dt
de
ſe.
99.
88
95=
12¼
228
5¼
H17
de
115
144.
Jahrgung.
144.
Jahrgang
Wonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 P.
hw Quarial inc. Poſtaufichlag.
Srag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 2. ſowie auzwürt
von allen Annoneen-Eweditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
R 136.
Freitag den 15. Juli.
188k.
1746
Oe=
21
24
9
71⁷
19
38⁄1
30
94
158
2.
03¼
Darmſtadt, am 11. Juli 1881.
Betreffend: Das Landgeſtüt, insbeſondere die Bedeckung der Stuten durch Landgeſtütsbeſchäler im Jahr 1881.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir unſer Ihnen im Ueberdruck zugegangenes Ausſchreiben vom 27. Januar d. J. wiederholen, erwarten wir die
die Einſendung der Verzeichniſſe über die im laufenden Jahre ausgeſtellten Bedeckſcheine, unter Beiſchluß der von letzteren etwa
wieder zurückgegebenen, binnen längſtens 10 Tagen.
Küchler.
5
942
214
723)
64
Bekanntmachung.
Vom 15. d. Mis. ab verkehrt zwiſchen
Darmſtadt und dem Schießplatz bei
Griesheim eine Privat=Perſonenpoſt mit
folgendem Gange:
630V.
I. Von Darmſtadt Poſthof
über den Main=Neckar=Bahnhof
(zum Anſchlüſſe an die Züge
640 V. von Frankfurt a. M. und
645 V. von Mainz)
725 V.
auf dem Schießplatze
1130 V.
II. Von dem Schießplatze
in Darmſtadt
25 V.
III. Von Darmſtadt Poſthof
2 N.
235 N.
auf dem Schießplatze
630 N.
IV. Von dem Schießplatze
75 N.
in Darmſtadt
Darmſtadt, den 13. Juli 1881.
Kaiſerliches Poſtamt I.
J. V.:
(6398
Goerke.
Submiſſion.
Die Lieferung von 650 Centnern
Stein=
kohlen 1. Qualität für das Großherzogliche
Arbeitshaus in Dieburg ſoll auf dem
Sub=
miſſionswege vergeben werden. Offerten
müſſen ſpäteſtens bis zum Abend des
25. d. Mts. an die Arbeitshaus=
Ver=
waltung eingereicht werden. Die
Sub=
miſſionsbedingungen liegen zur Einſicht auf
dem Bureau der Verwaltung offen.
Dieburg, den 13. Juli 1881.
Großherzogliche Arbeitshaus=Verwaltung
Dieburg.
(6399
ROUTRRRTUUIN
Grund Schwalheim Oberhessen.
W.Natürliches Kohlensaures Wasser, E
Tafelwaſſer erſten Nanges,
empfohlen und analyſirt von Frhr. J. v. Liebig.
(5515
RAuprDxror für Darmstadt: Friedr. Schaeker, Ludwigsplatz.
Medicinisches
olmoIsprossGnaooll
9
24 eutfernt dieſelben vollſtändig und
gibt der Haut eines geſunden
Men=
ſchen ein zartes und jugendfriſches
Anſehen, Flacon 2 Mark bei
Carl Watzinger. (5555
Du Einreibungen gegen gichtiſche und
rheumatiſche Schmerzen empfiehlt
[3534
als vorzüglich bewährt
Caſtanienblüthen=Eſſenz. 1 M.
H. W. Prassel, Darmſtadt.
Photographien
von Darmſtadt, der Bergſtraße, dem
Odenwald ꝛc. empfiehlt die Buchhandlung
von C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
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gegen Brennen der Füße u. feuchte Füße.
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Ludwigsplatz 7. (573.
Olla ziolll Rduillgol,
Ludwigsstrasse 18.
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Bleichsoda, Johnson's Patent.
Stärke- Glanz, Fettlaugenmehl,
weisse & gelbe Hernseiſe,
Einderseife, Ulyoerinseile,
Elyeerinschmierseiſe,
ſall-
seike, Silberputzseife,
Mandel-
seife eto. sto. (3744
billigſt und in nur la Qualität.
Die Hof=Buchhandlung von
3 Lugusl Elingelhöfter
empfiehlt garantirt reinen, dirett importirten
Chinesischen Thee, Ernte 1880,
zu Ml. 7, 5.25, 475, 3.75, 3, 2.75
und 2.50 pr. Pfd.
Theespitzen Pfd. M. 1.25, M.l.15
H. Vanille Stange 25 u. 75 Pfg.
379
1420
R136
in Verbindung mit
Ausſtellung für Balneologie, Gartenbau, Kunſt u. Local=Juduſtrie.
Frumlkart a. H. 188I.
geöffnet vom 10. Maf bis Ende Seytember 188l.
Die Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung im Hauptpalaſt, die erſte ihrer Art in Deutſchland, veranſchaulicht, zum
Theil im Betrieb, das Neueſte und Beſte Auf dem Gebiete der Erfindungen und Muſter. Die internationale balneologiſche
Ausſtellung in einem beſonderen Gebäude, bietet eine Darſtellung der europäiſchen Kur= und Bade=Einrichtungen. Die
reichhaltig beſchickte deutſche Gartenbau=Ausſtellung, ſowie Ausſtellungen für Frankfurter Kunſtwerke und Local=Induſtrie
vollenden das großartige Geſammtbild.
Der Ausſtellungsplatz, 70 Morgen, unmittelbar am Palmengarten in der ſchönſten Gegend von Frankfurt gelegen,
iſt durch reizende Garten=Anlagen zum angenehmſten Aufenthaltsort umgeſchaffen.
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Halle ꝛc., electriſche Eiſenbahn, Ausſichtsthurm mit electriſchem Aufzug, natürliche Eisbahn, Rieſenfernrohr.
Täglich Nachmittags und Abends COTCERTE der berühmten Kapelle des Königlichen und Hofmuſikdirectors
Bilſe vom Berliner Concerthaus.
Ausſtellungszeitung erſcheint zwei Mal wöchentlich, Auflage 5000, Beſtellungen bei allen Buchhandlungen und
Poſt=
anſtalten, in Commiſion bei Hrch. Keller in Frankfurt a. M. Alleinige Annoncen=Annahme Haajenſtein K; Vogler. Reich
illuſtrirter Katalog von dauerndem Werth.
Eintrittspreis von 10 Uhr Horgens bis 6 Uhr Abends 1 H. pro Porson.
ſEx- familienſiarten ſür die ganze Dauer der Ausſlellung 30 Mü. 2M
W. Der Allein=Verkauf der Frankfurter Ausſtellungs=Looſe iſt dem Herrn B. Magnus,
Frankfurt a. M, übertragen, an den ſich auch Wiederverkäufer wegen näherer Bedingungen wenden wollen.
Preis des Looſes 1 Mark.
Frankfurt a. M., Mitte April 1881.
Der Ausstellungsvorstand.
13791
115.
86
8.
10
flr.
50
550
75
915
113
12
138.
2½
455
540
735
1030
10e
iſ.
R 136
1421
im erſten Lebensjahre iſt
A18 das bosEe -=AUTUUgGmIEtet TüT EIIIOT das Löflundſche
Kinder=
nahrungs=Ertract (aus
der Fabrik von Ed. Löflund in Stuttgart) zu empfehlen. - Dieſes Extract iſt als aufgelöſter Zwieback zu betrachten, denn
es enthält die concentrirten Nährſtoffe des Waizenmehls aus denen Muskel, Knochen und Biut, ſich bilden, und zwar in
durchaus gelöſtem Zuſtande, ſo daß ſie mit größter Leichtigkeit und ohne Störung verdaut werden. — Durch Zuſatz dieſes
Extractes zu friſcher Kuhmilch wird eine Miſchung hergeſtellt, die der natürlichen Nahrung am nächſten kommt, deshalb
zeichnen ſich auch die mit dem Löflund'ſchen Extract aufgezogenen Kinder durch Ruhe und Schlaf, raſche Kör perzunahme und
feſtes, muskulöſes Fleiſch vor anderen Kindern gleichen Alters aus. — Das Extract iſt in jeder Apotheke zu 90 Pfg. per Glas
zu haben, andernfalls verſendet die Fabrik 6 Gläſer im einfachen Porto.
Sicher wirkende
esinfectionsmittel
Carbolsäure flüſſig u. in Pulver,
Carboltaſelm, einfachſte
An=
wendung,
Eisenvitriol für Gruben=
Ent=
leerung,
Dr. Reisig's Desinfections
kerzen für Kranken=u.
Leichen=
zimmer
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. 5743
Mehle
840
102
1130
125
32
5-
He.
neue Sendung, von feinſter Backart,
empfiehlt billigſt
m. Mensel,
Ernſt=Ludwigſtraße 23. (5815
Ecke der Wald= u. Saalbauſtraße.
„
Aeres
14
4
haarstärkendes Mittel
5½₈
Komischee Avarwanger.)
„2
laus der fabrik von A. KoRss’& Comp.
önigl. hoſieferanten in CGIU a. Rh. ½
2
2
liet als das feinste Toilettenmittel zur
Roi-
laigung der Kopfuant und zur Erfrischung
8. 5.
des Kopfnerveneyetoms beliebt, u. als dar
freellste Haarmittel in der ganzen Wolt
2
ſoingeführt. Es beseitigt in 3 Jagen dis 3
JSchuppenbiidung nacht die fiaare gsschmei- H
Aiy üus zeidengiüinaond, belordert doisn 5 5
Wächsthum u. verhindert ihe Ausfallen und 8
„
D=
Graumorden. 1 El. 2 N. 12 Fl. 1.25 Ub.
48)
15
Beſte, doppelte Steinhäger, J. Banſis
Bieleſelder Cropſen
in nur prima
troffen bei
Qualität, wieder einge=
82
10½
113⁄
zenen
züge.
(5955
mpfiehlt
(Superkor)
Ainidhuſ rulh.
(6400
Hof Hopfengarten.
Kartoffeln.
Rothe und gelbe feine Speiſekartoffeln.
(640)
Aug. Harburg,
(6296
Beſſungen.
Feinſten (6161
Doppelkümmel (ibeh
bei
P. Klelm Wittwe,
Lauteſchlägerſtraße 4.
6164
Vorzüglichen
Wein u. Aepfelwein,
bei
P. Klein Wittwe,
Lauteſchlägerſtraße Nr. 4.
Vermiethungen.
5516) Untere Rheinſtraße ſchöne
Wohnung mit Balkon, 7 Zimmer, event.
auch Stallung, Remiſe ꝛc. Näheres
Rhein=
ſtraße 49, 3. Stock.
5746) Ein ſchönes Zimmer, 1Stiege
hoch, an eine einzelne Perſon zu vermiethen.
Näheres Schirmgaſſe 2.
5950) Mein Neubau,
Heidelberger=
ſtraße 17. zunächſt der Wilhelmſtraße, iſt
zum Alleinbewohnen, oder in einzelnen
Etagen, zu vermiethen. Stallung kann
dazu gegeben werden. Zu erfr. Stadt=Allee 1
bei J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.
6134) Riedeſelſtraße eine ſehr ſchöne
Wohnung in der Beletage mit 8 Zimmern,
Küche mit Waſſerleitung ꝛc., ſowie alles
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Schützenſtraße 17.
6307) Alexanderſtraße 8.
ſeine ſchöne geräumige
Par=
terre=Wohnung mit allen
Be=
ſquemlichkeiten zu vermiethen.
6402) Holzſtraße 10 ein kleines Logis
ſofort zu vermiethen.
6403) Rheinſtraße 12 Weſtſeite iſt
1 kleineres Logis mit Glasabſchluß zu verm.
ſeine Wohnung und Bureau befinden
AL ſich vom 15. Juli l. J. ab nicht
mehr Bleichſtraße 41, ſondern
Eliſabetheu=
ſtraße 46 im Hauſe des Herrn Kaufmann
Herrmann.
Dieter,
Großh. Gerichtsvollzieher. (6404
()as Anſtreichen der Fußböden,
2= Küchen und Treppen beſorgt raſch
und billig
Conrad Hopp=
gr. Ochſengaſſe sa. (5517
Sur ein Herrſchaftshaus auswärts eine per=
TFfecte Köchin gegen monatl. Lohn v. 30 bis
40 M., ſowie ein Zimmermädchen ſofort
geſucht. Eliſe Mattern, Waldſtr. 4. (6369
ſEs wird eine Wärterin für eine Pflege=
Abtheilung in die Jdioten=Anſtalt
„ Aliceſtift'= gegen einen jährlichen Lohn von
156 Mark geſucht.
[6372
(Fin junger Mann mit beſten Zeug=
C= mſſen u. guter Handſchrift ſucht
per October Stelle auf einem Comptoir.
Gefl. Offerten unter R5 40 an die
(6405
Expedition d. Bl.
(6406
Geſucht:
Ein Logis, 4 Zimmer, Magdkammer ꝛc.,
Bleichplatz und wo möglich Garten in Mitte
der Stadt oder in der Nähe der Bahn zu
miethen geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter Chiffre A 4 1 befördert die Exped.
(Ein braves Mädchen, das bürgerlich
C8 kochen kann und gründlich die Hausarbeit
verſteht, ſucht Stelle. Näheres bei Frau
[6463
Röſe, Friedrichſtraße 14½
Todes=Anzeige.
H.
Vermiſchte Nachrichten.
Im Auguſt u. Octbr. a. c.
Egehen mehrere große Möbel=
H=
8
Ewagen leer nach Oberheſſen,
und können bis dahin Möbel billigſt mit=
(5519
genommen werden.
L. Alter, Möbelfabrik.
(Ein Lehrling mit guter Schulbildung
42, kann eintreten bei
L. B. Müller, Papierhandlung.
(6258
Statt jeder beſonderen Mittheilung
widmen wir Freunden, Verwandten
und Bekannten die traurige Nachricht,
daß unſere geliebte Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Ratharina Hugel, geb. Jakobi,
geſtern Abend um 6½ Uhr nach
längerem ſchwerem Leiden ſauft
ent=
ſchlaſen iſt. Um ſtille Theilnahme bitten
Beſſungen, den 14. Juli 1881.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den
15. ds., Nachmittags 5 Uhr, von dem
Sterbehauſe, Ludwigſtraße 54, ſtatt.
1422
R5
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Juli.
Stadtverordneten=Sitzung vom 14. Juli. (Kurzer
Bericht.) Dre an Stelle des auf einer Erholungsreiſe begriffenen Herrn
Ober=Bürgermeiſters den Vorſitz führende, Herr Beigeordnete
Hickler theilte zunächſt mit, daß der um das Zuſtandekommen des
neuen Waſſerwerks hochverdiente Betriebs=Ingenieur Herr Müller
ab=
berufen und an ſeine Stelle Herr Samercker von Prag berufen worden
iſt. Dem Scheidenden wurde ein warmer Nachruf gewidmet. - Für
Umwandlung der alten, früher von der Realſchule, jetzt von der
tech=
niſchen Hochſchule benutzten Baracke in ein chemiſches Laboratorium
wurde ein Kredit von 8000 Mk. bewilligt. - Im Voranſchlag der
Realſchule inel. der Vorſchule wurde pro 1882-85 einſtweilen ein
Zuſchuß der Stadt von jährlich 36,165 Mk. vorgeſehen. — Ein Antrag
des Stadtverordneten Mahr auf Aenderung des ſeitherigen
Sub=
miſſionsverfahrens, dahin gehend, daß die Reflectanten die
Preis=
einheiten und Geſammtſummen ſelbſt anzugeben hätten, alſo ein Abgebot
nach Procenten unzuläſſig iſt, wurde ſoweit angenommen, daß er
bei Neubauten verſuchsweiſe zur Anwendung kommen ſoll. —
Hin=
ſichtlich der Aufſtellung von Piſſoirs beſchloß man, vorerſt ſolche am
Marktplatz zunächſt des Schloßgrabens, am Jägerthor, Mathildenplatz.
und Kreuzung der Heidelberger= und Riedeſelſtraße einzurichten.-
Einem Geſuch des Localgewerbvereins um Ermäßigung des Gaspreiſes
für gewerbliche und techniſche Zwecke ſoll vorerſt nicht ſtattgegeben,
aber dasſelbe nach Ergänzung des Rohrnetzes wiederum in Erwügung
gezogen werden. Maßgebend für dieſen Beſchluß waren techniſche Gründe.
— Die übrigen in öffentlicher Sitzung verhandelten Gegenſtände boten
kein allgemeines Intereſſe.
- In der permanenten Kunſtausſtellung,
Saalbau=
ſtraße 73, iſt wieder eine Anzahl neuer Bilder ausgeſtellt. Wir nennen
hier folgende: 2 Bilder von Somachi, 2 von Fröhlich, 1 von Keller,
1 von Müller=Leicke, 1 von Hans Kadeden, 1 von E. Hettich, 1 von
P. Sckell, ſämmtliche aus München; ferner 1 von Lorenz Maas, I von
Eibach, 1 von Schwabzigang und ein treffliches Damenporträt von
Fräu=
lein Otto in Stuttgart. In Rückſicht auf die große Hitze am Mittag iſt
die Beſuchszeit auf die Stunden von 5 bis 74 Uhr des Abends verlegt
worden.
- Auf dem von Herren Roſenthal und Co. erkauften Bauplatz, dem an
die Rheinſtraße ſtoßenden Theil des Gartens der Siebert'ſchen Erben, iſt
mit dem theilweiſe freilich wenig Erfolg verſprechenden Verſetzen der
Pflanzen und Bäume begonnen worden, und werden demnächſt die beiden
ſchönen Lindenbäume, die letzten Reſte der ſ. Z. bis faſl an das Hotel
„Traube; reichenden Allee, gefällt werden.
— Kommenden Camstag Abend wird der akademiſche Verein
einen Waldcommers auf dem Herrgottsberg abhalten.
Geſtern Nachmittag erſchoß;ſich in der Neckarſtraße ein
Officiersburſche.
Wie die New=Yorker Handels=Zeitung berichtet, iſt die vor
Kur=
zem in New=York eingetroffene Sängerin Marie Schrötter=Helmar,
unſere talentvolle und beliebte frühere Primadonna, für die Mitte
Sep=
tember d. J. beginnende Saiſon von Director Neuendorff für das dortige
Germania=Theater engagirt worden.
- Dem zur Erbauung von Secundärbahnen in den
Kreiſen Offenbach und Dieburg znſammengetretenen Comite
wurde in einer Sitzung von Samstag den 9 d. M. durch ſeinen
Vor=
ſitzenden Herrn A. Weinmann die Mittheilung gemacht, daß ihm auf
ſeinen Antrag und in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzendem des Comites
das Großh. Miniſterium die Conceſſion zur Vornahme der Vorarbeiten
ertheilt habe, und ſollen dieſelben derart beſchleunigt werden, daß ſie noch
vor Eintritt des Winters beendet ſeien.
Mainz, 13. Juli. Heute Nacht begaben ſich ein Sergeant des in
Kaſtel garniſonirenden Pionier=Bataillons und eine junge Frau auf die
Eiſenbahnbrücke; dort angekommen, banden ſie ſich mit einem
Taſchen=
tuche an den Armen zuſammen und wollten nun gemeinſam in den
Rhein ſpringen. Der Zufall wollte es, daß ſich der Knoten löſte, als
ſich die Beiden über die Barriere beugten, und ſtürzte nun der junge
Mann in die Tiefe, welcher ſich den Schädel auf dem Vorſprung eines
Brückenpfeilers zerſchmetterte. Die Geliebte, deren Schweſter ſich im
vorigen Jahre auf derſelben Stelle in den Rhein ſtürzte, blieb allein auf
der Brücke zurück.
— Dem Vernehmen nach hat der zwiſchen der Stadt Frankfurt und
Herrn Donner abgeſchloſſene Vertrag behufs einer durch Dampfkraft
betriebenen Frankfurt=Offenbacher Straßenbahn die
Genehmi=
gung erhalten, und ſoll der Ausführung nichts mehr im Wege ſtehen.
— Kommenden Sonntag findet auf dem Teiche in Bad=Nauheim
die 3. Ludwigs=Regatta ſtatt, und kommen eine Anzahl Preiſe,
be=
ſtehend in ſilbernen Fruchtſchalen und Pocalen, zur Vertheilung.
— Am 10. und 11. Juli wurde in Lauterbach das 11. Turnfeſt
des Gaues Heſſen abgehalten, bei welchem zugleich die Gedenktafel
enthüllt wurde, die von den Turnern des Mittelrheinkreiſes dem
An=
denken an Ad. Spieß, geboren in Lauterbach 1810, geſtorben zu Darm=
136
ſtadt 1858. als dem Förderer des deutſchen Schulturnens, gewidmet
wor=
den iſt. Der Vertreter des 9. Turnkreiſes E. Reuter von Darmſtadt
übergab nach einer längeren Rede, in welcher er die Verdienſte des
ver=
ſtorbenen A. Spieß feierte, die Gedenktafel dem Schutze der Stadt
Lauter=
bach. Die beiden Söhne von Spieß, welche in Baſel und Bern anſäßig
ſind, waren bei der Feier zugegen.
Vermiſchtes.
Der Berliner geheime expedirende Secretär Unger veröffentlicht
intereſſante Beiträge zur Geſchichte der Poſtkarte, mit beſonderer
Be=
rückſichtigung Deutſchlands. Derſelbe berichtet, daß die erſte Jdee zur
Ein=
führung von Poſtkarten von dem jetzigen Leiter des deutſchen
Reichspoſt=
weſens, Staatsſecretär Dr. Stephan, ausgegangen iſt. Seine Denkſchrift
dalirt vom October 1865. Sie kam in Karlsruhe auf der fünften
Poſt=
conferenz zur Sprache und erweckte das beſondere Intereſſe des Sectionsraths
Kolbenſteiner, des ſpäteren öſterreichiſchen General=Poſt= und Telegraphen=
Directors. Durch deſſen Einfluß trat die Poſtkarten=Einrichtung für die
öſterreichiſch=ungariſche Monarchie am 1. October 1869 in's Leben. Der
ſo=
fortige Conſum in Oeſterreich ſtellte ſich für ein einziges Quartal auf
2.930,000 Stück. Deutſchland führte die Poſtkarten im Juni 1870 ein.
Die erſte Ausgabe der Norddeutſchen Poſtkarten fand in Berlin am
25. Juni 1870 ſtatt; an dieſem einen Tag wurden allein in Berlin
45.468 Stück abgeſetzt; in noch nicht zwei Monaten waren zwei Millionen
ausgegeben. Dem Beiſpiele Oeſterreichs und Norddeutſchlands folgten nach
und nach die Ubrigen Staaten der Welt. Die Karten kamen gerade zur
rechten Zeit; welchen Segen ſie geſtiftet haben, wiſſen Alle zu erzählen, die
1870 in den Krieg zogen. Zehn Millionen Karten gingen von hier an die
Armee und von der Armee nach Deutſchland zurück. Die franzöſiſche
Re=
gierung der nationalen Vertheidigung folgte am 20. September 1870 ſofort
dem Beiſpiele Deutſchlands; dann kamen nach dem Kriege die franzöſiſchen
Karten wieder in Fortfall und erſt Anfangs 1873 wurden ſie wieder
einge=
führt. Den ſtärkſten Conſum an Poſtkarten hat verhältnißmäßig unſtreitig
die amerikaniſche Union. Zu den einfachen Poſtkarten kamen bald ſolche
mit Antwortkarten. Durch die billigen Poſtkarten hat ſich die Correſponden;
zu Gunſten der Staatskaſſen weſentlich gehoben. Im Jahre 1872 expedirte
die deutſche Reichspoſt 307042,000 Briefe und 7727833 Karten, im Jahr
1873: 337567392 Briefe und 24,956,986 Karten. Augenblicklich haben
wir auch Weltpoſtkarten in 44 Staaten; 73 Länder der Erde correſpondiren
auf Karten. Zwiſchen Deutſchland und anderen Staaten beſtand 1879 ein
Kartenverkehr von 16614,000 Stück gegen 14,006,000 Stuck im Jahre 1878
er erfuhr alſo eine Zunahme von 2½ Millionen Stuck. In Europa
ge=
langen nach den Anführungen des Herrn Unger gegenwärtig 350 Millionen
Poſtkarten zur Verſendung; in Amerika beziffert ſich ihr Verbrauch allein in
den Vereinigten Staaten im Jahre auf rund 230 Millionen. Von den
350 Millionen Poſtkarten Curopas beförderte die deutſche Reichspoſt im
Jahre 1879: 122,747,000 Stuck. worunter mehr als 16 Millionen
Stadt=
poſtkarten ſich befanden. Zur Deckung dieſes Bedarfes liefert die
Reichs=
druckerei in Berlin durchſchnittlich täglich 400,000 Formulare, im Gewichl
von 1360 Kilogr.; bei ihrer Herſtellung ſind nicht weniger als 28 Perſonen,
drei Schnellpreſſen und zwei Dampfſchneidemaſchinen thätig.
Nachdreihundert Jahren. William Delisle Hay, ein Engländer,
hat ein Buch bei Newman u. Co. in London veröffentlicht, welches den Titel
führt: „Nach dreihundert Jahren:; daſſelbe enthält eine Reihe wunderlich er
ſcheinender und doch intereſſanter Betrachtungen. Hay weiſt nach, daß bei eine:
normalen Entwickelung die Erde, welche heute etwa 1438 Millionen Menſchen
trägt, in dreihundert Jahren eine Bevölkerung von 92032 Mill. beſitze.
Ber=
lin würde dann ſtatt 1 Million etwa 64 Millionen Seelen zählen. Hay trägt
bei dieſer Berechnung im Gegenſatz zu Malthus, welcher annimmt, die
Be=
völkerungszahl der Erde vermehre ſich mit jedem Vierteljahrhundert um das
Doppelte, den Raſſen beſonders Rechnung und nimmt an, daß Araber, Hindus
und der ganze lateiniſche Volksſtamm ſich ſehr langſam oder gar nicht
ver=
mehren. Und doch 92032 Millionen Menſchen! Ja, es iſt ſogar anzunehmen
daß das Wachsthum ſich in noch ungeheuerlicheren Dimenſionen vollziehen und
daß die Erde nach drer Jahrhunderten etwa 1462,000 Millionen Menſchen
tragen müſſe. In dieſem Falle würde die Menſchheit, welche durch Liebe und
Hunger groß wurde, auch durch dieſe Faktoren zu Grunde gehen. Hay ſiehl
in die Zukuuft und ſpekulirt, wie wohl dieſe ungeheuren Menſchenmaſſen
Ob=
dach und Nahrung finden können. Er ſieht die Menſchen den Bauch der
Erde durchwühlen und zuletzt aufs Meer hinausziehen. Die menſchliche
Naſſ=
wird das Feſtland verlaſſen und ſich auf der Meeresfläche anſiedeln. De=
Aufenthalt auf dem Meere iſt geſund und die ganze Erde mit ihren 6(
Millionen Quadratmeilen wird nutzbar gemacht. Die Polargegenden ſind
durch elektriſche Sonnen, die der Menſchengeiſt geſchaffen, längſt von dem
ewigen Eiſe befreit und trocken gelegt, in Grönland werden Palmen und
Bananen wachſen, kurz, eine herrlichere, glänzendere Welt wird erſtanden ſein
Vielleicht zerbricht ſich Hay den Kopf umſonſt darüber, wie die in's Ungeheur,
wachſende Erdbevölkerung einzuquartieren und zu ernähren ſei.
Tnnes= Kalender.
Samstag 16. Juli: Geiſtl. Concert von Mitgliedern des Kgl. Domchors aus
Berlin in der evangel. Stadtkirche.
Sonntag 17. Juli: Waldpartie der Turngemeinde Beſſungen. - Waldpartie
des Bürgervereins.
Mittwoch 27. Juli: Ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Actien=Ziegelei.
9
a1
B
.
5¾
—
817₈
122
12
4½
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.