1
8
e.
fr.
152.
5
540
550
75)
915
1185
12
188
5⁄ 21
455
540
78
1080
104
U m.
144.
ſhrgung.
Gmntyri
Dndtenährlich 1 Mark v0 Pf. ua
Bizrlahn. Auwürn werden von
Aen Poſämtrn Beſtellungn a
Loengenomnan m 1 Mar b0 M.
wo Cutnid veék Polauſſchlaz
Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verden anenommen:nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllßer.
Holzſtraße Nr. 25. ſowie auswärts
von allen Annoneen=Exeditione
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 154.
Donner stag den 11. Auguſt
188k.
5
83
1018
0 113
5 124₈
250)
322
455
2 73½
8½
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 6. Mai 1880, hier die Einberufung der Erſatz=Reſerve
1. Klaſſe für das Etatsjahr 188182.
Wir bringen hiermit zur Keantniß der Intereſſenten, daß die für die Erſatz=Reſerven ausquartirt werdenden Mannſchaften
des 115. Infanterie=Regiments für die Zeit vom 21. bis 26. Auguſt d. J3. ohne Verpfl. gung in den nachverzeichneten Straßen
untergebracht werden: Zeughausſtraße, Schloßgraben, Schirmgaſſe, Hoftheaterplatz, Ballonplatz, Obergaſſe, Ochiengaſſe,
Geiſt=
berg, Alexanderſtraße, Taunusſtraße, Dieburgerſtraße, hohler Weg, Mühlſtraße, Erbacherſtraße, Mauerſtraße, Lauteſchlägerſtraße,
Kranichſteinerſtraße, Schloßgartenſtraße, Heinheimerſtraße, Magdalenenſtraße und Arheilgerſtraße.
Nähere Mittheilung über die Anzahl der Mannſchaften erfolgt in den nächſten Tagen durch die Schutzmannſchaft.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.
(7099
Feilgebotenes.
10 100
7
3 102
G 1130
125.
327
5 12⁷⁄₈
henen
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1590
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[118
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vermeiden und ſein Geld nicht unnu,
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aller Ruhe prüfen und das Beſte für
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Koſten, als 5 Pfg. für ſeine Poſtkarte.
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[7123
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5
81
122
1
„
Zah
825
958
121
228
5
547
748
15
55
26
5¼
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[7124
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miethen und ſofort zu beziehen.
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6505) Wendelſtadtſtraße 29 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer enthaltend, bis
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Waſſerleitung, Regeneiſterne,
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1. October d. J. beziehbar.
6830) Arheilgerſtraße Nr. 6 zwei,
Logis zu vermiethen.
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quemlichkeiten bis 1. Octbr. zu vermiethen.
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7127) Beſſungen. Klappacherſtr. 66
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7128) Heidelbergerſtraße 17. zunächſt
der Wilhelmſtraße, iſt in meinem Neubau,
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Logis zu vermiethen.
J. Conrad Mahr, Stadt=Allee
159)
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HOnbOl9
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Härkner=Vereins zu Darmſtadt
vom 13. bis 18. Auguſt 1881
in den Localitäten des Lürger=Vereins.
Eröffnung: Samstag den 13. Auguſt, Vormittags 11 Uhr; alle anderen
Tage geöffnet von Morgens 8 bis Abends 7 Uhr.
Eintrittspreiſe: Am 1. Tage 1 M., am 2. Tage 50 Pfg., am 3, 4. und
[7138
5. Tage 40 Pfg. Kinder zahlen die Hälſte.
Der Vorſtand.
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 11. Auguſt:
C
GROSSk COCEET,
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie= Ceibgarde=) Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Hrn. Th. Adam.
Zweite Abtheilung: Richard Wagner-Abend.
Anfang präcis 8 Uhr.
Eintritt Perſon 30 Pfa., für Actionäre 25 Pfg.
16959
Geſangverein „Liedertaſel.
Samstag den 13. Auguſt 1881,
Abends 8 Uhr:
Commer-Casino
im Haaſbau.
(6861
[ ← ][ ][ → ] G=
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Expedition der Illuſtrirten Zeitung in Leipzig.
W. Behufs einer äußerſt wichtigen Beſchlußſaſſung ſind die Mitglieder des
Landwirthſchaftlichen Conſumvereins Darmſtadt
auf Freitag den 12. d. Mts., Abends 8 Uhr, in den Anker eingeladen. [129
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ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Noustadt,, ſtraße.
(er Unterzeichnete erbietet ſich, Unter=
T= richt in der italieniſchen Sprache
und Literatur zu ertheilen.
B. Eokl
s wird ein braves Dienſtmädchen
4 mit guten Zeugniſſen zum als=
, baldigen Eintritt geſucht an Stelle
eines krankheitshalber austretenden
Mädchens. Zu erfragen Friedrichsſtr. 40,
mittlerer Stock links.
(7067
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6 Mann, der auch als
Subſcribenten=
ſammler geeignet iſt, wird als Austräger
geſucht. Zu erfr. in der Exp.
(7091
ſEin Schneider empfiehlt ſich in allen
- Reparaturen, Aenderungen ꝛc. mit
Näh=
maſchine in u. außer dem Hauſe. Zu erfr.
gr. Ochſengaſſe 5 Hinterhaus.
[7130
Verloren!
Auf dem Wege vom Gymnaſium,
Karl=
ſtraße, Heinrichſtraße, Martinſtraße wurde:
ein Medaillon aus Tula, eine Hand, aus
Koralle geſchnitzt, und ein Uhrſchlüſſel,
ſämmt=
lich an einem Springring befeſtigt, verloren.
Der redl. Finder wird gebeten, dieſelben in
der Exped. d. Bl. abzugeben.
[7131
5Fine gelbe Katze verlauſen. Dem Wieder=
E bringer eine ſehr gute Belohnung.
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Neckarſtraße 10.
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Martinſtraße Nr. 27. (6955
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auf gute Hypothek auszuleihen.
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werden gegen gerichtliche Verpfändung einer
Hypothek von dreifachem Nennwerth auf
kurze Zeit gegen gute Zinſen ſofort zu leihen
geſucht. Gefl. Offerten erbeten unter 48 3000
poſtlagernd Darmſtadt.
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Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
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und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
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kabinet. Offerten mit Preisangabe befördert
die Exp. d. Bl.
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Wohnung unverändert (3230
Ludwigsplatz 5, Hinterhaus.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden
William Hontague Cooko
im 57. Lebensjahre in dem ihm zur
zweiten Heimath gewordenen
Darm=
tadt. Den dankbaren Geſinnungen,
die er für die vielen Beweiſe der Liebe
und Freundſchaft, die ihm hier
ge=
worden, gehegt, ſchließen ſich die
trauernden Hinterbliebenen aus vollem
Herzen an.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1881.
Mrs. Mathilde Cooke.
Mrs. Hary Coohe.
Die Beerdigung findet am
Donners=
tag den 11. Auguſt, Nachmittags
5 Uhr, ſtatt.
[7137
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 13. Auguſt: Vorabendgottsdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittaggottesdienſt um 4 Uhr. -— Sabbathausgang um 8 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 13. Auguſt: Vorabend 6 Uhr 40 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min., Nachmittags 5 Uhr,
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag den 14. Auguſt an: Morgens 6 Uhr, Nachmittags 6 Uhr 30 Min.
84
[ ← ][ ][ → ]1593
R 155
Der Alice=Verein für Frauenbildunghund Erwerb
eröffnet am 17. d. Mts. ſeinen zweiten ſechswöchentlichen Sommer=Curſus
für methodiſches Putzmachen. Wöchentlich 6 Stunden. Schulgeld 12 Mark.
Anmeldungen Samstags von 3-5 Uhr und Mittwochs von 10-12 Uhr im Vor=
(6957
ſtandszimmer der Alice=Schule, Friedrichſtraße 4.
Fin Student d. modernen Philologie wünſcht
Cwährend der Ferien Unterricht in d. neueren
Sprachen, beſond. im Engliſchen, zu ertheilen.
Derſelbe iſt beſtens empfohlen durch Hrn.
Real=
lehrer Dr. Hangen. Näh. in der Exp. (7112
Standegamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 27. Juni: Dem Schloſſer Joh. Peter Heinr. Geyer ein S., Joh.
Ludwig. Am 30.: Dem Kaufmann Georg Wilh. Otto Sulzmann eine
T., Pauline Wilhelmine Auguſte. Am 3. Juli: Dem Schloſſer Franz
Baumann ein S., Adam Karl. Am 4.: Dem Maler und Lackirer
Fried=
rich Heinrich Schnabelius eine T., Eliſe Maria Katharina. Dem
Hand=
arbeiter Jakob Kramer eine T., Maria Suſanna. Am 5.: Dem
Privat=
diener Philipp Bauer ein S., Philipp. Dem Großh. Regiſtratur=Aſſiſtenten
Friedrich Rullmann eine T., Wilhelmine. Am 6.: Dem Tapezier Karl
Fey eine T., Katharina. Am 7.: Dem Sergeant Karl Anton Müller
ein S., Fulius Auguſt. Dem Bankbeamten Guſtav Adalbert Richter
ein S., Julius Ernſt. Dem Bahnarbeiter Ludwig Berg ein S., Philipp.
Dem Forſtwarth Joh. Adam Lehr ein S., Peter Chriſtian. Am 8.:
Dem Schloſſer Georg Philipp Karl Zöller ein S., Auguſt. Dem
Stein=
metzmeiſter Georg Konrad Wittmann III. ein S. Am 9.: Eine unehel.
T. Appolonia. Am 13.: Dem Großh. Gymnaſiallehrer Dr. Friedrich
Curſchmann eine T. Gertrude Maria Margaretha. Am 14.: Dem
Sergeanl und Oberfahnenſchmied Heinrich Eifert ein S., Heinrich. Am
16.: Dem Fabrikarbeiter Philipp Darmſtädter ein S., Peter. Am 18.:
Dem Wagenwärter Otto Repp eine T., Eliſabethe Helene. Ein unehel.
S., Felixz. Am 20.: Eine unehel. T., Ottilie. Dem Schloſſer David
Huhn eine T., Katharina. Am 21.: Dem Taglöhner Adam Weber IV.
eine T., Philippine. Am 23.: Eine unehel. T., Katharina. Am 30.:
Dem Handelsgärtner Johannes Horſt 11. ein S., Johann Heinrich.
Eheſchließungen:
Am 8. Juli: Schreiner Heinrich Schüler hier, mit Köchin
Wilhel=
mine Gehbauer in Darmſtadt. Schloſſer Johannes Lang hier, mit
Ka=
tharina Bauer von Jugenheim Kr. Bensheim. Am 9.: Trompeter Joh.
Stephan Subke, mit Louiſe Philippine Georgine Katharina Hummel
hier. Am 24.: Schuhmachermeiſter Joh. Friedrich Meiſinger, ein
Witt=
wer hier, mit Maria Geis aus Dorfwildenſee in Bayern.
Geſtorbene:
Am 1. Juli: Dem Kaufmann Friedrich Wilh. Göbel ein S.,
Hein=
rich Karl, 4 M. 25 T. Am 2.: Dem Schreiner Adam Repp eine T.,
Eliſabethe, 19 T. Am 4.: Dem Schuhmacher Heinrich Helmſtädter ein
S., Karl, 8 M. 14 T. Am 6.: Dem Vice=Feldwebel Leopold Munz eine
T., Eliſabetha, 6 W. Am 9.: Dem Taglöhner Wilh. Ludwig Müller
ein S., Adam, 4 M. 23 T. Dem Weißbinder Jeremias Wolf 1. ein
S., Friedrich, 3 M. 9 T. Am 12.: Dem Tapezier Karl Fey eine T.,
Katharina, 7 T. Am 13.: Landwirth Heinrich Henzel I1. aus Groß=
Rohrheim 50 J. Katharina Kugel, Ehefrau von Jacob Kugel, 62 J.
7 M. Am 17.: Dem Sergeant Karl Anton Müller ein S., Julius
Auguſt, 9 T. Am 20.: Dem Handarbeiter Jakob Kramer eine T.,
Maria Suſanna, 16 T. Dem Taglöhner Leonhard Koch eine T.,
Eliſa=
betha, 6 M. 28 L. Am 21.: Güterarbeiter Heinrich Rockel, 39 J. 2 M.
Am 23.: Dem Zahlmeiſter=Aſpirant Hermann Theodor Stangnowski eine
T., Julie Friedericke Auguſte, 3 M. 13 T. Am 25.: Dem Bautechniker
Georg Heinrich Frantz ein S., Alexander Georg Heinrich, 8 M. 9 T.
Cigarrenmacher Ludwig Schmidt, 45 J. 2 M. Am 26.: Frau Joſephine
Reichel geb. Weidner, eine Wittwe, 76 J. Dem Weißbinder Johannes
Bender ein S., Johann Heinrich, 11 M. 14 T. Am 29.:
Kreisamtsge=
hülfe Johannes Lauth, 37 J. 6 M.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Auguſt.
- Seine Königliche Hoheit der Großherzog hatten geſtern im
Viern=
heimer Wald das Glück, einen Vierzehnender zu erlegen.
(D. 3.)
— Nach den Mittheilungen des ſoeben ausgegebenen
Herbſtpro=
gramms des hieſigen Ludwig=Georgs=Gymnaſiums wirkten
im verfloſſenen Schuljahre 30 ordentliche und 10 außerordentliche Lehrer,
ſowie 4 Acceſſiſten an dieſer Anſtalt. Die Geſammtfrequenz betrug
607 Schüler des Gymnaſiums und 191 der Vorſchule, zuſammen
798 Schüler. Die vollſtändige Gliederung des Herbſt= und Oſter=
Gym=
naſiums in je 9 und ebenſo der Vorſchule in je 3 Klaſſen iſt nunmehr
erreicht. Die Anſtalt enthält alſo im Ganzen 24 Klaſſen, 18 Gymnaſial=
und 6 Vorſchulklaſſen, mit durchgeführten Wechſelcöten. Aus letzterem
Grunde muß die Anſtalt einen doppelten Jahresſchluß, zu Oſtern und
im Herbſt, feſthalten. Wegen Verkürzung des Sommerſemeſters erſchien
es indeſſen zweckmäßig, die Schlußfeier ans Ende des Winterſemeſters
zu verlegen. Es wird deshalb auch das nächſte Programm Oſtern 1882
ausgegeben werden. Als entſchiedener Fortſchritt erwies ſich die
Ein=
führung des faſt ausſchließlichen Vormittags=Unterrichts. Nach einer
4ſtündigen Pauſe waren die Schüler auch in der fünften Stunde viel
friſcher und aufmerkſamer als ſonſt von 2-3 oder 3-4. Dieſelbe
Ein=
richtung empfiehlt ſich auch für das Winterſemeſter. Schon die Kürze
des Tages deutet darauf hin, wenn anders die Jugend noch bei
Tages=
licht ſich erholen ſoll. Die Ferienordnung für das Gymnaſium wie die
höheren Schulen des Landes iſt durch Großh. Miniſterium wie folgt
feſtgeſetzt: 1) Oſterferien: 3 Wochen, und zwar 2 Wochen vor und
1 Woche nach dem Feſt. 2) Pfingſtferien: 1 Woche vom Pfingſtſonntag
an. 3) Herbſtferien: 5 Wochen, von dem dem 15. Auguſt zunächſt
liegenden Sonntag an. 4) Weihnachtsferien: 2 Wochen, und zwar wenn
der 25. December auf Montag, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag
fällt, von dem dieſen Tagen vorhergehenden Sonntag, ſonſt von dem
Donnerstag an. Die öffentliche Prüfung findet Freitag den
12. Auguſt Vormittags 8 Uhr und Nachmittags 3 Uhr ſtatt. Die
Ent=
laſſung der Abiturienten, ſowie die Vertheilung der Prämien erfolgt im
engeren Kreiſe der Schule Samstag den 13. Auguſt, Vormittags 8 Uhr.
Anmeldungen zur Aufnahme in's Gymnaſium und in die Vorſchule
werden am 19. und 20. September, Vormittags 8-12 Uhr
entgegen=
genommen. Die Prüfungen der Schüler des Gymnaſiums werden am
21. September von 8 Uhr ab ſtattfinden. Der Unterricht der Vorſchule
und des Gymnaſiums beginnt am 22. September, Vormittags 8 Uhr.
Dem Programm iſt beigefugt: Zur Erklärung des Homer und Horaz
von Dr. H. Stöpler.
— Die bereits von uns nach der 7D. 3tg. gebrachte Mittheilung.
daß Herr Pfarrer Dr. Sell aus Geſundheitsruckſichten beabſichtige,
ſeinem hieſigen Predigeramte zu entſagen und ſich dem academiſchen
Lehr=
berufe zuzuwenden, ſcheint ſich — wir ſagen dies mit tiefem
Bedauern-
zu beſtaͤtigen. Herr Dr. Sell habe die Berufung zur Uebernahme einer
Profeſſur in Marburg erhalten und angenommen. Die bisherige hieſige
Wirkſamkeit des Herrn Pfarrer Sell war eine ſo ſegensreiche, daß gewiß nur
zwingende Geſundheitsmotive ihn veranlaſſen können, derſelben zu
ent=
ſagen. Die Lücke, welche Herr Sell - falls ſein Entſchluß ein
unwider=
ruflicher iſt - hier laſſen wird, wird eine große, und das Bedauern,
ihn ſcheiden zu ſehen, ein tief empfundenes, allgemeines ſein!
— Am Dienstag verſtarb dahier nach längerem ſchmerzhaften Leiden
Herr W. Montague Cooke im 57. Lebensjahre. Seine zahlreichen
reunde und Schuler betrauern in ihm den liebenswürdigen biederen
Charakter, den treuen Lehrer und Freund der Jugend, dem Darmſtadt
in einer langjährigen Wirkſamkeit zur zweiten Heimath geworden war.
Möge dem zu früh heimgegangenen Ehrenmann die Erde leicht ſein!
) Wie ſchon mitgetheilt, hat ſich in München ein bereits
54 Mitglieder zählender Verein Heſſen=Darmſtädter conſtituirt.
Vorſitzender iſt Herr Brauereibeſitzer Chriſtoph aus Ibersheim bei
Worms. Das Vereinslocal befindet ſich Tutzinger Bierhalle,
Carls=
platz 2, woſelbſt jeden Samstag Abend eine geſellige Zuſammenkunft
ſtattfindet.
P. A. Der erſte praktiſche Verſuch der künſtlichen Eisbahn in
der Frankfurter Ausſtellung hat am Sonntag den 7. d. Mts.
ſtattge=
funden und zwar mit einem in jeder Hinſicht befriedigenden Erfolge.
Die Cocosmatten, die bis dahin noch die Eisfläche bedeckten, wurden
aufgerollt und der helle, glatte Spiegel kam zum Vorſchein. Wenige
Minuten ſpäter war dieſer Spiegel ſchon von Schlittſchuhläufern belebt,
denn die vom Vorſtande eingeladenen Mitglieder des Frankfurter
Schlitt=
chuhclubs hatten ſich zahlreich eingefunden, darunter mehrere, die auf
thren Stahlſchuhen mit großer Virtuoſität die lange Bahn nach allen
Richtungen hin durcheilten, künſtliche Figuren und Monogramme auf
dem Eiſe zogen u. ſ. w. Auch einzelne Damen wagten ſich bald auf die
blanke Fläche und liefen mit den Herren um die Wette. Das Schauſpiel
war überaus anziehend und originell, und das vielbezweifelte und auch
wegen der langen Verzögerung ſtark gloſſirte Problem einer
Schlittſchuh=
bahn von natürlichem Eis mitten in den Hundstagen war ſomit auf
das Glänzendſte gelöſt. Die Eisbahn wird jetzt dem Publicum übergeben
werden. Leider hat Se. Majeſtät der Kaiſer bei ſeinem Beſuch am
8. Auguſt die Eisbahn nicht mit ſeiner hohen Gegenwart beehrt, und
zwar aus Mangel an Zeit, da die Rückfahrt nach Coblenz nicht
aufge=
ſchoben werden konnte. Alles war zu einem feierlichen Empfang
vorbe=
reitet: ſtahlbeſchuhte Damen mit Bouquets, die Mitglieder des
Schlitt=
ſchuhclubs, die eine Quadrille auf dem Eiſe executiren wollten u. ſ. w.;
das Schauſpiel wäre jedenfalls ein ganz eigenartiges geweſen. Zum
allgemeinen Bedauern hat Se. Majeſtat dieſe originelle Huldigung nicht
entgegen nehmen können.
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Brodfabrik bei Hauſen am Dienstag Abend ein Brand ausgebrochen. heit in vollſten Zügen zu genießen! Da ſitzt die arme Mutker auf dem
— Der Schaden ſoll ein ſehr beträchtlicher ſein und das Feuer ſich ſo Berge von Koffern, Schachteln und kleinen Packeten und hat außerdem noch
raſch ausgebreitet haben, daß die ca. 200 Arbeiter ſich nur mit Mühe zu ein Drittel Dutzend Kinder zuſammen zu halten, die ihr unter den Händen
retten vermochten.
hier eine Zigeunerbande eingezogen, welche ſich in der Nähe des Fragen zu ſtellen haben. Alles Betriebsmaterial der Bahnen, alles Beamten=
Ortes gelagert hatte. Abends kamen nun einige Zigeuner und Zigeuner= perſonal reicht nicht aus.
innen in den Ort und begaben ſich in eine Wirthſchaft, in welcher ſie
Wirth den von ihnen verurſachten Lärm nicht dulden wollte: Daruber Familienvater die Sorge für das Gepück zur Laſt. Er iſt den Seinigen für
kam es zwiſchen den Mitgliedern der Bande und dem Wirth zu einem die richtige Signatur der Koffer verantwortlich, und es iſt keine Kleinigkeit,
Streite, bei welcher Gelegenheit ein kaum achtzehnjähriges Zigeuner= nach Löſung des Billets vier bis fünſ Gepäckſtücke ſo lange im Auge zu
be=
mädchen ein Dolchmeſſer hervorzog und bis an das Heft dem Wirth halten, bis ſie mit einer Rummer und dem Orte ihrer Beſtimmung
ver=
in's Herz ſtieß, ſo daß der Unglückliche mit einem lauten Aufſchrei todt ſehen ſind.
zu Boden ſtürzte. Die übrigen Gäſte ſuchten ſich jetzt des Mädchens zu
verſichern, um dasſelbe verhaften zu laſſen, allein wie eine Wahnſinnige wenn er ſich zu den Familienvätern zählt, befindet ſich im Stadium der
ge=
ſtürzte ſich die Zigeunerin mit hochgeſchwungenem Meſſer auf die anderen ſetzlich geſtatteten Rothwehr. Er bedarf ſeiner ganzen Geiſtesgegenwart, und
Gäſte, und ehe es dieſen gelang, ſie zu überwältigen, lagen vier Gäſte in der Trieb der Selbſterhaltung unterdrückt in ihm alle Anwandlungen von
ihrem Blute auf dem Boden, darunter der Vater des ermordeten Wirthes, Nächſtenliebe. Er ſucht die Seinigen in dem mit Beſchlag belegten Coups
welcher eine lebensgefährliche Verletzung davontrug. Die Zigeuner eilten ſo maleriſch als möglich zu gruppiren, er belegt die noch freien Sitze mit
nun flugs in ihr Lager, brachen dasſelbe ſchleumgſt ab und mit Sack Handgepäcken und Schirmen und ſucht durch allerlei Künſte unter den an=
und Pack, Kind und Kegel gingen ſie davon. - Auf dem Wege nach drängenden Reiſenden die Vorſtellung einer Ueberfüllung des Coupés zu er=
Flonheim gelang es jedoch der Gendarmerie, die Bande einzuholen und, wecken. Schon am Anfang der Reiſe ſteht er alſo auf dem Kriegsfuß gegen
wurden ſämmtliche Mitglieder derſelben noch in der Nacht gefeſſelt nach qui aue ce soit=
Alzey gebracht.
44 Auch eine Krankheit.
Augenblicklich grafirt unter uns das Reiſefieber (ebris itineraria)
mit großer Heftigkeit. Jedes Alter und Geſchlecht, Kinder und Greiſe,
Männer und Frauen, vorzugsweiſe jedoch die beſſeren Klaſſen der Geſellſchaft
ſind davon ergriffen worden. Die davon Befallenen zeigen eine große
ner=
böſe Unruhe, die mit jedem ſchönen Tage wächſt. Tage lang ſitzen die
ge=
plagten Patienten und ſtudiren die verſchiedenen Touren und die Fahrpläne;
das wichtigſte Buch der deutſchen Litteratur iſt für ſie der „Bädeker=
ge=
worden. Theilnahmlos für die ganze übrige Welt entwerfen die Kranken
Pläne und berechnen die Koſten.
Die Männer verlieren die Luſt an der Arbeit; ſolide, praktiſche
Geſchäfts=
leute empfinden ein nie gekanntes Bedürfniß nach der Poeſie des Gebirges.
Der eingefleiſchte Bureaukrat wird von einer unwiderſtehlichen Sehnſücht
nach fernen Gegenden erfaßt und denkt mit Wehmuth an die fröhliche
Jugendzeit, wo er als fideler Burſch durch die Auen und Fluren luſtig
wanderte. Er empfindet ein pflichtwidriges Grauen vor den Bureauſtunden.
Noch heftiger wüthet die gefährliche Epidemie unter dem weiblichen
Ge=
ſchlecht, das eine größere Empfänglichkeit für das allgemein verbreitete
Contagium beſitzt. Wenn in Gegenwart einer Dame nur von einer
beab=
ſichtigten Reiſe geſprochen wird, geräth ſie in ein Fieber, das noch durch den
Abſchied einer von ihr beneideten Freundin weſentlich geſteigert wird. Die
armen Frauen werden plötzlich nervös, leiden an tiefer Verſtimmung und
ſeufzen, wenn der barbariſche Hausherr kein Verſtändniß für ihre Leiden
zeigt, oder in Anbetracht der ſchlechten Zeiten ſich den dringenden Wünſchen
und zärtlichen Bitten der Patientin zu widerſetzen wagt.
Der Hausarzt, der die Natur der Krankheit bereits aus langjähriger
Erfahrung kennt und ſelbſt nicht ſelten daran leidet, macht ein ſehr ernſtes
Geſicht, fühlt den Puls, unterſucht ſcheinbar ſehr genau die Lungen und das
Herz, ſchüttelt das Haupt und verordnet mit mühſam unterdrücktem Lächeln
eine kleinere oder größere Bade= und Erholungsreiſe.
Selbſtverſtänd=
lich iſt das Reiſefieber keine gefährliche Krankheit, aber etwas koſtſpielig,
da es ſich in jedem Jahre zu wiederholen pflegt, und die Kur gerade nicht
billig iſt.
Ihre wirklichen oder eingebildeten Leiden loszuwerden, reiſen Dieſe in
die Gebirgsthäler, Jene an den Strand der See, Stahlquellen brauchen die
Einen, Soolbäder die Andern. Die in ihrem Heim mißvergnügt ſind,
hoffen auf der Reiſe fröhlicheren Gemüths zu werden; die Engländer, ſagt
man, reiſen nach dem Genfer See und wohnen am Rhein, Um Geld zu
ſparen; die große Schaar der „Touriſten; reiſt, well es eben zum guten
Ton gehört, einige Wochen oder Monate fern von der gewohnten Heimath
zuzubringen. Jeder wird hundert Gründe fur ſeine Reiſe haben, den
ent=
ſcheidendſten von allen aber verſchweigt er, vielleicht ahnt er ihn laum - er
reiſt, weil er die Andernreiſenſieht.
Es waren gute Tage vor der Erfindung des Dampfwagens und der
Eiſenbahnen, jene Tage der goldenen Jugend, als man den Ranzen auf die
Schultern, den Stecken zur Hand nahm und unbekümmert feldein ſchritt.
Wir mögen heute ſchneller reiſen; weiter als unſere Vorfahren kommen wir
nicht. Ja, es waren gute Tage, als man, ohne ausgelacht zu werden, von
einem „Spaziergaug nach Syrakus= reden und ihn wirklich
unter=
nehmen durfte. Jetzt kreiben wir eine Droſchke auf, fahren nach dem
Bahn=
hofe - und die Plagen der Reiſe beginnen. Es iſt nicht zu viel
ge=
ſagt, daß bei einer Reiſe ſelbſt in das entfernteſte Bad der beſchwerlichſte
Theil ſich auf die Expedition vom Hauſe bis auf die glückliche Inſtallirung
im Wagen erſtreckt.
Die Bahnhöfe gleichen mehr einem Bienenkorbe, oder noch richtiger einem
Ameiſenhaufen. Wie das Durcheinander kribbelt und krabbeit. Dieſe
zügelloſen Kinder, die vor lauter unbändiger Freude, der Schule auf fünf
Nach einer Mittheilung des „F. J. iſt in der May'ſchen Wochen entronnen zu ſein, nun auf dem Bahnhofe ſchon anfangen, die
Frei=
fort nach allen Richtungen auseinanderſtieben, in die Coupés klettern, das
Kettenheim (bei Alzey), 9. Auguſt. Geſtern Nachmittag war l für die Reiſe mitgenommene Frühſtück jetzt ſchon oufzehren und tauſend
Von den ſchmerzlichen Gefühlen des Aktes der Auszahlung eines kleinen
dermaßen zechten, daß ſie betrunken wurden und ſcandalirten, weil der Capitals an den Caſſirer will ich weiter nicht reden, äber nun fällt dem
Run geht es an die Beſetzung eines Coupes. Der Reiſende namentlich
Einer meiner Bekannten ging in ſeiner Abneigung, die Nacht mit
Fremden in einem engen Raume zuzubringen, ſo weit, ſein Jüngſtes durch
einen Puff zum Weinen zu bringen und ſo die eindringenden Billetinhaber
abzuſchrecken. Weit entfernt, dieſes unväterliche Verfahren zu billigen, darf
ich doch nicht verſchweigen, daß es ſich noch immer bewährt hat, und der
Rabenvater, der ſtets das Neſthäkchen dem entſcheidenden Momente opfert,
nun ſchon jeit zehn Jahren in der erſten Reijenacht von fremden
Ein=
dringlingen unbeläſtigt geblieben iſt.
Iſt der Reiſende mit den Seinigen, mit Hab und Gut der Eiſenbahn
verſchrieben, ſo beſchleichen ihn ſeltſame Gefuhle. In das klar geordnete
Bewußtſein der civiliſirten Perſönlichkeit drängt ſich ein unbegreifliches trübes
Element, das Denken wird verdunkelt, das Gefühl abgeſtumpft; der
Koffer=
regt ſich in dem mit dem Eiſenbahnzuge amalgamirten Reiſenden. Er fühlt
ſich nicht mehr als ſelbſtbeſtimmendes, freies Weſen, ſondern nur noch als
Gepäckſtuck. Beim heutigen Touriſten von Freiheit ſprechen, wäre die reinſte
Jronie, die in einer bloßen Umkehrung des Thatbeſtandes beſteht. Eine
ſchöne Freiheit fürwahr, wo man in einem verſchloſſenen Kaſten ſitzt, der von
außen nur aufgeſchloſſen wird, damit Einer hineinrufe: Oosl Wagenwechſel!
oder: Bebral Zehn Minuten Aufenthalt! Eine herrliche Freiheit, wo, wenn
man ſich eben die Lippen mit Bouillon verbrannt hat, ein Pfiff ertönt, dem
gehorſamer als je ein Hund dem Pfeiſchen des Jügers der Herr der Schöpfung
keuchend nachkommt.
Das Sehen und das Aufnehmen des Neuen, Fremden, Unerwarteten
auf der Reiſe iſt heute unmöglich gemacht durch das bekannte rothe Buch;
ja durch ſeine Doppel= und einfachen Sterne wiſſen wir ſogar voraus, ob
wir uns jehr freuen oder nur freuen werden. Auch ein anderes, weſentliches
Bildungsmittel iſt verſchwunden: der Verkehr mit Leuten. Als noch
viel weniger Touriſten die Welt durchſtrichen, da begegnete man ſich nach
Geſpräch durſtend, und der, damals ſelbſtverſtaͤndliche, Gruß war ein Zeichen
dieſes Verlangens. Damals war es beim einſamen Gange ein ermunternder
Gedanke, daß man das Gaſthaus ſehr beſetzt, alſo eine ſehr lebendige
Unter=
haltung finden werde. Heute beeilt man ſich, das Hotel früher zu erreichen,
als die Hunderte, welche der Wallfiſch Bahnzug ausſpeit. An der table
Thste mit dem unbekannten Tiſchnachbar zu ſprechen iſt verpönt, und
wenn=
gleich derartige Geſpräche oft jehr unterhaltend und bildend ſind, ſo wird
man doch nichthſo ungebildet ſein, ſich bilden zu laſſen. Alles in Allem: Vor
lauter Eile ſieht man nichts, vor lauter Bädeker lernt man nichts - und
wenn man mit einem ſo erweiterten Geſichtskreis wieder heimkehrt, ſo betritt
man zwar frei aufathmend das eigene Haus und ſpricht: jetzt hat die
Skla=
verei ein Ende, morgen wirſt du nicht mehr als Eilfracht verſandt, es giebt
nichts zu beſehen, und weder der Hausburſche mit den Stiefeln, noch eine
Schalmei, die den Sonnenaufgang verkündigt, treibt dich aus dem Bette.
Aber wenn morgen gekommen iſt, und der heutige Touriſt geht an die Arbeit,
oder meldet ſich bei ſeinem Chef, ſo fühlt er ſich unfähiger zum Produciren
und mehr ein Sklave, als ehe er die Reiſe antrat. Ganz naturlichl denn
woher ſollte wohl die gewünſchte Fähigkeit kommen, wenn alle
Vorſichtsmaß=
regeln ergriffen wurden, damit ja keine neue Anſicht gewonnen oder
einge=
tauſcht werde, und woher der freie Mannesmuth, wenn man Wochen lang
vom Fahrplan und Schaffner, vom Bädeker und Kellner, vom Hausburſchen
und Dampfſchiff ſich hat knechten laſſen?
Das iſt Anfang, Verlauf und Ende der Reiſekrankheit!
Lages=Kalender.
Donnerstag 11. Auguſt: Großes Concert im Saalbau.
Bis Samstag 13. Auguſt: Oeffentliche Prufung der Großherzoglichen Realſchule.
Vom 13. bis 18. Auguſt: Erſte Blumen=und Pflanzen=Ausſtellung, verbunden
mit Tombola, des Gärtner=Vereins zu Darmſtadt.
Samstag 13. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel im
Saalbau.
Donnerstag 18. Auguſt: General=Verſammlung der Vereinigten Geſellſchaft.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.