokal, Wilhelminenſtraße Nr. 23, zu Fabrikpreiſen ausverkauft.
Der Konkursverwalter:
(8329
AdoIwh Eady.
Fine Apfel=Mühle zu verkaufen. (Fin Kanarienvogel mit Käfig billig
(8225 C- abzugeben. Nieder=Ramſtädterſtraße 20
C. Waldſtraße Nr. 54.
[8335
Manſarde.

(Fin junger ſtarker Zugeſel (Hengſt)
2 iſt preiswürdig zu verkaufen.
Arheilgerſtraße 37 im Laden. 8213

Fine Partie weingrüne, gut erhaltene
C Füſſer von 160 bis 900 Liter, eine
ſtarke Kelter mit ſteinernem Biet, ſowie
eine gebrauchte Aepfelmühle zu verkaufen.
Die Fäſſer ſtehen bei Küfer Federlin,
Mühlſtraße 3; derſelbe ertheilt nähere
Auskunft.
Darmſtadt, im September 1881.
G. Grossnuaum,
Dieburgerſtr. 60. (8331

Rothweih.
Feinſten franzöſiſchen Rothwein,
ſowie Rordeaux-Weine empfiehlt
unter Garantie der Reinheit
J. Rihzinger,
Caſinoſtraße 1v. (8285

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Küchler's neue Verwaltungsgeſetze.
Zu erfragen in der Expedition. (8334

Eingetroffen.
Oborhess. Handkäse.
Werner.
Saalbauſtr. 19. (8286

[ ][  ][ ]

E 185
Die Regierungsblätter
vom Jahrgang 1852 bis 1870 ſind gebunden billig abzugeben.
[8415
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
d0000000000000n00000000000000
Holz=⁄e Melallſarglager3
J. Gnchert,
Bleichſtraße 29
O empfiehlt bei vorkommenden Sterbefällen ſeinen Vorrath von
17365 S

1875

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u. geſticktem Einſatz per St. M. 3.50, 4, 4.50 u. 5, einerlei, ob vorn oder hinten/
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Lama= u. Flanellhemden M. 2, 2.50, 3, 4, 5 u. 6 per St.; Damenhemden in
Chiffon M. 1.25, 1.50 u. 1.70, mit geſticktem Einſatz M. 1.80 per St., in ſchwer.
Crelonne M. 1.80, 2 u. 2.50, in Hausmacher=Leinen u. Stuhltuch M. 2 per St.;
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ſchon jetzt koſtenfrei zugeſtellt bis Ende
d. Mts. und ladet ergebenſt zum Abonne=
ment
ein
Hochachtungsvoll
Wh. Wülll.
WB. Die Frankfurter Preſſe wird ausge=
geben
Morgens um 7 Uhr, Nach=
mittags
um 6 Uhr und Abends um
9 Uhr, auch können einzelne Num=
mern
abgeholt werden in der Agentur
(8332
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beſſerung
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755) Wooosplaz 13 ein möblires
Zimmer zu vermiethen.
7695) Mühlſtraße60 am Kapellplatz,
gegenüber dem neuen Realſchulgebäude, iſt
die Beletage mit allen Bequemlichkeiten/
anderweit zu vermiethen und im November,
auf Verlangen auch ſchon früher zu beziehen
Näheres im Hauſe parterre.

R 185

6895) Rheinſtraße 23
ſind 2 Lüden mit Comptoir zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.

7691) Obere Hügelſtraße Nr. 30
Zimmer und Kabinet möblirt.
7696) Eliſabethenſtraße 22 2 ſchöne
möbl. Zimmer per 15. Septbr. beziehbar.
7791) Soderſtraße 48 der untere
Stock, 3 Zimmer, Küche ꝛc, per I. October
J. Schreiner.
zu beziehen.
7863) Caſerneſtraße 64 iſt eine freund=
liche
Manſarde, 3 Piecen, Waſſer ꝛc., an
2 ruhige Leute zu vermiethen.

7904) Rheinſtraße 23 Beletage,
Wohnung von 6 Zimmern mit allem
Zubehör, per 1. Januar, ebent. auch
früher, zu vermiethen.

7929) Ecke der verläng. Kies= und
Wienersſtraße ſind in dem Neubau der
I. u. 2. Stock, enth. je 4 Zimmer u. mit
Waſſerleitung verſehen, bis 1. Oct. zu verm.
7930) Ecke der verläng. Kies= und
Wienersſtraße iſt die Manſarde mit
Waſſerleitung verſehen, bis 1. October an
eine ruhige Familie zu verm.
7933) Stiftſtraße 46 iſt der mittlere
Stock, 3 Zimmer mit allem Zubehör, im
October oder auch ſpäter zu bez. Preis 230 M.
7935) Obere Hügelſtraße 13 eine
freundliche Parterre=Wohnung, 5 Zimmer
Küche, Waſſerleitung u. alle Bequemlichkeiten
8160) Saalbauſtraße 22 iſt der erſte
Stock, beſtehend aus 6 Piecen, Küche mit
Waſſerleitung ꝛc., zu vermiethen.
MaeaGeetae)
A8161) Hügelſtraße 61
H.
S.
B eine ſehr ſchöne Parterre=Wohnung,
GO½
A beſtehend aus 4 Zimmern nebſt Küche,
G Waſſerleitung und ſonſtigem Zubehör. G
2.
H Zu vermiethen am 1. November. H
GOezurgie
8128) Gr. Ochſengaſſe l, 3. St., ein
Zimmer mit Bett zu vermiethen.

8189) Bleichſtr. 9 Seitenb. 1 möbl. 3.
8246) Wilhelminenſtraße 17 der
rechte Theil der Beletage, beſtehend in
5 Zimmern, Küche und Zubehör, iſt vom
15. Okt. ab zu verm. Heinr. Ritſert.
8252) Schloßgraben 11 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8274) Nieder=Ramſtädterſtraße 71
3 Tr. zwei freundl. möblirte Zimmer nach
der Straße, 8 und 10 Mk. auf Wunſch
mit Penſion zu vermiethen.
8337) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
Logis, mit Waſſerleitung verſehen, an eine
einzelne Dame zu vermiethen.
8342) Stiftſtraße 63 ein ſchön herge=
richtetes
Logis von 3 Zimmern zu verm.
und ſofort zu beziehen. Preis 110 fl.
8344) Kahlertſtraße 12 GBlumenthal=
viertel
) ein Logis, 3 Zimmer, Küche und
allen Bequemlichkeit, ſofort beziehbar.
8425) Nieder=Namſtädterſtraße 9
Seitenbau ein kleines Logis, 2 Zimmer
mit allen Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar.
8426) Arheilgerſtraße 6 zwei Logis.
8427) Kiesſtraße 26 ein unmöblirtes
Zimmer per Monat 4 Mark.
8428) Lauteſchlägerſtraße 18. 1. St.,
ein möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang.
8429) Beſſ. Carlsſtraße, gegenüber der
Wilhelmſtr., Imöbl. Parterrezimmer zu verm.
8430) Beſſ. Carlsſtraße 43 ein freund=
liches
Logis im Seitenbau gleich zu beziehen.
8431) Magdalenenſtraße 1 ſind im
mittleren Stock 1-2 möblirte Zimmer
(Ausſicht auf den Ballonplatz) zu verm.

Vermiſchte Nachrichten.
Nenſion, billig und gut, finden Schü=
ler
und Schülerinnen im Gartenhaus,
Beſſunger Karlsſtraße 5. Daſelbſt ein kl.
Wohnung an Leute ohne Kinder alsbald
zu vermiethen.
[8315
ſEin Inſtallateur igelernter Schloſſer),
E ein Schmied finden Stelle bei
P. Grael, Aliceſtr. 5. (8200

Harkenbauverein.
Blumeupflege in Arbeiterfamilien.
Die in den vorhergehenden Jahren ausgeſprochene Hoffnung, daß die Betheiligung
an dieſem ſchönen Unternehmen raſch wachſen werde, iſt in erfreulicher Weiſe in Er=
füllung
gegangen: die Zahl iſt über 300 geſtiegen.
Das Comits hat nunmehr ſeſtgeſtellt, daß die Ausſtellung der ausgegebenen
Pflanzen Sonntag den 25. September im Locale der Knaben=Arbeits=Anſtalt,
welches von dieſem ſo wohlthätig wirkenden Verein hierzu unentgeltlich überlaſſen wurde,
ſtattfinden wird.
Die auszuſtellenden Pflanzen ſind Freitag den 23. September von früh
8 Uhr bis Abends 5 Uhr einzuliefern und werden Montag den 26. September in den
nämlichen Stunden ſammt den zuerkannten Preiſen wieder abgeholt. - Die Aus=
ſteller
verſammeln ſich Sonntag früh 9 Uhr im Ausſtellungslocal.
Dem Publikum iſt der Eintritt unentgeltlich Sonntag von 10 Uhr Vormittags
bis 5 Uhr Abends geſtattet.
Wir dürfen wohl die Hoffnung ausſprechen, daß unſere Mitbürger durch zahl=
reichen
Beſuch der Ausſtellung ihr Mitgefühl für das ſchöne Unternehmen ausdrücken,
und ſo deſſen ſegensreiche weitere Entwickelung fördern werden, auf die man ſchon
Seitens vieler deutſchen Städte mit Beifall blickt.
(8392

[ ][  ][ ]

1877

dt
de
e
ſe.
Mr.

4
2
540
550
75
915
u 113s
12
138
215
455)
540
735
[1000,

uo 10 1 5. 1½ O18 130) 24) 256 322
455 735 8½ o 130 1 2
S=

840
020
130
25.,
3-
32
5.
740
820
040
135

ten
H el

K185
Obſt=Ausſtellung
zu Frankfurt a. M.
Vom 1. bis 15. October l. J3. findet in den Räumen der Patent= und Muſter=Ausſtellung zu Frankfjurt a. M. eine
Obſt=Ausſtellung ſtatt, welche den Zweck hat, einen Ueberblick über die Obſtcultur und über die Verbreitung der einzelnen Obſt=
Gattungen und =Sorten in den einzelnen Ländern und Gegenden Deutſchlands zur Anſchauung zu bringen.
Bei dem ungewöhnlich zahlreichen Beſuche der gegenwärtigen großen Ausſtellung zu Frankfurt a. M. nicht nur aus allen
Gegenden Deutſchlands, ſondern auch vom Auslande her, wird hierdurch für die Obſtzüchter eine beſonders günſtige Gelegenheit
geboten, den Obſt=Conſumenten und =Aufkäufern die Gegenden und Orte bekannt zu machen, wo ſie die ihren Bedürfniſſen zu=
ſagenden
Sorten ſowohl an Wirthſchafts= wie an Tafelobſt in guter Qualität erhalten können.
Es iſt daher von höchſtem Intereſſe für die obſtbauenden Perſonen, Gemeinden und Bezirke, dieſe Ausſtellung reichlichſt zu
beſchicken. Die Ausſteller erlangen dadurch als ſolche zugleich das Recht, nicht nur dieſe von ihnen beſchickte Obſt=, ſondern auch
die geſammte große Ausſtellung zu Frankfurt innerhalb der Zeit der Obſt=Ausſtellung unentgeltlich beſuchen zu dürfen.
Das auszuſtellende Obſt iſt ſowohl mit dem Namen der Obſtſorten als auch mit Namen und Wohnort der Ausſteller zu
bezeichnen und vor dem 28. d. Mts. an die Obſt=Ausſtellungs=Commiſſion zu Frankfurt a. M. einzuſenden.
Wir fordern daher die Herren Obſtzüchter hiermit auf, dieſe Obſt=Ausſtellung ſoweit immer thunlich zu beſchicken und ſich
dadurch der Vortheile derſelben theilhaftig zu machen. Wenn einzelne Perſonen oder Gemeinden nicht ſo viele des Ausſtellens
werthe Sorten haben ſollten, daß es ſich der damit verbundenen Mühe lohnte, ſo wird es ralhſam ſein, daß mehrere Obſt=
züchter
oder Gemeinden zuſammen eine Collection einſenden, damit der Ort oder Bezirk nicht unvertreten bleibe und die Käufer
erfahren, daß auch bei ihnen ſchöne und gute Waare zu finden ſei.
Darmſtadt, den 15. September 1881.
Die Obſtbau=Section des Gartenbauvereins zu Darmſtadt.
F. Schenck.
(8432

Bekanntmachung.
Nachdem der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft beſchloſſen hat, behufs Ab=
tragung
der älteren, theils 4½ procentigen, theils 5procentigen Anlehen und Beſtreitung
der Koſten einiger baulicher Veränderungen ein neues 4procentiges, hypothekariſch
verſichertes Anlehen aufzunehmen, werden hiermit alle noch in Umlauf befindlichen
Partialſchuldſcheine des im Jahre 1819 aufgenommenen 4½ procentigen Anlehens zur
Rückzahlung auf den 31. December l. J. gekündigt. Diejenigen Inhaber der Schuld=
ſcheine
, welche in Folge des an die Mitglieder der Geſellſchaft erlaſſenen Circulars
ſich für Convertirung derſelben gegen 4procentige Schuldſcheine erklären werden, ſind
eingeladen, gegen Rückgabe der alten Scheine und der nicht verfallenen Coupons die
halbjährigen Zinſen und die neuen Schuldſcheine beziehungsweiſe die zunächſt auszu=
gebenden
Interimsſcheine am 31. December l. J. bei Herrn Bankier F. Sander
zu Darmſtadt und Frankfurt a. Main in Empfang zu nehmen, während diejenigen
Inhaber, welche nicht zu convertiren wünſchen, an demſelben Tage bei dem genannten
Bankier oder bei der Kaſſe der Vereinigten Geſellſchaft gegen Rückgabe der Schuld=
ſcheine
und der nicht verfallenen Coupons den Kapitalbetrag nebſt Zinſen bis 31. De=
cember
l. J. in Empfang nehmen können.
Die Verzinſung der alten Schuldſcheine hört mit dem 31. December l. J. auf.
Darmſtadt, den 15. September 1881.
Namens des Ausſchuſſes der Vereinigten Geſellſchaft.
Der Präſident:
Dr. Goldmann.
[8346
Beſſunger älterer Geſangverein.
Samstag den 24. September, 1881: Abend-Vuterhaltung in
der Reſtauration Markwort. Anfang Punkt halb 9 Uhr. Nichtmitglieder können
nur durch Mitglieder eingeführt werden, haben aber für Dieſe Eintrittskarten auf
deren Namen lautend, bis zum 24. d. Mts., Abends 7 Uhr, bei dem Vereinsſecretär
Herrn Duball in Empfang zu nehmen.
18293
Der Vorstand.

5W ine gepr. Lehrerin ertheilt mehreren
14 Kindern, die zarter Geſundheit wegen/
D, eine Schule nicht beſuchen und doch
den Vorzug gemeinſchaftl. Unter=
richts
genießen ſollen, nach beſtimmter
Methode geordneten Unterricht, an welchem
noch einige Kinder von 6-10 Jahren ſich
betheiligen können.
Das neue Quartal beginnt Montag.
den 26. September.
Näheres Steinſtraße 40 parterre. (7954

Offene Lehrlingsſtelle für einen jungen
L Mann mit guten Schulkenntniſſen bei
Georg Hor, Hofpapierhandlung. 14326
Schüler finden gute, billige Penſion u
Nachhülfe. Näh. in der Exp. (812
Geſu cht
wird zu Michaeli d. J. eine tüchtige, mit
guten Zeugniſſen verſehene Köchin, welche
auch Hausarbeiten verſteht. Theaterplatz
Nr. 2, 2 Tr.
(8404

Zur Einrichtung einer Zünd=
hölzerfabrik
in Bayern, für
prima Waare, wird ein gut
kundiger Mann geſucht, der
es verſteht, die Leute abzu=
richten
, gute Zündmaſſen zu
bereiten u. mit den Maſchinen
umzugehen; einem ſolchen
Mann wird ein hoher Jahres=
gehalt
und gute Stelle zuge=
ſichert
, und wird Solchem noch
der Vorzug gegeben, welcher
Familie hat, die ebenfalls in
der Fabrik mitarbeiten könnte.
Offerten ſind an Rudolk Hosse
in Stuttgark franco unter
Chiffre V. 7837 zu ſenden.
Gute Zeugniſſe werden ver=
(8353
langt.
Ein geübter
Spielkartenmacher
findet dauernde Beſchäftigung in der
Spielkartenfabrik Schaſſhausen,
(A30822) Schweiz.
(8350
(Fin Fräulein Norddeutſche), mit den beſten
C. Empfehlungen verſehen, in der Küche,
ſowie allen Handarbeiten erfahren, wünſcht
ſeine Stelle zur Stütze der Hausfrau oder
zu größeren Kindern. Näheres durch Frau
Hahn, Waldſtr. 11. zu erfahren. (8352
505

[ ][  ][ ]

1878

R 185

Bekanntmachung.
Zum Zwecke der am Schluſſe des laufenden Monats ſtattfindenden Ueber=
ſchreibung
der im Laufe des 3. Quartals d. Js. zur Pfennigſparkaſſe dahier bewerk=
ſtelligten
Einlagen in die bezüglichen ſtädtiſchen Sparkaſſebücher ſind die letzteren
künftigen Samstag den 24. d. Mts.
von den Intereſſenten an die betreffenden Stationserheber der Pfennigſparkaſſe um ſo
gewiſſer abzugeben, als ſonſt die Einleger ſich den, durch eine nicht rechtzeitige Ueber=
ſchreibung
entſtehenden Zinſenverluſt ſelbſt beizumeſſen haben.
Dieſe Abgabe der vorgedachten Bücher iſt auch von denjenigen ſeit=
herigen
Einlegern zu bewerkſtelligen, welche an dem oben bezeichneten Tage
keine neuen Einlagen zur Pfennigſparkaſſe machen.
Schließlich bemerken wir noch, daß dies Mal die pünktliche Ablieferung der
mehrerwähnten ſtädtiſchen Sparkaſſenbücher, im Intereſſe der Verrechnung der Pfennig=
Sparkaſſe, um ſo wünſchenswerther erſcheint, da am 1. October d. Js. mit der Aus=
gabe
von Marken gegen die eingelegten Beträge begonnen wird, in welcher Be=
ziehung
wir uns noch beſondere Bekanntmachung vorbehalten.
Darmſtadt, den 20. September 1881.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe dahier. (8433

Abonnements=Einladung

auf die

Berliner Gerichts-Zeitung.

4. Auartal 1881.
in Berlin bei allen Zeitungs=Spediteuren Beamten, Gutsbeſitzer, Kaufleute ꝛc. ver=
für
2 Mark 40 Pfg. vierteljährlich, für breitet, iſt bei ihrer ſehr großen Auflage
80 Pfg. monatlich einſchließlich des
Bringerlohns.

30. Jahrgang.
Man abonnirt bei allen Poſt=Aemtern Die Berliner Gerichts=Zeitung, in Berlin
Deutſchlands, Oeſterreichs, der Schweiz ꝛc. ſwie im ganzen übrigen Deutſchland, vor=
für
2 Mark 50 Pfg. für das Vierteljahr, zugsweiſe in den gut ſituirten Kreiſen der
für Inſerate, deren Preis mit 35 Pfg.
für die viergeſpaltene Zeile ſehr niedrig
geſtellt iſt, von ganz bedeutender Wirſamkeit.
Wer ſein Recht nicht kennt, hat den Schaden zu tragen! Wer ſich

vor ſolchem Schaden an Ehre und Vermögen bewahren will, abonnire auf die
Berliner Gerichts=Zeitung;, die von den hervorragendſten Berliner Juriſten
redigirt, bei ihrem niedrigen Abonnementspreis, bei ihrem reichhaltigen belehrenden
und unterhaltenden Inhalte in keinem deutſchen Haushalte fehlen ſollte. Die
beliebten juriſtiſchen Leitartikel über Reichs= und Landesgeſetzgebung ſowie über
Rechtsfragen im Gebiet des bürgerlichen und Straf=Rechts, die für das praktiſche
Leben wichtigſten Entſcheidungen deutſcher Gerichtshöfe, die Veröffentlichung der
intereſſanteſten Prozeſſe des In= und Auslandes, der reichhaltige, allen Abon=
nenten
in ſchwierigen Rechtsfragen koſtenfreien Rath ertheilende Briefkaſten, das
anerkannt höchſt gediegene Feuilleton, welches ſtets die neueſten, beſten Romane
ſowie belehrende und humoriſtiſche Artikel unſerer erſten Schriftſteller enthält,
führen der Berliner Gerichts=Zeitung unausgeſetzt eine große Anzahl neuer Abon=
nenten
zu, ſo daß ſich dieſelbe mit vollſtem Rechte zu den geleſenſten, verbreitetſten
Blättern Deutſchlands rechnen darf. Die ganze eigenartige, höchſt pikante, po=
litiſche
Nundſchau aus der Feder eines der beliebteſten Berliner Publiciſten/
orientirt die Leſer über alle wichtigen politiſchen Ereigniſſe. Den geehrten Abon=
nenten
der Berliner Gerichts=Zeitung: die ergebene Mittheilung, daß im nächſten
Quartal äußerſt intereſſante Nomane im Feuilleton veröffentlicht werden. (8434

S=

chöne Quitten zu verkaufen.
Riedeſelſtraße 42 parterre. (8435

Fin braves Mädchen, gut empfohlen,
E= ſucht Stelle als alleiniges oder als
Hausmädchen. Auf gute Behandlung wird
reflectirt. Nähere Auskunft wird ertheilt
Gartenſtraße 9.
[8436

Mir übernehmen die Ueberwinterung
L von Topf= und Kübelpflanzen.
8437)
Knaben=Arbeits.=Anſtalt.

72
C,
72)
V,

ine Köchin mit guten Zeugniſſen auf
Michaeli geſucht. Näh. Exped. (8438
ine junge Frau ſucht eine Laufſtelle. Zu
erfr. Pankratiusſtr. 9 Hinterh. (843

von Algier,
Heue Hellerlinsen & Victoria-
Erbsen, Grünkorn- Fxtraat,
Erbsen-, Linsen- ap; Bohnen-
mehl
, Reismehl, Buchveizen.
mehl, ſerstenschleimmehl elo.,
in kleinen Päckchen,
empfiehlt
[8440
Emanuel Fuld.

(er israel. Feiertage wegen bleibt mein
D Laden Samstag und Sonntag den
24. und 25. d. Mts. geſchloſſen. Da=
gegen
iſt er Tags zuvor, Freitag den 23.,
den ganzen Tag geöffnet.
Aron Simon, Metzger,
4 Ballonplatz 4. (8441
Dum ſofortigen Eintritt wird ein
Buchhalter geſucht.
Durchaus exactes und aufmerkſames Ar=
beiten
und ſchöne courante Handſchrift er=
forderlich
Offerten unter T8 20 an die
Exp. des Tagblatts erbeten.
(8399
Feſucht eine Haushälterin zuſofortigem
ſEintritt nach England.
Zu erfragen Waldſtraße II.
(8394
) Schüler oder Schülerinnen finden gute
2 Penſion. Mathildenplatz 3, 3. St. (8390

Verloren ein Notizbuch von einem
) Milchmann. Dem Finder eine Be=
lohnung
. Abzugeben bei Herrn Kaufmann
Henzel, Rheinſtraße.
[8442
Theilnehmerinnen zu Engliſchen und
L Franzöſiſchen Claſſen werden ge=
ucht
. Monatlich 2 M.
Caſinoſtraße 28, 3. Stock.
(8443
Fin drittel Sperrſitz abzugeben.
= Liebigſtraße 15 Parterre.
[8444

Jatürliche
Mineralwaſſer
aller Quellen,
friſche Füllung bei
[8445
Emanuel Fuld.

Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
, ſowie der Turngemeinde, die unſeren
innigſt geliebten Vater, Sohn, Bruder und
Schwager,
Herrn Kaufmann Carl Heiner,
zur letzten Ruheſtätte geleiteten, ſowie für
die reichen Blumenſpenden ſagen wir hier=
mit
unſeren herzlichſten Dank.
[8446
Darmſtadt, den 21. September 1881.
Die trauernden Hinterbliebenen.

[ ][  ][ ]

1

17.

53
2
28)
47
48


d2l

54
8

40)
581
3

42
14
23
10

20
51

32)

5.
n
e.

Fine perfecte Reſtaurationsköchin ſucht
C= Stelle. Eintritt kann in 14 Tagen
erfolgen.
Beck, Stellenbureau,
Gartenſtr. 13. (8447

K 185
Haarflechterei Ch. Wagner Wwe.
Wohnung unverändert (3230
Ludwigsplatz 5, Hinterhaus.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
ſHaupt=Synagoge).
A m Neuj a h r sfeſte:
Freitag den 23. September, am Vorabend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends 54 Uhr.
Predigt zum Schluſſe des Weltjahres 5641 um 6 Uhr.
Samstag den 24. und Sonntag den 25. September, an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt:
Anfang Morgens um 6½ Uhr.
Samstag Predigt um 8¼ Uhr. Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Samstag, am zweiten Abend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 6 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 24. und Sonntag den 25. September: Roseh Haschonoh.
Vorabend 5 Uhr 30 Min.
An beiden Feſttagen: des Morgens 6 Uhr, des Nachmittags 4 Uhr.
Samstag: des Abends 6 Uhr 45 Min.
Feſtesausgang 6 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Von Montag den 26. Sept. an: Morg. 5 Uhr 15 Min., Nachm. 5 Uhr 30 Min.

1879
Großherzögtiches Hoftheater.
Donnerstag 22. September.
7. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Die luſtigen Weiber von Windſor.
Komiſch=phantaſtiſche Oper in 3 Acten mit
Ballet. Muſik von O. Nicolai.
Perſonen
Sir John Falſta
Hr. Baumann.
Herr Fluth, ) Burger von Hr. Kraze.
Herr Reich, ) Windſor
Herr Köhler.
zenton
Hr. Hofmüller.
ſunker Spärlich
Hr. Reichardt.

Hr. Cajus
Hr. Bögel.
Frau Fluth
Fr. Mayr=Obrich.
Frau Reich
Frl. Schütky.
Anna Reich
Frl. Czerwenka.
Hr. Leib.
Pitt, ) Bürger
Herr Hedrich
Pott,
Ein Kellner
Hr. Franke.
Ein Bürger
Hr. Schatt.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, den 23. September. 8. Vorſtellung
in der 1. Abonnements=Abtheilung: Neu ein=
ſtudirt
: Der Regiſtrator auf Reiſen. Poſſe
mit Geſang in 3 Acten von LArronge und
G. v. Moſer. Muſik von Bial.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. September.
Militärdienſtnachrichten. Zu Oberſten wurden be=
fördert
: Maſuch, Oberſtlt. vom 3. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117. Becker,
Oberſtlt. und Commandeur des 1. pomm. Ulanen=Rgts. Nr. 4, Frhr.
v. Rotsmann, Oberſtlt. und perſönl. Adjutant des Prinzen Alexander
von Heſſen. Zu Oberſtlieutenants: von der Oſten, Major vom
1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115. v. Herff, Major und Flügeladjutant
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, v. Radecke, Major vom 4. Großh.
Inf.=Rgt. Nr. 118. v. Noſtiz, Major vom 3. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117,
Frhr. v. Eſebeck vom 2. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 24.
O Schwurgericht. Die am Dienstag ſtattgehabte Verhandlung
gegen J. Schwarzkopf von Urberach wegen Körperverletzung mit
tödtlichem Erfolg endigte mit Freiſprechung des Angeklagten, da
ſich Anhaltspunkte dahin ergaben, daß er ſich im Zuſtande der Nothwehr
befunden.-
Am Montag begann die ausgedehnte, vorausſichtlich zwei
Tage in Anſpruch nehmende Verhandlung gegen den Landwirth J. P.
Schneider von Ellenbach und Makler J. Hoffmann von Zotzen=
bach
wegen Verleitung zur Brandſtiftung. Dem Angeklagten
Schneider, einem wohlhabenden Mann, war nämlich ein dem Einſturz
nahes, indeß hochverſichertes Haus in Nieder=Liebersbach zugefallen. Alle
Verſuche, das Object zu veraußern, ſcheiterten, ſo daß er - nach der
Anklage
- ſchließlich auf den Gedanken gekommen, das Haus abzu=
brennen
und zwar durch Vermittelung des Angeklagten Hoffmann, der
gegen Verſprechen von 300 M. einen noch unermittelten Dritten gefunden
haben ſoll, der wirklich Feuer anlegte, welches freilich nicht zum völligen
Ausbruch kam. Beide Angeſchuldigte leugnen, können aber nicht in Ab=
rede
ſtellen, daß ſie ſeiner Zeit über das Niederbrennen des Hauſes ver=
handelt
, wollen jedoch ihr Vorhaben wieder aufgegeben haben.
Veränderung in der Briefbeſtellung. Es iſt im Werke,
in den größeren Städton obligatoriſch die Beſtimmung einzuführen, daß
jeder Hausbewohner unten ſeinen Briefkaſten habe, damit der Brief=
träger
nicht nöthig hat, unausgeſetzt Trepp auf und Trepp ab zu laufen
und wo möglich noch an den Etagenthüren längere Zeit zu warten. Die
Beſtellung wird natürlich durch eine ſolche Einrichtung weit pünktlicher
und ſchneller von Statten gehen, als dies bisher möglich war; während
jetzt der Briefträger auf das Ablaufen ſeines Reviers vielleicht zwei
Stunden verwendet, kann dies künftig in der Hälfte der Zeit geſchehen,
alſo kommt der Vortheil ebenſoſehr dem gequälten Briefträger wie dem
Publicum zu Statten. In England exiſtirt eine ſolche obligatoriſche
Einrichtung ſchon ſeit langer Zeit.
- Herr Dr. Menſch iſt mit Wirkung vom Beginne des Winter=
ſemeſters
an die Realſchule zu Gießen verſetzt worden.
- (Eingeſandt.) Leider machten wir bei einem Theaterbeſuche
in letzter Woche die Bemerkung, daß, trotzdem ſchon früher diesbezügliche
ſehr gerechte Wünſche laut geworden waren, an den auf den vierten
Rang führenden Treppen immer noch keine Geländer angebracht
waren. Es ſollte dies doch jetzt um ſo mehr geſchehen ſein, da in den
Polizeilichen Vorſchriften für die Feuerſicherheit der Theater Berlins
die ja auch im Tarmſtädter Tagblatt= (Nr. 173, Seite 1756) theilweiſe
abgedruckt waren, folgender Satz ſich findet: Die Treppen ſind
auch an der Wandſeite mit feſtem Geländer zu verſehen.
Da nun die Theater=Direction unſeres Hof=Theaters wirklich ſonſt alle
nur denkbaren Vorkehrungen zur Feuerſicherheit getroffen, ſo iſt es uns

nicht erklärlich, aus welchem Grunde ſie gerade dieſe, doch ſo nothwendige
Maßregel unterlaſſen hat.
B. Beſſungen. Nach dem vorliegenden reichhaltigen Programm
des Beſſunger älteren Geſangvereins ſcheint deſſen nächſten
Samstag ſtattfindende Abendunterhaltung recht Viel zu bieten. Auch
der von Herrn Inſtrumentenmacher Kühnſt entliehene neue Concert=
flügel
findet großen Anklang bei Muſikverſtändigen, und bedarf es gewiß
keiner weiteren Anregung, um die Mitglieder des Vereins zu recht zahl=
reichem
Erſcheinen zu ermuntern.
Wie die ,Frkf. 3tg. hört, ſind die Vorarbeiten des Ent=
wurfs
zur Einführung des Tabakmonopols beendet und
deſſen Vorlegung an den Reichstag unabhängig vom Arbeiterverſicherungs=
project
in Ausſicht genommen. Die Nordd. A. Z. bemerkt, es ſei
freilich wohl möglich, daß ſchließlich bei Einführung des Monopols aus
Rückſichten verſchiedenſter Art Entſchädigungen gewährt werden könnten,
welche über Minimalgrenzen von 109 Millionen hinausgehen und ſich
der Summe von 700 Millionen näherten; die Erträgniſſe des Tabak=
monopols
aber ſind bekanntlich zur Bildung der Altersunterſtützung für
erwerbsunfähig gewordene Arbeiter beſtimmt, und jeder Groſchen, der
über das Allernothwendigſte, vom ſtrengſten Rechte geforderte Maß von
Entſchädigungen hinaus bewilligt wird, wird daher den Armen und
Hülfloſen zu Gunſten der Händler und Fabrikanten entzogen.
Die im Mainzer Stadttheater im Intereſſe der Sicherheit
angeſtellten Verſuche, die Gaslampen durch electriſche Zündung, ſ. 9.
Zündrohrſyſtem, anzuſtecken, wurden wieder aufgegeben, nachdem der
Koſtenaufwand hierfür bereits 700 Mark betragen hatte. Es ſollen
nunmehr Verſuche mit einem anderen Syſtem der electriſchen Entzündung
angeſtellt werden.
Frankfurt. Im Saalbau ſind die Vorbereitungen für die Auf=
ſtellung
der Gewinne der erſten Serie der Ausſtellungs=
lotterie
ſo gut wie beendet, und der Ueberblick iſt ein ſehr ſtattlicher.
Was in dem großen Ausſtellungsgebäude in allen Gruppen zerſtreut
war, ſieht man hier in einem Raum vereinigt, ſo daß man erſt jetzt
einen vollſtändigen Begriff von der Reichhaltigkeit und dem Werth der
Lotterie erhält. Die Ziehung wird gleichfalls im Saalbau ſtattfinden
und am 30. September anfangen. In den letzten Tagen herrſchte eine
geſteigerte Nachfrage nach den Looſen, die übrigens ſo gut wie vergriffen
ſind; man wird dann unverzüglich mit der Ausgabe der Looſe zur
zweiten Serie beginnen. Morgen Freitag den 23. ds. letzter Sinfonie=
Abend der Bilſe'ſchen Capelle: Sinfonie Nr. 1 Gdur von Beethoven.-
Am nächſten Samstag den 24. wird bei günſtigem Wetter wieder eine
Italieniſche Nacht ſtattfinden, aber diesmal unter den gewöhnlichen
Eintrittsbedingungen. - Die Bilſe'ſchen Concerte werden jetzt von 4 bis
6 und von 8 bis 10 Uhr ſtattfinden.
Vom 8. bis 11. October findet in Bensheim eine Ausſtellung
von landwirthſchaftlichen Producten, Pferden, Rindvieh und Schweinen
ſtatt, bei welcher über 2000 Mark an Geldpreiſen zur Vertheilung
kommen.
Heidelberg, 17. September. Am 12. und 13. d. M. fanden in
hieſiger Stadt die Verhandlungen des 8. deutſchen Anwaltstages
unter dem Vorſitze des Herrn Rechtsanwaltes v. Feder (Mannheim) ſtatt.
Schon am Abend des 11. waren die Theilnehmer im Muſeum durch
Herrn Oberbürgermeiſter Bilabel Namens der Stadt, durch Herrn An=
walt
Fürſt Namens des Localcomités und durch den dermaligen Pro=
rector
, Herrn Geh. Hofrath Bertſch, Namens der Univerſität begrüßt

[ ][  ]

1880
46
worden. Der geſchäftliche Theil des Anwaltstages galt zunächſt den
Erfahrungen des Anwaltſtandes auf dem Gebiete der Civilproceß=
Ordnung. Der Referent
Juſtizrath Leonhard aus Berlin - beſchränkte
ſich, unter Abweiſung principieller Aenderungen der Juſtizgeſetze als
dermalen jedenfalls verfrüht, auf die Erörterung einiger beſonders
dringender Mißſtände; die Verſammlung beſchloß auf Grund des Refe=
rates
: 1) Erklärungen, welche in den vorbereitenden Schriftſätzen gar
nicht oder verſchieden von der mündlichen Verhandlung vorgetragen
worden, ſind auf Antrag durch Anlagen zum Sitzungsprotocoll feſtzu=
ſtellen
; ebenſo iſt auf Antrag im Sitzungsprotocoll feſtzuſtellen, daß die
in den vorbereitenden Schriftſätzen enthaltenen Anträge und Behaup=
tungen
mündlich vorgetragen würden; im amtsgerichtlichen Verfahren
aber ſind - auch ohne Antrag - alle rechtlich erheblichen Parteierklä=
rungen
in das Protocoll aufzunehmen. 2) Das in der Civilproceß=
Ordnung unbeſchränkt aufgeſtellte Princip der freien Beweiswürdigung
hält der Anwaltſtand für zu weit gehend und beantragt daher eine Be=
ſchränkung
dahin, daß von der Befugniß freier Beweiswürdigung erſt
Gebrauch gemacht werden darf, wenn die Beweisaufnahme auf die
übrigen zuläſſigen Beweismittel mit Ausnahme des zugeſchobenen Eides
ſich erſtreckt hat. 3) Zur Frage der Rechtsmittel beantragt der Anwalts=
tag
, daß die Einlegung eines ſolchen nicht durch Zuſtellung des Schrift=
ſatzes
, ſondern durch Einreichung bei Gericht erfolgen ſolle, daß dieſelbe
auch ſchon vor Behändigung des angefochtenen Urtheiles geſchehen könne,
und daß das Gericht von Amtswegen den Gegner von der Einlegung
des Rechtsmittels in Kenntniß zu ſetzen habe. Auf Antrag von Rechts=
anwalt
Dr. Hellmann (München) beſchließt der Anwaltstag ferner: 4)
Der Beweisbeſchluß iſt vom Richter mit Gründen zu verſehen; 5) Aus=
bleiben
des Schwurpflichtigen in dem Eidestermin gilt als Eidesverwei=
gerung
, gegen ein hierauf baſirtes Urtheil iſt aber Einſprache zuläſſig; 6)
das Theilurtheil muß unterbleiben, wenn durch daſſelbe die Reviſibilität
des ganzen Rechtsſtreits aufgehoben wird. Am 13. d. erörterte die Ver=
ſammlung
zunächſt eine Reihe von 7) Theſen über das Disciplinarver=
fahren
gegen Anwälte; Juſtizrath v. Wilmowski (erlin) fand mit
einen bezüglichen Anträgen die ungetheilte Zuſtimmung des Anwalts=
tags
. Zum Strafverfahren wurden die Munkel'ſchen Anträge angenom=
men
; 8) vollſtändigere Gleichſtellung des Angeklagten und des Staats=
anwalts
in der Vorunterſuchung; 9) Wiedereinführung der Berufung
gegen das erſtinſtanzliche Strafurtheil; 10) für den Fall der Wiederauf=
nahme
des Verfahrens iſt das Untergericht an die in der Entſcheidung
des Beſchwerdegerichts aufgeſtellten Grundſätze gebunden; 11) das Rechts=
mittel
der Berufung wird durch das bloſe Einlegen desſelben gewahrt;
12) für die Beobachtung der Förmlichkeiten der Hauptverhandlung iſt
nur das Sitzungsprotocoll beweiſend. - Daß die Herren Advocaten
nicht nur in ernſter Rede bewandert, ſondern auch zu humorvoller
Fröhlichkeit geneigt ſeien, und ihre eigene Sache auch inter pocula recht
gut führten, wie ein Trinkvers im Bandhauſe humoriſtiſch ausführte,
bewies ſchon die bei dem Feſteſſen am 12. herrſchende animirte Stim=
mung
, welche in einer Reihe von ernſten und heiteren Trinkſprüchen zum
Ausdruck kam. Am Nachmittag des 13. ſodann machten die Feſt= mit
vielen Ehrengäſten einen Ausflug nach Nekarſteinach; hieran ſchloß ſich
Abends ein Commers in dem feſtlich geſchmückten Bandhauſe des Schloſſes,
deſſen Hof bengaliſch beleuchtet wurde; erſt in den Morgenſtunden des
14. trennten ſich die Theilnehmer mit dem Verſprechen auf Wiederſehen
in Leipzigs.
(O. Z.)
- Die Pap.=3tg. ſchreibt: Die Leitung der Reichs= (rüher
preuß. Staats=) Druckerei hat ſchon ſeit mehreren Jahren das Syſtem
eingeführt, keine Wettbewerbung nach Preis=, reſp. Unterbietung für
ihren Bedarf an Papier zuzulaſſen, ſondern nur nach Qualität. Iſt der
Preis, welchen die Anſtalt für ein gewiſſes Papier anlegen wollte, einmal
beſtimmt, ſo erhält derjenige Lieferant den Vorzug, welcher für dieſen
Preis das beſte Fabrikat anbietet. Bis vor Kurzem enthielten die
deutſchen Poſtkarten z. B. einen erheblichen Zuſatz von geſchliffenem Holz,
bis einige Fabrikanten zu gleichem Preiſe ein davon ganz freies Fabrikat
anboten. Jetzt beſtehen die Poſtkarten der Reichspoſt nur noch aus
Faſern ohne Beimiſchung von Erde oder geſchliffenem Holz. Wenn alle
Behörden und größeren Verbraucher nach ſolchen Grundſätzen handeln
würden, ſo müßten die Klagen über ſchlechtes Fabrikat bald verſtummen.
Wo ſtets nur der Billigſte den Sieg davonträgt, muß die Waare billig
- darum empfehlen wir dringend den Vorgang
und ſchlecht werden,
der Reichsdruckerei: Wettbewerbung nach Güte anſtatt nach Billigkeit.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. September.
B. Die Reihe der klaſſiſchen Trauerſpiele wurde geſtern mit
Egmonts eröffnet. Es iſt dies wohl das einzig wirkliche Drama, das
der Genius Göthe's gezeitigt. Zurückgreifend in die ſhakeſpeariſirende
Manier des Götz von Berlichingen= und vorausgreifend in die Sphäre,
in welcher die Jphigenie entſtand, weiſt es bereits überall den reinen
idealen Stil auf, der des Tichters künſtleriſches Schaffen ſpäterhin durch=
weg
charakteriſirt. Trotz der vielfach undramatiſchen Stellen, der theil=
weiſe
lyriſchen Färbung, dem Mangel an großartigen Bühneneffecten,
ergreift das Stuck die Herzen ſtets aufs Neue, erobert ſich immer wieder
die ungetheilten Cympathien der Hörer, eben einzig und allein durch.

185
ſeine äſthetiſche Vollendung. Dies war aber auch bei der geſtrigen
Vorſtellung der Fall; das Publikum bezeugte ſich überaus dankbar und
hatte in der That auch allen Grund, mit den Leiſtungen zufrieden
zu ſein.
Herr Edward gab ſeinen Cgmont= ganz ſo, wie ihn Göthe
augenſcheinlich gewollt hat, den lebensfreudigen, ſorgloſen ritterlichen
Prinzen von Gaure, der durch Schönheit, Freigebigkeit, Tapferkeit und
Patriotismus, als Liebling des Volkes erſcheint, nichtsdeſtoweniger
Ariſtokrat vom Scheitel bis zur Sohle iſt, ſich aber für nicht zu hoch=
ſtehend
hält, um nicht in der Liebe eines ſchlichten Bürgermädchens die
ſüße Gewohnheit des Daſeins zu genießen. In glücklicher Steigerung
und weiſer Maßhaltung wußte Herr Edward den Helden von dem
Glück ſeiner Liebe bis zur Verzweiflung ſeiner Gefangenſchaft zu führen.
Sehr gut war die Scene mit Oranien, ſowie auch die mit Alba und die
Schlußſcene mit Ferdinand, wo wir den leidenſchaftlich am Leben hängen=
den
Grafen vom Grauſen des Todes befreit und mit männlicher Ge=
laſſenheit
ſeinem Schickſal entgegen gehen ſehen, nachdem ſein Geiſtes=
auge
noch den Tag der Freiheit erblickt. Dem Klärchen des Fräulein
Beigel müſſen wir Anerkennung zollen, beſonders in dem Auftritt mit
Egmont, wo ſie den unbefangenen, naiven Ton glücklich trifft. In der
Marktſcene befriedigte ſie weniger, dagegen brachte ſie wiederum die
Verzweiflungsſcene zur vortrefflichen Geltung. - Herr Wünzer war
als Herzog Alba charakteriſtiſch in Maske und Haltung, er war bei der
Wiedergabe dieſer hiſtoriſchen Perſönlichkeit bemuht, nicht nur den rohen
Henker, ſondern auch den dem royaliſtiſchen Abſolutismus unbedingt mit
Ueberzeugung ergebenen Mann zu zeigen. Die kalte Ruhe, das Starre
und Abgemeſſene in Sprache und Bewegung, all' das war wohl durch=
dacht
und bildete einen intereſſanten Contraſt zu dem warmblütigen
Grafen Egmont. - Sehr gut ſprach uns Herr Dalmonico als
Oranien an, der Repräſentant der mißtrauenden Ariſtokratie, deren un=
heilwitternde
Skepſis ſich der ſorgloſen Loyalität Egmont's gegenüber=
ſtellt
. Den Brackenburg, dieſen verdünnten Werther, gab Herr Hacker
mit Wärme und Verſtändniß, er machte uns dieſe unglückliche Partie
einigermaßen genießbar. - Herr Knispel ſpielte den Ferdinand mit
dem erforderlichen Enthuſiasmus. - Fräulein Berl war in der Rolle
der Margarethe von Parma gut an ihrem Platze; wir wiſſen der Regie
Dank, daß ſie dieſe für das Verſtändniß des Ganzen ſo wichtige Partie
nicht geſtrichen hat, wie es jetzt leider an vielen Bühnen gebräuchlich iſt.
- Klärchens Mutter wurde von Frau Eppert recht angenehm dargeſtellt.
Die Volksſcenen waren im Ganzen trefflich arrangirt und im Totalein=
druck
von Wirkung, nur will uns das öfters vorkommende tactmäßige
Sprechen nicht gefallen, ſo z. B. bei dem Toaſte: Sicherheit und Ruhe,
Ordnung und Freiheit. - Die Göthe'ſche Heiterkeit brachten Herr
Werner und Herr Butterweck in den Figuren des Schneiders und
Schreibers mit naturaliſtiſchem Colorit zur Geltung. Die übrigen Dar=
teller
waren ſo ziemlich alle an ihrem Platz. Der farbloſen Rolle des
Macchiavell, bei der der Dichter wohl kaum an den großen Staatsmann
gedacht hat, entledigte ſich Herr Steude nach beſten Kräften. - Durch
anregendes Spiel verſtand es Herr Stury dem Königsſchießen im
erſten Aufzuge ein friſches, volksthümliches Gepräge zu geben; ein
junges aufſtrebendes Talent macht ſich unverkennbar in ihm geltend.
Zum Schluß noch einige Bemerkungen über die Beethoven'ſche
Muſik. Wer kann einem Dichter genug danken, ſchreibt Beethoven,
dem koſtbaren Kleinod einer Nation? Ich habe die Muſik zu Egmont
blos aus Liebe zu Göthe'3 Dichtungen geſetzt, welche mich glücklich
1
nachen.:
Das iſt die edle Quelle der Egmont=Partitur. Die Quvertüre
ſoll offenbar in die Idee des Göthe'ſchen Trauerſpiels einführen, ja ſie
geht über dieſelbe hinaus, indem ſie mit einem Allegro con brio ſchließt,
welches Beethoven nach Göthe's Vorgang eine Siegesſymphonie nennt.
Dem Helden der Freiheit, welcher für ſie den Tod erlitten hat, wird der
Lorbeer auf das Haupt gedrückt. Die vier Entreacts ſind Einzel=
Quvertüren. Indem ſie nach dem gefallenen Vorhang beginnen!
führen ſie auf melodiſchem Wege in den folgenden Act ein und über=
laſſen
dem Dichter, den Faden fortzuſpinnen. Ja, wunderbare Inſtru=
mentalbilder
enthält die Egmont=Partitur, keine Tonmalerei, ſon=
dern
große, unendlich vergeiſtigte, nicht in Worte zu faſſende, dra=
matiſche
Actionen aus den höchſten Sphären pſychiſchen Lebens. Die
Rummern 1 und 4 der Partitur (Lieder Clärchens) ſind an der
hieſigen Bühne geſtrichen, vielleicht können ſie hinter der Scene von
einer Sängerin geſungen werden.

Polizei=Bericht vom 21. September.
Einem Handwerksburſchen wurde von ſeinem Collegen in einer Her=
berge
eine Uhr geſtohlen. Der Thäter hat ſich heimlich entfernt. Aus
einem Garten in der Gardiſtenſtraße wurde eine Bettdecke für ein Kinder=
bett
geſtohlen. Thäter iſt unbekannt.

Tages=Kalender.
Samstag 24. September: Abend=Unterhaltung des Beſſunger älteren Ge=
angvereins
in der Reſtauration Markwort.
Montag 26. September: Ausflug des Localgewerbvereins Darmſtadt nach
Frankfurt a. M.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.