1dt
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⁵⁄₈
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8
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H. 74¾)
102
1212
28
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500
86.
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940)
158)
72
166 549½
832)
942
2
129
1000 ¾₈
125₈ 855
112e
35¼
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ehenen
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Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Büßer.
Holzſtraße Nr. A. ſawie auswärt
RVLI6ttp Uutsthuiluahhottir. in dn Guntntinattna
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 141.
Freitag den 22. Juli.
I88A.
Edictalladung.
Nachdem wider den Musketier (Einjährig=Freiwilligen) Melchior Joiſten der 8. Compagnie 2. Großherzoglich Heſſiſchen
Inſanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geboren am 31. Januar 1855 zu Haus, zur Mühle, Kreis Sieg, der förmliche
Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich bei ſeinem Truppentheil zu ſtellen, ſpäteſter= aber in
dem auf
Samstag den 12. November d. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 12. Juli 1881.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Der Rekrut Valentin Weber, der 11. Compagnie 4. Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Prinz Carl) Nr. 118,
geboren am 1. Februar 1866 zu Mainz, iſt durch kriegsrechtliches unterm 25. Juni d. Js. lediglich beſtätigtes Erkenntniß vom
20. Juni d. Js. in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und mit einer Geldbuße von Einhundert dreiundfünfzig Mark
beſtraft worden.
Darmſtadt, den 12. Juli 1881.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
per ¹ Pfd.
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Bilſe vom Berliner Concerthaus.
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Frankfurt a. M., übertragen, an den ſich auch Wiederverkäufer wegen näherer Bedingungen wenden wollen.
Preis des Looſes 1 Mark.
Frankfurt a. M., Mitte April 1881.
Der Ausstellungsvorstand.
[3791
[ ← ][ ][ → ] 146=
R 141
Großherzogliche Handelskammer
zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 22. Juli 1881, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Neue Einläufe.
2) Jahresbericht für 1880.
(6589
Saalbau zll Darmstadt.
Samstag den 23. Juſi 1881, Abends 7 Ahr.
Zwenesgrohes Jommerfeſl
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(voroiugtes Sommer-Casino).
GGTGOINN
ausgeführt
von der ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. (Leibgarde.)
Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
ErHlante bengal. Beleuchtung und Humituation
des Gurtens.
Von 10 Uhr ab:
Ppa-e
Tanz WGOien daal.
Wir beehren uns hierzu höflichſt einzuladen:
1) die Mitglieder Bereinigten Geſellſchaft. Geſellſchaft Eintracht und des
Bürgervereins. Die Eintrittskarten können von den beireffenden
Haus=
verwaltern bezogen werden;
die Mitglieder des Kaufmänniſchen Vereins. Die Eintrittskarten könn 5
2)
von dem Vereinsdiener bezogen werden;
3) die Mitglieder des Mozart= und Muſik=Vereins. Die Eintrittskarten ſind
bei Herrn W. Pfeil und bei dem Inſpector im Saalbau zu beziehen;
4) die Herren Officiere der Garniſon Darmſtadt und Beſſungen. Eintrittskarten
bittet man bei dem Juſpector im Saalbau zu beziehen;
5) die Herren Profeſſoren, Beamten und Studirenden der techniſchen
Hoch=
ſchule, ſowie die Herren einjährig Freiwilligen der Garniſon Darmſtadt
und Beſſungen. Eintrittskarten ſind bei dem Saalbau=Inſpeetor zu haben;
6) die Actionäre der Saalbaugeſellſchaft. Die Eintrittskarten ſind bei den
Herren D. Faix & Söhne, C. C. Kleber, Mathildenplatz 19, Auguſt
Schödler, Buch= und Kunſthändler, Eliſabethenſtraße 7, ſowie bei dem
Inſpector im Saalbau zu haben.
Der Eintrittspreis iſt feſtgeſetzt:
M. L.) für Einzelkarten auf
b) für Familienkarten 3 Perſonen
M. 250. (6467
Sollten am 23. Juli Abends noch Karten ausgegeben werden können, ſo wird
für eine Einzelkarte M. 1.25 und für eine Familienkarte 3 Perſonen M. 3.25 erhoben.
Bei ungünſtiger Witterung wird das Concert im großen Saal abgehalten.
Das Comits für gesellige Vereinigung im Saalbau.
1000
der
Frankfurter Patent= u. Muſterſchutz=
Ausſtellung
ſind 1 Mark in der Exp. d. Bl.
zu haben.
Hauptgewinn im Werthe von
30000 Mk. ꝛc.
Mür die mechauische Werk-
L stätte einer grösseren chemi,
schen Fabrik wird ein in seinem
Fache durchaus tüchtiger, erfahrener
und energischer
Verküührer
gesucht. Nur Leute, welche eine
längere Thätigkeit als solcher
nach-
weisen und beste Reterenzen beibringen
können, mögen sich melden. Offerten
mit Gehalts-Ansprüchen, Leugniss-
Abschriften, Militär- und
Familien-
verhältnissen, sowie Eintrittszeit sind
unter F 4738 an Rudolf Hogse
in Frankfurt a. M. zu richten. (6515
Da
ank
Wuchhandlungsreiſender geſucht, ſtadt=
O kundig. Wo? ſagt die Exp. (6550
Dur Beaufſichtigung eines kleinen Kindes
2) wird während des Vormittags ein
junges, braves Mädchen geſucht.
(6574
Neckarſtraße 28 parterre.
Fin Mädchen, welches gut lochen kann
C= und ſich den häuslichen Arbeiten
unter=
zieht, findet baldigſt Stelle.
Näheres bei Frau Hahn.
(6590
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Nachricht, daß
unſer lieber Gatte, Vater, Bruder
und Schwager
Glaſermeiſter Georg Graf,
in Folge eines Unglücksfalles
ver=
ſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. Juli 1881.
Die Beerdigung findet Freitag den
22. Juli, Abends 5 Uhr, vom
Leichen=
hauſe aus ſtatt.
(6593
Dankſagung.
Herzlichen Dank Allen, welche meine
liebe Gattin
Sophie Engel, geb. Haas,
zur letzten Ruheſtätte geleiteten und durch
Blumenſpenden ihre Theilnahme bewieſen.
Der trauernde Gatte
Georg Engel,
Schuhmachermeiſter. (6591
D a n k ſ a g u n g.
Für die uns ſo vielſeitig entgegengebrachts
Theilnahme an dem uns ſo ſchwer
betroffe=
nen Verluſte unſeres unvergeßlichen Sohnes
und Neffen Jeam Müller, ſowie für die
zahlreichen Blumenſpenden, und allen Denen,
die den Verblichenen zur letzten Ruhe
ge=
leiteten, unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 21. Juli 1881. (6592
Die trauernden Hinterbliebenen.
K 141
Kaal b augarken.
Freitag den 22. Juli.
Auf vielſeitiges Verlangen zum Schluſſe:
Grosses Nattomat-Comcerd.
der berühmten Eyroler Jängergeſellſchaft Eehl ans dem Junthale
(4 Damen, 2 Herren.
Anfang 7½ Uhr. — Entree 30 Pfa.
Bei ungünſtiger Witterung im Saale.
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J. Schüſer.
Em AiiChh 1oub,
Kirchſtraße. LEöEN,
aller ins
Coteniatwaarenfach
einschlagenden
Artikel.
Hatzkager.
En gros &8. SEEGthlIII:
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Cande==Prodncte,
Heticateſſen,
Minerakwaſſer,
Hämereien.
en détail. Uh Hreouu zoup,
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Lirchſtraße.
geſucht
OE 11053)
Gebrüder Sohultz,
[6476
Mainz.
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-= und Mittags geſucht. Näheres
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1469
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Juni ſind eingegangen:
1) Legate: des Joh. Ofenloch VII. in
Bür=
ſtadt, durch Valentin Keilmann II. daſelbſt
34 M. 29 Pf.
2) Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhauſe
20 M. 83 Pf., theilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Den armen Waiſen vom erſten
Verdienſt 10 Pf. J. R. - 2) Am 5. Juni den
armen Waiſen 50 Pf. mit der Bittel zu Gott,
Herr ſchenke uns deine Gnade ꝛc. - 3) Die
ver=
prochenen 50 Pf. mögen ſie auch ferner Glück
bringen.L. - 4) Für den glücklichen Ausgang
einer gerichtlichen Sache 1 Mark. M. M.-
5) Ihr lieben Waiſen, bittet den lieben Gott,
daß er unſere liebe Mutter geſund werden läßt ꝛc.
20 Pf.
- 6) Den Waiſen 1 M. für die
Er=
füllung eines Wunſches. K. - 7) Den Waiſen
verſprochen 1 Mark. M. M. - 8) Den armen
Waiſen die werſprochenen 3 Mark.
9) Ihr
lieben Waiſen, bittet den lieben Gott ꝛc. 10 Pf.
N. G. - 10) Ihr lieben Waiſen, bittet den
lieben Gott, daß er das Gebet einer Waiſe
er=
höre ꝛc. 40 Pf. E. - 11) Den Waiſen von der
erſten Einnahme 1 M. K. - 12) Von erſter
Einnahme 60 Pf. - 13) Ihr lieben Waiſen,
bittet den lieben Gott, daß er meinen Wunſch
erfülle. 10 Pf. M. P. - 14) Ihr lieben Waiſen,
bittet, daß Gott meinen heißeſten Wunſch erfülle.
10 Pf. A. K. -15) Den armen Waiſen 1 Mark
zum Danke ꝛc. Nr. 61. - 16) Ihr lieben
Wai=
ſen betet, daß der Fuß gut wird. 1 M.
17) Für die lieben Waiſen ſechs Mark, da der
liebe Gott meinen innigſten Wunſch erfüllte ꝛc.
M. Sch.
Darmſtadt 10. Juli 1881.
Der Rechner der Großherzogl. Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
Ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Hofgerichts=
ſecretär i. P. Th. Zimmermann zum Hülfsgerichtsſchreiber bei dem
Landgericht der Provinz Starkenburg für den Dienſt bei der Kammer
für Handelsſachen in Darmſtadt ernannt.
Nachdem Herr Dr. C. Schröder ſich zur Wiederannahme eines
Mandats bereit erklärt hatte, wurde derſelbe in der am 17. d. M. in
Friedberg ſtattgehabten Verſammlung von Vertrauensmännern der
liberalen Partei einſtimmig als Candidat für die bevorſtehende
Reichs=
tagswahl aufgeſtellt.
Der Andrang von Einjährig=Freiwilligen zu beſtimmten
Regimentern iſt in letzter Zeit ſo ſtark geweſen, daß beinahe alle dieſe
jungen Leute auf einem Punkte ſich zuſammenfanden und andere
Truppen=
theile faſt ohne Einjährige waren. Nach einer jetzt ergangenen
Kaiſer=
lichen Verordnung iſt es den jungen Leuten fortab nicht mehr geſtattet,
ſich ein beſtimmtes Regiment zu wählen, vielmehr werden ſie kurz vor
dem Eintreten einer beſtimmten Truppe zugewieſen.
Am letzten Montag Abend kam hier eine zwiſchen einigen Herren
aus höheren Kreiſen entrirte intereſſante Wette zum Austrag.
E3 galt, die Strecke zwiſchen dem Bahnhof der Main=Neckar=Bahn bis
Griesheim in 45 Minuten zu Fuß zuruͤckzulegen. Der bedeutende
Be=
trag der Wette (über 2000 Mark) wurde von einem Herrn in 35
Mi=
nuten gewonnen, eine Leiſtung, die in Anbetracht der hohen Temperatur
( der Abgang erfolgte hier halb 8 Uhr) gewiß als eine außerordentliche
bezeichnet werden darf. Außerdem nahmen noch 2 Herren an dem
Wettlauf Theil, welche gleichfalls die Strecke in weniger als 45
Mi=
nuten zurücklegten, und war es hierbeihintereſſant zu beobachten, daß die
jeweilige Ankunft der Einzelnen genau im Verhältniß zu deren
Gewicht=
unterſchied geſchah, ſo daß der Leichteſte zuerſt, der Schwerſte zuletzt
an=
kam. Für alle Eventualitäten fuhr neben den Herren ein Wagen, um
die etwa zu ſehr Ermüdeten aufzunehmen. Sammtliche an der Wette
betheiligte Herren, welche ſich nach dieſem Bravourſtück ſehr wohl
be=
fanden, ſind übrigens ſchon öfters bei Wettrennen Sieger geweſen, nur
mit dem Unterſchied, daß ihnen bei letzteren nicht die eigenen, ſondern
N. H. V.
die Beine ihrer Pferde zum Siege verholfen.
Im Laufe dieſer Woche kam es vor, daß ein übermüthiger Junge,
der bereits faſt 2 Stunden im großen Woog zugebracht hatte, noch
einmal von der „Inſel= zu dem ſ. g. „weißen Häuschen” ſchwimmen
wollte. Unterwegs verſagten ihm die Kräfte, er rief um Hülfe und
wurde von dem eben Badegäſte nach der „Inſels führenden Boote
auf=
genommen. Auf der Inſel wurde dem Geretteten eine angemeſſene
Tracht Schläge zu Theil und er dann wieder ans feſte Land gebracht.
Nach den Beobachtungen des Großh. Kataſter=Amtes hatten wir
hier in Darmſtadt am Mittwoch den 20. d. 3688 C. - ca. 29½ R.
im Schatten.
4 Herr Glaſermeiſter G. von hier fuhr am Dienstag Abend mit
dem Schnellzuge von Bensheim, wo er die Arbeiten am dortigen
Gym=
naſium übernommen hatte, nach Darmſtadt zurück, kam aber nicht zu
Hauſe an. Am andern Morgen fand man ſeine Leiche an der
Bahn=
linie in der Nähe von Eberſtadt. Ob Herr G. aus dem Wagen geſtürzt,
oder ob er aus dem Zuge geſprungen war, iſt noch nicht ermittelt.
Mainz, 20. Juli. Am hieſigen Schöffengerichte wurde geſtern ein
Herr von D. zu 25 Mk. Strafe verurtheilt, weil er ſich in den hieſigen
Blättern als „Spezial. für Homöopathie und Electrotherapie;
an=
kündigte, ohne ärztliche Approbation nachweiſen zu können. Das Gericht
nahm an, daß durch die Form der Ankündigung eine Täuſchung des
Publicums ſehr gut möglich ſei, denn das abgekürzte „Special.” könne
kaum andersſals „Specialiſt= geleſen werden, und ſomit ſei das Publicum
zu der Meinung geführt worden, der Angeklagte ſei Arzt, was jedoch
nicht der Fall ſei. Demnach wurde Herr von D. zu 25 M. Strafe
verurtheilt.
(M. N.)
Mainz, 2. Juli. Das Gewitter, welches geſtern Abend, aus
Süden kommend, uber unſere Stadt zog, hatte eine ſehr große
Aus=
dehnung genommen; beſonders im Naſſauiſchen hat dasſelbe furchtbar
gewüthet. Von dem Quintinsthurme aus konnte man ſieben Feuer
wahrnehmen, welche in Folge Einſchlagen des Blitzes in den
ver=
ſchiedenen Ortſchaften entſtanden ſind. In Hochheim und drei Gebäude
in Aſche gelegt worden, ebenſo konnte man einen Brand in Wickert
wahrnehmen. In den Blitzableiter des Quintinsthurmes iſt der Blitz
in einem Zeitraum von 5 Minuten drei Mal eingefahren. (D. 3.)
Groß=Gerau, 20. Juli. Geſtern Nachmittag ſtürzte ſich ein
Schuhmacher aus Königſtädten in der Nähe der Station Nauheim auf
die Schienen und ließ ſich durch den von Darmſtadt nach Mainz
fahrenden Zug überfahren, wobei ihm der Kopf vom Rumpfe
ge=
trennt wurde.
- Die auf Grund des 8 97 des Innungsgeſetzes für das deutſche
Reich nunmehr definitin ins Leben getretene Kaminfeger=Innung
für das Großherzogthum Heſſen hält Sonntag den 31. Juli in der
Reſtauration Boland, große Emmeransgaſſe in Mainz, Vormittags
392
1450
R
10 Uhr beginnend, ihre erſte ordentliche Generalverſammlung ab. Der
Innung ſind bereits ſämmtliche Meiſter des Großherzogthums bis auf
wenige Ausnahmen beigetreten.
- Das „Aerztliche Vereinsblattu enthält folgende auch weitere
Kreiſe intereſſirende Notizen: Da ſich umherreiſende Kurpfuſcher mit
der Behandlung von Bandwurmleidenden beſonders häufig abgeben,
dabei aber in vielen Fällen auf die Mittheilung ganz unſicherer
Symp=
tome hin ihre unter Umſtänden nicht ungefährlichen Mittel auch ſolchen
Perſonen verordnen, welche die erwähnte Krankheit gar nicht haben, und
da die Kranken in den beſten Fällen irgend eines der auch von den
Aerzten allgemein angewandten Bandwurm=Mittel erhalten, nur um
viel höheren Preis, als ſolches aus jeder Apotheke zu beziehen iſt, ſo
warnen wir das Publicum, ſich auf ſolche Kuren einzulaſſen. Richard
Mohrmann aus Noſſen i. S., welcher ſich im Umherziehen mit der
Be=
handlung Bandwurmleidender beſchäftigt und vor Kurzem auch
Karls=
ruhe mit ſeinem Beſuche bedacht hat, iſt ſeines Handwerks Uhrmacher
und war unmittelbar vor Ausübung ſeines jetzigen Berufes Gehülfe
eines Photograpben. Das von Mohrmann verabfolgte Mittel iſt das
auch von den Aerzten gegen Bandwurm gewöhnlich angewendete lextractum
flicis aethereum und extractum radicis granati), wird in der Apotheke
zu Noſſen für 1 Mk. 20 Pfg. zubereitet und von Mohrmann für 6 bis
15 Mk. verkauft.
— Während der vergangenen Woche fanden in Cincinnatt in
Folge der übermäßigen Hitze 414 Todesfälle ſtatt, doch iſt die Witterung
dort jetzt kühler geworden.
Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Hotel Traube. Freiherr von Riedeſel zu Eiſenbach, Oberſt a. D.
von Eiſenbach. Exc. v. Cranach, Gen.=Lt. und Commandant von Cöln.
Swifte, Sherſham, Lyon und Keller von Liverpool. Breda, Ingenieur von
Uerdingen. Frhr. v. Sternenfels, Reg.=Rath von Stuttgart. Kühle und
Frl. Nichte von Hamburg. Gers und Frau von Süd=Afrika. Behrmann
und Familie von Hamburg. Porter und Frau von Opfordſhire in England.
Meudre und Frau von Hannover. T. H. Paßmann von Ruhrort.
S. Gräſer, Salinen=Director von Wimpfen. Kurtz und Frau von
Frank=
furt. Kretſchel, prov. Schulrath von Caſſel. Frl. Landmann von Leipzig.
Roßbach, Rentner, und Frau von Cöln. Huffmann, Gruben=Director, und
Familie von Werden a. d. R. A. v. Eſſen, Ingenieur, und Familie von
Bremen. van der Wyck, Univerſitäts=Profeſſor, und Frau von Groningen.
Giſſey, Beamter von Hamburg. Nobelo und Frau von Belgien. Serrurier
und Familie von Haag. Rockowsky, Hauptmann a. D. von Berlin. Dietrich,
Amtsgerichts=Rath von Hamm i. Weſtph. Staepool, Colonel von London.
Becht, Fabrikant, und Frau von Mainz. Dr. Rochelt, Cur=Arzt von Meran.
Frau Dr. Sträter und Frl. Nichte von Aachen. Schmidt und Familie von
Brüſſel. Paul Opitz, Th. Hauptſtein, O. Kulicke, G. Gerber, Rebrich,
Fur=
land, Holdgrün, Jäger, O. Schmidt und Fr. W. Schmidt, Königl.
Dom=
ſänger von Berlin. Seelig von Dresden, Odenwald von Pforzheim,
Roſen=
dahl von Breslau, Frank von Würzburg, Meyer von Cöln, Kalbfus von
Heidenheim, Felmy von Berlin, Kaufleute. Rumbler, Rentner von
Frank=
furt. Schneider und Krebs von Frankfurt, Langenbruch von Elberfeld,
Schreitmüller von Neuß, Grahl von Eßlingen, Gebr. Stern von Offenbach,
Hirſch von Berlin, Greiner von Hohenberg, Wolf von Leipzig, Edler von
Gießen, Reichard von Erfurt, Benninger von Mannheim, Rothſchild und
Reif von Stuttgart, Krüger, Brand und Lövin von Berlin, Wallrath von
Erfurt, Eßner von Saargemünd, Joſeph und Leſſer von Berlin, Kaufleute.
Litterariſches.
E. Burggraf Friedrich. Schauſpiel in 4 Auſzügen von Ewald
Böcker. C. Könitzer, Frankfurt a. M. 2 Mark. — Die glänzende
Hohen=
ſtaufenzeit hat bis in unſere Tage hinein befruchtend auf die
National=
litteratur gewirkt und unzühlige Dichter gefunden, die bald mit mehr, bald
mit weniger Glück die Geſtalten der Staufenkaiſer in ganzen Cyclen oder in
Einzelbildern dramatiſch behandelten. Dagegen bieten die Hohenzollern in
der Mark von 1415 an bis auf den großen Friedrich wenig Anregendes und
Feſſelndes für das Dichtergemüth. Eine Epoche, deren charakteriſtiſches
Merk=
mal in eiſerner Arbeit, in unermüdlichem Fleiß, in der Urbarmachung eines
Landes und Civiliſirung eines Volkes beſteht, bietet in erſter Linie dem
Cul=
turhiſtoriker ergiebigen Stoff, aber weit weniger dem Dichter. Erſt als die
Hohenzollernſonne heller am Himmel der Geſchichte zu ſtrahlen begann,
wen=
dete ſich auch die poetiſche Behandlungsweiſe mit mehr Liebe jein Gegenden
zu, die man bisher für unfruchtbar gehalten hatte. Vorzugsweiſe war es die
Zeit des großen Kurfürſten und die der erſten preußiſchen Könige, die in der
Dichtkunſt verwerthet wurde. Kleiſt's „Friedrich von Homburg: Gutzkow's
=Zopf und Schwert:, Laube's „Friedrich II. ſind wohl die bedeutendſten
Werke, welche aus dem Boden preußiſcher Geſchichte ihr Mark geſogen. Eine
verdienſtvolle Aufgabe für den Dichter iſt es nun entſchieden, in die
Embry=
onenzeit des Brandenburgiſch=Preußiſchen Staates hinabzuſteigen, d. h. in die
Zeit der Markgrafen und Kurfürſten, und ſich in dieſen etwas abgelegeneren
Gegenden nach werthvollen Funden für das Drama und Luſtſpiel umzuthun.
Einer ſolchen Aufgabe hat ſich der Frankfurter Dichter Ewald Böcker in
ſeinem vieraktigen Schauſpiel ,Burggraf Friedrich= unterzogen. Es iſt dies
141
dramatiſche Gedicht nicht eine Charakterſtudie, wie man vielleicht aus dem Titel
ſchließen könnte, die Figur des Burggrafen Friedrich iſt nicht portraitartig
herausgearbeitet, ſondern ſteht im richtigen Verhältniß mit den Ubrigen
Per=
ſonen, d. h. wenn auch Hauptperſon und Mittelpunkt des Ganzen, abſorbirt
ie nicht ausſchließlich das Intereſſe, das ſich ebenſo gut auf die Ubrigen
Per=
ſonen erſtreckt. In der Vorführung des Fürſten, der mit Recht der Begründer
des Brandenburgiſchen Staats genannt wird, in der Zeichnung der zerrütteten
Zuſtände und der Geſetzloſigkeit, wie ſie dazumal in der Mark herrſchten,
be=
weiſt der Dichter durchweg rUhmenswerthe Sicherheit und hiſtoriſchen Takt.
Das eingeſchaltete Liebesverhältniß zwiſchen Urſula, der Tochter des
Bürger=
meiſters von Neuſtadt=Brandenburg, und dem Ritter Wichard von Rochow
iſt gemüthsvoll und herzlich durchgeführt und verleiht dem Ganzen einen friſchen
Hauch.
14 Ferdinand Freiligrath. Ein Dichterleben in Briefen. Von
Wilhelm Buchner. Lahr, Moritz Schauenburg, 1881. Von dieſem auf
12 Lieferungen berechneten Werke liegt uns jetzt die zweite, mit einem
Porträt Freiligraths von Haſenclever geſchmückte Lieferung vor. Auch dieſe
Briefe bringen viel Neues und Schönes, auch in ihnen entfaltet ſich der edle
Gemüthsmenſch, welcher den ganzen Reichthum ſeines Innern nur der
Fa=
milie und den Freunden aufſchließt, an jener mit einer Liebesfülle, an dieſen
mit einer Treue feſthält, welche den Menſchen nicht weniger hochſtellen, als
den Dichter. Wir müſſen es uns verſagen, lüngere Proben mitzutheilen,
wir greifen nur eine Stelle aus einem von Amſterdam im J. 1833 an Ludwig
Merckel gerichteten Briefe heraus: Du wirſt inzwiſchen nach glücklich
be=
ſtandenem Examen, wozu ich Dir von Herzen gratulire, auf der zum
Bi=
ſchof oder Probſt führenden Stufenleiter eine oder einige Stufen höher
ge=
ſtiegen ſein und vielleicht für deu Augenblick irgend einem pastori fideli
aulmarum fidelium, deſſen Kräfte im Abnehmen begriffen ſind, die Laſten
ſeines Amtes tragen helfen, in welchem Falle ich die fehlerhafte Aufſchrift
dieſes Briefes zu verzeihen und mich außerdem zu belehren bitte, ob ein cand.
theol. auch ſchon „Hochehrwürden' geſchimpft werden muß. Da ich das
deutſche Titulaturweſen gar nicht mehr im Kopfe habe, ſo bin ich ungewiß,
ob ich Dir auf der Adreſſe jenes, oder das ſchlichte Laienprädicat
„Wohlgeboren' geben ſoll, werde aber wahrſcheinlich das letzte vorziehen, da
mir - nichts für ungut!— Deine Hochehrwürdigkeit noch gar nicht recht
ein=
leuchten will. — Die Nachricht, daß Du noch das Engliſche angefangen haſt,
war mir ſo unerwartet, als angenehm, und ich bin Uberzeugt, daß Dich
dieſer Schritt nicht gereuen wird. Ich wüßte, unſre eigne ausgenommen,
keine neuere Sprache, deren Litteratur mich ſo mannigfach angeſprochen und
angeregt hätte, als gerade die engliſche. Die Franzoſen haben mich von
jeher kalt gelaſſen, und erſt ſeitdem Feuerköpfe, wie Victor Hugo, Alph. de
Lamartine, Beranger, Balzac, Jules Janin, Alfr. de Vignh, Eugene Sue
Verf. von Atar Gull) und Andere die Feſſeln geſprengt haben, mit welchen
die Allongeperücken des sisele de Louis XIV. Sprache und Geſchmack ihrer
Nation gebunden hatten, bin ich müchtig von dem Genius galliſcher Poeſie
ergriffen und namentlich von Hugo's. unvergleichlicher Lyrik hingeriſſen
worden.
Vermiſchtes.
Pariſer Blätter publiciren eine Anordnung des Seinepräfecten, das
Waſchen und Beſpritzen der Straßen faſt gänzlich einzuſtellen. Der
Quellen=
ſpiegel der Paris mit Waſſer verſorgenden Leitungen beginne zu ſinken. Der
Verbrauch des Waſſers ſolle möglichſt beſchrünkt werden, ſonſt werde Paris
eheſtens waſſerlos ſein.
— Ueber eine erſtaunliche Schwimmleiſtung wird unterm
14. Juli aus Helgoland geſchrieben: „Heute um die Mittagszeit hat ein
Berliner Journaliſt Gewkow, der ſchon früher einmal den Bodenſee in vier Stunden
durchſchwommen, in Folge einer Wette in 2½ Stunden die Inſel
Helgo=
land umſchwommen. Er war nach Beendigung der Schwimmpartie noch ſo
kräftig, daß er ſich ohne ſichtliches Zeichen der Erſchöpfung ſelbſt abreiben
und anziehen konnte. — Ueber eine uhnliche Leiſtung berichtet das„Mannh.
Tagblatt”: „ Zwiſchen den Herren Nathan Bär und Britz Barth fand am
15. d. M. auf der hieſigen Schwimmſchule ein Wettſchwimmen ſtatt, wobei
erſterer zwei Stunden, letzterer zwei und eine halbe Stunde gegen den
Strom anhielt.”
Polizei=Bericht vom 21. Juli.
Ein Fuhrknecht hat geſtern Abend drei Kinder in der Schloßgaſſe mi
ſeinem Fuhrwerke überfahren; die Verletzungen ſollen ſchwer ſein.
Tages=Kalender.
Freitag 22. Juli: Sitzung der Kirchengemeinde=Vertretung.
Großes
Concert im Saalbaugarten.
Oeffentliche Sitzung der Großherzogl.
Handelskammer zu Darmſtadt.
Samstag 23. Juli: Sommerſeſt Verein. Sommer=Caſino) im Saalbau.
Mittwoch 27. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtüdter
Actien=Ziegelei.
Gold=Conrſe.
Ruſſiſche Imperials 16 M. 73-78 Pf. Engl. Sovereigns 20 M. 41-46 Pf.
20 Frankenſtücke 16 M. 23-2 Pf. Dollars in Gold 4 M. 19-23 Pf
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckrei.