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nde
611b
6
885
958
121
228
64
647
5 7⁄6₈
144.
Jahrgang.
4
„
WLUsEUSL TCOIOIN
144.
Wonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. md
Briͤngerlohn Uuswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
do Quartal unek Poſtauflichlag.
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Mſerate
werdenengenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſt. Rr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Bußer.
Holzſtraße Ar. 2. ſowie auzwiru
von allen Annoneen Eppedliona
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 15L.
Freitag den 5. Auguſt.
1881.
72)
1028
t2i2l
24)
B e k a n n t m a ch u n g,
die Forderungen der Gaswerkskaſſe betreffend.
Wir bringen wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß Forderungen des hieſigen Gaswerks für Gas, Cokes, Theer,
Stein=
kohlen, Inſtallationsarbeiten ꝛc., mögen ſie nun aus neuerer Zeit oder aus der Geſchäftsführung der vorhinigen Gasactien=
Geſell=
ſchaft herrühren, an den zeitigen Kaſſier des ſtädtiſchen Gaswerks, Herrn W. Schüttler, oder gegen deſſen Quittung an
den mit der Einkaffirung beauftragten Kaſſediener zu entrichten ſind.
Die Zahlung der bis Ende Juni d. Js. erwachſenen Rückſtände hat längſtens binnen 14 Tagen zu erfolgen.
Darmſtadt, den 30. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
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6 8½
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Abends präeis S¼ Vhr;
im
Garten des Saalbaues.
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Das Programm beſteht aus:
Hänner-Chören und Solo-Quartelten
von
N. W. Gade, Otto Hohlfeld, W. Petr, Mendelssohn,
F. Büchler, C. M. v. Weber und Th. Noschat.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren Z. Vergſträßzer,
. Völling, A. Hchödler und G. Bhies, ſowie Abends an der Kaſſe
2 Mark zu haben.
(6982
Der Vorstund.
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nſerem Freunde und früheren Vor=
10 ſtandsmitgliede
zu ſeinem heutigen Geburtstage ein
drei=
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(6983
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Zeitungs=Expeditionen ſelbſt. - Bei
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ßeren Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabattbewilligung.
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Getaufte.
Am 3. Juli: Dem Zahlmeiſter=Aſpirant
Her=
mann Stangnowsky eine T., Julie Friederick=
Auguſte, geb. den 10. April. Am 10.: Dem
Wagner Georg Heinrich Schneider eine T.,
Eli=
abeth, geb. den 15. Juni. Der Wittwe des
da=
zier verſtorbenen Schmieds Jean Offenbächer
ein S., Philipp, geb. den 27. Juni. Dem
Mon=
eur Karl Barth eine T. Auguſte Margarethe.
Tophie, geb. den 27. Mai. Dem Schloſſer Peter
Geyer ein S., Johann Ludwig, geb. den 27. Juni.
Dem Weißbinder Ludwig Rohrbach eine T.
ſloſalie Luiſe, geb. den 9. Januar. Am 17.
Dem Zimmermeiſter Philipp Meß 1. eine T.,
Marie Eliſe, geb. den 16. Juni. Dem Forſtwart
Im Monat Juli.
Adam Lehr ein S., Peter Chriſtian, geb. den
7. Juli. Am 21.: Dem Metzgermeiſter Georg
Wilhelm Frantz eine T., Anna, geb. den 11. Juni.
Am 24.: Dem Maler und Lackierer Friedrich
Heinrich Schnabelius eine T., Eliſe Marie
Katha=
rine, geb. den 4. Juli. Am 31.: Eine unehel.
T. Appollonia, geb. den 9. Juli. Dem
Kauf=
mann Wilhelm Sulzmann eine L., Pauline
Wilhelmine Auguſte, geb. den 20. Juni.
Getraute.
Am 3. Juli: Schreiner Heinrich Schüler, und
Wilhelmine Gehbauer von Alsfeld. Schloſſer
zohannes. Lang, und Katharine Bauer von
Jugenheim. Am 24.: Schuhmacher Joh. Fried=
rich Meiſinger, ein Wittwer, und Marie Geis
von Dorfwildenſee im Königreich Bayern.
Beerdigte.
Am 15. Juli: Anna Katharine Kugel geb.
Jacobi, Wittwe des Schuhmachers Jacob
Fried=
rich Kugel, ſtarb den 13. Juli, 62 J. Am 23.:
Güterarbeiter an der Main=Neckarbahn Heinrich
Rockel, ſtarb den 21. Juli, 39 J. Am 26.:
Alexander Georg Heinrich Frantz, S. von
Bau=
führer Georg Heinrich Frantz, ſtarb den 25. Juli,
8 M. Am 27.. Cigarrenmacher Ludwig Schmitt,
ſtarb den 25. Juli, 45 J. Am 31.:
Kreisamts=
gehülfe und Provinzialkaſſerechner Johannes
Laut, ſtarb den 29. Juli, 38 J.
1558
M. 151
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Auguſt.
Geſtern beſuchten Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se.
Hoheit der Herzog von Albany die Ausſtellung des Makart'ſchen Bildes
„der Jagdzug der Diana=, und ſprachen ſich ſehr anerkennend über
die künſtleriſche Ausführung dieſes Koloſſalgemäldes aus.
Poſtperſonalnachrichten. Verſetzt: die Oberpoſtſecretäre
Ihm von Mainz nach Halle und Ehrlich von Gleiwitz nach Mainz;
die Obertelegraphen=Aſſiſtenten Priddat von Darmſtadt nach Mainz
und Harting von Mainz nach Darmſtadt; Poſtaſſiſtent Lipke von
Friedberg nach Mainz und Telegraphenaſſiſtent Amend von Steele
nach Mainz.
- In voriger Woche ſind durch die Reichsſchulden=Verwaltung
10176 Stück eingelöſte unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen
aus den Jahren 1878 und 1879 im Geſammtbetrage von 133,032,000 M.
mittelſt Feuers vernichtet worden.
Das 3. Concert des Mozart=Vereins findet morgen
(Samstag) Abend 8½ Uhr im Garten des Caalbaus ſtatt, worauf wir
hiermit noch beſonders aufmerkſam machen.
— Mit der Herrichtung des Theaterplazes wird eben in ſo
fern begonnen, als chauſſirte Fahrwege angelegt werden. Später ſoll
die Anlage von Beeten nach Zeichnungen des Herrn Hofgärtners
Ditt=
mann erfolgen.
O Bei einer unlängſt in der Langgaſſe verſtorbenen, anſcheinend
in ärmlichen Verhältniſſen lebenden Frau, welche, ſo viel wir wiſſen,
ſogar Armenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln bezogen, fand
man mehrere Tauſend Mark baares Geld und verſchiedene
Sparkaſſe=
büchelchen.
k (Eingeſandt.) Als einen Beweis, wie ſorglos mitunter bei
baulichen Herſtellungen auf Seite der arbeitenden Handwerker verfahren
wird, und wie leicht dadurch das Leben und die Geſundheit von
Mit=
arbeitern oder Paſſanten gefährdet werden kann, theilen wir hier mit,
daß an einer ganz vorzugsweiſe lebhaften Stelle des Oſtviertels unſerer
Stadt von dem Frontalgerüſte eines dritten Stockwerks im Laufe eines
Tages auf die Straße herabſtürzen konnten: ein ſchwerer Hammer, ein
ſchwerer Meißel, ſodann ein kleines Käſichen mit Utenſilien und endlich
eine mit Waſſer gefüllte Gießkanne. Letztere ſtreifte und verwundete im
Herabfallen den Kopf eines weiter unten arbeitenden Weißbinders, ſo
daß es als ein Glück betrachtet werden muß, daß nur allein der letztere
„Fall” einen Unglücksfall zur Folge hatte. Wir ſind der Anſicht, daß alle
größeren Gefäße, welche auf Gerüſten am begangenen Straßenzuge zur
Verwendung gelangen, an den Brüſtungsſtangen der Gerüſte
anzu=
binden ſein ſollten und daß z. B. Hämmer ſehr leicht durch ein ſ. 3.ſg.
Portepée mit der Hand des Arbeiters zu verbinden wären, wodurch
dann das Herabfallen ſolcher Gegenſtände vermieden würde. Lediglich
im Intereſſe der Sicherung des Publicums und der Arbeiter ſelbſt
ge=
ſtatten wir uns, die Aufmerkſamkeit für dieſe durch günſtige Umſtände
nicht gerade tragiſch verlaufenen Thatſachen in Anſpruch zu nehmen,
wobei wir nicht unterlaſſen wollen, das Bedenkliche der Verwendung
von unerfahrenen Gehülfen auf den ohnehin in der Breite nicht immer
allzu ausgiebig bemeſſenen Gerüſten um ſo mehr der Erwägung
anheim=
zugeben, als die zu übende Beaufſichtigung zuweilen nicht in dem
ent=
prechenden Verhältniß zur Schwere und Gefährlichkeit der jeweiligen
Arbeiten zu ſtehen ſcheint.
- Aus Veranlaſſung der häufigen in der letzten Zeit
vorgekomme=
nen Brände zu Lampertheim und in Berückſichtigung der dieſelben
begleitenden Umſtände, welche die Vermuthung rechtfertigen, daß daſelbſt
eine mit den Intereſſen der Brandverſicherungsanſtalt unverträgliche
Fahrläſſigkeit obwaltet, hat Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz verfügt, daß von nun an in Lampertheim entſtehende Brandſchäden
nur nach dem Verhältniß des wahren Werthes, welchen die abgebrannten
oder beſchädigten Gebäude unmittelbar vor dem Brande gehabt haben,
vergütet werden ſollen, und daß ferner bei den jährlichen Ausſchlägen die
Verſicherungskapitalien der genannten Gemeinde 5 Jahre lang in
einem um ¹⁄₈ erhöhten Betrag in Rechnung gebracht werden ſollen.
Mainz. 3. Auguſt. Das ſ. Z. von den Stadtverordneten
geneh=
migte Regulativ über die Reinigung der Bierpreſſionen iſt von
Großh. Miniſterium des Innern genehmigt worden und wird demnächſt
in Kraft treten. - Auf dem letzten Wochenmarkte iſt der Preis der
Butter außerordentlich in die Höhe gegangen und zwar von 95 Pf.-
1 M., welche am letzten Markte bezahlt wurden, auf 1 M. 40 Pf.
und zuletzt ſogar 1 M. 60 Pf.
Der Conſum von Pferdefleiſch wächſt in Mainz fortwährend,
ſo daß die Mainzer ſich erſtaunt fragen, wer eigentlich dieſes Fleiſch
verbraucht. Im Monat Juni wurden 66 Pferde gegen 42 in demſelben
Monat des Vorjahres geſchlachtet.
Den Beſuchern des Taunus wird es von Intereſſe ſein zu
er=
fahren, daß auf dem großen Feldberg demnächſt eine Poſtagentur
mit Fernſprechbetrieb zur Einrichtung gelangen wird, welche alljahrlich
für die Dauer der Sommermonate in Wirkung treten ſoll. Die Zahl
der ſogenannten Berg=Poſtanſtalten des Reichsgebietes ſteigt damit auf
fünf (Schneekoppe, Brocken, Inſelberg, Baſtei und Feldberg).
Ueber den dritten Kometen des Jahres 1881, welcher von
Amerika angekündigt wurde, macht der Adjunkt am Obſervatorium in
Genf, Dr. W. W. Meyer, der „Trib. de Geneve” folgende
Mitthei=
lungen: Der Komet iſt ſchon jetzt, wenn auch ſchwer, mit bloßem Auge
ſichtbar. Sein Marſch iſt langſam auf uns zu gerichtet, ſo daß ſein
Glanz immer mehr zunehmen wird; das Maximum ſeiner Lichtintenſität
wird er aber erſt Ende September erreichen, zu welcher Zeit er vier bis
fünfmal glänzender als jetzt, ſomit ſehr gut ohne Gläſer ſichtbar ſein
wird. Unterdeſſen wird er die Conſtellation des Fuhrmanns, welche er
jetzt einnimmt, über den Luchs und den großen Bär paſſirt haben,
wor=
auf er in den nördlichen Regionen des Bärenführers glänzen wird.
Demnach nähert er ſich dem Pol, aber nicht in ſo hohem Grade wie der
Komet, welcher ſich jetzt von uns entfernt. Allem Anſchein nach wird
er nicht weniger ſchön als dieſer ſein. Auf alle Fälle iſt das neue
Ge=
ſtirn ſelbſt viel größer als der Körper des alten Kometen, nur befindet
er ſich in einer ſehr großen Entfernung von uns, welche die der Sonne
2½ mal überſteigt; auch wird er immer von uns weiter entfernt ſein
als die Sonne, ſo daß ängſtliche Gemüther vollſtändig beruhigt ſein können.
Immerhin iſt die Thatſache, zwei große Kometen zugleich am Himmel
glänzen zu ſehen, eine außerordentlich bemerkenswerthe. Der neue
Ko=
met wird auch viel länger ſichtbar ſein als der andere. Sein Perihelium
Sonnennähe) paſſirt er erſt am 6. October, und auch zu dieſer Zeit
wird er immer über der Erdbahn bleiben, ſo daß man ihn vielleicht
noch zur Weinleſe am Abend gegen Sonnenniedergang erblicken wird.
Aus Karlsruhe trifft die Nachricht ein, daß Victorv. Scheſfelſchwer
erkrankt iſt. Die Meldung iſt nicht leicht zu nehmen, denn der Dichter des
„Trompeter von Säkkingen”, des „Gaudeamus” und des „Ekkehard” litt
ſeit Jahren an einer gewiſſen Erſchlaffung der körperlichen und ſelbſt der
geiſtigen Kräfte die ihm das Arbeiten ſchwer machte. Seine Freunde ſchüttelten
längſt beſorgt den Kopf, denn nur hie und da ſchrieb er, der früher ſo Fleißige,
ein kleines Gedicht, ſchrieb er ein paar Blätter - aber die Arbeit ging ihm
nicht von der Hand und die Erſchlaffung der Kräfte machte ſeit Jahren
immer größere Fortſchritte.
Vermiſchtes.
Das Waſhington=Monument in Waſhington, ſchreiben
ameri=
kaniſche Blätter, wird nach ſeiner Vollendung das höchſte Bauwerk auf Erden
ſein, da ſeine Höhe 550 Fuß betragen wird. Die Pyramide des Cheops iſt
480 Fuß hoch, die St. Peterskirche in Rom 457 der Straßburger Dom
463, der Kölner Dom 524, die Stephanskirche in Wien 441, die Paulskirche
London 365, das Capitol in Waſhington 306 Fuß hoch.
Ein köſtliches Mißverſtändniß hat am Montag Vormittag
ſelbſt die erſten Beamten der Polizeiſtation des beſuchten Wochenmarktes am
Leipziger Platz in Berlin in große Heiterkeit verſetzt. Eine niedliche junge
Frau im einfachen, aber höchſt ſauberen Hauskleide hatte bei einer
Grünkram=
hökerin ihren Bedarf eingekauft und übergab der Händlerin zur Bezahlung
ein 10Markſtück. Die ſtark beſchäftigte Frau ſteckte das Goldſtück ein, gab
aber nur auf 5 M. heraus. Es entſpann ſich ein Streit und beide Theile gingen
zur Entſcheidung deſſelben zur Marktpolizei=Station. Hier entrollte ſich nun
folgende Scene: Der amtirende Wachtmeiſter, zur Käuferin gewendet: „Sie
heißen?u - „ Frau Lindau”. - „Ihr Mann iſt ?u - „Mein Mann iſt
Dichter”, ſagt Frau Lindau nicht ohne gewiſſen Stolz. Der
Be=
amte dreht ſich erſtaunt herum, verneigt ſich artig ein wenig und
bietet der Dame höflich einen Stuhl an. Ohne viel Ziererei nimmt Frau
„Dichter Lindau” mit einem Lächeln der Befriedigung darauf Platz, während
der erſtaunten Höckerin, die keinen Stuhl erhält, bei dem höflichen Benehmen
des Beamten das ſonſt ſo fleißige Mundwerk völlig erſtarrt. Bei der
weite=
ren Klarlegung der Streitfrage wirft der Beamte - nach einem Blick auf
die Zeitung - zur Frau Lindau die Frage hin: „ Ihr Herr Gemahl
befin=
det ſich gegenwärtig in Baden=Baden?
- „Nein” erwiderte die Gefragte,
vietzt ſind ſie in die Neue Friedrichsſtraße, baden geht mein Mann immer
erſt nach Feierabend.: Mit einem Ruck fährt der Beamte auf ſeinem Stuhl
herum und ſtarrt die Frau verblüfft an. „Ja, iſt denn Ihr Mann nicht
der Schriftſteller Dr. Lindau ?u - „Gott bewahre,; replizirte Frau Lindau,
„Schreiber iſt mein Mann nicht, der iſt ja „Rohrdichter= und jetzt ſchon
5 Jahre bei der Kanaliſation."
Drolliger Druckfehler. Die geſtrige Rummer der „Mainzer
Nachrichten' brachte die Mittheilung, daß die Beſchlüſſe der Stadtverordneten
über die Einrichtung und Unterhaltung der Bierproceſſionen' (ſtatt
Vierpreſſionen) die Genehmigung Großh. Miniſteriums erhalten haben.
Tuges=Kalender.
Samstag 6. Auguſt: 3. Concert des Mozart=Vereins im Saalbau.
Montag 8. Auguſt: Quartal=Verſammlung der Darmſtädter Volksbank.
Samstog 13. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Liedertafel im
Saalbau.
Donnerstag 18. Auguſt: General=Verſammlung der Vereinigten Geſellſchaft.
Gold=Courſe.
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Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.
5
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