r.
33
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Brigrlohn Anzwürtz werden von
alm Poſtümtern Beſtellungen
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gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal udk Poſtaufichlag
Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Phudſrlritp unrethürruahvoluut.
Juſerate
vendmangenommen: nDernſiadt
von der Expedition. Rheinſtr. xr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße N. 2. ſowie ausvdrn
von allen Cunomen, Eredlonen.
Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 25. Auguſt.
188L.
4 I65.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Düſſeldorf vom 17. Auguſt 1881 iſt auf
Grund des 8 12 des Reichsgeſetzes vom 21. October 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie
das in der Vereinsdruckerei Hottingen=Zürich gedruckte Flugblatt mit der Ueberſchrift: „Arbeiter! „Handwerkerl- „Bürger”
„Männer des Wupperthals1" und mit der Unterſchrift: „Die Arbeiterparteis nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. B.: Seim, Poligei=Commiſſär.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem der förmliche Prozeß wegen Fahnenflucht in contumaciam eingeleitet worden iſt, werden:
1) der am 15. Juni 1860 zu Wörrſtadt im Amte Oppenheim geborene Rekrut Leonhard Koch und
2) der am 11. September 1857 zu Darmſtadt geborene Dispoſitions=Urlauber, Gefreiter Karl Friedrich Spengel,
des 2. Bataillons 2. Badiſchen Landwehr=Regiments Nr. 110, hiermit aufgefordert, ungeſäumt zu ihrem Truppentheil
zurück=
zukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Donnerstag den 22. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr,
im hieſigen Diviſions=Gerichtslokale anberaumten Edictaltermine ſich zu geſtellen, widrigenfalls ſie nach fruchtlos erfolgter
öffent=
licher Vorladung in contumaciam für fahnenflüchtig erllärt und ein Jeder derſelben in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark
wird verurtheilt werden.
Karlsruhe, den 18. Auguſt 1881.
Königliches Gericht der 28. Diviſion.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 2 Füllöfen nach
Syſtem Reinhard für die Stadtkirche ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 26. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen au
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 17. Auguſt 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1435
Ohly.
Bekanntmachung.
Verſchiedene Weißbinderarbeiten in der
Stadtkirche und dem Octroi=Erhebergebäude
in der Roßdörferſtraße ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 26. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7436
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag des Hefen=
Fabrikanten Georg Appfel läßt
der=
ſelbe 10 Morgen Grummetgras am
Weiterſtädterweg:
nächſten Dienstag den 30. Auguſt d. J.
Nachmittags 4 Uhr,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigern.
Die Zuſammenkunft iſt am Darmbach.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[7493
Bekanntmachung.
Freitag den 26. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten kleine
Ochſengaſſe Nr. 12:
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Tiſch, 1 Spiegel, 1 Wanduhr, 1
Re=
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Darmſtadt, den 18. Auguſt 1881.
Naumann.
[348
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Fin Lehrling mit guter Schulbildung
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7239
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AmmUhtO.
Hierdurch zeigen wir ergebenſt an, daß wir unſere Haupt=Agentur zu Darmſtadt
Herrn Heinrich Rieth daſelbſt, Kirchſtraße Nr. 25,
übertragen haben.
Berlin, den 15. Juni 1881.
Gegenſeitige Lebens=, Invaliditäts= und Unfall=Verſicherungs=Geſellſchaft
„ Prometheus' in Berlin.
Für den Verwaltungsrath:
Der Director:
W. Jungermann.
Dr. G. A. Schellenberg.
Mit Bezug auf vorſtehende Anzeige empfehle ich mich zur Entgegennahme von
Anträgen ſowohl auf Lebens= als auch Invaliditäts= u. Unfall=Verſicherungen.
Dieſelben können in jeder nur irgend gewünſchten Art abgeſchloſſen werden.
Statuten, Geſchäftspläne, Proſpecte und Antrags=Formulare werden unentgeltlich
von mir verabfolgt, und wird jede gewünſchte Auskunft ertheilt.
(7506
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Geinrioh Rieth,
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Saalbam Darustadd.
Donnerstag den 25. Auguſt 1881.
Zur Feier des Allerhöchſten Namenstages Sr. Königlichen Hoheit
des Großherzogs:
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ausgeführt von der ganzen Kapelle
des Großherzoglich Heſſiſchen 4. Juſanterie-Regiments Nr. 118
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Hrn. Spreng.
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Eintrittspreis Perſon 30 Pfg., Actionäre 25 Pfa., Kinder 10 Pfg.
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Programme an der Kaſſe.
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Nähere Auskunft ertheilt
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Demjenigen, der einen vor 14 Tagen
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handen gekommenen geſchorenen, weißen
Seidenpudel mit ſchwarzen Ohren, Schnauze
u. Rückfleck (Marke 720) zurückbringt, oder
über deſſen Verbleib ſichere Auskunft geben
kann. Bleichſtraße 45. 1 Tr. hoch. (7512
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C= außer dem Hauſe zu bügeln.
[7482
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leidenden Dame wird ein allein ſtehendes
Mädchen geſetzten Alters geſucht gegen freie
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Eckladen der Eliſabethen=u. Louiſenſtr. (7511
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Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 26. Auguſt 1881,
Nach=
mittags 2 Uhr
anfangend, werden durch den Unterzeichneten
nachverzeichnete Gegenſtände im
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ſchen Saale, zum Schützenhofu dahier
öffent=
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Pfeilerſchränk=
chen und noch ſonſtiges diverſes Mobiliar,
ſchwarzes Cachemirkleid und circa
2000 Stück Cigarren beſſerer Sorte.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1881.
7513
Engel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
Och nehme noch einige Kunden zum
2) Kleidermachen an in u. außer dem
Hauſe. S. Moch, Bleichſtr. 5. (7218
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung
Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß es Gott gefallen hat,
unſer jüngſtes Töchterchen
Heuxiette Wilhelmine
an ſeinem einjährigen Geburtstage zu
ſeinem vorgeſtern entſchlafenen
Brüder=
chen Ludwig heim zu berufen.
Darmſtadt, 24. Auguſt 1881.
Wittich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
Linz Wittich. (514
Vsraelitiſcher Gottesdienſt.
ſHaupt=Synagoge).
Samstag den 27. Auguſt: Vorabendgottesdienſt um 6½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausgang um 7 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 27. Auguſt: Vorabend 6 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr, Nachmittags 4 Uhr 30 Min.,
Sabbathausgang 7 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 28. Auguſt an: Morgens 6 Uhr, Nachmittags 6 Uhr.
R.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, B. Auguſt.
Das Herbſtrennen des heſſiſchen Reitervereins war
vom beſten Wetter begünſtigt, und wohnten demſelben Se. Königl. Hoheit
der Großherzog und die Großh. Familie, Ihre Königl. Hoheiten der
Herzog von Albany und Prinzeſſin Louiſe von England, ſowie ein
zahl=
reiches Publikum an. Sieger blieben im 1. Rennen (Flachrennen)
Ritt=
meiſter v. Bachmayr, im 2. (Jagdrennen) Landesſtallmeiſter v.
Wil=
lich, im 3. Jagdrennen) Rittmeiſter v. Ketteler, im 4. (Troſtrennen,
Lieutenant v. Oertzen. Die Rennen gingen flott und verliefen ohne
Unfall; nur bei dem 2. Rennen ſtürzte Premier=Lieutenant Zahn, jedoch ohne
nachtheilige Folgen. Se. Königl. Hoheit der Großherzog überreichten den
Siegern perſönlich die Preiſe.
Die Beſichtigung der Großh. Cavallerie=Brigade durch den com
mandirenden General des 11. Armeecorps, Frhrn. v. Schlotheim, bei
ginnt Donnerstag früh 7 Uhr, und folgt hierauf um 9 Uhr die
Be=
ſichtigung des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, beide auf dem
Gries=
heimer Schießplatz.
Militärdienſtnachrichten. Melior, Sec=Lieutenant vom
3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117. wurde unter Beförderung zum Premier=
Lieutenant in das 6. Brandenb. Inf.=Regt. Nr. 52 verſetzt; Bauer,
Sec.=Lt. vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, zur Unterofficier=Schule in
Potsdam commandirt; Scholz. Vicewachtmeiſter vom 1. Bat. (eiſſe
2. Oberſchleſ. Landw.=Regts., zum Sec.=Lt. der Reſerve des 1. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 23 befördert; Pricken, Sec=Lt. von der Landw.=
Feld=Art. des 1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118, der
Abſchied bewilligt; Heydler, Caſ=Inſp. auf dem Barackenlager bei
Griesheim, nach Fritzlar und Benſeler, Caſ=Inſp. in Fritzlar, auf
das Barackenlager bei Griesheim verſetzt.
Die Nachricht, daß Herr Stadtpfarrer Dr. Sell die Stellung
eines Geiſtlichen in Darmſtadt aufzugeben im Begriffe ſtehe, iſt in den
weiteſten Kreiſen der hieſigen evangeliſchen Gemeinde mit ſchmerzlichem
Bedauern vernommen und es iſt zugleich der lebhafte Wunſch rege
ge=
worden, daß aus der Gemeinde heraus eine Kundgebung erfolge, welche
dazu beitragen möge, Herrn Pfarrer Sell, wenn irgend möglich, zu einem
Verbleiben in ſeinem dermaligen Amte zu veranlaſſen. Dieſem Wunſche
entgegenkommend, iſt nun auch eine deßfallſige Adreſſe an Herrn Sell
in Umlauf geſetzt, die überdies in den Buchhandlungen von
Berg=
ſträßer, Klingelhöffer und Waitz offen liegt. Dieſelbe wird zur
thunlichſt baldigen Unterzeichnung allen evangeliſchen Gemeindemitgliedern
in Darmſtadt und Beſſungen empfohlen, welche gleich uns den
dringen=
den Wunſch hegen, Herrn Pfarrer Sell in ſeiner dermaligen Stellung
erhalten zu ſehen.
Nächſten Freitag Vormittag 9½ Uhr ſollen die im Auftrag des
Landes=Pferdezuchtvereins durch Herrn Hofſtallmeiſter Frhr. v. Schäffer=
Bernſtein in Norddeutſchland angekauften 32 Stutfohlen auf dem
hieſi=
gen Viehhofsplatz unter die Beſteller verſteigert werden.
H. Wie man uns mittheilt, wird der „Verkehrs=Verein=
Freitag den 26. d. Mis., Abends 8 Uhr, im Saalbau eine
Vereinsverſammlung abhalten, bei welcher, außer einem Bericht
über die ſeitherige Thätigkeit des Vereins, die Einquartierungs=
und die Badeanſtaltfrage eingehend behandelt werden ſollen. Es
ſind hierzu nicht nur ſämmtiche Mitglieder, ſondern jeder ſich dafür
Intereſirende höflichſt eingeladen.
Die Frankfurter Stadtverordneten werden heute
Nachmittag den angekündigten Ausflug zur Beſichtigung der hieſigen
Waſſerleitung zur Ausführung bringen.
0 Das unſelige Kugelſuchen hat am Mittwoch in Griesheim
wieder neue Opfer gefordert, indem ein Einwohner von einem
explodiren=
den Geſchoß getödtet, ein anderer ſchwer verwundet wurde.
Witterungsbeobachtungen des Mzr. Anzeigers. Für die
nächſten Tage in Ausſicht: Unruhiges, mäßig warmes Wetter bei
wechſelnder, meiſt ſchwerer Bewölkung, Dunſt oder Nebel und
Ge=
witterbildungen, die unſerer Gegend mindeſtens einzelne Regenſchauer
bringen.
Geſtern Vormittag tagte in dem oberen
Mainz, 23. Auguſt.
Saale des „Heiligen Geiſt' die erſte Delegirtenverſammlung des
Aca=
demiſchen Vereins zu Darmſtadt zwecks Berathung einer
würdi=
gen Feier des 10=jährigen Stiftungsfeſtes und Abhaltung alljähriger
Wanderverſammlungen. Von Nah und Fern waren die alten Herren des
Vereins herbeigeeilt und auch der Ausſchuß des Vereins, der aus noch
Studirenden beſteht, war zahlreich vertreten. Die Anträge wurden
ein=
ſtimmig angenommen, und es wurde ein Feſtausſchuß aus den alten
Herren gewahlt, der, vereint mit dem Ausſchuß des Vereins, die
nöthi=
gen Anordnungen zu den Feſtlichkeiten trifft. Nach einem vortrefflichen
Diner wurde ein Ausflug nach dem Königsborn unternommen. Mit
den letzten Bahnzügen fuhren die Theilnehmer wieder in ihre Heimath
M. A.
zurück.
Mainz, 22. Auguſt. Der hieſige Zweigverein des deutſchen
Schulvereins in Oeſterreich hat einen ſchönen Erfolg ſeiner
Wirkſamkeit zu verzeichnen, der zugleich von den innigen Beziehungen
1679
65
zwiſchen deutſcher und öſterreichiſcher Stammesverwandtſchaft beredtes
Zeugniß ablegt. Im fernen Südoſten von Oeſterreich liegt, von Slaven
umgeben, eine deutſche Sprachinſel von 17 ⬜ M. mit 25,000
Einwoh=
nern, die Herrſchaft Gottſchee. Ihre Bewohner, weithin bekannt und
ge=
rühmt wegen Biederkeit, Fleiß und Genügſamkeit, haben inmitten
ſlavi=
ſcher Bevölkerung ſich ſeither deutſche Sitte und Sprache bewahrt bis
in die neueſte Zeit, wo der feindſelige Aufſchwung des Slaventhums ſie
durch wachſenden Einfluß in Verwaltung und Schule bedrängt. Von den
zur Unterſtützung des deutſchen Schulvereins im Anfang dieſes Jahres
hier geſammelten Geldern (wovon eine erſte Gabe von 1000 M. dem
Vorſtand in Wien alsbald übermittelt wurde) iſt nunmehr in jenem
Diſtricte und zwar in dem Orte Schäfflein (Krain) die Neubegründung
einer deutſchen Schule bewirkt worden, mitten in einem hülfsbedürftigen
Bezirke kleinerer Ortſchaften. Das zu dieſem Zwecke mit der von Mainz
geſpendeten Summe erworbene Haus ſoll für alle Zeit den Namen
„ Mainzer Hofu führen, zur dankbaren Erinnerung an die
hochherzi=
gen Geber im fernen deutſchen Land. Das hierüber berichtende Schreiben
des deutſchen Schulvereins in Gottſchee ſchließt mit der Bitte, „all den
Bewohnern von Mainz. die ſich ſo hohes Verdienſt um den Schutz und
die Hebung des Deutſchthums in Krain erworben, tiefgefühlten Dank
aus=
zuſprechen und ſie zum Beſuche des Landes aufzufordern, wo ihrer mit
Segenswünſchen gedacht wird: Das Comite des hieſigen Zweigvereins
hat ſofort zur weiteren Förderung dieſer Gründung den Reſt des Betrages
ſeiner Sammlung nach Wien geſandt und fordert numehr wiederholt zum
Beitritt in den Schulverein auf.
(D. 3.)
— Der Geſchäftsführer der Frankfurter Ausſtellung macht
folgende Mittheilung: „Die Direction der Main=Neckar=Bahn hat die
dankenswerthe Gefälligkeit gehabt, auf unſer Anſuchen zu verfügen, daß
die zum Zwecke des Ausſtellungsbeſuches auf entfernteren Stationen
gelöſten Fahrbillets, nach Abſtempelung an unſerer Kaſſe,
an=
ſtatt der früheren eintägigen eine zweitägige Gültigkeitsdauer
erhalten. Es iſt dies ein erheblicher Vortheil für alle Beſucher aus
ferneren Gegenden, die dadurch ſowohl bequem in Frankfurt übernachten,
als auch gleich am anderen Tage noch weitere Sehenswürdigkeiten der
Stadt in Augenſchein nehmen können.” — Indem wir dieſe Notiz zur
Kenntniß des Publicums bringen, bemerken wir, daß durch jene
An=
ordnung der Uebelſtand eines nur eintägigen Aufenthalts in Frankfurt
gehoben iſt und daß ſich gewiß Viele, die ſchon etwas entfernter wohnen,
jetzt, wo ſie über 2 volle Tage verfügen können, weit leichter zu einem
Beſuche veranlaßt ſehen werden.
Aus Anlaß einer Aufforderung des Reichskanzlers hat der
Vor=
ſtand des mittelrheiniſchen Fabrikanten=Vereins ein
Cir=
cular an ſeine Mitglieder erlaſſen, durch welches dieſelben erſucht
wer=
den, für den in der nächſten Reichstagsſeſſion wiederholt eingebracht
werdenden Geſetz=Entwurf betr. die Unfallverſicherung der
Ar=
beiter das ihrerſeits verfügbare ſtatiſtiſche Material bezw. die an ſie
von den Gemeinde= und Ortspolizeibehörden gelangenden Schemata mit
größter Sorgfalt zur Ausfüllung zu bringen.
A. C. Einen neuen Anziehungspunkt hat die württembergiſche
Landes=Gewerbe=Ausſtellung in Stuttgart durch Eröffnung der
Schul=
ausſtellungen in den Räumen der neben dem Ausſtellungsgarten
gelegenen Baugewerkſchule erhalten. Die Ausſtellung der
Baugewerk=
ſchule ſelbſt wurde am 22. Auguſt, die der Landeszeichenausſtellung wird
am 25. Auguſt eröffnet. Außer Zeichnungen wird dieſelbe auch
aus=
geführte Arbeiten der Textilbranche, ausgeſtellt von den Frauenarbeits=,
weiblichen Fortbildungs= und Webſchulen, ebenſo Modellir=, Gravir=,
Ciſelir=Arbeiten, Stein= und Holzornamente der gewerblichen
Fortbil=
dungsſchulen enthalten. Arrangirt iſt die Landes=Zeichen=Ausſtellung
von Profeſſor Kolb, der den Beſuchern der Ausſtellung durch ſeine
prächtigen Wandmalereien in der Haupthalle. den decorativen Frieſen
über dem Eingang zur Kunſtausſtellung und den reizenden Bildern in
der altdeutſchen Weinſtube bereits bekannt iſt. Der Eintritt zur
Schulausſtellung iſt unentgeltlich. Geöffnet iſt ſie von 148 Uhr
Morgens bis 6 Uhr Abends.
— Der künftige 1. October erſcheint für viele deutſche Frauen von
großer Wichtigkeit, weil mit dieſem Tage das ſeitherige Recht der Frauen
erliſcht, bei ausbrechendem Concurs ihres Gatten ihr „Eingebrachtes”
beanſpruchen zu können. Nur jene Frauen, welche vor dem Jahre 1879
geheirathet haben, können ihre Mitgift noch retten, ſobald ihr Gemahl
dem Concurſe anheimfällt, wenn ſie ihr Heirathsgut noch vor dem
1. October auf dem ihnen zuſtehenden Gerichte eintragen laſſen. Für
jene Frauen, welche erſt nach dem Jahre 1870 geheirathet haben und
deren Gatte Beſitzer eines Grundſtückes iſt, iſt eine Rettung ihres „
Bei=
gebrachten” möglich, wenn ſie ihr Geld oder den zu Geld berechneten
Hausrath, die Ausſteuer ꝛc. als Hypothek auf das Grundſtück eintragen
laſſen.
Wechſelſtempelſteuer. Die Wahrnehmung, daß faſt
allge=
mein die Wechſelſtempelmarken immer noch nach bisherigem Modus
caſſirt werden, gibt uns Veranlaſſung, das Publikum wiederholt darauf
aufmerkſam zu machen, daß vom 31. Auguſt d. J. an auf
Wechſel=
ſtempelmarken der Monat mit „Buchſtaben= (nicht mehr mit Ziffern),
die Jahreszahl ohne die übliche Abkürzung niedergeſchrieben werden
müſſe. Die bezügliche Beſtimmung vom 16. Juli 1881 (Reichs=Geſetz
Blatt 245) lautet:
451
[ ← ][ ] 1680
In jeder einzelnen der aufgeklebten Marken muß das Datum der
Verwendung der Marke auf dem Wechſel, und zwar der Tag und das
Jahr mit arabiſchen Ziffern, der Monat mit Buchſtaben mittelſt deutlicher
Schriftzeichen, ohne jede Raſur, Durchſtreichung oder Ueberſchrift, an der
durch den Vordruck bezeichneten Stelle niedergeſchrieben werden.
Allge=
mein übliche und verſtändliche Abkürzungen der Monatsbezeichnung mit
Buchſtaben ſind zuläſſig (z. B. 7. Sept. 1881, 8. Octbr. 1882.
Es wäre gewiß angezeigt, daß alle kaufmänniſchen Geſchäfte, die mit
Kleingewerbetreibenden und Kleinhändlern verkehren, ihre Geſchäftsfreunde
durch eine Mittheilung, wie vorſtehend, auf die in Frage kommende
Aenderung hinweiſen, um denſelben Stempelſtrafen und ſich ſelber
viel=
leicht Umſtändlichkeiten und Koſten, die durch Einſendung von Wechſeln
mit falſch caſſirten Marken entſtehen könnten, zu erſparen.
— Der neunte internationale Getreide= und
Saaten=
markt in Wien findet am 29. und 30. Auguſt l. J. in der Rotunde
des Weltausſtellungspalaſtes im k. L. Prater ſtatt. Nach dem Programme
iſt der 29. Auguſt dem Vortrage von Ernteberichten, der 30. Auguſt
den Geſchäften gewidmet. Anmeldungen zur Theilnahme werden von der
Wiener Frucht= und Mehlbörſe entgegengenommen, woſelbſt auch das
Programm der mit dieſem Saatenmarkte verbundenen Feſtlichkeiten zu
haben iſt.
11 Pädagogiſche Erinnerungen aus Paris und Nom.
V.
Von Paris nach Rom, von der heiligen lnach Victor Hugo) zur ewigen
Stadt! Rom bewahrt ſeine Anziehungskraft auf die Gebildeten aller Nationen,
wie es auch der Magnet für die Gläubigen der römiſch=katholiſchen Kirche iſt.
Die Krone ſeiner Weltherrſchaft iſt zwar in den Staub geſunken - zweimal
im Laufe der Jahrhunderte hat der Orbis terrarum ſich unter Roms Scepter
gebeugt! - jetzt ſcheint menſchlichem Ermeſſen nach ſeine Weltherrſchaft
erloſchen, aber die Spuren vergangener Herrlichkeit bleiben. Und Tauſende
von Pilgern, nicht blos von gläubigen Chriſten, ſondern Gelehrten, Künſtlern,
Touriſten ꝛc. werden nach wie vor zu den geheiligten Stätten ſtrömen.
Hier ſtudirt man Kirche und Welt, Natur und Kunſt, Gegenwart und
Vergangenheit in ganz anderer Weiſe, als es auf den Seminar= und
Univer=
ſitätsbänken in Deutſchland möglich iſt. Man ſtudirt ſie freilich um den Preis
manches Schmerzes und mancher Einbuße an heimiſchem Geiſtesverkehr. Und
bei uns geht es zwar enger, aber geſunder und deutſcher zu.
Der Italiener liebt die Pracht in der äußeren Erſcheinung, die
anſpruchs=
vollen Namen! Wie den Städten ſelten ein hochtönender Beiname fehlt, ſo
läßt ſelbſt die kleinſte Klippſchule auf ihrem Aushängeſchilde grammatica,
aritmetica und Aehnliches glänzen. Wenn die Franzoſen in ſo mancher
Stadt Italiens, beſonders an der Weſtküſte, auf dem Schilde des Handwerkers
ihre Sprache ſehen und im Gaſthof ihren Speiſezettel finden, ſo mag das
ſie noch mehr in dem ſtolzen Bewußtſein ſtärken, an der tste der Civiliſation
einherzuſchreiten. Die Italiener ſind in höherem Grade ihre Nachahmer, als
wir Deutſche es bislang geweſen, und auch die momentane Verſtimmung wegen
Tunis wird daran nichts ändern. Die romaniſche Verwandtſchaft durch
Kirche und Sprache wird ein Hauptgrund dieſer Erſcheinung ſein. Ziemlich
häufig lernt der Italiener franzöſiſch, ſehr ſelten deutſch, wenn nicht der Beruf
dazu dringende Veranlaſſung giebt.
Da der Name Tedesco den Italienern verhaßt war, ſo nannten wir
uns Prussiani und fanden mehr Achtung, obgleich manche und ſelbſt gebildete
Italiener Prussia für einen Theil Rußlands oder für eine Dependenz des
öſterreichiſchen Kaiſers hielten, andere den Namen überhaupt nicht kannten
und in ihrer Phantaſie dieſes Land bis in den fernſten Norden verſetzten.
Oeſterreichiſch und deutſch war ihnen identiſch und in gleicher Weiſe verhaßt.
Das war nota bene vor dem Jahre 18661
Was die geographiſchen Kenntniſſe des Italieners und das damit
zuſammen=
hängende Wiſſen von der politiſchen Bedeutung und Stellung fremder Völker
betrifft, ſo ſtand es damit außerordentlich dürftig; die Italiener waren noch
weniger auf der Karte bewandert als die Franzoſen und Engländer. Etwas
wirklich Erhebliches zur Förderung des Schulweſens und zwar beſonders in
methodiſcher Beziehung iſt erſt durch das Volksſchulleſebuch von Parravicini
geſchehen. Den hauptſächlichſten Theil ihrer Anſchauungen von fremden
Völkern und Ländern verdanken die Italiener den Eindrücken, welche die vielen
Reiſenden auf ſie machen.
In Rom ſah ich eines Tages einen Cardinalswagen mit militäriſcher
Escorte durch die Straße fahren. Ein Knabe ſaß darin. „Wer iſt dasz”
Es iſt der Imperatore delle Seuole, d. h. der Schulenkaiſer. Derjenige
Knabe, der bei dem jährlichen in den Kirchen gehaltenen Katechismusexamen
am beſten beſtand, erhielt dieſen pomphaften Titel, wurde in dem Wagen
des vorgeſetzten Cardinals unter Begleitung nach Hauſe gefahren und auch
dort noch lich weiß nicht beſtimmt, in welcher Weiſe) geehrt.
Der Schulbeſuch ſoll obligatoriſch ſein. Doch niemand kehrt ſich an
ein Geſetz, das nicht mit Strenge gehandhabt wird. Die meiſten Kinder der
arbeitenden Klaſſe beſuchen nie eine Schule. Auf dem Lande ſieht man ſelten
ein Kind beſchäftigt: halb oder ganz nackt lungern die Kinder umher, zanken
und balgen ſich, treiben Bettelei als Handwerk, rauchen, trinken und ſpielen
um Geld ſchon im zarteſten Alter. Und was iſt die Folge davon? Man
ſieht unzählige Jünglinge und kräftige Männer, anſtatt ein ordentliches
Ge=
werbe oder Handwerk zu treiben, ihr Leben durch Verkauf von Streichhölzern,
Blumen, Obſt, Kuchen, Zeitungen oder dergl. auf den Straßen friſten, oder
als Facchini oder Droſchkenkutſcher, auf Verdienſt wartend, den größten
R165
Theil des Tages, der Lünge nach auf der Straße oder einer Bank ausgeſtreckt,
verſchlafen.
Im guten Burgerſtande ſah es nicht viel beſſer aus. Die Kinder beſuchten
wohl eine Schule (meiſtens Privatſchulen), doch war der Unterricht höchſt
ober=
flächlich. Häusliche Arbeiten wurden wenig oder gar nicht gegeben; nichts
wurde gründlich, eingehend gelehrt. Die ſogenannten Communalſchulen
betreiben obligatoriſch nicht eine fremde Sprache lauch auf den Gymnaſien
wird keine fremde moderne Sprache gelehrt, ſie haben keinen
Naturgeſchichts=
unterricht, und in der Geſchichte wird faſt nur die neue Zeit behandelt. Und
doch berechtigt das Abgangs=Examen von den Communalſchulen zur
Ueber=
nahme einer Lehrerinnenſtelle an öffentlichen Schulen. Daher findet man denn
auch bei italieniſchen Lehrerinnen eine Unkenntniß, häufig ſelbſt in der
Gram=
matik ihrer Mutterſprache, wie man ſie ſonſt für völlig unmöglich bei einer
Lehrerin hält. Auf den Gymnaſien wird Griechiſch wenig und Lateiniſch nicht
ſo viel wie bei uns gelehrt. Der Unterricht beſchränkt ſich auf wenige
Stunden am Tage. Und dazu die vielen Feſttage und Ferien, die reichlich
die Hälfte des Jahres ausfüllen.
Schluß folgt.)
Vermiſchtes.
— Ein treffliches Mahnwort an unſere Frauen finden wir im
„D. Fam.=Bl.” Nach einem Hinweis auf den bekannten Verſuch des Inhabers
des „Printemps in Paris, die deutſche Damenwelt zu „bauernfangen! nach
Erwähnung der Thatſache, daß ſo viele ſogenannte franzöſiſche und engliſche
Modeartikel deutſchen Urſprungs ſind, heißt es zum Schluß: „Wir ſehen
auf den verſchiedenen Gebieten die alte Anſicht ſich lockern, daß nur die
Ge=
ſchmacksrichtungen und Abnormitäten, die jeweilig in den lockeren Regionen
von Paris herrſchen, die allein richtigen, allein wahren ſeien. Wir fügen uns,
wie die anderen Völker, noch der gleich machenden Einheit des Modells, haben
auch öfter Gelegenheit, darin den franzöſiſchen Chie zu bewundern, im
Ueb=
rigen gehen unſere Fabrikanten ihre eigenen Wege. Möchten nur die deutſchen
Frauen die energiſchen Beſtrebungen deutſchen Gewerbefleißes noch einmüthiger
unterſtützen und nicht zum großen Theil noch ihr Heil von Paris erwarten!
Nur ſo kann der deutſche Fabrikant den Muth gewinnen, nicht nachzulaſſen
und eventuell Opfer zu bringen. Auch möchten wir wiederholt den deutſchen
Frauen empfehlen, einmal zu beobachten, ob für conſequente baare Zahlung
ſie nicht weit vortheilhafter in den heimiſchen Läden bedient werden würden,
als bei der bisher beliebten Borgwirthſchaft. Ferner ſollte grundſätzlich nur
in den Läden gekauft werden, die ſtreng auf feſte Preiſe halten, wenngleich
ja das angenehme Gefühl ſich ſchwer Uberwinden läßt, das bisher der
ver=
meintliche Vortheil des Herunterhandelns gewährte. Bezahlt baar und kauft
nur zu feſten Preiſen, und ihr werdet weit reeller und vortheilhafter denn
früher bedient werden. Für die Regulirung der Preiſe ſorgt die Concurrenz.
Soll aber abſolut aus großen Magazinen fremder Orte gekauft werden, nun,
dann ſtehen ja dem Provinzialen in ſeiner Provinzialhauptſtadt auch bedeutende
und meiſt reelle Handlungen zu Gebote, die uns räumlich und ſtammverwandtlich
weit näher ſind als die Pariſer Geſchäfte vom Schlage der Jaluzotſchen.
Die franzöſiſche Ueberlegenheit mag vor einigen Jahren noch beſtanden haben,
jetzt iſt ſie Dank der Intelligenz, der größeren Rührigkeit und der neuerdings
von unſeren erſten Handlungen ſehr hervorgehobenen geſchäftlichen Solidität
unſerer Fabrikanten glücklicherweiſe ein überwundener Standpunkt.
— Aus dem Leipziger Univerſitätsleben wird im ,L. Tagbl.
eine hübſche Geſchichte erzählt. Bei der jetzt herrſchenden Hitze hatten die
Hörer eines Profeſſors im Auditorium die Röcke ausgezogen. Der Profeſſor
ſchien dies nicht zu bemerken. Erſt am Schluſſe des Kollegs ſagte er: „Es
iſt wahr, meine Herren, es iſt heute ſehr heiß, und ich hätte auch gern
mei=
nen Rock ausgezogen; ich habe dies jedoch aus Hochachtung vor Ihnen
unter=
laſſen! Dieſe Bemerkung des allgemein verehrten Lehrers wurde von dem
Auditorium mit großer Heiterkeit aufgenommen, und ſollen die Herren
Stu=
denten beabſichtigen, für die Folge an Höflichkeit nicht hinter ihrem Profeſſor
zurückzubleiben.
Polizei=Bericht vom 23. Auguſt.
Zwei Frauenzimmer ſchlichen ſich geſtern Abend in den 3. Stock
eines Hauſes der Aliceſtraße, wechſelten daſelbſt ihre ſchlechten Kleider
mit ihnen nicht gehörigen guten Kleidern, und verſuchten alsdann wieder
zu entkommen. Dies wollte ihnen aber nicht gelingen, indem der
Mieths=
herr ſie feſtnahm und dem hinzugekommenen Polizeicommiſſär übergab
Die vor einigen Tagen in der Beſſunger Annaſtraße geſtohlene Wäſche
wurde wieder beigebracht. — Aus einem Hauſe in der Holzſtraße wurde
ein Mädchenpaletot und eine Knabenjacke entwendet; der Thäter iſt
er=
mittelt. — Ein Handwerksburſche nahm bei ſeiner Umſchau in Beſſungen
1 Kilo Dörrfleiſch rechtswidrig mit, weshalb er in Haft genommen
wor=
den iſt.
Tages=Ralender.
Donnerstag 25. Auguſt: Feier des Ludwigsfeſtes in der Knabenarbeitsanſtalt.
Concert der Vereinigten Geſellſchaft. - Großes Militär=Concert im
Saalbau.
Samstag 27. Auguſt: Sommer=Caſino des Darmſt. Oeconomen=Vereins.-
Sommer=Caſino des Geſangvereins Melomanen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.