Darmstädter Tagblatt 1881


27. Juli 1881

[  ][ ]

144.

Wonnementspreis
blenrelſthrlich 1 Marr 50 Pf. hd
Gringerlohn Auzwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Qnartal incl. Vaſtaufſchlag.

Grag= und Anzeigeblaft.)
Merdte
weden angenonamen: unDarmſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
ven der Expedium. Rheinſtr. xr. 2.
mBeſſungen vin Frier zoze
Holzſtraße Nr. A ſwie ain
Pauſteitey aanttihſttangvodtt. maanutnauza

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizekiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 27. Juli.
A 144.
1881.

Gefunden: 1 Medallon von Stabl, 1 wollene Kutte, 1 weiß, roth und blau carrirtes Sacktuch, verſchiedene Schlüſſel.
Verloren: 1 Armband (ſchmaler Reif von Granaten), gegen gute Belohnung abzugeben.
Entlaufen: 1 braun=zweißes, kleines Hundchen mit Marke (däniſche Race, 1 großer, gelber Hund.
Darmſtadt, den 26. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Feuerlöſchweſen. Das neue ſtädtiſche Waſſerwerk hat nicht nur den Einrichtungen des öffentlichen Feuerlöſchdlenſtes eine
werthvolle Ergänzung und Verbeſſerung gebracht, ſondern bietet auch den Beſitzern der an die Waſſerleitung angeſchloſſenen Hof=
raithen
das erwünſchte Mittel. zur Selbſthülfe im erſten Augenblicke eines ausgebrochenen Brandes.
Es erſcheint nämlich zweckmäßig, an den in Küchen, Waſchküchen, auf Vorplätzen, in Höfen befindlichen Zapfhahnen an=
ſtatt
der Mundſtücke Verſatzſtücke) Schlauchverſchraubungen anbringen zu laſſen, an welche im gegebenen Falle vorräthig zu
haltende - im Uebrigen auch anderweitig nützlich zu verwendende - Schlüuche mit Strahlrohr zum Zwecke der ſofortigen Be=
kämpfung
einer Feuersgefahr raſch zu befeſtigen ſind.
Der vorhandene Druck ermöglicht es auch in den höher gelegenen Stadtheilen damit einen ſo kräftigen Waſſerſtrahl abzu=
geben
, daß häufig ein Schadenfeuer im Keime wird erſtickt oder wenigſtens ſeine Ausbreitung bis zum Eintreffen der Feuer=
wehr
wird thunlichſt beſchränkt werden können.
Es empfehlen ſich Schlauchverſchraubungen von gleicher 15 Millimeter betragender, lichter Weite, damit im Momente des
Bedürfniſſes benachbarte Hausbeſitzer mit den Schläuchen ſich gegenſeitig Aushülfe zu leiſten im Stande ſind.
Der Schlauch muß an einer leicht erreichbaren ſicheren Stelle aufbewahrt werden, auch iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß
alle Theile einer ſolchen Einrichtung, die in einer Anzahl von Häuſern bereits vorhanden iſt, ſtets im gebrauchsfähigen Zuſtande
ethalten werden und die geſammte Hausbewohneiſchaft mit der Handhabung vertraut gemacht wird.
Von den Hauseigenthümern nehmen wir gerne an, daß ſie im eigenen und im allgemeinen Intereſſe den gebotenen Vortheil
nicht von der Hand weiſen, zumal er mit einem geringen Koſtenaufwand erreichbar iſt, und hierdurch auch ihrerſeits zur Er=
höhung
der Feuerſicherheit der Stadt beizutragen geneigt ſind.
Darmſtadt, am 18. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Abfuhrordnung.
Die in Betreff des Latrinenabfuhrweſens dermalen zu Aecht beſtehenden Vorſchriften der für Darmſtadt und
Beſſungen erlaſſenen Polizeiverordnungen vom 3. Juni 1867 und 10. September 1869 finden theilweiſe nur geringe Beachtung.
Es gibt uns dieſe Thatſache Anlaß, die erwähnten Beſtimmungen eindringlich in Erinnerung zu bringen.
1) Die Ausleerung der Abort= und Jauchengruben darf überhaupt nur auf geruchloſe Weiſe erfolgen und muß ohne
Unterbrechung vollſtändig bis auf den Boden der Gruben geſchehen.
2) Zur Tageszeit darf die Auslerung nur mit dem pneumatiſchen Apparate und die Abfuhr des Grubeninhaits
nur mit hermetiſch verſchloſſenen eiſernen Fäſſern erfolgen.
3) Die Ausleerung der Gruben ohne Anwendung des pneumatiſchen Apparats darf nur zur Nachtzeit und zwar im
Sommer nur in den Stunden von 11 Uhr Nachts bis 4 Uhr Morgens, im Winter in den Stunden von 11 Uhr Nachts bis
6 Uhr Morgens ſtattfinden.
Der Entleerung dieſer Art hat eine genügende Desinfection in folgender Weiſe vorauszugehen:
Zur Desinſection einer Grube mittlerer Größe, wie ſie faſt durchgehends in hieſiger Stadt angelegt ſind, nimmt man
2 Pfund Eiſenvitriol ſchwefelſaures Eiſenorydul), löſt denſelben in der zwölffachen Menge, alſo in etwa 12 Maß
Waſſer, auf und ſchüttet dieſe Löſung theils direkt in die Grube ſelbſt, theils von oben durch das Abtrittsrohr in der
Weiſe ein, daß die Wände desſelben gehörig abgeſpült werden. Sollte die zu entleerende Grube mehr als zu ¾ an=
gefüllt
ſein, ſo wird Eiſenvitriol in verhältnißmäßiger Menge zugeſetzt. Anſtatt der erwähnten Eiſenvitriollöſung kann
man ſich auch der Eiſen=Chlorürlauge, oder der Mangan=Chlorürlauge, wie ſie von verſchiedenen chemiſchen Fabriken
400

[ ][  ][ ]

1500

R144
geliefert wird, bedienen; beide Laugen ſind jedoch ſchwächer als Eiſenvitriol und ſtehen an Gehalt im Verhältniß zu
demſelben wie 3½: 1. Demnach entſprechen 40 Pfund Eiſen=Chlorür= oder Mangan=Chlorürlauge = 12 Pfund Eiſen=
vitriol
. Die Anwendung und Eingießung der erwähnten Laugen iſt dieſelbe, wie die der Eiſenvitriol=Löſung.
Für die Befolgung dieſer Vorſchrift iſt nicht nur der Hauseigenthümer, ſondern auch der Abnehmer des Gruben=
inhalts
vrantwortlich und beide unterliegen im Unterlaſſungsfalle, oder wenn ungenügend desinficirt worden iſt, der ange=
drohten
Strafe.
Auch dei der Abfuhr zur Nachtzeit müſſen die verwendeten Fäſſer vollſtändig luftdicht verſchloſſen ſein.
4) Iu den Monaten Juli und Auguſt kann die Entleerung der Abortgruben und die Wegbringung des Grubeninhaltes
nur in Nothfällen und dann nur mit beſonderer - bei dem einſchlägigen Revier=Commiſſarius zu beantragender - polizeilicher
Erlaubniß geſchehen.
5) Geladene Wagen müſſen ſogleich weg und vor die Stadt und die bewohnte Stadtumgebung gebracht werden. Die
Verwendung von Latrineninhalt im Innern der Stadt iſt unſtatthaft.
6) Bei der Abfuhr zur Tageszeit iſt das Aufſtellen der Wagen vor den Häuſern auf der Straße nur dann zuläſſig, wenn
das Einfahren in die Hofraithen nicht möglich iſt. Mehr als höchſtens zwei Wagen dürfen zum Zwecke des Ladens nicht auf
der Straße ſtehen.
Der Unterhaltung des Feuers zum Verbrennen der ausſtrömenden übelriechenden Gaſe iſt ſolche Aufmerkſamkeit zuzuwenden,
daß der Zweck erreicht wird.
7) Unmittelbar nach vorausgegangener Ausleerung ſind die Gruben wieder zu ſchließen, das Innere derſelben, ſowie die
außerhalb verunreinigten Stellen mit Waſſer abzuſpülen und gehörig zu ſäubern.
8) In die Abtrittsgruben ſollen fremdartige Stoffe, Abfälle, Stroh, Lumpen, Aſche, überhaupt feſte Körper, nicht ge=
worfen
werden.
9) In der Regel ſoll die Ausleerung der fraglichen Gruben erfolgen, wenn dieſelben bis zu ¾ angefüllt ſind.
Unter Umſtänden kann die Polizeiverwaltungsbehörde auch eine frühere Ausleerung anordnen. Bei etwaiger Nichtbefolgung
ann das Ausleeren auf Koſten des Eigenthümers verfügt werden.
10) Zuwiderhandlungen unterliegen der im Art. 310 des Polizeiſtrafgeſetzes angedrohten Straſe.
Wir werden im geſundheits= und ſtraßenpolizeilichen Intereſſe fortab auf Beſolgung dieſer Beſtimmungen Bedacht nehmen
und haben der Schutzmannſchaft eine ſtrenge Controle zur Pflicht gemacht. Bei Verſtößen wider die Vorſchriften ſind Straf=
anträge
zu gewärtigen.
Darmſtadt, am 18. Juli 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1881.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1 Ziſſer 1, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird
für die hieſige Stadt Dienstag den 19. Juli, Nachmittags 4 Uhr, und die folgenden Dienstage bis zum 2. Auguſt einſchließlich
im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße abgehalten werden.
Impfpflichtig im laufenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetzesbeſtimmungen die im vorigen Jahre geborenen
Kinder, ſowie die Rückſtändigen früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur Benutzung dieſer öffentlichen Termine mit
dem Bemerken ein, daß alle in denſelben vorgenommenen Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die Termine
nicht benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum Jahresſchluß auf ſeine Koſten bewerkſtelligen laſſen,
widrigenfalls ihm im Januar nächſten Jahres zur Nachholung der Impfung eine vierwöchentliche Friſt unter Strafandrohung
geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, welche erſt im lanfenden
Jahre geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft. Alle in einem Termin geimpften Kinder müſſen, bei Meidung der ge=
ſetzlichen
Strafe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zur Nachſchau nochmals erſcheinen. Kinder, deren Zurückſtellung
von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung der Schulvorſteher erfo lgen.
Wir bemerken ſchließlich, daß bei den diesjährigen öffentlichen Impfungen ausſchließlich Lymphe von im Großherzoglichen
Landes=Impfinſtitut geimpften Külbern zur Verwendung komimt.
Darmſtadt, den 14. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.

J. V. d. B.: Hickler, Beigeordneter.

(6490

B e k a n n t m a ch u n g
Im hieſigen ſtädtiſchen Lagerhauſe (nördliche Hälſte, iſt die 1V. Etage vom
3. September d. J. an zu vermiethen. Näheres auf unſerem Bureau.
Darmſtadt, den 23. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6711
J. B. d. B: Hickler, Beigeordneter.

Vergebung von Holzfuhren.
Freitag den 29. d. Mts., Vormit=
tags
11 Uhr, ſollen die im Laufe des
Etatsjahres 1881-82 vorlommenden Holz=
fuhren
aus dem ſtädtiſchen Holzmagazin
im Armenhaus an der Pallaswieſe in die
verſchiedenen Schulen und Anſtalten unter

den im Termin bekannt gemacht werdenden
Bedingungen auf unſerem Bureau durch
öffentliche Verſteigerung vergeben werden.
Darmſtadt, den 21. Juli 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. 6712

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
der Ludwig Gründler Wittwe
dahier, und zwar:
Flur: Nr. ⬜Mtr.
2 352 76 Hofraithe, Sprinzen=
gäßchen
,
Mittwoch den 3. Auguſt l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(6340

Dar
anko
abe
Bal

5=
8=
122¼
128
410
41
627
835

60
852
127,
124
14
242
532
95,
11

5
1118
242
66
94

H

.

76
111
242
66
94s

½ el.
55

8a0=
749
1296.
6¼
931
4 Nur.
Die
Zahie

[ ][  ][ ]

1501

K144
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 28. Juli, Vormittags 9 Uhr,
werden Rheinſtraße Nr. 12 im Gartenſaale eine größere Partie Stoffe
und Zubehörartikel, als: Sommer= und Winter=Bukskin, Ueberzieherſtoffe,
Regenmantelſtoffe, Leinen zu Hoſen und Anzügen, engliſches Leder, Futter,
Litzen, Civil=, Militär= und Poſt=Uniformsknöpfe, verſchiedene angefangene
Uniformsſtücke für Militär u. ſ. w; ferner eine große Waſchmange gegen/
Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 22. Juli 188l.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6669
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
der Johann Georg Beilſtein Ww.
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
1 20½ 333 Hofraithe, Garten=
ſtraße
,
101½
64 Grabgarten daſ.,
1 20¹⁄
199
82 Grabgarten daſ.,
Mittwoch den 3. Auguſt l. J., Vor=
mittags
11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6341
Berntheiſel.

Feinsten Burgunder Wein-,
Speise- & Einmach-Essig
Vst. Salicylsäure-Weinessig.
ſowie die zum Einmachen nöthigen
Gewürze und Spirituosen,
liefert in preiswürdigſter Waare (6670
H. W. Prassel.

(Win gut erhaltener ſteinerner Brunnen=
C trog. der ſich als Regenbehälter oder
dergleichen gut eignet, iſt billig zu ver=
kaufen
. Rheinſtraße 53.
(5045

Oſivenöſ,
feinſie Marke,
Hochfeines Hohnöl &
Spelseöl,
bei
(6673
M. W. Prassel.

Maſchbütten, Züber, Badbüttchen,
TOWein= u. Krautfäßchen billig zu ver=
kaufen
. Wienersſtraße 70 parterre. (6561
ſCin Haus in der Martinſtraße
F (2½ ſtöckig) mit Garten iſt unter
L. günſt. Bedingungen zu verkaufen.
Näheres in der Expedition. (6563

Megzugshalber iſt eine Herrſchafts
2O beſitzung in Bensheim, Berg
ſtraße, mit 8¼ Morgen großem Flächen
inhalt, mit 2 comfortabel eingerichtete
Wohnhäuſern, zuſammen, auch getrenn
zu verkaufen. Nachträglich wird no "
bemerkt, daß über des Guts mit gut
Weinbergen angelegt iſt. Nühere Auskunft
darüber ertheilt Herr Carl Schnabel,
(6564
Darmſtadt, Carlsſtraße 12.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die Hof=
raithe
des Oelhändlers Wilhelm Fuhr
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
2 896
89 Hofraithe, Soder=
ſtraße
,
2 895 118 ¼ Eingang daſ,
2 897
63 Grabgarten daſ.,
Mittwoch den 3. Auguſt l. J., Vor=
mittags
10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1881.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[6342
Oeffentliche Aufforderung.
Wer irgend Forderungen oder ſonſtige
Anſprüche an Maurermeiſter Heinrich
Tracht von Beſſungen zu machen hat, wird
aufgefordert, ſolche binnen acht Tagen bei
dem Unterzeichneten einzureichen, widrigen=
falls
dieſelben unberückſichtigt bleiben.
Beſſungen, am 25. Juli 1881.
Drott, Bautechniker. (668,

Leilgebotenes.
0 257) Klein geſchnittenes
Buchen=u. Tannenhol,
1. Qual. in Rmtr. und Ctr. billigſt be=
rechnet
liefert die Dampfholzſchneiderei von
Martinſtraße
R. Schaefer,
14.

Ee Ein noch neues, mit allen Bequem=
uAIN
lichkeiten eingerichtetes 1½ſtöckiges
11911]
ml Wohnhaus im Klappacherweg
iſt unter günſtigen Bedingungen zu ver=
kaufen
. Näheres daſelbſt Nr. 58 u. Chauſſee=
haus
.
H. Röth. (5347

Vorgmann's Vasolin-Joiſo.
Neueſte und wirkſamſte Toilettenſeife gegen
pröde und rauhe Haut, empfiehlt Stüd
50 Pfg. L. A. Burckhardt. (4633

Kaffee,
roh wie gebrannt, in nur preiswerthen
Qualitäten, darunter
oand. lava-hafee
in hochfeiner Waare, per halb Kilo 1 Mt.
50 Pfg., empfiehlt
(6183a
an. u. v ra688l.

Rheinſtraße 23 ſind eine Anzahl Fenſter=
Ir läden, Fenſter, Thüren und ſonſtiges
(6497
Baumaterial zu verkaufen.
Annonee.
Ein geräumiges, zweiſtöckiges Wohn=
haus
in beſter Lage an der Hauptſtraße
in Pfungſtadt, mit Einfahrtthor, großem
Hofraum, großer Scheune, Stallung, Re=
miſe
, Lagerräumen und großem Garten, iſt
zu verkaufen oder zu vermiethen.
Auskunft ertheilt die Exp. d. Bl. 6535

ſchöne engliſche Farbendruck=
4 bilder, eingerahmt, Fuchsjagdſenen
vorſtellend, vielleicht zur Decoration
eines Saales geeignet; ein ſchöner
Pariſer Farbendruck, Stahlſtiche ꝛc.
ſind einzeln oder zuſammen zu verkaufen.
(6562
Wienersſtraße 70 parterre.

Zum Einmachen:
Feinſten haltbaren Rheinweineſſig,
desgl. Burgunder=Eſſig,
Die feinſten Gewürze,
Raffinade u. ächten holl. Zucker,
Starkes Pergamentpapier zum
Verbinden der Einmachgläſer,
Salieylſäure und Salieylſäure=
Löſung
empfiehlt Friedr. Sohaefer,
Ludwigsplatz 7. (5780

Ungarischer
Rothwein=Verkauf
in Flaſchen. Beſſunger Carlsſtraße 5
(6038
im Gartenhaus.
Friedr. Rost.
()as Haus, große Caplaneigaſſe 64,
S worin jedes Geſchäft betrieben werden
kann, mit großer Werkſtatt, iſt wegen
(5790
Theilung zu verkaufen.
Fin guter Kochofen iſt umzugshalber
L= billig zu verkaufen: Waldſtraße 24,
(6713
Seitenbau, eine Treppe hoch.

[ ][  ][ ]

1502

R 144

Tapoten, bemallte Rouleaux, Vorhangs.
Gallerieen
3441
in großer Auswahl, billigſte Preiſe, ſolide Arbeit, empfiehlt
Schulſtraße
W. Sahunſdt,

Was würde man ſagen,

wenn heute eine Zahntinctur empfohlen würde zur Erzeugung neuer Zühne für ver=
altete
Zahnlücken, und wäre dieſe Ankündigung etwas anderes, als das Verſprechen
neuer Haare an veralteten kahlen Stellen? Deshalb kann man bei den ſich maſſen=
haft
mehrenden Mitteln für Haarleidende nicht genug auf das ſeit Jahren bewährte,
von allen Autoritäten empfohlene, wegen ſeiner wirklichen Güte und Billigteit ſich
(3440
auszeichnende

Carl Retter'ſche Haarwaſſer

aufmerkſam machen, welches wirlich leiſtet, was es verſpricht, nämlich: Conſervirung
und Kräftigung des Haares, Reinigung von allen Kopfhautübeln, als Schuppen ꝛc. und
Herſtellung eines weichen glänzenden Haares und feſten Scheitels. - Zu haben um
40 Pfo. und 1 M. 10 Pfg. das dreifache Glas bei Herrn
H. W. Fragsel, Darmſtadt, Rheinſtraße.

Nir machen hiermit bekanut, daß die
L0 Firma Frledr. Schaoſer in

Darmſtadt, Ludwigsplatz 7:

geohten Landhonlg

von Mitgliedern des Starkenburger Bienen=
züchter
=Vereins bezogen, verkauft, und ſtellt ſich
der Verkäufer unter die Controle des Vereins.
Der Vorſtand
des Darmſtädter Bienenzüchter=
(6500
Vereins.

Prima

(6676

feinſt bei
ulld. fasé0.

ſin compl. franz. Bett mit Noßhaaren,
E ein Ausziehtiſch (Mahagoni), ein
Spieltiſch,ein zweithürig. Kleiderſchrank,
ien Zimmer=Bad (Douche), Alles wie
neu, zu verkaufen. Nüh. Exped. (6100

Nladh Bilfe ſuchend.

C
durchſliegt mancher Kranke die Bei=
Lungelieſitch fragend, welcher der vielen
HR3 dellmitel=Anüoncen lann man ver=
rauen
? Dieſe oder lene Anzelge im=
F, vonirt durch ihre Gröhe; er wählt und
wohl in den meiſten Füllen das-
Unrichtige! Wer ſolche Enttäuſchungen
vermeiden und ſein Geld nicht unnutz
ausgeben will, dem rathen wir, ſich
von Nichter's Verlags=Anſtalt in Leip=
4ig die Broſchüre -Gratts= Auszug-
kommen
zu laſſen, denn in dieſem
Schriſtchen werden die bewährieſten
Hellmtttel ausführlich und ſachgemäß
beſprochen, ſo daß jeder Kranke in
aler Ruhe prüſen und das Beſte für
ſich auswählen kann. Die obige, be=
rrits
in 450. Auflage erſchienene
Broſchürt wird gratls und franco verſandt,
c entſtehen alſo dem Beſteller welter keine
Koſten, als 6 Pfa. für ſeine Poſtlarte.

Frischen Himbosr-Syrup, garantirt rein,
EimonadeEssonz von Cltronen, Orangen
und Ananas,
Handelmilch-Syrup, Haiwoin-Essonz,
Bischot Essonz, Cardinal-Essonz im
Aubruch und in Flaſchen M. 1.40,
M. 1, 70, 50 u. 35 Pfg. (6714
cupfehlen
Gebr. Eichberg,
Hof=Conditorei,
gegenüber der neuen Realſchule.

Neuo holländische

Vollhäringe

(öuperkor)
in friſcher Seudung eingetroffen.
Desgl. marimirt per St. 12 Pfg,

ſowie in ¹⁄₈ u. Ie Tönuchen. (ö715

Pöllpp Weber.

WounqauOts

aller Art werden ſein u. billig angeſertigt.
Heerdwegſtraße, C
v. Kolh,
97.

Vermiethungen.

1402) Bleichſtraße 48 eine=Wohnung
von 4 Zimmern, Küche mit Waſſerleitung,
zwei Manſarden und ſonſtigem Zubehör.
1404) Ecke der Wiener= und Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung von 5
Zimmern mit ſehr ſchöner Ausſicht nebſt
allem Zubehör, im oberen Stocke zu ver=
miethen
. Näheres Neckarſtr. 18, parterre.
2216) Kirchſtraße 9 ein Laden mit
Logis zu vermiethen.

1423) Roßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof)
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern
mit Balkon nebſt allem nöthigen Zu=
behör
, zu vermiethen. Näheres Neckar=
ſtraße
18, parterre.
1424) Noßdörferſtr. 1 (Fürſtenauer Hof,
der obere Stock, beſtehend aus zwei Woh=
nungen
von je 3 und 4 Zimmern nebſt
Zubehör, billig zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18, parterre.
2724) Beckſtraße 69, Manſardewoh=
nung
, 4 Zimmer, allem Zubeh., Gartenanth.
2752) Wendelſtadtſtraße 32 iſt der
3. Stock, 6 Zimmer enthaltend, mit allen
Bequemlichkeiten zu verm. u. alsb. beziehb.
2739) Ernſt=Ludwigſtraße 11 der
2. Stock, 4 Zimmer, Küche, Waſſerleitung
u. ſ. w. per 1. Juli zu vermiethen. Zu
erfragen im 1. Stock.
3223) Rheinſtraße 23 iſt die Par=
terre
=Wohnung mit 6 Zimmern, Küche,
1 Dienſtbotenzimmer ꝛc. zu vermiethen und
kann alsbald bezogen werden.
3630) Hochſtraße 13 iſt der 1. Stock
mit Waſſerleitung und allem Zubehör zu
vermiethen und bis Juli zu beziehen.
3944) Ludwigsplatz 10 ein Laden
und eine Wohnung zu vermiethen.

4434) Frankfurterſtraße 32, dem
Herrngarten gegenüber, iſt die bel Etage,
beſtehend aus 8 Zimmern, Gas=u. Waſſer=
leitung
und ſonſtigem Zubehör, vom 1. Juli
ab zu vermiethen.

4435) Feldbergſtraße 26 ein Zimmer
zu vermiethen mit oder ohne Möbel.
Zugleich können 2 bis 3 Herren Koſt
und Logis erhalten.

4492) Schulſtraße 7, oberer
Stock, 6 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
und Waſſerleitung, Mitte
Juni beziehbar, zu vermiethen.

4581) Eliſabethenſtraße 36 ein kl.
Logis, 3 Zimmer, Küche, Magdkammer,
Bleichplatz ꝛc., am 1. Juli beziehbar. Preis
jährlich 300 Mark.

4577) Saalbauſtraße 75 der untere
Stock (Hochparterre), beſtehend aus
6 Zimmern nebſt Küche, heizbarem
Souterrainzimmer, und Zubehör,
im Juli beziehbar, zu vermiethen.

Da=
anl

5510
866
81,
105)

1 ½
4 D

1

4714) Friedrichſtraße 26 im 2. St.
Logis vou 5 Zimmern und allem Zubehör.
Näheres Wendelſtadtſtraße 13 Parterre.
4901) Grüner Weg 9 Beletage, 5 Z.
alle Bequemlichkeiten, per 1. October.
5162) Ecke der Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße 17, gegenüber dem
Großh. Palaisgarten, eine ſchöne Wohnung
von 3 Zimmern, 2 Kabinetten, Glasabſchluß,
Waſſer ꝛc. Mitte Juli beziehbar.

3.

[ ][  ][ ]

dt
de
e

ſe.

ll.

5
Ha=
550
745
91:
1135
126
186
215
451
54=
786
1030
1042
hn.

5259) Verläug. Kiesſtraße 93 ein
hübſches Logis, 2 Zimmer, Küche und Zu=
behör
, ſofort beziehbar, zu vermiethen.
5264) Langegaſſe 47 iſt eine Woh=
nung
zu vermiethen.
5291) Liebigſtraße 6 eine freundliche
Manſarden=Wohnung mit Waſſerleitung u.
ſonſt. Zubehör an eine kleine Familie oder
an 1 od. 2 Damen zu vermiethen und bis
September zu beziehen.
5292) Wilhelmsſtraße, Beletage und
2. Stock, je 6 Zimmer enth., mit Garten,
Stallung für 4 Pferde, im Ganzen oder
getrennt zu vermiethen und per 1. Juli zu
beziehen. Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigſtraße 10.
5307) Promenadeſtraße 59 eine ele
gante Wohnung, 7 Zimmer mit großem
Balkon, Küche, Magdkammer, Waſſer und
Gas, zu vermiethen.
5695) Grafenſtraße 29 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen. Georg Müller.
5696) Louiſenſtraße 28 ein freundlich
möbl. Zimmer zu vermiethen; auch können
1- 2 Schüler billige Penſion erhalten bei
Frau Diehl Wittwe im oberen Stock.
5799) Langegaſſe 41 ein Logis bei
Mayer, Frankfurterſtraße 36
5495) Gr. Ochſengaſſe 30 ein Laden
mit Logis zu vermiethen und bis 1. Sep.
tember zu beziehen. Hüttenberger.

838

101
1130
1215
256
322
455
79½
8½
101
1130

33
5
74

82

100=
(13.

enen
üge.

5689) Ecke der Kahlert= und
Wendelſtadtſtraße 39 iſt die Par=
terre
=Wohnung, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, Küche, Manſarde ꝛc. nebſt
Laden, in welchem bis jetzt ein Specerei=
waarengeſchäft
betrieben wurde, ſofort
beziehbar, zu vermiethen. Auf Wunſch
kann der Laden auch zu einem Wohn=
raume
eingerichtet werden.
Nähere Auskunft in der Holzhand=
lung
von M. Fulda, Aliceſtr. 39.

5804) Rheinſtraße 8 zwei hübſche
Wohnungen zu vermiethen.
5805) Nieder=Ramſtädterſtraße 26
ein möblirtes Zimmer mit Kabinet, ſowie
ein einfach möbl. Zimmer zu vermiethen.

6018) Alexanderſtraße 7
eine Wohnung von 5 Zimmern,
ein Laden mit geräumigen Magazinen,
worin ſeit über 40 Jahren ein Geſchäft
mit gutem Erfolg betrieben wurde,
ein Pferdeſtall für 3 Pferde,
ein großer guter Weinkeller ſind ſo=
gleich
zu vermiethen.

6102) Mühlſtraße 37 Parterre ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Klavier.
6103) Mauerſtraße 14 iſt eine Man=
ſarde
=Wohnung, beziehb. am 1. Oct., zu verm.
6198) Wendelſtadtſtraße 51im 2. Stock
ein freundl. Logis, 2 Zimmer, abgeſchl.
Vorplatz u. allem Zubehör, per Ende Sept.
6206) Beſſ. Carlsſtraße 16 ſind zwei
Logis, eins von 3 und eins von 2 Zim=
mern
, per 1. Octbr. zuzbez. H. Lautz.

K144
6109) Ecke der Magdalenen= und
Lauteſchlägerſtraße Nr. ½ ein großer
Laden mit Einrichtung nebſt Wohnung,
geeignet für jedes Geſchäft, per ſofort zu ver=
miethen
; daſelbſt auch ein kleiner Laden
mit Wohnung, daſelbſt eine Manſarden=
Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.,
per 15. September.
6134) Riedeſelſtraße eine ſehr ſchöne
Wohnung in der Beletage mit 8 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., ſowie alles
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Schützenſtraße 17
6209) Steinſtraße 26 iſt das Man=
arden
=Logis, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., zu vermiethen.
6218) Kahlertſtraße 12 Glumenthal=
viertel
) iſt eine Manſardewohnung mit allem
Zubehör zu vermiethen.
6219) Carlsſtraße 39 eine freundl.
Manſardenwohnung mit allem Zubehör und
Waſſerleitung zu vermiethen.

6227) Beſſ. Carlsſtraße 8 iſt die
mittlere Wohnung, 6 Zimmer mit allem
Zubehör, zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
. Auf Wunſch kann Garten dazu
gegeben werden.

6228) Gervinusſtraße 73¼ nächſt
der Soderſtraße, in dem von mir gekaufter
neu erbauten Hauſe iſt die Beletage, be=
ſtehend
aus 5 geräumigen Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, Waſſerleitung, Pumpe
mit vorzüglichem Waſſer, alsbald zu bez.
Preis 560 M.
H. J. Pfeiffer.
6240) Obere Rheinſtraße ein großer
Laden mit Comptoir, mit oder ohne
Wohnung zu vermiethen.
Ferdinand Sander.

6310) Ernſt=Ludwigſtraße 10 eine
Treppe hoch 2 möblirte Zimmer zu verm

6352) Heinheimerſtraße ¼
iſt die Beletage von 5 Zim=
mern
nebſt Zubehör, ſofort
beziehbar zu verm. Näheres
bei Carl Manck, untere
Waldſtraße 46.
6357) Grafenſtr. 16, 3. St., 1möbl. Zimm.
6403) Rheinſtraße 12 Weſtſeite iſt
1 kleineres Logis mit Glasabſchluß zu verm.
6541) Kirchſtraße 14 im Seitenbau
ein Logis zu verm. und alsbald beziehbar.

1503

6536) Schulſtraße 4 iſt ein ge=
räumiger
Laden mit Logis, beſtehend
aus 3 Zimmern und allem Zubehör,
Waſſerleitung, ſofort, und zwar ſowohl
jür ein, als auch lange Jahre zu
vermiethen. Nüh. im 3. Stock links
Geſchwiſter Leonhard.

6538) 16 Alexanderſtraße 16
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus fünf
Piecen und allen Bequemlichkeiten, als:
Bleichplatz u. ſ. w., um den Preis von
380 Mk. zu vermiethen und gleich zu bez.
6540) Alexanderſtraße 8 eine ſchöne
Parterre=Wohnung, enth. 6 Zimmer mit
allen Bequemlichkeiten, zu vermiethen.
Jacob Diefenbach.
6542) Liebigſtraße 5parterre, 5 Zim=
mer
ꝛc. Vorm. einzuſ. Zu erfr. Hügelſtr. 13.
6543) Mauerſtraße 22 iſt der mitt=
lere
Stock mit allen Bequemlichkeiten nebſt
kleinem Garten zu vermiethen und bis
1. September zu beziehen.
6544) Wendelſtadtſtraße 11 die Bel=
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern, Waſſer=
leitung
und allem Zubehör, zu vermiethen.
6567) Arheilgerſtraße 66 ein Man=
ſardenlogis
zu verm. und alsbald zu bez.
6568) Rheinſtr. 47, 3. St., lgeräum. Zim=
mer
mit ſepar. Eing. u. od. o. Möbel zu verm.
6625) Eine glegante Wohnung
(Beletage) nebſt 5 weiteren, recht freund=
lichen
Manſardezimmern, Gas= u. Waſſer=
leitung
, Gartenanlagen, prachtvolle Ausſicht,
per 1. September zu vermiethen.
P. Thüringer, Schulſtraße 5.
6634) Marktplatz 4 alsbald beziehbar:
Werkſtätte oder Magazin im Hinterhaus,
2 Zimmer in der Manſarde des Vorder=
hauſes
. Näheres daſelbſt oder im Comptoir
Rheinſtraße 25.

6641) Liebigsſtraße 3.
Der von Herrn Rentner Pfeil be=
wohnte
3. Stock iſt mit allem Comfort per
Septbr. zu verm. Vormittags einzuſehen.

6647) Döngesborngaſſe Nr. 2 zwei
Logis zu vermiethen.
6650) Neugaſſe Nr. 3 ein Logis
zu vermiethen.

6697) Bleichſtraße 30 iſt eine
ſchöne Wohnung, beſtehend aus 5 Zim=
mern
mit Glasabſchluß, Küche, 2 Man=
ſarden
, Waſſerleitung, Garten ꝛc., ſo=
fort
zu vermiethen.

6700, Caſinoſtraße 18 1 u. 2 möbl.
Zimmer zu vermiethen.
6717) Löffelgaſſe 16 ein Logis
zu vermiethen.

6718) Mullerſtraße 12 iſt ein Logis,
beſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
und Waſſerleitung, per l. Auguſt
beziehbar. Näh. Pankratiusſtraße 10.
6719) Mehrere kleine Logis ſofort
zu beziehen. Näheres Kirchſtraße 18.

401

[ ][  ][ ]

1504
6720) Nieder=Ramſtädterſtraße ein,
Zimmer mit oder ohne Möbel zu vermiethen
bei
Gärtner Schmidt.
6721)
Schulſtraße!
im Seitenbau die Wohnung des Herrn
Nähmaſchinen=Fabrikanten Jordan ander=
weit
zu vermiethen.
6722)
Zu vermiethen:
Ecke der Zeughausſtraße und des
Mathildenplatzes zwei ſchöne unmöblirte
Zimmer Beletage ſofort beziehbar. Näheres:
Bleichſtraße 53, 1. Stock.
6724) Ein hübſch möbl. Zimmer
per ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch mit
Penſion. Näh. Magdalenenſtr. 13, 2. St.
6725) Nieder=Ramſtädterſtraße 25
ein Logis mit allem Zugehör, Werkſtätte
u. Lagerraum. Preis 200 M. Beſt Wtw.
6726) Mehrere Läden in frequen=
tirter
Lage der Stadt zu vermiethen.
Näheres in der Expedition d. Bl.

6727) In meinem herrſchaftlich einge=
richteten
Hauſe, Kranichſteinerſtraße I7,
mit großem Vorgarten, iſt die halbe
Beletage von 5 Zimmern zu vermiethen.
Gieſau.

Vermiſchte Nachrichten.
er Unterzeichnete iſt mit Beitreibung
T der Forderungen beauftragt, welche
der Wittwe des Großh. Ober= Mediciral=
rath
Dr. Hallwachs für in deſſen
Laboratorium gefertigte Arbeiten, Gut=
achten
ꝛc. zuſtehen, und bittet, die ſchuldigen
Beträge ſpäteſtens innerhalb drei Wochen
an ihn auszubezahlen.
(6728
Darmſtadt, den 25. Juli 1881.
J. Heumaun, Rechtsanwalt.

Während meiner mehrwöchentlichen Ab=
weſenheit
von hier werden folgende Herren
die Güte haben mich in meiner Praxis
zu vertreten:
Proſ. Dr. Büchner,
Dr. Holb, Marienplatz 9,
Dr. Müchler,
Dr. Metzler,

Dr. Orth.

Dr. Göring.

(6651

Haarflechterei Ch. Wagner Wwe.
Wohnung unverändert (3230
Ludwigsplatz 5, Hinterhaus.

Privat=Entbindungen.
Garantie für Discretion. Höchſter
Comfort. Solide Preiſe.
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Darmſtadt, Saalbauſtraße Nr. 17.

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in's Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Moltenkur ꝛc. Badehäuſer beim Gaſt=
hofe
, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute Küche,
rein gehaltene Weine und gute Biere,
Penſionspreis 3-4 Mark,
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Genehmigt von den hohen Re-
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Hossen; Eamburg und Elsass-
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Allg. Deutschen Ausstellung
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Liehung am Schluss der
Ausstellung.
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Prachtvoller Brillant-Schmuch.
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Vollständig eingorichtetos
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Frankfurt a. M.
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8
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geſucht. Franco Offerten bitte unter D B81
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Dienſtperſonal, als: Haushälterinnen,
Bonnen, Kammerjungfern, Haus= und
Küchenmädchen, Verwalter, Herrſchafts=
diener
, Kellner, Kutſcher und Knechte.
Zu vermiethende Logis ſind von den klein=
ſten
bis zu den größten Herrſchafts=
Wohnungen ſtets vorgemerkt. (6729
Prompte und reelle Bedienung.

110050

der
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werthe von
30,000 Mk. ꝛc.

geſucht
(OE 11053)
Gebrüder Schullz,
Mainz.
[6476
=ür meine Colonialwaaren= und Deli=
(F cateſſen=Handlung ſuche einen mit den
nöthigen Schulkenntniſſen verſehenen jungen
Mann in die Lehre.
(6316
Beſſungen.
Aug. Marburg.
=ür mein Manufacturwaarengeſchäft
ſuche einen
(6262
Lehrling.
Franz Caydoul.
Gutes Dienſt=Perſonal. (5906
Franl's Stellen=Bureau, Caſinoſtr. 2.

(6668
Selbſtſtändige
Herdmacher
werden geſucht Claraſtraße Nr. 25
in Maiuz.
OE 11073,

[ ][  ][ ]

8
8
=

10)
10
31

)
22
13

23
10)

55
28
51

32
b.

R144

(Fin Laden nebſt Comptoir zu ver=
miethen
. Carlsſtraße 24. (6555 Win Mädchen, das gut kochen kann und
E ſich häuslicher Arbeiten unterzieht, wird
auf Anfang Auguſt geſucht. Näh. Frank=
furterſtraße
16 im mittleren Stock. (6734 Fin Haus mit Garten zum Allein=
bewohnen wird zu kaufen geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl. (6730 (Ein Dienſtmädchen zu Mchaeli oder C, früher geſucht. Kiesſtraße Nr. 80,
mittlerer Stock.
(6731
Sür ein anſtändiges Frauenzimmer
35 ein möbl. Zimmer zu verm. Näheres
Roßdörferſtraße 17 im oberſten Stock. (6732
Neues Korn u. Gerſte
kauft zu den höchſten Tagespreiſen
Franz Fehrer,
10 Neckarſtraße 10. (6733 Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Juli. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts=
acceſſiſten
Dr. E. Weiffenbach aus Stein=Bockenheim zum Notar mit
dem Amtsſitze zu Oſthofen und den Steueraufſeher Fried. Bonn zu
Friedberg zum Diſtrictseinnehmer der Diſtrictseinnehmerei Butzbach ernannt.
1 Dem Bericht des evangeliſchen Kirchenvorſtandes
über den kirchlichen und ſittlichen Zuſtand der Vereinten evangeliſchen
Civilgemeinde Darmſtadt an die Kirchengemeindevertretung für das
Jahr 1880 entnehmen wir Nachſtehendes:
Nach amtlicher Mittheilung ergab die letzte Volkszählung 31648 Evan=
geliſche
incl. des Militärs, ohne welches letztere die Zahl der Evangeliſchen

1505
Verſteigerungs=Anzeige.
Samstag den 30. Juli 1881, Vor=
mittags
9 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im Rit=
ſert'ſchen
Saale zum Schützenhof dahier
öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare
Zahlung verſteigert:
diverſe Gegenſtände, insbeſondere feine
Handtücher, Herrenhemden, Unterhoſen,
Strümpfe, Kragen, Manſchetten, Herren=
hüte
, Mützen und andere Gegenſtände
für Polytechniker, deutſches Paukbuch,
1 feiner Artillerieſäbel, 1 Scheide.
Darmſtadt, den 27. Juli 188I.
Engel,
Großh. Gerichtsvollzieher. (6736
(Ein Fräulein kann bei einer allein=
O ſtehenden Dame Wohnung erhalten.
Näheres in der Expedition.
(6737

30,627 beträgt.
Die Zahl der in der Vereinten evangeliſchen Civilgemeinde Ge=
borenen
betrug 914; hiervon wurden 771 getauft, alſo 84pCt. (im vori=
gen
Jahr 80 pCt.). Von 176 Kindern aus Miſchehen wurden 85 evan=
geliſch
getauft, alſo 48 pCt. (im vorigen Jahr 29 pCt.) wobei nicht
zu überſehen iſt, daß unter den Geborenen die fluctuirende Bevölkerung
nicht in geringem Maße vertreten iſt, und daß bezüglich der Getauften
die bedeutende Sterblichkeit der Neugeborenen vor der Taufe Berück=
ſichtigung
verdient.
Auf dem Standesamt wurden 260 evangeliſche Ehen geſchloſſen,
30 mehr als im vorigen Jahr, 157 Paare wurden kirchlich getraut,
103 nur civiliter, oder 39 pCt. civiliter, 60 pCt. kirchlich.
Im Jahre 1880 ſtarben 676 Perſonen, von welchen 282 kirchlich
beerdigt wurden, alſo 41 pCt., im vorigen Jahr 38 pCt.
Hierbei iſt
noch zu bemerken, daß unter 394 nicht kirchlich Beerdigten 254 Kinder
waren. Es ſtarben 5 Perſonen weniger als im vorigen Jahre.
An dem Oſter=Sonntage wurde der Gottesdienſt von 2567 Per=
ſonen
beſucht, am 12. Sonntag nach Trinitatis von 2142 und am
3. Advent von 1473 Perſonen, wonach im Allgemeinen der Beſuch des
Gottesdienſtes im Vergleich zu vorigem Jahre zugenommen hat.
Die Zahl der Communicanten betrng 4469, alſo bedeutend mehr
als im vorigen Jahre (2844).
Confirmirt wurden 514, demnach 37 mehr als im vorigen Jahre.
Die gemiſchten Ehen betrugen 19 pCt. aller Ehen (im vorigen
Jahre 14 pCt.); die Geburten aus Miſchehen 19 pCt. aller Geburten
(voriges Jahre 23 pCt.). Von den 176 in Miſchehen geborenen Kindern
wurden 85 evangeliſch getauft, von denen 58 einen evangeliſchen Vater,
27 eine evangeliſche Mutter hatten. Ueberhaupt waren 83 Väter der
in Miſchehen geborenen Kinder evangeliſch und 93 Mütter evangeliſch.
Die Summe der in der Stadtkirche, Capelle, Hofkirche und Diako=
niſſenhaus
erhobenen Opfer und Collecten belief ſich auf 3293 Mark.
Was die Inſtandhaltung der kirchlichen Gebäude betrifft, ſo wird
in dieſem Jahre eine gründliche Reinigung und Ausbeſſerung der Stadt=
kirche
erfolgen.
Was das kirchliche Vereinsleben betrifft, wird erwähnt:
1) Der Guſtav=Adolf=Verein, deſſen hieſiger Zweigverein 502 Mit=
glieder
mit 1752 Mk. 74 Pfg. Jahresbeitrag zählt.
2) Der Frauen=Verein der Guſtav=Adolf=Stiftung zählt 315 Mit=
glieder
mit 1827 Mk. Jahresbeitrag.
3) Bedeutende Fortſchritte macht auch der Kirchenbau=Verein, der
namentlich durch die zum Beſten desſelben gehaltenen Vorträge gefördert
wird. Er zählt 375 Mitglieder mit einem Jahresbeitrage vom 1637 Ml.
(770 Mk. mehr als im vorigen Jahre).

4) Der evangeliſche Kirchengeſang=Verein hat 63 active und 188 in=
active
Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von 890 Mk.
Die unter ſeiner Leitung ſtehende Kirchen=Chorſchule zählt 193
zahlende Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von 677 Mk.
5) Der Sonntags=Verein für die dienende Klaſſe hatte eine Ein=
nahme
von 643 Mk. 79 Pfg. Die Verſammlungen werden regelmäßig
von 60-70 Perſonen beſucht.
6) Der Proteſtanten=Verein zählt 212 Mitglieder (11 mehr als im
Jahr 1879) mit einem Jahresbeitrag von 541 Mk. (77 Mk. weniger
als im Jahr 1879). Im Jahr 1880 wurden 5 Vorträge von aus=
wärtigen
Geiſtlichen und Profeſſoren gehalten.
7) Der Verein für die Sonntagsſchule erzielte einen Jahresbeitrag
von 460 Mk. (24 Mk. mehr als im Jahr 1879). Die Zahl der die
Sonntagsſchule beſuchenden Kinder belief ſich auf etwa 420.
8) Der Verein für innere Miſſion hat 49 Mitglieder (25 mehr als
im Jahr 1879) mit einem Jahresbeitrag von 112 Mk. (51 Mr. mehr
als im Jahr 1879).
9) Der Verein für äußere Miſſion zählt dahier 43 Mitglieder (3 mehr
als im Jahr 1879) mit 103 Mr. 27 Pfg. Jahresbeitrag (41 Mr. 55 Pfg
weniger als im Jahr 1879). Die Geſammteinnahme betrug 1029 Mk.
22 Pfg. (380 Mk. weniger 19 Pfg. weniger als im Jahr 1879).
10) Der Jahresbeitrag des Vereins für Pfarrwaiſen ergab dahier
92 Mk., im ganzen Decanat 117 Mk.
11) Die Pralat Köhler=Schmitt=Stiftung zur Unterſtützung bedürf=
tiger
Töchter von Geiſtlichen zählte 34 Mitglieder mit einem Jahres=
beitrag
von 68 Mk.
Der Kirchenfond betrug Ende 1880 818 Mk. 14 Pfg., der Fond
für kirchliche Armenpflege 224 Mk. 76 Pfg.
Was den ſittlichen Zuſtand der Gemeinde betrifft, ſo liegen nach
dem officiell mitgetheilten ſtatiſtiſchen Material im Vergleiche mit früheren
Jahren recht günſtige Ergebniſſe vor, und darf als Thatſache bezeichnet
werden, daß das kurchliche und ſittliche Leben in unſerer Gemeinde im
vergangenen Jahre in vieler Beziehung einen bemerkenswerthen Fort=
ſchritt
gemacht hat.
4 Die techniſche Hochſchule veranſtaltet am Schluſſe des
Sommer=Semeſters 1881 eine öffentliche Ausſtellung graphiſcher
Arbeiten von Studirenden der techniſchen Hochſchule aus den
beiden letzten Studienjahren, zu deren Beſuch die Direction einladet. Die
Ausſtellungs=Locale im 2. Obergeſchoß des Hauptgebäudes am Capell=
platze
ſind Vormittags 9-12, Nachmittags 3-6 Uhr geöffnet. Im
Leſezimmer der allgemeinen Bibliothek wird eine große Zahl von Photo=
graphien
und Prachtwerken aus dem Gebiete des Bau= und Inge=
nieurweſens
, ſowie der Kunſtgeſchichte ausgeſtellt ſein.
Das auf verfloſſenen Sonntag projectirt geweſene Volksturn=
feſt
an der Ludwigsbuche mußte der ungünſtigen Witterung halber
unterbleiben und konnte nur ein Preisturnen in der Turnhalle ſtatt=
inden
, bei welchem der vorgeſehene Wettlauf durch Gewichtſtemmen er=
jetzt
wurde. Von den über 250 angemeldeten Preisturnern betheiligten
ſich 162, von welchen 82 Preiſe erhielten. Es wurde ſehr gut geturnt,
und wurden weſentliche Fortſchritte conſtatirt. Von Darmſtädtern
erhielten Preiſe: K. Jung den 4. Preis mit 38¼ Punkten, G. War=
necke
den 23. Preis mit 32¼ Punkten, L. Koch den 26. Preis mit
31¾ Punkten, K. Kaus den 28. Preis mit 31 Punkten, F. Ka=
minsky
den 30. Preis mit 30¼ Punkten, A. Menzlaw den 37. Preis
mit 28¼ Punkten, F. Heyl den 38. Preis mit 28 Punkten. Der
1. Preis mit 40 Punkten wurde drei Mal zuerkannt und zwar an Ch.

[ ][  ]

1506
N6
Heiſter aus Frankfurt, G. Schnarr aus Hanau und A. Münch aus
Höchſt a. M.
0 Am Montag kam einer hieſigen Dame, welche im Begriff ſtand,
eine Badreiſe nach Nauheim anzutreten, während der Eiſenbahnfahrt
zwiſchen hier und Arheilgen ihre aus 200 Mark beſtehende Baarſchaft
unter Umſtänden abhanden, welche auf einen raffinirten Taſchendieb=
ſtahl
ſchließen laſſen.
Auf dem am 23. und 24. Juli in Friedberg abgehaltenen
10. heſſiſchen Feuerwehrtag wurde die Gründung einer Unter=
ſtützungskaſſe
mit einem jährlichen Beitrage von 10 Pf. per Kopf und
Jahr beſchloſſen. Zur Einführung gleichmäßiger Uebungs= und Dienſt=
vorſchriften
ſoll das Jung'ſche Uebungsbuch (München) aus der allge=
meinen
Kaſſe angeſchafft und den Feuerwehrmännern des Verbandes
gratis zugeſtellt werden. Die Berathung von Normalſtatuten ſoll auf
dem in 2 Jahren in Darmſtadt abzuhaltenden nächſten heſſ. Feuer=
wehrtag
ſtattfinden; der Entwurf der Statuten wird einſtweilen zur
Vertheilung gebracht. Der Antrag Beſſungens, wonach mit den
heſſ. Feuerwehrtagen regelmäßig eine Ausſtellung von Löſchgeräthſchaften
zu verbinden ſei, wurde dahin modificirt, daß es als Wunſch bezeichnet
wurde, wo möglich zugleich eine ſolche Ausſtellung abzuhalten. - Am
Sonntag Vormittag, führte die Friedberger Feuerwehr jeinige ſehr ge=
lungene
Uebungen aus, Nachmittags hielten ſämmtliche Feuerwehren
einen Umzug durch die Stadt.
4 Im Intereſſe der Theaterbeſucher. Ehe die Theaterſaiſon
wieder beginnt, iſt es gewiß im Intereſſe vieler Theaterbeſucher, wenn
ein Uebelſtand zur Sprache gebracht wird, welcher ſich bisher ſehr fühlbar
gemacht hat und wobei es nur beſonderem Glücke zu danken iſt, wenn durch
denſelben noch kein Unfall veranlaßt wurde; es wurde wenigſtens keiner
bis jetzt öffentlich beſprochen. Es iſt dieſes der Uebelſtand, daß man
beim Ausgange von den oberen Nanglogen, geblendet durch die Lampen,
die Abſätze der gleichmäßig grau ausſehenden Marmorſtufen der Treppen,
ſehr ſchwer unterſcheiden kann. Nicht allein, daß Einſender ſelbſt in
Folge des erwähnten Umſtandes ſchon mehrfach faſt geſtürzt wäre, er
hat auch viele Leidensgenoſſen, Damen wie Herren, ſein Schickſal theilen
ſehen. Würde nun der Rand jeder Stufe mit einem daumenbreiten
ſchwarzen Striche von Oelfarbe verſehen, ſo würde damit gewiß dieſem
Mißſtande ohne große Koſten ein Ende gemacht ſein, wenigſtens würde
dieſes ſicher nicht ſo viel koſten, wie die Cur= und Arzneikoſten für einen
einzigen verſtauchten Fuß, wenn nicht für ein ſchlimmeres Leiden. Bei
dem bekannten Entgegenkommen der Großh. Hoftheater=Direction, wird
es wohl nur dieſer Hinweiſung bedürfen (wenn nicht ſchon in anderer
Weiſe die Aufmerkſamkeit darauf gelenkt worden ſein ſollte), um dem
Uebelſtande abzuhelfen; der Dank des Publicums würde derſelben dafür
ſicher ſein.
Wie anderwärts, namentlich in Berlin, hat ſich auch in Mün=
chen
ein landsmannſchaftlicher Verein dort weilender Heſſen= Darm=
ſtädter
gebildet, welcher in erſter Linie den Zweck verfolgt, ſeine Mit=
glieder
über die Zuſtände und Vorgänge in der Heimath auf dem
Laufenden zu erhalten und überhaupt geſelligen Verkehr zu pflegen. Wir
wünſchen dem jungen Verein ein fröhliches Gedeihen.
Mainz, 25. Juli. Gelegentlich des letzten Gewitters wurde ein
hieſiger Bewohner durch ein merkwürdiges Ereigniß in nicht geringen
Schrecken verſetzt. Verſelbe hatte die üble Gewohnheit, im Bette zu
rauchen und legte beim Auskleiden einige Celluloid=Knöpfchen auf
ein neben dem Bette ſtehendes Tiſchchen, auf welches er kurz darauf,
nichts Böſes ahnend, eine noch brennende Cigarre warf. Plötzlich ent=
ſtand
auf dem Tiſchchen eine lichte Flamme, ſo daß der junge Mann,
da grade in demſelben Augenblicke ein heftiger Donnerſchlag ertönte, er=
ſchreckt
und Hülfe rufend aus dem Bette ſprang, in der Meinung, der
Blitz habe bei ihm eingeſchlagen. Eine nähere Beſichtigung ergab jedoch,
daß die noch brennende Cigarre mit der Garnitur in Berührung ge=
kommen
und letztere in Folge deſſen explodirt war.
Mainz, 25. Juli. In Folge überaus zahlreicher Erkrankungen
unter den Mannſchaften des 117. Regiments, welches in der Schloßkaſerne
liegt, wurden einige Compagnien anderweit untergebracht. Die vorher
ganz geſunden Leute klagen plötzlich über Leibſchmerzen, worauf ſich eine
heftige Cholerine einſtellt. Todesfälle ſind bis jetzt noch nicht eingetreten,
und iſt die Sanitätsbehörde bemüht, die Urſache dieſer Erſcheinung zu
ergründen.

ff Ein altrömiſches Diner. *
O, ſei mir gegrüßt, mein Marius, wohin eilſt Du zu fragte ein junger
Mann, deſſen Stirn eine ehrenvolle Narbe zierte, welche ein römerfeindliches
Schwert am Euphrat geſchlagen hatte, einen ernſt ausſchauenden römiſchen
Edlen, deſſen gelbe Schuhe und breite Tuchſtreifen an der ſchneeweißen Toga
bewieſen, daß ihr Träger, obwohl er das dritte Decennium noch nicht erreicht
hatte, dennoch ſchon ſeinen Namen den altpatriziſchen Regiſtern römiſcher
Wurdenträger anreihen durfte.

4 Wir berichteten neulich von dem Mittagstiſch in gut ſituirten ruſſi=
ſchen
Familien; heute bringen wir nach dem römiſchen Schriftſteller Petro=
nius
eine Skizze über ein Mittagsmahl im alten Rom. Der Leſer wird
daraus den Eindruck gewinnen, wie Uppig bis zum Uebermaß, aber dennoch
höchſt ſinnreich ein ſolches Mahl geweſen, und wie armſelig dagegen ſelbſt
unſere ſplendideſten Gaſtmähler erſcheinen müſſen.

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Beim größten, beſten Jupiter erwiderte der Angeredete, hat Ulyres
dich mit in die Unterwelt hinabgenommen und mit Lethetrank i Vergeſſen=
heit
eingewiegt? Biſt du doch auch, wie ich, von unſerm Lukkus gebeten
worden, ſeine lesbiſchen Tänzerinnen zu bewundern"
Nun=, lächelte der Geſcholtene, vergeſſen habe ich nicht, welch ein
Genuß mich heute erwartet, aber ſo eben erſt habe ich das Bad verlaſſen
und wandele einige Augenblicke, um mich nach der Hitze des Bades an dieſer
balſamiſchen Luft zu erquicken, welche von den blumenreichen Geſtaden der
Inſel der Kalypſo herüber zu fächeln ſcheint. Doch gehen wir, um unſern
Wirth nicht durch Zuſpätekommen in Verlegenheit zu ſetzen.
Die Freunde gingen nach dieſem kurzen Geſpräche weiter, bis ſie die
Villa des Lucullus erreichten. Der zum Hauſe hinaufführende Weg war mit
Roſen aller Sorten und Farben ſo dicht beſtreut, daß auch das ſchärfſte
Auge keinen Fleck der Mutter Erde entdecken konnte. Seltene, fremdartig
ausjehende Vögel ſchwangen ſich Uber dem Wege, ſie wurden durch zierliche
ſilberne Ketten an ihre Stangen gefeſſelt gehalten und ergötzten das Auge
durch ihre Farbenpracht, quälten aber dafür auch wieder das Ohr durch das
fortwährende Gekrächze und den Lärm, welchen ſie, mißvergnügt, ihrer Frei=
heit
beraubt zu ſein, verübten.
Als die Freunde in die Vorhalle traten, verneigte ſich vor ihnen der
Atrienſis und begrüßte die ihm Wohlbekannten mit geziemender Ehrerbietung,
jedoch ſo, daß man ſofort erkannte, dieſer Sklave müſſe einſt einen bedeuten=
den
Rang bekleidet haben, und ſo verhielt es ſich auch. Der Cermonien=
meiſter
des Tigranes, Königs von Armenien, Sienton mit Namen, war es,
welchen Lucullus bei Tigranocerta gefangen genommen und zum Leiter ſeines
Hausweſens beſtimmt hatte, nachdem er ſich von der Tüchtigkeit ſeines neuen
Sklaven überzeugt hatte.
Sienton führte die neuangekommenen Gäſte in das Atrium, welches
einen angenehmen Eindruck hervorrief. Der Fußboden des großen recht=
winklig
gebauten Saales war mit dem köſtlichſten pariſchen Marmor aus=
gelegt
, deſſen weißſtrahlender Glanz faſt das Auge blendete. In handbreiten
Adern durchzogen eingelegte Streifen von Jaspis die weiße Fläche. In der
Mitte der Halle plätſcherte ein Springbrunnen, deſſen Waſſer mit den
ſüßeſten Düften verſetzt war. Das Becken des ſteigenden und fallenden
Waſſers umgaben die Gewächſe einer andern Zone; auch in dieſen Sträuchen
ſchaukelten ſich Vögel, Fremdlinge bisher in Italien. Den Hauptanziehungs=
punkt
gewährte ein Bäumchen, ſorgſam gehegt und von einem vergoldeten
feſten Drahtgitter eingezäunt, an welchem rundliche, rothe, glänzende Früchte
hingen. An dem Gitter war die Inſchrift angebracht:
Nahet euch freudig,
Koſtet bedächtig
Himmliſche Frucht!
Auf einen ſtummen Wink der Gäſte, was dieſes bedeute, heiſchte Sienton
durch eine Geſte einen Knaben herbei, deſſen ſchöne Formen die mit Silber
durchwebte Gaze mehr andeutete als verhüllte; dieſer brach einige der rothen
Früchte und reichte ſie mit lächelnder Geberde den Freunden dar, welche gern
koſteten und nicht genug den lieblichen Wohlgeſchmack zu loben wußten. Sie
erkundigten ſich nach dem Namen dieſer erquickenden Frucht und erfuhren,
daß man ſie Kirſchen' nenne; Lucull habe ſie von Aſien mitgebracht
und ſo lange gepflegt, bis es ihm gelungen ſei, zum erſten Mal ſelbſt auf=
gezogene
Kirſchen ſeinen Gäſten reichen zu können.
Die Beſucher betraten jetzt das Triclinium; ſchon waren ſieben Plätze
vom Hausherrn und ſeinen Gäſten beſetzt, alle ſtanden auf und erwiderten
den Gruß der Eintretenden auf freundliche, aber auch höfliche Weiſe, während
Lucull die von ihm hochgeehrten Männer an ſeine Seite winkte. Es waren
alles um den Staat wohlverdiente oder durch alten Adel angeſehene Männer,
welche auf den drei Speiſeſophas lagen, nur den unterſten Platz hatte Liton
inne, ein Paraſit und Zechbruder erſten Ranges, welcher bei den Mahlzeiten
der Reichen gern geſehen war ſeines ſcharfen Witzes halber, den er gelegent=
lich
auch gegen ſich ſelbſt kehrte. Freilich war eine ſolche Perſönlichkeit in
dem Hauſe Lucull's auffallend, doch der gutmüthige Gaſtgeber raunte ſeinen
ver wundert auf den Eindringling blickenden Freunden zu: Ich konnte nicht
umhin, ihn heute auf dem Forum als Zeugen anzunehmen und möchte ihm
daher gern durch eine reichliche Mahlzeit einen Gegendienſt leiſten.
Lächelnd nicken die Gäſte Beifall, während der Schmarotzer ſich bemühte,
ein möglichſt anſtändiges Geſicht aufzuweiſen, es aber doch nicht verhindern
konnte, daß ſeine Augen mit ſtechenden Blicken ſich auf die große Thür
richteten, durch welche die Speiſen in den Saal getragen werden mußten;
bald wurde ſeine Erwartung befriedigt.
Sienton meldete ſeinem Gebieter, daß der Schatten auf der Sonnenuhr
genau den Punkt je tzt bezeichne, bei welchem die kleine Erfriſchung; welche
Lucull beſcheiden ſtatt eines Mahles angekündigt hatte, ihren Anfang nehmen
ſollte. Zugleich boten zwei reizende Mädchengeſtalten jedem der Gäſte auf
einem goldenen Teller einen von Roſen und Veilchen kunſtreich geſchlungenen
Kranz dar, welchen ſie den Gäſten zart auf das Haupt drückten. Die golde=
nen
Teller ſchoben ſie zuſammengeſetzt nahe an des Lucullus Sitz heran,
bis dieſer gutmüthig lächelnd und ihre Vitte durchſchauend, dem koſtbaren
Stapel mit dem Ellenbogen ſeinen Platz auf dem Fußboden anwies; mit
dankbarem Lücheln theilten ſich die Mädchen in ihre Beute, während Liton's
Geſicht deutlich verrieth, wie gern er mit ihnen getheilt hätte.
Schluß folgt.

Aages= Ralender.
Mittwoch 27. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei. Concert der Vereinigten Geſellſchaft. Monats= Ver=
ſammlung
des Kriegervereins Darmſtadt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.